DE102019126949A1 - Absorption brennbarer Kältemittel - Google Patents
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zur Absorption von entzündlichem Arbeitsfluid im Gehäuse (1, 3) einer Vorrichtung zum Betrieb eines linksdrehenden Kältekreises, wobei auf ein auslösendes Signal hin eine unter hohem Druck befindliche, schlecht brennbare oder unbrennbare Absorptionsflüssigkeit in das Gehäuse (3) eingedüst wird, die Eindüsung solange aufrechterhalten wird, bis ein Signal zum Stoppen der Eindüsung erfolgt, und die ablaufende Absorptionsflüssigkeit aufgefangen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft die Niederschlagung entzündlicher und giftiger Gase in einem Gerät, in welchem ein linksdrehender Kälteprozess abläuft, beispielsweise einer Wärmepumpe. So werden inzwischen in Wärmepumpen und in Kühl- und Gefrieranlagen entzündliche Kältemittel verwendet, die den Vorteil haben, bei ihrer versehentlichen Freisetzung weder das Klima noch die Ozonschicht zu schädigen. Eine solche versehentliche Freisetzung ist aufgrund deren Brennbarkeit aber möglichst zu vermeiden.
- Dies betrifft vor allem das inzwischen häufig eingesetzte Propan im Kältemittel R290, aber auch Isobutan im Kältemittel R600a, n-Butan in R600, Propylen in R1270 sowie weitere Alkane und Alkene. Solche niederkettigen Alkane und Alkene können mit schlecht brennbaren Stoffen mit langen Kohlenstoffketten absorbiert und gelöst werden. Verwendet man hierfür Flüssigkeiten, die als nicht brennbar oder schwer brennbar eingestuft sind, können diese Flüssigkeiten versprüht werden und das niederkettige Alkan oder Alken wird der Luft entzogen, das Gemisch verliert seine Entzündlichkeit.
- Geeignete Absorptionsflüssigkeiten sind langkettige Alkohole wie Nonanol, Decanol und Undecanol, sie sind besonders geeignet, um Propan zu absorbieren.
- Die Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, um versehentlich austretende Arbeitsfluide zu binden, damit sie sich nicht entzünden können.
- Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein entsprechendes Verfahren zur Absorption von entzündlichem Arbeitsfluid im Gehäuse einer Vorrichtung zum Betrieb eines linksdrehenden Kältekreises, wobei
- - auf ein auslösendes Signal hin eine unter hohem Druck befindliche schlecht brennbare oder unbrennbare Absorptionsflüssigkeit in das Gehäuse eingedüst wird,
- - die Eindüsung solange aufrechterhalten wird, bis ein Signal zum Stoppen der Eindüsung erfolgt, und
- - die ablaufende Absorptionsflüssigkeit aufgefangen wird.
- In Ausgestaltungen des Verfahrens wird vorgesehen, dass die Absorptionsflüssigkeit eine langkettige Kohlenstoffverbindung ist, vorzugsweise sind dies die Flüssigkeiten Nonanol, Decanol, Undecanol oder Mischungen daraus.
- In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das auslösende Signal einer Konzentrationsmessung folgt, wobei beim Erreichen von 40 Prozent der Zündgrenze der Arbeitsfluid-Luft-Konzentration ein Auslösesignal gegeben wird. Das Stoppsignal wird beim Erreichen von 10 Prozent oder 5 Prozent der entsprechenden Zündgrenze gegeben. Auslösesignal und Stoppsignal können auch mehrmals nacheinander erfolgen.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die ablaufende Absorptionsflüssigkeit nach dem Auffangen in einem separaten Behälter gesammelt und einer Wiederaufbereitung zugeführt wird.
- Die Erfindung löst die Aufgabe auch durch eine Vorrichtung zum Eindüsen von Absorptionsflüssigkeit in das Gehäuse einer Vorrichtung zum Betrieb eines linksdrehenden Kältekreises, aufweisend
- - einem Druckbehälter, der eine Absorptionsflüssigkeit enthält und der ein Treibgas enthalten kann,
- - der Druckbehälter über eine Druckleitung mit einem automatischen Ventil verbunden ist,
- - dieses Ventil mit einem Signalgeber verbunden ist, dessen Signale aus einer Konzentrationsmessung von gasförmigem Arbeitsfluid und einer Recheneinheit oder Analogelektronik zur Bestimmung der Zündgrenze entstammen,
- - das Ventil mit einer Druckleitung verbunden ist, die zu mindestens einer Düse führt, die in dem Raum angeordnet ist, in welchem der linksdrehende Kältekreis durchgeführt wird,
- - unterhalb des Raumes, in welchem der linksdrehende Kältekreis durchgeführt wird, eine Auffangwanne vorgesehen wird.
- In einer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, dass als Treibgas im Druckbehälter Kohlendioxid oder Stickstoff verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass wenn der Tank kein Absorptionsmittel mehr enthält, weil es aufgebraucht ist, noch eine Inertisierung des Raumes erfolgt.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Auffangwanne mit einem Abzug versehen, der in einen abschließbaren und entfernbaren Behälter mündet. Das hat den Vorteil, dass die beladene Absorptionsflüssigkeit entnommen und wiederaufbereitet werden kann.
- Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung betreffen die Eindüsung. Hierbei ist vorgesehen, dass eine sehr feine Düse verwendet wird, die zu sehr feinem Nebel bei der Versprühung führt. Es können auch eine Vielzahl von Düsen verwendet werden, die über einen Header gespeist werden. Diese Düsen können vertikal oder horizontal ausgerichtet werden, wobei die Ausrichtung auf bekannte Risikostellen im Kältekreis gerichtet werden kann.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei Prinzipskizzen anhand einer Wärmepumpe näher erläutert. Hierbei zeigen
-
1 : ein vereinfachtes Schema der Vorrichtung mit einer Düse, -
2 : ein vereinfachtes Schema der Vorrichtung mit vertikalen Düsen, -
3 : ein vereinfachtes Schema der Vorrichtung mit vertikalen und horizontalen Düsen. -
1 zeigt eine Wärmepumpe1 mit einem Kältekreis2 , der in einem Kapselgehäuse3 betrieben wird. Oberhalb des Kapselgehäuses3 ist ein Druckbehälter4 angeordnet, der Druckbehälter kann auch an jeder anderen, leicht zugänglichen Stelle in der Wärmepumpe1 angeordnet werden. Der Druckbehälter enthält eine Mischung aus Nonanol, Decanol und Undecanol als Absorptionsflüssigkeit sowie als Treibgas Kohlendioxid. - Der Druckbehälter
4 ist über eine Druckleitung mit dem automatischen Ventil5 verbunden. Als Signalgeber6 für das Ventil5 dient eine Konzentrationsmessung für gasförmiges Arbeitsfluid, welches in diesem Beispiel R290 ist. Die Konzentrationsmessung erfolgt dabei innerhalb des Kapselgehäuses3 . Sobald eine Gaskonzentration von 40 Prozent der Zündgrenze, die in Luft bei 1,7 Prozent liegt, also 0,68 Prozent gemessen wird, öffnet das Ventil5 automatisch. - In diesem Fall wird die Absorptionsflüssigkeit über eine Druckleitung zu der Zerstäuberdüse
7 geleitet, die sich innerhalb des Kapselgehäuses3 befindet, wo eine feine Zerstäubung der Absorptionsflüssigkeit erfolgt. Die Absorptionsflüssigkeit löst das Propan und läuft in die Auffangwanne8 ab. Von dort aus wird es über einen gesicherten Ablauf in den Auffangbehälter10 geleitet. Sobald die Konzentrationsmessung unter 10 Prozent der Zündgrenze gefallen ist, also 0,17 Prozent Propan in Luft beträgt, wird die Eindüsung beendet. - Sollte sich eine Leckage im Kältekreis befinden, die zu einem Wiederanstieg der Propankonzentration führen sollte, kann dieser Zyklus so lange wiederholt werden, bis die Absorptionsflüssigkeit im Druckbehälter
4 aufgebraucht ist. Danach wird das Kapselgehäuse mit dem Treibgas inertisiert, so dass auch bei einem weiteren Austritt von Arbeitsfluid eine Entzündung sicher verhindert wird. -
2 zeigt eine Wärmepumpe1 mit dem gleichen Aufbau wie in1 , jedoch mit dem Unterschied, dass statt einer Einzeldüse eine horizontale Düsenreihe11 im Kopfbereich des Kapselgehäuses vorgesehen ist. Hierdurch kann eine schnellere Verteilung der Absorptionsflüssigkeit im Kapselgehäuse3 erfolgen. Die Druckleitung hinter dem Ventil5 wird hierfür mit einem Header12 verbunden, der die Absorptionsflüssigkeit auf alle Düsen gleichmäßig verteilt. -
3 zeigt eine Wärmepumpe1 mit dem gleichen Aufbau wie in2 , jedoch mit dem Unterschied, dass zusätzlich zu einer horizontalen Düsenreihe auch vertikale Düsenreihen13 vorgesehen werden, die eine noch bessere Verteilung der Absorptionsflüssigkeit erlauben. Hierbei können die Düsen auf kritische Rohrverbindungen oder Wärmetauscheranschlüsse gerichtet werden, bei denen Undichtigkeiten möglich sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wärmepumpe
- 2
- Kältekreis
- 3
- Kapselgehäuse
- 4
- Druckbehälter
- 5
- Ventil
- 6
- Signalgeber mit Konzentrationsmessung
- 7
- Zerstäuberdüse
- 8
- Auffangwanne
- 9
- Ablauf
- 10
- Auffangbehälter
- 11
- horizontale Düsenreihe
- 12
- Header
- 13
- vertikale Düsenreihe
Claims (11)
- Verfahren zur Absorption von entzündlichem Arbeitsfluid im Gehäuse (1, 3) einer Vorrichtung zum Betrieb eines linksdrehenden Kältekreises, dadurch gekennzeichnet, dass - auf ein auslösendes Signal hin eine unter hohem Druck befindliche, schlecht brennbare oder unbrennbare Absorptionsflüssigkeit in das Gehäuse (3) eingedüst wird, - die Eindüsung solange aufrechterhalten wird, bis ein Signal zum Stoppen der Eindüsung erfolgt, und - die ablaufende Absorptionsflüssigkeit aufgefangen wird.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsflüssigkeit eine langkettige Kohlenstoffverbindung ist. - Verfahren nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsflüssigkeit ausgewählt wird aus Nonanol, Decanol, Undecanol oder Mischungen daraus. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass das auslösende Signal einer Konzentrationsmessung folgt, wobei beim Erreichen von 40 Prozent der Zündgrenze der Arbeitsfluid-Luft-Konzentration ein Auslösesignal gegeben wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stoppsignal beim Erreichen von 10 Prozent oder 5 Prozent der entsprechenden Zündgrenze gegeben wird . - Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die ablaufende Absorptionsflüssigkeit nach dem Auffangen in einem separaten Behälter gesammelt wird. - Vorrichtung zum Eindüsen von Absorptionsflüssigkeit in das Gehäuse (3) einer Vorrichtung zum Betrieb eines linksdrehenden Kältekreises, gekennzeichnet durch - einen Druckbehälter (4), der eine Absorptionsflüssigkeit enthält und der ein Treibgas enthalten kann, - der Druckbehälter (4) über eine Druckleitung mit einem automatischen Ventil (5) verbunden ist, - dieses Ventil (5) mit einem Signalgeber (6) verbunden ist, dessen Signale aus einer Konzentrationsmessung von gasförmigem Arbeitsfluid und einer Recheneinheit oder Analogelektronik zur Bestimmung der Zündgrenze entstammen, - das Ventil (5) mit einer Druckleitung verbunden ist, die zu mindestens einer Düse (7) führt, die in dem Raum (3) angeordnet ist, in welchem der linksdrehende Kältekreis durchgeführt wird, - wobei unterhalb des Raumes (3), in welchem der linksdrehende Kältekreis durchgeführt wird, eine Auffangwanne (8) vorgesehen wird.
- Vorrichtung nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass als Treibgas im Druckbehälter (4) Kohlendioxid oder Stickstoff verwendet werden. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7 oder8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangwanne (8) mit einem Abzug (9) versehen ist, der in einen abschließbaren und entfernbaren Behälter (10) mündet. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7 bis9 , dadurch gekennzeichnet, dass eine sehr feine Düse (7) verwendet wird, die zu sehr feinem Nebel bei der Versprühung führt. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Düsen (11, 13) verwendet werden, die über einen Header (12) gespeist werden.
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