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Die Erfindung betrifft eine Schutzanordnung für einen Schwingungsdämpfer gemäß dem Patentanspruch 1.
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Schwingungsdämpfer kommen bei Kraftfahrzeugen hauptsächlich zwischen Achsen und einem jeweiligen Fahrzeugaufbau zur Anwendung, um einerseits ein Aufschaukeln und Nachschwingen des Fahrzeugaufbaus bei Anregung durch die Fahrbahn oder durch Fahrzustände zu verhindern, sowie andererseits eine von der Fahrbahn angeregte Schwingung eines jeweiligen Fahrzeugrades und der jeweiligen Achse rasch zum Abklingen zu bringen und damit stets eine Bodenhaftung dieses Fahrzeugrades zu garantieren. Da ein Schwingungsdämpfer in diesem Einsatzbereich erheblichen Umwelteinflüssen, wie Verschmutzung und Feuchtigkeit, ausgesetzt sein kann, werden Schwingungsdämpfer häufig mit Schutzrohren versehen, die überwiegend im Bereich eines Kolbenstangenendes des Schwingungsdämpfers angeordnet sind und hierbei die Kolbenstange und zumindest einen Teil des Dämpferrohres überdecken. An dieser Stelle verhindert ein derartiges Schutzrohr dann den Schmutzeintrag in den Bereich der Kolbenstange und damit die Beeinträchtigung von deren empfindlicher Oberfläche. Allerdings kann es während des Betriebes aufgrund von Vibrationen dazu kommen, dass das teilweise oder vollständig umliegend zum Schwingungsdämpfer vorgesehene Schutzrohr an das radial innenliegende Dämpferrohr anschlägt und es in der Folge zu mechanischen Verletzungen der in der Regel mit einer Korrosionsschutzschicht versehenen Dämpferrohroberfläche und damit auch zu einer vermehrten Gefahr von Korrosion des Dämpferrohrs kommt.
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Es werden daher häufig Schutzeinrichtungen im Bereich der Dämpferrohre vorgesehen, die auf das Dämpferrohr in dem entsprechenden Bereich aufgesetzt sind und das innenliegende Dämpferrohr vor Beeinträchtigungen durch das umliegende Schutzrohr schützen. Diese Schutzreinrichtungen sind dabei üblicherweise im Bereich der Hindurchführung der Kolbenstange durch das Dämpferrohr platziert und übernehmen an diesem axialen Ende des Dämpferrohres dann auch die Aufgabe, eine plane, axiale Anschlagsfläche für einen Anschlagpuffer des Schwingungsdämpfers zu bilden. Unter anderem werden vorgenannte Schutzeinrichtungen dabei auch mehrteilig ausgeführt, um als Anschlag für den Puffer eine Schutzkappe aus einem hochwertigen Material verwenden zu können, während als Schutzhülse zur Abschirmung gegen das umliegende Schutzrohr eine Schutzkappe aus einem zwar strapazierfähigen, aber in der Herstellung günstigeren Material zur Anwendung kommen kann.
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Aus der
DE 10 2011 102 466 A1 , sowie aus der
DE 10 2013 203 026 A1 geht jeweils eine mehrteilige Schutzanordnung für einen Schwingungsdämpfer hervor, welche sich aus zumindest zwei einzelnen Dämpferschutzkappen zusammensetzt. Dabei ist die einzelne Dämpferschutzkappe mit einem hohlzylinderförmigen Kappenkörper ausgeführt, an welchem Verbindungsmittel ausgestaltet sind, um die jeweilige Dämpferschutzkappe in der entsprechenden Schutzeinrichtung anordnen zu können.
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Die
EP 264 36 12 B1 offenbart eine Vorrichtung zum Schutz eines Dämpfers, umfassend ein Schutzrohr, welches an dem Dämpfer befestigt ist, eine Dämpferkappe, zum Abschließen eines Dämpferrohrs des Dämpfers, und mindestens zwei Abstandselemente, welche an der Dämpferkappe befestigt sind und sich radial innerhalb des Schutzrohres erstrecken, wobei die mindestens zwei Abstandselemente als sich in axialer Richtung erstreckende Streben ausgeführt sind, die an beiden Enden von einem Ring abgeschlossen sind und damit einen Führungskäfig bilden, und wobei die mindestens zwei Abstandselemente so ausgeführt sind, dass das Schutzrohr bei Betätigung des Dämpfers an ihnen derart entlanggleiten kann, dass ein Anschlagen oder Reiben des Schutzrohres am Dämpferrohr vermieden wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfach und kostengünstig ausgeführte Schutzanordnung für einen Schwingungsdämpfer, welche gegenüber dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik verbessert ist, sowie einen Schwingungsdämpfer mit der vorstehend genannten erfindungsgemäßen Schutzanordnung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch die Schutzanordnung für einen Schwingungsdämpfer gemäß Patentanspruch 1, sowie durch den Schwingungsdämpfer gemäß Patentanspruch 10 gelöst.
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Somit umfasst die erfindungsgemäße Schutzanordnung für einen Schwingungsdämpfer einen an einem Dämpferrohr montierbaren Federteller, sowie mindestens ein rohrförmiges Schutzbauteil zum Schutz des Dämpferrohrs gegen mechanische Verletzungen der Dämpferrohroberfläche, wobei das Schutzbauteil derart ausgebildet ist, dass dieses das Dämpferrohr zumindest teilweise aufnehmen und in Umfangsrichtung umgreifen kann und wobei das Schutzbauteil im Einbauzustand sich zumindest mittelbar axial an dem Federteller abstützt.
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Dadurch kann das Schutzbauteil vorteilhafter Weise getrennt von einem Anschlagpuffer an dem Dämpferrohr angebracht und aus einem kostengünstigen Werkstoff ausgebildet werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, sowie in den Figuren angegeben.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante der vorliegenden Erfindung kann das Schutzbauteil auf eine einfache Weise stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Federteller verbunden sein.
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Die Schutzanordnung kann mehrere, mindestens zwei Schutzbauteile, sowie einen Federteller umfassen, welche stoffschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind. Durch die Wahl der entsprechenden Anzahl der einzelnen Schutzbauteile in der Schutzanordnung kann auf eine einfache Weise die axiale Länge der gesamten Schutzanordnung definiert werden.
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Zur einer einfachen Herstellung einer formschlüssigen Verbindung kann gemäß weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen sowohl der Federteller als auch das Schutzbauteil mindestens einen radialen Vorsprung und/oder mindestens ein radial wirkendes Federelement und/oder mindestens ein axial wirkendes Federelement und/oder mindestens eine radiale Ausnehmung aufweisen.
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Die Formschlüssige Verbindung zwischen zwei Schutzbauteilen (4) und/oder zwischen dem Schutzbauteil (4) und dem Federteller (3) kann dabei bei in Abhängigkeit von den vorliegenden Anforderungen als eine Bajonettverbindung, eine Nut-und-Feder-Verbindung oder als eine Rastverbindung ausgestaltet sein.
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Sollte ein Faltenbalg an Stelle des Schutzrohres verwendet werden, so kann vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass das Schutzbauteil mindestens ein axial und/oder radial wirkendes Stützelement zur axialen und/oder radialen Abstützung des Faltenbalgs aufweist.
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Anhand folgender Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1: eine beispielsweise Ausführungsvariante einer Schutzanordnung, umfassend einen Federtellers und ein Schutzbauteil gemäß Patentanspruch 1, in einem nicht montierten Zustand;
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2: eine beispielsweise Ausführungsvariante der Schutzanordnung nach 1 in einem montiertem Zustand;
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3: eine weitere beispielsweise Ausführungsvariante einer Schutzanordnung, umfassend einen Federtellers und ein Schutzbauteil gemäß Patentanspruch 1, in einem nicht montierten Zustand;
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4: eine weitere beispielsweise Ausführungsvariante einer Schutzanordnung, umfassend einen Federtellers und ein Schutzbauteil gemäß Patentanspruch 1, in einem nicht montierten Zustand;
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5: eine beispielsweise Ausführungsvariante eines Schwingungsdämpfers mit einer daran montierten Schutzanordnung umfassend Schutzbauteile nach 3 und/oder 4;
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6: eine weitere beispielsweise Ausführungsvariante eines Schwingungsdämpfers mit einer daran montierten Schutzanordnung umfassend Schutzbauteile nach 3 und/oder 4.
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Die 1 zeigt eine erste beispielsweise Ausführungsvariante der Schutzanordnung 1 für einen Schwingungsdämpfer, gemäß dem Patentanspruch 1. Die in der 1 dargestellte Schutzanordnung 1 umfasst einen Federteller 3 sowie ein Schutzbauteil 4. Der Federteller 3 sowie das Schutzbauteil 4 können jeweils aus einem Metall oder auch aus einem Kunststoff mit oder ohne Faserverstärkung ausgeführt sein. Der Federteller 3 ist so ausgeformt, dass dieser an einem hier nicht dargestellten Dämpferrohr eines Schwingungsdämpfers montierbar ist. Das Schutzbauteil 4 ist rohrförmig ausgestaltet und kann ebenfalls, wenn es an einem Dämpferrohr montiert ist, das Dämpferrohr zumindest teilweise aufnehmen und in Umfangsrichtung umgreifen. In dem durch das Schutzbauteil 4 überlagerten Abschnitt des Dämpferrohrs schützt das Schutzbauteil 4 die Dämpferrohroberfläche gegen mechanische Verletzungen die durch eventuelle Vibrationen oder eine Schrägstellung eines Schutzrohrs des Schwingungsdämpfers oder eines Faltenbalgs zustande kommen können.
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In der 1 ist dargestellt, dass der Federteller 3 einen Vorsprung 6 aufweist, welcher in einer Einbausituation in dem Schutzbauteil 4 ausgeführten Ausnehmung 7 korrespondieren und somit eine formschlüssige, sogenannte Bajonettverbindung des Schutzbauteils 4 mit dem Federteller 3 herstellen kann. Darüber hinaus weist das Schutzbauteil 4 ein axial wirkendes Federelement 9 auf, welches den in der Ausnehmung 7 aufzunehmenden Vorsprung 6 des Federtellers radial sichern soll. Es ist deutlich erkennbar, dass das Schutzbauteil 4 ebenfalls einen Vorsprung 8 aufweisen kann, welcher dazu dienen kann weitere Schutzbauteile 4 an der Schutzanordnung zu montieren.
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Die 2 zeigt eine weitere beispielsweise Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Schutzanordnung 1. Der Federteller 3 ist an einem Dämpferrohr 2 eines Schwingungsdämpfers 10 festgelegt. Es sind in dieser Ausführungsvariante zwei Schutzbauteile 4 vorgesehen welche sich axial an dem Federteller 3 abstützen. Die beiden Schutzbauteile 4 sind sowohl miteinander als auch mit dem Federteller formschlüssig mittels einer sogenannten Bajonettverbindung verbunden. Es kann durchaus vorgesehen sein, dass die Schutzbauteile miteinander und/oder mit dem Federteller 3 stoffschlüssig, mit Hilfe eines Klebstoffs verbunden werden. Die stoffschlüssige Verbindung kann aber auch zusätzlich zu der formschlüssigen Verbindung ausgeführt sein. Durch die Auswahl der Anzahl der Schutzbauteile kann die axiale Länge der gesamten Schutzanordnung 1 definiert werden. In der in 2 abgebildeten Ausführungsvariante sind beispielsweise zwei Schutzbauteile 4 ausgewählt.
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Im Unterschied zu den, in 1 und 2 abgebildeten Ausführungsvarianten sieht das in 3 dargestellte Beispiel vor, dass das Schutzbauteil 4 mehrere radial wirkende Federelemente aufweist. Der Federteller 3 weist ebenfalls mehrere radial wirkende Federelemente 11 auf, welche den Einbauzustand in die Ausnehmungen 7 des Schutzbauteils 4 eingreifen und somit eine formschlüssige Verbindung, die sogenannte Rastverbindung herstellen sollen.
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Im Unterschied zu 3 weist das Schutzbauteil 4 in der 4 einen Druckanschlagboden 17 mit einer Durchgangsbohrung 18 auf, welcher an dem Federtellerfernen Ende des Schutzbauteils 4 angeordnet ist. Die Durchgangsbohrung 18 dient der Aufnahme der Kolbenstange 15 des Schwingungsdämpfers 10.
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In der 5 ist schematisch ein Schwingungsdämpfer 10 dargestellt. Dieser umfasst ein Dämpferrohr 2 und eine aus diesem Dämpferrohr 2 herausragende Kolbenstange 15 auf. An einem Ende der Kolbenstange 15 ist eine Befestigung 16 angeordnet, wobei zwischen der Befestigung 16 und der Kolbenstange 15 eine Schutzrohr 14 angebracht ist. Ein Federteller 3 ist an dem Dämpferohr 2 befestigt. Mit dem Dämpferrohr 3 sind zwei Schutzbauteile 4 formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden. Dabei stützen sich die Schutzbauteile 4 axial an dem Federteller 3 ab. Es ist deutlich erkennbar, dass die Schutzbauteile 4 das Dämpferrohr 2 aufnehmen und in Umfangsrichtung umgreifen. Somit sind die Schutzbauteile 4 zwischen dem Dämpferrohr 2 und der Schutzrohr 14 angeordnet wodurch sie das Dämpferrohr 2 gegen mechanische Verletzungen der Dämpferrohroberfläche 5 schützen. Es kann vorgesehen sein, dass der in der 5 abgebildete Schwingungsdämpfer 10 derart ausgebildet ist, dass das federtellerferne Schutzbauteil 4 dem in 4 abgebildeten Schutzbauteil 4 einspricht und als ein Druckanschlag dient, wobei das federtellernahe Schutzbauteil 4 dem in 3 abgebildeten Schutzbauteil 4 entspricht. In diesem Fall würde der Druckanschlagboden 17 des Schutzbauteils 4 die Wucht des eventuell bei einer Überlastung des Schwingungsdämpfers 10 entstandenen axialen Aufpralls des Schutzrohrs 14 an dem Schutzbauteil 4 aufnehmen und die Aufprallenergie über das federtellernahe Schutzbauteil 4 in den Federteller 3 leiten. Dafür und zur Vermeidung einer Doppelpassung soll das federtellerferne Schutzbauteil in der Montageposition derart angeordnet sein, dass zwischen der Druckanschlagboden 17 des Schutzbauteils 4 und dem schutzrohrnahem Ende des Dämpferrohrs 2 des Schwingungsdämpfers 10 ein definierter, hier nicht dargestellter Abstand vorgesehen ist.
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Im Unterschied zu 5 weist der in 6 dargestellte Schwingungsdämpfer 10 einen Faltenbalg auf. Dabei ist die Schutzanordnung derart ausgeführt, dass das federtellernahe Schutzbauteil 4 den Faltenbalg 13 mit einem, an dem Schutzbauteil 4 ausgeführten Stützelement 12 radial und/oder axial abstützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzanordnung
- 2
- Dämpferrohr
- 3
- Federteller
- 4
- Schutzbauteil
- 5
- Dämpferrohroberfläche
- 6
- Vorsprung des Federtellers
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Vorsprung des Schutzbauteils
- 9
- axial wirkendes Federelement
- 10
- Schwingungsdämpfer
- 11
- radial wirkendes Federelement
- 12
- Stützelement
- 13
- Faltenbalg
- 14
- Schutzrohr
- 15
- Kolbenstange
- 16
- Befestigung
- 17
- Druckanschlagboden
- 18
- Durchgangsbohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011102466 A1 [0004]
- DE 102013203026 A1 [0004]
- EP 2643612 B1 [0005]