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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein System zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort mittels eines Fahrzeugs.
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Häufige Anwendungsfälle im Mobilitätsbereich betreffen die Anlieferung und/oder Abholung von Objekten (hierin nachstehend auch allgemein als Mobilitätsinteraktion bezeichnet), beispielsweise Personen oder Güter, mittels eines Fahrzeugs wie zum Beispiel ein PKW, LKW und dergleichen. Hierzu bewegt sich das Fahrzeug gewöhnlich zu einer vorab festgelegten Anliefer- bzw. Abholadresse, wo es - wenn auch nur kurzzeitig - auf einem Parkplatz oder wenigstens auf einer geeigneten Parkfläche abgestellt wird, um den fließenden Verkehr nach Möglichkeit nicht zu behindern. Das Auffinden eines solchen Stellplatzes kann sehr zeitaufwändig sein, folglich zusätzliche Kosten verursachen und stellt darüber hinaus nicht selten eine aufreibende, stressige Tätigkeit für einen Fahrzeugführer dar. In manchen Situationen kann sogar kein geeigneter Stellplatz für das Fahrzeug innerhalb eines vertretbaren Zeitraums gefunden werden, so dass ein notgedrungenes Abstellen des Fahrzeugs im Verkehrsbereich des fließenden Verkehrs zu Verkehrssituationen führt, die von anderen Verkehrsteilnehmern als sehr belästigend empfunden werden, beispielsweise in engen Straßen.
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Nach dem Abstellen des Fahrzeugs verlässt der Fahrer des Fahrzeugs gewöhnlich das Fahrzeug, um seine Ankunft an der Zieladresse mitzuteilen, zum Beispiel durch Klingeln an einem Gebäudeeingang, um beispielsweise eine Person abzuholen oder ein Paket abzuholen bzw. abzugeben. Danach geht der Fahrer wieder zu seinem Fahrzeug zurück und setzt seine Fahrt mit dem Fahrzeug fort.
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Aus der
DE 10 2015 210 025 A1 sind beispielsweise ein Verfahren und ein System zur automatischen Zugangsfreigabe einer Eingangstür mittels eines internetfähigen Geräts eines Eintritt begehrenden Benutzers bekannt.
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Die
DE 10 2005 057 101 A1 zeigt ein Verfahren und eine zentrale Einrichtung für Zugangskontrollen zu gesicherten Bereichen oder Einrichtungen mittels einer mobilen Einrichtung, die einem Benutzer zugeordnet ist.
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Die
DE 10 2014 004 673 A1 offenbart ein Verfahren zum Ablegen einer Sendung in einem Kraftfahrzeug, wobei ein Öffnen des Kraftfahrzeugs zum Ablegen der Sendung nur bei detektierter Übereinstimmung einer in dem Fahrzeug hinterlegten und einer an der Sendung angebrachten Authentifizierungsinformation erfolgt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und System zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort mittels eines Fahrzeugs bereitzustellen, die das Anliefern und/oder Abholen des Objekts, zum Beispiel eine Person, ein Paket, Waren und dergleichen, insgesamt deutlich zeiteffizienter (damit gleichfalls kosteneffizient) sowie für eventuell an der Mobilitätsinteraktion beteiligte Personen wesentlich stressfreier ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Es sei ferner angemerkt, dass eine hierin nachstehend verwendete, zwischen zwei Merkmalen stehende und diese miteinander verknüpfende Konjunktion „und/oder“ stets so auszulegen ist, dass in einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstands lediglich das erste Merkmal vorhanden sein kann, in einer zweiten Ausgestaltung lediglich das zweite Merkmal vorhanden sein kann und in einer dritten Ausgestaltung sowohl das erste als auch das zweite Merkmal vorhanden sein können.
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Erfindungsgemäß weist ein Verfahren zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort mittels eines Fahrzeugs (was hierin auch allgemein als Mobilitätsinteraktion oder kurz als Interaktion bezeichnet wird) wenigstens die folgenden Schritte auf, wobei die Reihenfolge der auszuführenden Schritte nicht zwingend auf die nachstehende Reihenfolge ihrer Aufzählung festgelegt ist:
- - Festlegen einer geografischen Position des Bestimmungsorts;
- - Bereitstellen der festgelegten geografischen Position an eine fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung;
- - Bewegen des Fahrzeugs Richtung der festgelegten geografischen Position des Bestimmungsorts;
- - Automatisches Bestimmen durch die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung, ob das Fahrzeug einen vorbestimmten Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat;
- - wenn das Fahrzeug den Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat, automatisches Signalisieren der Ankunft des Fahrzeugs im Nahbereich durch die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung mittels einer von dieser gesteuerten fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung an eine bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung;
- - nach dem Empfang der Ankunftssignalisierung durch die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung, automatisches Erzeugen einer Benachrichtigung am Bestimmungsort über die Ankunft des Fahrzeugs mittels einer die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung steuernde bestimmungsortseitigen elektronischen Steuereinrichtung;
- - Anhalten des Fahrzeugs im Nahbereich des Bestimmungsorts; und
- - Übergeben des anzuliefernden und/oder abzuholenden Objekts aus und/oder in das Fahrzeug.
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Die geografische Position des Bestimmungsorts, der beispielsweise ein Gebäude sein kann, beinhaltet zum Beispiel eine gewöhnliche Adresse mit Orts-, Straßen- und/oder Hausnummernangaben, geografische Koordinaten (z. B. GPS-Koordinaten) und dergleichen. Die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung kann insbesondere als elektronische Rechen- und Speichereinheit, das heißt einen oder mehrere Verarbeitungsprozessoren (z. B. Mikroprozessor, Mikrocontroller, DSP und dergleichen) und eine oder mehrere Speicherkomponenten (z. B. RAM-, ROM-, Flash-, Magnetspeicher und dergleichen) aufweisend, ausgebildet sein. Das Fahrzeug kann vorzugsweise ein Landfahrzeug sein, zum Beispiel PKW, Transporter, Bus, LKW etc., das für den Transport von Personen und/oder Gütern geeignet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht zwingend auf Landfahrzeuge beschränkt, sondern kann ebenso Luftfahrzeuge, beispielsweise Drohnen, umfassen, sofern sie zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Anzuliefernde und/oder abzuholende Objekte können insbesondere Personen oder Güter, Waren, Pakete und dergleichen sein. Das Bewegen des Fahrzeugs hin zum vorab festgelegten Bestimmungsort bzw. zur festgelegten geografischen Position des Bestimmungsorts kann personengesteuert, das heißt durch eine das Fahrzeug steuernde Person, oder auch autonom oder teilautonom, das heißt wenigstens teilweise oder sogar vollständig rechnergesteuert, erfolgen.
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Das Festlegen der geografischen Position des Bestimmungsorts kann unmittelbar durch eine Person aus einem Telefongespräch (z. B. Bestellung eines Taxis), einer rechnergestützten, automatischen Spracherkennung oder einer rechnergestützten Texterkennung (z. B. einer schriftlichen Textnachricht wie beispielsweise SMS) und dergleichen erfolgen. Die Festlegung der geografischen Position kann darüber hinaus auch basierend auf bereits durch vorhergehend durchgeführte Mobilitätsinteraktionen des Fahrzeugs zur Anlieferung und/oder Abholung eines Objekts an einem Bestimmungsort, das heißt basierend auf hierüber vorbekannte historische Daten, erfolgen, indem zum Beispiel mittels eines Sensors/Scanners (z. B. digitale Kamera, Strichcodescanner, RFID, NFC und dergleichen) eine Waren-/Paketidentifizierung oder Personenerkennung automatisch durchgeführt und aus dem Identifizierungsergebnis anschließend der Bestimmungsort bzw. seine geografische Position automatisch bestimmt und damit festgelegt wird.
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Das Bereitstellen der festgelegten geografischen Position an die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung, die zumindest während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Fahrzeug angeordnet ist, insbesondere auch fest mit dem Fahrzeug verbunden bzw. in diesem integriert sein kann, kann über eine an sich bekannte Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI-Interface), zum Beispiel Tastatur, Touch-Screen und dergleichen, erfolgen, sofern sie von einer Person bereitgestellt wird. Die geografische Position kann der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung auch automatisch direkt auf elektronischem Weg bereitgestellt werden, insbesondere dann, wenn die geografische Position bereits vorab auf rein elektronische, rechnergestützte Weise ermittelt wurde, wie vorstehend anhand von Beispielen beschrieben ist.
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Neben der geografischen Position des Bestimmungsorts können vorzugsweise noch weitere Informationen betreffend die Anlieferung und/oder Abholung des Objekts am Bestimmungsort bereitgestellt werden, zum Beispiel die auszuführende Interaktionsklasse, das heißt „Anlieferung“ oder „Abholung“, das Interaktionsobjekt, das heißt „Person“ oder „Ware/Gut“, und ein für die Kommunikation zwischen der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung und der bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtung zu verwendendes Kommunikationsnetzwerk, zum Beispiel Internet, Mobilfunk (GSM, LTE etc.), WLAN und dergleichen, sowie gegebenenfalls ein Zugangskennwort für den Zugriff auf das Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise ein Internetzugangskennwort, WLAN-Kennwort, eine Telefonnummer etc.
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Im Fall eines zu verwendenden drahtgebundenen Kommunikationsnetzwerks wie beispielsweise drahtgebundenes Internet, kann die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung ein Internet-Router sein. Im Fall eines zu verwendenden drahtlosen Kommunikationsnetzwerks (Mobilfunk, WLAN etc.), kann die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung entsprechend eine Drahtloskommunikationseinrichtung sein.
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Während der Bewegung des Fahrzeugs in Richtung des Bestimmungsorts (d. h. Fahrt des Fahrzeugs zum Bestimmungsort) zur Anlieferung und/oder Abholung eines Objekts bestimmt die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung, ob das Fahrzeug den vorherbestimmten Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat. Diese Bestimmung kann in vorab festgelegten Zeitintervallen automatisch erfolgen und wiederholt werden, beispielsweise einmal pro Minute oder auch einen längeren Zeitraum von einigen Minuten, z. B. 3, 5 oder 10 Minuten, umfassen. Als Nahbereich des Bestimmungsorts ist hierbei ein geografischer Bereich um den Bestimmungsort bzw. dessen geografischer Position zu verstehen, der einen Radius von beispielsweise maximal 100 Metern oder weniger, z. B. 75 m, 50 m, 25 m oder 10 m, oder höchstens einige wenige 100 m bis höchsten einen oder höchstens wenige mehrere Kilometer, zum Beispiel 1, 2, 3 oder 5 km, umfasst.
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Sobald das Fahrzeug den Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat, signalisiert die fahrzeugseitige Steuereinrichtung mittels der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung der bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtung automatisch die Ankunft des Fahrzeugs im Nahbereich. Hierzu kann das wahlweise zuvor festgelegte Kommunikationsnetzwerk und/oder Zugriffskennwort/Telefonnummer verwendet werden. Wird vorab kein Kommunikationsnetzwerk und/oder Zugriffskennwort festgelegt, können hierfür auch Standardvorgaben verwendet werden. Die Signalisierung kann eine einfache Nachricht, zum Beispiel in Textform wie SMS, oder ein Telefonanruf sein.
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Nach dem Empfang der Ankunftssignalisierung durch die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung erzeugt die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung, die vorzugsweise als elektronische Rechen- und Speichereinheit, das heißt einen oder mehrere Verarbeitungsprozessoren (z. B. Mikroprozessor, Mikrocontroller, DSP und dergleichen) und eine oder mehrere Speicherkomponenten (z. B. RAM-, ROM-, Flash-, Magnetspeicher und dergleichen) aufweisend, ausgebildet sein kann, eine Benachrichtigung am Bestimmungsort über die Ankunft des Fahrzeugs. Diese Benachrichtigung kann zum Beispiel in Form einer auf einem Bildschirm dargestellten Textnachricht, eine Sprachnachricht, eine an ein Mobilgerät (z. B. Mobiltelefon, Smartphone etc.) gesandte Textnachricht (z. B. SMS), ein an das Mobilgerät gesandter Telefonanruf, ein Klingelsignal beispielsweise einer Gebäudegegensprechanlage und dergleichen sein.
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Nach der Ankunftssignalisierung des Fahrzeugs im Nahbereich des Bestimmungsorts durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung wird das Fahrzeug im Nahbereich des Bestimmungsorts angehalten. Das Anhalten im Nahbereich kann unmittelbar an der geografischen Position des Bestimmungsorts erfolgen, ist jedoch nicht zwingend auf die exakte geografische Position beschränkt, sondern kann innerhalb des den Nahbereich im Wesentlichen definierenden Radius erfolgen.
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Nach dem Anhalten des Fahrzeugs wird das Objekt zwischen dem Bestimmungsort und dem Fahrzeug übergeben. Das heißt beispielsweise, dass eine im Fahrzeug mitgefahrene Person aus dem Fahrzeug aussteigt oder eine zu befördernde Person in dieses einsteigt und/oder ein oder mehrere Pakete, Ware(n) und dergleichen aus dem Fahrzeug aus oder in das Fahrzeug eingeladen werden.
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Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass das Fahrzeug vor der Übergabe des Objekts zwischen dem Bestimmungsort und dem Fahrzeug nicht auf einem speziellen Parkplatz geparkt werden muss. Das Fahrzeug kann kurzzeitig an einer im Wesentlichen geeigneten Stelle angehalten werden, da die Übergabe des Objekts verhältnismäßig schnell erfolgen kann, insbesondere ohne Aussteigen eines Fahrers des Fahrzeugs (im Fall eines personengesteuerten Fahrzeugs) und anschließendem persönlichem Aufsuchen der geografischen Position des Bestimmungsorts durch den Fahrer. Die Übergabe des Objekts kann somit erheblich zeiteffizienter durchgeführt werden. Eine Verkehrsbehinderung durch das anliefernde bzw. abholende Fahrzeug wird vermieden oder zumindest auf ein zeitliches Minimum reduziert. Ferner kann die Interaktion für die hieran beteiligten Personen wesentlich stressfreier durchgeführt werden, insbesondere für einen Fahrer des Fahrzeugs, da dieser keinen großen Aufwand für das Auffinden eines geeigneten Parkplatzes zum Abstellen des Fahrzeugs betreiben muss.
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Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, muss die vorstehend aufgeführte Reihenfolge der erfindungsgemäßen Schritte nicht zwingend so eingehalten werden. Vielmehr kann beispielsweise das Signalisieren der Ankunft des Fahrzeugs im Nahbereich des Bestimmungsorts durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung und/oder das Erzeugen der Benachrichtigung am Bestimmungsort durch die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung ebenso nach dem Anhalten des Fahrzeugs im Nahbereich erfolgen.
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Wahlweise kann der Abschluss der Anlieferung und/oder Abholung des Objekts am Bestimmungsort zusätzlich automatisch erkannt werden, insbesondere durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung. Beispielsweise kann das Einsteigen einer Person und/oder das Ablegen eines Pakets/Ware etc. in das Fahrzeug mittels einer digitalen Kamera oder einem anderen geeigneten Sensor (z. B. Strich-, Bar-, QR-Codescanne, NFC, RFID, GPS etc.) durch die fahrzeugseitige Steuereinrichtung erkannt werden. Ebenso kann das Aussteigen einer Person und/oder das Herausnehmen eines Pakets/Ware etc. aus dem Fahrzeug auf diese Weise automatisch erkannt werden.
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Alternativ oder zusätzlich zur automatischen Erkennung kann auch eine an sich bekannte Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI-Interface), zum Beispiel Tastatur, Touch-Screen und dergleichen, bereitgestellt sein, insbesondere im Fahrzeug, um den Abschluss der Anlieferung und/oder Abholung des Objekts am Bestimmungsort auch händisch anzuzeigen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist/weisen die fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung und/oder die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung lediglich eine Nahbereichskommunikationszone auf, wobei der Nahbereich des Bestimmungsorts durch den räumlichen Bereich einer ordnungsgemäßen, wechselseitigen Informationsübertragung zwischen der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung und der bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtung festgelegt wird. Mit anderen Worten ist der Nahbereich inhärent durch die Nahbereichskommunikationszone wenigstens einer Drahtloskommunikationseinrichtung vorgegeben, da außerhalb der Nahbereichskommunikationszone keine ordnungsgemäße, wechselseitige Informationsübertragung zwischen den beiden Kommunikationseinrichtungen möglich ist. Es ist zu verstehen, dass, wenn auch die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung eine Nahbereichskommunikationszone aufweisen soll, diese als Drahtloskommunikationseinrichtung ausgebildet ist. Je nach eingesetztem Kommunikationsnetzwerk zur Kommunikation zwischen der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung und der bestimmungsortseitigen (Drahtlos-)Kommunikationseinrichtung, z. B. WLAN, kann die Nahbereichskommunikationszone und damit der Nahbereich des Bestimmungsorts einen Radius von maximal einigen Metern bis mehreren 100 Metern oder sogar bis zu max. einem oder max. einigen wenigen Kilometern aufweisen. Besonders bevorzugt ist ein Nahbereich mit einem Radius um den Bestimmungsort bzw. dessen geografische Position von maximal etwa zwischen 100 m und 300 m. Durch die inhärente Festlegung des Nahbereichs um den Bestimmungsort als Folge der Nahbereichskommunikationszone wenigstens einer der beiden Kommunikationseinrichtungen kann in vorteilhafter Weise eine sonst gegebenenfalls zusätzlich zu definierende Nahbereichszone um den jeweiligen Bestimmungsort entfallen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Nahbereich des Bestimmungsorts mittels einer vorherbestimmbaren räumlichen und/oder vorherbestimmbaren zeitlichen Distanz des Fahrzeugs zur geografischen Position des Bestimmungsorts festgelegt. Die zeitliche Distanz stellt die voraussichtliche Ankunftszeit des Fahrzeugs an der geografischen Position des Bestimmungsorts bzw. die verbleibende Zeitdauer bis zum Erreichen dieser Position dar. Beispielsweise kann für die Festlegung des Nahbereichsradius um den Bestimmungsort bzw. dessen geografische Position ein Navigationsgerät verwendet werden, das mit der fahrzeugseitigen elektronischen Steuereinrichtung gekoppelt ist. Die Festlegung des Nahbereichs um den Bestimmungsort ist auf diese Weise genauer und flexibler möglich als beispielsweise über die Nahbereichskommunikationszone einer Drahtloskommunikationseinrichtung.
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Eine noch weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass während des Bewegens des Fahrzeugs Richtung der festgelegten geografischen Position des Bestimmungsorts eine voraussichtliche Ankunftszeit des Fahrzeugs am Bestimmungsort durch die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung bestimmt wird, wobei die bestimmte Ankunftszeit von der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung an die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung mittels der fahrzeugseitigen und bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtungen übertragen wird. Auf diese Weise kann die voraussichtliche Ankunftszeit am Bestimmungsort durch die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung angezeigt bzw. mitgeteilt werden, so dass eventuelle Vorbereitungen vor dem tatsächlichen Ausführen der Mobilitätsinteraktion (Objektübergabe) im Voraus durchgeführt werden können. Somit kann die Mobilitätsinteraktion insgesamt noch zeiteffizienter durchgeführt werden.
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Zur Bestimmung der voraussichtlichen Ankunftszeit kann beispielsweise ein fahrzeugseitiges Navigationsgerät verwendet werden. Die übermittelte voraussichtliche Ankunftszeit kann eine absolute Uhrzeit sein oder eine voraussichtliche Dauer bis zur Ankunft des Fahrzeugs am Bestimmungsort. Die voraussichtliche Ankunftszeit kann lediglich einmalig oder während des Bewegens des Fahrzeugs wiederholt in definierten Zeitabständen, beispielsweise einmal pro einer oder mehreren Minuten, bestimmt und anschließend zum Bestimmungsort übertragen werden. Die erstmalige Bestimmung und/oder Übermittlung der voraussichtlichen Ankunftszeit zum Bestimmungsort kann stattfinden, nachdem sich das Fahrzeug nach der Festlegung der geografischen Position des Bestimmungsorts erstmalig in Bewegung gesetzt hat. Hierzu kann die fahrzeugseitige Steuereinrichtung beispielsweise den Betriebszustand eines das Fahrzeug antreibenden Motors, eines Zündschalters, eine Geschwindigkeit oder eine Mindestgeschwindigkeit des Fahrzeugs, eine gewisse Maximalzeitdauer nach dem Festlegen und Bereitstellen der geografischen Position und dergleichen überwachen und entsprechend im Hinblick auf einen Zustand, der den Beginn der Mobilitätsinteraktion anzeigt, auswerten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Bewegen des Fahrzeugs Richtung der festgelegten geografischen Position des Bestimmungsorts teilautonom oder vollständig autonom gesteuert. Mit anderen Worten ist das Fahrzeug in dieser Ausgestaltung nicht mehr vollständig oder überhaupt nicht personengesteuert.
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Eine noch weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Übergeben des anzuliefernden und/oder abzuholenden Objekts zwischen dem Fahrzeug und dem Bestimmungsort mittels eines von der bestimmungsortseitigen elektronischen Steuereinrichtung gesteuerten Luftfahrzeugs, beispielsweise eine Drohne, innerhalb des Nahbereichs des Bestimmungsorts durchgeführt wird. Auf diese Weise kann die räumliche Distanz zwischen dem tatsächlichen Haltepunkt des Fahrzeugs im Nahbereich des Bestimmungsorts und der geografischen Position des Bestimmungsorts zeiteffizient überbrückt werden. Außerdem lässt sich der Radius des Nahbereichs des Bestimmungsorts gegebenenfalls deutlich größer wählen, was insbesondere in dicht besiedelten Gebieten von Vorteil sein kann. Die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung kann die entsprechenden Steuerbefehle für das Luftfahrzeug erzeugen, so dass dieses das Fahrzeug zielsicher erreichen kann. Hierzu kann die fahrzeugseitige Steuereinrichtung der bestimmungsortseitigen Steuereinrichtung vorab eine genaue Ortsinformation über den tatsächlichen Haltepunkt des Fahrzeugs im Nahbereich des Bestimmungsorts mitteilen.
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Die zur Aktivierung bzw. Steuerung des Luftfahrzeugs zu erzeugenden Befehle können beim Erzeugen der Benachrichtigung am Bestimmungsort über die Ankunft des Fahrzeugs im Nahbereich durch die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung erzeugt werden. Sie können auch aus dem Inhalt der zuvor erzeugten Benachrichtigung (z. B. Textnachricht mit Angabe des genauen Fahrzeughaltepunkts) automatisch generiert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein System zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort mittels eines Fahrzeugs offenbart, wobei das System das Fahrzeug aufweist, das wiederum eine fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung aufweist, die eine fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung steuert, und ferner eine von einer bestimmungsortseitigen elektronischen Steuereinrichtung gesteuerte bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung aufweist, die eingerichtet ist, mit der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung Informationen auszutauschen. Erfindungsgemäß ist die fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung eingerichtet, eine vorab festgelegte geografische Position des Bestimmungsorts zu erhalten, beim Bewegen des Fahrzeugs Richtung der festgelegten geografischen Position des Bestimmungsorts automatisch zu bestimmen, ob das Fahrzeug einen Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat, und, wenn das Fahrzeug den Nahbereich des Bestimmungsorts erreicht hat, der bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtung automatisch die Ankunft des Fahrzeugs im Nahbereich mittels der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung zu signalisieren. Die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, nach dem Empfang der Ankunftssignalisierung über die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung automatisch eine Benachrichtigung am Bestimmungsort über die Ankunft des Fahrzeugs zu erzeugen.
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Bezüglich systembezogener Begriffsdefinitionen sowie der Wirkungen und Vorteile verfahrensgemäßer Merkmale wird vollumfänglich auf die vorstehenden Erläuterungen sinngemäßer Definitionen, Wirkungen und Vorteile bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen. Offenbarungen hierin bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen in sinngemäßer Weise auch zur Definition des erfindungsgemäßen Systems herangezogen werden können, sofern dies hierin nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist. Ebenso sollen Offenbarungen hierin bezüglich des erfindungsgemäßen Systems in sinngemäßer Weise zur Definition des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen werden können, sofern dies hierin nicht ebenfalls ausdrücklich ausgeschlossen ist. Insofern wird hierin auf eine Wiederholung von Erläuterungen sinngemäß gleicher Merkmale, deren Wirkungen und Vorteile bezüglich des hierin offenbarten erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des hierin offenbarten erfindungsgemäßen Systems zugunsten einer kompakteren Beschreibung weitgehend verzichtet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Bestimmungsort ein Gebäude, zum Beispiel ein Haus, Wohnhaus, Geschäft und dergleichen. Vorzugsweise kann die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung in einem solchen Fall eine eine Türsprechanlage oder Gegensprechanlage des Gebäudes steuernde Steuereinrichtung sein. Auf diese Weise kann die Benachrichtigung über die Ankunft des Fahrzeugs in besonders einfacher Weise beispielsweise durch das automatische Erzeugen eines Klingelsignals erfolgen. Die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung bzw. Gegensprechanlage kann hierzu zum Beispiel um die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung erweitert sein, die auch als Drahtloskommunikationseinrichtung ausgebildet sein kann.
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Eine noch weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung eingerichtet ist, nach dem Empfang der Ankunftssignalisierung eine Bestätigungsinformation (Empfangsquittierung) betreffend den Empfang der Ankunftssignalisierung über die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung an die fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung zu senden.
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Weiterhin weist/weisen die fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung und/oder die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lediglich eine Nahbereichskommunikationszone auf, wobei der Nahbereich des Bestimmungsorts festgelegt ist durch den räumlichen Bereich einer ordnungsgemäßen, wechselseitigen Informationsübertragung zwischen der fahrzeugseitigen Drahtloskommunikationseinrichtung und der bestimmungsortseitigen Kommunikationseinrichtung.
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Weiterhin bevorzugt kann das System gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein mit der fahrzeugseitigen elektronischen Steuereinrichtung in informationsübertragender Weise verbundenes fahrzeugseitiges Navigationsgerät (insbesondere satellitengebundenes Navigationsgerät) aufweisen, die beide eingerichtet sind, den Nahbereich des Bestimmungsorts mittels einer vorherbestimmbaren räumlichen und/oder vorherbestimmbaren zeitlichen Distanz des Fahrzeugs zur geografischen Position des Bestimmungsorts festzulegen.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Fahrzeug ein teilautonom oder vollständig autonom gesteuertes Fahrzeug ist.
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Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein von der bestimmungsortseitigen elektronischen Steuereinrichtung steuerbares Luftfahrzeug (z. B. Drohne) vorgesehen, das eingerichtet ist, das anzuliefernde und/oder abzuholende Objekt innerhalb des Nahbereichs des Bestimmungsorts zwischen dem Bestimmungsort und dem Fahrzeug zu übergeben.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert wird. In dieser Zeichnung zeigt die einzige Figur (1) ein Ausführungsbeispiel eines Systems gemäß der Erfindung.
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1 ist in schematischer Darstellung ein System 1 zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts (nicht dargestellt) an einem Bestimmungsort 2, vorliegend beispielhaft ein Gebäude, mittels eines Fahrzeugs 3, vorliegend ein Landfahrzeug, das autonom, teilautonom oder personengesteuert sein kann, zu entnehmen. Das Fahrzeug 3 weist eine fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung 4 auf, die eine fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung 5 steuert. Am Bestimmungsort 2 ist eine bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung 6 vorgesehen, die eine bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung 7 steuert, die vorliegend ebenfalls als eine Drahtloskommunikationseinrichtung ausgebildet ist. Wie in 1 angedeutet ist, sind beide Kommunikationseinrichtungen 5 und 7 eingerichtet, miteinander Informationen auszutauschen. Ein Nahbereich 8 des Bestimmungsorts 2 ist in 1 lediglich angedeutet.
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Ferner ist bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Systems 1 am Bestimmungsort 2 eine mit der bestimmungsortseitigen Steuereinrichtung 6 gekoppelte Türsprechanlage bzw. Gegensprechanlage 9 vorgesehen. Diese ist jedoch für die Erfindung nicht zwingend erforderlich. Ebenso weist das in 1 dargestellte Fahrzeug 3 weitere, nicht zwingend vorzusehende Komponenten auf, zum Beispiel ein HMI-Interface 10, ein Navigationsgerät 11 (insbesondere ein satellitengebundenes Navigationsgerät wie GPS), digitale Kamera 12, Scanner 13 (z. B. Barcode-, QR-Codescanner, RFID-Scanner und dergleichen).
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Wie in 1 dargestellt ist, weist der Bestimmungsort 2 bzw. das Gebäude 2 des dargestellten beispielhaften Systems 1 ebenfalls weitere, für die Erfindung nicht zwingend erforderliche Komponenten auf, z. B. eine Klingel 14 zur akustischen Signalisierung (insbesondere auch der Ankunft des Fahrzeugs 3 im Nahbereich 8 des Bestimmungsorts 2), die von der Gegensprechanlage 9 bzw. vorliegend auch mittelbar über die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung 6 gesteuert sein kann, sowie einen Bildschirm 15 zur Anzeige von durch die Steuereinrichtung 6 erzeugten Benachrichtigungen (visuelle Signalisierung).
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Beispielsweise könnte das in 1 dargestellte System 1 für folgenden beispielhaften Anwendungsfall verwendet werden:
- Eine sich in ihrer Wohnung 2 aufhaltende erste Person P1 soll von einer zweiten Person P2 mit dem Fahrzeug 3 abgeholt werden (Mobilitätsinteraktion). Die Person P2 verwendet zur Durchführung dieser Mobilitätsinteraktion beispielsweise ihr Smartphone und eine darauf laufende Anwendung/App (in diesem Fall kann das Smartphone der Person P2 der in 1 dargestellten fahrzeugseitigen elektronischen Steuereinrichtung 4 und die App dem HMI-Interface 10 entsprechen) oder eine fest im Fahrzeug 3 fest verbaute Steuereinrichtung 4 mit HMI-Interface 10. Die durchzuführende Mobilitätsinteraktion wird von der Person P2 definiert durch Eingabe der geografischen Position (Adresse) des Bestimmungsorts 2 (Wohnung von P1), der Interaktionsklasse „Abholen“, des Interaktionsobjekts „Person“ und des Kommunikationsnetzwerks, zum Beispiel WLAN des Bestimmungsorts 2 bzw. eines dem Gebäude 2 zugeordneten Hausautomationssystems sowie eines Kennworts für den Zugriff auf das WLAN-Kommunikationsnetzwerk des Bestimmungsorts 2. Anstelle des WLAN-Kommunikationsnetzwerks kann beispielsweise auch ein Mobilfunk-/GSM-Netzwerk als Kommunikationsnetzwerk festgelegt werden und eine Mobiltelefonnummer der Person P1 in der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung 4 hinterlegt werden. Im Fall der Wahl eines Mobilfunknetzwerks als zu verwendendes Kommunikationsnetzwerk kann die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung 6 einschließlich des Bildschirms 15 einem Smartphone der Person 1 entsprechen. In beiden vorbeschriebenen Fällen (WLAN oder GSM) ist die bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung 7 eine Drahtloskommunikationseinrichtung (entsprechend WLAN bzw. GSM).
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Optional kann die fahrzeugseitige Steuereinrichtung 4 automatisch das im vorliegenden Beispiel vorhandene Navigationsgerät 11 konfigurieren, das jedoch ebenfalls händisch über das HMI-Interface 10 konfiguriert werden könnte. Anschließend wird die Mobilitätsinteraktion durch Bewegen des Fahrzeugs 3 Richtung des Bestimmungsorts 2 gestartet.
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Nachdem die Steuereinrichtung 4 den Beginn der Mobilitätsinteraktion erkannt hat, berechnet sie die voraussichtliche Ankunftszeit des Fahrzeugs 3 am Bestimmungsort 2 bzw. im Nahbereich 8 des Bestimmungsorts 2, der bei Wahl eines WLAN-Netzwerks als Kommunikationsnetzwerk inhärent durch die maximale Reichweite des WLAN-Netzwerks festgelegt sein kann. Die voraussichtliche Ankunftszeit kann von der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung 4 zur bestimmungsortseitigen Steuereinrichtung 6 (z. B. Smartphone von P1) übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinrichtung 4 die Ankunftszeit auch auf einen zentralen Rechenserver (nicht dargestellt) übertragen, von welchem die Person P1 die voraussichtliche Ankunftszeit ebenfalls abrufen kann.
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Sobald das Fahrzeug 3 den Nahbereich 8 des Bestimmungsorts 2 erreicht (z. B. Reichweite des bestimmungsortseitigen WLAN-Netzwerks oder räumliche und/oder zeitliche Ermittlung durch das Navigationsgerät 11), signalisiert die fahrzeugseitige Steuereinrichtung 4 der bestimmungsortseitigen Steuereinrichtung 6 die Ankunft des Fahrzeugs 3 im Nahbereich 8 des Bestimmungsorts 2. Die Ankunftssignalisierung kann beispielsweise durch Senden einer entsprechenden Nachricht oder durch einen Telefonanruf zur Person P1 erfolgen.
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Wahlweise kann die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung 6 nach dem Empfang der Ankunftssignalisierung der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung 4 eine Bestätigung zurücksenden (Empfangsquittierung).
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Die bestimmungsortseitige Steuereinrichtung 6 erzeugt in jedem Fall eine Benachrichtigung am Bestimmungsort 2 (z. B. durch Signalisieren eines Telefonanrufs oder einer Textnachricht auf dem Smartphone von P1 oder durch Anzeigen einer Textnachricht auf dem Bildschirm 15 oder durch Erzeugen eines Klingelsignals mittels der Klingel 14 etc.). Die Person P1 verlässt daraufhin das Gebäude 2. Die Person P2 hält das Fahrzeug 3 im Nahbereich 8 des Gebäudes 2 an. Die Person P1 erreicht das Fahrzeug 3 und steigt in dieses ein, was vorliegend beispielsweise durch die fahrzeugseitige Kamera 12 erkannt werden kann. Zusätzlich können weitere im Fahrzeug 3 vorhandene Sensoren (nicht dargestellt) das Setzen der Person P1 auf den Beifahrersitz sowie das Schließen des Sicherheitsgurts des Beifahrersitzes erkennen. Diese zusätzlichen Informationen (Plausibilisierungsinformationen) werden von der fahrzeugseitigen Steuereinrichtung 4 verwendet, das Ende der Mobilitätsinteraktion (Abholen der Person P1) automatisch zu bestimmen.
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Das hierin offenbarte erfindungsgemäße Verfahren sowie das hierin offenbarte erfindungsgemäße System zum Anliefern und/oder Abholen eines Objekts an einem Bestimmungsort mittels eines Fahrzeugs sind nicht auf die hierin jeweils offenbarten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfassen auch gleich wirkende weitere Ausführungsformen, die sich aus technisch sinnvollen weiteren Kombinationen der hierin beschriebenen Merkmale sowohl des Verfahrens als auch des Systems ergeben. Insbesondere sind die vorstehend in der allgemeinen Beschreibung und der Figurenbeschreibung der vorliegenden Erfindung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform werden sowohl das erfindungsgemäße Verfahren als auch das erfindungsgemäße System zum Anliefern und/oder Abholen von Objekten, insbesondere Personen und/oder Waren/Gütern, an einem Bestimmungsort, insbesondere einem Gebäude, mittels eines Fahrzeugs wie zum Beispiel ein- oder mehrspurige, motorisierte Landfahrzeuge, z. B. Motorrad, Motorroller, PKW, Taxi, Leihfahrzeug, Car-Sharing-Fahrzeug, Van, Transporter, LKW, Klein- oder Omnibus und dergleichen verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Bestimmungsort
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Fahrzeugseitige elektronische Steuereinrichtung
- 5
- Fahrzeugseitige Drahtloskommunikationseinrichtung
- 6
- Bestimmungsortseitige elektronische Steuereinrichtung
- 7
- Bestimmungsortseitige Kommunikationseinrichtung
- 8
- Nahbereich
- 9
- Tür-/Gegensprechanlage
- 10
- HMI-Interface
- 11
- Navigationsgerät
- 12
- Kamera
- 13
- Scanner
- 14
- Klingel
- 15
- Bildschirm
- P1
- Erste Person
- P2
- Zweite Person
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015210025 A1 [0004]
- DE 102005057101 A1 [0005]
- DE 102014004673 A1 [0006]