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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem Korpus und mit einer Schublade, die sich im eingeschobenen Zustand in dem Korpus befindet und die aus diesem ausziehbar ist.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Kühl- bzw. Gefriergeräte mit Schubladen auszuführen, die sich im in den Korpus eingeschobenen Zustand in dem gekühlten Innenraum des Gerätes befinden und die bei Bedarf aus dem Korpus ausgezogen werden, um Zugang zu dem Stauraum der Schublade zu erhalten.
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Bei Schubladen, die sich im den unteren Bereich des Korpus befinden, besteht das Problem darin, dass diese sich unter Umständen nicht in einer ergonomisch günstigen Position befinden, da der Nutzer sich bücken muss, um Zugriff auf das Kühl- bzw. Gefriergut zu haben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass auch für unten angeordnete Schubladen eine gute Zugänglichkeit für den Nutzer gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass sich in der Schublade ein Behältnis sowie ein Mechanismus zum Anheben und Absenken des Behältnisses befindet, wobei der Mechanismus mit dem Behältnis derart in Verbindung steht, dass das Behältnis relativ zu der Schublade anhebbar und absenkbar ist, wobei der Mechanismus derart ausgebildet ist, dass die Schublade im abgesenkten Zustand des Behältnisses in den Korpus einschiebbar ist.
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Somit ist vorgesehen, dass die Schublade mit einem beispielsweise kastenförmigen, oben offenen Behältnis ausgestattet ist, das relativ zum Korpus der Schublade in der Höhe verstellbar ist. Das Behältnis kann relativ zum Korpus der Schublade aus dem Innenraum der Schublade nach oben verfahren und von dieser ausgefahrenen Position wieder nach unten in den Innenraum der Schublade verfahren werden. Sodann kann die Schublade wieder in den Korpus eingeschoben werden.
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In der angehobenen Position besteht eine gute Zugänglichkeit für den Nutzer, da die Position des Behältnisses in der nach oben verfahrenen Position so gewählt ist bzw. werden kann, dass eine ergonomisch günstige Position des Behältnisses erreicht wird.
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Vorzugsweise weist der Mechanismus eine Antriebseinheit, vorzugsweise einen Elektromotor oder eine Gasdruckfeder auf, die als Antrieb zum Anheben des Behältnisses aus dem Innenraum der Schublade dient.
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Das Aus- und/oder Einfahren der Schublade und/oder das Anheben und/oder Absenken des Behältnisses erfolgen vorzugsweise automatisch.
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Die Antriebseinheit kann mit einem Gestänge, vorzugsweise mit einem Hebelmechanismus in Verbindung stehen, der seinerseits mit dem Behältnis verbunden ist.
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Dieses Gestänge kann durch die Antriebseinheit so bewegt werden, dass das Behältnis in seine angehobene Position bewegt wird.
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Es kann eine Steuerungseinheit vorgesehen sein, die ausgebildet ist, die Antriebseinheit automatisch zu aktivieren, sobald die Schublade ausgefahren ist bzw. einen bestimmten ausgefahrenen Zustand erreicht hat. Denkbar ist es beispielsweise, wenn die Antriebseinheit aktiviert wird, wenn die Schublade ganz ausgezogen ist.
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In diesen Fällen genügt es, wenn der Nutzer die Schublade auszieht, um das Behältnis in seine angehobene Position zu bewegen. Sobald die Schublade eine bestimmte Position, beispielsweise die vollständig ausgezogene Position erreicht hat, wird das Behältnis automatisiert nach oben verfahren.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Sensorik oder eine App vorgesehen ist, die ausgebildet ist, die Antriebseinheit zu aktivieren, sobald bestimmtes Signal durch die Sensorik bzw. durch die App erfasst wird.
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So ist beispielsweise eine Signalisierung durch einen Taster, einen Sprachbefehl (Sprachsteuerung), eine Berührung, durch ein Klopfen (Klopfsensor) etc. denkbar, um das Behältnis in die angehobene Stellung zu verfahren und/oder zurück in die eingefahrene Position zu verfahren. Eine entsprechende Betätigung kann auch durch eine App eines mobilen Gerätes, vorzugsweise eines Smartphones erfolgen, bei deren Betätigung das Behältnis nach oben und/oder auch wieder zurück nach unten eingefahren wird.
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Diese Sensorik kann sich beispielsweise an dem Korpus, an der Schublade oder an dem Behältnis befinden.
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Der Mechanismus kann ausgebildet sein, das Behältnis in eine Höhe zu verfahren, dass der Innenraum der Schublade bei angehobenem Behältnis zugänglich ist. In diesem Fall besteht ein Freiraum zwischen dem Boden des angehobenen Behältnisses und der Oberkante der Schublade, so dass deren Innenraum zugänglich ist, wenn das Behältnis nach oben verfahren ist.
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Das Behältnis kann im nach unten verfahrenen Zustand den gesamten Innenraum der Schublade ausfüllen oder auch nur einen Teil von diesem. So ist es beispielsweise denkbar, dass das Behältnis eine geringere Tiefe und/oder Höhe und/oder Breite aufweist als der Innenraum der Schublade.
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Das Gerät kann über einen gekühlten Innenraum verfügen, in den die Schublade einfahrbar ist, wobei die Kältetechnik zur Kühlung des Innenraums in dem Gerät angeordnet ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Schublade selbst über eine Kältetechnik verfügt, mittels derer der gekühlte Innenraum der Schublade bzw. des Behältnisses kühlbar ist.
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Denkbar ist es, dass der Mechanismus ausgebildet ist, das Behältnis auf eine Höhe zu verfahren, so dass der Boden des Behältnisses oberhalb der Oberkante der Schublade angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Behältnis einen Außenumfang auf, der im Wesentlichen dem Innenumfang der Schublade entspricht. In diesem Fall füllt das Behältnis den Innenraum der Schublade weitgehend oder vollständig aus, wenn sich das Behältnis in seiner nach unten verfahrenen Stellung befindet.
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Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst, dass das Behältnis sich nur über einen Teilbereich der Schublade erstreckt. Der von nicht von dem Behältnis überdeckte Teilbereich der Schublade ist somit auch dann zugänglich, wenn das Behältnis nicht nach oben verfahren ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Ausfahren und Einfahren der Schublade, wobei das Aus- und Einfahren sowie das Anheben und Absenken des Behältnisses vorzugsweise automatisch, d.h. ohne Zuhilfenahme des Nutzers erfolgt:
- 1. „Öffnen“-Signal wird vom user gesendet
- 2. Schublade fährt automatisch aus
- 3. Behältnis fährt automatisch in die erhöhte Postition
- 4. „Schließen“-Signal wird vom user gesendet
- 5. Behältnis fährt automatisch nach unten
- 6. Schublade schließt automatisch
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „ein“ und „eine“ nicht zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen können. Ebenso schließt die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine Frontansicht auf das Gerät gemäß der Erfindung und
- 2: eine Seitenansicht auf das Gerät gemäß der Erfindung mit ausgezogener Schublade und angehobenem Behältnis.
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1 zeigt mit dem Bezugszeichen 10 die Türen eines schrankartigen Kühl- und/oder Gefriergerätes mit einem Korpus K, in dem sich mehrere übereinander angeordnete gekühlte Innenräume befinden.
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Der oberste der gekühlten Innenräume ist durch die Türen 10 verschließbar, die gegensinnig öffnen und schließen (French-Door-Gerät).
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Unterhalb dieses Kompartimentes befindet sich ein zweites gekühltes Kompartiment, das durch die ein- und ausfahrbare Schublade 12 verschließbar ist.
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In dem dritten und untersten Kompartiment befindet sich die Schublade 14, die ebenfalls ein- und ausfahrbar ist.
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Im geschlossenen Zustand der Türen 10 und der Schubladen 12, 14 befinden sich deren Fronten im Wesentlichen in einer vertikalen Linie, d.h. fluchten miteinander.
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Wie dies aus 2 hervorgeht, befindet sich innerhalb des Stauraums 15 der untersten Schublade 14 ein Behältnis 20, das relativ zu dem Korpus und somit auch relativ zu der Schublade 14 nach oben und unten bewegbar ist.
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2 zeigt das Behältnis 20 im nach oben verfahrenen Zustand. Im nach unten verfahren Zustand befindet sich das Behältnis 20 in dem Stauraum 15 der Schublade 14, so dass die Schublade 14 in den Korpus eingefahren werden kann.
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Zur vertikalen Bewegung des Behältnisses 20 ist ein Mechanismus 30 vorgesehen, der elektromotorisch angetrieben wird und der über ein Gestänge oder dergleichen je nach Bedarf das Behältnis 20 anhebt oder absenkt.
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Des Weiteren ist eine Steuerung vorgesehen, die ausgebildet ist, den Mechanismus 30 in Gang zu setzen. Dabei kann die Steuerung so ausgeführt sein, dass das Anheben des Behältnisses 30 automatisiert erfolgt, sobald die Schublade 14 ihre vollständig ausgefahrene Stellung erreicht hat, was durch einen Schalter oder Sensor erfassbar ist.
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Denkbar ist es jedoch auch, dass die Anhebung und/oder Absenkung des Behältnisses 20 nur auf Anweisung durch den Nutzer des Gerätes erfolgt.
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Denkbar ist beispielsweise ein Taster, eine Sprachsteuerung, eine App, ein Klopfsensor, die ausgebildet sind, bei Ihrer Betätigung ein Verfahren des Behältnisses 20 nach oben und/oder nach unten zu veranlassen.
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Der Pfeil in 2 kennzeichnet die Bewegung des Behältnisses während des Ausfahrens der Schublade 14. Zunächst erfolgt eine Bewegung in horizontaler Richtung in der Schublade 14 und anschließend eine vertikale Bewegung des Behältnisses nach oben. Beim Einfahren des Behältnisses vollzieht sich der umgekehrte Vorgang.
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Denkbar ist es, dass die Höhe, bis zu der das Behältnis nach oben verfahren wird, nutzerseitig einstellbar ist, so dass dieser die für ihn optimale Höhe einstellen kann.
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Denkbar es auch, dass der Mechanismus so ausgestaltet ist, dass das Verfahren des Behältnisses nur solange vorgenommen wird, wie ein Taster oder ein sonstiges Betätigungselement betätigt wird. Wird das Betätigungselement losgelassen, wird die Bewegung des Behältnisses gestoppt.
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Grundsätzlich ist von der Erfindung jedoch auch der Fall umfasst, dass das Behältnis stets in seine obere Endposition verfahren wird, sobald ein Signal vorliegt, dass das Behältnis ausgefahren werden soll.
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Die Schublade 14 selbst kann manuell ein- und ausziehbar sein oder ebenfalls mit einem Antriebsmechanismus ausgestattet sein, der bei entsprechender Betätigung, z.B. bei der Berührung der Front der Schublade 14 aktiviert wird, und die Schublade aus- und/oder einfährt.