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Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem Aktor zur automatischen Bewegung seines Verschlusselements und mit einer Steuereinheit, die ausgebildet ist, den Aktor anzusteuern.
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Kühl- und/oder Gefriergeräte mit Aktoren zur automatischen Türbewegung sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise sind Systeme bekannt, in denen eine Schwenktür als Reaktion auf eine Berührung mit einer bestimmten Geschwindigkeit bis zum Erreichen eines bestimmten Öffnungswinkels geöffnet wird. Eine variable Einstellung des Öffnungswinkels durch manuelle Bedienung ist dabei aber nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kühl- und/oder Gefriergeräte mit einem System zur automatischen Bewegung seines Verschlusselements bereitzustellen, das in vorteilhafter Weise konfiguriert werden kann.
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Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem wärmeisolierten Gerätekorpus, der einen Innenraum umschließt, wobei an einer Hauptfläche des Gerätekorpus eine Entnahmeöffnung vorgesehen ist, um Waren in den Innenraum einbringen und daraus entnehmen zu können, wobei das Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens ein wärmeisoliertes Verschlusselement aufweist, um die Entnahmeöffnung reversibel zu verschließen, wobei das Gerät eine Steuereinheit aufweist, und wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, eine Konfiguration des Geräts mittels Sprachbefehlen festzulegen.
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Die Konfiguration kann also zum Beispiel mithilfe eines Sprachassistenten stattfinden. Eine sprachbefehlbasierte oder sprachdialoggeführte Konfiguration ist intuitiv und der Benutzer kann dies beispielsweise vornehmen, ohne eine Bedienungsanleitung lesen zu müssen, was zu einem hohen Bedienkomfort führt. Eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist, dass die Sprachdialog-Steuerung bzw. Sprachbefehl-Steuerung der vorliegenden Erfindung keinem Menu folgen muss, sondern dass die konkrete Funktion per Sprachbefehl oder -dialog, egal wo man sich in einem hypothetischen Menü befände, direkt angewählt werden kann.
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Vorzugsweise erfolgt die Konfiguration im Zusammenspiel von manueller Bedienung und von Sprachbefehlen.
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Vorzugsweise weist das Gerät ferner einen Aktor zur automatischen Bewegung des Verschlusselements auf, welcher mit der Steuereinheit in Signalverbindung steht, und die Steuereinheit ist ausgebildet, eine Konfiguration der Aktorbewegung mittels Sprachbefehlen festzulegen. Des Weiteren kann die Steuereinheit ausgebildet sein, den Aktor auf der Grundlage von Sprachbefehlen oder Sprachdialog anzusteuern. So kann beispielsweise die Festlegung eines maximalen Öffnungswinkels anhand von Sprachbefehlen oder Sprachdialog erfolgen, und im Anschluss die Tür anhand eines Sprachbefehls bewegt werden.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Entnahmeöffnung an der Vorderseite des Gerätekorpus angeordnet ist und dass es sich bei dem Verschlusselement um eine Schwenktür handelt.
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In einer alternativen Ausführungsform kann es sich bei dem Kühl- und/oder Gefriergerät um eine Truhe handeln, deren Entnahmeöffnung an der Oberseite des Gerätekorpus angeordnet ist. Bei dem Verschlusselement handelt es sich in diesem Fall um einen Deckel, vorzugsweise um einen Schwenkdeckel.
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Weiter vorzugsweise weist das Kühl- und/oder Gefriergerät ein Benutzerinterface mit einem Mikrofon und vorzugsweise ferner einem Lautsprecher auf, das ausgebildet ist, Sprachbefehle entgegenzunehmen, zu verarbeiten und an die Steuereinheit zu übermitteln. Das Benutzerinterface kann eine künstliche Intelligenz zur Erkennung von Sprachbefehlen aufweisen.
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In einer Ausführungsform ist die Steuereinheit ferner ausgebildet, unterschiedliche Benutzer zu erkennen, beispielsweise anhand einer Stimme, und für unterschiedliche Benutzer individuelle Konfigurationen zu speichern. So kann etwa für unterschiedliche Benutzer ein unterschiedlicher Türöffnungswinkel festgelegt werden und bei Befehlen unterschiedlicher Benutzer angewählt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Kühl- und/oder Gefriergerät eine Schnittstelle zur Signalkopplung mit einem externen Gerät aufweisen. Bei dem externen Gerät kann es sich beispielsweise um ein Smartphone, einen Tablet-Computer oder einen Sprachassistenten handeln, das über das Internet mit dem Kühl- und/oder Gefriergerät gekoppelt ist. Die Schnittstelle kann beispielsweise zur Bereitstellung einer drahtlosen Internetverbindung, etwa über WLAN oder ein Mobilfunknetz ausgebildet sein. Dabei kann das Kühl- und/oder Gefriergerät ausgebildet sein, über die Schnittstelle Befehle zur Konfiguration bzw. Steuerung des Aktors entgegenzunehmen und vorzugsweise ferner abgeleitete Informationen zu übermitteln. Die Konfiguration kann somit anhand des externen Geräts erfolgen. Beispielsweise kann in diesem Zusammenhang auch vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät ausgebildet ist, den Sprachdialog am externen Gerät abzuwickeln bzw. Sprachbefehle am externen Gerät entgegenzunehmen und ggf. zu verarbeiten.
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In einer Ausführungsform weist das Kühl- und/oder Gefriergerät einen Sensor zur Erkennung der Stellung des Verschlusselements auf. Beispielsweise kann es sich um einen Sensor zur Erkennung eines Öffnungswinkels einer Schwenktür handeln. Derartige Sensoren können im Bereich des Schwenklagers der Tür angeordnet sein. Der Sensor steht in Signalverbindung mit der Steuereinheit.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, eine geöffnete Stellung des Verschlusselements abzuspeichern.
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Insbesondere kann auf der Steuereinheit eine Routine hinterlegt sein, die ausgebildet ist, um ein Verfahren mit den folgenden Schritten auszuführen: a) Erkennung einer Stellung des wenigstens einen Verschlusselements; und b) Speichern der erkannten Stellung in Reaktion auf einen Benutzerbefehl, insbesondere einen Sprachbefehl. Die Stellung des Verschlusselements, beispielsweise der Öffnungswinkel der Tür kann anhand eines geeigneten Sensors, wie oben näher beschrieben, erkannt werden. Die genannten Schritte a) und b) beschreiben ein Verfahren zur Konfigurierung des Kühl- und/oder Gefriergeräts dahingehend, dass eine gewünschte Öffnungsstellung des Verschlusselements vom Benutzer festgelegt wird. Die Stellung des Verschlusselements, die in Schritt a) erkannt werden soll, kann vom Benutzer manuell eingestellt werden. Sie kann einer maximalen Öffnungsstellung des Verschlusselements bei einer bestimmten Aufstellsituation des Geräts entsprechen.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit ferner ausgebildet ist, den Aktor in Reaktion auf einen Benutzerbefehl, insbesondere einen Sprachbefehl, so anzusteuern, dass das wenigstens eine Verschlusselement automatisch von der geschlossenen in die geöffnete und/oder von der geöffneten in die geschlossene Stellung bewegt werden kann. Die geöffnete Stellung des Verschlusselements kann beispielsweise zu einem bestimmten Öffnungswinkel einer Schwenktür korrespondieren. Die Festlegung eines solchen bestimmten Öffnungswinkels kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn am Aufstellort des Geräts eine Türöffnung nur bis zu einem bestimmten maximalen Öffnungswinkel erfolgen soll, um ein Anschlagen der Tür an einer Wand oder dergleichen zu verhindern.
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Insbesondere kann auf der Steuereinheit eine Routine hinterlegt sein, die ausgebildet ist, um ferner ein Verfahren gemäß dem folgenden Schritt auszuführen: c) Ansteuerung des Aktors in Reaktion auf einen weiteren Benutzerbefehl, insbesondere einen Sprachbefehl, um das Verschlusselement automatisch von der geschlossenen in die geöffnete oder von der geöffneten in die geschlossene Stellung zu bewegen. Der Schritt c) beschreibt einen grundsätzlich beliebig oft wiederholbaren Vorgang, in dem das Verschlusselement in Reaktion auf einen Benutzerbefehl zwischen seiner geschlossenen und der anhand von Schritten a) und b) festgelegten geöffneten Stellung hin und her bewegt wird. Der Benutzerbefehl kann mechanisch sein und beispielsweise in einem Anziehen eines Türgriffes oder einer Druckausübung auf das Verschlusselement liegen. Er kann aber auch aus einer Benutzereingabe, insbesondere einem Sprachbefehl an einem Benutzerinterface des Kühl- und/oder Gefriergeräts oder an einem externen Gerät resultieren.
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Das Gerät weist eine Wärmepumpe auf, anhand welcher der Innenraum gekühlt werden kann. Bei der Wärmepumpe handelt es sich vorzugsweise um einen Kältemittelkreislauf mit Kompressor, Verflüssiger, Drossel und Verdampfer. Der Verdampfer ist typischerweise innerhalb des vom wärmeisolierten Gerätekorpus umgebenen Innenraums angeordnet, beispielsweise an oder hinter der Wand des Innenbehälters. Der Verflüssiger ist typischerweise außerhalb des vom wärmeisolierten Gerätekorpus umgebenen Innenraums angeordnet, beispielsweise an der Rückseite des Geräts. Das Gerät kann einen Maschinenraum aufweisen, in welchem zumindest ein Teil der Komponenten der Wärmepumpe, beispielsweise der Kompressor und gegebenenfalls ferner Drossel und/oder Verflüssiger angeordnet sind. Der Maschinenraum kann in einem Sockelbereich des Kühl- und/oder Gefriergeräts angeordnet sein.
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Der Gerätekorpus und/oder das Verschlusselement können so aufgebaut sein, dass sie eine Außenhaut und einen Innenbehälter bzw. eine Innenverkleidung aufweisen, zwischen denen eine wärmeisolierende Schicht eingefasst ist. Bei dem Innenbehälter kann es sich um einen Innenbehälter aus Kunststoff handeln. Ein derartiger Innenbehälter wird meist durch Tiefziehen oder Thermoformen aus einer flachen und dünnen Kunststoffplatine hergestellt. Die Außenhaut kann aus einem Metallblech oder ebenfalls aus Kunststoff bestehen. Bei der wärmeisolierenden Schicht kann es sich beispielsweise um einen Wärmeisolationsschaum, ein Fasermaterial oder einen oder mehrere Vakuumisolationskörper handeln.
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Bei dem Gerät kann es sich um ein reines Kühlgerät, ein reines Gefriergerät oder ein Kühl- und Gefrier-Kombinationsgerät handeln.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen. In den Figuren zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergeräts;
- 2: eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergeräts;
- 3: ein Beispiel für eine sprachkommandogeführte Einstellung des Türöffnungswinkels an einem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät; und
- 4: ein Beispiel für eine sprachdialoggeführte Einstellung des Türöffnungswinkels an einem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät.
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In 1 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergeräts 10 schematisch dargestellt. Das Gerät 10 umfasst eine wärmeisolierte Schwenktür 11, die an der Vorderseite des Geräts 10 eine Entnahmeöffnung überdeckt. Ferner umfasst das Gerät 10 einen in der Figur nicht näher dargestellten Aktor zur Bewegung der Tür zwischen einer geschlossenen und einer offenen Stellung sowie einen in der Figur ebenfalls nicht dargestellten Sensor zur Erkennung eines Öffnungswinkels der Tür.
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Des Weiteren umfasst das Gerät 10 eine in der Figur außerhalb des Geräts 10 dargestellte, sich in der Realität jedoch im Gerät 10 befindliche Steuereinheit 20, die einerseits mit Aktoren zur automatischen Bewegung der Tür 11 und andererseits mit einem Kommunikationsmodul 30 in Signalverbindung steht. Auch das Kommunikationsmodul 30 ist in der Figur außerhalb des Geräts 10 dargestellt, befindet sich in der Realität jedoch im Gerät 10. Das Kommunikationsmodul 30 und mithin das Gerät 10 umfassen ein Benutzerinterface 40, das einen Lautsprecher 41 und ein Mikrofon 42 umfasst und entsprechend für eine Sprachsteuerung ausgelegt ist. Ferner umfasst das Kommunikationsmodul 30 eine Schnittstelle zur drahtlosen Verbindung mit dem Internet / einer Cloud 50.
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In 2 ist eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergeräts 10 schematisch dargestellt. Im Unterschied zu der Ausführungsform der 1 fehlt es dem Gerät 10 in dieser Ausführungsform an dem Benutzerinterface umfassend den Lautsprecher und das Mikrofon, obwohl ein derartiges Interface natürlich ergänzend vorhanden sein könnte. Jedenfalls ist das Kommunikationsmodul 30 aber über das Internet / oder die Cloud 50 mit einem externen Gerät wie beispielsweise einem Smartphone oder Tablet-Computer verbunden, das seinerseits ein Benutzerinterface 40 umfassend den Lautsprecher und das Mikrofon aufweist.
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In 3 ist der Vorgang einer sprachkommandogeführten Einstellung eines maximalen Öffnungswinkels der Tür 11 an einem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät 10 schematisch dargestellt. Der Benutzer B bewegt dabei die Tür 11 manuell, bis der gewünschte maximale Öffnungswinkel der Tür erreicht ist, und spricht einen Befehl 101 aus, die Tür immer bis zu diesem Winkel zu öffnen. Am Benutzerinterface 40, sei es intern (1) oder extern (2), wird dieser Befehl 101 entgegengenommen und der maximale Türöffnungswinkel, der anhand des Sensors erkannt wird, wird in der Steuereinheit 20 gespeichert. Das Benutzerinterface gibt dabei eine akustische Bestätigung 102 aus, wonach die gewünschte Stellung der Tür 11 gespeichert wurde.
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In 4 ist der Vorgang einer sprachdialoggeführten Einstellung eines maximalen Öffnungswinkels der Tür 11 an einem erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät 10 schematisch dargestellt. Im Rahmen des Sprachdialogs wird dabei am Benutzerinterface 40 eine akustische Aufforderung 201 ausgegeben, die Tür 11 in die gewünschte Stellung zu öffnen. Der Benutzer B bewegt die Tür 11 daraufhin manuell, bis der gewünschte maximale Öffnungswinkel der Tür erreicht ist und bestätigt dies optional mit einem Sprachbefehl. Dieser maximale Türöffnungswinkel wird sodann durch den Sensor erkannt und in der Steuereinheit 20 gespeichert.
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Im Anschluss an eine Festlegung des maximalen Türöffnungswinkels im Rahmen eines Verfahrens gemäß 3 oder gemäß 4 kann dann im Rahmen eines beliebig oft wiederholbaren Vorgangs die Tür 11 zwischen ihrer geschlossenen und der festgelegten geöffneten Stellung hin und her bewegt werden. Die Bewegung kann in Reaktion auf einen weiteren Benutzerbefehl erfolgen, wobei es sich bei diesem Steuerbefehl ebenfalls um einen am Benutzerinterface 40 entgegengenommenen Sprachbefehl handeln kann.