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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein modulares Befestigungssystem, insbesondere zur Befestigung elektrischer Geräte an einer Decke.
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Stand der Technik
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Sollen elektrische Geräte wie Deckenleuchten, Piktogramme, Bildschirme, Sensoren für Wärme, Bewegung oder Temperatur oder ähnliches an einer Decke oder Wand befestigt werden, werden diese zumeist direkt fest mit der Decke verschraubt. Eine flexible, wechselnde Platzierung ist schwer möglich.
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Üblicherweise werden Deckenleuchten, beispielsweise zur Ausleuchtung von Ausstellungsräumen, etwa für Küchen, Möbel oder ähnliches, mit Schienensystemen an der Decke befestigt. Das hat den Nachteil, dass diese Schienen vergleichsweise teuer sind, hohen Installationsaufwand verursachen und nicht schön aussehen.
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Befestigungssystem zur Verfügung zu stellen, welches auf einfache Art und Weise die flexible Befestigung insbesondere von elektrischen Geräten an einer Decke oder Wand ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstands des unabhängigen Anspruchs sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.
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Die Verwendung der Einzahl soll die Mehrzahl nicht ausschließen, was auch im umgekehrten Sinn zu gelten hat, soweit nichts Gegenteiliges offenbart ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein modulares Befestigungssystem vorgeschlagen, mit:
- mindestens einem Gehäuse;
- wobei das Gehäuse mindestens einen hakenartigen Vorsprung aufweist, welcher in eine Profilschiene einhakbar ist, und
- das Gehäuse mindestens einen Führungskanal aufweist, wobei das Gehäuse eine Eintritts- und eine Austrittsöffnung für den mindestens einen Führungskanal aufweist.
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Das Gehäuse kann mittels des hakenartigen Vorsprungs an einer Profilschiene, die an der Decke angebracht ist, eingehakt werden. Unter einer Profilschiene im Sinne dieser Erfindung ist eine Schiene zu verstehen, die ein bestimmtes Profil aufweist, und beispielsweise als Tragschiene verwendbar ist. Diese kann aus Metall oder Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material bestehen. Auch das Gehäuse kann aus Metall und/oder Kunststoff und/oder Holz oder einem anderen geeigneten Material bestehen.
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Je nach Art des anzubringenden Geräts kann mindestens ein Kabel oder auch ein Schlauch oder auch eine andere Leitung durch den Führungskanal geführt werden. Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Es können auch mehrere Geräte mittels eines Gehäuses befestigt werden. Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Signalführung der eingeführten Leitung im Gehäuse richtungsunabhängig ist.
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Im Falle eines elektrischen Geräts, beispielweise einer Deckenlampe, kann ein Kabel in einen Führungskanal des Gehäuses eingeführt werden. Am oberen Ende des Gehäuses, an dem der hakenartige Vorsprung vorhanden ist, ist vorzugsweise ein Steckverbinder am Kabel vorhanden. An der Austrittsöffnung eines Führungskanals tritt das Kabel des elektrischen Geräts aus.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Befestigungsvorrichtung für ein anzubringendes Gerät am unteren Ende des Gehäuses anbringbar ist. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung möglichst bündig mit der Unterseite des Gehäuses abschließt.
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Günstig ist es dabei, dass eine Aussparung für eine Halterungsverstärkung für ein anzubringendes Gerät am unteren Ende des Gehäuses vorgesehen ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungsvorrichtung und/oder die Halterungsverstärkung für das anzubringende Gerät reversibel am Gerät angebracht werden können. So kann jedes anzubringende Gerät einfach mit einer Befestigungsvorrichtung und/oder Halterungsverstärkung versehen werden.
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Dadurch, dass das Gehäuse mittels des hakenartigen Vorsprungs einfach in einer Profilschiene eingehakt werden kann, sind die Geräte, die mittels des modularen Befestigungssystems an einer Decke oder Wand angebracht werden sollen, einfach austauschbar. Sie sind nicht mehr fest mit der Decke verbunden. Das modulare Befestigungssystem ermöglicht somit eine variable Verbindung des Geräts mit Decke durch den Haken. Zugleich dient der Haken als Zugentlastung für das Kabel.
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Auf diese Weise können elektrische Geräte wie Deckenleuchten, Piktogramme, Bildschirme, Sensoren für Wärme, Bewegung oder Temperatur oder ähnliches an einer Decke oder Wand befestigt werden. Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Auch können nichtelektrische Geräte mittels des modularen Befestigungssystems an einer Decke oder Wand angebracht werden.
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Insbesondere bei Messen, Museen, Möbelhäusern, Kücheneinrichtungshäusern, Baumärkten und ähnlichen Räumen, wo die Raumeinrichtung regelmäßig wechselt, kann das vorschlagsgemäß ausgestaltete Befestigungssystem mit besonders großem Vorteil verwendet werden.
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Bislang ist es üblich, zur Verwendung von leistungsfähigen Leuchten Schienensysteme zu verwenden, an denen die Leuchten gehalten sind. Die Schienensysteme werden unabhängig von der Raumdecke montiert und müssen, wenn das Beleuchtungskonzept geändert werden soll, demontiert und umgesetzt, also an anderen Stelle erneut montiert werden. Dasselbe gilt für andere Geräte wie Bildschirme oder Sensoren. Dieser Vorgang stellt nicht nur einen erheblichen Arbeitsaufwand dar, mit den damit verbundenen Lohnkosten, sondern hinterlässt auch insbesondere optisch nachteilige Spuren dort, wo das bisher montierte Schienensystem demontiert wird. Gegebenenfalls sind hier zusätzliche Nacharbeiten erforderlich, wenn ein hoher Anspruch an die ästhetische Gestaltung des Raumes gestellt wird.
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Das modulare Befestigungssystem ist insbesondere auch für offene Deckenkonstruktionen geeignet, die zumeist aus gitterförmig gezogenen Balken bestehen, sogenannte Rasterdecken, an welchen die Profilschienen für die Hakenvorrichtung befestigt sind.
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Vorteilhafterweise ist der mindestens eine Führungskanal im Inneren des Gehäuses angelegt. Das Gehäuse weist dabei mindestens eine Eintritts- und eine Austrittsöffnung für den mindestens einen Führungskanal auf.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Gehäuse mindestens zweiteilig gestaltet ist. Die beiden Hälften können einfach aufeinandergesetzt werden. Durch die Möglichkeit, das Gehäuse leicht zu öffnen, können die an der Decke oder Wand anzubringenden Geräte leicht in den mindestens einen Führungskanal des Gehäuses eingeführt und auch wieder entnommen werden.
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Vorteilhafterweise halten die einzelnen Teile des Gehäuses durch das Vorhandensein der Halterungsverstärkung zusammen. Auch ist es denkbar, dass zusätzliche Steck- oder Klemmvorrichtungen am Gehäuse angebracht sind, mit die einzelnen Teile zusammengesetzt werden können. Dazu ist es vorgesehen, dass mindestens eine Steck- oder Klemmvorrichtung am Gehäuse angebracht ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Das Ausführungsbeispiel ist in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Im Einzelnen zeigt:
- 1 Gehäuse in einer Innenansicht,
- 2 eine Hälfte des Gehäuses in einer Unteransicht,
- 3 das Gehäuse, geschlossen, in einer Seitenansicht,
- 4 das Gehäuse in einer Seitenansicht eingehakt in eine Profilschiene; und
- 5 das Gehäuse, geöffnet, in einer Seitenansicht eingehakt in eine Profilschiene.
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1 zeigt ein zweiteiliges Gehäuse, aufgeklappt, in einer Innenansicht.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht das Gehäuse (1) aus zwei Teilen. Die Teile können mittels Steck- oder Klemmvorrichtungen (8) zusammengesteckt werden. 2 zeigt dabei eine Hälfte des Gehäuses in einer Unteransicht.
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Im Inneren des Gehäuses ist ein Führungskanal (3) angeordnet, durch den das Kabel einer Leuchte geführt wird. Das Gehäuse weist dabei eine Eintritts- (6) und eine Austrittsöffnung (7) für den Führungskanal auf.
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Am oberen Ende des Gehäuses, an dem der hakenartige Vorsprung (2) vorhanden ist, ist ein Steckverbinder am Kabel der Leuchte vorhanden. An der Austrittsöffnung des Führungskanals (7) tritt das Kabel (4) der Leuchte aus und führt zur Leuchte.
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Das Gehäuse weist zudem im Inneren eine Aussparung für eine Halterungsverstärkung (5) am unteren Ende auf. Mithilfe der Halterungsverstärkung (9) (siehe 5) und einer Befestigungsvorrichtung wird die Leuchte mittels am unteren Ende des Gehäuses angebracht. Sobald das Kabel und die Halterungsverstärkung in eines der beiden Teile des Gehäuses eingeführt wurden, kann das Gehäuse zusammengeklappt und somit geschlossen werden (siehe 3). Die Leuchte wird nicht mit dem Gehäuse verschraubt. Durch die Möglichkeit, das Gehäuse leicht zu öffnen, kann die Leuchte in den Führungskanal des Gehäuses eingeführt und auch wieder entnommen werden.
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Das Gehäuse mit der Leuchte kann dann mittels des hakenartigen Vorsprungs an einer Profilschiene (10), die an der Decke angebracht ist, eingehakt werden (siehe 4 und 5). 5 zeigt das Gehäuse (1), eingehakt in eine Profilschiene (10) in einer schematischen, geöffneten Ansicht. Das Kabel (4) einer Beleuchtungsvorrichtung tritt an der Eintrittsöffnung (6) in den Führungskanal (3) ein. Am Kabel ist eine Halterungsverstärkung (9) angebracht, die in die Aussparung für eine Halterungsverstärkung (6) des Gehäuses passt. An der Austrittsöffnung (7) für den Führungskanal (3) kann das Kabel zu einer Leuchte geführt werden (nicht gezeigt).
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Auf diese Weise ist die Leuchte in ihrer Position sehr variabel und austauschbar, da sie nicht fest mit der Decke verbunden ist. Das modulare Befestigungssystem ermöglicht somit eine variable Verbindung des Geräts mit Decke durch den Haken. Zugleich dient der Haken (2) als Zugentlastung für das Kabel.
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Es sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele verwirklichbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Gehäuse
- 2.
- hakenartiger Vorsprung
- 3.
- Führungskanal
- 4.
- Kabel
- 5.
- Aussparung für eine Halterungsverstärkung
- 6.
- Eintrittsöffnung
- 7.
- Austrittsöffnung
- 8.
- Steck- oder Klemmvorrichtung
- 9.
- Halterungsverstärkung
- 10.
- Profilschiene