-
Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner mit einem Ablaufsystem zum bestimmungsgemäßen Abpumpen des Abwassers mit einer im unteren Gehäusebereich des Gerätes angeordneten Ablaufpumpe, mittels der nach Beendigung der einzelnen Programmphasen das sich im Ablaufsumpf unter dem Laugenbehälter ansammelnde Abwasser über eine Ablaufleitung abgepumpt wird.
-
Aus dem Stand der Technik ist es bei Waschmaschinen einschlägig bekannt, im Ablauf des Laugenbehälters eine Verschlussvorrichtung beispielsweise in Form einer Auftriebskugel anzuordnen, die nach dem Abschalten der Ablaufpumpe durch das aus der Ablaufleitung und einem darin angeordneten Rücklaufreservoir zurückströmende Abwasser den Ablauf dicht verschließt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Wasch- oder Pflegemittel während des Einspülvorgangs nicht im Ablaufsumpf absetzen können, somit beim Abpumpvorgang ungenutzt aus der Maschine herausbefördert werden. (
DE 10 2011 050 922 B3 )
-
Weiterhin ist es bekannt, Waschmaschinen zusätzlich mit einem Umflutsystem auszurüsten, wobei eine Umflutpumpe aus dem Ablaufbereich unter dem Laugenbehälter die Wasch- oder Spülflüssigkeit im Kreislauf über eine Umflutleitung zurück in den Laugenbehälter fördert.
-
Bei den Waschmaschinen der vorbeschriebenen Art ist in der Ablaufleitung innerhalb des Gerätegehäuses eine sogenannte Rücklaufsicherung angeordnet. Diese Rücklaufsicherung soll die Funktion eines Geruchsverschlusses in der Art eines Siphons ausüben und gleichzeitig ein Reservoir bilden, damit das darin nach dem Abschalten der Ablaufpumpe verbleibende Abwasser zurückströmen kann, um durch die Auftriebskugel das Verschließen des Ablaufs unterhalb des Laugenbehälters bewirken zu können.
-
Ein Nachteil des vorgenannten Standes der Technik besteht darin, dass die in der Ablaufleitung zu integrierende Rücklaufsicherung einen nicht unbeträchtlichen Bauteileaufwand erfordert, da neben der Bildung des Wasserreservoirs auch für eine Entlüftung der Rücklaufsicherung gesorgt werden muss. Außerdem muss für die Unterbringung der Rücklaufsicherung im Gerätegehäuse ein entsprechender Platzbedarf zur Verfügung stehen.
-
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, die Nachteile des bisherigen Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner bereit zu stellen, bei denen das Abwassersystem mit einer einfachen Verschlusseinrichtung in der Ablaufleitung ausgerüstet werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner, die in bekannter Weise mit einem Ablaufsystem ausgebildet sind, bei dem nach Beendigung der einzelnen Waschprogrammphasen das anfallende Abwasser von einer Ablaufpumpe über eine im Gerätegehäuse angeordnete Ablaufleitung nach außen abgeleitet wird.
-
Die erfindungsgemäße Maßnahme besteht dabei im Wesentlichen darin, auf der Druckseite der Ablaufpumpe ein Rückschlagventil anzuordnen, welches derart ausgebildet ist, dass es sich nach dem Einschalten der Ablaufpumpe mit dem Beginn des Ablaufvorgangs durch die von der Ablaufpumpe erzeugte Ablaufströmung öffnet und dass es sich nach dem Abschalten der Ablaufpumpe zum Ende des Ablaufvorgangs selbsttätig wieder schließt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Rückschlagventil als Kugelventil ausgebildet und umfasst vorzugsweise ein als Sinkkugel ausgebildetes Verschlusselement, welches in seiner Verschlussposition in einem von einem Dichtungselement gebildeten Ventilsitz dichtend eingreift.
-
In zweckmäßiger Ausgestaltungsform weist das Rückschlagventil ein Ventilgehäuse auf, in dem die Sinkkugel und das mit der Sinkkugel zusammenwirkende Dichtungselement angeordnet sind. Um die vorgesehene Ventilfunktion ausüben zu können, ist die Sinkkugel derart ausgebildet, dass diese bei eingeschalteter Ablaufpumpe durch die dabei erzeugte Ablaufströmung angehoben wird und dabei den Durchfluss freigibt, und wobei nach dem Abschalten der Ablaufpumpe die Sinkkugel durch Schwerkraft sowie durch die nach Abschalten der Ablaufpumpe in der Ablaufleitung entstehende Rücklaufströmung dichtend mit dem Dichtungselement in Eingriff gelangt.
-
In vorteilhafter Weise besitzt die Sinkkugel dabei ein Eigengewicht, durch dass diese sich nach dem Abschalten des Ablaufvorgangs durch die Schwerkraft selbsttätig zurück in den Dichtungssitz des Dichtungselementes bewegt. Zusätzlich übt die nach Abschalten der Ablaufpumpe in der Ablaufleitung hinter dem Rückschlagventil entstehende Rücklaufströmung einen Druck auf die Sinkkugel auf, so dass dadurch die Dichtwirkung zwischen der Sinkkugel und dem Dichtungselement noch verstärkt wird. Somit wird durch diese Ausgestaltung ein sicherer Verschluss gegen das zurücklaufende Restwasser gewährleistet.
-
Das Rückschlagventil wird bevorzugt hinter der Ablaufpumpe im unteren Bereich der im Gerätegehäuse angeordneten Ablaufleitung platziert, so dass nach dem Abschalten der Ablaufpumpe auf ihrer Ansaugseite nur wenig Restwasser im Ablaufsumpf der Maschine verbleibt.
-
Weiterhin ist eine Positionierung des Rückschlagventils hinter der Ablaufleitung an ihrem unteren Ende insofern vorteilhaft, da in dem zur Anschlussvorrichtung für den externen Ablaufschlauch führenden Steigleitungsteil der Ablaufleitung eine ausreichende Wassermenge verbleibt, die nach dem Abschalten der Ablaufpumpe den Dichtungsdruck auf die Sinkkugel verstärkt.
-
Ein besonderer Vorteil für die Anwendung der Erfindung lässt sich noch dadurch erreichen, wenn die Waschmaschine oder der Waschtrockner mit einem Umflutsystem ausgerüstet sind. In einer bevorzugten Ausführungsart ist deshalb dabei vorgesehen, dass zwischen dem Waschmitteleinspülbehälter und der Ansaugseite der Umflutpumpe eine Verbindungsleitung angeordnet ist, über die beim programmgemäß vorgesehenen Frischwasserzulauf die im Waschmitteleinspülbehälter befindlichen Wasch- und Pflegemittel direkt in den Umflutkreislauf eingeleitet werden können.
-
Damit kann in Kombination mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Abwassersystem noch ein vorteilhafter Nebeneffekt erzielt werden, in dem eine effiziente Auflösung und Durchmischung insbesondere der zugeführten, pulverförmigen Wäschebehandlungsmittel erreicht wird.
-
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insgesamt und zusammengefasst darin, dass durch die erfindungsgemäße Positionierung eines Rückschlagventils in der Ablaufleitung hinter der Ablaufpumpe eine einfach zu realisierende und sicher schließende Verschlusseinrichtung ermöglicht wird, durch die sich die nach Programmende verbleibende Restwassermenge in der Maschine minimieren lässt und gleichzeitig die Funktion als Geruchsverschluß erfüllt. Zusätzliche Vorteile ergeben sich schließlich noch, wenn die Kombination des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Abwassersystems mit der Direkteinleitung der einzuspülenden Wäschebehandlungsmittel in das Umflutsystem genutzt wird.
-
Zudem kann das Bauteil mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Rückschlagventil in einfacher Weise in der im Gehäuse untergebrachten Ablaufleitung integriert werden. Ein derartiges Bauteil ist kostengünstig herstellbar, erfordert nur einen geringen Platzbedarf und kann durch einen einfachen Montagevorgang dem Gerät zugefügt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung rein schematisch beschrieben. Dabei ist in dieser Zeichnung in vereinfachter Form eine erfindungsgemäß ausgebildete Waschmaschine üblicher Bauart dargestellt, wobei nur die zur Erläuterung der Erfindung erforderlichen Bauteile berücksichtigt sind.
-
Im oberen Gehäusebereich der Waschmaschine 1 ist der Waschmitteleinspülbehälter 4 zur Aufnahme der pulverförmigen und/oder flüssigen Wasch- und Pflegemitteln platziert. Über die programmgemäße Steuerung der Zulaufventile 11 erfolgt im Betrieb der Waschmaschine 1 der Zulauf des Frischwassers in den Waschmitteleinspülbehälter 4, wodurch die in den Waschmittelkammern der Waschmittelschublade 41 eingefüllten Wasch- und Pflegemittel ausgespült werden können.
-
Bei der hier in der Zeichnung dargestellten Ausgestaltungsform können die Wäschebehandlungsmittel über die vom Waschmitteleinspülbehälter 4 zur Umflutpumpe 7 führende Verbindungsleitung 5 direkt in den Umflutkreislauf eingeleitet und somit dem Waschprozess zugeführt werden. Mit der Umflutpumpe 7 wird in üblicher Weise die Wasch- und Spülflüssigkeit aus dem Ablaufsumpf 10 im Kreislauf über die Umflutleitung 70 und letztlich über die Einspritzdüse 71 wieder zurück in den Laugenbehälter 2 gefördert.
-
Im unteren Gehäusebereich befinden sich die Ablaufpumpe 6 zum Abpumpen der Flüssigkeit nach den jeweils durchgeführten Wasch-, Spül- und Schleuderprogrammen. Von der Ablaufpumpe 6 wird die sich im Ablaufsumpf 10 ansammelnde Flüssigkeit über die Ablaufleitung 60 aus der Maschine nach außen befördert. An der hinteren Gehäusewand ist hierzu die übliche Anschlussvorrichtung 9 für einen Ablaufschlauch angebracht, über den das Abwasser aus der Maschine in die Kanalisation abgeleitet werden kann.
-
Durch das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel wird die erfindungsgemäß vorgeschlagene Maßnahme in anschaulicher Weise verdeutlicht, und zwar ist in dem hinter der Ablaufpumpe 6 liegenden Teil der Ablaufleitung 60 ein Rückschlagventil 8 in Form eines Kugelventils vorgesehen.
-
Die in dem Ventilgehäuse 80 angeordnete und den Ventilverschluss bewirkende Kugel ist dabei als sogenannte Sinkkugel 81 ausgebildet. Dies bedeutet, dass diese Kugel ein Gewicht aufweist, durch das sich die Sinkkugel 81 durch ihre Schwerkraft in den Ventilsitz des Dichtungselementes 82 absenkt, selbst wenn sich nach dem Abschalten der Ablaufpumpe 6 noch das restliche Abwasser im Ventilgehäuse 80 befindet. Durch die in der Steigleitung der Ablaufleitung 60 oberhalb des Rückschlagventil 8 verbleibende Restwassermenge wird der Druck auf die Sinkkugel 81 verstärkt, so dass dadurch ein dichter Verschluss gegen das zurückströmende Abwasser gewährleistet wird. Außerdem erfüllt das Rückschlagventil 8 im geschlossenen Zustand auch die Funktion als Geruchsverschluss.
-
Wie in der Zeichnung gezeigt ist es für die Herbeiführung eines sicheren Ventilsitzes der Sinkkugel 81 von Vorteil, wenn das Rückschlagventil 8 möglichst im unteren Bereich des Gehäuses positioniert wird. Vorzugsweise wird das Rückschlagventil 8 dabei zwischen der Ablaufpumpe 6 und dem zur Anschlussvorrichtung 9 für den externen Ablaufschlauch führenden Teil der Ablaufleitung 62 platziert, der in der Regel als Steigleitung ausgeführt ist. Dadurch steht in dem hinter der Ablaufpumpe 6 liegenden Teil der Ablaufleitung 62 eine ausreichende Wassermenge zur Verfügung, die - wie vorstehend bereits erwähnt - den Dichtungsdruck auf die Sinkkugel erhöhen kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1.
- Waschmaschine
- 2.
- Laugenbehälter
- 3.
- Wäschetrommel
- 4.
- Waschmitteleinspülbehälter 41 Waschmittelschublade
- 5.
- Verbindungsleitung, vom Waschmitteleinspülkasten in den Umflutkreislauf
- 6.
- Ablaufpumpe 61 Ablaufleitung, zwischen Ablaufpumpe und Rückschlagventil 62 Ablaufleitung hinter dem Rückschlagventil, (Steigleitung)
- 7.
- Umflutpumpe 70 Umflutleitung 71 Einspritzdüse
- 8.
- Rückschlagventil 80 Ventilgehäuse 81 Sinkkugel 82 Dichtung
- 9.
- Anschlussvorrichtung für Ablaufschlauch
- 10.
- Ablaufsumpf
- 11.
- Zulaufventile
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011050922 B3 [0002]