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Die Erfindung betrifft ein Garsystem, insbesondere ein Raclette-Gerät, zum Erhitzen von Gargut.
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Garsysteme mit mehreren, in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten Gargutträgern sind bekannt. Insbesondere sind Raclette-Geräte bekannt, welche das Braten von Gargut auf einem ersten oberen Gargutträger und das Garen von Gargut, insbesondere in sogenannten Raclette-Pfännchen, auf dem zweiten unteren Gargutträger ermöglichen. Nachteilig bei den vorbekannten Garsystemen ist, dass bei dem Garvorgang, welcher nach und nach über mehrere Stunden vorgenommen werden kann, Kochdünste entstehen, welche zu einem andauernden, unangenehmen Geruch im Wohnraum oder zum Auslösen eines Rauchmelders führen können. Da derartige Garsysteme in der Regel in normalen Wohnräumen, wie beispielsweise einem Wohn- oder einem Esszimmer verwendet werden, ist ein umfassendes Ablüften der Kochdünste nur schwer realisierbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein verbessertes Garsystem, insbesondere mit mehreren vertikal beabstandet zueinander angeordneten Gargutträgern zu schaffen, welches insbesondere einen hohen Bedienkomfort aufweist und die Belastung der Raumluft mit Kochdünsten reduziert.
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Diese Aufgabe wird durch ein Garsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, die beim Garvorgang entstehenden Kochdünste, insbesondere nach unten, abzuziehen, um so ein Entweichen in den Raum zu verhindern.
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Es wurde insbesondere erkannt, dass eine Dunstabzugsvorrichtung, welche in das Garsystem integriert ist und die entstehenden Kochdünste, insbesondere nach unten, absaugt, dazu geeignet ist, die entstehenden Kochdünste besonders effektiv und besonders umfassend abzusaugen, um somit ein Ausbreiten der Kochdünste in einem Wohnraum zu vermeiden.
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Das erfindungsgemäße Garsystem weist einen ersten und einen zweiten Gargutträger auf, wobei der zweite Gargutträger in Vertikalrichtung gesehen oberhalb des ersten Gargutträgers angeordnet sein kann. Der vertikale Abstand der Gargutträger zueinander kann vorzugsweise mindestens 10 mm, bevorzugt mindestens 50 mm, bevorzugt mindestens 100 mm, bevorzugt mindestens 200 mm und/oder maximal 500 mm, bevorzugt maximal 400 mm, bevorzugt maximal 300 mm, bevorzugt maximal 200 mm, bevorzugt maximal 100 mm betragen.
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Das Garsystem kann bevorzugt mindestens zwei vertikal voneinander beabstandete Gargutträger aufweisen. Das Garsystem kann insbesondere mindestens drei, insbesondere mindestens vier, insbesondere mindestens fünf, jeweils vertikal voneinander beabstandete Gargutträger aufweisen.
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Generell sind Richtungsangaben, insbesondere „oberhalb“ bzw. „vertikal“, in einer Betriebsanordnung des Garsystems zu verstehen. Unter der Betriebsanordnung wird insbesondere verstanden, dass das Garsystem derart angeordnet ist, dass es zum bestimmungsgemäßen Erhitzen des Garguts eingesetzt werden kann, insbesondere, dass es mit seinem Gehäuse, insbesondere einem Sockel, auf einer Stellebene, insbesondere einer Arbeitsoberfläche, aufgestellt ist.
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Die Gargutträger können in einer Draufsicht auf das Garsystem einander zumindest teilweise, insbesondere vollständig, überlappend angeordnet sein. Durch eine derartige zumindest teilweise überlappende Anordnung können zwischen den Gargutträger Aufnahmeräume zum Aufnehmen von Gargut für einen Backvorgang gebildet werden. Alternativ können die Gargutträger in einer Draufsicht disjunkt, also nicht überlappend, insbesondere in Horizontalrichtung beabstandet, zueinander angeordnet sein.
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Unter einer Überlappung in einer Draufsicht und/oder in Vertikalrichtung wird eine Überlappung verstanden, die in einer Orthogonalprojektion auf eine Horizontalebene vorliegt.
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Bei jedweder Orientierung unter Bezugnahme auf eine Horizontalrichtung und/oder auf eine Horizontalebene und/oder auf eine Vertikalrichtung befindet sich das Garsystem vorzugsweise in einer bestimmungsgemäßen Betriebsanordnung, insbesondere mit einem Aufstellelement, insbesondere einem Stellfuß, in Kontakt mit einem Boden, insbesondere mit einer Tischplattenoberfläche.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können der erste Gargutträger und der zweite Gargutträger in einer Draufsicht teilweise überlappend angeordnet sein. Hierdurch kann in vertikaler Richtung zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger ein Aufnahmeraum zur Aufnahme von Gargut gebildet werden. Auf dem oberen Gargutträger kann eine Aufnahmefläche zum Aufnehmen von Gargut gebildet werden. Auf der Aufnahmefläche kann ein Bratprozess zum Braten von Gargut durchgeführt werden, auf dem unteren Gargutträger kann ein Backprozess zum Backen von Gargut ausgeführt werden.
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Der mindestens eine Gargutträger, insbesondere der erste und/oder der zweite Gargutträger, kann bevorzugt mindestens eine Flüssigkeitsrinne zum Abführen von Flüssigkeit, insbesondere von aus dem Gargut austretender Flüssigkeit, aufweisen. Durch mindestens eine derartige Flüssigkeitsrinne kann verhindert werden, dass Flüssigkeit unkontrolliert seitlich von dem mindestens einen Gargutträger abtropft.
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Bevorzugt kann der obere Gargutträger ein Grillmuster aufweisen. Das Grillmuster kann bevorzugt in einem Urformprozess und/oder in einem Umformungsprozess, insbesondere in einem Prägeprozess, hergestellt sein. Durch ein derartiges Grillmuster kann das Gargut auf dem oberen Gargutträger gegrillt werden.
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Als Gargut kann bei diesem Garsystem sowohl ein Lebensmittel an sich oder auch ein mit Lebensmitteln befülltes Gargeschirr angesehen werden. Ein mögliches Gargeschirr kann hierbei ein sogenanntes Raclette-Pfännchen sein, welches in der Regel auf dem zweiten Gargutträger positioniert wird.
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In dem Garsystem kann, insbesondere auf dem ersten Gargutträger, Platz für mehrere Raclette-Pfännchen vorgesehen sein. Bevorzugt ist Platz für mindestens 9, insbesondere mindestens 16, Raclette-Pfännchen auf dem ersten Gargutträger vorgesehen. Die Raclette-Pfännchen können insbesondere gleichzeitig mit dem Garsystem verwendet werden.
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Die Raclette-Pfännchen können einen Schalenteil und/oder einen Griffteil umfassen. Bevorzugt können die Raclette-Pfännchen reversibel zerlegbar ausgeführt sein. Weiterhin bevorzugt können zumindest Teile der Raclette-Pfännchen spülmaschinenfest ausgeführt sein, insbesondere können die Raclette-Pfännchen komplett spülmaschinenfest ausgeführt sein. Bevorzugt kann zumindest der Schalenteil der Raclette-Pfännchen aus Edelstahl bestehen. Besonders bevorzugt kann der Schalenteil der Raclette-Pfännchen mit einer Antihaft-Beschichtung versehen sein. Die Griffe der Raclette-Pfännchen können vorzugsweise aus einem wärmeisolierenden Material, wie beispielsweise Holz oder Kunststoff ausgebildet sein.
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Das Garsystem kann mindestens einen ersten Gargutträger, mindestens einen zweiten Gargutträger, mindestens eine Dunstabzugsvorrichtung sowie mindestens ein Gehäuse, insbesondere einen Sockel, umfassen, in welchem die Elektronikkomponenten zur Steuerung des Garsystems angeordnet sind. Das Garsystem kann insbesondere zumindest teilweise reversibel zerlegbar ausgeführt sein. Zur Reinigung können zumindest Teile des Garsystems spülmaschinenfest ausgeführt sein, insbesondere kann mindestens ein Teil des Garsystems spülmaschinenfest ausgeführt sein.
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Die Gargutträger weisen bevorzugt in einer Draufsicht eine quadratische Grundform auf. Alternativ können die Gargutträger in der Draufsicht eine beliebige andere Grundform wie beispielsweise eine dreieckige, eine viereckige, insbesondere eine rechteckförmige, eine beliebige vieleckige, eine runde, insbesondere eine ovale, insbesondere eine kreisförmige, Form oder eine beliebig anderweitig geformte Grundform aufweisen. Insbesondere können der erste Gargutträger und der zweite Gargutträger identische oder verschiedene Grundrisse aufweisen.
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Die in der Draufsicht bevorzugt rechteckförmigen, insbesondere quadratisch, ausgeführten Gargutträger können eine Seitenlänge von 100 mm bis 1.000 mm, insbesondere eine Seitenlänge von 200 mm bis 800 mm, insbesondere eine Seitenlänge von 300 mm bis 500 mm, aufweisen. Die Größe der Gargutträger kann bevorzugt auf die beabsichtigte Anzahl der gleichzeitig benutzenden Anwender angepasst sein.
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Die Gargutträger können bevorzugt Edelstahl und/oder Glaskeramik aufweisen, insbesondere daraus bestehen, und/oder mit einer Antihaft-Beschichtung ausgestattet sein. Alternativ können die Gargutträger aus einem beliebigen hitzebeständigen und/oder lebensmittelverträglichen Material gebildet sein.
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Das Garsystem kann ferner eine Heizeinrichtung zum Erhitzen der beiden Gargutträger sowie des Aufnahmeraums zwischen den Gargutträgern aufweisen. Die Heizeinrichtung kann bevorzugt eine Heizleistung zwischen 0,7 kW und 5 kW, bevorzugt zwischen 1,5 kW und 4,5 kW, besonders bevorzugt zwischen 3 kW und 4 kW aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Heizeinrichtung eine maximale Heizleistung von 3,6 kW aufweisen.
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Zum Erzeugen der Heizleistung kann die Heizeinrichtung mindestens ein Heizelement aufweisen. Das mindestens eine Heizelement kann elektrisch als Induktions-Heizelement oder als Strahlheizelement ausgeführt sein. Alternativ kann das Heizelement als chemisches Heizelement, beispielsweise als Gasbrenner, ausgeführt sein.
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Das mindestens eine Heizelement kann unterhalb des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers und/oder in vertikaler Richtung zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger angeordnet sein. Vorzugsweise ist ausschließlich ein einziges Heizelement zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger vorgesehen.
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Die Heizeinrichtung kann besonders bevorzugt eine Temperatursteuerung aufweisen, über welche die Heizleistung der Heizeinrichtung in Stufen oder stufenlos gesteuert werden kann. Die Temperatursteuerung kann besonders bevorzugt eine Selbstreinigungsstufe umfassen, bei welcher die Heizeinrichtung und/oder die Gargutträger mittels Pyrolyse gereinigt werden kann.
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Die Dunstabzugsvorrichtung zum Abziehen der entstehenden Kochdünste kann einen Unterdruckerzeuger umfassen. Der Unterdruckerzeuger kann mindestens einen Lüfter umfassen. Der Unterdruckerzeuger kann insbesondere mindestens zwei, mindestens drei, insbesondere mindestens vier, insbesondere mehr als vier, Lüfter umfassen. Der mindestens eine Lüfter des Unterdruckerzeugers kann als Axial-, Radial- und/oder Querstromlüfter ausgeführt sein.
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Der mindestens eine Lüfter des Unterdruckerzeugers kann in vertikaler Richtung unterhalb des ersten Gargutträgers und/oder unterhalb des zweiten Gargutträgers angeordnet sein. Durch eine derartige Anordnung der Lüfter ergibt sich die bevorzugte Abzugsrichtung nach unten.
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Zum Einziehen der Kochdünste kann mindestens eine erste Einströmöffnung vorgesehen sein, welche in vertikaler Richtung zwischen dem ersten Gargutträger und dem zweiten Gargutträger angeordnet sein kann. Die Haupterstreckungsrichtung der mindestens einen ersten Einströmöffnung kann, insbesondere mit einer Abweichung von maximal +/- 30 °, insbesondere mit einer Abweichung von maximal +/- 20 °, insbesondere mit einer Abweichung von maximal +/- 10 °, vertikal orientiert sein.
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Die mindestens eine erste Einströmöffnung kann in einer Draufsicht bevorzugt im mittleren Bereich des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers angeordnet sein. Der mittlere Bereich des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers ist um dessen Flächenschwerpunkt angeordnet und erstreckt sich vom Flächenschwerpunkt um bevorzugt 20% der Seitenlänge, bevorzug um 10% der Seitenlänge des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers in alle Flächenrichtungen. Alternativ kann die mindestens eine erste Einströmöffnung im Seitenbereich des ersten Gargutträger und/oder des zweiten Gargutträger angeordnet sein. Der Seitenbereich erstreckt sich bevorzugt 20% der Seitenlänge, bevorzugt 10% der Seitenlänge des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers von der Seitenkante in Richtung des Flächenschwerpunkts des ersten Gargutträgers und/oder des zweiten Gargutträgers. Insbesondere kann die mindestens eine erste Einströmöffnung seitlich neben dem ersten Gargutträger und/oder dem zweiten Gargutträger angeordnet sein.
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Das Garsystem kann ferner einen Kondensator für Dampf umfassen. Durch einen derartigen Kondensator kann der abgesaugte Dampf verflüssigt werden, um eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit des Raums durch die entstehenden Ausdampfungen aus dem Gargut zu verringern oder zu vermeiden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem als Raclette-Gerät ausgeführt sein. Eine derartige Ausführung stellt ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung dar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung können der erste Gargutträger und der zweite Gargutträger in vertikaler Richtung zumindest teilweise überlappend angeordnet sein. Durch eine derartige zumindest teilweise überlappende Anordnung kann ein Aufnahmeraum zwischen dem ersten und zweiten Gargutträger gebildet werden, in welchem ein Backprozess durchgeführt werden kann. Nach entsprechender Vorheizzeit können in dem Aufnahmeraum ähnliche Bedingungen wie bei einem Backvorgang mit Ober- und Unterhitze herrschen. Besonders bevorzugt können der erste und der zweite Gargutträger in einer Draufsicht auf das Garsystem in Betriebsposition einander vollständig überlappen, insbesondere bezüglich ihrer kleinsten konvexen Einhüllenden. Der in Vertikalrichtung oberhalb angeordnete zweite Gargutträger kann hierbei gegebenenfalls einen größeren Querschnitt aufweisen und einen Überhang über dem ersten in Vertikalrichtung unten angeordneten Gargutträger bilden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, insbesondere mindestens zehn, insbesondere mindestens zwanzig, erste Einströmöffnungen in vertikaler Richtung zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger aufweisen. Die ersten Einströmöffnungen können vorzugsweise als Löcher eines Lochblechs ausgeführt sein. Alternativ können die ersten Einströmöffnungen Ausnehmungen eines Drahtgeflechts ausgeführt sein.
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Die bevorzugt als Löcher in einem Lochblech ausgeführten ersten Einströmöffnungen können insbesondere derart angeordnet sein, dass diese ein Zeichen, ein Schriftzeichen und/oder ganze Wörter bilden. Diese Zeichen, Schriftzeichen oder Wörter können zur Darstellung eines Markennamens und/oder eines Logos ausgestaltet sein.
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Ferner kann eine Beleuchtung innerhalb des Lochblechs vorgesehen sein, durch welche der Aufnahmeraum zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger beleuchtet wird, so dass insbesondere der Backprozess des Garguts zwischen dem ersten und dem zweiten Gargutträger gut beobachtet werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens eine zweite Einströmöffnung zum Einströmen der Kochdünste aus einem Bereich oberhalb des zweiten Gargutträgers in die Dunstabzugsvorrichtung aufweisen. Die Kochdünste können bevorzugt nach unten, insbesondere mit einer vertikal nach unten gerichteten Strömungskomponente, abgesaugt werden. Bevorzugt kann die vertikale Strömungskomponente die Hauptströmungsrichtung der Absaugung bilden.
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Die mindestens eine zweite Einströmöffnung kann randseitig an dem zweiten Gargutträger angeordnet sein. Alternativ kann die mindestens eine zweite Einströmöffnung zum Außenrand beabstandet am zweiten Gargutträger angeordnet sein. Bevorzugt kann die mindestens eine zweite Einströmöffnung als zentrale Ausnehmung im zweiten Gargutträger angeordnet sein. Die mindestens eine zweite Einströmöffnung kann bevorzugt ein Einströmgitter aufweisen.
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Die Haupterstreckungsebene der mindestens einen zweiten Einströmöffnung kann, bevorzugt mit einer maximalen Abweichung von +/- 30°, insbesondere maximal +/- 20 °, insbesondere maximal +/- 10 °, horizontal orientiert sein. Besonders bevorzugt kann die Haupterstreckungsebene horizontal orientiert sein. Die Haupterstreckungsrichtung der mindestens einen zweiten Einströmöffnung kann bevorzugt quer, insbesondere senkrecht, zur Haupterstreckungsrichtung der mindestens einen ersten Einströmöffnung verlaufen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die mindestens eine zweite Einströmöffnung in vertikaler Richtung im Bereich, insbesondere einer Garebene, des zweiten Gargutträgers oder oberhalb des zweiten Gargutträgers angeordnet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung können die erste Einströmöffnung und/oder die zweite Einströmöffnung an einem Dunstabzugskanal, insbesondere einem Unterdruck-Kanalabschnitt, angeschlossen sein. Die erste und/oder die zweite Einströmöffnung können vorzugsweise an einem gemeinsamen Dunstabzugskanal angeschlossen sein, welcher fluidleitend mit einem gemeinsamen Unterdruckerzeuger verbunden ist.
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Die mindestens eine erste und/oder die mindestens eine zweite Einströmöffnung können vorzugsweise an einem hohlzylindrischen Unterdruck-Kanalabschnitt vorgesehen sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann an der mindestens einen ersten Einströmöffnung und/oder an der mindestens zweiten Einströmöffnung ein Unterdruck-Kanalabschnitt angeschlossen sein, welche den ersten Gargutträger und/oder den zweiten Gargutträger durchdringt.
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Eine Durchdringung des Gargutträgers durch den Unterdruck-Kanalabschnitt kann dann gegeben sein, wenn der Unterdruck-Kanalabschnitt vollständig von dem Gargutträger umgeben ist. Insbesondere kann der an die zweite Einströmöffnung angeschlossene Dunstabzugskanal den zweiten Gargutträger durchdringen.
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Der Unterdruck-Kanalabschnitt kann einen Polygon-Querschnitt, wie beispielsweise ein Sechseck oder ein Viereck, oder einen runden, insbesondere einen elliptischen, insbesondere einen kreisförmigen, Querschnitt aufweisen.
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Der Unterdruck-Kanalabschnitt kann vorzugsweise zentral angeordnet sein, so dass der geometrische Flächenschwerpunkt des Unterdruck-Kanalabschnitts in Vertikalrichtung mit dem geometrischen Flächenschwerpunkt des ersten und/oder des zweiten Gargutträgers überlappend angeordnet ist.
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Eine Querschnittsfläche des Unterdruck-Kanalabschnitts, insbesondere im Bereich des ersten und/oder des zweiten Gargutträgers, kann bevorzugt mindestens 50 mm2, bevorzugt mindestens 100 mm2, bevorzugt mindestens 200 mm2, bevorzugt mindestens 400 mm2, und/oder maximal 2000 mm2, insbesondere maximal 1000 mm2, insbesondere maximal 500 mm2, betragen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der an der mindestens einen ersten Einströmöffnung und/oder an der mindestens einen zweiten Einströmöffnung angeschlossene Unterdruck-Kanalabschnitt den ersten und/oder den zweiten Gargutträger zumindest anteilig, insbesondere vollständig, tragen. Insbesondere kann der Unterdruck-Kanalabschnitt den zweiten Gargutträger ausschließlich tragen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der erste Gargutträger zum Handhaben des Garguts vollumfänglich, insbesondere aus jeder Horizontalrichtung um den Unterdruck-Kanalabschnitt, zugänglich sein.
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Unter dem Handhaben des Garguts lässt sich hierbei ein Einbringen, ein Entnehmen, ein Verlagern und/oder ein Behandeln des Garguts verstehen. Die Zugänglichkeit des ersten Gargutträgers kann insbesondere in einer einzigen Horizontalebene gegeben sein. Ferner kann die Zugänglichkeit insbesondere in jeder, insbesondere horizontalen, Radialrichtung um den Unterdruck-Kanalabschnitt gegeben sein. Eine derartige Anordnung kann einen erhöhten Bedienkomfort durch den hindernisfreien Zugang zu dem ersten Gargutträger ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens ein Heizelement zum Erhitzen des auf den ersten Gargutträgers und auf den zweiten Gargutträger angeordneten Garguts aufweisen. Vorzugsweise kann ein einziges Heizelement genutzt werden, um das Gargut auf den beiden verschiedenen Gargutträgern zu erhitzen. Dies ermöglicht eine einfachere und kostengünstigere Konstruktion.
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Alternativ kann jeder Gargutträger ein separates eigenes Heizelement oder mehrere, insbesondere separate eigene Heizelemente, aufweisen. Als Heizelemente können bevorzugt Strahlungsheizelemente, wie beispielsweise elektrische Widerstandsheizelemente, verwendet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem als mobiles Gargerät ausgebildet sein. Eine derartige Ausbildung als mobiles Gargerät kann den einfachen Transport des Garsystems und/oder das Aufstellen des Garsystems auf einen Tisch, wie beispielsweise einem Esstisch, ermöglichen.
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Das Gargerät ist vorzugsweise ein Tischgerät, vorzugsweise mit integrierter Energiequelle, beispielsweise einem Brennstoffspeicher oder einem Akkumulator, oder zum Anschluss an eine externe Energiequelle, beispielsweise einem Stromnetz- oder Gasanschluss.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens einen Fettfilter und/oder mindestens einen Geruchsfilter aufweisen. Der mindestens eine Fettfilter und/oder der mindestens eine Geruchsfilter können hierbei zum Filtern des Dunstabzugsstroms vorgesehen sein.
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Der mindestens eine Fettfilter und/oder der mindestens eine Geruchsfilter können jeweils im Unterdruck- Kanalabschnitt und/oder in einem Überdruck-Kanalabschnitt der Dunstabzugsvorrichtung vorgesehen sein.
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Besonders bevorzugt kann der Geruchsfilter in dem Überdruck-Kanalabschnitt, insbesondere vor einer Austrittsöffnung, der Dunstabzugsvorrichtung vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein einziger Fettfilter und/oder ein einziger Geruchsfilter, insbesondre ein Kombinationsfilter, zum Filtern sowohl der über die mindestens eine erste und als auch über die mindestens eine zweite Einströmöffnung abgesaugten Kochdünste vorgesehen sein.
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Der Fettfilter kann beispielsweise als Streckmetallfilter ausgebildet sein. Bevorzugt kann der Fettfilter als Hohlzylinder ausgeführt sein. Besonders bevorzugt kann der als Hohlzylinder ausgeführte Fettfilter an mindesten einer Stirnseite offen ausgeführt ist. Der Fettfilter kann bevorzugt als Bestandteil des Unterdruck-Kanalabschnitts ausgeführt sein. Die geöffnete Stirnseite eines solchen Filters kann in Betriebsposition des Garsystems im eingebauten Zustand nach oben oder nach unten zeigen. Der Geruchsfilter kann plissiert und/oder als Aktivkohlefilter ausgebildet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens einen Filtersitz aufweisen, an dem der mindestens eine Fettfilter und/oder der mindestens eine Geruchsfilter zum Filtern der durch die mindestens eine erste und/oder die mindestens eine zweite Einströmöffnung abgezogenen Kochdünste anordenbar ist, wobei der mindestens eine Fettfilter und/oder der mindestens eine Geruchsfilter durch die mindestens eine zweite Einströmöffnung entnehmbar sein kann.
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Eine derartige Anordnung kann einen einfachen reversiblen Austausch des mindestens einen Fett- und/oder Geruchsfilters, insbesondere zur Reinigung des Filters, ermöglichen. Alternativ kann der mindestens eine Fettfilter und/oder der mindestens eine Geruchsfilter zum Filtern der Kochdünste der der mindestens einen ersten und/oder der mindestens einen zweiten Einströmöffnung vorgesehen sein und durch die mindestens eine erste Einströmöffnung entnehmbar sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Garsystem mindestens eine Ausströmöffnung zum Ausströmen der Kochdünste aus der Dunstabzugsvorrichtung mit mindestens einer vertikal orientierten Strömungskomponente aufweisen. Die mindestens eine vertikal orientierte Strömungskomponente kann bevorzugt nach unten gerichtet sein. Besonders bevorzugt kann die Hauptströmungsrichtung der Kochdünste mit einer Abweichung von maximal +/- 30 °, insbesondere maximal +/- 20 °, insbesondere maximal +/- 10 °, vertikal orientiert sein.
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Bevorzugt können die Kochdünste über die Ausströmöffnung zurück in den Gebäuderaum transportiert werden. Hierdurch kann ein andernfalls aufwändig zu einem Fenster, einer Tür oder einem Kamin zu verlegendes Abluftrohrsystem vermieden werden.
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Besonders bevorzugt kann an der Ausströmöffnung ein Geruchsfilter vorgesehen sein, um zu gewährleisten, dass Gerüche möglichst nicht zurück in den Wohnraum gelangen.
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Bevorzugt kann die Ausströmöffnung an der Unterseite des Gehäuses, insbesondere des Sockels, des Garsystems vorgesehen sein. Insbesondere können mehr als eine Ausströmöffnung am Garsystem vorgesehen sein. Besonders bevorzugt kann jede einzelne der mindestens einen Ausströmöffnung mindestens einen, insbesondere reversibel entnehmbaren, Geruchsfilter aufweisen.
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Weitere Details, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Garsystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine Seitenansicht des Garsystems in der 1, bzw.
- 3 eine Schnittdarstellung des Garsystems entlang der Schnittlinie III-III in der 1.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Garsystems 1, welches als Raclette-Gerät ausgeführt ist. Das Garsystem 1 umfasst einen ersten Gargutträger 3 und einen zweiten Gargutträger 4. Der zweite Gargutträger 4 ist in Vertikalrichtung oberhalb des ersten Gargutträgers 3 angeordnet. In einer Draufsicht weisen der erste Gargutträger 3 und der zweite Gargutträger 4 annähernd dieselbe Fläche auf und überlappen sich vorzugsweise vollständig.
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Im zweiten Gargutträger 4 ist eine Einströmöffnung 5 vorgesehen, in welche ein Einströmgitter 6 reversibel eingesetzt ist. Die Einströmöffnung 5 ist in der Mitte des zweiten Gargutträgers 4, insbesondere dessen geometrischen Flächenschwerpunkt überlappend, angeordnet. Die Einströmöffnung 5 ist als kreisförmige Aussparung ausgeführt. Der Mittelpunkt der kreisförmigen Aussparung der Einströmöffnung 5 liegt hierbei im geometrischen Flächenschwerpunkt des zweiten Gargutträgers 4. Der zweite Gargutträger 4 ist in einer Draufsicht als quadratisch ausgeführt. Sowohl die Einströmöffnung 5 als auch der zweite Gargutträger 4 können eine beliebige geometrische Form in der Draufsicht aufweisen.
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Zwischen dem ersten Gargutträger 3 und dem zweiten Gargutträger 4 wird ein Aufnahmeraum 7 gebildet, welcher entlang des Umfangs des Garsystems unverstellt und jeder Horizontalrichtung zugänglich ist. Im Aufnahmeraum 7 können nicht gezeigte Raclette-Pfännchen 8 auf dem ersten Gargutträger 3 positioniert werden.
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In Vertikalrichtung gesehen ist unterhalb des ersten Gargutträgers 3 ein Gehäuse, insbesondere ein Sockel 9, vorgesehen. In diesem Sockel 9 können nicht gezeigte Elektronik- und Funktionskomponenten des Garsystems 1 angeordnet werden. Hierzu zählen beispielsweise Leiterplatten mit Leistungselektronik sowie die Steuerungselektronik zur Steuerung der Temperatur des Raclette-Geräts 2.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Garsystems 1. Auf dem ersten Gargutträger 3 und auf dem zweiten Gargutträger 4 ist schematisch Gargut 2 dargstellt. Als Gargut 2 werden ein Lebensmittel an sich und/oder ein Gargeschirr, wie das schematisch dargestellte Raclette-Pfännchen 8, mit einem Lebensmittel angesehen. Zwischen dem ersten Gargutträger 3 und dem zweiten Gargutträger 4 sind weitere Einströmöffnungen 10 in Form von Löchern eines Lochblechs 11 ausgebildet. Das Lochblech 11, insbesondere die Einströmöffnungen 10, ist in vertikaler Richtung zwischen dem ersten Gargutträger 3 und dem zweiten Gargutträger 4 angeordnet.
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Das Lochblech ist ein Bestandteil eines Unterdruck-Kanalabschnitts 17. Der zweite Gargutträger 4 ist an dem Lochblech 11 angebracht, insbesondere wird er davon getragen.
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Die Einströmöffnung 5 im zweiten Gargutträger 4 ist dazu ausgebildet Kochdünste, welche bei einem Bratvorgang auf dem zweiten Gargutträger 4 entstehen, abzusaugen. Die Einströmöffnungen 10 sind dazu ausgebildet Kochdünste, welche zwischen den beiden Gargutträgern 3, 4, insbesondere während eines Backvorgangs in dem Raclette-Pfännchen 8, entstehen, aus dem Aufnahmeraum 7 abzusaugen. Durch die beiden Einströmöffnungen 5, 10 wird demnach erreicht, dass Kochdünste möglichst nicht von dem Garsystem 1 entweichen.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung des Garsystems 1 entlang der Schnittlinie III-III. In dieser Schnittansicht ist die zwischen dem ersten Gargutträger 3 und dem zweiten Gargutträger 4 angeordnete Heizeinrichtung 12 ersichtlich. Diese Heizeinrichtung 12 sorgt sowohl für das Erhitzen des zweiten Gargutträgers 4 zum Durchführen eines Bratvorgangs als auch zum Erhitzen des Aufnahmeraums 7 sowie des ersten Gargutträgers 3. Die Heizeinrichtung 12 ist hierbei als elektrische Widerstandsheizung ausgeführt. Die Heizeinrichtung 12 kann alternativ als jegliche andere bekannte Heizeinrichtung ausgeführt sein. Das Garsystem 1 kann eine weitere Heizeinrichtung 12 aufweisen, welche unterhalb des ersten Gargutträgers 3 angeordnet ist und diesen erhitzt.
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Bei Betrieb des Garsystems 1 werden die entstehenden Kochdünste entlang der schematisch eingezeichneten Strömungslinien 13 mittels des Lüfters 14 durch die Einströmöffnungen 5, 10 in den Innenraum des Sockels 9 abgezogen. Die Einströmöffnungen 5, 10 sind an einen Unterdruck-Kanalabschnitt 17 angeschlossen, welcher diese fluidleitend mit dem Lüfter 14 verbindet.
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Die Einströmöffnungen 5, 10, der Unterdruck-Kanalabschnitt 17 sowie der Lüfter 14 sind Bestandteile einer Dunstabzugsvorrichtung 18.
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Ein Fettfiltereinsatz 19 ist reversibel entnehmbar durch die Einströmöffnung 10 in den Unterdruck-Kanalabschnitt 17 eingesetzt. Die durch den Lüfter 14 angesogenen Kochdünste werden durch die Löcher 10 des Lochblechs 11 und den Fettfiltereinsatz 19 angesaugt. Anschließend werden die Kochdünste durch im Sockel 9 angeordnete Geruchsfilter 15 gefördert und über Ausströmöffnungen 20 der Umgebung zugeführt.
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Die Filtereinsätze 15, 19 sind in Filtersitze 21, 22 eingebracht. Ein Filtersitz 21 für den Fettfiltereinsatz 19 ist an einer Unterseite des Lochblechs 11 angeordnet. Filtersitze 22 für die Geruchsfiltereinsätze 15 sind an den Ausströmöffnungen 20 angeordnet.
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Die Filtereinsätze 15, 19 können insbesondere durch die Einströmöffnung 5 und/oder Ausströmöffnungen 20 reversibel entnommen werden.
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Die Filtereinsätze 15, 19 können alternativ als Fettfilter- und/oder Aktivkohlefiltereinsatz ausgebildet sein. Die Filtereinsätze sind insbesondere derart ausgeführt, dass diese Kochfette und/oder Gerüche aus der abgesaugten Luft ausfiltern können. Bevorzugt werden sowohl Kochfette als auch Gerüche ausgefiltert, wodurch die gereinigte Luft frei von Verunreinigungen und unangenehmen Gerüchen ist.