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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung, insbesondere zur Lagerung eines Zweimassenschwungrads in einem Kraftfahrzeug, umfassend ein Wälzlager mit einem Innenring, einem Außenring und Wälzkörpern, wobei der Innenring eine Innenringlaufbahn aufweist und der Außenring eine Außenringlaufbahn aufweist, wobei die Wälzkörper zwischen Innenring und Außenring wälzend gelagert voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Drehschwingungsdämpfer sind zur Dämpfung von Drehschwingungen einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors grundsätzlich bekannt. Beispielsweise ist aus der
DE 10 2008 004 150 A1 ein Zweimassenschwungrad (ZMS) bekannt, bei dem zur Drehschwingungsdämpfung einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors ein Primärschwungrad über eine Bogenfeder mit einem relativ zum Primärschwungrad verdrehbaren Sekundärschwungrad gekoppelt ist. Die Bogenfeder ist in einem Bogenfederkanal angeordnet, wobei eine Kanalwand des Bogenfederkanals durch das Primärschwungrad ausgebildet ist. In den Bogenfederkanal ragt ein Flansch der des Sekundärschwungrads hinein, der über einen Reibring an der Kanalwand abgestützt ist.
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Zweimassenschwungräder (ZMS) werden üblicherweise über Wälzlageranordnungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs gelagert. Sie können, insbesondere auch bei Motoren mit reduzierter Zylinderzahl, hohe Anforderungen bezüglich der durch eine Wälzlageranordnung zu kompensierenden Kippmomente bzw. Kippwinkel stellen, die durch Taumelbewegungen (sog. „wobbling“) des Primär- bzw. Sekundärschwungrads hervorgerufen werden.
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Um derartige Taumelbewegungen zu kompensieren, ist es bislang üblich, relativ groß dimensionierte Wälzlager (bspw. mit einem Außendurchmesser von 115 mm) für Zweimassenschwungräder vorzusehen, welche die auftretenden hohen Verkippungen bzw. Kippmomente über den Wälzkontakt kompensieren bzw. aufnehmen können. Eine andere bekannte Maßnahme zur Aufnahme der besagten Kippmomente ist es kleinere Wälzlager (bspw. mit 47 mm Außendurchmesser) vorzusehen, die mit „großen“ Schmiegungswerten (bspw. IR 110% / AU 110%) versehen sind und einem separat dazu verbauten bzw. fertigungstechnisch eingebrachtem / erzeugten Kippbegrenzerelement im ZMS zu kombinieren.
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Im Vergleich zu den „kleineren“ Wälzlagern haben große Wälzlager den Nachteil höherer Kosten und erfordern einen deutlich größeren Bauraum im ZMS. Kleinere Wälzlager mit großer Schmiegung bieten zwar die Eigenschaft, dass der Innenring relativ zum Außenring weiter verkippt werden kann (mehr als mit kleiner Schmiegung), das Wälzlager muss jedoch ab einem bestimmten Kippwinkel über den separaten Kippbegrenzer für zusätzliche Verkippung „abgeschaltet“ werden, da die weitere Verkippung über den Grenzwinkel hinaus zu unzulässigen Pressungen im Laufbahnschulterbereich führen würde. Der bei dieser Ausführungsform notwendige separate Kippbegrenzer wiederum stellt ein separates Bauteil mit zusätzlichem Montageaufwand und Kostensteigerung dar.
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Aufgabe der Erfindung
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Im Lichte des vorbekannten Standes der Technik ist es somit die Aufgabe der Erfindung, eine Wälzlageranordnung, insbesondere zur Verwendung mit einem Zweimassenschwungrad eines Kraftfahrzeugs, bereitzustellen, dass einen kompakten Bauraum aufweist, kostengünstig in der Herstellung ist sowie eine hohe Betriebssicherheit bietet, insbesondere in Anwendungsfällen, bei denen die Wälzlageranordnung Bauteile mit Taumelbewegungen lagern soll.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Wälzlageranordnung, insbesondere zur Lagerung eines Zweimassenschwungrads in einem Kraftfahrzeug, umfassend ein Wälzlager mit einem Innenring, einem Außenring und Wälzkörpern, wobei der Innenring eine Innenringlaufbahn aufweist und der Außenring eine Außenringlaufbahn aufweist, wobei die Wälzkörper zwischen Innenring und Außenring wälzend gelagert voneinander beabstandet angeordnet sind, wobei erfindungsgemäß der Außenring eine zumindest abschnittsweise konvexe Außenringmantelfläche aufweist, an der ein erster Gelenkring und ein zweiter Gelenkring jeweils mit seiner zumindest abschnittsweise konkaven Gelenkringinnenmantelfläche schwenkbar gleitend anliegt und der Außenring an den stirnseitigen Enden der Außenringmantelfläche eine erste Kontur aufweist, die mit einer zweiten Kontur, die jeweils an der Gelenkringinnenmantelfläche des ersten Gelenkrings und des zweiten Gelenkrings ausgeformt ist, derart zusammenwirkt, dass die Schwenkbewegung des ersten Gelenkrings und des zweiten Gelenkrings gegenüber dem Außenring begrenzt ist.
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Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass eine Wälzlageranordnung mit einer integrierten Begrenzung von Schwenkbewegungen des Außenrings gegenüber dem ersten und/oder zweiten Gelenkring bereitgestellt werden kann.
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Die konkave Gelenkringinnenmantelfläche und die korrespondierende konvexe Außenringmantelfläche sind so konfiguriert, dass der Außenring relativ zu einem bzw. zu jedem der Gelenkringe schwenkbar ist. Hierzu sind die konkave Gelenkringinnenmantelfläche sowie die konvexe Außenringmantelfläche bevorzugt kreisbogenförmig, ganz besonders bevorzugt mit im Wesentlichen identischen Radius, ausgebildet. Im Wesentlichen identischer Radius bedeutet, dass die Radien der Gelenkringinnenmantelfläche und der Außenringmantelfläche nur so weit voneinander abweichen, dass ein Gleiten der Gelenkringinnenmantelfläche gegenüber der Außenringmantelfläche für einen vordefinierten Anwendungsfall ermöglicht ist.
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Ein erfindungswesentlicher Gedanke liegt also in der Implementierung eines definierten Verschwenkens entlang der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche bzw. der konvexen Außenringmantelfläche und eines auf diese Schwenkbewegung abgestimmten in der Wälzlageranordnung integrierten Endanschlags. Dies bedeutet, dass innerhalb des definierten Schwenkbereichs der Wälzkontakt zwischen den Wälzkörpern und dem Innen- sowie Außenring kippmomentfrei ist, wodurch der Verschleiß reduziert und die Lebensdauer des Wälzlagers erhöht werden kann.
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Die erfindungsgemäße Wälzlageranordnung mit ihrer integrierten Schwenkbegrenzung macht folglich auch ein separates Kippbegrenzerelements in einem Zweimassenschwungrad überflüssig.
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Die Gelenkringe weisen eine speziell auf die erste Kontur des Lageraußenringes abgestimmte zweite Kontur auf, die den Gelenkringen einen definierten freien Schwenkwinkel auf der Außenringmantelfläche gleitend ermöglicht. Wird ein Endanschlagspunkt des Schwenkbereichs erreicht, kommt es zu einem geometrisch bedingten Anlaufen bzw. Blockieren der zweiten Kontur gegen die erste Kontur und somit zur gewünschten Begrenzung der Schwenkbewegung.
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Zunächst werden die einzelnen Elemente des beanspruchten Erfindungsgegenstandes in der Reihenfolge ihrer Nennung im Anspruchssatz erläutert und nachfolgend besonders bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes beschrieben.
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Wälzlager können insbesondere dazu verwendet werden, Drehbewegungen mit möglichst geringen Reibungsverlusten zu übertragen. Wälzlager können insbesondere zur Fixierung von Achsen und Wellen eingesetzt werden, wobei sie, je nach Bauform, radiale und/oder axiale Kräfte aufnehmen und gleichzeitig die Rotation der Welle oder der so auf einer Achse gelagerten Bauteile ermöglichen. Hierzu sind zwischen einem Innenring und einem Außenring des Wälzlagers rollende Wälzkörper angeordnet. Zwischen diesen drei Hauptkomponenten Innenring, Außenring und den Wälzkörpern tritt innerhalb des Wälzlagers in der Regel hauptsächlich Rollreibung auf. Da die Wälzkörper im Innen- und Außenring bevorzugt auf gehärteten Stahlflächen mit optimierter Schmierung abrollen können, ist die Rollreibung derartiger Lager relativ gering.
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Der Innenring kann insbesondere die Wälzlager aufnehmende Welle mit dem Wälzlager bzw. den Wälzkörpern verbinden. Dabei kann insbesondere die Welle mit der der Welle zugewandten Seite der Mantelfläche des Innenrings verbunden sein, wobei auf der dieser Mantelfläche gegenüberliegenden Innenringlaufbahn die Wälzkörper des Wälzlagers wälzen. Der Innenring kann aus einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff gebildet sein. Es ist grundsätzlich denkbar, den Innenring einteilig oder mehrteilig, insbesondere zweiteilig auszubilden.
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Der Außenring kann insbesondere die Wälzlager aufnehmende Lagerung mit dem Wälzlager bzw. den Wälzkörpern verbinden. Dabei kann insbesondere die Lagerung mit der der Lagerung zugewandten Seite der Mantelfläche des Außenrings verbunden sein, wobei der dieser Mantelfläche gegenüberliegenden Außenringlaufbahn die Wälzkörper des Wälzlagers wälzen. Der Außenring kann aus einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff gebildet sein. Es ist grundsätzlich denkbar, den Außenring einteilig oder mehrteilig, insbesondere zweiteilig auszubilden.
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Die Wälzkörper haben abhängig von der Wälzlagerbauart die Form einer Kugel oder einer Rolle. Sie wälzen sich auf den Laufbahnen des Wälzlagers ab und haben die Aufgabe, die auf ein Radialwälzlager wirkende Kraft vom Außenring auf den Innenring und umgekehrt zu übertragen. Rollenförmige Wälzkörper werden auch als Rollenwälzkörper und kugelförmige Wälzkörper als Lagerkugel bezeichnet.
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Die Wälzkörper können innerhalb des Wälzlagers insbesondere auf der Innenringlaufbahn des Innenrings abwälzen. Hierzu kann vorteilhafter Weise die Oberfläche der Innenringlaufbahn entsprechend abriebfest ausgebildet sein, beispielsweise auch durch ein entsprechendes Oberflächenbehandlungsverfahren und/oder durch Aufbringen einer entsprechenden zusätzlichen Materialschicht. Die Innenringlaufbahn kann eben oder profiliert ausgebildet sein. Eine profilierte Ausgestaltung der Innenringlaufbahn kann beispielsweise zur Führung der Wälzkörper auf der Innenringlaufbahn dienen. Eine ebene Ausformung der Innenringlaufbahn kann hingegen beispielsweise eine gewisse axiale Verschiebbarkeit der Wälzkörper auf der Innenringlaufbahn erlauben.
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Die Wälzkörper können innerhalb des Wälzlagers insbesondere auf der Außenringlaufbahn des Außenrings abwälzen. Hierzu kann vorteilhafter Weise die Oberfläche der Außenringlaufbahn entsprechend abriebfest ausgebildet sein, beispielsweise auch durch ein entsprechendes Oberflächenbehandlungsverfahren und/oder durch Aufbringen einer entsprechenden zusätzlichen Materialschicht. Die Außenringlaufbahn kann eben oder profiliert ausgebildet sein. Eine profilierte Ausgestaltung der Außenringlaufbahn kann beispielsweise zur Führung der Wälzkörper auf der Außenringlaufbahn dienen. Eine ebene Ausformung der Außenringlaufbahn kann hingegen beispielsweise eine gewisse axiale Verschiebbarkeit der Wälzkörper auf der Außenringlaufbahn erlauben.
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Die erfindungsgemäße Wälzlageranordnung kann insbesondere für einen als Zweimassenschwungrad ausgebildeten Drehschwingungsdämpfer innerhalb des Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Ein Zweimassenschwungrad kann insbesondere ein Primärschwungrad, ein Sekundärschwungrad, ein rotatives Gleitlager, eine oder mehrere Federeinrichtungen und ggf. eine oder mehrere Dämpfereinrichtung umfassen. Beim Zweimassenschwungrad (ZMS) ist die Schwungmasse aufgeteilt in die Primärschwungmasse (Primärschwungrad) und die Sekundärschwungmasse (Sekundärschwungrad). Im Momentenfluss zwischen dem Primärschwungrad und dem Sekundärschwungrad ist eine Federeinrichtung angeordnet, die das Primärschwungrad und das Sekundärschwungrad torsionsweich miteinander verbinden.
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Die Federeinrichtung kann insbesondere eine Bogenfeder umfassen. Bevorzugt kann zur Dämpfung der Torsion zwischen dem Primärschwungrad und dem Sekundärschwungrad eine Dämpfungseinrichtung, beispielsweise in Form einer Reibkupplung, im Momentenfluss zwischen dem Primärschwungrad und dem Sekundärschwungrad angeordnet sein.
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Das Primärschwungrad hat die Funktion die Antriebsseite des Zweimassenschwungrads mit der Federeinrichtung zu koppeln. Das Primärschwungrad kann insbesondere mehrteilig ausgeführt sein und eine Primärschwungscheibe umfassen, welche insbesondere über eine Primärverbindungsscheibe mit der Primärradnabe verbunden ist. Die Primärschwungscheibe und die Primärverbindungsscheibe können bevorzugt über Nietverbindungen drehfest miteinander verbunden sein.
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Das Sekundärschwungrad hat die Funktion die Abtriebsseite des Zweimassenschwungrads mit der Federeinrichtung zu koppeln. Das Sekundärschwungrad kann insbesondere mehrteilig ausgeführt sein und eine Sekundärschwungscheibe umfassen, welche insbesondere über eine Sekundärverbindungsscheibe mit der Sekundärradnabe verbunden ist. Die Sekundärschwungscheibe und die Sekundärverbindungsscheibe können bevorzugt über Nietverbindungen drehfest miteinander verbunden sein.
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Im Sinne dieser Anmeldung werden unter dem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges alle Komponenten verstanden, die im Kraftfahrzeug die Leistung für den Antrieb des Kraftfahrzeugs generieren und über die Fahrzeugräder bis auf die Straße übertragen.
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Als Kraftfahrzeuge im Sinne dieser Anmeldung gelten Landfahrzeuge, die durch Maschinenkraft bewegt werden, ohne an Bahngleise gebunden zu sein. Ein Kraftfahrzeug kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe der Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Kleinkrafträder, Leichtkraftfahrzeuge, Krafträder, Kraftomnibusse (KOM) oder Zugmaschinen.
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Es kann vorteilhaft sein, dass die erste Kontur einen von der konvexen Außenringmantelfläche abweichenden, insbesondere ebenen, Außenringabschnitt aufweist, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Stirnfläche des Außenrings und der konvexen Außenringmantelfläche ausgebildet ist, wodurch eine fertigungstechnisch günstig zu realisierende Schwenkbegrenzung ermöglicht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorteilhaft sein, dass die erste Kontur einen im Wesentlichen axialen Außenringabschnitt aufweist, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Stirnfläche des Außenrings und der konvexen Außenringmantelfläche ausgebildet ist. Es kann somit in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass eine besonders einfache und wirksame Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen einem Gelenkring und dem Außenring realisierbar ist.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die zweite Kontur einen von der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche abweichenden, insbesondere ebenen, Gelenkringabschnitt aufweisen, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Gelenkringstirnfläche eines Gelenkrings und der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche ausgebildet ist, wodurch eine fertigungstechnisch günstig zu realisierende Schwenkbegrenzung ermöglicht wird.
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Es kann des Weiteren vorteilhaft sein, dass die zweite Kontur einer Gelenkringinnenmantelfläche einen im Wesentlichen axialen Gelenkringabschnitt aufweist, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Gelenkringstirnfläche eines Gelenkrings und der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche ausgebildet ist. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass eine weiter verbesserte Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen einem Gelenkring und dem Außenring realisierbar ist.
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In einer Weiterentwicklung der Erfindung kann es ferner bevorzugt sein, dass ein axialer Gelenkringabschnitt und ein axialer Außenringabschnitt zur Begrenzung der Schwenkbewegung in Anlage bringbar sind. Somit kann insbesondere bewirkt werden, dass eine besonders betriebssichere Begrenzung der Schwenkbewegung bereitgestellt werden kann.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, dass die Außenringmantelfläche eine Beschichtung aufweist, insbesondere eine Dünnschichthartverchromung. Die Wirkung, die durch diese Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ermöglicht wird, ist, dass die Wälzlageranordnung besonders standfest und betriebssicher ausgebildet werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann es bevorzugt sein, dass die Gelenkringinnenmantelfläche gesintert und ölgetränkt ist. Gemäß dieser Merkmalskombination kann der Vorteil realisiert werden, dass ein reibungsarmes und betriebssicheres Gleiten des Außenrings und der Gelenkringe gegeneinander bewirkt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorteilhaft sein, dass ein Gelenkring und der Außenring einen Kippwinkel von 0,3° bis 5°, bevorzugt 0,5° bis 3° gegeneinander aufweisen. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass ein besonders günstiger Kippwinkel, insbesondere für eine Anwendung der Wälzlageranordnung im Zusammenhang mit einem Zweimassenschwungrad, realisiert werden kann.
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Es kann des Weiteren vorteilhaft sein, dass ein Primärschwungrad eines Zweimassenschwungrads mit dem ersten Gelenkring koppelbar ist und ein Sekundärschwungrad eines Zweimassenschwungrads mit dem zweiten Gelenkring koppelbar ist. Hierdurch wird es möglich, dass eine Wälzlageranordnung für ein Zweimassenschwungrad bereitgestellt werden kann, dass Taumelbewegungen des Primärschwungrads und/oder des Sekundärschwungrads zumindest teilweise ausgleichen kann. Auch statische Fluchtungsfehler, die während der Montage eines Zweimassenschwungrads auftreten können, können durch die Wälzlageranordnung zumindest teilweise kompensiert werden.
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In einer Weiterentwicklung der Erfindung kann es ferner bevorzugt sein, dass der erster Gelenkring und der zweiter Gelenkring spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Hierdurch kann erreicht werden, dass eine besonders einfache Montage und Fertigung der Gelenkringe realisierbar ist.
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Ferner ist es natürlich auch grundsätzlich denkbar, dass der erste Gelenkring und der zweite Gelenkring als ein Bauteil ausgebildet sind. Insbesondere ist es auch möglich, den ersten Gelenkring und den zweiten Gelenkring als monolithisches Bauteil auszubilden.
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Des Weiteren kann es bevorzugt sein, dass die erste Kontur an den stirnseitigen Enden der Außenringmantelfläche als ein vom Außenring separates Bauteil ausgebildet ist, welches insbesondere an dem Außenring befestigt ist. Natürlich ist es auch denkbar, die zweite Kontur, die jeweils an der Gelenkringinnenmantelfläche des ersten Gelenkrings und des zweiten Gelenkrings ausgeformt ist, als separates Bauteil vorzuhalten, welches insbesondere an einem Gelenkring befestigt ist.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung des Erfindungsgegenstandes möglich, dass die erste Kontur und/oder die zweite Kontur als eine um den Schwenkwinkel angestellte Fläche ausgebildet ist/sind, so dass sich im Endanschlag eines Gelenkringes die Konturen flächig kontaktieren.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens näher erläutert. Die Zeichnungen sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Auch können die unterschiedlichen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele innerhalb des technisch machbaren frei miteinander kombiniert werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Querschnittsansicht durch eine Wälzlageranordnung,
- 2 eine Detailansicht der Wälzlageranordnung in einer schematischen Querschnittsdarstellung,
- 3 eine schematische Querschnittsansicht einer Wälzlageranordnung im gekippten Zustand,
- 4 eine Detailansicht der Wälzlageranordnung im gekippten Zustand. Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 zeigt eine Wälzlageranordnung 1, die insbesondere zur Lagerung eines Zweimassenschwungrads in einem Kraftfahrzeug konfiguriert ist. Die gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung 1 umfasst ein Wälzlager 2 mit einem Innenring 3, einem Außenring 4 und Wälzkörpern 5. Der Innenring 3 weist eine Innenringlaufbahn 6 aufweist und der Außenring 4 eine Außenringlaufbahn 7. Die Wälzkörper 5 sind zwischen Innenring 3 und Außenring 4 wälzend gelagert voneinander beabstandet angeordnet, im gezeigten Beispiel durch einen nicht näher bezeichneten Käfig.
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Der Außenring 4 besitzt eine zumindest abschnittsweise konvexe Außenringmantelfläche 8, an der ein erster Gelenkring 9 und ein zweiter Gelenkring 10 jeweils mit seiner abschnittsweise konkaven Gelenkringinnenmantelfläche 11 schwenkbar gleitend anliegt. Der erster Gelenkring 9 und der zweiter Gelenkring 10 sind spiegelsymmetrisch ausgebildet.
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Der Außenring 4 weist an den stirnseitigen Enden der Außenringmantelfläche 8 eine erste Kontur 12 auf, die mit einer zweiten Kontur 13, die jeweils an der Gelenkringinnenmantelfläche 11 des ersten Gelenkrings 9 und des zweiten Gelenkrings 10 ausgeformt ist. Diese wirken nun derart zusammen, dass die Schwenkbewegung des ersten Gelenkrings 9 und des zweiten Gelenkrings 10 gegenüber dem Außenring 4 begrenzt ist. Dies wird anhand der Detaildarstellungen in 2 und 4 noch näher erläutert.
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Die Gleitpaarung aus der konvexen Außenringmantelfläche 8 und einem Gelenkring 9,10 mit entsprechender konkaver „Gegenkontur“ der Gelenkringinnenmantelfläche 11 bilden ein Schwenkgelenk mit Anschlagfunktion.
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Die Montage der Gelenkringe 9, 10 auf dem Außenring 4 erfolgt, indem die Gelenkringe 9, 10 über die konvexen Außenringmantelfläche 8 geschoben werden.
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Die erste Kontur 12 weist einen von der konvexen Außenringmantelfläche 8 abweichenden, ebenen Außenringabschnitt 14 auf, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Stirnfläche 15 des Außenrings 4 und der konvexen Außenringmantelfläche 8 ausgebildet ist. Die zweite Kontur 13 besitzt ebenfalls einen von der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche 11 abweichenden, ebenen Gelenkringabschnitt 16, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Gelenkringstirnfläche 17 eines Gelenkrings 18 und der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche 11 ausgebildet ist. Sowohl die erste Kontur 12 als auch die zweite Kontur 13 bilden somit schulterartige Bereiche an den jeweils axial nach Außen gerichteten Übergängen der konvexen bzw. konkaven Gleitabschnitte aus, welche zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Gelenkringe 9, 10 gegenüber dem Außenring 4 dienen.
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Die 2 zeigt in ihrer schematischen Detaildarstellung der Wälzlageranordnung 1 gut, dass die erste Kontur 12 einen im Wesentlichen axialen Außenringabschnitt 14 aufweist, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Stirnfläche 15 des Außenrings 4 und der konvexen Außenringmantelfläche 8 ausgebildet ist. Die zweite Kontur 13 einer Gelenkringinnenmantelfläche 11 besitzt ebenfalls einen im Wesentlichen axialen Gelenkringabschnitt 16, welcher zwischen einer im Wesentlichen radial verlaufenden Gelenkringstirnfläche 17 eines Gelenkrings 18 und der konkaven Gelenkringinnenmantelfläche 11 ausgebildet ist.
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Wie in der 2 angedeutet ist, kann der erste Gelenkring 9 mit dem Primärschwungrad 18 eines nicht weiter dargestellten Zweimassenschwungrads (ZMS) verbunden sein. Der zweite Gelenkring 10 kann mit dem Sekundärschwungrad 19 des nicht dargestellten Zweimassenschwungrads gekoppelt sein.
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Wie besonders gut aus der Zusammenschau von 2 mit 4 hervorgeht, sind ein axialer Gelenkringabschnitt 16 und ein axialer Außenringabschnitt 14 zur Begrenzung der Schwenkbewegung in Anlage bringbar, wodurch ein Endanschlag der Schwenkbewegung von Gelenkring 9, 10 zu Außenring 4 definiert ist. Werden also Schwenk- bzw. Taumelbewegungen z.B. über ein Primär- und/oder Sekundärschwungrad 18, 19 eines Zweimassenschwungrads auf die Gelenkringe 9, 10 übertragen, so können diese die Taumelbewegungen durch ein Gleiten der Gelenkringe 9, 10 entlang der konvexen Außenringmantelfläche 8 zumindest bis zum Erreichen des geometrisch definierten Endanschlags ausgleichen.
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In der Ausführungsform der 1 bis 4 ist vorgesehen, dass ein Primärschwungrad 19 eines Zweimassenschwungrads mit dem ersten Gelenkring 9 koppelbar ist und ein Sekundärschwungrad 20 eines Zweimassenschwungrads mit dem zweiten Gelenkring 10 koppelbar ist. Dies kann beispielsweise mittels einer Presspassung, einer Vernietung oder aber auch mittels eines Stoffschlusses durch Schweißen oder Kleben erfolgen.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wälzlageranordnung
- 2
- Wälzlager
- 3
- Innenring
- 4
- Außenring
- 5
- Wälzkörper
- 6
- Innenringlaufbahn
- 7
- Außenringlaufbahn
- 8
- Außenringmantelfläche
- 9
- erster Gelenkring
- 10
- zweiter Gelenkring
- 11
- Gelenkringinnenmantelfläche
- 12
- erste Kontur
- 13
- zweite Kontur
- 14
- axialer Außenringabschnitt
- 15
- Stirnfläche
- 16
- axialer Gelenkringabschnitt
- 17
- Gelenkringstirnfläche
- 18
- Primärschwungrad
- 19
- Sekundärschwungrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008004150 A1 [0002]