-
Vollständige Patentschrift
-
Die folgende Beschreibung beschreibt und bestimmt die Natur dieser Erfindung und die Art und Weise, auf die diese durchgeführt werden soll.
-
Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Drehmomentverteilung in einem Elektrofahrzeug.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Elektrofahrzeuge nehmen mit zunehmenden Umweltsorgen in ihrer Popularität zu. Ein hier betrachtetes Elektrofahrzeug arbeitet mit einer Batterie und zwei Elektroachsen, eine mit dem Vorderradpaar des Elektrofahrzeugs verbunden und eine weitere mit dem Hinterradpaar verbunden. Eine Elektroachse ist eine Baugruppe aus einem Elektromotor, einem Wechselrichter und einem Getriebe-Differential-Paar. Ein Steuergerät des Elektrofahrzeugs wird benötigt, um das Drehmoment an das Vorderradpaar
und das Hinterradpaar zu verteilen, indem die Elektromotoren derart betrieben werden, dass die Elektromotoren mit einem spezifischen Drehmoment laufen, das einer Drehmomentanforderung eines Benutzers entspricht.
-
Gemäß der US-Patentanmeldung mit der Nummer 2013/0030628 gibt es ein Motorbetriebssteuerungssystem und -verfahren zum Steuern eines ersten und eines zweiten Elektromotors einer elektrisch variablen Kraftübertragung. Das System und das Verfahren bestimmen eine minimale Batterieleistung, die einem Drehmoment des zweiten Elektromotors zugeordnet ist, stellen das Drehmoment des zweiten Elektromotors auf der Grundlage der bestimmten minimalen Batterieleistung ein und stellen ein Drehmoment des ersten Elektromotors auf der Grundlage der bestimmten minimalen Batterieleistung ein.
-
Figurenliste
-
- 1 ist ein Blockdiagramm eines Elektroachsensystems in einem Elektrofahrzeug, gemäß dem Stand der Technik.
- 2 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens für Drehmomentverteilung in einem Elektrofahrzeug, gemäß einer Ausführungsform dieser Offenbarung.
-
Ausführliche Beschreibung
-
Die vorliegende Offenbarung offenbart ein Verfahren zur Drehmomentverteilung in einem Elektrofahrzeug. Das Verfahren umfasst Bestimmen einer Drehmomentanforderung auf der Grundlage von einer Fahrpedalstellung und/oder einer Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs und Bestimmen, durch ein Steuergerät (18), einer Vielzahl von Drehmomentpaaren, die der Drehmomentanforderung entsprechen, wobei jedes aus der Vielzahl von Drehmomentpaaren einem ersten Drehmoment, das an ein Hinterradpaar (12d, 12e) geliefert wird, und einem zweiten Drehmoment, das an ein Vorderradpaar (14d, 14e) geliefert wird, entspricht. Das Verfahren ist gekennzeichnet durch Bestimmen einer Verwendungsvorgeschichte eines ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12), der dem Hinterradpaar (12d, 12e) entspricht, und eines zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14), der dem Vorderradpaar (14d, 14e) entspricht, auf der Grundlage von mehreren Komponentenlebensdauerindikatoren, Bestimmen (220) eines ersten Betriebsmodus oder eines zweiten Betriebsmodus oder eines dritten Betriebsmodus auf der Grundlage der Verwendungsvorgeschichte des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12) und des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14) zum Auswählen eines Drehmomentpaars der Vielzahl von Drehmomentpaaren und Liefern von Leistung an den ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und/oder den zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) von einer Batterie (16), basierend auf dem ausgewählten Drehmomentpaar.
-
Die vorliegende Offenbarung offenbart auch ein Steuergerät (18) zur Drehmomentverteilung in einem Elektrofahrzeug. Das Steuergerät (18) ist eingerichtet zum Bestimmen von Drehmomentanforderung auf der Grundlage von einer Fahrpedalstellung und/oder einer Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs und Bestimmen einer Vielzahl von Drehmomentpaaren, die der Drehmomentanforderung entsprechen, wobei jedes aus der Vielzahl von Drehmomentpaaren einem ersten Drehmoment, das an ein Hinterradpaar (12d, 12e) geliefert wird, und einem zweiten Drehmoment, das an ein Vorderradpaar (14d, 14e) geliefert wird, entspricht. Dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor eingerichtet ist zum Bestimmen einer Verwendungsvorgeschichte eines ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12), der dem Hinterradpaar (12d, 12e) entspricht, und eines zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14), der dem Vorderradpaar (14d, 14e) entspricht, auf der Grundlage von mehreren Komponentenlebensdauerindikatoren. Das Steuergerät (18) ist auch eingerichtet zum Bestimmen eines ersten Betriebsmodus oder eines zweiten Betriebsmodus oder eines dritten Betriebsmodus auf der Grundlage der Verwendungsvorgeschichte des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12) und des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14) zum Auswählen eines Drehmomentpaars aus der Vielzahl von Drehmomentpaaren und Liefern von Leistung an den ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und/oder den zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) von einer Batterie (16), basierend auf dem ausgewählten Drehmomentpaar.
-
1 ist ein Blockdiagramm eines Elektroachsensystems in einem Elektrofahrzeug, gemäß dem Stand der Technik.
-
Das Elektroachsensystem beinhaltet einen ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und einen zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14). Der erste Satz von Elektroachsenkomponenten (12) ist mit einem Hinterradpaar (12d, 12e) des Elektrofahrzeugs verbunden. Der zweite Satz von Elektroachsenkomponenten (14) ist mit einem Vorderradpaar (14d, 14e) des Elektrofahrzeugs verbunden.
-
Der erste Satz von Elektroachsenkomponenten (12) beinhaltet einen ersten Elektromotor (12a), einen ersten Wechselrichter (12b) und einen ersten Satz eines Getriebe-Differential-Paars (12c). Der zweite Satz von Elektroachsenkomponenten (14) beinhaltet einen zweiten Elektromotor (14a), einen zweiten Wechselrichter (14b) und einen zweiten Satz eines Getriebe-Differential-Paars (14c).
-
Das Elektroachsensystem beinhaltet auch ein Steuergerät (18) und eine Batterie (16). Leistung wird dem ersten Wechselrichter (12b) und dem zweiten Wechselrichter (14b) von der Batterie geliefert.
-
Der erste Elektromotor (12a) empfängt Leistung über den ersten Wechselrichter (12b). Der erste Wechselrichter (12b) befindet sich in elektrischer Verbindung mit dem Steuergerät (18) und dem ersten Elektromotor (12a), um dem ersten Elektromotor (12a) Leistung von der Batterie (16) zuzuführen. Der zweite Elektromotor (14a) befindet sich in elektrischer Verbindung mit dem zweiten Wechselrichter (14b). Der zweite Wechselrichter (14b) befindet sich auch in elektrischer Verbindung mit dem Steuergerät (18), um dem zweiten Elektromotor (14a) Leistung von der Batterie (16) zuzuführen. Daher steuert das Steuergerät (18) den Betrieb des ersten Elektromotors (12a) über den ersten Wechselrichter (12b) und den zweiten Elektromotor (14a) über den zweiten Wechselrichter (14b). Der erste Elektromotor (12a) ist mit dem Hinterradpaar (12d, 12e) über den ersten Satz eines Getriebe-Differential-Paars (12c) verbunden und der zweite Elektromotor (14a) ist mit dem Vorderradpaar (14d, 14e) des Elektrofahrzeugs über einen zweiten Satz eines Getriebe-Differential-Paars (14c) verbunden.
-
Die Leistungszufuhr von der Batterie (16) zu jedem der Elektromotoren (12a, 14a) wird auf der Grundlage der Drehmomentanforderung eines Fahrers und der Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs durchgeführt. Das Steuergerät (18) bestimmt die Drehmomentanforderung des Fahrers unter Verwendung der Fahrpedalstellung und die Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs wird von einem in dem Elektrofahrzeug vorhandenen Geschwindigkeitssensor erhalten.
-
Ferner bestimmt das Steuergerät (18) eine Vielzahl von Drehmomentpaaren, die der Drehmomentanforderung entsprechen. Jedes aus der Vielzahl von Drehmomentpaaren entspricht einem ersten Drehmoment und einem zweiten Drehmoment. Das erste Drehmoment wird an ein Hinterradpaar (12d, 12e) geliefert und das zweite Drehmoment wird an ein Vorderradpaar (14d, 14e) geliefert. Das Steuergerät (18) übermittelt ein erstes Steuersignal an den ersten Elektromotor (12a), so dass das erste Drehmoment an das Hinterradpaar (12d, 12e) geliefert wird und das Steuergerät (18) übermittelt ein zweites Steuersignal an den zweiten Elektromotor (14a), so dass das zweite Drehmoment an das Vorderradpaar (14d, 14e) geliefert wird.
-
In einem Fall liefert der erste Elektromotor (12a) die Drehmomentanforderung in Gänze und der zweite Elektromotor (14a) liefert null Drehmoment. In solchen Fällen wird nur das erste Drehmoment, das gleich der Drehmomentanforderung ist, an das Hinterradpaar (12d, 12e) geliefert.
-
In einem anderen Fall liefert der zweite Elektromotor (14a) die Drehmomentanforderung in Gänze und der erste Elektromotor (12a) liefert null Drehmoment. In solchen Fällen wird nur das zweite Drehmoment, das gleich der Drehmomentanforderung ist, an das Vorderradpaar (14d, 14e) geliefert.
-
Diese Fälle werden ausführlich im Zusammenhang mit 2 erörtert.
-
2 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zur Drehmomentverteilung in einem Elektrofahrzeug veranschaulicht. Das Verfahren wird durch ein Steuergerät (18) durchgeführt.
-
Das Verfahren zur Drehmomentverteilung in dem Elektrofahrzeug wird unter Verwendung der Schritte 205 bis 225 erläutert.
-
Bei Schritt 205 bestimmt das Steuergerät (18) eine Drehmomentanforderung auf der Grundlage einer Fahrpedalstellung und einer Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs. Als die Drehmomentanforderung wird das Drehmoment, das an den Rädern des Elektrofahrzeugs erforderlich ist, bezeichnet.
-
Die Fahrpedalstellung wird durch einen Positionssensor, der sich in dem Fahrpedal befindet, erhalten, der einen Grad anzeigt, zu welchem das Fahrpedal von dem Fahrer niedergedrückt ist. Die Stellung der Fahrpedalstellung zeigt die Fahreranforderung an. Die Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs wird von einem Geschwindigkeitssensor erhalten, der in dem Elektrofahrzeug vorhanden ist. Somit wird die Drehmomentanforderung auf der Grundlage der Fahrpedalstellung und der Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs durch das Steuergerät (18) bestimmt.
-
Bei Schritt 210 bestimmt das Steuergerät (18) eine Vielzahl von Drehmomentpaaren, die der Drehmomentanforderung entsprechen. Jedes aus der Vielzahl von Drehmomentpaaren entspricht einem ersten Drehmoment und einem zweiten Drehmoment. Das heißt, dass diese Drehmomentpaare eine Kombination von zwei verschiedenen Drehmomentwerten umfassen, die, wenn sie aufsummiert werden, die in Schritt 205 bestimmte Drehmomentanforderung ergeben. Das erste Drehmoment entspricht einem der Drehmomentwerte in dem Drehmomentpaar, welcher das an das Hinterradpaar (12d, 12e) gelieferte Drehmoment repräsentiert, und das zweite Drehmoment entspricht einem anderen Drehmomentwert in dem Drehmomentpaar, welcher das an das Vorderradpaar (14d, 14e) gelieferte Drehmoment repräsentiert.
-
Verschiedene Kombinationen solcher Drehmomentpaare werden von dem Steuergerät (18) in Echtzeit berechnet. Die Drehmomentpaare werden auf der Grundlage der maximalen und minimalen Drehmomentgrenze des ersten Elektromotors (12a) und der maximalen und minimalen Drehmomentgrenze des zweiten Elektromotors (14a) berechnet.
-
In einem Fall kann die in Schritt 205 berechnete Drehmomentanforderung kleiner oder gleich einer ersten Schwellengrenze sein. Die erste Schwellengrenze entspricht einer maximalen Drehmomentgrenze des ersten Elektromotors (12a). In diesem Fall wird das Drehmomentpaar derartige Werte aufweisen, dass die wie in Schritt (205) bestimmte gesamte Drehmomentanforderung von dem ersten Elektromotor (12a) geliefert wird und der zweite Elektromotor (14a) ein Drehmoment von 0 Nm liefert. Dieser Fall wird in den folgenden Absätzen ausführlich erläutert.
-
In dem zweiten Fall kann die in Schritt 205 berechnete Drehmomentanforderung kleiner oder gleich einer zweiten Schwellengrenze sein. Die zweite Schwellengrenze entspricht einer maximalen Drehmomentgrenze des zweiten Elektromotors (14a). In diesem Fall wird das Drehmomentpaar derartige Werte aufweisen, dass die gesamte Drehmomentanforderung von dem zweiten Elektromotor (14a) geliefert wird und der erste Elektromotor (12a) ein Drehmoment von 0 Nm liefern wird. Auch dieser Fall wird in den folgenden Absätzen ausführlich erläutert.
-
In dem dritten Fall kann die in Schritt 205 berechnete Drehmomentanforderung größer als sowohl die erste Schwellengrenze als auch die zweite Schwellengrenze sein. In diesem Fall wird Drehmoment von dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und Drehmoment von dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) kombiniert, um die in Schritt (205) berechnete Drehmomentanforderung zu erstellen.
-
Bei Schritt 215 wird eine Verwendungsvorgeschichte des ersten Elektromotors (12a) und des zweiten Elektromotors (14a) bestimmt. Die Verwendungsvorgeschichte bezeichnet ein Maß, welches den Grad oder das Ausmaß, mit welchem die Komponenten in Betrieb waren, bestimmt. Daher steht die Verwendungsvorgeschichte in einer direkten Beziehung zur Lebensdauer von Komponenten, die mit dem ersten Elektromotor (12a) und dem zweiten Elektromotor (14a), dem ersten Wechselrichter (12b) und dem zweiten Wechselrichter (14b) und dem ersten Getriebe-Differential-Paar (12c) und dem zweiten Getriebe-Differential-Paar (14c) verknüpft sind.
-
Die Verwendungsvorgeschichte wird auf der Grundlage von mehreren Komponentenlebensdauerindikatoren bestimmt. Beispiele für Komponentenlebensdauerindikatoren beinhalten unter anderem, mit dem ersten Elektromotor (12a) und dem zweiten Elektromotor (14a) verknüpfte Flusscharakteristiken, mit dem ersten Elektromotor (12a) und dem zweiten Elektromotor (14a) verknüpfte Strom-Spannungs-Charakteristiken, mit dem ersten Elektromotor (12a) und dem zweiten Elektromotor (14a) verknüpfte Betriebsstunden eines Wechselrichters und Odometerangaben des Elektrofahrzeugs.
-
Mit jedem der Komponentenlebensdauerindikatoren verknüpfte Werte werden von dem Steuergerät (18) ausgelesen, um die Verwendungsvorgeschichte zu bestimmen. Ferner werden die mit jedem der Komponentenlebensdauerindikatoren verknüpften Werte zusammengefasst, um einen Komponentenlebensdauerwert zu bilden, der ein numerischer Wert ist. Der zweite Lebensdauerwert wird dann im Speicher des Steuergeräts (18) gespeichert.
-
Bei einer Ausführungsform kann ein Komponentenlebensdauerwert der Elektroachsenkomponenten unter Verwendung von „Restbetriebsstunden“ für die spezielle Elektroachsenkomponente angezeigt werden. Die „Restbetriebsstunden“ beziehen sich auf die Gesamtanzahl von verbliebenen Stunden, für welche die Elektroachsenkomponenten in der Zukunft optimal funktionieren werden. Basierend auf den Restbetriebsstunden bestimmt das Steuergerät (18), welche Elektroachsenkomponente häufig verwendet wird. Da angenommen wird, dass die Elektroachsenkomponente, die häufig verwendet wird, zunehmendem Verschleiß ausgesetzt ist, wird somit abgeleitet, dass sie eine verringerte Lebensdauer aufweist.
-
Daher wird am Ende von Schritt (215) dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) ein Komponentenlebensdauerwert zugewiesen und dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) wird ein Komponentenlebensdauerwert zugewiesen.
-
In Schritt 220 bestimmt das Steuergerät (18) einen ersten Betriebsmodus und/oder einen zweiten Betriebsmodus und/oder einen dritten Betriebsmodus auf der Grundlage der Verwendungsvorgeschichte des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12) und des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14). Solch eine Bestimmung wird zum Auswählen eines Drehmomentpaars der Vielzahl von Drehmomentpaaren durchgeführt.
-
Das Steuergerät (18) bestimmt die Betriebsmodi auf der Grundlage der Verwendungsvorgeschichte des ersten Satzes von Elektrokraftübertragungskomponenten (12) und der Verwendungsvorgeschichte des zweiten Satzes von Elektrokraftübertragungskomponenten (14). Mit anderen Worten wird ein Betriebsmodus auf der Grundlage der dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) zugewiesenen Komponentenlebensdauerwerte ausgewählt. Die Bestimmung der Betriebsmodi wird in den nachfolgenden Absätzen ausführlich erläutert.
-
Gemäß Schritt 220 wählt das Steuergerät (18) den ersten Betriebsmodus auf der Grundlage von zwei Bedingungen aus. Die erste Bedingung ist, dass der Komponentenlebensdauerwert des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12), berechnet in Schritt 215, im Vergleich mit dem Komponentenlebensdauerwert des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14) einen größeren Wert aufweist und wenn die in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung kleiner oder gleich der ersten Schwellengrenze ist. Falls die zwei erwähnten Bedingungen erfüllt sind, wählt das Steuergerät (18) den ersten Betriebsmodus aus und die gesamte, in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung wird von dem ersten Elektromotor (14a) bereitgestellt und der zweite Elektromotor (12a) wird ein Drehmoment von 0 Nm liefern. Falls die in Schritt (205) berechnete Drehmomentanforderung größer als die erste Schwellengrenze ist, wird dann angezeigt, dass der erste Satz von Elektroachsenkomponenten (12) die Drehmomentanforderung nicht unabhängig erzeugen kann. Folglich führt das Steuergerät (18) eine Überprüfung durch, um zu bestimmen, ob die in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung von dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) erzeugt werden kann. Falls die Drehmomentanforderung von dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) erzeugt werden kann, wird dann die gesamte, in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung von dem zweiten Elektromotor (14a) bereitgestellt und der erste Elektromotor (12a) wird ein Drehmoment von 0 Nm liefern. Falls die Drehmomentanforderung nicht von dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) erzeugt werden kann, geht das Steuergerät (18) in den dritten Betriebsmodus über, der in dem folgenden Absatz beschrieben wird.
-
Das Steuergerät (18) wählt den zweiten Betriebsmodus auf der Grundlage von zwei Bedingungen aus. Die erste Bedingung ist, dass der Komponentenlebensdauerwert des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14), berechnet in Schritt 215, im Vergleich mit dem Komponentenlebensdauerwert des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12) einen größeren Wert aufweist und wenn die in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung kleiner oder gleich der zweiten Schwellengrenze ist. Falls die zwei erwähnten Bedingungen erfüllt sind, wählt das Steuergerät (18) den zweiten Betriebsmodus aus und die gesamte, in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung wird von dem zweiten Elektromotor (14a) bereitgestellt und der erste Elektromotor (12a) wird ein Drehmoment von 0 Nm liefern. Falls die in Schritt (205) berechnete Drehmomentanforderung größer als die zweite Schwellengrenze ist, wird dann angezeigt, dass der zweite Satz von Elektroachsenkomponenten (14) die Drehmomentanforderung nicht unabhängig erzeugen kann. Folglich führt das Steuergerät (18) eine Überprüfung durch, um zu bestimmen, ob die in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung von dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) erzeugt werden kann. Falls die Drehmomentanforderung von dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) erzeugt werden kann, wird dann die gesamte, in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung von dem ersten Elektromotor (12a) bereitgestellt und der zweite Elektromotor (14a) wird ein Drehmoment von 0 Nm liefern. Falls die Drehmomentanforderung nicht von dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) erzeugt werden kann, geht das Steuergerät (18) in den dritten Betriebsmodus über, der in dem folgenden Absatz beschrieben wird.
-
Dass der Komponentenlebensdauerwert einer der Elektroachsenkomponenten größer als der andere ist, zeigt an, dass der entsprechende Satz von Elektroachsenkomponenten weniger häufig verwendet wird und somit im Vergleich mit dem anderen Satz von Elektroachsenkomponenten eine große Komponentenlebensdauer aufweist. Gleichermaßen zeigt ein kleinerer numerischer Wert des Komponentenlebensdauerwerts im Vergleich mit dem anderen an, dass der entsprechende Satz von Elektroachsenkomponenten häufig verwendet wird und somit im Vergleich mit dem anderen Satz von Elektroachsenkomponenten Abnutzung ausgesetzt war und somit eine kleinere Lebensdauer aufweist.
-
Somit gehen die eine größere Lebensdauer aufweisenden Elektroachsenkomponenten damit einher, dass die Elektroachsenkomponenten weniger häufig verwendet werden und somit wird das Drehmomentpaar so ausgewählt, dass diese spezielle Elektrokraftübertragungskomponente die gesamte Drehmomentanforderung liefern soll, während der andere Satz von Elektroachsenkomponenten ein Drehmoment von null bereitstellen wird.
-
Mit anderen Worten gehen die im Vergleich mit den anderen Elektroachsenkomponenten eine kleinere Lebensdauer aufweisenden Elektroachsenkomponenten damit einher, dass diese Elektroachsenkomponenten häufig verwendet werden. Somit ist das ausgewählte Drehmomentpaar derart, dass diese speziellen Elektroachsenkomponenten 0 Nm liefern sollen, im Vergleich mit dem anderen Satz von Elektroachsenkomponenten, die die gesamte Drehmomentanforderung liefern, um die Komponentenlebensdauer zu optimieren.
-
Falls die in dem Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung nicht unabhängig von entweder dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) oder dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) erzeugt werden kann, dann wird das Steuergerät (18) einen dritten Betriebsmodus bestimmen. In dem dritten Betriebsmodus wird Drehmoment von sowohl dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) als auch dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) bereitgestellt, um die in Schritt (205) bestimmte Drehmomentanforderung zu erzeugen. In diesem Fall wird das Drehmomentpaar derart ausgewählt, dass entweder der Gesamtverlust des elektrischen Antriebsstrangs minimal ist oder der Fluss des ersten und des zweiten Elektromotors optimiert ist.
-
Bei Schritt 225 gibt das Steuergerät (18) auf der Grundlage des ausgewählten Drehmomentpaars Steuersignale an den ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und den zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) aus. Die Leistungszufuhr veranlasst den ersten Elektromotor (12a), der in dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) vorhanden ist, und die zweite elektrische Komponente, die in dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) vorhanden ist, derart zu rotieren, dass jeder der Elektromotoren Drehmoment auf der Grundlage des entsprechenden ausgewählten Drehmomentpaars liefert.
-
Die Leistung wird von der Batterie (16), die mit dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) und dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) verbunden ist, jeweils über den ersten Wechselrichter (12b) und den zweiten Wechselrichter (14b) geliefert.
-
Leistungszufuhr zu dem ersten Satz von Elektroachsenkomponenten (12) befähigt den ersten Elektromotor (12a) zum Liefern eines ersten Drehmoments an das Hinterrad des Elektrofahrzeugs und Leistungszufuhr zu dem zweiten Satz von Elektroachsenkomponenten (14) befähigt den zweiten Elektromotor (14a) zum Liefern eines zweiten Drehmoments, das an das Vorderrad des Elektrofahrzeugs geliefert wird.
-
Daher ermöglicht die vorliegende Offenbarung Bestimmen einer Lebensdauer der Elektroachsenkomponenten und ferner, auf der Grundlage der Lebensdauer der Kraftübertragungskomponenten, Verteilen des Drehmoments an jeden des ersten Satzes von Elektroachsenkomponenten (12) und des zweiten Satzes von Elektroachsenkomponenten (14). Vorteilhafterweise gewährleistet eine solche Auswahl der Elektroachsenkomponenten Optimierung der Lebensdauer der Elektromotoren und anderer Komponenten des Elektroachsenfahrzeugs.
-
‚Eingerichtet‘ oder ‚angeordnet‘, beziehen sich im Kontext dieser aktuellen Offenbarung auf die technische Fähigkeit oder die technische Funktion einer Komponente, auf welche bezogen der Ausdruck ‚eingerichtet‘ oder ‚angeordnet‘ verwendet wird, um eine vorgegebene Aktion oder vorgegebene Aktionen auszuführen oder umzusetzen, bei der Anforderung, dass die vorgegebene Aktion oder die vorgegebenen Aktionen auszuführen oder umzusetzen sind. Darüber hinaus bezieht sich die Verwendung des Ausdrucks ‚eingerichtet‘ oder ‚angeordnet‘ hier auf die normale technische Fähigkeit oder die technische Funktion der Komponente, vermittelt von dem Design oder der Struktur oder der Zusammensetzung der Komponente, und bezieht sich nicht auf eine spezielle oder außerordentliche Fähigkeit oder Funktion über den Umfang der normalen technischen Fähigkeit oder der technischen Funktion hinaus.
-
Es versteht sich, dass die in der obigen ausführlichen Beschreibung erläuterten Ausführungsformen nur veranschaulichend sind und den Schutzumfang dieser Erfindung nicht einschränken. Beliebige Modifikation der Ausführungsformen ist vorgesehen und bildet einen Teil dieser Erfindung. Der Schutzumfang dieser Erfindung wird nur durch die Ansprüche eingeschränkt.