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Die Erfindung betrifft eine Messanordnung und ein Verfahren zum nachträglichen Synchronisieren parallel erfasster Sensorsignale und Datenbus-Botschaften eines Messobjekts, insbesondere zum nachträglichen Synchronisieren von Sensorsignalen eines oder mehrerer Messsensoren und einer Kommunikation von Steuergeräten auf einem Datenbus.
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Ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung im Fahrzeugbau ist der Test von neuen Fahrzeugkomponenten. Nachdem diese den Laborstatus verlassen haben, folgen in der Regel umfangreiche Tests in realer Umgebung. Dazu werden Prototypen der neuen Fahrzeugkomponenten in Testfahrzeuge eingebaut und unter verschiedensten Fahrbedingungen erprobt. Bei der Erprobung werden möglichst viele Signale aus dem Fahrzeug und aus der Umgebung erfasst und als Grundlage für eine spätere genaue Analyse aufgezeichnet. Die Erfassung von Signalen kann anhand von bereits im Fahrzeug vorhandenen Gebern oder Signalquellen und mittels zusätzlich verbauter Sensoren erfolgen. Das Aufbereiten und Aufzeichnen der Signale erfolgt, je nachdem, ob es sich um Signale aus einer Kommunikation auf einem Datenbus oder um Signale von Sensoren, Messwertgebern oder ähnlichen handelt, mittels auf die Anwendung angepasster Messtechnik.
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Sensoren zum Erfassen physikalischer Größen, wie z. B. Druck, Position oder Temperatur, liefern ihre Signale zumeist in Form von analogen Spannungen bzw. Strömen, die in einem bestimmten Bereich einen unbegrenzten Werteumfang aufweisen. Je nach physikalischer Größe kann die Geschwindigkeit, mit der sich die Signale ändern, sehr unterschiedlich sein. Zur weiteren Verarbeitung müssen die analogen Signale in der Regel in digitale Messwerte gewandelt werden. Die Wandlung erfolgt mittels Analog-Digital-Umsetzern, die nach verschiedenen Verfahren arbeiten können. Ein entscheidender Faktor hierbei ist die Zeit, die ein Analog-Digital-Umsetzer zum Wandeln eines analogen Signalwerts in einen digitalen Messwert benötigt. Diese Zeit bestimmt, wie hoch eine maximale Abtastrate (erfassbare Signalwerte pro Zeiteinheit) und damit auch die maximale Auflösung des Analog-Digital-Umsetzers sein kann bzw. wie lange ein Analog-Digital-Umsetzer mit der Wandlung eines Signalwerts beschäftigt ist.
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Zum Erfassen von sich schnell ändernden Signalen ist eine entsprechend hohe Abtastrate erforderlich. Für ein typisches Temperatursignal kann es ausreichend sein, wenn es mit einer geringen Abtastrate, z. B. ein Messwert pro Sekunde (1 Hz), erfasst wird. Signale von Schwingungssensoren oder auch Mikrofonen müssen hingegen mit Abtastraten jenseits der 40.000 Messwerte pro Sekunde (40 kHz) erfasst werden, um eine ausreichende zeitliche Auflösung zu erreichen.
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Der Zeitfaktor hat insbesondere dann Auswirkungen, wenn zeitgleich mehrere Sensorsignale aufgezeichnet werden sollen. In diesem Fall können dem Analog-Digital-Umsetzer die in mehreren Eingangskanälen parallel anfallenden Signale über einen Multiplexer zugeführt werden. Der Multiplexer teilt dem Analog-Digital-Umsetzer abwechselnd und der Reihe nach einzelne Signalwerte der auf den Eingangskanälen anliegenden Signale zur Wandlung zu. Bei hohen Abtastraten, z. B. von mehr als 40 kHz, steigen auch die Anforderungen an den Analog-Digital-Umsetzer proportional. Den steigenden Anforderungen kann begegnet werden, indem jedem Eingangskanal ein eigener Analog-Digital-Umsetzer zugeordnet wird. Dadurch erhöhen sich die Kosten der Messanordnung, sodass in den meisten Fällen ein Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und ausreichender Abtastrate gefunden werden muss.
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Zum synchronen Aufzeichnen von unterschiedlichen Signalen, z. B. der Kommunikation auf fahrzeugtypischen Datenbussen, wie z. B. CAN-FD, LIN oder FlexRay, und von Signalen von Sensoren, können sogenannte Datenlogger eingesetzt werden, die auf dem Markt von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Die Datenlogger können die verschiedenen Signale über getrennte Messkanäle, z. B. Messkanäle für digitale und Messkanäle für analoge Signale, synchron erfassen und für eine spätere Auswertung auf einem Speichermedium aufzeichnen. Neben diesen Hauptaufgaben besitzen Datenlogger teilweise noch Zusatzfunktionen wie Datenreduzierung, Vorverarbeitung von Signalen bis hin zu deren Auswertung, Verarbeitung von Triggerbedingungen und Steuerung externer Geräte. Einzelne in der Praxis eingesetzte Datenlogger vereinfachen zudem den Einsatz von zusätzlichen Sensoren, indem sie auf den Messleitungen die Spannungsversorgung für die Sensoren (genannt IEPE) bereitstellen, die zur Verstärkung innerhalb der Sensoren benötigt wird.
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Bei gegenwärtig am Markt vertretenen Datenloggern beträgt die an den analogen Messkanälen übliche Abtastrate etwa 1 kHz. Diese Abtastrate ist viel zu gering, um ein Signal mit sich schnell ändernden Signalwerten in einer hohen zeitlichen Auflösung zu erfassen. Zum parallelen Erfassen der sich schnell ändernden Signale werden daher spezielle Sensorsignalerfassungsmodule (z. B. Analogmodule) verwendet, deren Analog-Digital-Umsetzer deutlich höhere Abtastraten erreichen.
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Ein Nachteil bei der Verwendung mehrerer Messmodule ist, dass die Erfassung der Kommunikation auf dem Datenbus mit dem Datenlogger und die Erfassung der Sensorsignale mit einem Sensorsignalerfassungsmodul zwar parallel, jedoch nicht synchronisiert erfolgt. Dadurch ist zwischen beiden Signalen kein exakter zeitlicher Bezug herstellbar. Bei der Analyse von aufgezeichneten Messwerten ist eine synchronisierte Zeitbasis von entscheidender Bedeutung, um z. B. Zusammenhänge zwischen Steuerbefehlen von Steuergeräten und einer mit den Sensoren erfassten Reaktion des Fahrzeugs herstellen zu können.
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In der Patentschrift
DE 10 2005 016 323 B4 ist ein Verfahren zur Synchronisation von Messdaten offenbart, die aus verschiedenen Signalquellen eines Fahrzeugs gewonnen werden. Die Signalquelle kann mindestens ein Steuergerät, ein mit dem Steuergerät verbundener Datenbus oder eine mit dem Datenbus verbundene Messvorrichtung sein. Die Signalquellen sind mit mindestens einem Messrechner zum Erfassen, Speichern und Auswerten der Messdaten verbunden. Mit dem mindestens einen Messrechner wird zunächst ein erster Datensatz einer ersten Signalquelle und anschließend ein weiterer Datensatz mindestens einer zweiten Signalquelle erfasst und gespeichert. Auf den ersten und mindestens weiteren Datensatz wird eine Korrelation angewendet, um einen Zeitversatz in den Signalfolgen der Datensätze zu berechnen, um den dann eines der Messsignale verschoben wird. Nach dem Verschieben sind die Messsignale zueinander synchronisiert. Es wird nicht offenbart, anhand welcher gemeinsamen Merkmale sich nach der Korrelation ein zeitlicher Bezug zwischen zwei Signalen herstellen lässt.
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Eine technisch verfügbare Variante zum nachträglichen Synchronisieren aufgezeichneter Signale aus verschiedenen Signalquellen beruht auf der Erzeugung eines analogen oder digitalen Hilfssignals, z. B. eines Triggerimpulses oder einer speziellen Datenbus-Botschaft, das zeitgleich allen Messmodulen einer Messanordnung, wie Datenloggern und Sensorsignalerfassungsmodulen, zur Verfügung gestellt wird. Anhand des von allen Messmodulen gemeinsam aufgezeichneten Hilfssignals kann die nachträgliche Synchronisation der Messsignale erfolgen. Zur Bereitstellung des Hilfssignals können Möglichkeiten von bereits vorhandenen Mitteln des Messobjekts genutzt werden oder es wird ein zusätzlicher Signal-Generator eingesetzt. Nachteilig ist, dass für die Bereitstellung und Integration des Signal-Generators in die Messanordnung zusätzlicher Aufwand erforderlich ist. Bei den analogen Messkanälen der Datenlogger kann mit dem Hilfssignal keine Verbesserung der Genauigkeit erreicht werden, da das Hilfssignal ebenfalls nur mit der zu niedrigen Abtastrate erfassbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messanordnung und ein Verfahren vorzuschlagen, mit denen eine nachträgliche Synchronisation von gleichzeitig erfassten Datenbus-Botschaften und Messsignalen von Sensoren besonders einfach und mit wenigen Mitteln möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Messanordnung und ein Verfahren zum nachträglichen Synchronisieren parallel erfasster Sensorsignale und Datenbus-Botschaften eines Messobjekts gelöst. Die Messanordnung weist einen Datenlogger, ein Sensorsignalerfassungsmodul, eine Schaltungslogik und einen Messrechner auf. Das Messobjekt weist mindestens einen Sensor, mindestens ein Steuergerät und einen mit dem Steuergerät in Verbindung stehenden Datenbus auf. Der Datenlogger zum Erfassen der auf dem Datenbus kommunizierten Datenbus-Botschaften ist mit dem Datenbus verbunden. Die Schaltungslogik weist einen Signaleingang und einen Signalausgang auf, wobei der Signaleingang mit dem Datenbus und der Signalausgang ausschließlich mit dem Sensorsignalerfassungsmodul verbunden ist. Das Sensorsignalerfassungsmodul weist einen Analog-Digital-Umsetzer und Eingänge auf, wobei die Eingänge mit mindestens einem der Sensoren und mit dem Signalausgang der Schaltungslogik verbunden sind. Der Messrechner weist jeweils eine Verbindung zum Datenlogger und zum Sensorsignalerfassungsmodul zum Aufzeichnen von Ausgangsdaten des Datenloggers und des Sensorsignalerfassungsmoduls auf. Weiterhin weist der Messrechner Mittel zum Synchronisieren und Abspeichern der synchronisierten Ausgangsdaten auf.
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Vorteilhaft weist die Schaltungslogik am Signaleingang Mittel zum Erkennen eines Beginns der Datenbus-Botschaften auf.
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Insbesondere weist die Schaltungslogik am Signalausgang Mittel zum Erzeugen eines Signalpegels auf.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum nachträglichen Synchronisieren parallel erfasster Sensorsignale und Datenbus-Botschaften eines Messobjekts mittels einer Messanordnung nach Anspruch 1 mit den Schritten:
- • Verbinden des Datenloggers und des Signaleingangs der Schaltungslogik mit dem Datenbus und Verbinden des Sensorsignalerfassungsmoduls mit dem mindestens einen Sensor und mit dem Signalausgang der Schaltungslogik,
- • Erfassen der Datenbus-Botschaften auf dem Datenbus mittels des Datenloggers und Zwischenspeichern der Ausgangsdaten des Datenloggers auf dem Messrechner,
- • Erkennen eines Startmusters am Beginn einer jeden erfassten Datenbus-Botschaft mittels der Schaltungslogik,
- • Erzeugen des Signalpegels mit zwei Pegelzuständen mittels der Schaltungslogik, wobei der Signalpegel bei jedem Auftreten des Startmusters in einen komplementären Pegelzustand wechselt,
- • gleichzeitiges Abtasten des Sensorsignals und des Signalpegels mit dem Sensorsignalerfassungsmodul,
- • Wandeln der beiden Signale mit dem Sensorsignalerfassungsmodul in die Ausgangsdaten und Zwischenspeichern der Ausgangsdaten auf dem Messrechner,
- • Auswerten der zwischengespeicherten Ausgangsdaten des Datenloggers mit dem Messrechner durch Erkennen eines Beginns einer Datenbus-Botschaft und Erzeugen und Speichern eines Busmerkmals bei jedem Beginn der Datenbus-Botschaft,
- • Auswerten der zwischengespeicherten Ausgangsdaten des Sensorsignalerfassungsmoduls mit dem Messrechner durch Erkennen des Wechsels der Pegelzustände im Signalpegel und Erzeugen und Speichern eines Sensormerkmals bei jedem Wechsel des Signalpegels,
- • Vergleichen einer Abfolge der Busmerkmale mit einer Abfolge der Sensormerkmale und Finden einer Ähnlichkeit,
- • Synchronisieren der digitalen Ausgangsdaten des Datenloggers und des Sensorsignalerfassungsmoduls anhand der gefundenen Ähnlichkeit und
- • Speichern der synchronisierten Ausgangsdaten.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- 1 einen prinzipiellen Aufbau einer mit einem Messobjekt verbundenen Messanordnung,
- 2 ein Prinzip zur Erfassung des Beginns von Datenbus-Botschaften mit einem Sensorsignalerfassungsmodul und
- 3 ein Prinzip zur Erfassung des Beginns von Datenbus-Botschaften mit einem Datenlogger.
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Entsprechend 1 weist eine Messanordnung 1 zum nachträglichen Synchronisieren parallel erfasster Sensorsignale SS und Datenbus-Botschaften B eines Messobjekts 2 einen Datenlogger 11, ein Sensorsignalerfassungsmodul 12, eine Schaltungslogik 14 und einen Messrechner 17 auf.
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Das Messobjekt 2 weist mindestens einen Sensor 23, mindestens ein Steuergerät 21 und einen mit dem mindestens einen Steuergerät 21 in Verbindung stehenden Datenbus 22 auf. Das Messobjekt 2 kann ein Fahrzeug sein, bei dem mehrere Steuergeräte 21 über den Datenbus 22, z. B. CAN, CAN-FD, LIN, FlexRay oder ähnliche, kommunizieren.
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Die Signale aus unterschiedlichen Signalquellen sind Datenbus-Botschaften B, die von den Steuergeräten 21 auf dem Datenbus 22 kommuniziert werden, und Sensorsignale SS, die von Sensoren 23 erzeugt werden.
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Am Messobjekt 2 werden neben den Datenbus-Botschaften B der Steuergeräte 21 parallel auch die Sensorsignale SS von am Messobjekt 2 angeordneten Sensoren 23 erfasst. Die Sensorsignale SS sind z. B. mechanische Vibrationen, die mit Schwingungssensoren erfasst werden, Geräusche, die mit Mikrofonen erfasst werden, oder Lichtereignisse, die mit Photosensoren erfasst werden. Derartige Sensorsignale SS weisen einen unbegrenzten Werteumfang auf, der sich zeitlich sehr schnell ändern kann, sodass zu deren Erfassung eine entsprechend hohe Auflösung bzw. Abtastrate erforderlich ist.
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Zum parallelen Erfassen der Datenbus-Botschaften B und der Sensorsignale SS sind in der Messanordnung 1 der Datenlogger 11 und das Sensorsignalerfassungsmodul 12 angeordnet. Der Datenlogger 11 ist mit dem Datenbus 22 des Messobjekts 2 verbunden und erfasst jede einzelne über den Datenbus 22 gesendete Datenbus-Botschaft B. Das Sensorsignalerfassungsmodul 12 ist mit mindestens einem Sensor 23 verbunden und erfasst jedes von den Sensoren 23 abgegebene Sensorsignal SS. Zum Anschluss von Sensoren 23 weist das Sensorsignalerfassungsmodul 12 mehrere Eingänge 13 auf.
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Aufgrund der unterschiedlichen Signale und der entsprechend unterschiedlich verlaufenden Signalerfassung und -verarbeitung können die parallel erfassten Datenbus-Botschaften B und Sensorsignale SS für eine spätere Auswertung nicht unmittelbar synchron zueinander aufgezeichnet werden, sondern müssen erst synchronisiert werden.
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Für die nachträgliche Synchronisierung werden die Schaltungslogik 14 und der Messrechner 17 verwendet. Die Schaltungslogik 14 weist einen Signaleingang 15 und einen Signalausgang 16 auf. Am Signaleingang 15 ist die Schaltungslogik 14 mit dem Datenbus 22 verbunden. Am Signaleingang 15 verfügt die Schaltungslogik 14 über Mittel, mit denen jeweils ein Beginn einer gesendeten Datenbus-Botschaft B erkannt werden kann. Der Signalausgang 16 der Schaltungslogik 14 ist mit einem der Eingänge 13 des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 verbunden. Der Signalausgang 16 weist keine weiteren Verbindungen z.B. zum Datenlogger 11 auf. Am Signalausgang 16 verfügt die Schaltungslogik 14 über Mittel, die einen Signalpegel P mit zwei stabilen Pegelzuständen erzeugen. Bei jeder von den Steuergeräten 21 ausgegebenen bzw. auf dem Datenbus 22 gesendeten Datenbus-Botschaft B erkennt die Schaltungslogik 14 deren Beginn und veranlasst einen Wechsel des aktuellen Signalpegels P in den jeweils komplementären Pegelzustand.
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Mit dem Sensorsignalerfassungsmodul 12 werden die an den Eingängen 13 anliegenden Sensorsignale SS der Sensoren 23 und Signalpegel P der Schaltungslogik 14 synchron erfasst. Das Sensorsignalerfassungsmodul 12 weist dazu mindestens einen Analog-Digital-Umsetzer ADU auf, mit dem die Signale zur weiteren Verarbeitung in digitale Ausgangsdaten E gewandelt werden. Eine vom Analog-Digital-Umsetzer ADU verwendete Abtastrate ist mindestens so hoch, dass zwei auf dem Datenbus 22 mit einem minimal möglichen Abstand aufeinander folgende Datenbus-Botschaften B mit Sicherheit erkannt werden können.
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Die vom Datenlogger 11 und vom Sensorsignalerfassungsmodul 12 erzeugten Ausgangsdaten E werden mit dem Messrechner 17 aufgezeichnet. Dazu ist der Messrechner 17 mit dem Datenlogger 11 und mit dem Sensorsignalerfassungsmodul 12 verbunden. Mit dem Messrechner 17 werden die Ausgangsdaten E des Datenloggers 11 und des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 später synchronisiert und die synchronisierten Ausgangsdaten E abgespeichert, wie nachfolgend in der Beschreibung des Verfahrens näher erläutert wird. Der Messrechner 17 weist entsprechende Mittel zum Synchronisieren und Abspeichern auf.
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Bei einem Verfahren zum nachträglichen Synchronisieren parallel erfasster Sensorsignale SS mindestens eines Sensors 23 und Datenbus-Botschaften B eines Datenbusses 22 eines Messobjekts 2 wird zunächst der Datenlogger 11 mit dem mit den digitalen Steuergeräten 21 in Verbindung stehenden Datenbus 22 verbunden und das Sensorsignalerfassungsmodul 12 wird an den Eingängen 13 mit mindestens einem Sensor 23 verbunden. Weiterhin wird der Signaleingang 15 der Schaltungslogik 14 mit dem Datenbus 22 und der Signalausgang 16 der Schaltungslogik 14 mit einem weiteren der Eingänge 13 des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 verbunden.
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Anschließend werden die Datenbus-Botschaften B, die im Rahmen einer Kommunikation von Steuergeräten 21 über den Datenbus 22 gesendet werden, vom Datenlogger 11 erfasst und zum Zwischenspeichern an den Messrechner 17 übergeben.
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Gleichzeitig wird das zeitliche Auftreten der Datenbus-Botschaften B auch mit der Schaltungslogik 14 erfasst. Die am Signaleingang 15 der Schaltungslogik 14 angeordneten Mittel sind dazu ausgelegt, in den Datenbus-Botschaften B ein spezifikationsgemäßes Startmuster M zu erkennen. Wie in 2 schematisch gezeigt, kann das Startmuster M z. B. ein „Start-Of-Frame“-Bit am Beginn einer CAN-Bus-Botschaft sein, dem spezifikationsgemäß eine Pause von mindestens 6 Bits vorausgeht. Als Startmuster M kann auch jedes spezifikationsgemäße Muster anderer Bus-Protokolle neben CAN, wie z. B. LIN oder FlexRay, verwendet werden.
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Entsprechend der erkannten Startmuster M wird von der Schaltungslogik 14 ein Signalpegel P erzeugt und am Signalausgang 16 ausgegeben. Der Signalpegel P vollzieht bei jedem erkannten Startmuster M einen Wechsel zwischen zwei stabilen Pegelzuständen. Die Pegelzustände sind ein High- und ein Low-Pegel, wobei die Richtung des Wechsels (von einem High- zu einem Low-Pegel oder umgekehrt) keine Rolle spielt. Jeder Wechsel des Signalpegels P in den komplementären Pegelzustand entspricht dem zeitlichen Auftreten des Startmusters M und damit dem Beginn einer der über den Datenbus 22 gesendeten Datenbus-Botschaft B.
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Der von der Schaltungslogik 14 abgegebene Signalpegel P wird anschließend, parallel zur Erfassung der Sensorsignals SS von mindestens einem der Sensoren 23, mit dem Sensorsignalerfassungsmodul 12 erfasst. Die Erfassung erfolgt durch eine synchrone Abtastung des Signalpegels P und der Sensorsignale SS mit dem Analog-Digital-Umsetzer ADU des Sensorsignalerfassungsmoduls 12. In 2 sind Abtastzeitpunkte A des Analog-Digital-Umsetzers ADU dargestellt, mit denen der Signalpegel P erfasst wird. Die parallele Erfassung und Wandlung der Sensorsignale SS von Sensoren 23 ist hier nicht gezeigt. Der Analog-Digital-Umsetzer ADU wandelt die Sensorsignale SS für eine nachfolgende Verarbeitung im Messrechner 17 in digitale Ausgangsdaten E des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 um. Die Ausgangsdaten E des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 werden mit dem Messrechner 17 erfasst und zur weiteren Verarbeitung zwischengespeichert.
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Die Auswertung der zwischengespeicherten Ausgangsdaten E erfolgt mittels einer geeigneten Software auf dem Messrechner 17.
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Wie in 3 gezeigt, werden in den Ausgangsdaten E des Datenloggers 11 die Datenbus-Botschaften B in Form von Datenpaketen F identifiziert. Die Datenpakete F enthalten für jede Datenbus-Botschaft B einen Zeitstempel, eine ID und die Daten. Anhand des Zeitstempels ist ein Zeitpunkt des Auftretens einer Datenbus-Botschaft B auf dem Datenbus 22 genau nachvollziehbar bzw. können zeitliche Abstände Δt zwischen dem Auftreten von einzelnen Datenbus-Botschaften B genau ermittelt werden. Anhand des Zeitstempels wird bei jedem Auftreten einer gesendeten Datenbus-Botschaft B ein Busmerkmal MMBus erzeugt und für einen späteren Vergleich gespeichert. Die zeitlichen Abstände Δt zwischen den Busmerkmalen MMBus entsprechen genau den zeitlichen Abständen der im Rahmen der Kommunikation der Steuergeräte 21 über den Datenbus 22 gesendeten Datenbus-Botschaften B.
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In den Ausgangsdaten E des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 wird der digitalisierte Signalpegel P, wie in 2 gezeigt, auf das Auftreten von Wechseln des Signalpegels P hin untersucht. Bei jedem Wechsel wird an jedem dem Wechsel folgenden Abtastzeitpunkt A ein Sensormerkmal MMsensor erzeugt und für den späteren Vergleich gespeichert. Die zeitlichen Abstände Δt zwischen den Sensormerkmalen MMsensor entsprechen annähernd den zeitlichen Abständen der im Rahmen der Kommunikation der Steuergeräte 21 über den Datenbus 22 gesendeten Datenbus-Botschaften B. Eine maximal mögliche Abweichung der Sensormerkmale MMsensor vom tatsächlichen Zeitpunkt des Wechsels des Signalpegels P ist stets kleiner oder gleich dem reziproken Wert der Abtastrate des Analog-Digital-Umsetzers ADU und ist bei entsprechend hohen Abtastraten vernachlässigbar klein.
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Eine Abfolge aus einer bestimmten Anzahl von Busmerkmalen MMBus und Sensormerkmalen MMsensor mit den entsprechenden zeitlichen Abständen Δt weist eine Ähnlichkeit auf, die nur zu einer bestimmten Stelle in der über den Datenbus 22 laufenden Kommunikation kompatibel ist.
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In den zuvor gespeicherten Busmerkmalen MMBus und Sensormerkmalen MMsensor wird abschließend nach Ähnlichkeitsmerkmalen gesucht und die Stelle mit einer möglichst großen Ähnlichkeit ermittelt.
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Da die Erfassung der Sensorsignale SS synchron zum Signalpegel P erfolgt, ist an der Stelle der größten Ähnlichkeit zwischen den Ausgangsdaten E des Datenloggers 11 und den Ausgangsdaten E des Sensorsignalerfassungsmoduls 12 ein zeitlicher Bezug hergestellt, anhand dessen sich die beiden Signale nachträglich synchronisieren lassen.
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Die synchronisierten Ausgangsdaten E werden abschließend auf dem Messrechner 17 abgespeichert und können einer weiteren Auswertung zugeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Messanordnung
- 11
- Datenlogger
- 12
- Sensorsignalerfassungsmodul
- 13
- Eingänge (des Sensorsignalerfassungsmoduls 12)
- 14
- Schaltungslogik
- 15
- Signaleingang (der Schaltungslogik 14)
- 16
- Signalausgang (der Schaltungslogik 14)
- 17
- Messrechner
- 2
- Messobjekt
- 21
- Steuergerät
- 22
- Datenbus
- 23
- Sensor
- ADU
- Analog-Digital-Umsetzer
- A
- Abtastzeitpunkt
- B
- Datenbus-Botschaft (auf dem Datenbus 22)
- E
- Ausgangsdaten (des Datenloggers 11 / Sensorsignalerfassungsmoduls 12)
- F
- Datenpakete (im Messrechner 17)
- M
- Startmuster
- MMBus
- Busmerkmal
- MMsensor
- Sensormerkmal
- P
- Signalpegel
- SS
- Sensorsignal
- Δt
- zeitlicher Abstand (zwischen Busmerkmalen MMBus / Sensormerkmalen MMSensor)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005016323 B4 [0009]