DE102019119333A1 - Schleifvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Schleifvorrichtung mit einem antreibbaren Schleifteller (2) sowie einem flexiblen, am Schleifteller (2) durch Ansaugen gehaltenen, mit Schleifkörnern versehenen Schleifelement (3), ist so ausgebildet, dass das Schleifelement (3) in Form eines Schleifbandes umfänglich gegenüber dem Schleifteller (2) vorsteht, wobei die Schleifkörner das Schleifelement (3) vollflächig bedecken.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine derartige Schleifvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 908 554 B1 bekannt. Das Schleifelement dieser Schleifvorrichtung ist blattförmig ausgebildet mit einer runden, ovalen, quadratischen oder rechteckigen Grundfläche und ist durch Ansaugen am Schleifteller gehalten. Dabei entspricht die Grundfläche des Schleifelements in ihrem Abmaß der Grundfläche des Schleiftellers. - Überdies liegen die zum Einsatz kommenden Schleifelemente als einzelne Blätter vor, die nach Abnutzung der Schleifkörper ausgewechselt werden müssen.
- Vor allem im industriellen Einsatz, wenn also ein kontinuierlicher Schleifbetrieb gewünscht ist, sind die sich aus einem Schleifelementwechsel ergebenden Rüstzeiten inakzeptabel, insbesondere auch dann, wenn die Schleifvorrichtung automatisch betrieben werden soll, beispielsweise mittels eines Roboters.
- Auch das Schleifergebnis selbst entspricht vielfach nicht den gestellten Anforderungen, vor allem aufgrund der gleichen Grundflächenabmaße des Schleiftellers einerseits und des Schleifelementes andererseits. Dabei ist der Übergang zu dem nicht schleifend bearbeiteten Bereich sozusagen zu abrupt, so dass eine zeitaufwändige Nachbearbeitung erforderlich ist.
- Die aus der genannten
EP 1 908 554 B1 bekannte Schleifvorrichtung ist für einen manuellen Einsatz konzipiert, woraus sich allerdings eine Reihe notwendiger Arbeitsgänge ergeben, die insbesondere einer Kostenoptimierung entgegenstehen. - Der erhebliche Zeitaufwand, der für das Wechseln des Schleifelementes erforderlich ist, ergibt sich insbesondere daraus, dass das Schleifelement passgenau, zentrisch und mit der richtigen Seite am Schleifteller befestigt werden muss.
- Alles in allem ist die bekannte, gattungsgemäße Schleifvorrichtung nicht geeignet, die Anforderungen, insbesondere in qualitativer Hinsicht des Schleifergebnisses, aber auch hinsichtlich einer optimierten Bearbeitungszeit, gerecht zu werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifvorrichtung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass eine Nachbearbeitung der Schleifstellen nicht erforderlich ist und die Bearbeitungszeit, einschließlich der Rüstzeiten verkürzt wird.
- Diese Aufgabe wird durch eine Schleifvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung bietet gegenüber einer nach dem Stand der Technik deutliche Vorteile. Hierzu ist zunächst anzuführen, dass durch den erfindungsgemäß vorgesehenen umfänglichen Randüberstand des Schleifelementes die bearbeiteten Schleifstellen in dem gebildeten Randbereich schneller auspolierbar sind, da dieser Randbereich eine geringere Rautiefe aufweist, woraus sich ein qualitativ hochwertigeres Bearbeitungsergebnis ergibt.
- Bei einem kreisrunden Schleifteller entstehen rechteckig ausgeführte Schleifstellen mit der genannten geringeren Rautiefe im Randbereich, dies vor allem deshalb, da der vom Schleifteller wirksame Anpressdruck lediglich reduziert wirkt.
- Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Schleifteller statt mit einer kreisrunden Grundfläche rechteckig ausgeführt, wobei diese Rechteckform vor allem zum Schleifen von Sicken geeignet ist.
- Gemäß der Erfindung findet als Schleifelement ein Schleifband Verwendung, das vorzugsweise gerollt vorliegt und abgewickelt wird, wozu eine geeignete Einrichtung vorgesehen ist.
- Durch den Vorschub des Schleifbandes wird dem Schleifteller in bestimmten zeitlichen Abständen, wenn das Schleifelement sozusagen abgenutzt ist, neues Schleifelement zugeführt, mit der Folge, dass Rüst- und Wechselzeiten minimiert werden.
- Hierzu trägt auch bei, dass das Schleifband im Anlagebereich an dem Schleifteller exakt ausgerichtet wird, womit die Bearbeitungsdauer sowie das Schleifergebnis optimiert werden.
- Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Schleifteller mehrlagig ausgebildet, vorzugsweise bestehend aus einem Verbindungsstück mit beispielsweise einer Gewindebohrung zum Befestigen an einer Schleifmaschine, wobei dieses Verbindungsstück vorzugsweise aus Kunststoff besteht.
- Daran gehalten, dem Schleifelement zugewandt, ist eine elastische Zwischenlage, insbesondere aus einem Schaumstoff, die abgedeckt wird von einer formstabilen Tragplatte, insbesondere aus einem Elastomer mit einer planebenen Tragfläche, an der das Schleifelement angesaugt anliegt.
- Neben der Ausbildung des Verbindungsstückes aus Kunststoff kann das Verbindungsstück auch aus einem anderen Material, insbesondere auch aus Metall gefertigt sein, wobei in die Gewindebohrung ein Anschlusselement eingedreht ist, das fest mit einem Antrieb verbunden ist.
- Die Gewindepaarung Anschlusselement/Verbindungsstück ist selbsthemmend ausgebildet, so dass einerseits ein sicherer Halt auch im Betrieb gewährleistet ist und andererseits ein werkzeugloser Wechsel möglich ist.
- Das Anschlusselement, ebenso wie das Verbindungsstück, die elastische Zwischenschicht und die Tragplatte sind mit einer zentralen Luftleitung versehen, die im Anschlusselement abgewinkelt ausgeführt ist als Sauganschluss.
- Dieser seitliche Sauganschluss erlaubt den Einsatz einer handelsüblichen, orbital angetriebenen Schleifmaschine, wobei durch diese Bauweise der Schleifteller vom Antrieb der Schleifmaschine entkoppelt werden kann. Der Antriebsmotor und der Schleifteller können beispielsweise über einen Zahnriemenantrieb in Wirkverbindung stehen.
- Die elastische, vorzugsweise aus Schaumstoff bestehende Zwischenschicht passt sich besonders gut an zu beschleifende Konturen an, so dass diese Schleifvorrichtung gemäß der Erfindung insbesondere geeignet ist, um endlackierte Oberflächen zu bearbeiten.
- Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist der Schleifteller auf der dem Schleifelement zugewandten Seite, d.h., der Seite, an der das Schleifelement gehalten ist, konvex gewölbt, wodurch sich, wie sich gezeigt hat, zu beschleifende Sicken besonders einfach und effektiv bearbeitbar sind.
- Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine an eine Schleifmaschine angeschlossene Schleifvorrichtung gemäß der Erfindung in einer schematischen perspektivischen Ansicht -
2 eine Einzelheit der Schleifmaschine in einer geschnittenen Seitenansicht -
3 eine Einzelheit der Schleifvorrichtung in unterschiedlichen Ansichten -
4 eine weitere Einzelheit der Schleifvorrichtung, gleichfalls in unterschiedlichen Ansichten -
5 eine weiteres Ausführungsbeispiel der Einzelheit nach4 in einer perspektivischen Ansicht. - In der
1 ist eine Schleifmaschine abgebildet, mit einer Schleifvorrichtung1 , an der ein Antrieb4 angeschlossen ist mittels dessen ein Schleifteller2 antreibbar ist. - An der freien Seite des Schleiftellers
2 ist ein Schleifelement3 in Form eines Schleifbandes durch Ansaugen gehalten, wobei seitlich an ein Anschlusselement7 des Schleiftellers2 ein Sauganschluss6 (2 ) angebracht ist, der mit einer nicht dargestellten Saugleitung verbunden ist. - Das Schleifelement
3 ist um zwei parallel und abständig, beidseitig des Schleiftellers2 angeordnete Umlenkrollen5 geführt. Die gesamte Schleifmaschine kann an einem nicht dargestellten Roboter oder dergleichen befestigt sein und rechnergesteuert zu den zu beschleifenden Oberflächen geführt werden. - Gemäß der Erfindung steht das Schleifelement
3 umfänglich gegenüber dem Schleifteller2 vor, wobei die Nutzseite des Schleifelementes3 durch diese vollflächig bedeckende Schleifkörner gebildet wird. - In der
2 ist ein Teil der Schleifmaschine in einer geschnittenen Seitenansicht abgebildet. Von dem Schleifteller2 ist lediglich ein Anschlusselement7 erkennbar, das in der3 als Einzelheit dargestellt ist. - Dieses Anschlusselement
7 ist orbital oder exzentrisch antreibbar mittels des Antriebs4 , wobei als Antriebsmittel ein Zahnriemen8 vorgesehen ist, der seitlich in die Schleifvorrichtung1 geführt ist. - Weiter ist erkennbar, dass der Sauganschluss
6 an eine Saugleitung10 des Anschlusselementes7 angeschlossen ist. - Wie erwähnt, ist in der
3 das Anschlusselement7 erkennbar und zwar in einer perspektivischen Unteransicht und einer geschnittenen Seitenansicht. - Dieses Anschlusselement
7 weist einen Gewindenippel9 auf, an dem ein Verbindungsstück11 , das eine Gewindebohrung14 aufweist, angeschraubt ist. - Die Saugleitung
10 , die, bezogen auf die Mittelachse des Anschlusselementes7 sich winkelförmig erstreckt, und zwar einmal als Sackbohrung und davon ausgehend in axialer Richtung durch den Gewindenippel9 . - Die
4 gibt den Schleifteller2 teilweise wieder. Hier ist zu erkennen, dass an dem dem Anschlusselement7 abgewandten Ende des Verbindungsstückes11 eine elastische Zwischenschicht12 angebracht ist, an der wiederum eine Tragplatte13 befestigt ist. - Durch die drei Komponenten ist eine Durchgangsbohrung
15 geführt, die in die Axialbohrung des Anschlusselementes7 führt. - Durch die im Betrieb aktive Saugwirkung wird das Schleifelement
3 sicher an der Tragplatte13 gehalten. - Im Übrigen ist das Gewinde der Gewindebohrung
14 in Korrespondenz mit dem Gewinde des Gewindenippels9 selbsthemmend ausgebildet, so dass ein werkzeugloses Lösen des Schleiftellers2 möglich ist. - In der
5 ist eine weitere Ausführungsvariante des Schleiftellers2 erkennbar. Dabei weist die dem Schleifelement3 zugewandte Seite der Tragplatte13 und der Zwischenschicht12 eine rechteckige Grundfläche auf, die im Beispiel konvex gewölbt sind. Diese Form des Schleiftellers2 eignet sich insbesondere zum Beschleifen von Sicken oder dergleichen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schleifvorrichtung
- 2
- Schleifteller
- 3
- Schleifelement
- 4
- Antrieb
- 5
- Umlenkrolle
- 6
- Sauganschluss
- 7
- Anschlusselement
- 8
- Zahnriemen
- 9
- Gewindenippel
- 10
- Saugleitung
- 11
- Verbindungsstück
- 12
- Zwischenschicht
- 13
- Tragplatte
- 14
- Gewindebohrung
- 15
- Durchgangsbohrung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1908554 B1 [0002, 0006]
Claims (10)
- Schleifvorrichtung mit einem antreibbaren Schleifteller (2) sowie einem flexiblen, am Schleifteller (2) durch Ansaugen gehaltenen, mit Schleifkörnern versehenen Schleifelement (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (3) in Form eines Schleifbandes umfänglich gegenüber dem Schleifteller (2) vorsteht, wobei die Schleifkörner das Schleifelement (3) vollflächig bedecken.
- Schleifvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifteller (2) ein starres Verbindungsstück (11) aufweist, an dem eine elastische Zwischenschicht (12) gehalten ist, das wiederum auf der dem Verbindungsstück (11) abgewandten Seite eine Tragplatte (13) gehalten ist, an der das Schleifelement (3) in Funktion anliegt. - Schleifvorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Zwischenschicht aus einem Schaumstoff besteht. - Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Tragplatte (13) aus einem Elastomer besteht.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifteller (2) an einem angetriebenen Anschlusselement (7) angeschraubt ist.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindepaarung des Anschlusselementes (7) und des Schleiftellers (2) selbsthemmend ausgebildet ist.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifteller (2) im Grundriss rechteckig ausgebildet ist.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifteller (2) auf seiner dem Schleifelement (3) zugewandten Seite konvex gewölbt ist.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (7) eine radial ausgerichtete Saugleitung (10) aufweist, die in eine axiale Saugleitung übergeht, wobei die axiale Saugleitung durch den Schleifteller (2) fortgesetzt ist.
- Schleifvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifteller (2) mittels eines an einem Antrieb (4) angeschlossenen Zahnriemens (8) antreibbar ist.
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