DE4018333A1 - Verfahren und vorrichtung zum automatischen erfassen der kanten von haertemesseindruecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum automatischen erfassen der kanten von haertemesseindrueckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Erfas
sen der Kanten von Härtemeßeindrücken auf Werkstücken sowie auf eine
zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Bei der Härteprüfung wird aus dem erhaltenen Härtemeßeindruck ein
Härtewert ermittelt, für eine optische Auswertung muß der Härtemeßein
druck geometrisch erfaßt werden. Bei der Härteprüfung nach Vickers
beispielsweise, die als ein bekanntes, normiertes Meßverfahren viel
fältig im praktischen Einsatz ist, wird der Härtewert aus der Länge
der Eindruckdiagonalen bei bekannter Prüfkraft gemäß der in DIN 50 133
angegebenen Vickers-Formel ermittelt. Die Messung der Diagonalen er
folgt durch eine Meßeinrichtung, die in DIN 51 225 spezifiziert ist.
Um den Auswertevorgang des Härtemeßeindrucks abzukürzen und Bedie
nungsfehler auszuschließen, ist es bereits bekannt, die Härte automa
tisch durch Vermessen des Härtemeßeindrucks (Prüfeindrucks) zu bestim
men. Bei dem aus der DE-OS 34 01 527 bekannten Verfahren dieser Art
wird der Härtemeßeindruck des Prüfkörpers mit einer optischen Ver
größerungseinrichtung aufgenommen und dabei derart beleuchtet, daß
entweder der Rand gegenüber dem Umfeld hell erscheint oder der Härte
meßeindruck dunkel gegenüber dem Umfeld vorliegt. Es wird dann die
Kontur des Härtemeßeindrucks in Form von Randpunkten erfaßt, die zur
Berechnung der Härte der Probe notwendigen geometrischen Größen werden
aus den Randpunkten ermittelt und daraus die Härte berechnet. Die
deutschen Offenlegungsschriften 26 07 360 und 37 31 531 beziehen sich
allgemein auf Verfahren zum Erfassen von Konturen mittels TV-Kameras.
Bei den bekannten Verfahren ist eine einwandfreie Ermittlung der
Kanten eines Härtemeßeindrucks nicht immer gewährleistet. Oberflächen
fehler, beispielsweise Flecken, Riefen oder Verschmutzungen und der
gleichen können Ungenauigkeiten bei der Auswertung des Härtemeßein
drucks bewirken. Weiterhin können Fehler durch naheliegende, weitere
Härtemeßeindrücke auftreten. Schließlich benötigen die vorbekannten
Verfahren relativ viel Speicherplatz, da der gesamte Bildinhalt des
Videobildes abgespeichert wird.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
das bekannte Verfahren zum automatischen Erfassen der Kanten von Här
temeßeindrücken dahingehend weiterzubilden, daß die automatische Aus
wertung verbessert wird.
Zur verfahrensmäßigen Lösung dieser Aufgabe werden entsprechend Pa
tentanspruch 1 folgende Maßnahmen durchgeführt:
- a) Das Werkstück wird so beleuchtet, daß an den Kanten des Härtemeß eindrucks ein möglichst großer Kontrastsprung vorliegt.
- b) Der Härtemeßeindruck wird mit einer TV-Kamera erfaßt.
- c) Das dabei erhaltene Videosignal wird einem Komparator zugeführt, der einen in Anpassung an das Maß des Kontrastsprungs einstellbaren Pegel aufweist.
- d) Das Ausgangssignal des Komparators wird differenziert und die dabei erhaltenen Signale (Konturpulse) werden in einen Speicher geladen.
- e) Aus den Konturpulsen werden die geometrischen Daten, wie z. B. die Eindruckdiagonalen, rechnerisch ermittelt.
Erfindungsgemäß werden also nur diejenigen Bildpunkte bzw. Bildkoordi
naten abgespeichert, die Konturpulsen entsprechen, eine Digitalisie
rung des gesamten Videosignals mit allem kostenintensiven Aufwand ist
nicht nötig. Dabei wird der Pegel des Komparators dem Maß des Kon
trastsprungs angepaßt, indem beispielsweise der Pegel schrittweise
verändert, jedoch während der Dauer eines Halb- oder Vollbildes kon
stant bleibt und der angeschlossene Rechner den jeweils erhaltenen
Satz der Konturpulse dahingehend überprüft, ob er besser auswertbar
ist als ein Satz von Konturpulsen eines Bildes, bei dem der Komparator
einen anderen Pegel hat, oder es wird der Pegel des Komparators wäh
rend eines Zeilendurchlaufs verändert, beispielsweise in einem Be
reich, in dem die Kante erwartet wird, erniedrigt. Da die Erfassung
eines Halb- bzw. Vollbildes einschließlich Abspeicherung des zugehöri
gen Satzes an Konturpulsen in Echtzeit und damit in Bruchteilen einer
Sekunde erfolgt, benötigt die Optimierung des Pegels des Komparators
relativ wenig Zeit. Durch Einstellen des Pegels des Komparators wird
eine so weitgehende Selektion von Spannungssprüngen im analogen Video
signal in Konturpulse und Nichtkonturpulse erreicht, daß die nachfol
gende Abspeicherung und Auswertung entscheidend vereinfacht und ver
bessert wird. Insbesondere ist eine weitere Automatisierung der Aus
wertung hierdurch möglich.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Härtemeßeindruck mit einer nach der Ultraschall-
Kontakt-Impedanzmethode arbeitenden Vorrichtung erzeugt und nach die
sem Verfahren der Härtewert (unter Last) ermittelt, erst anschließend,
nach Entlastung, wird derselbe Härtemeßeindruck nach dem oben genann
ten Verfahren ausgemessen. Aus dem bekannten Härtewert nach der Kon
takt-Impedanzmethode werden rechnerisch Erwartungswerte für die Lage
der Kanten des Härtemeßeindrucks im Videobild errechnet und nur solche
Kontrastsprünge als Konturpulse berücksichtigt, die innerhalb einer
einstellbaren Abweichung vom Erwartungswert für die Kanten des Härte
meßeindrucks liegen. Der Erwartungswert kann dabei dadurch berücksich
tigt werden, daß der Pegel des Komparators während eines Zeilendurch
laufs verändert wird, andererseits und gleichzeitig hierzu kann jedoch
auch bei der rechnerischen Auswertung der Konturpulse eine Eliminie
rung abseits liegender Konturpulse erfolgen. Eine automatische Auswer
tung wird hierdurch auch bei schwierigen Verhältnissen, beispielsweise
geringem Kontrastsprung an den Kanten des Härtemeßeindrucks oder rauhe
Oberflächen des Werkstücks, ermöglicht.
Um die elastischen Veränderungen eines Härtemeßeindrucks während des
Entlastens erfassen und somit das im letzen Abschnitt beschriebene
Verfahren weiter verbessern zu können, wird vorgeschlagen, daß eine
Messung nach der Ultraschall-Kontakt-Impedanzmethode im teilweise
entlasteten Zustand durchgeführt wird, wobei jedoch sichergestellt
sein muß, daß der Eindringkörper vollflächig in Anlage am Härtemeßein
druck bleibt. Ist beispielsweise der Härtemeßeindruck mit einer Prüf
kraft von 10 N ausgeführt worden, so kann die anschließende Messung
nach der Kontakt-Impedanzmethode z. B. bei 3 N durchgeführt werden.
Dadurch lassen sich elastische Veränderungen berücksichtigen und für
die vollständige Entlastung hochrechnen, wodurch wiederum die Voraus
sage eines Erwartungswertes verbessert wird.
Als sehr vorteilhaft hat es sich weiterhin herausgestellt, dem Kompa
rator ein Zeitglied zuzuordnen, das die Zeitdauer zwischen zwei Aus
gangsspannungssprüngen des Komparators nach unten hin auf die Dauer
eines Bruchteils eines Zeilendurchlaufs, z. B. auf die Dauer des
Durchlaufs mehrerer Bildpunkte, begrenzt. Dies führt wiederum zu einer
deutlichen Reduzierung der abzuspeichernden Daten, es werden eng be
nachbarte Kontrastsprünge nicht als Konturpulse ausgewertet.
Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe gelöst durch eine Meßvorrichtung
mit einer TV-Kamera mit vorgeschaltetem Mikroskopobjektiv, einem Kom
parator, dem eine Schaltung für eine digital einstellbare Vergleichs
spannung zugeordnet ist, eine Differenzierstufe, einem Speicher und
einem Videomonitor für die Darstellung der Konturpulse entweder im
analogen Videosignal oder ausgelesen aus dem Speicher.
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich weiterhin aus der
folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Aus
führungsbeispiels, das unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert wird. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm der verwendeten Elektronik,
Fig. 2 die Schaltung der Eingangsstufe und des Pegelstellers gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 die Darstellung der abgespeicherten Konturpulse auf einem Vi
deomonitor und
Fig. 4 die Darstellung des Erwartungsbereichs der Konturpulse auf
einem Videomonitor.
Für die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine Vorrichtung benutzt, wie sie in Fig. 1 der deutschen Patentanmel
dung P 40 11 313.2 dargestellt ist. Die Beschreibung dieser Vorrich
tung gehört voll inhaltlich zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Anmeldung.
Das Videosignal der TV-Kamera wird über eine Leitung 20 einer Ein
gangsschaltung 22 zugeführt. Sie ist im einzelnen aus Fig. 2 ersicht
lich, worauf im folgenden näher eingegangen wird. Die Eingangsschal
tung umfaßt im wesentlichen einen Komparator 24, weiterhin wird das
Signal in ihr differenziert. Am Ausgang der Eingangsschaltung 22 lie
gen gleichpolige Konturpulse vor, von denen einer in Fig. 2 angedeutet
dargestellt ist. Sie werden einerseits einem Adreßzähler 26 und ande
rerseits einem Umschalter 28 zugeführt. Letzterer steuert die Umschal
tung zwischen zwei Betriebszuständen, einerseits "Konturen sammeln",
also Einspeichern der Werte der Konturpulse und andererseits "Kontur
pulse auslesen", es erfolgt dann eine Darstellung der abgespeicherten
Konturpulse entsprechend Fig. 3 auf einem Videobildschirm. Der Um
schalter 22 ist über die Datenleitung b umschaltbar, die Umschaltung
erfolgt softwaremäßig über einen Adreßdekoder 30, der mit einem Host-,
Steuer- und Adreßbus 1 verbunden ist.
Ein Spaltenzähler 32 und ein Zeilenzähler 34 enthalten ständig die
aktuelle Position des Elektronenstrahls auf dem Bildschirm bzw. des
Abtastpunktes in der Videokamera. In der Betriebsart "Konturen sam
meln" sind die beiden Zähler 32, 34 mit ihren Ergebnisausgängen über
die drei Businterfaces h mit den Datenanschlüssen von drei RAM-Bausteinen
36 verbunden, deren parallel geschaltete Adreßeingänge über eine
Datenleitung m von dem 13 Bit breiten Adreßzähler 26 bedient werden.
Dieser wird nach jedem zweiten Bildsynchronimpuls, also nach jedem
Video-Vollbild, zurückgesetzt und in der hier beschriebenen Betriebs
art "Konturen sammeln" immer dann weitergeschaltet, wenn ein Kontrast
sprung im Videosignal von der Eingangsschaltung 22 als Konturimpuls
erkannt und ausgegeben wird. Ein Konturimpuls veranlaßt jeweils
gleichzeitig die RAM-Bausteine 36, den aktuellen Inhalt des Spalten
zählers 32 und des Zeilenzählers 34 abzuspeichern. Die RAM-Bausteine
36 sind so organisiert, daß insgesamt drei Bytes unter einer gemeinsa
men, karteninternen Adresse für einen Koordinatenpunkt zur Verfügung
stehen, d. h. je 12 Bit für Zeile bzw. Spalte.
Nach Durchlauf eines Videovollbildes enthalten die drei RAM-Bausteine
36 so viele Koordinatenadressen, wie Konturpulse im Video-Bild von der
Eingangsschaltung 22 abgegeben wurden. Diese Information ist deutlich
kleiner als für die Abspeicherung des kompletten Videosignals eines
Vollbildes notwendig wäre. Es soll hier nocheinmal ausdrücklich darauf
hingewiesen werden, daß die Abspeicherung in den RAM-Bausteinen 36 in
Echtzeit erfolgt.
In einer geänderten Schaltung kann der Mittelwert aus mehreren Video-
Vollbildern jeweils in den RAM-Bausteinen 36 abgespeichert werden.
Weiterhin kann in einer Schaltungsvariante die Kombination der RAM-
und Latchbausteine durch dual-ported RAM′s ersetzt werden.
In der Betriebsart "Auslesen" werden über den Umschalter 28 die Daten
anschlüsse der RAM-Bausteine 36 von den Ergebnisausgängen der beiden
Zähler 32, 34 getrennt und stattdessen mit dem Datenbus eines hier
nicht dargestellten Rechners verbunden. Das Auslesen der RAM-Bausteine
36 beschränkt sich je nach Anzahl der erfaßten Konturpulse unter Um
ständen nur auf wenige 100 Bytes, dies ist für die Geschwindigkeit des
Auswertevorgangs sehr vorteilhaft.
Gleichzeitig mit dem Umschalten der Ergebnisausgänge der RAM-Bausteine
36 wird der RAM-Adressenzähler zurückgesetzt. Es werden nun eine Reihe
von Lesevorgängen an weiteren, festgelegten I/O-Adressen durchgeführt,
eine Gruppe von drei nacheinander durchgeführten Lesevorgängen liefert
jeweils einen Koordinatenpunkt, der zu einem erfaßten Konturpuls ge
hört. Dies erreicht man, indem man für jeden der drei RAM-Bausteine 36
eine individuelle I/O-Adresse vorsieht und nach dem Auslesen des letz
ten bzw. vor dem Auslesen des ersten Bausteins der RAM-Kombination den
RAM-Adressenzähler incrementiert. Die einzelnen Byte-Plätze der RAM-
Bausteine 36 werden also nicht durch Adressen angesprochen, die über
den Adreßbus des Rechners laufen, sondern die byteindividuellen
Adressen werden von einem Hardwarezähler erzeugt, der bei einem Lese
vorgang auf einer bestimmten I/O-Adresse weitergeschaltet wird. Der
Vorteil liegt darin, daß die karteninterne RAM-Kombination nicht Be
standteil des rechnerinternen Speichersystems ist und somit auch den
rechnerinternen Adreßraum nicht beeinträchtigt.
Die im angeschlossenen Rechner laufende Software muß in der Lage sein,
die Koordinaten-Daten, die für jeden erfaßten Konturpuls in Form von
drei hexadezimalen Bytes vorliegen, einzulesen und in Punktkoordinaten
für eine eventuelle Darstellung auf dem Rechnerbildschirm umzuwandeln.
Das Ergebnis eines derartigen Auslesevorgangs ist in Fig. 3 darge
stellt. Man erkennt das Bild eines Vickers-Eindrucks 36 sowie inner
halb und außerhalb dieses Bildes mehrere erfaßte Konturpulse, die
offensichtlich nicht zum Eindruck selbst gehören und im folgenden als
Fehlerpulse 40 bezeichnet werden. Bei einer unmittelbaren Auswertung
aller erfaßten Konturpulse würden diese Fehlerpulse das Ergebnis,
beispielsweise bei der Ermittlung der Diagonalen des Vickers-Eindrucks
38, verfälschen. Es muß also dafür Sorge getragen werden, daß diese
Fehlerpulse 40 nicht bei der rechnerischen Auswertung mitberücksich
tigt werden.
Die im angeschlossenen Rechner laufende Software muß in der Lage sein,
geschlossene Kurvenzüge zu erkennen und deren Fläche bzw. andere Ab
messungen, wie beispielsweise Diagonalen, zu berechnen. Zur Unterstüt
zung kann dabei die Information über den zu erwartenden Eindruck her
angezogen werden, beispielsweise ein Konturenbild mit im wesentlichen
quadratischer Form, wenn ein Vickers-Eindruck vorliegt. Kann eine
derartig geschlossene Fläche eindeutig als Eindruckumrandung erkannt
werden, ist eine automatische Auswertung möglich.
Liegt dagegen ein Werkstück mit schlechter Oberflächenqualität vor, so
muß die Software in der Lage sein, aus der Fülle von Konturpulsen die
wahrscheinliche Lage eines Härtemeßeindrucks zu berechnen, um auch in
diesem Fall eine automatische Auswertung zumindest zu versuchen. Das
Ergebnis der Auswertung kann graphisch auf dem Monitorbildschirm dar
gestellt und damit von einem Bediener überprüft werden. So können
beispielsweise die Werte der Diagonalen und ihre erkannte Lage im
Falle eines Vickers-Eindrucks auf dem Monitor des Rechners zugleich
mit den Konturpulsen dargestellt werden. Anhand einer derartigen Dar
stellung kann ein Benutzer unmittelbar erkennen, ob die automatische
Auswertung im wesentlichen zutreffend ist oder nicht.
In der Eingangsschaltung 22 findet in einem als Emitterfolger betrie
benen Transistor 42 eine Impedanzwandlung statt, der nachgeschaltete
Transistor 44 bildet mit den zugehörigen Bauteilen den Komparator 24.
Sein Emitter liegt auf einem einstellbaren Potential, das als Pegel
bezeichnet wird. Der Ausgang des Komparators 24 ist über einen Transi
stor 46, der der TTL-Anpassung dient, mit einer Differenzierschaltung
47 verbunden.
Für die Pegelerzeugung ist ein D/A-Wandler 48 (Fig. 1) vorgesehen. In
der konkreten Schaltung gemäß Fig. 2 wird ein IC 50 eingesetzt, der in
der praktischen Ausführung als DAC 0832 LLN D 37 ausgeführt ist. Der
IC 50 ist eingangsseitig mit den Leitungen a und h verbunden, sein
Plus- und Minusausgang ist an einen Operationsverstärker 52 (TAA 765
A) angeschlossen, dessen Ausgang wiederum mit dem Emitter des Kompara
tor-Transistors 44 verbunden ist. Über den Datenbus h des Rechners
kann die Höhe des Pegels softwaremäßig vorgegeben werden.
Die Signaldifferenzierung erfolgt im hier gezeigten Ausführungsbei
spiel dadurch, daß einer Exklusiv-Oder-Schaltung 54 das Ausgangssignal
des TTL-Anpassungstransistors 46 einerseits zeitverzögert und anderer
seits direkt zugeleitet wird. Da die Zeitverzögerung ca. 200 ns be
trägt, tritt am Ausgang der Oder-Schaltung 54 ein gleichlanger Impuls
immer dann auf, wenn das zeitverzögerte Signal und das direkt einge
speiste Signal nicht übereinstimmen.
Im Idealfall liegen die Härtemeßeindrücke im Videobild als schwarz
getastetes Bildinhaltssignal vor, die Umgebung des Eindrucks sorgt
dagegen wegen der gut reflektierenden Oberfläche des Werkstücks für
eine Helltastung. Im Idealfall ist der Bildinhalt des Zeilensignal
also ein Rechtecksignal, dessen Sprünge (Rechteckkanten) zu den Zeit
punkten vorliegen, an denen die beiden Kanten des Meßeindrucks erfaßt
werden. Das zeitverzögerte Signal ist demgegenüber um 200 Nanosekunden
versetzt. Aufgrund der Exklusiv-Oder-Schaltung werden gleichpolige
Konturpulse am Ausgang der Eingangsschaltung 22 erhalten, wenn das
zeitverzögerte Signal und das direkt eingespeiste Signal nicht über
einstimmen.
Über eine kleine Kapazität wie z. B. 33 pF, wie sie in Fig. 2 als 56
dargestellt ist, kann der Ausgang der Eingangsschaltung 22 mit einem
Monitor verbunden werden, an den die Videokamera unmittelbar ange
schlossen ist. Auf dem Videobild erscheinen dann zusätzlich zur opti
schen Wiedergabe des vom Mikroskopobjektiv erfaßten Härtemeßeindrucks
weißgetastet die Bildpunkte der Konturpulse, jedoch wegen der Zeitver
zögerung geringfügig zeilenmäßig nach rechts versetzt.
Andere Differenzierschaltungen 47 als die hier gezeigte lassen sich eben
so einsetzen, derartige andere Differenzierschaltungen sind beispiels
weise aus Tietze, Schenk "Halbleiter-Schaltungstechnik" Springer-Ver
lag, ersichtlich.
Anstelle einer Software-Steuerung des Pegels ist es auch möglich, den
Pegel manuell, beispielsweise über ein Potentiometer, einzustellen. In
diesem Fall wird in der soeben beschriebenen Einblendung der Konturen
pulse in das Videobild der TV-Kamera das Potentiometer so verändert,
bis sich für einen Benutzer optimale Konturenpulse ergeben, also die
eingeblendeten Bildpunkte möglichst einen geschlossenen Kurvenzug,
beispielsweise das Quadrat eines Vickers-Eindrucks, wiedergeben und
möglichst geringe Störsignale außerhalb dieses Kurvenzuges vorliegen.
Bei einer Softwaresteuerung des Pegels, wie sie im hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel vorliegt, kann mittels des Rechners ein Optimie
rungsprogramm für den Pegel durchgeführt werden. Dabei wird der Pegel
schrittweise softwaregesteuert verändert und der jeweils in den RAM-
Bausteinen 36 gespeicherte Satz der Konturpulse eines Video-Vollbildes
für einen gewissen Pegelwert daraufhin überprüft, ob die Konturpulse
den zu erwartenden Härtemeßeindruck beschreiben. Auf diese Weise ist
eine automatische Erfassung und ein automatisches Ausmessen von Härte
meßeindrücken möglich, ohne daß es der Begutachtung des Monitorbildes
der TV-Kamera durch einen Benutzer bedarf. Es ist auch denkbar, die
Mikroskopbeleuchtung per Software in der Helligkeit zu steuern. Es hat
sich nämlich gezeigt, daß eine leichte Übersteuerung der Kamera im
Bereich der Eindrucksumgebung ebenfalls zu einer Datenreduktion führt
und die Eindruckumrandung noch schärfer hervortreten läßt indem Aus
fransungen des Randes, die durch Aufwölbungseffekte entstehen, optisch
unterdrückt werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird mittels der oben erwähnten
Meßvorrichtung nach der deutschen Patentanmeldung P 40 11 313.2, oder
mittels einer anderen, geeigneten Vorrichtung, ein Härtemeßeindruck in
einem Werkstück mit einem Eindringkörper durchgeführt der am freien
Ende eines stabförmigen Resonators angeordnet ist. Nach dem bekannten
Kontakt-Impedanz-Verfahren wird die Schwingungsänderung des Resonators
gemessen und hieraus der Härtewert ermittelt. Entsprechend der
englischsprachigen Bezeichnung dieses Verfahrens als ultrasonic-
contact-impedance-Verfahren wird dieser Meßwert als UCI-Härtewert
bezeichnet.
Der UCI-Härtewert wird für das erfindungsgemäße Verfahren benutzt, um
einen Erwartungswert für die Konturpulse zu errechnen. Da der Mittel
punkt und, z. B. für das Vickers-Verfahren, auch die Orientierung der
Kanten des Eindringkörpers bekannt sind, kann mit Hilfe des UCI-Härte
wertes die zu erwartende Lage der Kanten des Härtemeßeindrucks errech
net werden. Diese errechneten Werte können auf dem Monitor des Rech
ners dargestellt werden. Ordnet nun man diesen Erwartungswerten für
die Kanten einen Fehlerbereich zu, der jedoch deutlich kleiner als die
Kantenlänge ist, so erhält man Bereiche 58, wie sie in Fig. 4 darge
stellt sind, in die die Konturpulse fallen müßten. Für die Auswertung
werden nur solche Konturpulse heranbezogen, die in den gezeigten Qua
dratrahmen der Erwartungsbereiche 58 (Fig. 4) hineinfallen. Bei einer
Auswertung des Inhaltes der Fig. 3 würden also die außerhalb des zu
erkennenden Quadrates liegenden Fehlerpulse 40 fast vollständig unbe
rücksichtigt bleiben. Die automatische Auswertung wird hierdurch ent
scheidend verbessert.
In einer Verbesserung dieses Verfahrens wird nicht der UCI-Härtewert
für die volle Prüfkraft, mit der der Härtemeßeindruck erzeugt wurde,
verwendet, vielmehr wird nach Auflegen der vollen Prüfkraft wieder
entlastet, beispielsweise auf ein Drittel der Prüfkraft und wird der
hierzu gehörende UCI-Härtewert bestimmt. Auf diese Weise lassen sich
elastische Rückstellungen präzise erfassen und bessere Vorhersagen für
den Erwartungswert machen.
Claims (10)
1. Verfahren zum automatischen Erfassen der Kanten von Härtemeßein
drücken auf Werkstücken, insbesondere Vickers-Eindrücken, bei dem
a) das Werkstück so beleuchtet wird, daß an den Kanten des Härte
meßeindrucks ein möglichst großer Kontrastsprung vorliegt, b) der
Härtemeßeindruck mit einer TV-Kamera erfaßt wird, c) das dabei
erhaltene Videosignal einem Komparator (24) zugeführt wird, der
einen in Anpassung an das Maß des Kontrastsprungs einstellbaren
Pegel aufweist, d) das Ausgangssignal des Komparators (24) diffe
renziert und die dabei erhaltenen Signale (Konturpulse) in einen
Speicher (26) geladen werden und e) aus den Konturpulsen geometri
sche Daten, wie beispielsweise eine Eindruckdiagonale oder der
Flächeninhalt des Eindrucks, rechnerisch ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Härtemeß
eindruck mit einer nach der Ultraschall-Kontakt-Impedanzmethode
arbeitenden Sonde erzeugt und dabei zuvor nach diesem Verfahren
unter Last ausgemessen wird, daß aus diesem Härtewert rechnerisch
ein Erwartungswert für die Lage der Kanten des zeitlich später
optisch auszumessenden Härtemeßeindrucks errechnet und nur die
Konturpulse berücksichtigt werden, die innerhalb einer vorgegebe
nen, einstellbaren Abweichung vom Erwartungswert liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kompara
tor (24) ein Zeitglied zugeordnet ist, das die Zeitdauer zwischen
zwei Ausgangsspannungssprüngen des Komparators nach unten hin auf
die Dauer eines Bruchteils eines Zeilendurchlaufs, z. B. auf die
Dauer des Durchlaufes einiger Bildpunkte, begrenzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Speicher
(36) die die Adressen der Spalte und Zeile derjenigen Bildpunkte
abgespeichert werden, bei denen ein Kontrastsprung erfaßt wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei unrunden
Eindrücken, beispielsweise bei Vickers-Eindrücken die Kanten des
Härtemeßeindrucks in einem möglichst großen Winkel, z. B. 45° zur
Abtastrichtung in Zeilenrichtung verlaufen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Bild des Härtemeßeindrucks zumindestens über die Hälfte der Zeile
des Video-Signals erstreckt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pegel
des Komparators (24) über einen D/A-Wandler erzeugt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, ge
kennzeichnet durch einen Komparator (24) mit einstellbarem Pegel,
ein Differenzierglied (47) und RAM-Bausteine (26) für die Speicherung
der differenzierten Signale (Konturpulse).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kompa
rator (24) ein D/A-Wandler (48) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bewußt
mit einer leicht übersteuerten Kamera gearbeitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018333 DE4018333A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Verfahren und vorrichtung zum automatischen erfassen der kanten von haertemesseindruecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018333 DE4018333A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Verfahren und vorrichtung zum automatischen erfassen der kanten von haertemesseindruecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018333A1 true DE4018333A1 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6408009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904018333 Withdrawn DE4018333A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Verfahren und vorrichtung zum automatischen erfassen der kanten von haertemesseindruecken |
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