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Der Gegenstand betrifft ein elektrisches Kabel, insbesondere für automotive Anwendungen sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung eines elektrischen Kabels mit einer Hülse.
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Die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Kraftfahrzeugen stellt neue Herausforderungen an elektrische Kabel. Nicht nur im Antriebsstrang, sondern auch für weitere Verbraucher ist die erforderliche Stromtragfähigkeit der Kabel zunehmend erhöht. Insbesondere Hochvoltkabel als auch Kabel, die hohe Ströme führen, müssen zur Erreichung einer elektromagnetischen Verträglichkeit häufig elektrisch geschirmt sein. Sogenannte geschirmte Kabel sind hinlänglich bekannt.
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Problematisch bei den geschirmten Kabeln ist jedoch stets die Schirmanbindung. Der Schirmungsleiter, der in der Regel aus einem Leitergeflecht und/oder einer leitenden Folie und optional einem folienförmigen Dielektrikum gebildet ist, liegt zwischen einer inneren und einer äußeren Isolation und muss aufwändig kontaktiert werden. Dies ist für den industriellen Fertigungsprozess nachteilig, sodass der Aufwand zur Kontaktierung von Schirmungsleitern von elektrischen Kabeln unverhältnismäßig hoch ist.
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Es sind z.B. mehrteilige Hülsen bekannt, die den Schirmungsleiter einklemmen. Dies ist in der
EP 3 422 480 A1 gezeigt. Dieser Aufbau hat jedoch den Nachteil, dass die für die Verpressung eine mehrteilige Hülse notwendig ist.
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Aus der
DE 1 615 624 A ist eine Verbindungsvorrichtung für ein Koaxialkabel bekannt.
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Aus der
US 5,965,847 ist eine Schirmungsschicht in einem Kabel bekannt.
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Aus der
FR 2 913 822 ist eine Anschlusshülse bekannt.
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Aus der
US 3,111,352 ist ein supraleitender, lötfreier Verbinder bekannt.
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Dem Gegenstand lag die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Kabel zur Verfügung zu stellen, welches eine besonders einfache Schirmanbindung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gegenständlich durch ein elektrisches Kabel nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst.
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Das gegenständliche Kabel ist aus einem Innenleiter aus einem elektrisch leitenden Werkstoff gebildet. Der Innenleiter ist dabei bevorzugt aus einem Kupferwerkstoff oder einem Aluminiumwerkstoff. Ein Werkstoff kann aus reinem Metall oder einer Metalllegierung gebildet sein.
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Der Innenleiter ist insbesondere aus einer Litze oder mehreren Litzen gebildet. Der Innenleiter kann aus einer einzigen Litze aus Vollmaterial gebildet sein. Der Innenleiter kann ein rundes oder eckiges, insbesondere rechteckiges Querschnittsprofil aufweisen.
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Um den Innenleiter ist eine innere Isolation gelegt. Diese wird bevorzugt auf den Innenleiter extrudiert. Das Material der inneren Isolation ist elektrisch nicht leitend. Die innere Isolation ist bevorzugt aus einem Kunststoff gebildet.
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Auf die innere Isolation ist ein Schirmungsleiter aufgebracht. Der Schirmungsleiter kann aus einem oder mehreren Schichten gebildet sein. Der Schirmungsleiter kann insbesondere ein Schirmungsgeflecht aufweisen. Der Schirmungsleiter kann auch eine Schirmungsfolie aufweisen. Ferner kann der Schirmungsleiter optional über einer dielektrischen Folie auf der inneren Isolation aufgebracht sein. Schirmungsgeflecht und Schirmungsfolie können kombiniert sein. Der Werkstoff des Schirmungsleiters kann ein Kupferwerkstoff oder ein Aluminiumwerkstoff sein.
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Schließlich ist auf den Schirmungsleiter eine äußere Isolation aufgebracht, insbesondere extrudiert. Das Material der äußeren Isolation ist elektrisch nicht leitend. Die äußere Isolation ist bevorzugt aus einem Kunststoff gebildet.
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Dies ist der herkömmliche Aufbau eines geschirmten elektrischen Kabels.
Das Ziel der gegenständlichen Lösung besteht darin, eine einteilige Schirmhülse für die Anbindung eines Schirmungsleiters eines Kabels zur Verfügung zu stellen. Durch die Einteiligkeit der Hülse wird die Montage erheblich vereinfacht. Die Prozesssicherheit der Schirmanbindung wird erhöht. Die gegenständliche Hülse ist geometrisch so konstruiert, dass sie in zwei Teilbereiche unterteilt ist. Die beiden Teilbereiche liegen an den distalen Enden der Hülse. Die Teilbereiche sind verschieden zueinander ausgeformt, wobei ein Teilbereich so gebildet ist, dass er radial nach außen und axial in Richtung des zweiten Teilbereichs verbogen werden kann. Durch das dadurch ermöglichte Zurückbiegen des zweiten Endes der Hülse in Richtung der äußeren Mantelfläche des ersten Endes der Hülse lässt sich der Schirmungsleiter zwischen den beiden Hülsenenden verklemmen.
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Gegenständlich wird vorgeschlagen, dass ein erstes Ende der Hülse zwischen der inneren Isolation und dem Schirmungsleiter angeordnet ist. Der Schirmungsleiter liegt somit auf der äußeren Mantelfläche des ersten Endes der Hülse auf. Die Hülse bietet somit ein Gegenlager für das anschließende Verpressen des Schirmungsleiters. Das zweite Ende wird anschließend zurückgeschlagen, indem es radial nach außen und axial in Richtung des Kabels respektive des ersten Endes gebogen wird. Die Verbiegung des zweiten Endes ist derart, dass die äußere Mantelfläche des zweiten Endes bevorzugt zur Auflage auf den Schirmungsleiter kommt. Bei einem anschließend radial nach innen verlaufenden Verpressen des zweiten Endes wird die äußere Mantelfläche des zweiten Endes der Hülse gegen die äußere Mantelfläche des ersten Endes der Hülse gedrückt und der Schirmungsleiter wird zwischen diesen beiden Mantelflächen verpresst. Durch das erste Ende ist der Schirmungsleiter radial gelagert und kann somit zwischen den beiden Enden verpresst werden.
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Um zu ermöglichen, dass sich das zweite Ende besonders einfach radial nach außen und axial zurückbiegen lässt, wird vorgeschlagen, dass das zweite Ende der Hülse aus in Winkelabständen zueinander angeordneten Lamellen (auch Kammzinken, Dorne, Spitzen, Stege oder dergleichen genannt) gebildet ist. Das zweite Ende ist bevorzugt nicht umlaufend geschlossen, sondern verfügt über axial verlaufende Einschnitte. Dadurch werden die Lamellen gebildet. Die einzelnen Lamellen lassen sich anschließend radial nach außen verbiegen und anschließend axial zurück in Richtung des Kabels, respektive des ersten Endes verbiegen. Die Lamellen werden anschließend gegen den Schirmungsleiter gedrückt, der durch das erste Ende, welches unter dem Schirmungsleiter liegt, radial gelagert ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das zweite Ende der Hülse in axialer Richtung mehrfach geschlitzt ist. Am zweiten Ende der Hülse verlaufen in axialer Richtung Schlitze, die in Winkelabständen zueinander umlaufend um das zweite Ende angeordnet sind. Durch die Schlitze in axialer Richtung werden die Lamellen gebildet. Die Schlitze ermöglichen es, dass einzelne voneinander getrennte Lamellen des zweiten Endes radial nach außen und axial zurück gebogen werden können.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das zweite Ende der Hülse über das stirnseitige Ende des Schirmungsleiters ragt und im Bereich des stirnseitigen Endes des Schirmungsleiters um zumindest 170° in Richtung des ersten Endes gebogen ist. Bevorzugt ist das zweite Ende um 180° oder mehr gebogen. Der Biegeradius am Übergang zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende liegt bevorzugt zwischen der Hälfte und der doppelten Wandstärke der Hülse am ersten Ende, am zweiten Ende oder an einem Übergangsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Ende.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass in einem Übergangsbereich der Hülse zwischen dem ersten und dem zweiten Ende eine ringförmig umlaufende Verjüngung des Hülsenmaterials angeordnet ist. Diese Verjüngung bildet eine Schwächung der Hülse. Durch das gezielte Einbringen dieser Schwächung wird eine Biegelinie definiert, die umlaufend um die Hülse ist. Die Verjüngung verläuft insbesondere in einer Ebene senkrecht zur Längsachse der Hülse. Die Verjüngung definiert eine Biegelinie, entlang derer das zweite Ende radial nach außen und zurück gebogen wird.
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Bei dem Verbiegen wird bevorzugt das zweite Ende so gebogen, dass die äußere Mantelfläche der verbogenen Hülse (was der innere Mantelfläche des zweiten Endes vor dem Verbiegen entspricht) stirnseitig einen größeren Radius aufweist, als in einem Bereich, der axial in Richtung des Kabels von dem stirnseitigen Ende der verbogenen Hülse beabstandet ist.
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Für eine besonders einfache Anbindung der verbogenen Hülse an eine Buchse wird auch vorgeschlagen, dass bei dem Verbiegen des zweiten Endes radial nach außen und zurück zum Ende des Biegeprozesses auch das erste Ende im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende radial nach innen verbogen ist. Dann ist das zweite Ende so gebogen, dass die äußere Mantelfläche der verbogenen Hülse (was der innere Mantelfläche des zweiten Endes vor dem Verbiegen entspricht) stirnseitig einen gleichen oder kleineren Radius aufweist, als in einem Bereich, der axial in Richtung des Kabels von dem stirnseitigen Ende der verbogenen Hülse beabstandet ist. Hierdurch wird erreicht, dass die verbogene Hülse eine im Wesentlichen zylindrische äußere Mantelfläche aufweist. Insbesondere erstreckt sich die verbogene Hülse mit einem im Wesentlichen konstanten Radius entlang ihrer Längsachse. Um dies zu erreichen, wird das erste Ende im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende radial nach innen verbogen. Das heißt, dass die innere Mantelfläche der Hülse im Bereich des ersten Endes stirnseitig der verbogenen Hülse einen geringeren Querschnitt hat als am Kabel zugewandten Ende des ersten Bereichs.
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Elektrische Kabel sind zumeist Rundleiter. Zur Kontaktierung solcher Rundleiter wird vorgeschlagen, dass die Hülse zylindrisch ist. Es ist jedoch auch möglich, dass mit einer gegenständlichen Hülse ein Flachleiter zur Schirmanbindung ausgestattet wird. In einem solchen Fall ist die Hülse mit einem rechteckigen Querschnittsprofil gebildet. Insbesondere hat die Hülse einen inneren Querschnitt, der zu dem mit der Hülse zu fügenden Kabel, insbesondere dem Außenquerschnitt der inneren Isolation des Kabels korrespondiert.
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Um die Hülse, insbesondere das erste Ende der Hülse auf die innere Isolation aufschieben zu können und somit das erste Ende der Hülse zwischen den Schirmungsleiter und die innere Isolation zu bringen, wird vorgeschlagen, dass ein Innendurchmesser der Hülse am ersten Ende zu einem Außendurchmesser der inneren Isolation in Spielpassung ist.
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Zur Vereinfachung des Aufschiebens der Hülse auf die innere Isolation wird auch vorgeschlagen, dass sich zumindest der Innendurchmesser, bevorzugt die gesamte Hülse am stirnseitigen Ende des ersten Endes radial nach außen aufweitet. Eine solche bevorzugt trompetenförmige Aufweitung ermöglicht das Ausrichten der Hülse mit ihrem ersten Ende an dem mit der Hülse zu verbindenden Kabel, insbesondere der inneren Isolation des Kabels. Eine solche Aufweitung kann einerseits durch ein radial nach außen verlaufendes Verbiegen der Hülse am stirnseitigen Ende des ersten Endes realisiert werden.
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Andererseits ist es auch möglich, dass sich die Materialstärke der Hülse in axialer Richtung in Richtung des stirnseitigen Endes des ersten Endes verjüngt. Auch hierdurch wird eine Aufweitung des Innendurchmessers der Hülse in Richtung des stirnseitigen Endes ermöglicht. In einem solchen Fall, indem durch das Aufweiten der Hülse am stirnseitigen Ende des ersten Endes ein Aufschieben der Hülse auf die innere Isolation erleichtert ist, kann zwischen dem nicht aufgeweiteten inneren Durchmesser der Hülse am ersten Ende und dem Außendurchmesser der inneren Isolation des Kabels auch eine Übergangspassung als auch eine Presspassung gebildet sein.
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Sowohl das erste Ende als auch das zweite Ende der Hülse ist jeweils durch eine umlaufende Stirnfläche begrenzt. An dem ersten Ende ist die Stirnfläche umlaufend geschlossen, wohingegen die Stirnfläche an dem zweiten Ende durch die Schlitzung umlaufend unterbrochen ist. Die Stirnfläche ist durch eine innere und eine äußere Stirnkante begrenzt. Die äußere Stirnkante des zweiten Endes wird beim Verbiegen gegen den Schirmungsleiter gedrückt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass eine Stirnkante des zweiten Endes der verbogenen Hülse eine Stirnkante des ersten Endes überragt. Überragt nach dem Verbiegen das zweite Ende das erste Ende, so kann die äußere Stirnkante des zweiten Endes in einem Bereich auf dem Schirmungsleiter aufliegen, der vor der äußeren Stirnkante des ersten Endes liegt.
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Auch kann die axiale Länge des zweiten Endes gegenüber der axialen Länge des ersten Endes so gestaltet sein, dass nach dem Verbiegen die äußere Stirnkante des zweiten Endes auf dem Schirmungsleiter im Bereich der äußeren Mantelfläche des ersten Endes aufliegt.
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Beim Verbiegen wird die Stirnfläche des ersten Endes in den Schirmungsleiter gedrückt. Dabei wird die Stirnfläche des zweiten Endes soweit zurück gebogen, dass sie die Stirnfläche des ersten Endes hintergreift. Das zweite Ende hintergreift die Stirnfläche des ersten Endes hakenförmig.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass eine Stirnkante des zweiten Endes den Schirmungsleiter zumindest teilweise durchdringt. Die Stirnkanten der Lamellen können zumindest teilweise schneidend in den Schirmungsleiter eingedrückt werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Schirmungsleiter nach dem Verbiegen kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig zwischen der äußeren Mantelfläche des ersten Endes und der äußeren Mantelfläche des zweiten Endes befestigt ist. Eine kraftschlüssige Befestigung erfolgt durch ein reines Verpressen. Wird die Stirnkante des zweiten Endes in den Schirmungsleiter hineingedrückt, so erfolgt bereits ein formschlüssiges Verbinden zwischen Schirmungsleiter und Hülse. Da die Stirnkante des zweiten Endes die Stirnfläche des ersten Endes nachdem Verbiegen hintergreift, ist ein Formschluss gebildet. Durch eine ausreichend hohe Anpresskraft, insbesondere im Rahmen eines Magnetimpulsschweißverfahrens kann darüber hinaus ein Stoffschluss, insbesondere eine intermetallische Verbindung zwischen dem Material des Schirmungsleiters und dem Material der Hülse ermöglicht werden.
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Das Material der Hülse kann insbesondere ein Kupferwerkstoff oder ein Aluminiumwerkstoff sein. Ein Werkstoff kann das reine Metall oder eine Legierung des Metalls sein.
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Bei der Verwendung eines Kupferwerkstoffs wird insbesondere vorgeschlagen, dass zumindest die äußere Mantelfläche, bevorzugt die gesamte Hülse verzinnt ist. Darüber hinaus kann eine Vernickelung, insbesondere eine Unternickelung mit einer Nickelschicht und einer darauf liegenden Zinnschicht vorgesehen sein. Hierdurch wird der elektrische Kontakt zwischen der Hülse und dem Schirmungsleiter verbessert.
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Auch ist es denkbar, dass der Werkstoff der äußeren Mantelfläche zu dem Werkstoff der inneren Mantelfläche der Hülse verschieden ist. Nach dem Verbiegen liegen die äußeren Mantelflächen des ersten und zweiten Endes einander gegenüber und verklemmen den Schirmungsleiter. Die innere Mantelfläche des zweiten Endes ist nach dem Verbiegen die äußere Mantelfläche der verbogenen Hülse. Für eine gute Schirmkontaktierung ist diese Mantelfläche insbesondere aus einem Kupferwerkstoff gebildet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass eine Stirnkante des zweiten Endes radial nach außen, insbesondere trompetenförmig, gebogen ist. Durch dieses radial nach außen Verbiegen weitet sich der Öffnungsquerschnitt der Hülse im Bereich des zweiten Endes, sodass ein Werkzeug, welches das Verbiegen bewirkt, leichter in die Hülse im Bereich des zweiten Endes eingeschoben werden kann.
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Ein weiterer Aspekt ist ein Verfahren nach Anspruch 13. Bei diesem Verfahren wird zunächst die Hülse und das Kabel zur Verfügung gestellt. An dem Kabel wird insbesondere an einem abisolierten Ende bevorzugt ein Zwischenraum zwischen dem Schirmungsleiter und der inneren Isolation geformt. In einen solchen Zwischenraum wird die Hülse mit ihrem ersten Ende eingeschoben. Die Hülse wird ungefähr bis zur Hälfte auf die innere Isolation aufgeschoben.
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Ein Übergangsbereich liegt bevorzugt mittig, jedoch auch bevorzugt hin zu dem ersten Ende verschoben von der Mitte der Hülse. Die Hülse wird bis zu diesem Übergangsbereich auf die innere Isolation aufgeschoben.
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Anschließend wird mit einem geeigneten Werkzeug das zweite Ende, insbesondere werden die Lamellen des zweiten Endes radial nach außen und axial nach hinten verbogen. Die Verbiegung ist derart, dass die äußere Mantelfläche des zweiten Endes auf den Schirmungsleiter verpresst wird. Hierbei kann es insbesondere im Bereich des stirnseitigen Endes des Kabels zu einer radialen Stauchung der inneren Isolation kommen. Der Schirmungsleiter ist nach dem Verbiegen zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende verpresst.
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Das Verpressen kann kraftschlüssig, formschlüssig und insbesondere auch stoffschlüssig sein. Insbesondere ein stoffschlüssiges Verpressen wird durch ein Magnetimpulsverfahren bewirkt.
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Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 ein geschirmtes elektrisches Kabel;
- 2a-c Ansichten verschiedener Hülsen gemäß Ausführungsbeispielen;
- 3a-b Frontansichten verschiedener Hülsen gemäß Ausführungsbeispielen;
- 4 ein Längsschnitt durch eine Hülse gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 5 eine Hülse mit einem Kabel gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6a-c Verbindungen zwischen Hülse und Kabel gemäß Ausführungsbeispielen.
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1 zeigt ein stirnseitiges Ende eines Kabels 2. Das Kabel 2 ist an seinem stirnseitigen Ende abisoliert. Zu erkennen ist, dass auf einem Leiter 4, der metallisch (Aluminiumwerkstoff oder Kupferwerkstoff) als Litzenleiter oder aus Vollmaterial gebildet ist, zunächst eine innere Isolation 6 aufgebracht ist. Auf der inneren Isolation 6 ist ein Schirmungsleiter 8 aufgebracht und auf dem Schirmungsleiter 8 ist eine äußere Isolation 10 aufgebracht. Dies ist der übliche Aufbau eines geschirmten Kabels 2.
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Zur Anbindung des Schirmungsleiters 8 beispielsweise an eine Buchse oder ein Gehäuse wird nun vorgeschlagen, dass der Schirmungsleiter 8 über eine Hülse, wie sie in den nachfolgenden Figuren gezeigt ist, angebunden wird.
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Zur Anbindung des Schirmungsleiters 8 an ein Gehäuse oder eine Buchse wird eine Hülse 12, wie beispielsweise in 2a gezeigt vorgeschlagen. Die Hülse 12 hat ein erstes Ende 12a und ein zweites Ende 12b. Die Hülse ist somit in die beiden Endbereiche 12a, 12b unterteilt, wobei diese Unterteilung nicht symmetrisch sein muss. In der 2a ist eine Stirnfläche 14a am stirnseitigen Ende des ersten Endes 12a gezeigt. Die Stirnfläche 14a ist durch die äußere Stirnkante 16a und die innere Stirnkante 16b begrenzt. Die Hülse 12 hat einen Innendurchmesser 18, der bevorzugt einen Außendurchmesser der inneren Isolation 6 entspricht. Die Hülse 12 ist an dem ersten Ende 12a durch eine umlaufend geschlossene Stirnfläche 14a gebildet.
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An dem zweiten Ende 12b hat die Hülse 12 oder Lamellen 20 und diese voneinander beabstandende Schlitze 22. Die Schlitze 22 durchbrechen radial die Hülse 12. Die Lamellen 20 sind durch die Schlitze 22 voneinander beabstandet. Die Lamellen 20 sowie die Schlitze 22 erstrecken sich axial in Längsrichtung der Hülse 12 von einem Übergangsbereich hin zu einem stirnseitigen Ende des zweiten Endes 12b.
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2b zeigt die Ansicht der Hülse 12 gemäß 2a von der anderen Seite. Zu erkennen ist, dass eine Stirnfläche 14b am zweiten Ende 12b nicht durchgehend ist, sondern durch die Schlitze 22 unterbrochen ist. Die Stirnflächen 14b, die sich bilden, sind jeweils durch eine äußere Stirnkante 16b und eine innere Stirnkante 16b` begrenzt. Die äußeren Stirnkanten 16b umschreiben einen Außenumfang der Hülse 12 und die inneren Stirnkanten 16b` umschreiben einen Innenumfang der Hülse 12.
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Wie in 2c dargestellt, kann am zweiten Ende 12b eine trompetenförmige Öffnung gebildet sein. Dabei ist die Stirnfläche 14b nach außen gebogen. Durch das nach außen Biegen umschreiben die inneren Stirnkanten 16b' einen inneren Umfang, der größer ist, als der durch die innere Stirnkante 16a umschriebene Umfang. Die äußeren Stirnkanten 16b umschreiben einen Außenumfang der größer ist, als der Außenumfang der äußeren Stirnkante 16a. Durch dieses nach außen Wölben kann ein Werkzeug besonders einfach in die Lamellen 20 eingreifen und diese radial nach außen sowie in Richtung des ersten Endes 12a verbiegen, wie nachfolgend noch gezeigt wird.
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Ein Querschnitt durch eine Hülse 12 kann angepasst an einen Leiterquerschnitt sein. 3a zeigt eine Hülse 12 mit einem rechteckigen Querschnitt. Die Stirnfläche 14a ist durch die einen rechteckigen umschreibenden Stirnkanten 16a, 16a' begrenzt. 3a zeigt eine Ansicht des ersten Endes 12a.
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3b zeigt eine Ansicht des zweiten Endes 12b. Zu erkennen sind die Lamellen 20 sowie die Schlitze 22. Ferner sind die Stirnflächen 14b sowie die inneren und äußeren Stirnkanten 16b, 16b' zu erkennen.
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4 zeigt einen Längsschnitt entlang der Längsachse der Hülse 12. Zu erkennen ist, dass in einem Übergangsbereich zwischen dem ersten Ende 12a und dem zweiten Ende 12b eine Querschnittsverjüngung 24 vorgesehen ist. Diese ist vorzugsweise umlaufend ringförmig und bildet eine Biegelinie entlang derer die Lamellen 20 radial nach außen in Richtung des ersten Endes 12a gebogen werden können. Die Materialstärke der Hülse 12 kann sich in Richtung der Stirnfläche 14a am ersten Ende 12a verjüngen. Insbesondere kann dies am Innendurchmesser der Hülse 12 erfolgen. Dies vereinfacht das Aufschieben der Hülse 12 auf die innere Isolation 6 des Kabels 2.
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In der 5 ist ein Kabel 2 sowie eine Hülse 12 gezeigt. Die Hülse 12 ist mit ihren äußeren Mantelflächen 26a, 26b gezeigt. Die äußere Mantelfläche 26a ist im ersten Bereich 12a und die äußere Mantelfläche 26b ist im zweiten Bereich 12b. Die erste Mantelfläche 26a ist geschlossen und die zweiten Mantelfläche 26b ist durch die Lamellen 20 umschrieben, jedoch in Längsrichtung unterbrochen durch die Schlitze 22.
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An dem Kabel 2 ist zwischen der inneren Isolation 6 und dem Schirmungsleiter 8 ein Spalt gebildet. Dieser Spalt 28 kann beispielsweise durch ein entsprechendes Werkzeug durch Aufweiten des Schirmungsleiters 8 gebildet sein. In diesen Spalt 28 wird die Hülse 12 in Einschubrichtung 30 mit ihrer Stirnfläche 14a eingeschoben. Die Hülse 12 wird insbesondere bis zu der Querschnittsverjüngung 24 zwischen die innere Isolation 6 und den Schirmungsleiter 8 geschoben.
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Anschließend wird die Hülse 12 mit einem Spreizwerkzeug verbogen, derart, dass die Lamellen 20 zunächst radial nach außen und dann axial in Richtung des Kabels 2 auf die Mantelfläche 26a gebogen werden. Ein entsprechender Querschnitt ist in der 6a gezeigt.
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In der 6a ist zu erkennen, dass das Kabel 2 an seinem stirnseitigen Ende von der Hülse 12 umgriffen ist. Hierbei ist die Hülse 12 mit ihrem ersten Ende 12a zwischen die innere Isolation 6 und den Schirmungsleiter 8 geschoben. An einem Übergang zwischen dem ersten Ende 12a und dem zweiten Ende 12b ist die Hülse 12 radial nach außen und nach hinten gebogen. Durch diese Biegung liegen die Mantelflächen 26a, 26b einander zugewandt aufeinander und zwischen diesen Mantelflächen 26a, 26b liegt der Schirmungsleiter 8. In der 6a ist zu erkennen, dass die Stirnkanten 16b, 16b' die Stirnfläche 14a in axialer Richtung überragen. Die Stirnkante 16b ist in den Schirmungsleiter 8 hineingedrückt.
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Ein Biegeradius 32 mit dem die Hülse 12 gebogen ist, liegt insbesondere zwischen dem einfachen und dem doppelten der Materialstärke der Hülse 12.
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In der 6a ist zu erkennen, dass durch die Biegung der Hülse 12 ein stirnseitiger Außendurchmesser 34 größer ist, als ein Außendurchmesser 36 in dem Bereich, in dem das zweite Ende 12b auf dem Schirmungsleiter 8 und dem ersten Ende 12a aufliegt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in der 6b gezeigt. Dort ist die Biegung der Hülse 12 so, dass ein Außendurchmesser 34 am stirnseitigen Ende der Verbindung gleich oder kleiner einem Außendurchmesser 36 im Bereich der Verklemmung zwischen Hülse 12 und Schirmungsleiter 8 ist. Um dies zu erreichen, wird insbesondere die innere Isolation 6 im Bereich der Biegung radial nach innen gestaucht, wie in der 6b zu erkennen ist.
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6c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, welches an das Ausführungsbeispiel gemäß der 6a angelehnt ist. Hierbei umgreift das zweite Ende 12b das erste Ende 12a hakenförmig, das heißt, dass die äußere Mantelfläche 26b der Stirnfläche 14a unmittelbar gegenüber liegt und die beiden Flächen einander zugewiesen sind. Hierdurch wird ein besonders guter Formschluss der Hülse 12 an dem Kabel 2 erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kabel
- 4
- Leiter
- 6
- innere Isolation
- 8
- Schirmungsleiter
- 10
- äußere Isolation
- 12
- Hülse
- 12a
- erstes Ende
- 12b
- zweites Ende
- 14a, b
- Stirnflächen
- 16a, a'
- Stirnkanten
- 16b, b'
- Stirnkanten
- 18
- Innendurchmesser
- 20
- Lamellen
- 22
- Schlitze
- 24
- Querschnittsverjüngung
- 26
- Mantelfläche
- 28
- Spalt
- 30
- Einschubrichtung
- 32
- Biegeradius
- 34, 36
- Außendurchmesser