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Die Erfindung betrifft eine Crimpvorrichtung zum Herstellen eines elektrischen Kontakts an einem elektrischen Leiter mit einer Isolierung und ein Verfahren.
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Elektrischen Leitungen müssen teilweise miteinander verbunden werden. Beispielsweise ist eine Verteilung von elektrischen Leitungen in einem Fahrzeug mit vielen Verbindungselementen um Montagenprozessaufwand verbunden. Eine elektrische Leitung kann hierbei insbesondere ein Rundleiter sein. Die Leitung umfasst eine elektrisch leitende Ader, d.h. eine leitende Phase und eine die Ader elektrisch isolierende Isolierung. Um einen Anschluss innerhalb der elektrischen Leitung, d.h. zwischen den Enden der elektrischen Leitung, zu erzeugen, also einen zweiten Abgang zu erzeugen, werden Verteiler benötigt, die speziell an die gegebenen Umstände angepasst werden müssen.
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Des Weiteren spielt eine elektromagnetische Umweltverträglichkeit eine Rolle, d. h. Magnetfelder an unisolierten Leitungen und an nicht geschirmten Leitungen könnten störend sein. Um eine Aufhebung solcher Magnetfelder zu erreichen, müssen separate Schirmungsmäntel sowie zusätzliche Kontaktsysteme integriert werden, um die Strahlung so gering wie möglich zu halten.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein vorteilhaftes Konzept zur Kontaktierung einer Leitung aufzuzeigen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird die Aufgabe durch eine Crimpvorrichtung zum Herstellen eines elektrischen Kontakts an einem elektrischen Leiter mit einer Isolierung gelöst. Der elektrische Kontakt ist an einer Kontaktstelle herstellbar, die von Enden des elektrischen Leiters beabstandet ist. Die Crimpvorrichtung umfasst eine Kontaktvorrichtung, die eingerichtet ist, die Isolierung des Leiters zu durchdringen und einen elektrischen Kontakt zu dem elektrischen Leiter herzustellen. Die Crimpvorrichtung umfasst des Weiteren eine Abführvorrichtung zum Abführen eines beim Crimpen durch die Kontaktvorrichtung verdrängten Isoliermaterials des Leiters von der Kontaktstelle.
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Der elektrische Leiter kann eine Kupferleitung umfassen. Der elektrische Leiter kann eine einadrige oder mehradrige Leitung umfassen. Der elektrische Leiter kann ein Kabel sein. Der elektrische Leiter kann ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweisen. Das erste Ende und das zweite Ende können abisoliert sein, um eine elektrische Verbindung herzustellen. Die Kontaktstelle kann von dem ersten Ende und dem zweiten Ende des elektrischen Leiters beabstandet sein. Das heißt, die Kontaktstelle kann sich in einem isolierten Teil des elektrischen Leiters befinden.
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Die Kontaktvorrichtung ist eingerichtet, die Isolierenden des Leiters zu durchdringen. Die Kontaktvorrichtung kann hierbei in oder an einer Crimphülse angeordnet sein. Die Kontaktvorrichtung kann die Isolierung des Leiters durch Quetschen oder Schneiden durchdringen. Die Kontaktvorrichtung kann die Ader in dem elektrischen Leiter berühren, wenn die Isolierung durchdrungen wurde. Sind mehrere Adern in dem elektrischen Leiter vorhanden, so kann die Kontaktvorrichtung zwischen die Adern des elektrischen Leiters geführt werden und mehrere Adern des elektrischen Leiters gleichzeitig kontaktieren.
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Beim Einführen der Kontaktvorrichtung durch die Isolierung wird der Platz, den die Kontaktvorrichtung in der Isolierung einnimmt, verdrängt und die Isolierung wird von der Kontaktvorrichtung weggedrückt. Dieses verdrängte Isoliermaterial kann durch die Abführvorrichtung abgeführt werden. Beispielsweise wird das verdrängte Isoliermaterial aus einem Bereich der Crimphülse gedrängt oder in der Crimphülse an einen bestimmten Bereich gedrängt oder durch die Crimphülse hindurch verdrängt.
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Hierdurch sind Leistungsabgänge an einem Rundleiter möglich. Eine Abisolierung ist nicht nötig. Eine Kontaktierung ist an jeder Stelle des Leiters möglich. Das Crimpen erzeugt eine stabile und auch gasdichte Verbindung. Ein niedriger Übergangswiderstand ist möglich. Die Crimpvorrichtung ist bei verschiedenen Leitern einsetzbar, beispielsweise auch bei Glasfaser. Sie kann auch als Reparaturlösung verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kontaktvorrichtung ein Schneidkeil oder eine Federspirale.
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Der Schneidkeil kann an einer Innenseite der Crimphülse angeordnet sein. Der Schneidkeil kann durch eine Öffnung der Crimphülse durchgreifen. Die Federspirale kann koaxial in der Crimphülse angeordnet sein. Der Schneidkeil kann eingerichtet sein, die Isolierung des elektrischen Leiters zu durchschneiden. Die Federspirale kann eingerichtet sein, durch Zerquetschen der Isolierung den elektrischen Leiter zu kontaktieren.
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In einer Ausgestaltung weist die Crimpvorrichtung eine Kontaktlasche auf. Die Kontaktlasche kann ein Schraubloch umfassen, als Steckmesser ausgebildet sein und eine Lasche mit einem Bolzen aufweisen. An der Kontaktlasche kann eine weitere elektrische Leitung festgelegt werden. An der Kontaktlasche können eine oder mehrere elektrische Leitungen festgelegt werden. Die weitere elektrische Leitung kann an der Kontaktlasche durch Schweißen, Löten, Klemmen, Schrauben oder auf andere Weise elektrisch verbunden werden. Auf diese Weise kann eine weitere elektrische Leitung mit der elektrischen Leitung elektrisch verbunden werden.
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In einer Ausgestaltung ist die Kontaktvorrichtung eingerichtet, die Isolierung des elektrischen Leiters beim Crimpen zu durchdringen.
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Die Crimphülse kann hierbei einen Schneidkeil oder eine Federspirale an der Innenseite der Crimphülse aufweisen, um die Isolierung zu durchdringen. Wird die Crimpvorrichtung, insbesondere die Crimphülse, gecrimpt, so durchdringt die Kontaktvorrichtung die Isolierung während des Crimpens.
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In einer Ausgestaltung ist die Kontaktlasche durch eine Öffnung der Crimphülse eingesteckt oder an einer Außenseite der Crimphülse angeordnet. Die Kontaktlasche kann hierbei den Schneidkeil umfassen. Beispielsweise weist die Crimphülse eine Öffnung, insbesondere einen Schlitz, auf, durch den die Kontaktlasche mit der Schneidseite voran eingesteckt werden kann, wenn die Crimphülse bereits über den elektrischen Leiter geschoben wurde. Separat oder während des Crimpvorgangs kann dann die Kontaktlasche durch die Öffnung hindurch in die Isolierung des elektrischen Leiters gedrückt werden, um diese zu durchdringen und eine Ader des elektrischen Leiters elektrisch zu kontaktieren.
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In einer Ausgestaltung ist die Kontaktvorrichtung gewinkelt.
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Die Kontaktvorrichtung kann hierbei L-förmig ausgestaltet sein, aber auch T-förmig oder gerade. Ein Teil der Kontaktvorrichtung steht hierbei senkrecht, d. h. innerhalb von Fertigungstoleranzen senkrecht, von dem elektrischen Leiter ab. Die Crimphülse kann dann über den Teil der Kontaktvorrichtung geschoben werden, die parallel zu der Längserstreckung des elektrischen Leiters verläuft und durch die Isolierung geschnitten wurde. Durch Verpressen der Crimphülse wird dieser Teil in der elektrischen Leitung fixiert. Die Kontaktvorrichtung kann auch erst beim Vercrimpen in die Isolierung einschneiden.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Kontaktlasche einen Schneidkeil.
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Die Kontaktlasche kann an einer Seite eine Schneidkante aufweisen, mit der die Kontaktlasche durch die Isolierung des elektrischen Leiters geschoben werden kann. Hierbei kontaktiert die Kontaktlasche mit der Kante, die als Schneidkante ausgestaltet ist, den elektrischen Leiter innerhalb der Isolierung.
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In einer Ausgestaltung ist der Schneidkeil an einer Innenseite der Crimphülse angeordnet. Hierdurch kann beim Vercrimpen der Schneidkeil von der Crimphülse durch die Isolierung getrieben werden und den elektrischen Leiter kontaktieren.
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In einer Ausgestaltung ist an der Innenseite der Crimphülse eine Mehrzahl, insbesondere vier, Schneidkeile angeordnet. Die Schneidkeile können hierbei punktsymmetrisch oder spiegelsymmetrisch um eine Rotationsachse der Crimphülse angeordnet sein. Die Schneidkeile können aber auch anders in der Crimphülse angeordnet sein. Eine Mehrzahl von Schneidkeilen kann eine höhere Kontaktfläche mit dem elektrischen Leiter bewirken, wodurch höhere Ströme geleitet werden können.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Abführvorrichtung eine Kammer in der Crimphülse.
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Die Crimphülse kann hierbei einen wellenartigen Querschnitt aufweisen, wobei radial nach außen gewölbte Teile der Crimphülse dazu eingerichtet sein können, das verdrängte Isoliermaterial aufzunehmen, wohingegen radial nach innen gewölbte Teile der Crimphülse einen mechanischen Kontakt mit dem elektrischen Leiter herstellen und diesen zusammenpressen. Die Schneidkeile können hierbei an dem radial nach innen gewölbten Teil der Crimphülse angeordnet sein, um die Isolierung zu durchschneiden.
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In einer Ausgestaltung weist die Crimphülse eine Verengung auf, insbesondere einen Abschnitt mit im Vergleich zu benachbarten Abschnitten engerem Innenradius.
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Der Radius kann hierbei ein Innenradius sein. Die Kontaktvorrichtung kann hierbei an der Stelle mit dem kleinsten Radius angeordnet sein. Hierdurch wird verdrängtes Isoliermaterial von der Kontaktstelle abgeführt und in die Bereiche der Crimphülse gepresst, die einen weiteren Radius aufweisen. Das Isoliermaterial kann auch aus dem Bereich der Crimphülse herausgepresst werden.
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In einer Ausgestaltung ist die Crimphülse gelocht. Wenn die Crimphülse gelocht ist und das Isoliermaterial entsprechend weich, so kann durch Verpressen der Crimphülse mit dem elektrischen Leiter das Isoliermaterial des elektrischen Leiters durch die Löcher dringen. Die Isolierung des elektrischen Leiters dringt hierbei radial durch die Löcher der Crimphülse. Hierbei kann die Isolierung erwärmt werden, so dass diese leichter durch die Löcher der Crimphülse dringen kann.
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In einer Ausgestaltung ist die Crimphülse eine Doppelcrimphülse und eingerichtet, an zwei voneinander beanstandeten Bereichen gecrimpt zu werden. Hierbei kann die Crimphülse auf beiden Seiten der Kontaktlasche vercrimpt werden. Dies kann eine Stabilität der Crimpvorrichtung erhöhen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wir die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Kontakts an einem elektrischen Leiter mit einer Isolierung gelöst. Das Verfahren umfasst:
- Bereitstellen einer Crimpvorrichtung mit einer Kontaktvorrichtung und einer Abführvorrichtung;
- Aufschieben der Crimpvorrichtung auf den elektrischen Leiter;
- Vercrimpen der Crimphülse und Durchdringen der Isolierung zur elektrischen Kontaktierung des elektrischen Leiters.
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Die Kontaktvorrichtung kann hierbei einen Schneidkeil oder eine Federspirale umfassen, die zusammen mit der Crimphülse gleichzeitig aufgeschoben sind oder vorher oder nachher an die Kontaktstelle anbringbar sind. Das Durchdringen der Isolierung kann beim Crimpvorgang oder vorher stattfinden.
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In einer Ausgestaltung wird zusätzlich ein Erwärmen der Isolierung des elektrischen Leiters durchgeführt, bevor die Crimphülse vercrimpt wird. Hierdurch kann die Crimphülse in die Isolierung eingepresst werden. Die Crimphülse kann hierbei beispielsweise Löcher aufweisen, durch die das erwärmte Isoliermaterial dringen kann.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren weiter erläutert. In den Figuren zeigen:
- 1a eine schematische Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 1b eine schematische Darstellung einer Crimphülse gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2a eine schematische Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 2b eine schematische Darstellung der Crimpvorrichtung gemäß 2a;
- 2c eine weitere schematische Darstellung der Crimpvorrichtung gemäß 2a;
- 3a eine schematische Darstellung der Crimpvorrichtung gemäß 2a mit einem elektrischen Leiter;
- 3b eine Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß 3a;
- 3c eine weitere Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß 3a;
- 3d eine weitere Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß 3a;
- 4 eine schematische Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 5 eine Crimphülse gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 6a eine Kontaktlasche gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6b eine Kontaktlasche gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 7a eine schematische Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 7b eine schematische Darstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 7a;
- 7c eine Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 7a;
- 7d eine weitere Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 7a;
- 7e eine weitere Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 7a;
- 8a eine schematische Darstellung einer Crimphülse gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 8b eine schematische Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 8a;
- 8c eine schematische Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 8b;
- 8d eine schematische Darstellung einer Anordnung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 8b,
- 8e eine schematische Schnittdarstellung der Anordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 8d;
- 9 eine Darstellung einer Anordnung der Kontaktlasche gemäß dem Ausführungsbeispiel von 6b an einem elektrischen Leiter;
- 10a eine Darstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 10b eine weitere Darstellung der Crimpvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von 10a;
- 11 eine Schnittdarstellung einer Crimpvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; und
- 12 ein Flussdiagramm für ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Im Folgenden werden gleiche Bezugszeichen für Elemente und Merkmale verwendet, die eine gleiche Funktion aufweisen. Dies soll jedoch nicht einschränkend verstanden werden. Insbesondere sind einzelne Merkmale unterschiedlicher Ausführungsbeispiele miteinander Kombinierbar.
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1a zeigt eine Crimpvorrichtung 100 mit einer Kontaktlasche 101. Die Kontaktlasche 101 stellt eine Kontaktvorrichtung dar. Die Crimpvorrichtung 100 ist hierbei röhrenartig ausgeführt und eingerichtet, über einen elektrischen Leiter geschoben zu werden. Die Crimpvorrichtung 100 stellt eine Crimphülse dar. In allen Ausführungsbeispielen stellt der röhrenartig geformte Teil der beschriebenen Crimpvorrichtungen eine Crimphülse dar. Die Kontaktlasche 101 steht radial von der Crimpvorrichtung ab. An die Kontaktlasche 101 ist eine weitere elektrische Leitung elektrisch anschließbar.
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Die Crimpvorrichtung 100 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig. Das heißt, Crimphülse und Kontaktlasche 101 sind aus einem Stück gefertigt. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Kontaktlasche 101 an der Crimphülse festgelegt.
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Die Crimpvorrichtung 100 ist elektrisch leitend. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Außenseite der Crimpvorrichtung 100 elektrisch isolierend.
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1 b zeigt eine Crimphülse 103. Die Crimphülse 103 weist ein Unterteil 105 und ein Oberteil 107 auf, die zwei Hälften der Crimphülse 103 bilden. Die zwei Hälften werden erst auf der Leitung zusammengebracht und dann vercrimpt. Das Unterteil 105 und das Oberteil 107 können versetzt zueinander an eine elektrische Leitung gehalten und anschließend übereinander geschoben werden. So ergibt sich eine geschlossene Hülse, die die elektrische Leitung voll umschließt. Das Oberteil 107 weist eine Führung 109 auf. Das Unterteil 105 weist zwei Vorsprünge 111 auf. Beim Übereinanderschieben greifen die Vorsprünge 111 in die Führung 109 ein und stellen ein vollständiges Umgreifen der elektrischen Leitung sicher. Darüber hinaus kann ein Übereinanderschieben erleichtert werden. Eine solche Crimphülse 103 muss nicht längs über die Leitung bzw. den elektrischen Leiter aufgeschoben werden, sondern man kann diese an jeder beliebigen Stelle der Leitung anbringen, insbesondere auch dann, wenn an beiden Enden der Leitung bereits ein Steckkontakt oder eine Buchse angebracht ist und ein Aufschieben einer geschlossenen Crimphülse nicht möglich ist. In einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen das Oberteil 107 und das Unterteil 105 keine Vorsprünge 111 oder Führungen 109 auf und das Oberteil 107 der Crimphülse 103 und das Unterteil 105 der Crimphülse 105 werden lediglich beim Crimpvorgang miteinander verpresst. Die Crimphülse 103 kann ebenso wie zu 1a beschrieben eine Kontaktlasche aufweisen. Die Crimphülse 103 ist auch mit den weiteren beschriebenen Kontaktiermöglichkeiten kombinierbar. In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Unterteil 105 lediglich einen Vorsprung oder mehrere Vorsprünge auf. Nach dem Zusammenbringen des Oberteils 107 mit dem Unterteil 105 kann die Crimphülse 103 vor einem Vercrimpen positioniert werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Crimphülse 103 nicht zum Zusammenschieben, sondern zum Stecken, Klipsen oder Verdrehen ausgebildet, um das Oberteil 107 und das Unterteil 105 zusammenzubringen.
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Die 2a, 2b und 2c zeigen verschiedene schematische Ansichten einer Crimpvorrichtung 200 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel mit der Kontaktlasche 101.
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In 2a ist zu sehen, dass die Crimpvorrichtung 200 einen ersten Bereich 201 und einen zweiten Bereich 202 aufweist. Der erste Bereich 201 weist einen glatten Außenumfang auf, von dem die Kontaktlasche 101 absteht. Der zweite Bereich 202 der Crimpvorrichtung 200 weist einen konfektionierten Teil auf, d. h. der Querschnitt der Crimpvorrichtung 200 ist im zweiten Bereich 202 wellenförmig und weist nach außen gerichtete Elemente 203 und nach innen gerichtete Elemente 204 auf. Eine derart konfektionierte Crimpvorrichtung 200 weist eine erhöhte Stabilität und Festigkeit auf. Die nach außen gerichteten Elemente 204 bilden zusätzlich eine Abführvorrichtung für verdrängtes Isoliermaterial.
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In 2b ist ein Querschnitt der Crimpvorrichtung 200 gezeigt. Hierbei wird axial in die Crimphülse hineingesehen. In 2b ist ersichtlich, dass radial an den nach innen gerichteten Elementen 204 des zweiten Bereichs 202 der Crimpvorrichtung 200 jeweils eine Kontaktvorrichtung 205 angeordnet ist. Die Kontaktvorrichtung 205 umfasst hierbei vier Schneidkeile 206.
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In 2c ist ein Längsquerschnitt der Crimphülse 200 dargestellt.
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Die 3a zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer Anordnung 300 mit der Crimpvorrichtung 200 auf einem elektrischen Leiter 301 mit einer Ader 302 und einer Isolierung 303. Hierbei ist die Crimpvorrichtung 200 an den elektrischen Leiter 301 festgecrimpt. Hierbei durchdringen die Schneidkeile 206 die Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 und bilden eine elektrische Kontaktierung mit der Ader 302. Somit ist eine elektrische Verbindung zwischen dem elektrischen Leiter 301 und der Kontaktvorrichtung 205, d. h. dem Schneidkeil 206, der Crimpvorrichtung 200 und der Kontaktlasche 101 hergestellt. Das heißt, es besteht eine elektrische Verbindung zwischen der Kontaktlasche 101 und der Crimpvorrichtung 200 mit dem elektrischen Leiter 301. An die Kontaktlasche ist ein weiterer elektrischer Leiter anschließbar, der dann eine elektrische Verbindung zu dem elektrischen Leiter 301 hat.
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3b zeigt eine Schnittdarstellung der Anordnung 300 aus 3a, und 3c zeigt eine weitere Schnittdarstellung der Anordnung 300 aus 3a, jedoch ohne den elektrischen Leiter 301. 3d zeigt eine weitere Schnittdarstellung der Anordnung 300.
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In 3d sind Litzen 304 des elektrischen Leiters 301 in der Isolierung 303 zu sehen. Die Crimphülse 200 ist um den elektrischen Leiter 301 gelegt und vercrimpt. Hierbei wurde ein Wulst 307 gebildet, der aus beim Crimpen verdrängtem Material besteht und die Crimphülse insbesondere gasdicht abschließt. In einem Bereich 305 ist die Crimphülse 200 eingedrückt. Hierbei sind die Schneidkeile 206 in die Litzen 304 eingedrückt. Die Litzen 304 sind im Bereich 305 aneinander gedrückt und bilden eine elektrische Kontaktierung mit dem Schneidkeil 206.
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4 zeigt eine Crimpvorrichtung 400 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Crimpvorrichtung 400 umfasst eine Doppelcrimphülse 401. Die Doppelcrimphülse 401 entspricht hierbei einer gespiegelten Crimpvorrichtung 200, wobei die Spiegelachse senkrecht durch die Kontaktlasche 101 verläuft. Das heißt, die Kontaktlasche 101 stellt eine Spiegelachse für die Doppelcrimphülse 401 dar. Längs des elektrischen Leiters 301 sind beiderseitig um einen glatten Bereich 402 zwei konfektionierte Bereiche 403 angeordnet, die funktional dem konfektionierten Bereich 202 der Crimpvorrichtung 200 entsprechen.
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5 zeigt eine Crimphülse 500 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Crimphülse 500 weist eine Öffnung 501 auf. Die Öffnung 501 ist hierbei schlitzförmig ausgestaltet. Die Öffnung 501 dient zum Einführen einer separaten Kontaktlasche. Beispielsweise kann auf diese Weise die Kontaktlasche 101 mit der Crimphülse 500 verbunden werden.
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6a zeigt eine Kontaktlasche 600 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Kontaktlasche 600 weist einen Kontaktbereich 601 und einen Schneidbereich 602 auf. An dem Schneidbereich 602 ist ein Schneidkeil 603 angeordnet.
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Die Kontaktlasche 600 ist durch die Öffnung 501 der Crimphülse 500 gemäß 5 einschiebbar. Ist in die Crimphülse 500 ein elektrischer Leiter 301 eingeführt, so kann der Schneidkeil 603 des Kontaktteils 602 der Kontaktlasche 600 durch die Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 hindurchschneiden und mit dem Kontaktteil 602 die Ader 302 innerhalb des elektrischen Leiters 301 kontaktieren. Dies kann während eines Crimpvorgangs ausgeführt werden.
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Die Kontaktierung kann hierbei durch Einschneiden in die Ader 302 oder durch Umbiegen und Anschmiegen des Kontaktteils 602 der Kontaktlasche 600 an die Ader 302 erfolgen.
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6b zeigt eine Kontaktlasche 604 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Kontaktlasche 604 ist L-förmig ausgestaltet. Die Kontaktlasche 604 weist einen Schneidkeil 603 an einer Längsseite des L-förmigen Teils auf. Die Kontaktlasche 604 ist mit dem Schneidkeil 603 in eine Isolierung 303 der elektrischen Leitung 301 eindrückbar. Die Kontaktlasche 604 kann dann von einer Crimphülse, die über die elektrische Leitung 301 geschoben wird, mit umgriffen werden. Durch Festpressen der Crimphülse wird dann der Schneidkeil 603 der Kontaktlasche 604 an die Ader 302 der elektrischen Leitung 301 gepresst.
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7a bis 7d zeigen eine Crimpvorrichtung 700 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. 7a zeigt die Crimpvorrichtung 700 in einer Anordnung mit dem elektrischen Leiter 301 mit der Ader 302 und der Isolierung 303. Die Crimpvorrichtung 700 weist hierbei eine Konfektionierung auf, wie der konfektionierte Bereich 202 der Crimpvorrichtung 200. Des Weiteren weist die Crimpvorrichtung 700 eine Öffnung 501 auf, in die die Kontaktlasche 600 eingesteckt ist. Die Crimpvorrichtung 700 weist hierbei jedoch keinen glatten Teil 201 auf, wie zur Crimpvorrichtung 200 aus 2a bis 2c beschrieben.
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7b zeigt eine seitliche Ansicht der Crimpvorrichtung 700 aus 7a. Hierbei ist zu sehen, dass die Kontaktlasche 600 durch die Öffnung 501 in die Crimphülse 701 eingreift. Der Kontaktbereich 602 durchdringt hierbei das Innere der Crimphülse 701 um mehr als die Hälfte des Durchmessers. Das heißt, die Länge des Kontaktteils 602 der Kontaktlasche 600 ist länger als der Radius der Crimphülse 701 an der breitesten Stelle der Crimphülse 701. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Kontaktteil 602 der Kontaktlasche 600 die Ader des elektrischen Leiters 301 kontaktiert.
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7c ist eine seitliche Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung 700 mit der eingesetzten Kontaktlasche 600. Hierbei ist auch der Schneidkeil 603 der Kontaktlasche 600 zu sehen, sowie die wellenförmig ausgestaltete Oberfläche an der Innenseite der Crimphülse 701.
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7d zeigt eine Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung 700 aus 7a. Hierbei ist ersichtlich, dass der Schneidkeil 603 in die Ader 302 der elektrischen Leitung 301 einschneidet und so mit dem Schneidbereich 602 der Kontaktlasche 600 eine elektrische Verbindung mit der Ader 302 eingeht. Somit kann an einem Kontaktbereich 601 der Kontaktlasche 600 ein elektrischer Kontakt mit dem elektrischen Leiter 301 hergestellt werden. Hierbei werden die Litzen 304 des elektrischen Leiters 301 im Bereich des Eingriffs der Kontaktlasche 600 in den elektrischen Leiter 301 verbogen und/oder verformt, sodass ein elektrischer Kontakt zwischen der Ader 301, insbesondere zwischen einzelnen Litzen 304, des elektrischen Leiters 301 und der Kontaktlasche 600 hergestellt ist.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Kontaktbereich 601 der Kontaktlasche 600 glatt ausgeführt. In weiteren Ausführungsbeispielen ist hierbei eine Schraubverbindung oder eine Steckverbindung oder eine andere Anschlussmöglichkeit für einen weiteren elektrischen Leiter integriert.
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7e zeigt eine weitere Schnittdarstellung der Crimpvorrichtung 700 aus 7a. Hierbei ist ersichtlich, dass der Schneidkeil 603 in die Ader 302 der elektrischen Leitung 301 einschneidet und so mit dem Schneidbereich 602 der Kontaktlasche 600 eine elektrische Verbindung mit den Litzen 304 der Ader 302 eingeht. Somit kann an einem Kontaktbereich 601 der Kontaktlasche 600 ein elektrischer Kontakt mit dem elektrischen Leiter 301 hergestellt werden.
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Die 8a bis 8c zeigen eine Crimphülse 800 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die 8d und 8e zeigen die Crimphülse 800 in einer Anordnung mit dem elektrischen Leiter 301. Die Crimphülse 800 weist eine Öffnung 501 auf, die an einer Stelle 801 der Crimphülse 800 angebracht ist, die einen geringeren Innenradius aufweist als an der Stelle 801 der die Crimphülse 800 anliegenden Bereiche 802 und 803. Das heißt, die Crimphülse 800 ist sanduhrförmig gestaltet. An der Einschnürung an der Stelle 801 ist die Öffnung 501 angeordnet.
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In 8b ist in die Öffnung 501 der Crimphülse 800 die Kontaktlasche 600 eingesetzt.
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In 8c ist die eingesetzte Kontaktlasche 600 mit der Crimphülse 800 in einer Seitenansicht in Schnittdarstellung zu sehen.
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8d zeigt eine perspektivische Ansicht einer Anordnung der Crimphülse 800 mit dem elektrischen Leiter 301, und 8e zeigt eine Schnittdarstellung der Crimphülse 801 und des elektrischen Leiters 301. Hierbei wird die Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 von der Kontaktlasche 600 durchschnitten. Bei dem Durchschneiden der Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 wird die elektrische Isolierung von dem Ort verdrängt, den die Kontaktlasche 600 nach dem Durchschneiden der Isolierung 303 einnimmt. Durch die sanduhrförmige Ausgestaltung der Crimphülse 800 kann die Isolierung, die von der Kontaktlasche 600 verdrängt wird, in die Bereiche 802 und 803 ausweichen, die den größeren Radius aufweisen als die Stelle 801.
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Das ähnliche Prinzip wird bei den Crimphülsen 200 und 700 und 400 verwendet, wobei die nach außen gewölbten Bereiche 203, 403, die die durch die Kontaktvorrichtung 205, d. h. den Schneidkeil 206 bzw. 603, und den Schneidbereich 602 der Kontaktlasche 600 bzw. den Schneidkeil 206 der Crimphülse 200 verdrängte Isolierung aufnehmen.
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9 zeigt eine Anordnung 900 des elektrischen Leiters 301 mit einer Kontaktlasche 604 gemäß dem Ausführungsbeispiel von 6b. Hierbei ist die Kontaktlasche 604 bereits in die Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 eingepresst. Hierbei ist die Verdrängung der Isolierung 303 an der Stelle 901 zu sehen.
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10a zeigt die Anordnung 900 mit aufgeschobener Crimphülse 1000. Die Crimphülse 1000 weist eine Mehrzahl an Löchern 1001 auf.
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10b zeigt die Anordnung 900 mit aufgesetzter Crimphülse 1000, wobei die Crimphülse 1000 bereits gecrimpt ist. Die Isolierung 303 wird hierbei durch die Löcher 1001 gepresst. Durch die vercrimpte Crimphülse 1000 wird die Kontaktlasche 604, d. h. die Kontaktvorrichtung 205, die von der Kontaktlasche 604 gebildet wird, fest mit dem elektrischen Leiter 301 verpresst. Die Isolierung 303 kann hierbei von Haus aus so weich sein, dass sie durch die Öffnungen pressbar ist. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde die Isolierung 303 zuerst erwärmt und dann in weichem Zustand durch die Löcher 1001 der Crimphülse 1000 gepresst. Beim Auskühlen verhärtet hierbei die Isolierung 303 wieder, und die Verbindung zwischen Crimphülse 1000 und elektrischem Leiter 301 wird nochmal fester.
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11 zeigt eine Schnittdarstellung einer Crimphülse 1100 mit einer Federspirale 1101, die zusammen eine Crimpvorrichtung bilden. Die Federspirale 1101 dient hierbei als Kontaktvorrichtung 205. Die Federspirale 1101 ist innerhalb der Crimphülse 1100 angeordnet und so mit der Crimphülse 1100 verbunden, dass der elektrische Leiter 301 durch die Crimphülse 1100 und somit auch durch die Federspirale 1101 einführbar ist. Beim Verpressen der Crimphülse 1100 wird die Federspirale 1101 durch die Isolierung 303 des elektrischen Leiters 301 gepresst. Hierbei wird die Isolierung 303 so sehr gequetscht, dass eine Verdrängung der Isolierung 303 stattfindet und ein elektrischer Kontakt zwischen der Federspirale 1101 und der Ader 302 des elektrischen Leiters 301 zustande kommt.
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12 zeigt ein Flussdiagramm 1200 für ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen einer Crimphülse 500, 701, 800, 1000, 1100 mit einer Kontaktvorrichtung 205 und einer Abführvorrichtung in einem Schritt 1201.
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In Schritt 1202 wird in die Crimphülse 500, 701, 800, 1000, 1100 der elektrische Leiter 301 eingeführt.
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In Schritt 1203 wird die elektrische Isolierung 303 erwärmt, so dass beim Crimpen die elektrische Isolierung 303 durch Löcher 1001 der Crimphülse 1000 dringen kann. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die elektrische Isolierung 303 nicht erwärmt.
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In Schritt 1204 wird die Crimphülse 500, 701, 800, 1000, 1100 verpresst. Hierbei schneidet die Kontaktvorrichtung 205 durch die Isolierung 303 des eingeführten elektrischen Leiters 301 und stellt eine elektrische Verbindung zwischen der Kontaktvorrichtung 205 und der Ader 302 des elektrischen Leiters 301 her.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Kontaktvorrichtung eine Federspirale und wird nicht durch die Isolierung 303 geschnitten, sondern gequetscht. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Kontaktvorrichtung 205 vor dem Schritt 1204 bereits in die Isolierung 303 gedrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 100, 200, 400, 700
- Crimpvorrichtung
- 101, 600, 604
- Kontaktlasche
- 103
- Crimphülse
- 105
- Unterteil
- 107
- Oberteil
- 109
- Führung
- 111
- Vorsprung
- 201, 202, 402, 403, 305
- Bereich
- 203,204
- Element
- 205
- Kontaktvorrichtung
- 206, 306, 603
- Schneidkeil
- 300,900
- Anordnung
- 301
- elektrischer Leiter
- 302
- Ader
- 303
- Isolierung
- 304
- Litze
- 307
- Wulst
- 401
- Doppelcrimphülse
- 501
- Öffnung
- 500, 701, 800, 1000, 1100
- Crimphülse
- 601
- Kontaktbereich
- 602
- Schneidbereich
- 801
- Stelle
- 802,803
- Bereich
- 901
- Stelle
- 1001
- Öffnung
- 1101
- Federspirale
- 1200
- Flussdiagramm
- 1201-1204
- Verfahrensschritte