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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Kraftfahrzeuginnenraum, aufweisend eine - in einem betriebsfertig montierten Zustand - fahrzeugfeste Führungsanordnung, einen Querstrang, der an einander gegenüberliegenden Stirnenden mit Führungselementen verbunden ist, die an der Führungsanordnung gelagert sind, wodurch der Querstrang entlang einer Auszugrichtung verlagerbar an der Führungsanordnung geführt ist, und aufweisend ein flexibles Flächengebilde, das an einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich an dem Querstrang festgelegt und mittels einer Verlagerung des Querstrangs entlang der Auszugrichtung überführbar ist zwischen einer Ruheposition, in der das flexible Flächengebilde kompakt abgelegt ist, und einer Schutzposition, in der das flexible Flächengebilde in einer Spannebene flächig aufgespannt ist.
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Eine derartige Schutzvorrichtung ist allgemein bekannt und zur Beschattung einer Heckscheibe eines Kraftfahrzeuginnenraums vorgesehen. Die bekannte Schutzvorrichtung weist eine Führungsanordnung auf, die in einem betriebsfertig montierten Zustand fahrzeugfest angeordnet ist. An der Führungsanordnung ist ein Querstrang entlang einer Auszugrichtung verlagerbar geführt. Hierzu ist der Querstrang an seinen gegenüberliegenden Stirnenden mit Führungselementen verbunden, die jeweils an der Führungsanordnung gleitbeweglich gelagert sind. Zudem weist die bekannte Schutzvorrichtung ein flexibles Flächengebilde auf, das an einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich an dem Querstrang festgelegt ist. Auf diese Weise ist das flexible Flächengebilde mittels einer Verlagerung des Querstrangs in Auszugrichtung zwischen einer Ruheposition und einer Schutzposition überführbar. In der Ruheposition ist das flexible Flächengebilde kompakt abgelegt. Demgegenüber ist das flexible Flächengebilde in der Schutzposition zur Beschattung der Heckscheibe in einer Spannebene flächig aufgespannt. Bei der bekannten Schutzvorrichtung ist der Querstrang in Form eines formstabilen Auszugprofils gestaltet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einfach und kompakt aufgebaut ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Querstrang als biegeschlaffer, ausschließlich auf Zug beanspruchbarer Zugstrang gestaltet ist, der zwischen den Führungselementen vorgespannt erstreckt ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann insbesondere auf ein formstabiles und vergleichsweise voluminöses sowie schweres Auszugprofil als Querstrang verzichtet werden. Hierdurch kann Bauraum und Gewicht eingespart und ein besonders einfacher und kompakter Aufbau der Schutzvorrichtung erreicht werden. Der Zugstrang ist vorzugsweise als Riemen, Band oder Zugseil gestaltet. Vorzugsweise ist der Zugstrang wenigstens abschnittsweise in der Spannebene des flexiblen Flächengebildes erstreckt. In Bezug auf die Auszugrichtung ist der Zugstrang quer, vorzugsweise senkrecht, orientiert. An den gegenüberliegenden Stirnenden kann der Zugstrang form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem jeweiligen Führungselement verbunden sein. Entsprechendes gilt für den vorderen Stirnendbereich des flexiblen Flächengebildes, das insoweit form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Zugstrang zusammengefügt sein kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise als Beschattungsvorrichtung für eine Seitenscheibe, eine Heckscheibe oder einen Glasdachbereich des Fahrzeuginnenraums. Alternativ kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung als Laderaumabdeckung oder als Laderaumabtrennung ausgeführt sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Zugstrang als Zugseil gestaltet. Das Zugseil kann insbesondere aus Metall, Kunststoff und/oder Naturstoff gefertigt sein. Vorzugsweise weist das Zugseil einen aus Fasern, Fäden oder Drahtlitzen zusammengesetzten Seilquerschnitt auf. Dies ist eine konstruktiv besonders einfach umsetzbare und bauraumsparende Ausgestaltung der Erfindung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Zugstrang zugelastisch gestaltet und längsgedehnt vorgespannt und/oder es ist eine Spanneinrichtung vorgesehen, mittels derer der Zugstrang permanent auf Zug vorgespannt ist. Die Vorspannung des Zugstrangs wirkt einem ungewollten Durchhängen des Zugstrangs und damit einem Durchhängen des vorderen Stirnendbereichs des flexiblen Flächengebildes entgegen. Die Vorspannung des Zugstrangs kann entweder dadurch erreicht werden, dass dieser selbst zugelastisch gestaltet und zwischen den Führungselementen längsgedehnt vorgespannt ist. Hierzu ist der Zugstrang vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff gefertigt und/oder weist eine elastisch gestaltete Struktur auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorspannung mittels der Spanneinrichtung bewirkt werden. Die Spanneinrichtung kann beispielsweise ein Federelement aufweisen, das mit dem Zugstrang wirkverbunden ist und eine entsprechende Vorspannung bewirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bildet der vordere Stirnendbereich des flexiblen Flächengebildes einen Aufnahmekanal aus, durch den der Zugstrang erstreckt ist. Der Zugstrang ist in Auszugrichtung formschlüssig in dem Aufnahmekanal festgelegt. In Längsrichtung des Aufnahmekanals kann der Zugstrang gleitbeweglich in dem Aufnahmekanal geführt sein. Zur Bildung des Aufnahmekanals kann der vordere Stirnendbereich des flexiblen Flächengebildes auf sich selbst umgeschlagen und beispielsweise vernäht, verklebt oder verschweißt sein. Dies ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, da auf gesonderte Befestigungsmittel zur Befestigung des Zugstrangs an dem flexiblen Flächengebilde verzichtet werden kann. Hierdurch wird zudem nochmals Bauraum eingespart.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Führungsanordnung zwei zueinander nicht parallel erstreckte Führungsschienen auf, zwischen denen die Spannebene des flexiblen Flächengebildes mit einer entlang der Auszugrichtung veränderlichen Breite erstreckt ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für eine Beschattung von nicht parallel berandeten Seiten-, Heck- und/oder Glasdachbereichen des Fahrzeuginnenraums. Vorzugsweise ändert sich die Breite der Spannebene kontinuierlich über der Auszugrichtung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zum Ausgleich der veränderlichen Breite der Spannebene das flexible Flächengebilde und der Zugstrang in Breitenrichtung elastisch dehnbar gestaltet. Dabei gewährleistet die elastisch dehnbare Gestaltung des Zugstrangs, dass dieser trotz der veränderlichen Breite und unabhängig von der Positionierung entlang der Auszugrichtung stets eine ausreichende Vorspannung aufweist. Hierzu kann der Zugstrang aus einem elastisch dehnbaren Werkstoff gefertigt sein und/oder eine elastisch dehnbare Struktur aufweisen. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist das flexible Flächengebilde vorzugsweise an einander in Breitenrichtung der Spannebene gegenüberliegenden Seitenkanten an den Führungsschienen geführt. Hierbei gewährleistet die elastisch dehnbare Gestaltung des flexiblen Flächengebildes eine ausreichende Nachgiebigkeit zum Ausgleich der veränderlichen Breite. Im Ergebnis wird hierdurch eine Spaltbildung zwischen seitlichen Bereichen des flexiblen Flächengebildes und der Führungsschiene vermieden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist wenigstens eine der Führungsschienen eine Umlenkanordnung zum Ausgleich der veränderlichen Breite der Spannebene auf, mittels derer ein seitlicher Bereich des flexiblen Flächengebildes und ein seitlicher Bereich des Zugstrangs bei einer Verlagerung entlang der Auszugrichtung gegenüber der Spannebene umgelenkt sind. Mittels der Umlenkanordnung werden die besagten seitlichen Bereiche jeweils - in Bezug auf die Spannebene - nach oben oder unten umgelenkt, so dass eine - jeweils senkrecht auf die Spannebene projizierte - Breite des flexiblen Flächengebildes bzw. Länge des Zugstrangs entlang der Auszugrichtung veränderlich ist. Dabei bleibt eine tatsächliche, eben abgewickelte Breite des flexiblen Flächengebildes bzw. Länge des Zugstrangs unverändert. Dies jedenfalls dann, wenn das flexible Flächengebilde und/oder der Zugstrang in Breitenrichtung nicht elastisch dehnbar gestaltet sind. Sofern die Breite der Spannebene über der Auszugrichtung kontinuierlich veränderlich ist, sind auch die seitlichen Bereiche des flexiblen Flächengebildes bzw. des Zugstrangs kontinuierlich und in einer auf die maßliche Änderung der Breite abgestimmten Weise umgelenkt. Der seitliche Bereich des flexiblen Flächengebildes grenzt in Breitenrichtung der Spannebene an die Führungsschiene an. Entsprechendes kann für den seitlichen Bereich des Zugstrangs gelten. Vorzugsweise weisen beide Führungsschienen eine Umlenkanordnung auf.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die wenigstens eine Umlenkanordnung einen Führungsabschnitt, an welchem eines der Führungselemente in Längsrichtung des Führungsabschnitts geführt verlagerbar und in Breitenrichtung der Spannebene gehalten ist, und einen Führungskanal, in welchem eine Seitenkante des flexiblen Flächengebildes in Längsrichtung des Führungskanals geführt verlagerbar und in Breitenrichtung der Spannebene gehalten ist, und einen Umlenkabschnitt, über welchen der seitliche Bereich des flexiblen Flächengebildes und der seitliche Bereich des Zugstrangs gleitbeweglich umgelenkt sind, auf. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine in ihrer Funktion zuverlässige und konstruktiv besonders einfach aufgebaute Umlenkanordnung. Der Führungsabschnitt dient einer, insbesondere gleitbeweglichen, Führung des Führungselements. Gleichzeitig ist das Führungselement in Breitenrichtung der Spannebene an dem Führungsabschnitt gehalten. Der Führungskanal dient einer, insbesondere gleitbeweglichen, Führung der Seitenkante des flexiblen Flächengebildes. Gleichzeitig ist die Seitenkante in Breitenrichtung der Spannebene in dem Führungskanal gehalten. Der Umlenkabschnitt dient einer, insbesondere flächigen, Führung und/oder Anlage des seitlichen Bereichs des flexiblen Flächengebildes und des seitlichen Bereichs des Zugstrangs bei der Umlenkung. Dabei werden die besagten seitlichen Bereiche bei der Umlenkung gleitbeweglich über den Umlenkabschnitt geführt. Die Längsrichtung des Führungsabschnitts und die Längsrichtung des Führungskanals sind vorzugsweise parallel zueinander orientiert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zum Ausgleich der veränderlichen Breite der Spannebene eine Position des Führungsabschnitts und eine Position des Führungskanals - jeweils projiziert in eine senkrecht zur Spannebene und senkrecht zur Auszugrichtung orientierte Bezugsebene - über der Auszugrichtung allmählich veränderlich. Mit anderen Worten ausgedrückt sind sowohl die Längsrichtung des Führungsabschnitts als auch die Längsrichtung des Führungskanals gegenüber der Spannebene geneigt. Mit nochmals anderen Worten ausgedrückt werden die seitlichen Bereiche des flexiblen Flächengebildes und des Zugstrangs aufgrund der allmählich veränderlichen Positionen des Führungsabschnitts und des Führungskanals allmählich veränderlich umgelenkt. Je nachdem, ob der Zugstrang entlang der Auszugrichtung nach vorne oder nach hinten bewegt wird, wird hierdurch eine senkrecht auf die Spannebene projizierte Breite des flexiblen Flächengebildes bzw. Länge des Zugstrangs verringert oder erhöht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein mit den Führungselementen wirkverbundenes Antriebssystem vorgesehen, mittels dessen der Zugstrang entlang der Auszugrichtung angetrieben verlagerbar ist. Das Antriebssystem weist vorzugsweise wenigstens einen Antriebsmotor, bevorzugt einen Elektromotor, auf. Zudem kann das Antriebssystem mit zwei flexiblen Antriebssträngen versehen sein, die beispielsweise als Gewindesteigungskabel oder flexible Zahnstange ausgeführt sein können. Die Antriebsstränge sind einends jeweils an einem der Führungselemente befestigt, so dass diese längs der fahrzeugfesten Führungsanordnung angetrieben verlagerbar sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- 1 zeigt in einer schematischen Aufsicht eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens,
- 2 in schematischer Perspektivdarstellung die Schutzvorrichtung nach 1,
- 3 in schematischer Perspektivdarstellung die Schutzvorrichtung nach den 1 und 2 in einem teilweise abgeschnittenen, vergrößerten Bereich einer seitlichen Führungsschiene,
- 4 den Bereich nach 3 in einer schematischen Querschnittsdarstellung und
- 5 in einer teilweise abgeschnitten vergrößerten Detaildarstellung einen seitlichen Bereich der Schutzvorrichtung mit einer entlang einer Spannebene gerichteten Blickrichtung.
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Gemäß 1 ist eine Schutzvorrichtung 1 in Form einer Beschattungsvorrichtung zur Beschattung einer Heckscheibe eines Personenkraftwagens vorgesehen. Die Schutzvorrichtung 1 weist eine Führungsanordnung 2 auf, die in einem betriebsfertig montierten Zustand fahrzeugfest im Bereich von an die Heckscheibe angrenzenden Karosseriesäulen des Personenkraftwagens angeordnet sind. Zur Beschattung der Heckscheibe weist die Schutzvorrichtung 1 ein flexibles Flächengebilde 3 auf, das auf noch näher beschriebene Weise zwischen einer - vorliegend zeichnerisch nicht näher dargestellten - Ruheposition und einer anhand der 1 und 2 ersichtlichen Schutzposition überführbar ist. In der Ruheposition ist das flexible Flächengebilde 3 kompakt abgelegt und die Heckscheibe ist dementsprechend freigegeben. Bei der gezeigten Ausführungsform wird die kompakte Ablage des flexiblen Flächengebildes 3 in der Ruhestellung durch ein Aufwickeln des flexiblen Flächengebildes 3 auf einer Wickelwelle 4 erreicht.
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In der Schutzposition ist das flexible Flächengebilde 3 demgegenüber von der Wickelwelle 4 abgewickelt und zur Beschattung der Heckscheibe in einer Spannebene E (1, 2) flächig aufgespannt. Unter Bezugnahme auf das anhand 2 ersichtliche Bezugssystem X, Y, Z mit einer Längsachse X, einer Querachse Y und einer Hochachse Z ist die Spannebene E bei der gezeigten Ausführungsform koplanar mit der X-Y-Ebene des Bezugssystems X, Y, Z.
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Das flexible Flächengebilde 3 ist einends auf grundsätzlich bekannte Weise auf- und abwickelbar an der Wickelwelle 4 gehalten. Andernends, an einem in einer Auszugrichtung A vorderen Stirnendbereich 5, ist das flexible Flächengebilde 3 auf noch näher beschriebene Weise an einem Querstrang 6 festgelegt. Der noch näher beschriebene Querstrang 6 ist an einander gegenüberliegenden Stirnenden 7 mit jeweils einem Führungselement 8 verbunden, das an der Führungsanordnung 2 beweglich gelagert ist. Auf diese Weise ist der Querstrang 6 entlang der Auszugrichtung A verlagerbar an der Führungsanordnung 2 geführt. Dementsprechend ist das mit dem Querstrang 6 verbundene flexible Flächengebilde 3 mittels einer Verlagerung des Querstrangs 6 entlang der Auszugrichtung A zwischen der Ruheposition und der Schutzposition überführbar. Dabei nimmt der Querstrang 6 in der Ruheposition eine in Bezug auf die Auszugrichtung A hintere Endposition ein. In der anhand der 1 und 2 ersichtlichen Schutzposition nimmt der Querstrang 6 demgegenüber eine vordere Endposition ein.
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Wie insbesondere anhand 3 ersichtlich ist, ist der Querstrang als ausschließlich auf Zug beanspruchbarer Zugstrang 6 gestaltet, der zwischen den Führungselementen 8 vorgespannt erstreckt ist.
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Der Zugstrang 6 ist dabei vorliegend - jedenfalls im Bereich der Spannebene E - innerhalb der Spannebene E erstreckt und senkrecht zur Auszugrichtung A orientiert. Die Auszugrichtung A ist vorliegend kolinear zur Längsachse X des Bezugssystems X, Y, Z erstreckt, so dass der Zugstrang 6 im Bereich der Spannebene E demgemäß parallel zur Querachse Y verläuft.
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Der Zugstrang 6 ist in einem nicht zwischen den Führungselementen 8 vorgespannten Zustand biegeschlaff und kann beispielsweise in Form eines Riemens, Bands oder Zugseils gestaltet sein. Vorliegend ist der Zugstrang ein Zugseil 6.
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Das Zugseil 6 kann aus Kunststoff, Metall oder einem Naturstoff gefertigt sein. Dabei kann das Zugseil 6 einen kompakten Querschnitt oder einen aus mehreren miteinander verdrillten Fäden, Fasern oder Drähten gebildeten Querschnitt aufweisen.
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Zur Befestigung des Zugseils 6 am vorderen Stirnendbereich 5 des flexiblen Flächengebildes 3 ist ein Aufnahmekanal 9 vorgesehen (3). Der Aufnahmekanal 9 ist unmittelbar durch den vorderen Stirnendbereich 5 ausgebildet, der zu diesem Zweck auf sich selbst gefaltet und hiernach unter Ausbildung des Aufnahmekanals 9 an einem Fügeabschnitt 10 zusammengefügt ist. Der Fügeabschnitt 10 kann beispielsweise durch eine Naht, eine Schweiß- oder eine Klebeverbindung gebildet sein. Das Zugseil 6 ist in Längsrichtung des Aufnahmekanals 9 durch diesen erstreckt und entlang der Auszugrichtung A formschlüssig in diesem gehalten. Der Aufnahmekanal 9 erstreckt sich vorliegend in etwa über den gesamten Stirnendbereich 5.
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Die Führungsanordnung 2 weist bei der gezeigten Ausführungsform zwei zueinander nicht parallel erstreckte Führungsschienen 11, 12 auf, die in Bezug auf das Bezugssystem X, Y, Z als linke Führungsschiene 11 und rechte Führungsschiene 12 bezeichnet werden können. Die Spannebene E ist hierbei zwischen der linken Führungsschiene 11 und der rechten Führungsschiene 12 mit einer entlang der Auszugrichtung A veränderlichen Breite erstreckt. Vorliegend verjüngt sich die Breite der Spannebene E ausgehend von der Wickelwelle 4 in Richtung der vorderen Endlage des Zugseils 6. Eine solche Gestaltung der Schutzvorrichtung 1 ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die zu beschattende Heckscheibe dementsprechend nicht parallel berandet ist.
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Bei der gezeigten Ausführungsform weist die Schutzvorrichtung 1 eine in Bezug auf die X-Z-Ebene im Wesentlichen spiegelsymmetrische Gestaltung auf. Insbesondere die linke Führungsschiene 11 und die rechte Führungsschiene 12 sind zueinander spiegelsymmetrisch gestaltet, was jedoch nicht zwingend der Fall sein muss. Nachfolgend werden weitere Details der Schutzvorrichtung 1 zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich unter Bezugnahme auf die linke Führungsschiene 11 näher beschrieben. Das hierzu Offenbarte kann in entsprechender Weise für die rechte Führungsschiene 12 gelten.
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Insbesondere anhand der Schnittdarstellungen der 3 und 4 ist ersichtlich, dass die linke Führungsschiene 11 eine Umlenkanordnung 13, 14, 15 aufweist. Die Umlenkanordnung 13, 14, 15 dient insbesondere einer Umlenkung eines seitlichen Bereichs 3a des flexiblen Flächengebildes 3 und eines seitlichen Bereichs 6a des Zugstrangs 6 bei einer Verlagerung entlang der Auszugrichtung A. Die Umlenkung der seitlichen Bereiche 3a, 6a erfolgt gegenüber der Spannebene E und dient auf noch näher beschriebene Weise einem Ausgleich der veränderlichen Breite der Spannebene E.
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Die Umlenkanordnung 13, 14, 15 weist hierzu einen Führungsabschnitt 13, einen Führungskanal 14 und einen Umlenkabschnitt 15 auf (4).
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Der Führungsabschnitt 13 ist bei der gezeigten Ausführungsform entlang einer Längsrichtung L1 erstreckt (5) und weist im Querschnitt ein kreiszylindrisches Profil auf (4). Das dem in Bezug auf die Querachse Y linken Stirnende 7 zugeordnete Führungselement 8 ist in Längsrichtung L1 gleitbeweglich an dem Führungsabschnitt 13 geführt und in Querrichtung hierzu formschlüssig gehalten. Zu diesem Zweck weist das Führungselement 8 einen rinnenförmigen Gleitkanal 16 auf, der komplementär zu dem kreiszylindrischen Querschnitt des Führungsabschnitts 13 gestaltet ist.
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Der Führungskanal 14 ist in Form einer hinterschnittenen Nut in die Führungsschiene 11 eingebracht und in Längsrichtung L2 erstreckt. In dem Führungskanal 14 ist eine Seitenkante 17 des flexiblen Flächengebildes 3 gehalten und in Längsrichtung L2 gleitbeweglich geführt verlagerbar. Quer hierzu ist die Seitenkante 17 formschlüssig in dem Führungskanal 14 gehalten. Die Seitenkante 17 ist mit einer nicht näher bezeichneten Randversteifung versehen, die beispielsweise mittels einer Kunststoffumspritzung des flexiblen Flächengebildes 3 gebildet sein kann.
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Der Führungsabschnitt 13 und der Führungskanal 14 sind an einem Schienenabschnitt 18 der linken Führungsschiene 11 ausgebildet. Der Schienenabschnitt 18 ist bei der gezeigten Ausführungsform in Form eines aus Metall gefertigten Strangpressprofils einstückig ausgebildet.
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Der Umlenkabschnitt 15 dient einer gleitbeweglichen Führung der seitlichen Bereiche 3a, 6a des flexiblen Flächengebildes 3 bzw. des Zugstrangs 6 und ist vorliegend in Form eines Schienenabschnitts 19 ausgebildet, der fest mit dem Schienenabschnitt 18 zusammengefügt ist. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform können die Schienenabschnitte 18, 19 einstückig zusammenhängend und die Führungsschiene 11 insoweit vollständig einstückig ausgebildet sein.
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Insbesondere anhand der 2 und 5 ist ersichtlich, dass die Längsrichtung L1 des Führungsabschnitts 13 und die Längsrichtung L2 des Führungskanals 14 gegenüber der Spannebene E geneigt sind. In Bezug auf das Bezugssystem X, Y, Z sind die Längsrichtungen L1, L2 vereinfacht ausgedrückt jeweils nach unten und nach innen gegenüber der Spannebene E geneigt. Mit anderen Worten ausgedrückt ändert sich eine Position P1 des Führungsabschnitts 13 (5) - projiziert in eine senkrecht zur Spannebene E und senkrecht zur Auszugrichtung A orientierte Bezugsebene B - über der Auszugrichtung A allmählich. Die Bezugsebene B ist vorliegend parallel zu der Y-Z-Ebene des Bezugssystems X, Y, Z ausgerichtet. Ausgehend von einem in Auszugrichtung A hinteren Bereich ändert sich die Position P1 des Führungsabschnitts 13 in Bezug auf die Hochachse Z über der Auszugrichtung A nach unten. Gleichzeitig findet eine Positionsänderung in Bezug auf die Querachse Y insoweit statt, als die Position P1 über der Auszugrichtung A von außen nach innen veränderlich ist. Entsprechendes gilt vorliegend hinsichtlich der Position P2.
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Insbesondere anhand der 1 und 2 ist gezeigt, dass die Schutzvorrichtung 1 vorliegend zudem ein Antriebssystem S aufweist, mittels dessen die Führungselemente 8 entlang der Führungsanordnung 2 angetrieben verlagerbar sind. Hierzu weist das Antriebssystem S einen Elektromotor 20 auf, der auf grundsätzlich bekannte Weise mit zwei Gewindesteigungskabeln 21, 22 zusammenwirkt. Das linke Gewindesteigungskabel 21 ist mit dem der linken Führungsschiene 11 zugeordneten Führungselement 8 verbunden (3, 4). Dementsprechend ist das Gewindesteigungskabel 22 mit dem der rechten Führungsschiene 12 zugeordneten Führungselement 8 verbunden. Die Gewindesteigungskabel 21, 22 verlaufen jeweils in an den Führungsschienen 11, 12 ausgebildeten Kabelkanälen. Anhand der 3 und 4 ist ein Abschnitt des an der linken Führungsschiene 11 ausgebildeten Kabelkanals 23 ersichtlich. Das Gewindesteigungskabel 21 ist an einem nicht näher bezeichneten stirnendseitigen Bereich auf grundsätzlich bekannte Weise fest mit einem Abschnitt 24 des Führungselements 8 verbunden.
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Wie weiter anhand 3 ersichtlich ist, ist der Zugstrang 6 mittels eines Befestigungselements 25, das insbesondere in Form einer Klemmschraube ausgebildet sein kann, fest mit dem Führungselement 8 verbunden. Auf diese Weise ist eine durchgängige Wirkverbindung zwischen dem Elektromotor 20 und dem Zugstrang 6, der seinerseits über den Aufnahmekanal 9 mit dem flexiblen Flächengebilde 3 zusammenwirkt, hergestellt.
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Zur angetriebenen Überführung des flexiblen Flächengebildes 3 ausgehend von der anhand 2 ersichtlichen Schutzposition in die Ruheposition wird der Elektromotor 20 auf grundsätzlich bekannte Weise bestromt und die Gewindesteigungskabel 21, 22 werden dementsprechend zur Verlagerung der Führungselemente 8 entlang der Führungsanordnung 2 bewegt. Die Führungselemente 8 werden hierbei in Bezug auf die Längsachse X an den Führungsschienen 11, 12 nach hinten in Richtung der Wickelwelle 4 bewegt. Der Zugstrang 6 wird hierbei mittels der Führungselemente 8 zwangsgeführt entlang der Auszugrichtung A nach hinten geführt. Um ein faltenfreies Aufwickeln des flexiblen Flächengebildes 3 auf der Wickelwelle 4 zu gewährleisten, kann die Wickelwelle 4 beispielsweise mittels einer Drehfeder in Aufwickelrichtung um eine Drehachse D (2) vorgespannt sein. Bei dieser Verlagerung werden die seitlichen Bereiche 3a, 6a des flexiblen Flächengebildes 3 bzw. des Zugstrangs 6 aufgrund der vorbeschriebenen Gestaltung der Führungsschienen 11, 12 aus der anhand 2 ersichtlichen Konfiguration allmählich in Bezug auf die Hochachse Z nach oben umgelenkt. Insbesondere im vorderen Stirnendbereich 5 des flexiblen Flächengebildes 3 bleibt dessen eben abgewickelte Breite hierbei im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, unverändert. Lediglich eine auf die Spannebene E projizierte Breite nimmt bei der Verlagerung in Richtung der Ruheposition allmählich und entsprechend dem Verlauf der Breite der Spannebene E zu. Entsprechendes gilt hinsichtlich des Zugstrangs 6. Dessen eben abgewickelte Länge bleibt bei der Verlagerung entlang der Auszugrichtung A im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, unverändert. Lediglich eine auf die Spannebene E projizierte Länge des Zugstrangs 6 verändert sich allmählich und entsprechend dem Verlauf der Breite der Spannebene E.
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Bei einer Überführung des flexiblen Flächengebildes 3 von der Ruheposition in die Schutzposition werden die seitlichen Bereiche 3a, 6a des flexiblen Flächengebildes 3 bzw. des Zugstrangs 6 demgegenüber in Bezug auf die Spannebene E allmählich nach unten umgelenkt.
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Das flexible Flächengebilde 3 und der Zugstrang 6 sind bei der gezeigten Ausführungsform in Breitenrichtung der Spannebene E elastisch dehnbar gestaltet. Hierdurch kann insbesondere ein verbesserter Toleranzausgleich erreicht werden. Eine solche Gestaltung ist jedoch nicht zwingend. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform können der Zugstrang 6 und/oder das flexible Flächengebilde 3 im Wesentlichen nicht dehnbar, vorzugsweise zugsteif, gestaltet sein.