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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Montageverbundes, bestehend aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer und einem diesen schützend zumindest teilweise umgebenden Schutzrohr mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige Montageverbunde werden vornehmlich bei der Hinterachse von Kraftfahrzeugen eingesetzt und dienen dazu, Federbewegungen des Kraftfahrzeugs, welche durch Fahrbahnunebenheiten hervorgerufen werden, zu dämpfen und somit eine sichere Straßenlage und einen hohen Fahrkomfort des Kraftfahrzeugs zu gewährleisten.
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Dabei dient das Schutzrohr, welches den Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer bzw. eine Kolbenstange und ein Dämpferrohr des Kraftfahrzeug-Stoßdämpfers schützend umgibt, zum Schutz vor eindringendem Schmutz.
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Zumeist wird das Dämpferrohr noch mit einer Abdeckkappe (auch Pufferkappe genannt) abgedeckt, welche radial zwischen dem Schutzrohr und dem Dämpferrohr angeordnet ist. Eine solche Abdeckkappe dient dazu, dass eine Beschädigung der Lackschicht vom Dämpferrohr auf Grund auftretender Relativbewegungen zwischen Schutzrohr und Dämpferrohr vermieden werden kann.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es bislang bekannt, eine Sicherung des Schutzrohrs gegen ein Abrutschen vom Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer durch Kabelbinder, Federringe oder Schellen zu bewerkstelligen. Die bekannten Lösungen sind hinsichtlich der Montage bzw. der Automatisierung der Montage problematisch und erfordern zum Teil aufwändige Montage- und Positioniervorrichtungen. Außerdem ist der Platzbedarf der bekannten Sicherungselemente mitunter nicht gering.
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Aus der
DE 10 2007 046 219 A1 ist der Anmelderin ein Stützlager für ein Fahrzeug bekannt. Das Stützlager weist ein Gummilager auf, das ein Ende eines Stoßdämpferelementes umschließt und das die Seiten- und Längskräfte des Stoßdämpferelementes in die Fahrzeugkarosserie einleitet. Darüber hinaus werden über das Gummilager Dämpfungskräfte des Stoßdämpfers auf die Fahrzeugkarosserie übertragen. Ein steifes Gummilagergehäuse umhüllt ein gummielastisches Element des Gummilagers und ein Kugellager ermöglicht Drehbewegungen zwischen einem Federelement und der Fahrzeugkarosserie.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Montageverbundes, bestehend aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer und einem diesen schützend zumindest teilweise umgebenden Schutzrohr bereitzustellen, welches zuverlässig und einfach durchführbar ist und zu einem sicheren Halt des Schutzrohrs am Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer führt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines Montageverbundes, bestehend aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer und einem diesen schützend zumindest teilweise umgebenden Schutzrohr. Dabei wird das Schutzrohr zunächst über den Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer geschoben und anschließend gegen ein Abrutschen vom Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer gesichert.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Sicherung des Schutzrohrs durch ein ringartiges Sicherungselement erfolgt, welches um das Schutzrohr positioniert und erhitzt wird. Die Erhitzung erfolgt derart, dass sich das Sicherungselement zusammenzieht und klemmend um das Schutzrohr legt.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das ringartige Sicherungselement durch eine Beaufschlagung mit Heißluft erhitzt wird. Eine solche Verfahrensweise ist kostengünstig und sehr prozesssicher.
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Dabei erfolgt die Beaufschlagung mit Heißluft gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens zumindest entlang eines Großteils des Umfangs des ringartigen Sicherungselementes, um eine möglichst schnelle und gleichmäßige Erhitzung des Sicherungselementes zu ermöglichen.
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Eine andere Weiterbildung schlägt vor, dass die Beaufschlagung mit Heißluft durch ein radiales Anströmen des ringartigen Sicherungselementes mit Heißluft entlang seines Umfangs erfolgt. Auf diese Weise kann eine schnelle und gleichmäßige Erhitzung des Sicherungselementes noch weiter begünstigt werden.
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Um Energie einsparen und das Verfahren kostengünstig durchführen zu können, wird bei dem Verfahren in einer Weiterbildung die Zufuhr der Heißluft allein auf das ringartige Sicherungselement fokussiert. Es wird also nur derjenige Bereich des Montageverbundes mit Heißluft beaufschlagt, in dem sich auch das Sicherungselement befindet.
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Es trägt überdies zu einer kostengünstigen Realisierbarkeit des Verfahrens bei, wenn das ringartige Sicherungselement ein handelsüblicher Schrumpfschlauch oder zumindest ein Teil davon ist.
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Daher soll mit dieser Erfindung auch die Verwendung eines handelsüblichen Schrumpfschlauchs als Sicherungselement zur Sicherung eines an einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer montieren Schutzrohrs gegen ein Abrutschen vom Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer unter Schutz gestellt werden.
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Schließlich wird mit dieser Erfindung auch Schutz begehrt für einen durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Montageverbund aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer und einem diesen schützend zumindest teilweise umgebendes Schutzrohr.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 einen Montageverbund aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer und einem Schutzrohr,
- 2 das Schutzrohr in Einzeldarstellung,
- 3 einen Schrumpfschlauch als Halbzeug für das ringartige Sicherungselement und
- 4 die Beaufschlagung des ringartigen Sicherungselementes mit Heißluft aus Ansicht IV gemäß 1.
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Es wird zunächst auf die 1 und 2 Bezug genommen. Darin ist ein Montageverbund M aus einem Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer 1 und einem Schutzrohr 15 ersichtlich.
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Der Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer 1 wird bevorzugt für eine Hinterachsdämpfung eines nicht dargestellten Kraftfahrzeugs eingesetzt. Er weist ein Dämpferrohr 10 auf, welches mit einem Dämpfungsmedium wie beispielsweise Öl oder Luft gefüllt ist.
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In dem Dämpferrohr 10 ist längsbeweglich eine Kolbenstange 11 mit einem Kolben 12 bewegt. Durch eine Relativbewegung (Dämpferbewegung V) zwischen dem Kolben 12 und dem Dämpferrohr 10 und die damit verbundene Verdrängung des Dämpfungsmediums wird die gewünschte Dämpfungswirkung erzielt.
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Die Kolbenstange 11 und teilweise auch das Dämpferrohr 10 sind schützend von dem bereits erwähnten Schutzrohr 15 umgeben. Die Kolbenstange 11 ist an ihrem oberen Ende mit einem oberen Dämpferlager 13a befestigt. Die Befestigungsstelle ist mit einer Schutzkappe 14 abgedeckt.
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Des Weiteren ist das Schutzrohr 15 an seinem oberen Ende über ein ringartiges Sicherungselement 2a am oberen Dämpferlager 13a fixiert. Das Schutzrohr 15 ist zumindest so lang, dass es auch im nicht eingefederten Zustand des Kraftfahrzeug-Stoßdämpfers 1 den oberen Bereich des Dämpferrohrs 10 schützend umgeben kann. Das Dämpferrohr 10 seinerseits ist am unteren Ende mit einem unteren Dämpferlager 13b verbunden.
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In bekannter Weise werden beim Einsatz des Kraftfahrzeug-Stoßdämpfers 1 das obere Dämpferlager 13a mit dem Aufbau und das untere Dämpferlager 13b mit der Hinterachse eines Kraftfahrzeugs verbunden.
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Auf das Dämpferrohr 10 ist eine Abdeckkappe 18 (Pufferkappe) aufgebracht. Die Abdeckkappe 18 dient dazu, dass der abgedichtete Eingangsbereich von der Kolbenstange 11 in das Dämpferrohr 10 nicht beschädigt wird. Die Abdeckkappe 18 ist (wie das Schutzrohr 15) vorzugsweise aus Kunststoff.
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Die Abdeckkappe 18 ist mit einer käfigartigen Verlängerung 18a einstückig verbunden, welche sich in Richtung des unteren Endes des Schutzrohrs 15 hinzieht. Die Verlängerung 18a erstreckt sich radial zwischen dem Schutzrohr 15 und dem Dämpferrohr 10. Sie dient dazu, dass eine Lackoberfläche des Dämpferrohrs 10 nicht durch Relativbewegungen zwischen Schutzrohr 15 und Dämpferrohr 10 beschädigt wird. Die Verlängerung 18a kann abweichend vom Ausführungsbeispiel auch länger oder kürzer sein, also beispielsweise nach unten aus dem Schutzrohr 15 heraustreten.
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In 2 ist das Schutzrohr 15 in Alleinstellung dargestellt. Es weist ein oberes Ende 19 und ein unteres Ende 20 auf. Balgartige Ausstülpungen 15b ermöglichen geringfügige Ausgleichsbewegungen des Schutzrohrs 15 bei einer kardanischen Auslenkbewegung des Kraftfahrzeug-Stoßdämpfers 1 während seiner Ein-/Ausfederung. Diese muss auch das Schutzrohr 15 mit vollführen können. Eine Befestigungsnut 15a dient zur Aufnahme des erwähnten Sicherungselementes 2a.
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Vom oberen Ende 19 erstrecken sich auch drei gleichmäßig um den Umfang verteilte Schlitze 15c ein kurzes Stück nach unten in Richtung des unteren Endes 20 (nur ein Schlitz 15c ist in der gewählten Darstellung ersichtlich).
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Aus der 3 ist ein handelsüblicher Schrumpfschlauch 2 ersichtlich. Der Schrumpfschlauch 2 ist aus thermoplastischem Kunststoff und besitzt die Eigenschaft, sich unter Hitzeeinwirkung schnell zusammenzuziehen. Die Abmessungen des Schrumpfschlauchs 2 sind vorzugsweise derart gewählt, dass sich der Schrumpfschlauch 2 leicht um die bzw. konzentrisch zur Befestigungsnut 15a positionieren lässt, ohne zu großes Spiel gegenüber dem Schutzrohr 15 aufzuweisen.
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Die Herstellung der Montageverbindung M (vgl. 1) erfolgt nun dadurch, dass das Schutzrohr 15 (2) zunächst vom Ende des unteren Dämpferlagers 13b aus auf den Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer 1, insbesondere auf das obere Dämpferlager 13a aufgeschoben wird. Ein Aufschieben wird durch die Schlitze 15c erleichtert.
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Anschließend wird das aus dem Schrumpfschlauch 2 abgeschnittene, ringartige Sicherungselement 2a (vgl. 3) in Höhe der Befestigungsnut 15a um das Schutzrohr 15 bzw. konzentrisch zu diesem positioniert. Dabei verbleibt zunächst ein kleiner radialer Abstand a zu einer radialen Außenfläche 15d der Befestigungsnut 15a. Die Positionierung kann vorzugsweise mit Hilfe einer Vorrichtung erfolgen.
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Schließlich wird eine ebenfalls ringartige Vorrichtung 3 auf der Höhe der Befestigungsnut 15a um das ringartige Sicherungselement 2a positioniert. Die Vorrichtung 3 kann auch zur Positionierung des Sicherungselementes 2a dienen. Sie weist einen ringförmigen Kanal 32 auf. In den Kanal 32 gelangt Heißluft L über eine zentrale Einströmöffnung 30. Die Heißluft L strömt durch den Kanal 32 und tritt über Ausströmöffnungen 31, die in gleichmäßigen Abständen am Innendurchmesser entlang des Kanals 32 angeordnet sind, radial in Richtung des ringartigen Sicherungselementes 2a wieder aus (vgl. Pfeile der Luftströmung).
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Hierdurch kommt es zu einer besonders schnellen und zuverlässigen Erhitzung des Sicherungselementes 2a. Dieses zieht sich aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften zusammen und legt sich klemmend um das Schutzrohr 15. Auf diese Weise wird das Schutzrohr 15 im Bereich der Befestigungsnut 15a fest an das obere Dämpferlager 13a angedrückt und somit am Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer 1 gegen ein Abrutschen gesichert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug-Stoßdämpfer
- 2
- Schrumpfschlauch
- 2a
- ringartiges Sicherungselement
- 3
- Vorrichtung
- 10
- Dämpferrohr
- 11
- Kolbenstange
- 12
- Kolben
- 13a
- oberes Dämpferlager
- 13b
- unteres Dämpferlager
- 14
- Schutzkappe
- 15
- Schutzrohr
- 15a
- Befestigungsnut
- 15b
- balgartige Ausstülpungen
- 15c
- Schlitze
- 15d
- radiale Außenfläche
- 16
- Sicherungselement
- 18
- Abdeckkappe (Pufferkappe)
- 18a
- käfigartige Verlängerung
- 19
- oberes Ende
- 20
- unteres Ende
- 30
- Einströmöffnung
- 31
- Ausströmöffnungen
- 32
- ringförmiger Kanal
- a
- radialer Abstand
- L
- Heißluft
- M
- Montageverbund
- V
- Dämpferbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007046219 A1 [0006]