DE102019126177A1

DE102019126177A1 - Massagevorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102019126177A1
Application number: DE102019126177.5A
Authority: DE
Inventors: Matthias Franz; Michael Wokrinek
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2019-09-27
Filing date: 2019-09-27
Publication date: 2021-04-01

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Massagevorrichtung (1) für einen Kraftfahrzeugsitz (2) mit einem pneumatischen Aktuator (3) und mit mindestens einem durch den pneumatischen Aktuator (3) aufblasbaren Pad (4, 5, 6, 7), dadurch gekennzeichnet, dass das Pad (4, 5, 6, 7) auf einem Massagekopf (8, 9, 10, 11) angeordnet ist, der mit einem weiteren Aktuator (12) zur Aufbringung einer weiteren Massagekraft (MK) in Wirkverbindung steht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Massagevorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Massagevorrichtung ist aus der AT 009 483 U1 bekannt. Bei dieser bekannten Massagevorrichtung bzw. bei einem mit einer derartigen Massagevorrichtung versehenen Kraftfahrzeugsitz werden die Anlageflächen mit aufblasbaren Luftkissen im Sitzbezug oder unter der Sitzoberfläche verändert und mit dieser Geometrieänderung werden der Rücken und die Gesäßpartien einer auf dem Sitz sitzenden Person leicht massiert.
Mit aufblasbaren Luftkissen unter der Sitzoberfläche kann allerdings kein schneller impulsartiger Druck (im Sinne einer Shiatsu-Massage) durchgeführt werden, da harte Druckimpulse mit pneumatischen Aktuatoren nicht möglich sind.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Massagevorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebene Art zu schaffen, die es möglich macht, unterschiedliche Massagearten auf technisch einfacher Art und Weise miteinander zu kombinieren.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
Erfindungsgemäß ist dementsprechend vorgesehen, Pneumatikelemente, wie insbesondere einen pneumatischen Aktuator und mindestens ein durch diesen aufblasbares Pad mit einem weiteren Aktuator zu kombinieren, der mit einem Massagekopf in Wirkverbindung steht und damit eine zusätzliche Massagekraft bzw. zusätzliche Massagekräfte auf den Massagekopf aufbringen kann.
Damit wird es möglich gemacht, eine kraftvolle zusätzliche, insbesondere hin- und hergehende, Bewegung auf den Massagekopf aufzubringen, was vorteilhafterweise eine Einstellmöglichkeit der Massageintensität auf technisch einfache Art und Weise ergibt.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Bevorzugterweise sind die Pads in ihrer Härte einstellbar. Eine Härteeinstellung kann über unterschiedliche Luftdrücke in den Pads und/oder über die Form der Pads erfolgen. Derartige in der Härte verstellbare Pads auf dem Montagekopf können über die genannten verschiedenen Härteeinstellungen die Massagekraft beeinflussen.
Überdies sind vorteilhafterweise Ländervariationen einfach darstellbar. Durch Geometrieänderungen von weich, flächig bis hart, punktuell oder Ähnliches kann jeder gewünschte Effekt erzeugt werden. Ferner können durch Änderungen bzw. Adaptionen am Massagekopf weitere Massageindividualisierungen umgesetzt werden.
Ferner ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform möglich, eine Mehrzahl von Massageköpfen über ein Verbindungsgestänge bzw. einen Verteilerhebel, vorzugsweise mit einem einzigen weiteren Aktuator, zu verbinden. Somit ist es möglich, mit einem einzigen Aktuator mehrere Massagestellen am Körper einer auf dem Kraftfahrzeugsitz sitzenden Person zu behandeln.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, die Massageköpfe mittels zugeordneter Gelenke schwenkbar am Verbindungsgestänge zu lagern, was den Vorteil ergibt, dass auf diese Art und Weise eine einfache Anpassung an unterschiedliche Körperkonturen und Körpergrößen möglich gemacht wird.
Der weitere Aktuator kann beispielsweise als Audioshaker (gekapselter Lautsprecher) oder als ein Motor mit Exzenterantrieb zur Erzeugung einer gewollten Unwucht ausgebildet werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, anstelle der Pneumatikelemente der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung einen schaltbaren Schaum zu verwenden. Unter dem Begriff „schaltbarer Schaum“ versteht man einen Schaumstoff, welcher beispielsweise durch eine Beschichtung, Imprägnierung oder durch Inhaltsstoffe angereichert ist. Beispielsweise kann durch das Anlegen einer Spannung damit die Härte des Schaumstoffs verändert werden. In der WO 2008/104491 A1 mit dem Titel „Schaumstoffe mit veränderbaren mechanischen Eigenschaften“ ist ein derartiger schaltbarer Schaum beschrieben. Der Inhalt der WO 2008/104491 A1 wird hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt vorliegender Anmeldung gemacht.
In Anspruch 11 ist ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz als selbstständig handelbares Objekt definiert.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Darin zeigen:

1 eine schematische stark vereinfachte Darstellung eines Kraftfahrzeugsitzes, der mit einer erfindungsgemäßen Massagevorrichtung versehen ist,
2 und 3 eine erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung,
4 und 5 eine zweite und dritte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung,
6 und 7 eine vierte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung,
8 und 9 eine Darstellung der Ausführungsvariante der Massagevorrichtung gemäß 2 und 3 zur Erläuterung der Anpassung von Massageköpfen an unterschiedliche Körperkonturen und
10 eine schematisch vereinfachte Darstellung von im Beispielsfall vier Masseeinheiten auf dem Rücken einer zu behandelnden Person.

1 zeigt in schematisch stark vereinfachter Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Massagevorrichtung 1 im in einem Kraftfahrzeugsitz 2 angeordneten Zustand.
Die in 1 dargestellte Massagevorrichtung 1 ist lediglich ein nicht einschränkendes Beispiel für die Möglichkeit der Anordnung von im Folgenden zu beschreibenden Massageelementen, die sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination oder auch in anderer Ausrichtung angeordnet werden können, was nachfolgend unter Bezugnahme auf die 2 bis 9 im Einzeln erläutert werden.
Die Massagevorrichtung 1 gemäß der Ausführungsform der 1 weist einen pneumatischen Aktuator 3 auf, der beispielsweise eine Pneumatikpumpe sein kann und der in seiner einfachsten Ausführungsform mit lediglich einem aufblasbaren Pad 4 über eine geeignete Pneumatikleitung 25 in Wirkverbindung stehen kann.
Bei der in 1 verdeutlichten beispielhaften Ausführungsform weist die Massagevorrichtung 1 neben dem aufblasbaren Pad 4 zwei weitere kombinierte, aufblasbare Pads 5 und 6 sowie eine Dreier-Pad-Kombination 7 auf, die ebenfalls über die Pneumatikleitung 25 mit dem pneumatischen Aktuator 3 in Wirkverbindung stehen, damit die genannten Pads in gewünschter Weise aufgeblasen werden können.
Die in 1 dargestellte Ausführungsform der Massagevorrichtung 1 weist ferner einen weiteren Aktuator 12 auf, der, wie anhand der 2 bis 9 erläutert werden wird, mit Massageköpfen über eine zugeordnete Verbindung, die in 1 durch die gestrichelte Linie 24 symbolisiert ist, in Wirkverbindung steht.
Diese Anordnung ist bei der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes 2 in einer Rückenlehne 19 angeordnet, die im Beispielsfalle eine über Kopfstützenstangen 21 und 22 geführte Kopfstütze 20 und mit einem Sitzkissen 18 mit einer Sitzfläche verbunden ist.
Ferner weist die in 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung 1 eine Steuereinrichtung 23 auf, mittels der der pneumatische Aktuator 3 sowie der weitere Aktuator 12 unabhängig voneinander angesteuert werden können, was durch die mit Doppelpfeil versehene Linie 26 symbolisiert ist.
In 2 ist eine erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung 1 dargestellt, wobei 2 eine Rückansicht und 3 eine Seitenansicht auf die ebenfalls in schematisch stark vereinfachter Darstellung gezeigte Massagevorrichtung 1 zeigt.
Die 2 und 3 verdeutlichen, dass in diesem Falle der weitere Aktuator 12, der beispielsweise ein sogenannter Audioshaker oder ein Motor mit Exzenterantrieb sein kann, über ein Verbindungsgestänge 13 mit zwei Massageköpfen 8 und 9 verbunden ist. Bei dieser einfachsten Ausführungsvariante sind auf den Massageköpfen 8 und 9 keine Pads angeordnet, was bei entsprechender Ausgestaltung der Massageköpfe 8 und 9 grundsätzlich möglich ist.
Der unterbrochene Pfeil AK symbolisiert die Kraft bzw. die Richtung der Hin- und Her-Bewegung, die mittels des weiteren Aktuators 12 auf die Massageköpfe 8 und 9 aufgebracht werden kann, was zu den entsprechenden Massagekräften MK führt, die auf die zu behandelnde Körperregion aufgebracht werden können.
Die 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsvariante, wobei die Darstellung der 3 entspricht. Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Massagevorrichtung 1 sind die Massageköpfe 8 und 9 jeweils mit einem zugeordneten Pad 4 bzw. 5 gemäß der Ausführungsvariante der 4 versehen. Bei dieser Ausführungsform können die Pads 4 und 5 mittels des pneumatischen Aktuators 3, der in 4 nicht dargestellt ist, aufgeblasen werden, was in Kombination mit der durch den weiteren Aktuator 12 aufgebrachten Aktuatorkraft AK zu entsprechenden Massagekräften MK führt, die in 4 durch jeweils vier Einzelpfeile symbolisiert sind.
Bei der Ausführungsvariante der 5 ist im Prinzip dieselbe Anordnung gezeigt, bei der die Massageköpfe 10 und 11 jedoch mit anders geformten Pads 6 bzw. 7 versehen sind, was eine andere Art von Massagekräften MK ergibt, was in 5 durch die im Verhältnis zu 4 unterschiedlich zueinander ausgerichteten Einzelpfeile sowie deren Länge und Stärke zur Symbolisierung der entsprechenden Massagekräfte MK dargestellt ist.
Die 6 und 7 verdeutlichen eine weitere Ausführungsvariante mit einem einzelnen Massagekopf 8, der ebenfalls mit dem weiteren Aktuator 12 in Wirkverbindung steht und auf dem alternativ ausgebildete Einzelpads 6` und 7` jeweils paarweise angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführungsvariante können die durch den pneumatischen Aktuator 3 sowie durch den weiteren Aktuator 12 aufgebrachten Kräfte dazu ausgenutzt werden, ein spezielles Massagekraftprofil zu erzeugen, was sich aus der Darstellung der 7 erschließt.
Die 8 und 9 zeigen die Ausführungsvariante gemäß den 2 und 3, wobei die Massageköpfe 8 und 9 jeweils über Gelenke 14 bzw. 15 mit dem Verbindungsgestänge (Verteilerhebel) 13 verbunden sind, sodass sich die Massageköpfe 8 und 9 an unterschiedliche Körperkonturen KK1 (8) bzw. KK2 (9) anpassen können, was in diesen Figuren durch die unterschiedlichen Winkel der Massageköpfe 8 und 9 relativ zum Verbindungsgestänge 13 dargestellt ist.
Obwohl in den 8 und 9 keine Pads vorgesehen sind, ist es natürlich auch möglich, mit Pads versehene Massageköpfe über die genannten Gelenke 14 und 15 mit dem Verbindungsgestänge 13 zu verbinden, was beispielhaft in 4 durch die Kennzeichnung der Gelenke 14 und 15 verdeutlicht ist.
10 zeigt schließlich durch Darstellung des Rückens R einer zu behandelnden Person eine Anordnungsmöglichkeit von insgesamt vier Massageeinheiten ME1 bis ME4, um unterschiedliche Partien des Rückens und/oder des Gesäßbereiches behandeln zu können. Die hier dargestellten Massageeinheiten ME1 bis ME4 können entsprechend den zuvor anhand der 2 bis 9 erläuterten Ausführungsvarianten ausgebildet sein.
Wie eingangs bereits erwähnt, stellt jedoch auch 10 nur eine beispielhafte Verdeutlichung einer möglichen Anordnung dieser Massageeinheiten ME1 bis ME4 dar, die vom Prinzip her je nach Anwendungsfall beliebig in einem Kraftfahrzeugsitz 2 angeordnet werden können.
Neben der voranstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit zur Ergänzung der Offenbarung explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den 1 bis 10 Bezug genommen.
Bezugszeichenliste

1: Massagevorrichtung
2: Kraftfahrzeugsitz
3: Pneumatischer Aktuator
4-7: Pads
8-11: Massageköpfe
12: Weiterer Aktuator
13: Verbindungsgestänge/Verteilerhebel
14-17: Gelenke
18: Sitzkissen
19: Rückenlehne
20: Kopfstütze
21/22: Kopfstützenstangen
23: Steuereinrichtung
24: Verbindungsweg
25: Pneumatikleitung
26: Steuerleitung
AK: Aktuatorkraft
MK: Massagekraft
R: Rücken
ME1-ME4: Massageeinheiten

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

AT 009483 U1 [0002]
WO 2008/104491 A1 [0014]

Claims

Massagevorrichtung (1) für einen Kraftfahrzeugsitz (2) - mit einem pneumatischen Aktuator (3) und - mit mindestens einem durch den pneumatischen Aktuator (3) aufblasbaren Pad (4, 5, 6, 7), dadurch gekennzeichnet, - dass das Pad (4, 5, 6, 7) auf einem Massagekopf (8, 9, 10, 11) angeordnet ist, der mit einem weiteren Aktuator (12) zur Aufbringung einer weiteren Massagekraft (MK) in Wirkverbindung steht.
Massagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pads (4, 5, 6, 7) in ihrer Härte einstellbar sind.
Massagevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Härteeinstellung der Pads (4, 5, 6, 7) unterschiedliche Luftdrücke an die Pads (4, 5, 6, 7) anlegbar sind.
Massagevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Härteeinstellung die Form der Pads (4, 5, 6, 7) veränderbar ist.
Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Massageköpfen (8, 9, 10, 11) über ein Verbindungsgestänge (13) mit dem weiteren Aktuator (12) verbindbar ist.
Massagevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Massageköpfe (8, 9, 10, 11) mittels zugeordneter Gelenke (14, 15, 16, 17) schwenkbar am Verbindungsgestänge (13) gelagert sind.
Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Aktuator (3) und der weitere Aktuator (12) unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Aktuator (12) als Audioshaker ausgebildet ist.
Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Aktuator (12) als Motor, insbesondere Elektromotor, mit Exzenterantrieb ausgebildet ist.
Massagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Aktuator (3) und das mindestens eine Pad (4, 5, 6, 7) durch einen schaltbaren Schaum ersetzt sind.
Kraftfahrzeugsitz (2), gekennzeichnet durch eine Massagevorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.