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Die Erfindung betrifft eine Nasszelle für ein Campingfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 20 2004 017 165 U1 ist eine Nasszelle für ein Campingfahrzeug bekannt, welche einen unbeweglichen Wandabschnitt mit einer Öffnung und einen beweglichen Wandabschnitt umfasst, wobei die Öffnung durch den beweglichen Wandabschnitt verschlossen ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Nasszelle vorzuschlagen, welche für eine komfortable Benutzung der in der Nasszelle vorhandenen sanitären Einrichtungen eine vorübergehende Vergrößerung ihres Innenraums ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Bei der Nasszelle für ein Campingfahrzeug, welche einen unbeweglichen Wandabschnitt mit einer Öffnung und einen beweglichen Wandabschnitt umfasst, wobei die Öffnung durch den beweglichen Wandabschnitt verschlossen ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der bewegliche Wandabschnitt mit einer ersten Seitenkante des unbeweglichen Wandabschnitts durch Gelenkmittel drehgelenkig verbunden ist und dass der bewegliche Wandabschnitt mit einer zweiten Seitenkante des unbeweglichen Wandabschnitts durch Führungsmittel schiebebeweglich verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, einen Innenraum der Nasszelle durch ein von dem Innenraum weg gerichtetes Schwenken des beweglichen Wandabschnitts und ein zeitglich hierzu erfolgendes Herausziehen des beweglichen Wandabschnitts zu vergrößern, so dass bei weiterhin durch den unbeweglichen und den beweglichen Wandabschnitt verschlossener Nasszelle der Innenraum der Nasszelle verschlossen ist.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass der bewegliche Wandabschnitt ein starres Wandsegment und ein flexibles Wandsegment umfasst. Hierdurch ist es möglich, einen Teil des beweglichen Wandabschnitts platzsparend anzuordnen, wenn der Innenraum der Nasszelle unvergrößert ist.
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Es ist auch vorgesehen, das flexible Wandsegment an eine in einen Innenraum der Nasszelle weisenden Innenseite des unbeweglichen Wandabschnitts anzubinden und das flexible Wandsegment als Lamellenwand auszubilden. Hierdurch lässt sich das flexible Wandelement neben dem unbeweglichen Wandabschnitt in dem Innenraum der Nasszelle flexibel anordnen.
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Durch eine Ausbildung der Führungsmittel für das flexible Wandelement als eine untere Kulissenführung und eine obere Kulissenführung lässt sich das flexible Wandelement zuverlässig führen.
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Weiterhin ist es vorgesehen, die untere Kulissenführung durch eine untere Nut zu bilden, welche in einem Laufboden der Nasszelle ausgebildet ist, und die obere Kulissenführung durch eine obere Nut zu bilden, welche in einer Decke der Nasszelle ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt sich das flexible Wandelement mit minimalem bautechnischen Aufwand führen.
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Es ist auch vorgesehen, dass der bewegliche Wandabschnitt wahlweise
- - entweder in einer ersten Stellung steht, in welcher das starre Wandsegment mit einer zwischen einer Innenseite und einer Außenseite des starren Wandsegments verlaufenden Stirnseite an einer Stirnseite des unbeweglichen Wandabschnitts anliegt
- - oder in einer zweiten Stellung steht, in welcher das flexible Wandsegment vollständig ausgefahren ist,
- - oder in beliebige Zwischenstellungen zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung steht. Hierdurch lässt sich ein Volumen des Innenraums der Nasszelle einfach an die jeweiligen Erfordernisse anpassen.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Nasszelle eine Zugangstüre umfasst, wobei die Zugangstüre in dem starren Wandsegment des beweglichen Wandabschnitts ausgebildet ist. Hierdurch ist ein es möglich, den Innenraum der Nasszelle unabhängig von der Stellung des beweglichen Wandabschnitts durch das starre Wandsegment zu betreten und zu verlassen
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Es ist auch vorgesehen, dass die Nasszelle weiterhin eine drehbare Schwenkwand, ein Waschbecken und eine Toilette umfasst, wobei das Waschbecken an der Schwenkwand befestigt ist, wobei die Schwenkwand in einer ersten Stellung parallel zu dem unbeweglichen Wandabschnitt ausgerichtet ist, wobei die Schwenkwand in der zweiten Stellung des beweglichen Wandelements derart in eine zweite Stellung schwenkbar ist, dass das Waschbecken wenigstens teilweise über der Toilette positioniert ist und dass die Schwenkwand den Innenraum der Nasszelle in einen Duschraum und einen Nebenraum teilt und dass eine dem Waschbecken gegenüber liegende Rückseite der Schwenkwand für den Duschraum einen Spritzschutz bildet. Hierdurch lässt sich in dem Innenraum ein komfortabler Duschraum bilden.
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Schließlich ist es vorgesehen, dass die Kulissenführungen jeweils einen bogenförmig Führungsabschnitt und einen mäanderförmigen, insbesondere U-förmigen Führungsabschnitt umfassen. Hierdurch kann das flexible Wandsegment einer Drehbewegung des starren Wandsegments unter Ausbildung eines gewölbten Wandsegments folgen und hierdurch lässt sich das flexible Wandsegment kompakt parken.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
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Hierbei zeigt:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer in einem Campingfahrzeug angeordneten Nasszelle, wobei ein beweglicher Wandabschnitt in einer ersten Stellung steht;
- 2: eine weitere perspektivische Ansicht der in der 1 gezeigten Nasszelle, wobei der bewegliche Wandabschnitt in einer zweiten Stellung steht und
- 3: eine weitere perspektivische Ansicht der in den 1 und 2 gezeigten Nasszelle, wobei eine Schwenkwand zur Bildung eines Duschraums in eine zweite Stellung geschwenkt ist.
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In der 1 ist eine perspektivische Ansicht einer in einem Campingfahrzeug 1 angeordneten Nasszelle 2 gezeigt, wobei ein beweglicher Wandabschnitt 3 in einer ersten Stellung 3-1 steht.
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Die Nasszelle 2 umfasst neben dem beweglichen Wandabschnitt 3 einen in Draufsicht C-förmigen und unbeweglichen Wandabschnitt 4 mit einer Öffnung 5. Die Öffnung 5 ist durch den beweglichen Wandabschnitt 3 verschlossen. Der bewegliche Wandabschnitt 3 ist mit einer ersten Seitenkante 4a des unbeweglichen Wandabschnitts 4 durch Gelenkmittel 6 drehgelenkig verbunden. Weiterhin ist der bewegliche Wandabschnitt 3 mit einer zweiten Seitenkante 4b des unbeweglichen Wandabschnitts 4 durch Führungsmittel 7 (siehe 2) schiebebeweglich verbunden. Beide Seitenkanten 4a, 4b verlaufen vertikal im Raum.
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Der bewegliche Wandabschnitt 3 umfasst ein starres Wandsegment 8 und ein flexibles Wandsegment 9. Hierbei ist das starre Wandsegment 8 der ersten Seitenkante 4a des unbeweglichen Wandabschnitts 4 zugeordnet und hierbei das flexible Wandsegment 9 der zweiten Seitenkante 4b des unbeweglichen Wandabschnitts 4 zugeordnet.
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Entsprechend ist das flexible Wandsegment 9 an eine in einen Innenraum 10 der Nasszelle 2 weisende Innenseite 11 (siehe 2) des unbeweglichen Wandabschnitts 4 angebunden. Das flexible Wandsegment 9 ist als um exemplarisch dargestellte Hochachsen H9 (siehe 2) biegbare Lamellenwand 12 ausgebildet.
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Als Sanitäreinrichtungen 13 umfasst die Nasszelle 2 ein Waschbecken 14, eine Toilette 15 und eine Duschsäule 16.
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Die Führungsmittel 7 umfassen eine untere Kulissenführung 17 und eine nicht dargestellte obere Kulissenführung. Diese liegen sich in Bezug auf eine parallel zu einem Laufboden 18 8siehe 2) der Nasszelle 2 ausgerichtete, gedachte Ebene 19 (siehe 2) spiegelbildlich gegenüber. In diesen Kulissenführungen 17 ist das flexible Wandsegment 9 geführt.
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Die untere Kulissenführung 17 ist durch eine untere Nut 20 (siehe 2) gebildet, welche in dem Laufboden 18 der Nasszelle 2 ausgebildet ist. Die obere, nicht dargestellte Kulissenführung ist durch eine obere, nicht dargestellte Nut gebildet, welche in einer nicht dargestellten Decke der Nasszelle 2 ausgebildet ist.
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Die 2 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der in der 1 gezeigten Nasszelle 2, wobei der bewegliche Wandabschnitt 3, welcher das starre Wandsegment 8 und das flexible Wandsegment 9 umfasst, in einer zweiten Stellung 3-2 steht.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der 1 und 2 ist erkennbar, dass zur Veränderung eines Volumens V2 der Nasszelle 2 der bewegliche Wandabschnitt 3 wahlweise
- - entweder in die erste Stellung 3-1 (siehe 1) bewegbar ist, in welcher das starre Wandsegment 8 mit einer zwischen einer Innenseite 21 und einer Außenseite 22 des starren Wandsegments 8 verlaufenden Stirnseite 23 an der Stirnseite 4b des unbeweglichen Wandabschnitts 4 anliegt
- - oder in die zweite Stellung 3-2 (siehe 2) bewegbar ist, in welcher das flexible Wandsegment 9 aus den Führungsmitteln 7 vollständig ausgefahren ist,
- - oder in beliebige, nicht dargestellte Zwischenstellungen zwischen der ersten Stellung 3-1 (siehe 1) und der zweiten Stellung 3-2 (siehe 2) bewegbar ist.
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Die Nasszelle 2 umfasst eine Zugangstüre 25, wobei die Zugangstüre 25 in dem starren Wandsegment 8 des beweglichen Wandabschnitts 3 ausgebildet und als Drehtür 26 ausgeführt ist. Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ist es auch vorgesehen, die Zugangstüre 25 als Schiebetür auszuführen.
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In der 3 ist eine weitere perspektivische Ansicht der in den 1 und 2 gezeigten Nasszelle 2 dargestellt, wobei hier eine Schwenkwand 27, welche in den 1 und 2 in einer ersten Stellung 27-1 steht, zur Bildung eines Duschraums 28 in eine zweite Stellung 27-2 geschwenkt ist.
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Das Waschbecken 14 ist an der Schwenkwand 27 befestigt und mit dieser bewegbar. Die Schwenkwand 27 ist in der ersten Stellung 27-1 (siehe 1 und 2) parallel zu dem unbeweglichen Wandabschnitt 4 ausgerichtet und verdeckt die Duschsäule 16. Die Schwenkwand 27 lässt sich, sofern das bewegliche Wandelement 3 in der zweiten Stellung 3-2 steht, derart über den Laufboden 18 schwenken, dass das Waschbecken 14 wenigstens teilweise über der Toilette 15 positioniert ist und dass die Schwenkwand 27 den Innenraum 10 der Nasszelle 2 in den Duschraum 28 und einen Nebenraum 29 teilt und dass eine dem Waschbecken 14 gegenüber liegende Rückseite 30 der Schwenkwand 27 für den Duschraum 28 einen Spritzschutz 31 bildet (siehe 3).
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Die Kulissenführungen 17 umfassen jeweils einen bogenförmig Führungsabschnitt 17a (siehe 1) und einen U-förmigen Führungsabschnitt 17b (siehe 2, 3). In den Laufboden 18 ist eine den Duschraum 28 umlaufende Ablaufrinne 32 integriert
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Weiterhin ist an dem unbeweglichen Wandabschnitt 4 ein Rollo 33 angeordnet, dass mit dem starren Wandsegment verbunden ist, in der ersten Stellung 3-1 des beweglichen Wandabschnitts 3 ist dieses aufgerollt und in der zweiten Stellung 3-2 des beweglichen Wandabschnitts 3 ist dieses derart abgerollt, dass das flexible Wandsegment 9 von einem Rollobelag 34 überdeckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Campingfahrzeug
- 2
- Nasszelle
- 3
- beweglicher Wandabschnitt
- 3-1
- ersten Stellung von 3
- 3-2
- zweiten Stellung von 3
- 4
- unbeweglichen Wandabschnitt 4
- 4a
- erste Seitenkante von 4
- 4b
- zweite Seitenkante von 4
- 5
- Öffnung in 4
- 6
- Gelenkmittel zwischen 3 und 4
- 7
- Führungsmittel zwischen 3 und 4
- 8
- starres Wandsegment von 3
- 9
- flexibles Wandsegment von 3
- 10
- Innenraum von 2
- 11
- Innenseite 11 des unbeweglichen Wandabschnitts 4
- 12
- Lamellenwand
- 13
- Sanitäreinrichtung
- 14
- Waschbecken
- 15
- Toilette
- 16
- Duschsäule
- 17
- untere Kulissenführung
- 17a
- bogenförmiger Führungsabschnitt
- 17b
- U-förmiger Führungsabschnitt
- 18
- Laufboden von 2
- 19
- gedachte Ebene
- 20
- untere Nut
- 21
- Innenseite 21 von 8
- 22
- Außenseite 22 von 8
- 23
- Stirnseite 23 von 8
- 24
- nicht belegt
- 25
- Zugangstüre
- 26
- Drehtür
- 27
- Schwenkwand
- 27-1
- ersten Stellung von 27
- 27-2
- zweite Stellung von 27
- 28
- Duschraum
- 29
- Nebenraum
- 30
- Rückseite von 27
- 31
- Spritzschutz
- 32
- Ablaufrinne
- 33
- Rollo
- 34
- Rollobelag
- H9
- Hochachsen H9
- V2
- Volumen der Nasszelle 2
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004017165 U1 [0002]