-
Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer mit einem um eine Drehachse verdrehbar angeordneten Eingangsteil mit über den Umfang verteilt angeordneten Befestigungsöffnungen zur Aufnahme an einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine und einem entgegen der Wirkung einer in einer Ringkammer des Eingangsteils aufgenommenen Federeinrichtung gegenüber diesem begrenzt um die Drehachse verdrehbaren Ausgangsteil enthaltend mit den Befestigungsöffnungen vor einer Montage des Drehschwingungsdämpfers fluchtenden Durchgriffsöffnungen sowie einer Drehmomentbegrenzungseinrichtung zur Begrenzung eines über den Drehschwingungsdämpfer übertragbaren Drehmoments, wobei die Drehmomentbegrenzungseinrichtung zwischen einem die Federeinrichtung ausgangsseitig beaufschlagenden Flanschteil und einer Ausgangsnabe angeordnet ist und ein Reibeingriff der Drehmomentbegrenzungseinrichtung auf ein maximal übertragbares Drehmoment des Drehschwingungsdämpfers eingestellt ist. Drehschwingungsdämpfer beispielsweise in Form von Zweimassenschwungrädern sind ausreichend bekannt. Diese werden in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Getriebe zur Isolation von Drehschwingungen einer drehzahlbehafteten Brennkraftmaschine eingesetzt.
-
Derartige Drehschwingungsdämpfer enthalten ein um eine Drehachse verdrehbar angeordnetes, beispielsweise an einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine aufgenommenes Eingangsteil beispielsweise mit einer Primärschwungmasse und ein entgegen der Wirkung einer Federeinrichtung begrenzt um die Drehachse verdrehbares Ausgangsteil, welches eine Sekundärschwungmasse aufweisen kann.
-
Im Betriebszustand des Antriebsstrangs können schlagartige Spitzenbelastungen, sogenannte Impacts entstehen, beispielsweise bei einem plötzlichen Stillstand der Brennkraftmaschine. Insbesondere bei aus Bogenfedern gebildeter Federeinrichtung können diese kurzzeitig stark belastet, beispielsweise in Blocklage zusammengedrückt werden. Desweiteren können Getriebeelemente eines nachgeschalteten Getriebes geschädigt werden.
-
Um derartige Impacts möglichst materialschonend zu kompensieren, ist bekannt, Drehschwingungsdämpfer mit einer als Rutschkupplung ausgebildeten Drehmomentbegrenzungseinrichtung zu versehen, die lediglich ein vorgegebenes Grenzdrehmoment überträgt und bei höheren Drehmomenten durchrutscht.
-
Beispielsweise ist aus der Druckschrift
DE 197 00 851 A 1 ein Drehschwingungsdämpfer bekannt, bei dem zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil in Form von zwei zueinander verdrehbaren Schwungmassen eine Drehmomentbegrenzungseinrichtung vorgesehen ist. Die Drehmomentbegrenzungseinrichtung begrenzt den Drehschwingungsdämpfer vor unzulässig hohen Drehmomenten und nachteiligen Drehstößen. Die Druckschrift
DE 197 28 422 A 1 zeigt weiterhin einen Drehschwingungsdämpfer mit einer ausgangsseitigen, innerhalb einer Ringkammer zur Aufnahme der Federeinrichtung untergebrachten Drehmomentbegrenzungseinrichtung, die seriell zur Federeinrichtung angeordnet und als Rutschkupplung ausgelegt ist.
-
Aus der Druckschrift
DE 10 2014 211 603 A 1 ist ein Drehschwingungsdämpfer mit einer dem Sekundärteil zugeordneten, in einer Ringkammer untergebrachten Drehmomentbegrenzungseinrichtung bekannt. Dabei greift ein Sekundärflansch in eine als Reibeinrichtung vorgesehene Aufnahme, die axial von zwei unterschiedlich großen Stützscheiben begrenzt ist. Die kleiner dimensionierte, von einem Federelement axial beaufschlagte Stützscheibe ist dabei zwischen einer Ausgangsnabe und dem Sekundärflansch angeordnet.
-
Zur Befestigung des Drehschwingungsdämpfers an der Kurbelwelle sind das Eingangsteil durchgreifende Befestigungsschrauben vorgesehen, welche durch Durchgriffsöffnungen im Ausgangsteil hindurch mit der Kurbelwelle verschraubt werden. Bei einer Auslösung der Drehmomentbegrenzungseinrichtung während des Betriebs verdreht sich das Ausgangsteil gegenüber dem Eingangsteil, so dass im Falle einer Reparatur die Durchgriffsöffnungen nicht mehr mit den Befestigungsöffnungen fluchten und das Ausgangsteil unter hohem Aufwand entgegen der Wirkung der Federeinrichtung gegenüber dem Eingangsteil verdreht wird oder der Drehschwingungsdämpfer beziehungsweise die Drehmomentbegrenzungseinrichtung zerlegt werden muss. Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung eines gattungsgemäßen Drehschwingungsdämpfers. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, im Reparaturfall den Drehschwingungsdämpfer in einfacher Weise von der Kurbelwelle demontieren zu können. Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die von dem Anspruch 1 abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstands des Anspruchs 1 wieder.
-
Der vorgeschlagene Drehschwingungsdämpfer ist für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit drehschwingungsbehafteter Brennkraftmaschine vorgesehen. Zur Dämpfung der Drehschwingungen weist der Drehschwingungsdämpfer ein um eine Drehachse verdrehbar angeordnetes Eingangsteil und ein entgegen einer Federeinrichtung um die Drehachse begrenzt verdrehbares Ausgangsteil auf. Der Drehschwingungsdämpfer kann als Zweimassenschwungrad ausgebildet sein. Hierzu weist das Eingangsteil eine Primärschwungmasse auf. Das Ausgangsteil kann eine Sekundärschwungmasse aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann dem Ausgangsteil drehschlüssig eine Sekundärschwungmasse einer nachfolgenden Antriebsstrangeinrichtung beispielsweise einer Doppelkupplung, einer Elektromaschine, eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers und/oder dergleichen zugeordnet sein.
-
Das Ausgangsteil weist eine Ausgangsnabe, über die das Drehmoment auf eine nachfolgende Antriebsstrangeinrichtung übertragen wird, auf.
-
Die Federeinrichtung kann aus über den Umfang verteilt angeordneten Schraubendruckfedern, bevorzugt auf einen Einsatzdurchmesser vorgebogenen Bogenfedern, beispielsweise in Zweier-, Dreier-, oder Viererteilung gebildet sein. Mehrere Schraubendruckfedern können ineinander geschachtelt Federpakete bilden. Ineinander geschachtelte Schraubendruckfedern können zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil bei unterschiedlichen Verdrehwinkeln beaufschlagbar sein, um beispielsweise einen Drehschwingungsdämpfer mit mehrstufiger Kennlinie der Torsionskraft gegen den Verdrehwinkel auszubilden.
-
Die Federeinrichtung ist in einer mit Schmiermittel, beispielsweise Öl oder Fett zumindest teilweise befüllten Ringkammer untergebracht, welche von einem eingangsseitig Befestigungsöffnungen zur Aufnahme an der Kurbelwelle aufweisenden Scheibenteil und einem dem Ausgangsteil zugwandten, als Deckelteil ausgebildeten Scheibenteil gebildet ist. Die Scheibenteile können Beaufschlagungseinrichtungen beispielsweise in Form von Anprägungen zur eingangsseitigen Beaufschlagung der Federeinrichtung aufweisen. Zur ausgangsseitigen Beaufschlagung kann ein Flanschteil vorgesehen sein, welches radial erweiterte Arme zur Beaufschlagung der Federeinrichtung aufweist. Die Drehmomentbegrenzungseinrichtung ist zwischen dem die Federeinrichtung ausgangsseitig beaufschlagenden Flanschteil und einer Ausgangsnabe angeordnet. Ein Reibeingriff der Drehmomentbegrenzungseinrichtung ist auf ein maximal übertragbares Drehmoment des Drehschwingungsdämpfers eingestellt. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers enthält die Drehmomentbegrenzungseinrichtung einen Reibbelagkäfig, der aus einer mit dem Flanschteil verbundenen, beispielsweise vernieteten Mitnehmerscheibe und einer mit dieser verbundenen, beispielsweise vernieteten Gegenscheibe gebildet ist. Die Verbindung der Mitnehmescheibe mit der Gegenscheibe erfolgt in bevorzugter Weise radial außen, sodass in dem Reibbelagkäfig beidseitig radial außen Reibbeläge angeordnet sein können. Die Ausgangsnabe weist dabei einen einteiligen oder mit dieser verbundenen, beispielsweise vernieteten oder verschweißten Ausgangsflansch auf, der von radial innen in den Reibbelagkäfig eingreift und einen Reibeingriff zwischen Reibbelägen und dem Reibbelagkäfig herstellt. Die Reibbeläge können mit dem Ausgangsflansch, beispielsweise vernietet oder verklebt sein. Alternativ kann der Ausgangsflansch Gegenreibflächen für die an dem Reibbelagkäfig beziehungsweise mit diesem verbundenen Bauteilen befestigten Reibbeläge dienen. Die Reibbeläge bilden in trockener Betriebsweise jeweils einen Reibeingriff mit den Gegenreibflächen zur Ausbildung des Reibmoments der Drehmomentbegrenzungseinrichtung. Hierbei sind die Reibbeläge axial von einer Tellerfeder vorgespannt. Die Tellerfeder stützt sich hierbei axial an dem Reibbelagkäfig ab.
-
Zwischen den die Reibbeläge aufnehmenden Bauteilen - Ausgangsflansch beziehungsweise dem Reibbelagkäfig zugeordnete Bauteile - kann eine Belagfederung vorgesehen sein, so dass das Reibmoment aus den beiden Federkomponenten Tellerfeder/Belagfederung eingestellt ist. Alternativ können die Reibbeläge, beispielsweise Gemischbeläge, Sinterbeläge, Keramikbeläge oder dergleichen, starr an den entsprechenden Bauteilen aufgenommen sein.
-
Beispielsweise kann die Tellerfeder an der Gegenscheibe gegen eine einen Reibkontakt wie Gegenreibfläche zu einem der Reibbeläge bildenden oder diese aufnehmenden, an dem Reibbelagkäfig drehfest aufgenommenen Stützscheibe abgestützt sein. Um bei während eines Betriebs des Antriebsstrangs ausgelöster Drehmomentbegrenzungseinrichtung mit dadurch gegeneinander verdrehter Befestigungsöffnungen mit den Befestigungsschrauben und Durchgriffsöffnungen eine Abnahme des Drehschwingungsdämpfers von der Kurbelwelle in einfacher Weise vornehmen zu können, ist zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil eine Verdreheinrichtung zur Einstellung einer Verdrehposition der Befestigungsschrauben mit den Durchgriffsöffnungen mittels eines Hebelwerkzeugs zur Wiederherstellung der fluchtenden Position von Befestigungsschrauben und Durchgriffsöffnungen vorgesehen. Die Verdreheinrichtung ermöglicht dabei eine Abnahme des Drehschwingungsdämpfers von der Kurbelwelle ohne das Lösen des Reibeingriffs und ohne Zerlegung der Drehmomentbegrenzungseinrichtung. Hierbei werden das Ausgangsteil ohne Eingriff in die Drehmomentbegrenzungseinrichtung und das Eingangsteil gegeneinander entgegen der Wirkung der Federeinrichtung mittels eines Hebelwerkzeugs verdreht und die Befestigungsschrauben und die Durchgriffsöffnungen wieder zueinander fluchtend hergestellt, so dass der Drehschwingungsdämpfer auch nach Auslösung der Drehmomentbegrenzungseinrichtung mit einer verbundenen Verdrehung zwischen Eingangsteil und Ausgangsnabe bei einer späteren Abnahme des Drehschwingungsdämpfers von der Kurbelwelle beispielsweise im Wartungsfall leicht möglich ist.
-
Die Verdreheinrichtung enthält hierzu in dem der Drehmomentbegrenzungseinrichtung zugewandten Deckelteil und auf radial gleicher Höhe in dem Reibbelagkäfig vorgesehenen Ausnehmungen wie Aussparungen für ein Hebelwerkzeug eine Arretiereinrichtung zur Arretierung einer mittels des in die Ausnehmungen eingreifenden und Ausgangsteil und Eingangsteil gegeneinander entgegen der Wirkung der Federeinrichtung verdrehenden Hebelwerkzeugs eingestellten Verdrehposition. Dies bedeutet, dass das Hebelwerkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher oder ein entsprechend vorgefertigter Drehhebel in zwei bei ausgelöster Drehmomentbegrenzungseinrichtung in Umfangsrichtung versetzte Aussparungen eingreift und anhand der Hebelwirkung des Hebelwerkzeugs durch Ansetzen an den in Umfangsrichtung versetzten Kanten der Aussparungen eine Relativverdrehung von Eingangsteil und Ausgangsteil entgegen der Wirkung der Federeinrichtung bewirkt wird, bis die Befestigungsschrauben mit den Durchgriffsöffnungen fluchten, wobei an dieser Verdreheinrichtung die Arretiereinrichtung aktiviert wird, um die fluchtende Drehposition zu stabilisieren.
-
Die Anordnung der Ausnehmungen in Umfangsrichtung kann dabei in der Weise erfolgen, dass ein dem Teilungswinkel der Befestigungsschrauben, beispielsweise 60° bei sechs über den Umfang verteilt angeordneten Befestigungsschrauben, entsprechender Verdrehwinkel zur Erzielung der arretierten Verdrehposition bei fluchtenden Befestigungsschrauben und Durchgriffsöffnungen zumindest durch entsprechendes Verdrehen des Ausgangsteils, beispielsweise des Reibbelagkäfigs gegenüber dem Deckelteil im Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn erzielt wird. Hierbei können bei entsprechend vorhandener Verdrehung zwischen dem Reibbelagkäfig und der Ausgangsnabe bei einem Auslösen der Drehmomentbegrenzungseinrichtung mehrere Stufen der Verdrehung zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil mittels entsprechender in Umfangsrichtung versetzter Ausnehmungen und unterschiedlich weit umfangsversetzt an den verschiedenen, beispielsweise in einer Zweierteilung der Bogenfedern diametral gegenüberliegend angeordneten Ausnehmungen des Deckelteils vorgesehen sein. Beispielsweise können vier Verdrehstufen zwischen 0° und 7,7°, 7,5° und 15°, 15° und 22,5° und 22,5° und 30° durch entsprechendes Anordnen der Ausnehmungen und deren Kanten über den Umfang vorgesehen sein, wobei bei einem maximalen Verdrehwinkel von 30° bei einem Teilungswinkel von 60° jeweils auf die nächste fluchtende Paarung von Befestigungsschraube und Durchgriffsöffnung eingestellt wird.
-
Die Ausnehmungen wie Aussparungen können im Deckelteil als axiale Anprägungen vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft können Anprägungen sein, die axial nach innen im Deckelteil die Beaufschlagungseinrichtungen der Bogenfedern der Federeinrichtung bilden, beispielsweise bei einer Zweierteilung der Bogenfedern zwei diametral gegenüberliegende axial eingeformte Ausnehmungen. Die ausgangsseitigen Ausnehmungen wie Aussparungen können geschlossen oder radial außen offen ausgebildet sein. Beispielsweise können die Ausnehmungen in dem Reibbelagkäfig aus radial nach außen erweiterten, über den Umfang verteilt angeordneten Vorsprüngen gebildet sein, wobei zumindest ein Teil der Vorsprünge der Vernietung der Mitnehmerscheibe mit der Gegenscheibe dienen können.
-
Die Arretiereinrichtung kann aus im Eingangsteil und im Ausgangsteil bei fluchtenden Befestigungsöffnungen und Durchgriffsöffnungen fluchtenden Arretieröffnungen und einem diese durchgreifenden Arretierstift gebildet sein. Beispielsweise können in dem Ausgangsflansch oder in der Ausgangsnabe entsprechende Arretieröffnungen vorgesehen ein, die auf radialer Höhe bei entsprechender Verdrehposition in axiale Richtung mit Arretieröffnungen des die Befestigungsöffnungen aufweisenden Scheibenteils oder mit einer Deckscheibe zwischen den Schraubenköpfen der Befestigungsschrauben und diesem Scheibenteil fluchten. Die Arretieröffnungen können in Umfangsrichtung zwischen den Befestigungsschrauben angeordnet sein. Beispielsweise können drei bis sechs über den Umfang verteilt angeordnete Arretieröffnungen jeweils im Eingangsteil und Ausgangsteil vorgesehen sein. Durch die Arretieröffnungen wird jeweils ein Arretierstift, beispielsweise eine Stahlnadel bei fluchtender Verdrehposition gesteckt und damit die Verdrehposition während der Abnahme des Drehschwingungsdämpfers von der Kurbelwelle gesichert.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers kann zur Verbesserung des Isolationsverhaltens gegenüber Drehschwingungen zusätzlich zu der Drehschwingungsdämpfung der Federeinrichtung ein drehzahladaptiver Drehschwingungstilger vorgesehen sein. Beispielsweise kann in dem Drehschwingungsdämpfer insbesondere ausgangsseitig ein Fliehkraftpendel aufgenommen sein. Hierzu kann der Ausgangsflansch zusätzlich einen Pendelmassenträger bilden, an dem beidseitig über den Umfang verteilt Pendelmassen im Fliehkraftfeld des um die Drehachse drehenden Drehschwingungsdämpfers mittels Pendellagern entlang einer vorgegebenen Pendelbahn pendelfähig aufgenommen sind. Die Pendellager können jeweils an axial gegenüberliegenden Pendelmassen und dem Pendelmassenträger vorgesehen sein, indem in die Pendelmassen und in dem Pendelmassenträger Ausnehmungen mit bogenförmigen, die Pendelbahn bestimmenden Laufbahnen eingebracht sind, auf welchen Laufbahnen eine die Ausnehmungen übergreifende Pendelrolle abwälzt. Axial gegenüberliegende Pendelmassen sind dabei jeweils zu über den Umfang verteilt angeordneten Pendelmasseneinheiten verbunden.
-
In einer alternativen Ausführungsform des Fliehkraftpendels können axial gegenüberliegende Pendelmassen mittels in Ausnehmungen des Pendelmassenträgers angeordneter Mittelteile miteinander zu Pendelmasseneinheiten verbunden sein, wobei die Pendellager jeweils aus radial übereinander in einer einzigen Ebene angeordnete Laufbahnen der Mittelteile und der Ausnehmungen aufweisen und jeweils eine Pendelrolle auf diesen Laufbahnen abwälzt.
-
Die Erfindung wird anhand des in den 1 bis 11 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Diese zeigen:
- 1 den oberen Teil eines um eine Drehachse verdrehbaren Drehschwingungsdämpfers im Schnitt,
- 2 eine Ansicht des Drehschwingungsdämpfers der 1 bei nicht ausgelöster Drehmomentbegrenzungseinrichtung,
- 3 eine Ansicht des Drehschwingungsdämpfers der 1 und 2 bei um 30° gegenüber dem die Bogenfedern beaufschlagenden Flanschteil verdrehter Ausgangsnabe
und
- 4 - 11Teilansichten des Drehschwingungsdämpfers der 1 bis 3 bei unterschiedlichen Verdrehzuständen.
-
Die 1 zeigt den oberen Teil des um die Drehachse d verdrehbar angeordneten Drehschwingungsdämpfers 1 im Schnitt. Der Drehschwingungsdämpfer 1 enthält das Eingangsteil 2 und das entgegen der Federeinrichtung 4 gegenüber dem Eingangsteil 2 begrenzt verdrehbare Ausgangsteil 3 sowie die dem Ausgangsteil 3 zugeordnete Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5.
-
Das Eingangsteil 2 ist als Primärschwungrad mit einer vorgegebenen Primärschwungmasse ausgebildet und enthält das Scheibenteil 6 und das Deckelteil 7, welche radial außen miteinander dicht verbunden, hier verschweißt sind und die Ringkammer 8 zur Aufnahme der über den Umfang verteilt angeordneten Bogenfedern 9 der Federeinrichtung 4 bilden. Die Bogenfedern 9 stützen sich radial mittels der Gleitschalen 10 an der Ringkammer 8 ab. Die Ringkammer 8 kann zumindest teilweise zur Schmierung der Bogenfedern 9 und dessen Gleitkontakt an den Gleitschalen 10 mit Schmiermittel befüllt sein. Zur eingangsseitigen Beaufschlagung der Bogenfedern 9 sind an dem Scheibenteil 6 und an dem Deckelteil 7 angeprägte, in die Ringkammer 8 erweiterte, zwischen die in Umfangsrichtung benachbarten Stirnseiten der Bogenfedern 9 eingreifende Beaufschlagungseinrichtungen 11, 12 vorgesehen, die hier als Anprägungen ausgebildet sind.
-
Radial außen sind an der Ringkammer 8, hier am umgelegten Deckelteil 7 Gebermarkierungen 13 für ein Motormanagement vorgesehen. Der Drehschwingungsdämpfer 1 ist für einen hybridischen Antriebsstrang vorgesehen und enthält keinen Anlasserzahnkranz für einen separaten Anlasser. Weitere Ausführungsbeispiele können an dem Außenumfang der Ringkammer 8 einen Anlasserzahnkranz aufweisen.
-
Das Scheibenteil 6 enthält radial innen die bevorzugt gehärtete Auflaufscheibe 16 für die Befestigungsschrauben 14 zur Befestigung des Drehschwingungsdämpfers 1 an einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine. Das Scheibenteil 6 und die Auflaufscheibe 16 weisen Befestigungsöffnungen 15 für die Befestigungsschrauben 14 auf. Die Befestigungsschrauben 14 werden durch die Durchgriffsöffnungen 40 des Ausgangsteils 3 verschraubt. Hierzu sind die Befestigungsschrauben 14 und die Durchgriffsöffnungen 40 im entspannten Zustand der Federeinrichtung 4 jeweils zueinander fluchtend angeordnet.
-
Die ausgangsseitige Beaufschlagung der Bogenfedern 9 erfolgt mittels des Flanschteils 17. Die radial erweiterten Arme 18 des Flanschteils 17 greifen dabei von radial innen zwischen die in Umfangsrichtung benachbarten Stirnseiten der Bogenfedern 9 ein.
-
Das Flanschteil 17 ist radial innen mittels der Hauptvernietung 19 mit den über den Umfang verteilt angeordneten Nieten 20 mit der Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 verbunden. Mit der Hauptvernietung 19 ist zudem die Tellerfedermembran 21 verbunden, die sich radial außen mittels des Reibrings 22 gegen das Deckelteil 7 abstützt und das Ausgangsteil 3 den Axialdichtring 23 gegen das Eingangsteil 2 axial vorspannt. Die Tellerfedermembran 21, der Reibring 22 und der Axialdichtring 23 dichten die Ringkammer 8 zudem nach radial außen ab und bilden eine Grundreibung zwischen dem Eingangsteil 2 und dem Ausgangsteil 3 bei einer Relativverdrehung dieser um die Drehachse d.
-
Die Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 enthält die mit dem Flanschteil 17 mittels der Niete 20 verbundene Mitnehmerscheibe 24 und die radial außen mit der Mitnehmerscheibe 24 mittels der Niete 25 verbundene Gegenscheibe 26. Die Mitnehmerscheibe 24 und die Gegenscheibe 26 bilden den Reibbelagkäfig 27, welcher die Reibbeläge 28, 29 aufnimmt. Die Reibbeläge 28, 29 sind radial außen beidseitig an dem Ausgangsflansch 30 befestigt, beispielsweise mit diesem verklebt oder eingehängt. Der Ausgangsflansch 30 ist radial innen mittels der Niete 31 mit der Ausgangsnabe 32 verbunden, die mittels der Innenverzahnung 33 mit einer Außenverzahnung einer nachfolgenden Antriebsstrangeinrichtung, beispielsweise einer Doppelkupplung, eines Drehmomentwandlers, dem Rotor einer Elektromaschine oder dergleichen drehschlüssig verbunden ist und eine Sekundärmasse bereitstellen kann.
-
Mit der Gegenscheibe 26 ist die Stützscheibe 34 drehschlüssig verbunden, beispielsweise hier radial außen drehfest in die Gegenscheibe 26 eingehängt. Zwischen der Stützscheibe 34 und der Gegenscheibe 26 ist die Tellerfeder 35 angeordnet, die in nicht dargestellter Weise drehfest mit dem Reibbelagkäfig 27 verbunden ist. Axial zwischen Stützscheibe 34 und der Gegenscheibe 26 sind die beidseitig an dem Ausgangsflansch 30 befestigten Reibbeläge 28, 29 axial von der Tellerfeder 35 vorgespannt angeordnet. Hierbei bildet sich jeweils ein Reibeingriff zwischen den Reibflächen der Reibbeläge 28, 29 und den Gegenreibflächen der Stützscheibe 34 und der Mitnehmerscheibe 24 mit einem vorgegebenen Reibmoment, welches das maximal über den Drehschwingungsdämpfer 1 übertragbare Drehmoment einstellt. Dieses wird beispielsweise abhängig von der Reibfläche des Reibeingriffs und mittels der Tellerfeder 35 eingestellt. Zwischen den Reibbelägen 28, 29 und dem Ausgangsflansch 30 kann eine Belagfederung vorgesehen sein.
-
Überschreitet das am Drehschwingungsdämpfer 1 anliegende Drehmoment beispielsweise infolge von Impacts das Reibmoment der Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5, rutscht diese durch, so dass die Bauteile des Drehschwingungsdämpfers 1 sowie der nachfolgenden Antriebsstrangeinrichtung, beispielsweise Getriebebauteile eines nachgeschalteten Getriebes vor Überlastung geschützt sind.
-
Aufgrund einer aktivierten Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 mit einer sich gegenüber dem Eingangsteil 2 verdrehenden Ausgangsnabe 32 können die Befestigungsschrauben 14 und die Durchgriffsöffnungen 40 gegeneinander verdreht sein, so dass eine aus gegebenem Anlass notwendige Demontage des Drehschwingungsdämpfers 1 von der Kurbelwelle erschwert ist. Die Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 verfügt daher über die Verdreheinrichtung 36, um die Verdrehung zwischen Ausgangsnabe 32 und dem Eingangsteil 2 zurückzustellen, so dass die Befestigungsschrauben 14 und die Durchgriffsöffnungen 40 wieder fluchten ohne den Drehschwingungsdämpfer 1 selbst zerlegen zu müssen.
-
Hierzu sind die an dem Deckelteil 7 als Beaufschlagungseinrichtung 12 ausgebildete Anprägung als axial eingeformte Ausnehmung 37 und in Umfangsrichtung an dem Reibbelagkäfig 27 mehrere nicht einsehbare Ausnehmungen ausgebildet, die mittels eines Hebelwerkzeugs zur Verdrehung des Ausgangsteils 3 gegenüber dem Eingangsteil 2 gegeneinander beaufschlagt werden. Die Ausführung einer derartigen Verdrehung ist in den nachfolgenden Figuren detailliert beschrieben.
-
Zur Verbesserung der Drehschwingungsisolation verfügt der Drehschwingungsdämpfer 1 über das ausgangsseitig wirksame Fliehkraftpendel 38. Hierzu dient der Ausgangsflansch 30 als Pendelmassenträger, an dem beidseitig über den Umfang verteilt die nur schematisch dargestellten Pendelmassen 39 pendelfähig aufgenommen sind. Die 2 und 3 zeigen den um die Drehachse d verdrehbaren Drehschwingungsdämpfer 1 der 1 in Ansicht mit dem Ausgangsteil 3 und dem im Hintergrund liegenden Eingangsteil 2 mit den Gebermarkierungen 13 des Deckelteils 7. Die Bogenfedern der Federeinrichtung liegen in Zweierteilung vor, so dass in dem Deckelteil 7 zwei diametral gegenüberliegende, in das Deckelteil 7 als Beaufschlagungseinrichtungen der Bogenfedern axial eingeformte Ausnehmungen 37, 41 vorgesehen sind. Die Ausnehmungen 37, 41 bilden den eingangsseitigen Teil der Verdreheinrichtung 36 des Drehschwingungsdämpfers 1, um bei ausgelöster Drehmomentbegrenzungseinrichtung eine einfache Abnahme des Drehschwingungsdämpfers 1 von einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine zu ermöglichen. Der ausgangsseitige Teil der Verdreheinrichtung 36 ist mittels der beidseitig der diametral an dem Umfang der Ausnehmungen 37, 41 angeordneten Vorsprünge 42, 43 vorgesehenen Ausnehmungen 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51 gebildet. Je nach vorliegendem Verdrehwinkel zwischen der Ausgangsnabe 32 und dem Eingangsteil 2 nach einem Auslösen der Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 (1) wird mittels eines Hebelwerkzeugs jeweils unter Abstützung an einer der Ausnehmungen 37, 41 das Ausgangsteil 3 gegenüber dem Eingangsteil 2 unter Hebeleinsatz an einer Kante einer der Ausnehmungen 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51 in einer oder mehreren Stufen entgegen der Wirkung der Federeinrichtung verdreht. Nach dem Erreichen der Verdrehposition mit fluchtenden Befestigungsschrauben 14 und Durchgriffsöffnungen 40 ist an zumindest einer der an dem Ausgangsteil 3 vorgesehenen Arretieröffnungen 52 eine Festlegung der Verdrehposition gegenüber dem Eingangsteil mittels eines Arretierstifts vorgesehen, beispielsweise durch Einstecken in eine komplementäre Arretieröffnung des Eingangsteils. Die 2 zeigt den Drehschwingungsdämpfer 1 bei nicht zuvor aktivierter Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5, so dass die an der Ausgangsnabe 32 vorgesehenen Durchgriffsöffnungen 40 mit den Befestigungsschrauben 14 des Eingangsteils fluchten.
-
Die 3 zeigt den Drehschwingungsdämpfer 1 bei aktivierter Drehmomentbegrenzungseinrichtung 5 (2) mit einer um 30° gegenüber dem Eingangsteil 2 verdrehten Ausgangsnabe 32 des Ausgangsteils 3, so dass ein unmittelbarer Zugriff auf die Befestigungsschrauben über die Durchgriffsöffnungen 40 nicht möglich ist.
-
Die 4 bis 11 zeigen eine mehrstufige Rückdrehung des Verdrehzustands des Drehschwingungsdämpfers 1 entsprechend 3. Hierbei ist in jeder Figur ein Ausschnittsdetail der entsprechenden Verdrehposition oberhalb einer 3D-Teilansicht des Drehschwingungsdämpfers 1 mit der Stellung des Hebelwerkzeugs vor und nach der Teilverdrehung einer Stufe gezeigt.
-
Die 4 zeigt den Ausgangszustand der Rückverdrehung aus der Verdrehposition I um einen Winkel von 7,5°. Hierbei wird das Hebelwerkzeug 53 schräg zwischen der Ausnehmung 37 und der dem Vorsprung 42 nächsten Ausnehmung 44 eingeführt und in Richtung des Pfeils 54 verlagert. Der Reibbelagkäfig 27 und damit das Ausgangsteil 3 verlagert sich um 7,5° gegenüber dem Deckelteil 7 und damit gegenüber dem Eingangsteil 2 entsprechend der Verdrehposition II der 5.
-
Ausgehend von der Verdrehposition II der 6 wird nach Arretierung in der Verdrehposition II das Hebelwerkzeug 53 oder gegebenenfalls ein weiteres Hebelwerkzeug zwischen der Ausnehmung 41 des Deckelteils 7 und der gegenüber dem Vorsprung 42 umfangsseitig erweiterten Vorsprung 43 nächsten Ausnehmung 45 eingeführt und in Pfeilrichtung 54 verdreht, so dass das Ausgangsteil 3 um weitere 7,5° auf 15° gegenüber dem Eingangsteil 2 in die Verdrehposition III der 7 verdreht wird. Aus der in 8 gezeigten Verdrehposition III erfolgt eine weitere Verdrehung um 7,5°, indem das Hebelwerkzeug 53 in die Ausnehmung 37 und in die gegenüber dem Vorsprung 42 übernächste Ausnehmung 46 eingesetzt und in Richtung des Pfeils 54 in die Verdrehposition IV der 9 verdreht wird.
-
Aus der Verdrehposition IV der 10 erfolgt eine letzte Verdrehung in die letzte Verdrehposition E der 11 bei fluchtenden Befestigungsschrauben mit den Durchgriffsöffnungen, indem das Hebelwerkzeug 53 in die Ausnehmung 41 und in die gegenüber dem Vorsprung 43 andere nächste Ausnehmung 49 eingesetzt und in Richtung des Pfeils 54 verdreht wird.
-
Es versteht sich, dass eine Verdrehung in die entgegengesetzte Verdrehrichtung entgegen des Pfeils 54 durch abwechselnde Nutzung der Ausnehmungen 48, 49, 50, 45 erfolgen kann. Die Ausnehmungen 47, 51 können für weitere Verdrehmöglichkeiten genutzt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Drehschwingungsdämpfer
- 2
- Eingangsteil
- 3
- Ausgangsteil
- 4
- Federeinrichtung
- 5
- Drehmomentbegrenzungseinrichtung
- 6
- Scheibenteil
- 7
- Deckelteil
- 8
- Ringkammer
- 9
- Bogenfeder
- 10
- Gleitschale
- 11
- Beaufschlagungseinrichtung
- 12
- Beaufschlagungseinrichtung
- 13
- Gebermarkierung
- 14
- Befestigungsschraube
- 15
- Befestigungsöffnung
- 16
- Auflaufscheibe
- 17
- Flanschteil
- 18
- Arm
- 19
- Hauptvernietung
- 20
- Niet
- 21
- Tellerfedermembran
- 22
- Reibring
- 23
- Axialdichtring
- 24
- Mitnehmerscheibe
- 25
- Niet
- 26
- Gegenscheibe
- 27
- Reibbelagkäfig
- 28
- Reibbelag
- 29
- Reibbelag
- 30
- Ausgangsflansch
- 31
- Niet
- 32
- Ausgangsnabe
- 33
- Innenverzahnung
- 34
- Stützscheibe
- 35
- Tellerfeder
- 36
- Verdreheinrichtung
- 37
- Ausnehmung
- 38
- Fliehkraftpendel
- 39
- Pendelmasse
- 40
- Durchgriffsöffnung
- 41
- Ausnehmung
- 42
- Vorsprung
- 43
- Vorsprung
- 44
- Ausnehmung
- 45
- Ausnehmung
- 46
- Ausnehmung
- 47
- Ausnehmung
- 48
- Ausnehmung
- 49
- Ausnehmung
- 50
- Ausnehmung
- 51
- Ausnehmung
- 52
- Arretieröffnung
- 53
- Hebelwerkzeug
- 54
- Pfeil
- I
- Verdrehposition
- II
- Verdrehposition
- III
- Verdrehposition
- IV
- Verdrehposition
- E
- Verdrehposition
- d
- Drehachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19700851 A [0005]
- DE 19728422 A [0005]
- DE 102014211603 A [0006]