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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers umfassend einen Korpus und mindestens zwei an dem Korpus jeweils um eine Vertikalachse schwenkbar gelagerte Türflügel. Außerdem betrifft die Erfindung einen Schrank, eine Kommode oder einen Container mit Flügeltüren, umfassend einen Korpus und mindestens zwei an dem Korpus jeweils um eine Vertikalachse schwenkbar gelagerte Türflügel.
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Schränke, Kommoden und Container mit Flügeltüren sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Insbesondere kann der Schrank als ein Stahlschrank, Kunststoffschrank, Holzschrank, Holzwerkstoffschrank, ein Spind, ein Werkzeugschrank, ein Aktenschrank, ein Küchenschrank, ein Wohnzimmerschrank, ein Schlafzimmerschrank, ein Vorratsschrank o.ä. aus Metall, Kunststoff, Holz oder einem Holzwerkstoff sein. Derzeit müssen die Türflügel durch einen Nutzer einzeln manuell betätigt werden. Dazu benötigt der Nutzer zum Betätigen mehrerer Türflügel beide Hände, was unpraktisch ist, da Gegenstände, die in dem Schrank abgelegt werden sollen oder aus diesem entnommen wurden, zum Betätigen der Türflügel abgesetzt werden müssen. Alternativ können bei einer einhändigen Betätigung der Flügeltüren die Türflügel lediglich nacheinander betätigt werden, was umständlich und zeitintensiv ist. Selbst wenn die Türflügel mit Handgriffen versehen sind, ist es in der Praxis so, dass allenfalls der erste Türflügel zur Betätigung an dem Handgriff ergriffen wird. Der mindestens eine zweite Türflügel wird dann einfach an dem dem ersten Türflügel zugewandten Rand hintergriffen, was zu hässlichen und unhygienischen Fingerabdrücken an dem hintergriffenen Rand des mindestens einen zweiten Türflügels führt. Ferner ist es nachteilig am Stand der Technik, dass die Türflügel in ihrer geöffneten Stellung nicht gesichert sind, sodass sie diese Stellung selbsttätig unbeabsichtigt verlassen können. Insbesondere wenn im Inneren des Schranks Schubladen enthalten sind, die bei geöffneten Türflügeln herausgezogen sind, kann es dann zu einer Beschädigung der Innenseiten der Türflügel, unter Umständen sogar zu einer Beschädigung der Scharniere, mit denen die Türflügel um die Vertikalachsen schwenkbar an dem Korpus angelenkt sind, kommen.
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Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Betätigung der Türflügel eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers mit Flügeltüren zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Betätigung von Flügeltüren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung der eingangs genannten Art ein Getriebe aufweist, welches einen ersten Türflügel mit mindestens einem zweiten Türflügel koppelt, sodass eine Betätigung des ersten Türflügels eine zwangsweise Betätigung des mindestens einen zweiten Türflügels bewirkt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch einen Schrank, eine Kommode oder einen Container mit Flügeltüren mit den Merkmale des Anspruchs 21 gelöst. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass der Schrank, die Kommode oder der Container der eingangs genannten Art eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betätigen der Flügeltüren aufweist.
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Die Erfindung betrifft also einen Beschlag für einen Schrank o.ä. mit Flügeltüren, wobei bei Betätigung eines ersten Türflügels der mindestens eine zweite Türflügel automatisch und zwangsweise ebenfalls betätigt wird. Die Türflügel sind über ein entsprechendes Getriebe miteinander gekoppelt, so dass der gewünschte Effekt auftritt. Das Getriebe kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein, um den Effekt zu erzielen. Insbesondere ist es denkbar, dass das Getriebe Seilzüge, Zahnräder, Drehhebel mit Zahnkranz, Umlenkhebel, Linear- oder Kurvenführungen, Schub-/ Zugstangen, Führungsarme o.ä. in unterschiedlichen Kombinationen aufweist. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass mehrere Türflügel eines Schranks o.ä. mit Flügeltüren, mit nur einer Hand besonders zeitsparend betätigt (geöffnet oder geschlossen) werden können. Durch Betätigen des ersten Türflügels wird automatisch und zwangsweise auch der mindestens eine zweite Türflügel betätigt. Eine gesonderte Betätigung des mindestens einen zweiten Türflügels des Schranks o.ä. ist nicht erforderlich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe ausgebildet ist, bei einer Betätigung des ersten Türflügels den mindestens einen zweiten Türflügel zeitgleich mit dem ersten Türflügel zwangsweise zu betätigen. Ein derart ausgestaltetes Getriebe sorgt somit für eine synchrone Öffnung der Türflügel.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe ausgebildet ist, bei einer Betätigung des ersten Türflügels den mindestens einen zweiten Türflügel zeitlich versetzt zu dem ersten Türflügel zwangsweise zu betätigen. Ein derart ausgestaltetes Getriebe sorgt somit für eine asynchrone Öffnung der Türflügel. Dies kann bspw. sinnvoll sein, wenn der erste Türflügel über dem mindestens einen zweiten Türflügel schließt und den zu dem ersten Türflügel gerichteten seitlichen Rand des mindestens einen zweiten Türflügels in der geschlossenen Stellung überdeckt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe ausgebildet ist, die miteinander gekoppelten Türflügel nach Erreichen einer geöffneten Stellung der Türflügel in dieser Stellung zu sichern, sodass sie diese Stellung nicht selbsttätig verlassen können. Die Sicherung der Türflügel in der geöffneten Stellung erfolgt dabei vorzugsweise automatisch nach Erreichen der geöffneten Stellung. Dies kann bspw. durch eine auf das Getriebe in der geschlossenen Stellung der Türflügel wirkende Federbelastung realisiert werden. Das hat den Vorteil, dass die geöffneten Türflügel nicht von alleine aus der geöffneten Stellung wieder zufallen können. Falls der Schrank o.ä. Schubladen aufweist, wird dadurch verhindert, dass die Innenseite der Türflügel durch herausgezogene Schubladen beschädigt wird. Zum Schließen der in der geöffneten Stellung gesicherten Türflügel müssen einfach die Sicherungskräfte, bspw. die Federkräfte, überwunden werden.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe ausgebildet ist, eine Betätigungsbewegung der miteinander gekoppelten Türflügel von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung und/oder umgekehrt zu unterstützen, sodass nach Überwinden eines Totpunktes zu Beginn der Betätigungsbewegung die restliche Betätigungsbewegung selbsttätig ausgeführt wird. Gemäß dieser Ausführungsform weist der Beschlag für den Schrank o.ä. also ein Unterstützungselement auf, welches eine Öffnungsbewegung und/ oder eine Schließbewegung der Türflügel unterstützt. Durch die Kopplung der Türflügel über das Getriebe kann es ausreichend sein, wenn das Unterstützungselement nur auf einen der Türflügel wirkt. Das Unterstützungselement kann bspw. als ein Federelement (Spiralfeder, Gasdruckfeder o.ä.) ausgebildet sein, das integraler Bestandteil des Getriebes ist.
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Gemäß einer anderen weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe ausgebildet ist, eine Betätigungsbewegung der miteinander gekoppelten Türflügel von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung und/oder umgekehrt gegen Ende der Betätigungsbewegung zu dämpfen. Gemäß dieser Ausführungsform weist der Beschlag für den Schrank o.ä. also ein Dämpfungselement auf, welches eine Öffnungsbewegung und/ oder eine Schließbewegung der Türflügel gegen Ende der Bewegung dämpft und so für ein sanftes, geräuscharmes Annähern der Türflügel an die geöffnete bzw. geschlossene Stellung sorgt.
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Durch die Kopplung der Türflügel über das Getriebe kann es ausreichend sein, wenn das Dämpfungselement nur auf einen der Türflügel wirkt. Das Dämpfungselement kann bspw. als ein Gasdruck-, ÖI-, Fluid-, Luftdämpfer oder jegliche andere Art von Dämpfer ausgebildet sein, der integraler Bestandteil des Getriebes ist.
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Vorteilhafterweise umfasst das Getriebe ein Umlenkgetriebe, welches eine auf den ersten Türflügel wirkende Zugkraft oder Schubkraft in eine auf den mindestens einen zweiten Türflügel wirkende Schubkraft bzw. Zugkraft umlenkt. Zur Realisierung des Umlenkgetriebes gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen nachfolgend einige näher erläutert werden.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe einen an dem Korpus des Schranks o.ä. linear geführten Führungskopf aufweist, wobei die Linearführung des Führungskopfes senkrecht zur Flächenerstreckung der Türflügel in ihrer geschlossenen Stellung verläuft und wobei die Türflügel jeweils über eine Schub-/ Zugstange an dem Führungskopf angelenkt sind. Dabei ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Über eine erste Schub-/ Zugstange, über die der Türflügel an dem Führungskopf angelenkt ist, wird die Zugkraft auf den Führungskopf übertragen und dieser in seiner Linearführung in Richtung auf die Türflügel zubewegt. Die Bewegung des Führungskopfes bewegt auch eine zweite Schub-/ Zugstange, über die ein zweiter Türflügel an dem Führungskopf angelenkt ist, wobei eine Schubkraft des Führungskopfes auf den zweiten Türflügel übertragen und dieser ebenfalls automatisch geöffnet wird. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Über die erste Schub-/ Zugstange wird eine Schubkraft auf den Führungskopf übertragen und dieser in seiner Linearführung von den Türflügeln wegbewegt. Die Bewegung des Führungskopfes bewegt auch die zweite Schub-/ Zugstange, wobei eine Zugkraft des Führungskopfes auf den zweiten Türflügel übertragen und dieser ebenfalls automatisch geschlossen wird. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Es ist denkbar, die Linearführung und den Führungskopf als eine herkömmliche Schubladenführung auszugestalten, wobei eine statische Führungsschiene an dem Korpus befestigt ist und eine relativ zu der statischen Führungsschiene bewegliche Führungsschiene den Führungskopf bildet, an dem die Schub-/ Zugstangen angelenkt sind. Die Schubladenführung kann eine Zuziehhilfe aufweisen, so dass eine sanfte Betätigung des geöffneten ersten Türflügels und das Überwinden eines Totpunkts ausreicht, um die Türflügel durch die Zuziehhilfe federunterstützt in die geschlossene Stellung zu bewegen. Ferner kann die Schubladenführung mindestens ein Dämpfungselement aufweisen, um die Türflügel gegen Ende der Schließbewegung und/oder der Öffnungsbewegung zu dämpfen und langsam in die geschlossene bzw. geöffnete Stellung gleiten zu lassen.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe einen an dem Korpus des Schranks o.ä. linear geführten Führungskopf aufweist, wobei die Linearführung des Führungskopfes senkrecht zur Flächenerstreckung der Türflügel in ihrer geschlossenen Stellung verläuft und wobei die Türflügel jeweils über einen an dem Führungskopf um eine Drehachse drehbar gelagerten Drehhebel mit Zahnkranz angelenkt sind, wobei die Drehachse in einem Zentrum des Zahnkranzes angeordnet ist und parallel zu den Vertikalachsen der Türflügel verläuft, wobei die Türflügel an einem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt sind und wobei der Zahnkranz des dem ersten Türflügel zugeordneten Drehhebels mit dem Zahnkranz des dem mindestens einen zweiten Türflügel zugeordneten Drehhebels in Eingriff steht. Es ist denkbar, dass die Türflügel jeweils unmittelbar (oder über eine Linearführung) an dem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt sind. Vorteilhafterweise sind die Türflügel jeweils über einen in einem festen Winkel an den Türflügeln befestigten Führungsarm an dem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt. Der Winkel beträgt vorzugsweise 90°, sodass die Führungsarme jeweils senkrecht von dem entsprechenden Türflügel abstehen, kann jedoch auch ein davon abweichender Winkel sein. Die Führungsarme des ersten Türflügels und des mindestens einen zweiten Türflügels können in dem gleichen oder in unterschiedlichen Winkeln an den Türflügeln befestigt sein.
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Bei dieser Ausführungsform ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Über einen ersten Führungsarm, der an dem ersten Türflügel befestigt ist, wird ein erster Drehhebel in eine Drehung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz des ersten Drehhebels und einen Zahnkranz eines zweiten Drehhebels auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Dabei kann der Führungskopf auf seiner Linearführung verschoben werden. Die Drehung des zweiten Drehhebels wird auf einen zweiten Führungsarm übertragen, der an dem zweiten Türflügel befestigt ist, und der zweite Türflügel ebenfalls geöffnet. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Über den ersten Führungsarm wird der erste Drehhebel in eine Drehung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz des ersten Drehhebels und den Zahnkranz des zweiten Drehhebels auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Dabei kann der Führungskopf auf seiner Linearführung verschoben werden. Die Drehung des zweiten Drehhebels wird auf einen zweiten Führungsarm übertragen und der zweite Türflügel ebenfalls geschlossen. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe je Türflügel einen an dem Korpus des Schranks, der Kommode oder des Containers um eine Drehachse drehbar gelagerten Drehhebel mit Zahnkranz aufweist, wobei die Drehachse in einem Zentrum des Zahnkranzes angeordnet ist und parallel zu den Vertikalachsen der Türflügel verläuft, wobei die Türflügel an einem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt sind und wobei der Zahnkranz des dem ersten Türflügel zugeordneten Drehhebels mit dem Zahnkranz des dem mindestens einen zweiten Türflügel zugeordneten Drehhebels in Eingriff steht. Es ist denkbar, dass die Türflügel jeweils unmittelbar (oder über eine Linearführung) an dem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt sind. Vorteilhafterweise sind die Türflügel jeweils über eine Schub-/ Zugstange an dem dem Zahnkranz gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels angelenkt.
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Bei dieser Ausführungsform ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Über eine erste Schub-/ Zugstange, die an dem ersten Türflügel und an einem ersten Drehhebel angelenkt ist, wird der erste Drehhebel in eine Drehung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz des ersten Drehhebels und einen Zahnkranz eines zweiten Drehhebels auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Die Drehung des zweiten Drehhebels wird auf eine zweite Schub-/ Zugstange übertragen, die an dem zweiten Drehhebel und dem zweiten Türflügel angelenkt ist, und der zweite Türflügel ebenfalls geöffnet. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Über die erste Schub-/ Zugstange wird der erste Drehhebel in eine Drehung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz des ersten Drehhebels und den Zahnkranz des zweiten Drehhebels auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Die Drehung des zweiten Drehhebels wird auf eine zweite Schub-/ Zugstange übertragen und der zweite Türflügel ebenfalls geschlossen. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe je Türflügel ein an dem Korpus des Schranks, der Kommode oder des Containers um eine Drehachse drehbar gelagertes Zahnrad aufweist, wobei die Drehachse parallel zu der Vertikalachsen der Türflügel verläuft, wobei das dem ersten Türflügel zugeordnete Zahnrad mit dem dem mindestens einen zweiten Türflügel zugeordneten Zahnrad in Eingriff steht, und wobei an den Türflügeln jeweils eine Zahnstange angelenkt ist, die beim Betätigen der Türflügel jeweils mit ihren Zähnen auf dem dem entsprechenden Türflügel zugeordneten Zahnrad abrollt. Dabei ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Dabei gleitet eine erste Zahnstange, die an dem ersten Türflügel angelenkt ist, mit ihren Zähnen über ein erstes Zahnrad und versetzt dieses in eine Drehbewegung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn). Vorzugsweise wird die erste Zahnstange federbelastet auf den Außenumfang des ersten Zahnrads gedrückt. Diese Drehung wird über die Zähne der Zahnräder auf ein zweites Zahnrad übertragen, das in eine Drehbewegung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Diese Drehbewegung wird über die Zähne des zweiten Zahnrads, die mit Zähnen einer zweiten Zahnstange, vorzugsweise federbelastet, in Eingriff stehen, auf die zweite Zahnstange übertragen, die an dem zweiten Türflügel angelenkt ist. Diese wird entlang ihrer Längserstreckung bewegt, und die Bewegung auf den zweiten Türflügel übertragen, sodass dieser ebenfalls geöffnet wird. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Dabei gleitet die erste Zahnstange mit ihren Zähnen über das erste Zahnrad und versetzt dieses in eine Drehbewegung um seine Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn). Diese Drehung wird über die Zähne der Zahnräder auf das zweite Zahnrad übertragen, das in eine Drehbewegung um seine Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Diese Drehbewegung wird über die Zähne des zweiten Zahnrads, die mit Zähnen der zweiten Zahnstange in Eingriff stehen, auf die zweite Zahnstange übertragen. Diese wird entlang ihrer Längserstreckung bewegt, und die Bewegung auf den zweiten Türflügel übertragen, sodass dieser ebenfalls geschlossen wird. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe einen an dem ersten Türflügel in einem festen Winkel befestigten Führungsarm aufweist, wobei der mindestens eine zweite Türflügel jeweils über eine Schub-/ Zugstange an dem Führungsarm angelenkt ist, wobei die Schub-/ Zugstange einerseits an dem mindestens einen zweiten Türflügel und andererseits an einem dem ersten Türflügel gegenüberliegenden Ende des Führungsarms angelenkt ist. Der Winkel beträgt vorzugsweise 90°, sodass der Führungsarm senkrecht von dem ersten Türflügel absteht, kann jedoch auch ein davon abweichender Winkel sein. Der Führungsarm ist vorzugsweise in einem Abstand zu einem Scharnier, über das der erste Türflügel an dem Korpus des Schranks, der Kommode oder des Containers angelenkt ist, bzw. zu der entsprechenden Vertikalachse an dem ersten Türflügel befestigt. Die Schub-/ Zugstange ist vorzugsweise in einem Abstand zu einem Scharnier, über das der mindestens eine zweite Türflügel an dem Korpus des Schranks, der Kommode oder des Containers angelenkt ist, bzw. zu der entsprechenden Vertikalachse an dem mindestens einen zweiten Türflügel angelenkt.
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Zur Betätigung der Flügeltüren ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Der Führungsarm bewegt sich zusammen mit dem ersten Türflügel, wobei sich ein Umlenkpunkt des Führungsarm, an dem die Schub-/ Zugstange angelenkt ist, auf einer Kreisbahn um die Vertikalachse des ersten Türflügels (im Gegenuhrzeigersinn) bewegt. Dabei wirkt eine Schubkraft auf die Schub-/ Zugstange, welche die Schubkraft auf den mindestens einen zweiten Türflügel überträgt, an dem die Schub-/ Zugstange angelenkt ist, sodass der Türflügel geöffnet wird. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Dabei bewegt sich der Führungsarm zusammen mit dem ersten Türflügel, wobei sich der Umlenkpunkt des Führungsarm, an dem die Schub-/ Zugstange angelenkt ist, auf der Kreisbahn um die Vertikalachse des ersten Türflügels (im Uhrzeigersinn) bewegt. Dabei wirkt eine Zugkraft auf die Schub-/ Zugstange, welche die Zugkraft auf den mindestens einen zweiten Türflügel überträgt, sodass der Türflügel geschlossen wird. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Getriebe einen an dem Korpus des Schranks, der Kommode oder des Containers um eine Drehachse drehbar gelagerten Umlenkhebel aufweist, wobei die Drehachse parallel zu den Vertikalachsen der Türflügel verläuft, und wobei die Türflügel jeweils an einem Umlenkpunkt an dem Umlenkhebel angelenkt sind. Vorteilhafterweise weist die Drehachse jeweils den gleichen Abstand zu den Vertikalachsen der Türflügel auf, wobei die Türflügel jeweils an unterschiedlichen Umlenkpunkten an dem Umlenkhebel angelenkt sind. Vorzugsweise weisen die Umlenkpunkte jeweils in einer Ebene betrachtet zumindest in einer Richtung unterschiedliche Abstände zu der Drehachse des Umlenkhebels auf. Besonders bevorzugt weisen die Umlenkpunkte jeweils in der Ebene betrachtet in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen unterschiedliche Abstände zu der Drehachse des Umlenkhebels auf. Zur Betätigung der Flügeltüren ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel der geschlossenen Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und öffnet den Türflügel. Dadurch wird der Umlenkhebel, an dem der erste Türflügel bspw. über eine erste Schub-/ Zugstange angelenkt ist, in eine Drehbewegung um die Drehachse (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehbewegung erzeugt eine auf den mindestens einen zweiten Türflügel, an dem der Umlenkhebel bspw. über eine zweite Schub-/ Zugstange angelenkt ist, wirkende Schubkraft, die ein Öffnen des Türflügels bewirkt. In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel der geöffneten Flügeltüren an einem Handgriff o.ä. und schließt den Türflügel. Dadurch wird der Umlenkhebel in eine Drehbewegung um die Drehachse (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehbewegung erzeugt eine auf den mindestens einen zweiten Türflügel wirkende Zugkraft, die ein Schließen des Türflügels bewirkt. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel.
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Gemäß einer siebten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Drehachse des Umlenkhebels unterschiedliche Abstände zu den Vertikalachsen der Türflügel aufweist. In diesem Fall können die Türflügel an dem gleichen oder an unterschiedlichen Umlenkpunkten an dem Umlenkhebel angelenkt sein. Die Türflügel sind vorzugsweise über Schub-/ Zugstangen an dem Umlenkhebel angelenkt. Die Schub-/ Zugstangen können die gleiche oder unterschiedliche Längen aufweisen. Diese Ausführungsform sorgt insbesondere für eine asynchrone Betätigung der Türflügel. Sie kann aber auch so ausgelegt werden, dass sie eine synchrone Betätigung der Türflügel bewirkt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand mehrerer in den Figuren gezeigter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei kann die vorliegende Erfindung beliebige Kombinationen der in den Figuren gezeigten und nachfolgend beschriebenen Merkmale aufweisen, selbst wenn diese nicht ausdrücklich erwähnt sind. Es zeigen:
- 1 eine erste Version eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers während einer Betätigung in Öffnungsrichtung;
- 2 die Version des Ausführungsbeispiels der Vorrichtung aus 1 während einer Betätigung in Schließrichtung;
- 3 die Version des Ausführungsbeispiels der Vorrichtung aus 1 in einer geschlossenen Stellung;
- 4 die Version des Ausführungsbeispiels der Vorrichtung aus 1 in einer geöffneten Stellung;
- 5 eine zweite Version des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 6 die Version des Ausführungsbeispiels der Vorrichtung aus 5 in einer geöffneten Stellung;
- 7 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 8 das Ausführungsbeispiel aus 7 in einer geöffneten Stellung;
- 9 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 10 das Ausführungsbeispiel aus 9 in einer geöffneten Stellung;
- 11 ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 12 das Ausführungsbeispiel aus 11 in einer geöffneten Stellung;
- 13 ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 14 das Ausführungsbeispiel aus 13 in einer geöffneten Stellung;
- 15 ein sechstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 16 das Ausführungsbeispiel aus 15 in einer geöffneten Stellung;
- 17 ein siebtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 18 das Ausführungsbeispiel aus 17 in einer geöffneten Stellung;
- 19 die Vorrichtung aus den 1 bis 4 im Ausschnitt;
- 20 die Vorrichtung aus den 5 und 6 im Ausschnitt;
- 21 ein achtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen von Flügeltüren eines Schranks, einer Kommode oder eines Containers in einer geschlossenen Stellung;
- 22 das Ausführungsbeispiel aus 21 in einer geöffneten Stellung; und
- 23 das Ausführungsbeispiel aus 21 in einer Zwischenstellung.
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In den 1 bis 18 und 21 bis 23 ist jeweils ein Schrank, eine Kommode bzw. ein Container mit Flügeltüren gezeigt. Nachfolgend ist stellvertretend für jegliche Art von Schrank, Kommode oder Container mit Flügeltüren beispielhaft von einem Schrank die Rede. Der Schrank kann bspw. als ein Stahlschrank, Kunststoffschrank, Holzschrank, Holzwerkstoffschrank, ein Spind, ein Werkzeugschrank, ein Aktenschrank, ein Küchenschrank, ein Wohnzimmerschrank, ein Schlafzimmerschrank, ein Vorratsschrank o.ä. aus Metall, Kunststoff, Holz oder einem Holzwerkstoff ausgebildet sein. Selbstverständlich kann die vorliegende Erfindung auch bei Schränken aus anderen Materialien oder aus einer Kombination mehrerer Materialien (z.B. Korpus aus Holz und Türflügel aus Metall) eingesetzt werden.
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In den Figuren ist der Schrank in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet. Der Schrank umfasst einen Korpus 4, von dem in den Figuren lediglich Seitenwände 6 und Rückwand 8 zu erkennen sind. Ferner umfasst der Korpus 4 eine obere Wand und eine untere Wand. In dem Korpus 4 können Regalbretter aus Holz, einem Holzwerkstoff, Metall, Glas oder einem anderen Material und/oder Schubladen aus Holz, Metall, Glas oder einem anderen Material angeordnet sein. Ferner umfasst der Schrank 2 mehrerer Türflügel 10, die mittels Scharniere 12 um Vertikalachsen 14 schwenkbar an dem Korpus 4, vorzugsweise dem vorderen Rand der Seitenwände 6, angelenkt sind. Statt Scharnieren 12 können auch jegliche Art von Türbänder verwendet werden. Ferner ist es denkbar, dass die Scharniere 12 beliebig ausgestaltet sind, sodass ein Türflügel 10 bspw. um mehrere unterschiedliche Vertikalachsen schwenkbar ist. In den gezeigten Ausführungsbeispielen haben die Türflügel 10 die gleichen Abmessungen. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Türflügel 10 unterschiedliche Abmessungen und Geometrien aufweisen.
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Um die Betätigung der Türflügel 10 des Schranks 2 zu verbessern, insbesondere einfacher und schneller zu gestalten, schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zum Betätigen der Türflügel des Schranks 2 vor, die ein Getriebe 20 aufweist, welches den ersten Türflügel 10a mit mindestens einem zweiten Türflügel 10b koppelt, sodass eine Betätigung des ersten Türflügels 10a eine zwangsweise Betätigung des mindestens einen zweiten Türflügels 10b bewirkt. Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Schranks 2 mit zwei Türflügeln 10 beschrieben. Bei entsprechender Ausgestaltung des Getriebes 20 wäre es jedoch auch denkbar, die beschriebene Zwangsöffnung bei Schränken 2 mit mehr als zwei Türflügeln 10 einzusetzen.
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Die Vorrichtung kann also als ein besonderer Beschlag für den Schrank 2 beschrieben werden, mit dessen Hilfe bei Betätigung des ersten Türflügels 10a der zweite Türflügel 10b automatisch und zwangsweise ebenfalls betätigt wird. Die Türflügel sind über das Getriebe 20 miteinander gekoppelt, so dass der gewünschte Effekt auftritt. Das Getriebe 20 kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein, um den Effekt zu erzielen. Insbesondere ist es denkbar, dass das Getriebe 20 Seilzüge, Zahnräder, Drehhebel mit Zahnkranz, Umlenkhebel, Linear- oder Kurvenführungen, Schub-/ Zugstangen, Führungsarme, Hydraulikzylinder, Gaszylinder, Fluidzylinder, Luftzylinder o.ä. in unterschiedlichen Kombinationen aufweist. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass mehrere Türflügel 10 eines Schranks 2 mit Flügeltüren, mit nur einer Hand besonders zeitsparend betätigt (geöffnet oder geschlossen) werden können. Durch Betätigen des ersten Türflügels 10a wird automatisch und zwangsweise auch der zweite Türflügel 10b betätigt. Eine gesonderte manuelle Betätigung des zweiten Türflügels 10b ist nicht erforderlich.
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Je nach Ausgestaltung des Getriebes 20 kann die Vorrichtung für eine zeitgleiche (synchrone) oder zeitlich versetzte (asynchrone) Betätigung der Türflügel 10 sorgen. Eine asynchrone Betätigung kann bspw. sinnvoll sein, wenn der erste Türflügel 10a über dem zweiten Türflügel 10b schließt und einen zu dem ersten Türflügel 10a gerichteten seitlichen Rand (z.B. den Rand 11) des zweiten Türflügels 10b in der geschlossenen Stellung überdeckt.
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Es wird vorgeschlagen, dass das Getriebe 20 ein Umlenkgetriebe umfasst, welches eine auf den ersten Türflügel 10a wirkende Zugkraft (beim Öffnen des erste Türflügels 10a) oder Schubkraft (beim Schließen des Türflügels 10a) in eine auf den zweiten Türflügel 10b wirkende Schubkraft (beim Öffnen) bzw. Zugkraft (beim Schließen) umlenkt. Zur Realisierung des Umlenkgetriebes gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen nachfolgend einige näher erläutert werden.
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Eine erst Version eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung ist in den 1 bis 4 gezeigt. Dabei weist das Getriebe 20a einen an dem Korpus 4 des Schranks 2, insbesondere an der Innenseite oder Außenseite der oberen Wand des Korpus 4, auf einer Führungsschiene 22 linear geführten Führungskopf 24 auf. Alternativ kann der Führungskopf 24 auch an einem Deckel, Oberboden, einer Zwischendecke, einem Unterboden, Zwischenboden, aber auch an einer Rückwand oder einer Frontblende des Schranks 2 angeordnet sein. Die Schiene 22 kann an ihren Enden 22a und 22b an dem Korpus 4 befestigt sein, bspw. mittels Schrauben. Die Linearführung des Führungskopfes 24 verläuft senkrecht zu einer Flächenerstreckung der Türflügel 10 in ihrer geschlossenen Stellung (vgl. 3). Die Türflügel 10 sind jeweils an dem Führungskopf 24 angelenkt. Die Anlenkung kann unmittelbar oder mittelbar, bspw. über jeweils eine Schub-/ Zugstange 26 erfolgen.
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Zum Öffnen der Flügeltüren (vgl. 1) ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 3) an einem Griffabschnitt 28, bspw. in Form eines Handgriffs, und öffnet den Türflügel 10a in Richtung eines Pfeils 30. Über die erste Schub-/ Zugstange 26a, über die der Türflügel 10a an dem Führungskopf 24 angelenkt ist, wird eine Zugkraft 32 auf den Führungskopf 24 übertragen. Dieser wird in seiner Linearführung in Richtung auf die Türflügel 10 zubewegt. Die Bewegung des Führungskopfes 24 bewegt eine zweite Schub-/ Zugstange 26b, über die der zweite Türflügel 10b an dem Führungskopf 24 angelenkt ist. Dabei wird eine Schubkraft 34 von dem Führungskopf 24 auf den zweiten Türflügel 10b übertragen, wodurch dieser automatisch geöffnet wird.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer zum Schließen der Flügeltüren (vgl. 2) den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 4) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a in Richtung eines Pfeils 36. Über die erste Schub-/ Zugstange 26a wird eine Schubkraft 38 auf den Führungskopf 24 übertragen und dieser in seiner Linearführung von den Türflügeln 10 wegbewegt. Die Bewegung des Führungskopfes 24 bewegt auch die zweite Schub-/ Zugstange 26b, wobei eine Zugkraft 40 von dem Führungskopf 24 auf den zweiten Türflügel 10b übertragen und dieser automatisch geschlossen wird.
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In dem gezeigten ersten Ausführungsbeispiel sind die Umlenkpunkte zwischen dem Führungskopf 24 und den Schub-/ Zugstangen 26 mit dem Bezugszeichen 42 und die Umlenkpunkte zwischen den Schub-/ Zugstangen 26 und den Türflügeln 10 mit dem Bezugszeichen 44 bezeichnet. Dieses Ausführungsbeispiel sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Die Schubstangen 26 haben die gleiche Länge. Die Umlenkpunkte 42, 44 sind spiegelsymmetrisch zu einer durch die Zeichenebene verlaufenden vertikalen Mittelebene 46 angeordnet, welche die Führungsschiene 22 umfasst und zwischen den Türflügeln 10 in der geschlossenen Stellung verläuft. Wenn man jedoch die Schub-/ Zugstangen 26 unterschiedlich lang wählt und/oder die Umlenkpunkte 42, 44 asymmetrisch zu der Mittelebene 46 anordnet, könnte mit dem Getriebe 20a eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden. Dabei wird vorzugsweise zuerst der erste Türflügel 10a betätigt und der zweite Türflügel 10b folgt der Betätigung etwas später.
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Es wäre auch denkbar, wie dies in den 5 und 6 gezeigt ist, die Linearführung (Führungsschiene 22) und den Führungskopf 24 als eine herkömmliche Schubladenführung auszugestalten, wobei eine statische Führungsschiene 22 an dem Korpus 4 befestigt ist und eine relativ zu der statischen Führungsschiene 22 bewegliche Führungsschiene 24 den Führungskopf bildet, an dem die Türflügel 10, bspw. über die Schub-/ Zugstangen 26, angelenkt sind. Das Getriebe 20a, insbesondere die Schubladenführung 22, 24, kann eine Zuziehhilfe aufweisen, so dass bei geöffneten Türflügeln 10 (vgl. 6) eine sanfte Betätigung des ersten Türflügels 10a und das Überwinden eines Totpunkts ausreicht, um die Türflügel 10 durch die Zuziehhilfe federunterstützt in die geschlossene Stellung (vgl. 5) zu ziehen. Ein Beispiel für eine solche Zuziehhilfe ist in 19 gezeigt und dort mit dem Bezugszeichen 50 bezeichnet. Das Federelement 52 ist als eine Spiralfeder ausgebildet. Andere Federelemente können jedoch auch verwendet werden.
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Ferner kann die Schubladenführung 22, 24 mindestens ein Dämpfungselement 48 aufweisen, um die Türflügel gegen Ende der Öffnungsbewegung zu dämpfen und langsam in die geöffnete Stellung gleiten zu lassen. Das Dämpfungselement 48 kann einen Gas- oder Öldruckdämpfer umfassen. Ein Beispiel für ein solches Dämpfungselement 48 ist in 20 gezeigt. Selbstverständlich kann auch ein Dämpfungselement vorgesehen sein, um die Türflügel gegen Ende der Schließbewegung zu dämpfen und langsam in die geschlossene Stellung gleiten zu lassen.
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Wenn die Schub-/ Zugstangen 26 für den ersten und den zweiten Türflügel 10a, 10b unterschiedlich lang gewählt werden, und in unterschiedlichen Abständen zur Vertikalachsen 14 angebracht sind, können die Türflügel 10a, 10b unterschiedlich weit geöffnet werden. So wäre es bspw. denkbar, dass ein linker Türflügel 10b max. bis 85° öffnet, während der rechte Türflügel 10a bis max. 95° öffnet. Dies kann bei örtlichen Gegebenheiten von Vorteil sein, um zu verhindern, dass der linke Türflügel 10b an Hindernissen (z.B. Heizkörpern) anschlägt.
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Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in den 7 und 8 gezeigt ist, wird vorgeschlagen, dass das Getriebe 20b einen an dem Korpus 4 des Schranks 2, insbesondere an einer oberen Wand des Korpus 4, mittels einer Führungsschiene 22 linear geführten Führungskopf 24 aufweist. Die Linearführung (Schiene 22) des Führungskopfes 24 verläuft vorzugsweise senkrecht zur Flächenerstreckung der Türflügel 10 in ihrer geschlossenen Stellung (vgl. 7). Ferner umfasst das Getriebe 20b einen an dem Führungskopf 24 um eine Drehachse 54 drehbar gelagerten Drehhebel 56 mit Zahnkranz 58. Die Drehachse 54 ist in einem Zentrum des Zahnkranzes 58 angeordnet und verläuft parallel zu den Vertikalachsen 14 der Türflügel 10. Die Türflügel 10 sind an einem dem Zahnkranz 58 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 56 angelenkt. Der Zahnkranz 58 des dem ersten Türflügel 10a zugeordneten Drehhebels 56a steht mit dem Zahnkranz 58 des dem zweiten Türflügel 10b zugeordneten Drehhebels 56b in Eingriff. Die Türflügel 10 können jeweils unmittelbar (oder über eine Linearführung) an dem dem Zahnkranz 58 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 56 angelenkt sein. Vorzugsweise sind die Türflügel 10 jedoch jeweils über einen in einem festen Winkel an den Türflügeln 10 befestigten Führungsarm 60 an dem dem Zahnkranz 58 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 56 angelenkt. Der Winkel beträgt vorzugsweise 90°, sodass die Führungsarme 60 jeweils senkrecht von dem entsprechenden Türflügel 10 abstehen. Die Führungsarme 60 des ersten Türflügels 10a und des zweiten Türflügels 10b können in dem gleichen oder in unterschiedlichen Winkeln an den Türflügeln 10 befestigt sein.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 7) an einem Griffabschnitt 28 und öffnet den Türflügel 10a. Über den ersten Führungsarm 60a, der an dem ersten Türflügel 10a befestigt ist, wird der erste Drehhebel 56a in eine Drehung um seine Drehachse 54 (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz 58 des ersten Drehhebels 56a und den Zahnkranz 58 des zweiten Drehhebels 56b auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse 54 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Dabei kann der Führungskopf 24, an dem die Drehhebel 56 drehbar gelagert sind, auf seiner Linearführung (Führungsschiene 22) verschoben werden. Die Drehung des zweiten Drehhebels 56b wird auf den zweiten Führungsarm 60b übertragen, der an dem zweiten Türflügel 10b befestigt ist, und der zweite Türflügel 10b wird automatisch geöffnet.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 8) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a. Über den ersten Führungsarm 60a wird der erste Drehhebel 56a in eine Drehung um seine Drehachse 54 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz 58 des ersten Drehhebels 56a und den Zahnkranz 58 des zweiten Drehhebels 56b auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse 54 (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Dabei kann der Führungskopf 24 auf seiner Linearführung (Führungsschiene 22) verschoben werden. Die Drehung des zweiten Drehhebels 56b wird auf den zweiten Führungsarm 60b übertragen und der zweite Türflügel 10b automatisch geschlossen. Dieses Ausführungsbeispiel sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Wenn man jedoch die Drehhebel 56 unterschiedlich lang wählt und/oder die Führungsarme 60 unterschiedlich lang wählt und/oder die Führungsarme 60 in unterschiedlichen Winkeln bezüglich der Türflügel 10 befestigt, könnte mit dem Getriebe 20b eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den 9 und 10 gezeigt. Das Getriebe 10c weist je Türflügel 10 einen an dem Korpus 4 des Schranks 2, insbesondere an der oberen Wand des Korpus 4, um eine Drehachse 62 drehbar gelagerte Drehhebel 64 mit Zahnkranz 66 auf. Die Drehachse 62 ist in einem Zentrum des Zahnkranzes 66 angeordnet und verläuft parallel zu den Vertikalachsen 14 der Türflügel 10. Die Türflügel 10 sind an einem dem Zahnkranz 66 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 64 angelenkt. Der Zahnkranz 66 des dem ersten Türflügel 10a zugeordneten Drehhebels 64a steht mit dem Zahnkranz 66 des dem zweiten Türflügel 10b zugeordneten Drehhebels 64b in Eingriff. Es ist denkbar, dass die Türflügel 10 jeweils unmittelbar (oder über eine Linearführung) an dem dem Zahnkranz 66 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 64 angelenkt sind. Vorteilhafterweise sind die Türflügel 10 jeweils über eine Schub-/ Zugstange 68 an dem dem Zahnkranz 66 gegenüberliegenden Ende des ihnen jeweils zugeordneten Drehhebels 64 angelenkt. Die Umlenkpunkte der Schub-/ Zugstangen 68 sind mit den Bezugszeichen 70 bzw. 72 bezeichnet.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 9) an dem Griffabschnitt 28 und öffnet den Türflügel 10a. Über die erste Schub-/ Zugstange 68a, die an dem ersten Türflügel 10a und an einem ersten Drehhebel 64a angelenkt ist, wird der erste Drehhebel 64a in eine Drehung um seine Drehachse 62 (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz 66 des ersten Drehhebels 64a und den Zahnkranz 66 des zweiten Drehhebels 64b auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse 62 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Die Drehung des zweiten Drehhebels 64b wird auf eine zweite Schub-/ Zugstange 68b übertragen, die an dem zweiten Drehhebel 64b und dem zweiten Türflügel 10b angelenkt ist, und der zweite Türflügel 10b wird automatisch geöffnet.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 10) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a. Über die erste Schub-/ Zugstange 68a wird der erste Drehhebel 64a in eine Drehung um seine Drehachse 62 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehung wird über den Zahnkranz 66 des ersten Drehhebels 64a und den Zahnkranz 66 des zweiten Drehhebels 64b auf diesen übertragen, so dass dieser in eine Drehung um seine Drehachse 62 (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Die Drehung des zweiten Drehhebels 64b wird auf die zweite Schub-/ Zugstange 68b übertragen und der zweite Türflügel 10b automatisch geschlossen. Dieses Ausführungsbeispiel sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Wenn man jedoch die Drehhebel 64 unterschiedlich lang wählt und/oder die Schub-/ Zugstangen 68 unterschiedlich lang wählt und/oder die Anzahl der Zähne 66 auf den Drehhebeln 64 unterschiedlich wählt und/oder die Umlenkpunkte 70, 72 asymmetrisch zu der Mittelebene 46 anordnet, könnte mit dem Getriebe 20c eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden.
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Gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in den 11 und 12 gezeigt ist, weist das Getriebe 20d je Türflügel 10 ein an dem Korpus 4 des Schranks 2, insbesondere an der oberen Wand des Korpus 4, um eine Drehachse 74 drehbar gelagertes Zahnrad 76 auf. Die Drehachse 74 verläuft parallel zu der Vertikalachsen 14 der Türflügel 10. Das dem ersten Türflügel 10a zugeordnete Zahnrad 76a steht mit dem dem zweiten Türflügel 10b zugeordneten Zahnrad 76b in Eingriff. An den Türflügeln 10 ist jeweils eine Zahnstange 78 angelenkt ist, die beim Betätigen der Türflügel 10 jeweils mit ihren Zähnen 80 auf dem dem entsprechenden Türflügel 10 zugeordneten Zahnrad 76 abrollt. Die Umlenkpunkte, an denen die Zahnstangen 78 an den Türflügeln 10 angelenkt sind, sind mit dem Bezugszeichen 79 bezeichnet.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 11) an dem Griffabschnitt 28 und öffnet den Türflügel 10a. Dabei gleitet die erste Zahnstange 78a, die an dem ersten Türflügel 10a angelenkt ist, mit ihren Zähnen 80 über das erste Zahnrad 76a und versetzt dieses in eine Drehbewegung um seine Drehachse 74 (im Uhrzeigersinn). Die erste Zahnstange 78a kann federbelastet auf den Außenumfang des ersten Zahnrads 76a gedrückt werden. Diese Drehung wird durch die in Eingriff stehenden Zahnräder 76 auf das zweite Zahnrad 76b übertragen, das in eine Drehbewegung um seine Drehachse 74 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt wird. Diese Drehbewegung wird über die Zähne des zweiten Zahnrads 76b, die mit den Zähnen 80 der zweiten Zahnstange 78b, vorzugsweise federbelastet, in Eingriff stehen, auf die zweite Zahnstange 78b übertragen, die an dem zweiten Türflügel 10b angelenkt ist. Die Zahnstange 78b wird entlang ihrer Längserstreckung bewegt, und die Bewegung auf den zweiten Türflügel 10b übertragen, sodass dieser automatisch geöffnet wird.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 12) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a. Dabei gleitet die erste Zahnstange 78a mit ihren Zähnen 80 über das erste Zahnrad 76a und versetzt dieses in eine Drehbewegung um seine Drehachse 74 (im Gegenuhrzeigersinn). Diese Drehung wird über die Zähne der Zahnräder 76 auf das zweite Zahnrad 76b übertragen, das in eine Drehbewegung um seine Drehachse 74 (im Uhrzeigersinn) versetzt wird. Diese Drehbewegung wird über die Zähne des zweiten Zahnrads 76b, die mit den Zähnen 80 der zweiten Zahnstange 78b in Eingriff stehen, auf die zweite Zahnstange 78b übertragen. Diese wird entlang ihrer Längserstreckung bewegt, und die Bewegung auf den zweiten Türflügel 10b übertragen, sodass dieser automatisch geschlossen wird. Dieses Ausführungsbeispiel sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Wenn man jedoch die Umlenkpunkte 79 asymmetrisch zu der Mittelebene 46 anordnet und/oder die Anzahl der Zähne/ Durchmesser der Zahnräder 76 unterschiedlich wählt, könnte mit dem Getriebe 20d eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden.
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Gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in den 13 und 14 gezeigt ist, weist das Getriebe 20e einen an dem ersten Türflügel 10a in einem festen Winkel befestigten Führungsarm 82 auf. Der zweite Türflügel 10b ist über eine Schub-/ Zugstange 84 an dem Führungsarm 82 angelenkt. Die Schub-/ Zugstange 84 ist einerseits in einem Umlenkpunkt 86 an dem zweiten Türflügel 10b und andererseits in einem Umlenkpunkt 88 an einem dem ersten Türflügel 10a gegenüberliegenden Ende des Führungsarms 82 angelenkt. Der Winkel zwischen Führungsarm 82 und erstem Türflügel 10a beträgt vorzugsweise 90°, sodass der Führungsarm 82 senkrecht von dem ersten Türflügel 10a absteht, kann jedoch auch ein davon abweichender Winkel sein. Der Führungsarm 82 ist vorzugsweise in einem Abstand zu einem Scharnier 12, über das der erste Türflügel 10a an dem Korpus 4 des Schranks 2 angelenkt ist, bzw. zu der entsprechenden Vertikalachse 14 an dem ersten Türflügel 10a befestigt. Die Schub-/ Zugstange 84 ist vorzugsweise in einem Abstand zu einem Scharnier 12, über das der zweite Türflügel 10b an dem Korpus 4 des Schranks 2 angelenkt ist, bzw. zu der entsprechenden Vertikalachse 14 an dem zweiten Türflügel 10b angelenkt.
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Zur Betätigung der Flügeltüren ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 13) an dem Griffabschnitt 28 und öffnet den Türflügel 10a. Der Führungsarm 82 bewegt sich zusammen mit dem ersten Türflügel 10a, wobei sich der Umlenkpunkt 88 des Führungsarm 82, an dem die Schub-/ Zugstange 84 angelenkt ist, auf einer Kreisbahn um die Vertikalachse 14 des ersten Türflügels 10a (im Gegenuhrzeigersinn) bewegt. Dabei wirkt eine Schubkraft auf die Schub-/ Zugstange 84, welche die Schubkraft auf den zweiten Türflügel 10b überträgt, an dem die Schub-/ Zugstange 84 angelenkt ist, sodass der Türflügel 10b automatisch geöffnet wird.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 14) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a. Dabei bewegt sich der Führungsarm 82 zusammen mit dem ersten Türflügel 10a, wobei sich der Umlenkpunkt 88 des Führungsarms 82, an dem die Schub-/ Zugstange 84 angelenkt ist, auf der Kreisbahn um die Vertikalachse 14 des ersten Türflügels 10a (im Uhrzeigersinn) bewegt. Dabei wirkt eine Zugkraft auf die Schub-/ Zugstange 84, welche die Zugkraft auf den zweiten Türflügel 10b überträgt, sodass der Türflügel 10b automatisch geschlossen wird.
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Der Führungsarm 82 ist in etwa mittig an der Innenseite des ersten Türflügels 10a befestigt. Die Schub-/ Zugstange 84 ist in etwa mittig an der Innenseite des zweiten Türflügels 10b angelenkt. Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Wenn man jedoch die Länge des Führungsarms 82 und/oder der Schub-/ Zugstange 84 anders wählt als dargestellt und/oder den Führungsarm 82 an einer anderen Stelle an dem ersten Türflügel 10a befestigt und/oder die Schub-/ Zugstange 84 an einer anderen Stelle an dem zweiten Türflügel 10b anlenkt, könnte mit dem Getriebe 20e eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden.
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Gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel, das in den 15 und 16 gezeigt ist, weist das Getriebe 20f einen an dem Korpus 4 des Schranks 2, insbesondere an der oberen Wand des Korpus 4, um eine Drehachse 90 drehbar gelagerten Umlenkhebel 92 auf. Die Drehachse 90 verläuft parallel zu den Vertikalachsen 14 der Türflügel 10. Die Türflügel 10 sind jeweils an einem Umlenkpunkt 94 an dem Umlenkhebel 92 angelenkt. Die Anlenkung kann dabei unmittelbar oder mittelbar, bspw. über Schub-/ Zugstangen 96, erfolgen. Die Schub-/ Zugstangen 96 sind über Umlenkpunkte 98 an den Türflügeln 10 angelenkt. Vorzugsweise hat die Drehachse 90 jeweils den gleichen Abstand zu den Vertikalachsen 14 der Türflügel 10. Die Türflügel 10 sind jeweils an unterschiedlichen Umlenkpunkten 94a, 94b an dem Umlenkhebel 92 angelenkt. Vorzugsweise weisen die Umlenkpunkte 94a, 94b jeweils in einer Ebene (z.B. der Zeichenebene) betrachtet zumindest in einer Richtung unterschiedliche Abstände zu der Drehachse 90 des Umlenkhebels 92 auf. In dem gezeigten Beispiel weisen die Umlenkpunkte 94a, 94b jeweils in der Ebene betrachtet in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen unterschiedliche Abstände zu der Drehachse 90 des Umlenkhebels 92 auf. In einer ersten Richtung ist ein Abstand a zwischen der Drehachse 90 und dem Umlenkpunkt 94a größer als ein Abstand b zwischen der Drehachse 90 und dem Umlenkpunkt 94b. In einer senkrecht zu der ersten Richtung verlaufenden zweiten Richtung ist ein Abstand a' zwischen der Drehachse 90 und dem Umlenkpunkt 94a gleich Null. Ein Abstand b' zwischen der Drehachse 90 und dem Umlenkpunkt 94b in der zweiten Richtung ist größer als der Abstand a' (= 0).
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Zur Betätigung der Flügeltüren ergreift ein Nutzer den ersten Türflügel 10a der geschlossenen Flügeltüren (vgl. 15) an dem Griffabschnitt 28 und öffnet den Türflügel 10a. Dadurch wird der Umlenkhebel 92, an dem der erste Türflügel 10a bspw. über die erste Schub-/ Zugstange 96a angelenkt ist, in eine Drehbewegung um die Drehachse 90 (im Uhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehbewegung erzeugt eine auf den zweiten Türflügel 10b, der an dem Umlenkhebel 92 bspw. über eine zweite Schub-/ Zugstange 96b angelenkt ist, wirkende Schubkraft, die ein automatisches Öffnen des Türflügels 10b bewirkt.
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In entsprechender Weise ergreift der Nutzer den ersten Türflügel 10a der geöffneten Flügeltüren (vgl. 16) an dem Griffabschnitt 28 und schließt den Türflügel 10a. Dadurch wird der Umlenkhebel 92 in eine Drehbewegung um die Drehachse 90 (im Gegenuhrzeigersinn) versetzt. Diese Drehbewegung erzeugt eine auf den mindestens einen zweiten Türflügel 10b wirkende Zugkraft, die ein automatisches Schließen des Türflügels 10b bewirkt.
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In dem gezeigten Beispiel sind die Schub-/ Zugstangen 96 gleich lang ausgebildet und an entsprechenden Stellen an den Türflügeln 10 angelenkt (der Abstand zwischen den Scharnieren 12 und den Umlenkpunkten 98 ist für beide Türflügel 10 gleich). Diese Ausführungsform sorgt für eine synchrone Betätigung der Türflügel 10. Wenn man jedoch die Länge der Schub-/ Zugstangen 96 unterschiedlich lang wählt und/oder die Abstände a, b, a', b' zwischen der Drehachse 90 und den Umlenkpunkten 94 anders wählt als dargestellt und/oder die Schub-/ Zugstangen 96 an unterschiedlichen Stellen an den Türflügeln 10 anlenkt, könnte mit dem Getriebe 20f eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10 realisiert werden.
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Gemäß eines siebten Ausführungsbeispiels, das in den 17 und 18 gezeigt ist, weist die Drehachse 90 des Umlenkhebels 92 unterschiedliche Abstände zu den Vertikalachsen 14 der Türflügel 10a, 10b auf. In diesem Fall können die Türflügel 10 an dem gleichen Umlenkpunkt 100 an dem Umlenkhebel 92 angelenkt sein. Auch eine Anlenkung der Türflügel 10 an unterschiedlichen Umlenkpunkten des Umlenkhebels 92 wäre denkbar (nicht dargestellt). Die Türflügel 10 sind vorzugsweise über Schub-/ Zugstangen 96 an dem Umlenkhebel 92 angelenkt. Die Schub-/ Zugstangen 96 können die gleiche oder unterschiedliche Längen aufweisen. Dieses Ausführungsbeispiel sorgt für eine asynchrone Betätigung der Türflügel 10. Das Getriebe 20g kann aber auch so ausgelegt werden, dass es eine synchrone Betätigung der Türflügel 10 bewirkt.
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Das Getriebe 20 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, die miteinander gekoppelten Türflügel 10 nach Erreichen einer geöffneten Stellung der Türflügel 10 in dieser Stellung zu sichern, sodass sie diese Stellung nicht selbsttätig verlassen können. Die Sicherung der Türflügel 10 in der geöffneten Stellung erfolgt dabei vorzugsweise automatisch nach Erreichen der geöffneten Stellung. Dies kann bspw. durch eine auf das Getriebe 20 in der geschlossenen Stellung der Türflügel 10 wirkende Federbelastung realisiert werden (vgl. Zuziehhilfe 50 in 19). Das hat den Vorteil, dass die geöffneten Türflügel 10 nicht von alleine aus der geöffneten Stellung wieder zufallen können. Falls der Schrank 2 Schubladen aufweist, wird dadurch verhindert, dass die Innenseite der Türflügel 10 durch herausgezogene Schubladen beschädigt wird. Zum Schließen der in der geöffneten Stellung gesicherten Türflügel 10 müssen einfach die Sicherungskräfte, bspw. die Federkräfte, überwunden werden.
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Das Getriebe 20 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, eine Betätigungsbewegung der miteinander gekoppelten Türflügel 10 von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung und/oder umgekehrt zu unterstützen, sodass nach Überwinden eines Totpunktes zu Beginn der Betätigungsbewegung die restliche Betätigungsbewegung selbsttätig ausgeführt wird. Demnach weist der Beschlag für den Schrank 2 also ein Unterstützungselement auf, welches nach dem Überwinden eines Totpunkts eine Öffnungsbewegung und/ oder eine Schließbewegung der Türflügel 10 unterstützt. Durch die Kopplung der Türflügel 10 über das Getriebe 20 kann es ausreichend sein, wenn das Unterstützungselement nur auf einen der Türflügel 10 wirkt. Das Unterstützungselement 102 kann auch auf den Führungskopf 24 wirken und an diesem angelenkt sein, wodurch die Unterstützungsbewegung auf die Schub-/ Zugstangen 26 und auf die Türflügel 10 übertragen wird. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in den 21 bis 23 dargestellt. In dem gezeigten Beispiel ist das Unterstützungselement 102 mit seinem von dem Führungskopf 24 abgewandten Ende 104 an dem Korpus 4 des Schranks 2, vorzugsweise an einer oberen Wand des Schranks 2, angelenkt. In 21 (geschlossene Türflügel 10) befindet sich das Unterstützungselement 102 in einer ersten ausgezogenen Stellung, und in 22 (geöffnete Türflügel 10) befindet es sich in einer zweiten ausgezogenen Stellung. Bei einer Bewegung der Türflügel 10 zwischen der geöffneten und der geschossenen Stellung wird eine Zwischenstellung erreicht (vgl. 23), in der der Totpunkt des Unterstützungselements 102 durchlaufen wird. In dem Beispiel ist das Unterstützungselement 102 als Druckfeder ausgebildet. Das nur in eine Richtung wirkende Unterstützungselement 102 fördert sowohl die Schließ- als auch die Öffnungsbewegung der Türflügel 10 und drückt diese in die geschlossene bzw. geöffnete Stellung. Ein Dämpfungselement, das ebenfalls vorhanden sein kann, kann die Schließ- und/oder Öffnungsbewegung dämpfen. Das Unterstützungselement 102 kann bspw. als ein Federelement (z.B. Spiral-, Fluid-, ÖI-, Gasdruck- oder Luftfeder) ausgebildet sein. Statt als ein separates Bauteil (vgl. 21-23) kann das Unterstützungselement auch integraler Bestandteil des Getriebes 20 sein (vgl. Zuziehhilfe 50 mit Federelement 52 in 19).
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Das Getriebe 20 ist vorzugsweise ausgebildet, eine Betätigungsbewegung der miteinander gekoppelten Türflügel 10 von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung und/oder umgekehrt gegen Ende der Betätigungsbewegung zu dämpfen. Demnach weist der Beschlag für den Schrank 2 also ein Dämpfungselement (vgl. Dämpfungselement 48 in 20 und Unterstützungselement mit integrierter Dämpfungseinheit 50 in 19) auf, welches eine Öffnungsbewegung und/ oder eine Schließbewegung der Türflügel 10 gegen Ende der Bewegung dämpft und so für ein sanftes, geräuscharmes Annähern der Türflügel 10 an die geöffnete bzw. geschlossene Stellung sorgt. Durch die Kopplung der Türflügel 10 über das Getriebe 20 kann es ausreichend sein, wenn das Dämpfungselement 48 nur auf einen der Türflügel 10 wirkt. Das Dämpfungselement 48 kann bspw. als ein Gasdruck- oder Öldämpfer ausgebildet sein, der integraler Bestandteil des Getriebes 20 ist.
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Schließlich ist es auch denkbar, dass das Getriebe 20 miteinander gekoppelte Luft-, Gas-, ÖI- oder Fluidzylinder aufweist, um bei Betätigung eines der Türflügel 10a; 10b des Schranks 2 den anderen Türflügel 10b; 10a zwangsweise zu betätigen. Die Kopplung der Zylinder miteinander kann über flexible Leitungen oder starre Leitungen erfolgen. Die Zylinder bilden ein abgeschlossenes System mit einer definierten Menge an Luft, Gas, Öl oder einem sonstigem Fluid, das bei Betätigung der Türflügel 10 zwischen den Kolbenkammern hin- und herbewegt wird. Eine Verringerung des Volumens der Kolbenkammer des einen Zylinders führt zu einer Vergrößerung des Volumens der Kolbenkammer des anderen Zylinders und umgekehrt eine Vergrößerung des Volumens der Kolbenkammer des einen Zylinders führt zu einer Verringerung des Volumens der Kolbenkammer des anderen Zylinders. Die Folge einer Bewegung des einen Zylinders ist eine zwangsweise Betätigung des anderen Zylinders. Die Zylinderstangen sind an den jeweiligen Türflügeln angelenkt.