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Die Erfindung betrifft einen Gargerätetiegel eines Gargeräts, mit dem Gargut in seinem Inneren erwärmt, gekocht, gebraten, dampfgegart usw. werden kann. Solche Gargeräte sind im professionellen Einsatz in Großküchen sowie Restaurants eingesetzt und zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus. Solche Gargerätetiegel begrenzen im Inneren einen Garraum, der durch einen schwenkbaren Deckel geöffnet oder geschlossen werden kann. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Gargerätetiegel sind mit einem aus einem Blechteil gebildeten Tiegelboden ausgestattet, der einen umlaufenden, seitlich nach außen weisenden Außenrand aufweist, welcher eine Bodenoberseite mit einer Bodenunterseite verbindet. Der Gargerätetiegel hat ferner eine aus einem anderen Blechteil gebildete, umfangsmäßig verlaufende Seitenwand, deren unterer Randbereich im Bereich des Außenrands mit dem Tiegelboden verschweißt ist.
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Wichtig ist bei solchen Tiegeln, dass sie leicht gereinigt werden können, denn unterhalb des Tiegelbodens sind Heizeinrichtungen vorgesehen, für eine elektrische und/oder Gasheizung oder Heizungen basierend auf weiteren alternativen Energieträgern bzw. alternativen wärmeerzeugenden Verfahren, sodass der Tiegelboden relativ stark aufgeheizt werden kann und auch Gargut z. B. beim Braten theoretisch anbrennen kann, falls der Benutzer eine zu hohe Temperatur einstellt. Die Reinigbarkeit der Tiegelinnenseite ist besonders am Übergang der Seitenwand zum Boden kritisch. Aus diesem Grund wird hier vorzugsweise ein größerer Radius vorgesehen, sodass gemäß einer Variante im Stand der Technik die Seitenwand in Richtung Boden eine 90°-Biegung erfährt und nach der Biegung der Boden in die entstehende Öffnung eingesetzt und stirnseitig mit dem umgebogenen Rand verschweißt wird. Die Heizung ist dann üblicherweise nur am Blechteil, das den Tiegelboden bildet, angesetzt, sodass sich eine relativ große Kaltzone zwischen den beiden ursprünglich getrennten Blechteilen ergibt, nämlich im Bereich des gesamten Radius und des horizontalen Abschnitts des umgebogenen Randes des die Seitenwand bildenden Blechteils.
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Ein anderer Stand der Technik sieht vor, dass die Seitenwand am unteren Randbereich nicht gebogen bleibt und der Tiegelboden vertikal etwas entfernt vom unteren Ende des Randbereichs innenseitig an die Seitenwand angeschweißt wird, wobei nach unten noch ein Teil des Randbereichs gegenüber der Bodenunterseite vorstehen kann. Diese Tiegel zeichnen sich durch einen minimalen Radius oder einen bei Schweißungen mit Zusatzwerkstoff kostenerhöhenden, nur kleinen maximal realisierbaren Radius am Übergang von Tiegelboden zu Seitenwand aus, der durch die Schweißnaht gebildet wird, die wiederum entweder nicht so glatt wie der Tiegelboden und die Seitenwand sein kann oder nachbearbeitet werden muss, um in diesem Bereich tatsächlich ähnlich glatt zu sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gargerätetiegel zu schaffen, der obige Nachteile vermeidet.
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Dies wird durch einen Gargerätetiegel erreicht, mit einem aus einem Blechteil gebildeten Tiegelboden, der einen umlaufenden, seitlich nach außen weisenden Außenrand aufweist, welcher eine Bodenoberseite mit einer Bodenunterseite verbindet, einer aus einem anderen Blechteil gebildeten, umfangsmäßig verlaufenden Seitenwand, deren unterer Randbereich im Bereich des Außenrands mit dem Tiegelboden verschweißt ist, wobei der Außenrand von der Bodenoberseite zur Bodenunterseite schräg einwärts verläuft und die Seitenwand im unteren Randbereich über einen Auflagebereich nach unten ebenfalls schräg einwärts verläuft, wobei der schräge Außenrand auf dem schrägen Auflagebereich aufliegt und im Auflagebereich die Schweißnaht vorgesehen ist.
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Beim erfindungsgemäßen Gargerätetiegel verläuft der Außenrand ebenso wie der Randbereich konusförmig, sodass der Übergang von Seitenwand zu Boden nicht abrupt, sondern kontinuierlich verläuft, was die Reinigbarkeit erleichtert. Darüber hinaus gibt es auch keine Toleranzprobleme, denn die Außenabmessungen des Bodens und die Innenabmessungen im Randbereich müssen nicht eng toleriert und genauestens gefertigt werden, denn wenn der konusförmige Außenrand in den konusförmigen Auflagebereich von oben eingesetzt wird, kommt es auf jeden Fall zu einem Kontakt zwischen Tiegelboden und Seitenwand im Auflagebereich, der etwas größer als der Außenrand ausgeführt ist. Minimale Fertigungstoleranzen sind hier nicht nötig. Ferner lässt sich die Kaltzone, das ist der Abschnitt zwischen dem seitlichen Außenbereich der Heizelemente und der Außenseite der Seitenwand relativ gering ausführen.
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Vorzugsweise haben der schräge Außenrand und der schräge Auflagebereich denselben Schrägungswinkel, sodass es beim Aufsetzen des Tiegelbodens in den konischen Teil des Randbereichs, d.h. des Auflagebereichs, zu einem Flächenkontakt kommt, bevor geschweißt wird. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn der Schrägungswinkel des Bodens etwas größer ausgeführt ist, so das in Richtung Bodenunterseite ein minimaler Spalt entsteht. Der Vorteil hierbei ist, dass oben im Bereich des Tiegelinneren, also am Außenrand der Bodenoberseite, der Tiegelboden immer sicher anliegt, dennoch ergibt sich nur ein geringer Spalt.
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Der Außenrand und der Auflagebereich sind umfangsmäßig geschlossene Koni, d. h. der jeweilige Konus läuft am kompletten Umfang entlang.
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Der Randbereich ist insbesondere durch plastisches Umformen des die Seitenwand bildenden Bleches so umgeformt, dass der Auflagebereich gebildet ist und hier keine mechanische Bearbeitung zwingend notwendig ist, was nicht einschränkend zu verstehen ist.
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Für die einfache Fertigung der Seitenwand kann diese nach unten gegenüber der Bodenunterseite vorstehen.
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In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn sich der Randbereich über den Auflagebereich noch weiter bis über die Bodenunterseite hinweg nach unten erstreckt. Damit wird eine ausreichende Toleranzsicherheit gewährleistet, denn der Auflagebereich stellt eine größere Kontaktfläche zur Verfügung als der Randbereich erfordern würde.
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Das untere Ende des Randbereichs kann in einem Fortsatz enden, der nach unten absteht. Dies ist für die Herstellung bspw. bei einem Tiefziehen von Vorteil.
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Dieser Fortsatz ist steiler nach unten geneigt als der schräge Auflagebereich, insbesondere verläuft er vertikal.
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Der Fortsatz steht um eine Strecke gegenüber der Bodenunterseite vor, die wenigstens der doppelten Wanddicke der Seitenwand entspricht, auch dies hat sich bei der Herstellung als vorteilhaft erwiesen. Zudem ist dieser Fortsatz beim Schweißen vorteilhaft für die Qualität.
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Um einen sanften Übergang von der Seitenwand, genauer gesagt von deren im Wesentlichen zylindrischen Abschnitt zum Anlageabschnitt zu erreichen, geht der im Wesentlichen zylindrische, oberen Abschnitt der Seitenwand über eine Rundung in den konischen Auflagebereich über. Damit wird eine Verschweißung auch ohne Zusatzwerkstoff möglich. Durch den sich damit in Summe ausbildenden radiusartigen oder stetigen, kurvenartigen Übergang ist der Tiegel innenseitig einfach reinigbar.
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Eine Heizeinrichtung ist an der Bodenunterseite vorgesehen, die den Boden kontaktiert, wobei die Seitenwand gegenüber der Heizeinrichtung nach unten vorstehen kann, sodass die Heizeinrichtung seitlich an den nach unten vorstehenden Fortsatz angrenzend positioniert sein kann, um die Kaltzone gering zu halten und die Heizeinrichtung auch seitlich abzuschirmen.
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Der Konuswinkel des Außenrands und des Auflagebereichs ist zwischen 40° und 50° gemäß der bevorzugten Ausführungsform.
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Ferner wird die obige Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird.
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In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 ein Gargerät mit einem erfindungsgemäßen Gargerätetiegel,
- - 2 eine Schnittansicht durch einen Gargerätetiegel nach dem Stand der Technik, und
- - 3 Schnittansicht durch eine Variante eines erfindungsgemäßen Gargerätetiegels.
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In 1 ist ein Gargerät 10 dargestellt, mit hier zwei zum Beispiel schwenkbaren Tiegeln 12, die durch schwenkbare Deckel 14 geöffnet und geschlossen werden können und jeweils in ihrem Inneren einen Garraum 16 begrenzen.
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Dieses Gargerät 10 wird entweder elektrisch und/oder gasbeheizt, und zwar im Bereich des sogenannten Tiegelbodens. Der Gargerätetiegel 12 ist innenseitig im Wesentlichen aus zwei Teilen gebildet, nämlich Blechteilen, die miteinander verschweißt sind. Ein Blechteil ist der sogenannte Tiegelboden 18, welcher eben ausgeführt ist und eine Bodenoberseite 20 sowie eine entgegengesetzte Bodenunterseite 22 aufweist.
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Das zweite Teil ist eine, aus einem anderen Blechteil gebildete, umfangsmäßig verlaufende Seitenwand 24, die geschlossen umläuft und im Fall von 2 einen nach innen abgekanteten, unteren Randbereich 26 aufweist.
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Die Umkantung verläuft unter 90° und erfolgt durch plastisches Deformieren, insbesondere durch Biegen und/oder Tiefziehen. Gut zu erkennen in diesem Schnitt ist die Tatsache, dass durch den nach innen gebogenen Randbereich, der eine Öffnung definiert, die Außenabmessung des Tiegelbodens 18 exakt auf den Öffnungsquerschnitt der Seitenwand abgestimmt sein muss, denn in diesem Bereich werden die beiden Blechteile miteinander verschweißt, siehe Schweißnaht 28.
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An der Unterseite des Tiegelbodens 18 sind Heizelemente 30 angebracht, die bis zur Schweißnaht 28 seitlich verlaufen.
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Der Schnitt nach 3 zeigt den Übergang der Seitenwand 24 zum Tiegelboden 18 nach der vorliegenden Erfindung, wobei bereits eingeführte Bezugszeichen für gleiche oder funktionsgleiche Abschnitte und Teile beibehalten werden.
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Der Tiegelboden 18 hat einen Außenrand 32, welcher seitlich nach außen weist und die Bodenoberseite 20 mit der Bodenunterseite 22 verbindet. Dieser Außenrand 32 verläuft über den gesamten Umfang konisch, und zwar von oben nach unten schräg einwärts.
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Der Konuswinkel α liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 40° und 50°, insbesondere beträgt er 45° zur Horizontalen.
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Der Außenrand 32 verläuft im Schnitt betrachtet längs einer Geraden.
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Die Seitenwand 24 ist durch plastisches Umformen, insbesondere Tiefziehen in ihrem unteren Randbereich 26 abschnittsweise ebenfalls konisch ausgeführt, vorzugsweise mit demselben Konuswinkel α. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn der Schrägungswinkel des Bodens z.B. um maximal 10° größer ausgeführt ist, so das in Richtung Bodenunterseite ein minimaler Spalt entsteht.
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Zwischen dem zylindrischen Abschnitt der Seitenwand, hier des Abschnitts 34, verläuft eine Rundung 36 bis zu einem konischen Auflagebereich 38 des Randbereichs 26, sodass hier abgerundete Übergänge vorhanden sind.
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Der Auflagebereich 38 verläuft über die Bodenunterseite 22 hinweg noch weiter nach unten, um dann in einem Radius in einen Fortsatz 40 überzugehen, der steiler nach unten geneigt ist als der schräge Auflagebereich 38, insbesondere vertikal verläuft.
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Die Heizeinrichtung 30 ist auch hier an der Bodenunterseite 22 angebracht und kontaktiert diese. Die Heizeinrichtung 30 verläuft bis nahe zu oder bis zum Kontakt mit dem Teil des Randbereichs 26, welcher nach unten gegenüber der Bodenunterseite 22 vorsteht.
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Der Fortsatz 40 steht gegenüber der Bodenunterseite 22 um eine Strecke s vor, die wenigstens der doppelten Seitenwanddicke d der Seitenwand 24 entspricht, wobei die Seitenwanddicke d im Wesentlichen überall konstant ist.
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Zum Fertigen wird der Tiegelboden 18 von oben in den ringförmigen Körper, der durch die Seitenwand 24 gebildet ist, eingesetzt. Der Tiegelboden 18 zentriert sich aufgrund des schräg einwärts verlaufenden Außenrands 32 und des schräg einwärts verlaufenden Auflagebereichs 38 zur Seitenwand 24 und liegt mit dem Außenrand 32 flächig an dem Auflagebereich 38 an. In diesem Bereich werden die beiden Teile dann umfangsmäßig verschweißt. Entsprechend ist eine Schweißnaht 50 dargestellt.
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Die Schweißnaht 50 kann optional auch längs der gesamten Dicke des Tiegelbodens 18 im Bereich des Außenrands 32 verlaufen, d. h. durchgehend sein oder im Bereich der Tiegelinnenseite bis in einen Teil des Tiegelbodens 18 und der Seitenwand 24 und/oder im Bereich der Tiegelunterseite bis in einen Teil des Tiegelbodens 18 und der Seitenwand 24 hineinragen.
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Wie anhand des Vergleichs der 2 und 3 zu sehen ist, ist die Kaltzone 52 bei der Variante nach 3 relativ gering. Ferner sind große Radien bzw. Rundungen und kontinuierliche Übergänge zwischen den Teilen möglich, selbst bei Schweißungen ohne Zusatzwerkstoff.