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Die Erfindung betrifft eine Drosseleinheit zum Drosseln von Fluid in einer hydraulischen Strecke einer hydraulisch betätigbaren Kupplung sowie ein Verfahren zur Montage einer Drosseleinheit. Die Drosseleinheit ist dazu eingerichtet, ein zu schnelles Einrücken der Kupplung und dem damit verbundenen Anliegen eines übermäßigen Drehmoments zu verhindern.
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Aus dem Stand der Technik sind Drosseleinheiten bekannt, die die Einkuppelgeschwindigkeit von Kupplungen in hydraulischen Ausrücksystemen von Kraftfahrzeugen begrenzen. Unter Einkuppelgeschwindigkeit wird die Geschwindigkeit verstanden, welche die Kupplung von einem ausgerückten Zustand in einen eingerückten Zustand überführt, wobei in einem eingerückten Zustand eine Druckplatte der Kupplung das Motordrehmoment über eine Kupplungsscheibe an die Getriebeeingangswelle weiterleitet. Die Drosseleinheit befindet sich in dem Ausrücksystem in einer hydraulischen Strecke, die einen Nehmerzylinder und einen Geberzylinder miteinander verbindet. Die Drosseleinheit besteht in der Regel aus einem zweiteiligen Gehäuse, wobei beide Gehäuseteile zueinander abgedichtet sind und wobei zwischen den Gehäuseteilen eine Blende mit Bohrungen angeordnet ist, die durch eine Feder gegen einen ersten Anschlag im Gehäuseinneren gedrückt wird. Bei Betätigung des Geberzylinders wird ein in der hydraulischen Strecke befindliches Fluid durch die Drosseleinheit hindurch in Richtung des Nehmerzylinders verschoben. Beim Auskuppelvorgang bzw. Öffnen der Kupplung durchdringt das Fluid alle Bohrungen des Blendenkörpers, so dass keine Drosselung des Volumenstroms des Fluids und somit kein Druckabfall am Blendenkörper stattfindet. Bei einem normalen Einkuppelvorgang, in dem der Fahrer das Kupplungspedal mit normaler Geschwindigkeit loslässt, kann das Fluid ebenfalls ohne einen Druckabfall von Seiten des Nehmerzylinders durch die Drosseleinheit zurück in Richtung Geberzylinder fließen. Wird das Kupplungspedal jedoch ruckartig losgelassen, so drückt der hohe Volumenstrom des Fluids den Blendenkörper der Drosseleinheit gegen die Kraft der Feder zurück, so dass lediglich durch die mittlere Bohrung des Blendenkörpers Fluid durchströmen kann. Dies erzeugt einen Druckabfall am Blendenkörper, wodurch der Volumenstrom durch die Drosseleinheit sinkt und den Einkuppelvorgang verlangsamt. Die Kupplung wird somit mit normaler Geschwindigkeit geschlossen. Diese im Stand der Technik bekannten Drosseleinheiten werden auch SC-PTL (speed-controlled peak torque limiter) genannt und sind in der Regel am nehmerzylinderseitigen Ende der hydraulischen Strecke angebracht.
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Die
DE 10 2012 214 107 A1 zeigt eine solche Drosseleinheit für den Einsatz in einer hydraulischen Strecke gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Offenbart wird eine Drosseleinheit mit einem zweiteiligen Gehäuse, wobei die Gehäuseteile zueinander mittels eines Dichtrings abgedichtet sind. Weiterhin ist ein Blendenkörper, der über eine Feder vorgespannt ist, zwischen beiden Gehäuseteilen angeordnet. Zur Abstützung der Feder ist weiterhin ein Hülsenteil mit einem Flansch vorgesehen, wobei das Hülsenteil zwischen dem Blendenkörper und einem Gehäuseteil angebracht ist. Nachteilig an der hier gezeigten Lösung ist der aufgrund von Toleranzen auftretende Spalt zwischen dem Blendenkörper und dem Hülsenteil, wodurch eine große Schaltpunkttoleranz entsteht. Weiterhin ist eine Vormontage des geberzylinderseitigen Gehäuseteils mit dem Blendenkörper, der Feder sowie dem Hülsenteil aufgrund der gespannten Feder nicht möglich.
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Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Drosseleinheit zu bilden, die die Schaltpunkttoleranz reduzieren kann, sowie die Montage erleichtern bzw. eine Vormontage ermöglichen kann.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung betrifft eine Drosseleinheit zum Drosseln von Fluid in einer hydraulischen Strecke einer hydraulisch betätigbaren Kupplung, mit einem Gehäuse mit einem Fluideingang und einem Gehäuseanschluss mit einem Fluidausgang, mit einer Dichtung, die das Gehäuse und den Gehäuseanschluss zueinander abdichtet, und mit einem zwischen dem Gehäuse und dem Gehäuseanschluss angeordneten Blendenkörper, und mit einem Kraftspeicher, über welchen sich der Blendenkörper auf dem Gehäuseanschluss abstützt. Die Dichtung ist aus einem Dichtring und einem Dichtbalg ausgebildet ist und umschließt den Blendenkörper zumindest teilweise.
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Durch das zumindest teilweise Umschließen des Blendenkörpers durch die Dichtung wird ein Spalt zwischen dem Blendenkörper und dem Gehäuse vollständig abgedichtet. Vorteilhaft liegt der Blendenkörper direkt an der Innenseite der Dichtung an, so dass kein Spalt entsteht. Durch die elastische Ausgestaltung der Dichtung kann sich der Blendenkörper bewegen, ohne die Dichtung zu beschädigen. Der Dichtring ist insbesondere in einer Nut des Gehäuseanschlusses angeordnet. Der Dichtbalg ist radial außerhalb des Blendenkörpers angeordnet und umschließt diesen zumindest teilweise. Insbesondere hat der Dichtbalg eine Dichtlippe 22, die mit einem Anschlag des Gehäuses in Verbindung bringbar ist. Der Dichtbalg besteht aus einer im Wesentlichen zylindrischen Form, der sich an einem axialen Ende im Durchmesser erweitert.
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Bei dem Fluid handelt es sich vorzugsweise um ein Hydraulikmedium bzw. eine hydraulische Flüssigkeit.
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Bei der Betätigung des Geberzylinders zum Öffnen der Kupplung wird eine in der hydraulischen Strecke befindliche Fluidsäule in Richtung des Nehmerzylinders verschoben. Das Fluid, das dabei durch die Drosseleinheit fließt, wird nicht gedrosselt, da alle Bohrungen des Blendenkörpers zugänglich sind. Der Blendenkörper besitzt eine im Wesentlichen mittig angeordnete Blendenbohrung sowie zumindest eine radial außerhalb dieser Blendenbohrung angeordnete Bypassbohrung. Wird die Kraft auf das Kupplungspedal beim Einkuppeln ruckartig verringert, wird die Geschwindigkeit des Fluids durch die Drosseleinheit reduziert. Der mit einer Feder vorgespannte Blendenkörper, der zwischen dem Gehäuse und dem Gehäuseanschluss angeordnet ist, überwindet durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Fluids die Kraft der Feder und legt sich an den Gehäuseanschluss an. Die zumindest eine Bypassbohrung des Blendenkörpers liegt dadurch radial außerhalb eines Anschlagpunkts am Gehäuseanschluss, wodurch eine Strömungsverbindung vom Nehmerzylinder in Richtung Geberzylinder lediglich durch die mittige Blendenbohrung ermöglicht ist. Der verkleinerte Strömungsquerschnitt des Blendenkörpers bewirkt einen Druckabfall, wodurch die Kupplung verlangsamt eingerückt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der Drosseleinheit ist die Dichtung einteilig ausgebildet. Die einteilige Ausgestaltung des Dichtrings mit dem Dichtbalg bewirkt eine vollständige Abdichtung des Spalts zwischen dem Blendenkörper und dem Gehäuse.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Drosseleinheit umfasst die Dichtung den Blendenkörper zumindest über 50 Prozent des Umfangs, vorzugsweise über 70 Prozent des Blendenkörperumfangs. Die Dichtung ist vorzugsweise radial außerhalb des Gehäuseanschlusses und radial innerhalb des Gehäuses angeordnet. Die Dichtung bzw. vorzugsweise der Dichtbalg, umschließt den Blendenkörper in einem Bereich, der in etwa dem durchströmten Querschnitt des Fluideingangs entspricht, nicht. Die Dichtung ist derart ausgestaltet, dass diese eine axiale Bewegung des Blendenkörpers zulässt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Dichtung, vorzugsweise der Dichtbalg, eine Durchbrechung zur Entlüftung der Drosseleinheit auf. Die Durchbrechung ist vorzugsweise quer, d.h. in radialer Richtung, zum Fluideingang und/oder zum Fluidausgang angeordnet. Durch die Anbringung der Durchbrechung ist es bei der Befüllung des hydraulischen Systems möglich, den Zwischenraum zwischen der Dichtung und dem Gehäuse zu entlüften.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Drosseleinheit ist der Dichtring in einer Nut, vorzugsweise in einer radial außen verlaufenden Nut, des Gehäuseanschlusses angeordnet. Weiterhin ist die Durchbrechung vorzugsweise im Bereich dieser Nut in der Dichtung, vorzugsweise im Dichtbalg, angeordnet. Die Durchbrechung verbindet vorzugsweise den Bereich außerhalb des Balges mit der Nut. Der Bereich außerhalb des Balges befindet sich zwischen Balg und Gehäuse.
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Bevorzugt ist in der Dichtung auf der gegenüberliegenden Seite der Durchbrechung ein Spalt zwischen dem Gehäuseanschluss und dem Dichtbalg vorgesehen. Durch diesen Spalt wird ein Druckausgleich während des Betriebs gewährleistet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Drosseleinheit ist der Blendenkörper mit Ausnehmungen versehen. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang des Blendenkörpers verteilt angeordnet und sind bevorzugt als Schlitze ausgestaltet. Die Schlitze bzw. Ausnehmungen sind identisch ausgebildet und in gleichen Abständen über den Umfang des Blendenkörpers verteilt. Der Blendenkörper weist vorzugsweise zwischen vier und acht, bevorzugt genau sechs Ausnehmungen auf. Durch die Ausnehmungen wird die Fertigung bzw. Herstellung des Blendenkörpers erleichtert. Der Blendenkörper wird bevorzugt durch Tiefziehen hergestellt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Drosseleinheit ist der Dichtbalg stoffschlüssig mit dem Blendenkörper verbunden. Vorzugsweise ist die Dichtung bzw. der Dichtbalg an den Blendenkörper anvulkanisiert. Hierdurch wird die Spaltbildung zwischen dem Blendenkörper und der Dichtung wirksam verhindert.
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Der Blendenkörper besitzt bevorzugt zumindest eine an seiner Stirnseite vorgesehene mittige Blendenbohrung. Vorzugsweise sind weiterhin Bypassbohrungen vorgesehen, die sich radial außerhalb der Blendenbohrung befinden. Die Bypassbohrungen sind vorzugsweise in einem 60° Winkel zueinander angeordnet. Bevorzugt werden zwischen zwei und fünf, besonders bevorzugt genau drei, Bypassbohrungen vorgesehen. Die Bypassbohrungen sind je nach axialer Stellung des Blendenkörpers in der Drosseleinheit mit dem Fluideingang bzw. Fluidausgang in Strömungsverbindung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Montage einer Drosseleinheit, wobei in einem ersten Schritt der Blendenkörper mit dem Kraftspeicher auf den Gehäuseanschluss aufgesetzt wird, und in einem zweiten Schritt die Dichtung derart angelegt wird, dass der Dichtbalg den Blendenkörper zumindest größtenteils umgibt und der Dichtring in die Nut des Gehäuseanschlusses eingreift. Der Dichtbalg umgibt den Blendenkörper über zumindest 50 Prozent seines Umfangs. Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage der Drosseleinheit wird eine Vormontage des Blendenkörpers ermöglicht. Durch die Ausgestaltung der Dichtung, die in dem zweiten Schritt um den Blendenkörper gelegt wird, wird der Blendenkörper, der durch den Kraftspeicher vorgespannt ist, in Position gehalten. Die vormontierte Einheit aus Gehäuseanschluss, Kraftspeicher, Blendenkörper und Dichtung wird vorzugsweise in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in das Gehäuse geschoben.
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Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsformen der Erfindung aufgezeigt werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsformen, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
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1: eine Drosseleinheit im Schnitt gemäß einer ersten Ausführungsform,
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2: eine Detailansicht der Dichtung nach 1,
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3: einen Blendenkörper,
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4: eine Drosseleinheit im Schnitt gemäß einer zweiten Ausführungsform, und
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5: eine Drosseleinheit im Schnitt gemäß einer dritten Ausführungsform.
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In 1 ist eine Drosseleinheit 1 mit einem Gehäuse 2 und einem Gehäuseanschluss 4 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das Gehäuse 2 weist einen Fluideingang 3, der Gehäuseanschluss 4 einen Fluidausgang 5 auf. Fluideingangsseitig ist die Drosseleinheit 1 z.B. mittels einer hydraulischen Leitung mit einem Nehmerzylinder (nicht dargestellt) verbunden, der die Kupplung betätigt. Fluidausgangsseitig ist die Drosseleinheit 1 mit einem Geberzylinder (nicht dargestellt) verbunden, der wiederrum durch ein vom Fahrzeuginsassen betätigtes Kupplungspedal angesteuert wird.
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Zwischen dem Gehäuse 2 und dem Gehäuseanschluss 4 befindet sich ein axial beweglicher Blendenkörper 6. Der Blendenkörper 6 stützt sich über einen Kraftspeicher 7 am Gehäuseanschluss 4 ab. Bei dem Kraftspeicher 7 handelt es sich bevorzugt um ein elastisches Element wie eine Feder, insbesondere eine Druckfeder, die sich fluideingangsseitig am Blendenkörper 6, fluidausgangsseitig am Gehäuseabschluss 4 abstützt.
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Der Gehäuseanschluss 4 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und weist an seiner Außenseite zumindest eine Nut 14 auf, in die eine Dichtring 11 eingesetzt wird. Der Dichtring 11 ist zwischen dem Gehäuse 2 und dem Gehäuseanschluss 4 angeordnet. Er dichtet somit die Innenseite des Gehäuses 2 zur Außenseite des Gehäuseanschlusses 4 ab. Weiterhin ist ein Dichtbalg 12 vorgesehen, der den Blendenkörper 6 von seiner Außenseite zumindest teilweise, insbesondere größtenteils, umschließt. Fluideingangsseitig weist der Dichtbalg 12 eine Dichtlippe 22 auf, die mit einer Innenseite des Gehäuses 2 in Anlage kommt. Der Dichtbalg 12 hat weiterhin eine mittige Ausnehmung zwischen den Dichtlippen 22, um eine Strömungsverbindung zwischen Geber- und Nehmerzylinder zuzulassen.
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Wie aus 1 ersichtlich, sind der Dichtring 11 und der Dichtbalg 12 einteilig ausgebildet und bilden eine Dichtung 10. Die Dichtung 10 dichtet somit den gesamten Bereich zwischen der Dichtlippe 22 und der Nut 14 des Gehäuseanschlusses 4 ab. Durch diese Ausgestaltung werden Spalte zwischen dem Blendenkörper 6 und dem Gehäuseanschluss 4 und dadurch entstehende Schaltpunkttoleranzen vermieden. Der Blendenkörper 6 weist eine Blendenbohrung 18 sowie zumindest zwei Bypassbohrungen 17 auf, wie dies näher aus 3 ersichtlich ist.
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Durch den gezeigten Aufbau der Drosseleinheit 1 wird die Montage derselbigen vereinfacht. In einem ersten Schritt der Montage wird der Kraftspeicher 7 auf den Gehäuseanschluss 4 aufgesetzt. Anschließend wird der Blendenkörper 6 auf den Kraftspeicher 7 aufgesetzt. In einem dritten Schritt wird der Dichtbalg 12 über den Blendenkörper 6 sowie den Kraftspeicher 7 gestülpt. Der Dichtring 11 wird in die vorgesehene Nut 14 am Gehäuseanschluss 4 eingesetzt. Diese vormontierte Baueinheit wird im Anschluss in das Gehäuse 2 geschoben, bis die Dichtlippe 22 im fluideingangsseitigen Bereich des Dichtbalgs 12 an der Innenseite des Gehäuses 2 anliegt. Im Vergleich zum Stand der Technik ist somit eine Vormontage des Gehäuseanschlusses 4 mit dem Blendenkörper 6 und dem Kraftspeicher 7 sowie der Dichtung 10 möglich.
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Betätigt der Fahrer das Kupplungspedal wird ein Fluid von Seiten des Geberzylinders über eine hydraulische Strecke mit einer Drosseleinheit 1 in einen Nehmerzylinder verschoben. Das Fluid gelangt dabei über den Fluidausgang 5 in die Drosseleinheit 1. Sobald der Gehäuseanschluss 4 passiert ist, wird das Fluid bzw. die hydraulische Flüssigkeit über den Blendenkörper 6 und seine Blendenbohrung 18 sowie Bypassbohrungen 17 zum Fluideingang 3 und somit zum Nehmerzylinder verdrängt. Beim Durchströmen der Drosseleinheit 1 wird das Fluid nur sehr gering gedrosselt, da keine wesentliche Verengung des Strömungsquerschnittes vorgesehen ist. Während der Blendenkörper 6 mit Fluid durchströmt wird, liegt dieser an einem ersten Anschlag 20 an.
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Wird das Kupplungspedal vom Fahrer in normaler, langsamer Geschwindigkeit gelöst, strömt das Fluid auf die gleiche Weise zurück vom Nehmerzylinder zum Geberzylinder, ohne wesentliche Drosselung.
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Löst der Fahrer das Kupplungspedal sehr schnell (z.B. durch Abrutschen vom Kupplungspedal), resultiert das in einem ruckartigen Druckanstieg am Blendenkörper 6. Übersteigt der Druck am Blendenkörper 6 die Kraft des vorgespannten Kraftspeichers 7, bewegt sich der Blendenkörper 6 in axialer Richtung A zum Gehäuseanschluss 4, bis der Blendenkörper 6 am Gehäuseanschluss 4 an einem zweiten Anschlag 21 anliegt.
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Ist der Blendenkörper 6 mit dem Gehäuseanschluss 4 bzw. dem zweiten Anschlag 21 in Anlage, kann das Fluid nur noch durch die mittige Blendenbohrung 18 strömen. Die Bypassbohrungen 17 liegen in der Anlageposition in einer radialen Richtung R außerhalb des durchströmbaren Querschnitts des Gehäuseanschlusses 4. Durch die signifikante Verringerung des Strömungsquerschnitts wird das Fluid gedrosselt und fließt somit langsamer zurück in Richtung Geberzylinder. Ein ruckartiges Einrücken der Kupplung kann somit wirksam verhindert werden.
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2 zeigt die Detailansicht Z aus 1. Es ist erkennbar, dass in einem Übergangsbereich zwischen dem Dichtring 11 und dem Dichtbalg 12 eine Durchbrechung 13 vorgesehen ist, die im Wesentlichen im Bereich der Nut 14 des Gehäuseanschlusses 4 angeordnet ist. Durch die Durchbrechung 13 kann beim Befüllen des Kupplungssystems mit Fluid eine gute Entlüftung des Systems gewährleistet werden. Die Durchbrechung 13 wird insbesondere derart platziert, dass sich diese in einer oberen Position, bezogen auf den Erdmittelpunkt entfernteren Position, befindet. Hierdurch können aufsteigende Luftblasen in dem Fluid leichter entfernt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Durchbrechung ist weiterhin ein Spalt 15 (siehe 1) vorgesehen, der einen Druckausgleich des Systems während des Betriebs ermöglicht.
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In 3 ist der Blendenkörper 6 gezeigt. Der Blendenkörper 6 weist eine Stirnfläche mit der Blendenbohrung 18 und zumindest zwei Bypassbohrungen 17 auf, durch welche das Fluid strömt. Weiterhin sind radial über den Umfang verteilt zumindest drei Ausnehmungen 16 in Form von Schlitzen vorgesehen, die die Herstellung des Blendenkörpers 6 vereinfachen. Im Übergangsbereich zwischen der Stirnseite und der Umfangsfläche ist weiterhin eine Fase vorgesehen, um die Montage zu vereinfachen.
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4 zeigt die Drosseleinheit 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass keine Durchbrechung 13 in der Dichtung 10 vorgesehen ist.
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In 5 ist eine dritte Ausführungsform der Drosseleinheit dargestellt, bei welcher die Dichtung 10 bzw. der Dichtbalg 12 an dem Blendenkörper 6 anvulkanisiert ist. Durch die stoffschlüssige Verbindung von Dichtbalg 12 und Blendenkörper 6 können Spalte zwischen beiden Bauteilen vermieden werden, wodurch die Schaltpunkttoleranzen nochmals reduziert werden. Weiterhin ist ein Dichtsteg 19 vorgesehen, der sich ausgehend von einem Übergangsbereich zwischen Dichtring 11 und Dichtbalg 12 in axialer Richtung A in Richtung des Fluideingangs 3 erstreckt und an einem Innendurchmesser des Blendenkörpers 6 zumindest teilweise anliegt. Der Dichtsteg 19 ist einteilig mit der Dichtung 10 ausgebildet. Der Dichtsteg 19 liegt in radialer Richtung R zwischen dem Kraftspeicher 7 und dem Blendenkörper 6 und dichtet den Blendenkörper 6 an seinem Innendurchmesser ab.
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Mit der hier vorgeschlagenen Drosseleinheit ist es möglich, die Montage zu vereinfachen, da eine Vormontage der Baueinheit bestehend aus Gehäuseanschluss, Blendenkörper, Kraftspeicher sowie Dichtung realisiert werden kann. Weiterhin werden Spalte zwischen der Dichtung und dem Blendenkörper und dem Gehäuseanschluss vermieden, was zu geringeren Schaltpunkttoleranzen führt.
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Die vorangegangenen Ausführungsbeispiele betreffen eine Drosseleinheit zum Drosseln von Fluid in einer hydraulischen Strecke einer hydraulisch betätigbaren Kupplung, mit einem Gehäuse mit einem Fluideingang und einem Gehäuseanschluss mit einem Fluidausgang, mit einer Dichtung, die das Gehäuse und den Gehäuseanschluss zueinander abdichtet, und mit einem zwischen dem Gehäuse und dem Gehäuseanschluss angeordneten Blendenkörper, und mit einem Kraftspeicher, über welchen sich der Blendenkörper auf dem Gehäuseanschluss abstützt, wobei die Dichtung aus einem Dichtring und einem Dichtbalg ausgebildet ist und den Blendenkörper zumindest teilweise umschließt.
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Die vorangegangenen Ausführungsbeispiele betreffen weiterhin ein Verfahren zur Montage der Drosseleinheit, wobei in einem ersten Schritt der Blendenkörper mit dem Kraftspeicher auf den Gehäuseanschluss aufgesetzt wird, und in einem zweiten Schritt die Dichtung derart angelegt wird, dass der Dichtbalg den Blendenkörper zumindest größtenteils umgibt und der Dichtring in die Nut des Gehäuseanschlusses eingreift.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drosseleinheit
- 2
- Gehäuse
- 3
- Fluideingang
- 4
- Gehäuseanschluss
- 5
- Fluidausgang
- 6
- Blendenkörper
- 7
- Kraftspeicher
- 10
- Dichtung
- 11
- Dichtring
- 12
- Dichtbalg
- 13
- Durchbrechung
- 14
- Nut
- 15
- Spalt
- 16
- Ausnehmungen
- 17
- Bypassbohrung
- 18
- Blendenbohrung
- 19
- Dichtsteg
- 20
- erster Anschlag
- 21
- zweiter Anschlag
- 22
- Dichtlippe
- A
- Axiale Richtung
- R
- Radiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012214107 A1 [0003]