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Die Erfindung betrifft eine Ladestation zum Aufladen eines elektrischen Energiespeichers eines Kraftfahrzeugs, mit mindestens einer Ladesäule und mit mindestens einem Stellplatz, dem eine Blockiereinrichtung zugeordnet ist, die den Stellplatz blockiert oder freigibt. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Ladestation und eine Ladesäule für eine derartige Ladestation.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2017 216 417 A1 ist eine Ladestation für ein Kraftfahrzeug bekannt, welches einen elektrischen Energiespeicher aufweist, mit einem Stellplatz für das Kraftfahrzeug, und einer Ladeeinheit zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers, wenn das Kraftfahrzeug auf dem Stellplatz abgestellt ist, umfassend eine Identifizierungseinheit zum Identifizieren des Kraftfahrzeugs vor dem Abstellen des Kraftfahrzeugs auf dem Stellplatz, und eine Zugangssperre zum Sperren eines Zugangs zum Stellplatz in Abhängigkeit von einem Ergebnis beim Identifizieren des Kraftfahrzeugs. Aus der europäischen Offenlegungsschrift
EP 3 403 868 A1 ist eine Vorrichtung zur rechnergestützten Fahrzeugidentifizierung bekannt, umfassend: Ein Freigabesystem, das eine Ladestation für Elektrofahrzeuge für das Fahrzeug freigibt, wenn das Fahrzeug ein Elektrofahrzeug ist, wobei das Freigabesystem eine mechanische Blockierung und/oder elektronische Blockierung für einen Stellplatz der Ladestation freigibt. Aus der europäischen Patentschrift
2 686 842 B1 ist eine Vorrichtung zum Überwachen eines Stellplatzes für ein Fahrzeug bekannt, mit einer dem Stellplatz zugeordneten und daran montierten Kameraeinheit zum Bildaufzeichnen einer stirnseitigen Kennzeichentafel des Fahrzeugs.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Ladebetrieb an einer Ladestation zum Aufladen eines elektrischen Energiespeichers eines Kraftfahrzeugs, mit mindestens einer Ladesäule und mit mindestens einem Stellplatz, dem eine Blockiereinrichtung zugeordnet ist, die den Stellplatz blockiert oder freigibt, funktionell und/oder herstellungstechnisch zu vereinfachen.
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Die Aufgabe ist bei einer Ladestation zum Aufladen eines elektrischen Energiespeichers eines Kraftfahrzeugs, mit mindestens einer Ladesäule und mit mindestens einem Stellplatz, dem eine Blockiereinrichtung zugeordnet ist, die den Stellplatz blockiert oder freigibt, dadurch gelöst, dass die Blockiereinrichtung mit der Ladesäule in einer Blockier- und Ladeeinheit kombiniert ist. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich zum Beispiel um ein reines Elektrofahrzeug. Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich aber auch um Plug-In-Hybridfahrzeug handeln, das an der Ladesäule aufgeladen werden kann. Die Blockiereinrichtung regelt die Zufahrt zum Stellplatz. Durch die kombinierte Blockier- und Ladeeinheit kann der Aufwand zur Realisierung einer Ladestation erheblich reduziert werden. Je nach Ausführung der kombinierten Blockier- und Ladeeinheit kann die Blockiereinrichtung auch nachgerüstet werden. Das liefert den Vorteil, dass herkömmliche Ladesäulen mit der Blockiereinrichtung nachgerüstet werden können.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungsmechanismus für die Blockiereinrichtung in die Ladesäule integriert ist. So kann ein vorhandener Bauraum in der Ladesäule vorteilhaft ausgenutzt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung mindestens eine Schranke umfasst, die an der Ladesäule angebracht ist. Die Schranke kann einteilig oder mehrteilig, mit mindestens einem Gelenk, ausgeführt sein. Die Schranke ist konstruktiv einfach an der Ladesäule realisierbar.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schranke schwenkbar an der Ladesäule angebracht ist. Ein entsprechender Schwenkmechanismus kann so oder so ähnlich ausgeführt sein wie bei herkömmlichen schwenkbaren Schranken. Der Schwenkmechanismus ist vorteilhaft in der Ladesäule untergebracht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ladesäule mit der Schranke an einem Ende des Stellplatzes positioniert ist. So kann eine Zufahrtsmöglichkeit zu dem Stellplatz auf einfache Art und Weise mit der Schranke versperrt oder freigegeben werden. Dabei wird bewusst der Nachteil in Kauf genommen, dass die Ladesäule gegebenenfalls zum Laden eines auf dem Stellplatz abgestellten Fahrzeugs nicht optimal positioniert ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ladesäule mit der Schranke so positioniert und ausgerichtet ist, dass die Schranke in den Stellplatz hineinragt, um die Nutzung des Stellplatzes bei geschlossener Schranke einzuschränken. Diese Anordnung ist insbesondere für eine Nachrüstlösung geeignet. Außerdem hat diese Anordnung den Vorteil, dass die Ladesäule optimal zum Laden positioniert werden kann. Die Schranke ragt zum Beispiel quer in den Stellplatz. Je nach Ausführung und Anordnung der Ladesäule kann die Schranke aber auch diagonal in den Stellplatz gerichtet sein, wenn die Schranke geschlossen ist. Im geöffneten Zustand ist die Schranke vorteilhaft, wie bei herkömmlichen Schranken, senkrecht vom Boden nach oben gerichtet.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung zwei Schranken umfasst, die an der Ladesäule angebracht sind. So können besonders vorteilhaft zwei Stellplätze mit nur einer Ladesäule gesperrt oder freigegeben werden. Die Ladesäule ist dann vorteilhaft zum Laden von zwei Fahrzeugen auf den beiden Stellplätzen ausgelegt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Ladestation ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Ampel in die Ladesäule integriert ist. Mit der Ampel kann eine Zufahrtsmöglichkeit auf den Stellplatz zusätzlich visualisiert werden. Die Ampel dient vorteilhaft dazu, einen Bereitschaftsstatus der Ladesäule anzuzeigen. Rot kann zum Beispiel bedeuten, dass die Ladesäule außer Betrieb oder reserviert ist. Gelb oder grün blinkend kann anzeigen, dass die Ladesäule bereit für eine Freischaltung ist. Grün kann bedeuten, dass der Stellplatz mit der Ladesäule zum Einfahren bereit ist. Blau kann zum Beispiel anzeigen, dass die Ladesäule gerade lädt.
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Bei einem Verfahren zum Betreiben einer vorab beschriebenen Ladestation ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der Stellplatz durch die Blockiereinrichtung erst dann freigegeben wird, wenn ein Zahlvorgang oder Ladevorgang an der Ladesäule freigeschaltet ist. So kann ein unerwünschtes Scheinladen eines Fahrzeugs auf dem Stellplatz verhindert werden. Eine gegebenenfalls anfallende Parkgebühr für eine Zeit außerhalb des Ladevorgangs kann verrechnet werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Ladesäule für eine vorab beschriebene Ladestation. Die Ladesäule mit der integrierten Blockiereinrichtung, insbesondere Schranke, die die Zufahrt zum Stellplatz regelt, ist separat handelbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Stellplatzes mit einer Ladesäule, an der eine geschlossene Schranke angebracht ist, in einer Vorderansicht; und
- 2 eine Ladestation mit zwei Stellplätzen und vier beispielhaft dargestellten Positionen für Ladesäulen mit Schranken.
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In 1 ist eine Ladestation 1 mit einer Ladesäule 3 schematisch dargestellt. Die Ladesäule 3 ist an einem Stellplatz 2 für ein (nicht dargestelltes) elektrisch aufladbares Kraftfahrzeug aufgestellt. An der Ladesäule 3 ist ein Ladekabel 4 angedeutet.
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Eine Ampel 5 ist in die Ladesäule 3 integriert. Die Ampel 5 dient dazu, einen aktuellen Status der Ladesäule 3 anzuzeigen. Darüber hinaus ist an der Ladesäule 3 ein Bedienfeld 6 vorgesehen.
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Bei dem Bedienfeld 6 handelt es sich zum Beispiel um ein sogenanntes RFID-Feld. Die Großbuchstaben RFID stehen für die englischen Begriffe Radio Frequency Identification. An dem Bedienfeld 6 kann die Ladesäule 3 mit einer entsprechenden Ladekarte zum Laden freigeschaltet werden.
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Die Ladesäule 3 ist mit einer Blockiereinrichtung 8 zu einer Blockier- und Ladeeinheit 7 zusammengefasst. Ein Betätigungsmechanismus 9 der Blockiereinrichtung 8 ist in die Ladesäule 3 integriert. Die Blockiereinrichtung 8 ist als Schranke 10 ausgeführt.
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Die Schranke 10 ist mehrteilig ausgeführt. Ein erstes Teil 11 der Schranke 10 ist über ein Gelenk 13 mit einem zweiten Teil 12 der Schranke 10 verbunden. Die Schranke 10 ist mit einem dem zweiten Teil 12 abgewandten Ende des ersten Teils 11 der Schranke 10 schwenkbar an der Ladesäule 3 angebracht. Eine Schwenkbewegung zum Öffnen der Schranke 10 ist in 1 durch einen Pfeil 14 angedeutet.
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In 2 ist eine Ladestation 20 mit zwei Stellplätzen 31, 32 schematisch dargestellt. Der zweite Stellplatz 32 ist nur zum Teil dargestellt. Die Ladestation 20 umfasst insgesamt vier Ladesäulen 21 bis 24. Im normalen Betrieb der Ladestation 20 werden für die beiden Stellplätze 31, 32 normalerweise keine vier Ladesäulen 21 bis 24 sondern nur zwei Ladesäulen benötigt. Gegebenenfalls reicht auch nur eine Ladesäule zum Laden von zwei Fahrzeugen auf den Stellplätzen 31, 32. Die vier Ladesäulen 21 bis 24 sollen die Möglichkeiten von unterschiedlichen Positionen der Ladesäulen 21 bis 24 relativ zu den Stellplätzen 31, 32 veranschaulichen.
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Die Ladesäule 21 ist mit einer Schranke 25 ausgestattet und an einem in 2 rechten Ende des Stellplatzes 31 positioniert. So kann mit der Schranke 25 auf einfache Art und Weise eine Zufahrt zu dem Stellplatz 31 in 2 von rechts blockiert oder freigegeben werden.
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Die Ladesäule 22 umfasst eine Schranke 26. Die Ladesäule 22 ist etwa mittig an einer in 2 oberen Längsseite des Stellplatzes 31 positioniert. Dadurch wird das Laden an der Ladesäule 22 vereinfacht. Die Schranke 26 ragt in ihrer dargestellten Schließstellung quer über einen Großteil der Breite des Stellplatzes 31. So wird die Nutzung des Stellplatzes 31 bei geschlossener Schranke 26 stark eingeschränkt.
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Die Ladesäule 23 ist mittig an der in 2 linken Seite des Stellplatzes 31 positioniert. Eine an der Ladesäule 23 schwenkbar angebrachte Schranke 27 ragt in ihrer in 2 dargestellten Schließstellung so von links in den Stellplatz 31, dass der Stellplatz 31 nur noch in seiner in 2 rechten Hälfte genutzt werden kann.
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An der Ladesäule 24 sind zwei Schranken 28, 29 schwenkbar angebracht. Die Schranke 28 ragt diagonal in den Stellplatz 31. Die Schranke 29 ragt diagonal in den Stellplatz 32. So wird eine Blockier- und Ladeeinheit mit nur einer Ladesäule 24 für zwei Stellplätze 31, 32 geschaffen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017216417 A1 [0002]
- EP 3403868 A1 [0002]
- EP 2686842 B1 [0002]