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Gegenstand der Erfindung ist eine elektronische Schlosseinheit als Ausziehsperre für Schubladen und dergleichen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Mit dem Gegenstand des deutschen Gebrauchsmusters
DE 20 2004 001 998 U1 oder des
DE 200 08 266 U1 sind Ausziehsperreinrichtungen für Schubladen und dergleichen bekannt geworden, die auf einem mechanischen Blockiersystem beruhen. Die Betätigung der Schlosseinheit erfolgt über mechanisch miteinander verbundene Stangen, was die Bedienung, den Unterhalt und die Reparatur einer solchen Schlosseinheit erschwert.
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Mit dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2013 101 990 U1 ist eine elektronische Schließvorrichtung für Schubladen bekannt geworden, bei der die Schubladenfront mit einem Drehgriff gegenüber dem Korpus abgesperrt werden kann, wobei die Schließvorrichtung mit einem elektrisch betätigbaren Schließbolzen arbeitet, der von einer Lösestellung in eine Schließstellung bewegbar ist.
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Nachteil dieser Anordnung ist, dass die Schließvorrichtung einen mechanisch betätigbaren Drehknauf benötigt, der an der Frontseite des Möbelstücks angeordnet ist, was mit einem erhöhten Bedienungsaufwand verbunden ist, weil der Drehknauf mechanisch gedreht werden muss.
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Ferner ist auch die von der Frontseite des Möbelstücks gegebene Zugänglichkeit für die Schließvorrichtung bedenklich, weil eine solche Schließvorrichtung leicht überwunden werden kann. Schließlich benötigt die bekannte Schließvorrichtung eine eingebaute Batterie, was mit dem Nachteil verbunden ist, dass in bestimmten Zeitabständen ein Batteriewechsel vorgenommen werden muss.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Schlosseinheit als Ausziehsperre für Schubladen und dergleichen so weiterzubilden, dass die Schlosseinheit auf eine auswechselbare und störanfällige Batterie verzichten kann und dass sie für Einbruchsversuche relativ unzugänglich ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Merkmal der Erfindung ist, dass die erfindungsgemäße Schlosseinheit nicht mehr an der Schubladenfrontseite oder an der Möbelfrontseite angeordnet ist, sondern an einer Korpusrückwand des Korpus, in den die Schublade eingeschoben wird.
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Damit befindet sich die elektronische Schlosseinheit an einer relativ unzugänglichen Stelle im Korpus, denn sie ist nur dann zugänglich, wenn die Schublade aus dem Korpus herausgezogen wird, was nur dann möglich ist, wenn die Schlosseinheit entsperrt ist.
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Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf Ausziehsperren für Schubladen, sondern auf alle möglichen, in einem Korpus verschiebbare Elemente, wie z. B. Schubladen, Tabletts, Trays, Glasplatten und dergleichen, wobei es bezüglich der Führung in oder an den Korpusseitenwänden vielfältige Ausführungsformen gibt. Es können korpusseitige Führungsschienen, Gleitlager, Laufwagen oder einfache Ausziehvorsprünge vorgesehen werden. Ebenso sind auf der Schubladenseite beliebige Führungsmittel angeordnet. Für die Verwirklichung der Erfindung wird es jedoch bevorzugt, wenn die erfindungsgemäße Ausziehsperre an der Korpusrückwand befestigt ist und dort elektrisch leitfähig mit mindestens einer stromführenden Stromschiene verbindbar ist. Es wird besonders bevorzugt. wenn die Stromschiene an oder in einer dort angeordneten Profilschiene befestigt ist. Durch diese Massnahme wird erreicht, dass die Schlosseinheit mechanisch mit der einen oder mehreren Profilschienen lösbar verbindbar ist und bei Herstellung dieser mechanischen Koppelverbindung gleichzeitig auch mit der elektrischen Stromschiene leitfähig verbunden wird.
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Somit wird die elektrische Energie über eine Profilschiene zugeführt, die gleichzeitig mit einer Stromschiene verbunden ist, und die Schlosseinheit ist lösbar und feststellbar mit dieser Profilschiene verbunden.
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Bei einem Möbelstück mit einer Anzahl von vertikal übereinander angeordneten Schubladen wird es bevorzugt, wenn die korpusseitige Profilschiene mit ihrer Längserstreckung in vertikaler Richtung an der Korpuswand befestigt ist und mehrere Schlosseinheiten in vertikalem Abstand übereinander liegend an der Profilschiene lösbar und feststellbar befestigt sind, so dass auch bei übereinander liegenden Schubladen jeder Schublade eine solche Schlosseinheit zugeordnet werden kann und alle Schlosseinheiten von der an oder in der Profilschiene befestigten Stromschiene mit elektrischer Energie versorgt werden können.
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Somit ist es erstmals möglich, dass in einem Schubladenmöbel, in dem mehrere übereinander liegende Schubladen angeordnet sind, jede Schublade getrennt für sich mit einer solchen Schlosseinheit ausgerüstet werden kann und damit auch die Möglichkeit besteht, dass jede Schublade für sich oder alle Schubladen zusammen oder nur einige Schubladen gegen Ausziehen gesperrt oder freigegeben werden können.
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Zu diesem Zweck ist es Vorgesehen, dass über die Stromschiene auch zusätzliche Steuerungssignale zur Betätigung eines Verschiebeantriebes für den Schlossbolzen in der Schlosseinheit einleitbar sind, was bedeutet, dass die Stromschiene gleichzeitig als Steuerungsbus ausgebildet ist, über den geeignete Schließ- oder Freigabesignale an eine oder mehrere Schlosseinheiten gegeben wird.
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Jede Schlosseinheit weist eine elektronische ID-Nummer auf, und der vorzugsweise als serieller Bus ausgebildete Steuerungsbus kann deshalb individuell jeweils eine Schlosseinheit ansprechen oder einige oder alle Schlosseinheiten zusammen.
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Statt der Ansteuerung der Schlosseinheiten über die Signale eines Steuerungsbusses, der entweder parallel zur Stromschiene geführt ist oder auch in der Stromschiene selbst integriert sein kann, gibt es damit die Möglichkeit, dass die Schlosseinheiten über Stromstöße gesteuert werden, die über die Stromleitung an die Schlosseinheit gesendet werden.
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Von besonderem Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße Schlosseinheit an Profilschienen bereits vorhandener Schubladensysteme gekoppelt werden kann, weil sie lösbar und feststellbar an einer solchen Profilschiene angeordnet ist.
Es ist bekannt, dass solche Profilschienen mit darin integrierten Stromschienen für Schubladenantriebe verwendet werden, die bevorzugt als Ausstoßvorrichtungen arbeiten, wobei in der Ausstoßvorrichtung ein Ausstoßhebel angeordnet ist, der elektromotorisch betätigbar ist. Die Schublade wird bei der Verschwenkung des Ausstoßhebels aus dem Korpus herausgeschoben.
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Dabei ist es von Vorteil, dass die erfindungsgemäße Schlosseinheit mit derartigen, bekannten Ausstoßsystemen zusammenarbeiten kann, weil für derartige Ausstoßsysteme die Stromversorgung über die Profilschiene und die Stromschiene auch für die erfindungsgemäße Schlosseinheit genutzt werden kann.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Ansteuerung der Schlosseinheit über eine Stromschiene oder parallel mit der Stromschiene verbundene Steuerungsleitungen beschränkt.
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In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass eine funkgestützte RFID-Verbindung zwischen der Schubladenrückseite und der korpusseitigen Schlosseinheit vorhanden ist.
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In diesem Fall hat die jeweilige Schublade bevorzugt einen RFID-Transponder, der entweder aktiv oder passiv ausgebildet ist. Im Falle der passiven Ausbildung ist vorgesehen, dass in der elektronischen Schlosseinheit ein Reader angeordnet ist, der aufgrund eines von ihm ausgesendeten Identifikationssignals den passiven, schubladenseitigen Transponder anspricht, der mit einem charakteristischen Signal antwortet, welches von der Schlosseinheit empfangen und ausgewertet wird.
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Auf diese Weise kann jeder Schlosseinheit eine individuelle Schublade zugeordnet werden. Werden die Schubladen aus dem Möbelaufbau herausgezogen und untereinander ausgetauscht, so wird dies von der elektronischen Schlosseinheit erkannt, weil die ID-Nummer der Schlosseinheit nicht mehr mit der ID-Nummer des schubladenseitigen Transponders übereinstimmt.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass die elektronische Schlosseinheit die Zusammenarbeit mit der nunmehr „falsch“ eingeführten Schublade verweigert oder eine Fehlermeldung ausgibt. Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, dass die Schubladen lagenrichtig in einem Mehrfach-Schubladenaufbau eingeschoben werden, weil es bei einer Vertauschung der Einschiebeordnung zu einer Fehlermeldung oder einer sonstigen Signalabgabe kommt.
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In einer dritten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Schlosseinheiten jeweils leitungsgestützt oder funkgestützt mit einer möbelfrontseitig angeordneten Tastatur zusammenarbeiten, so dass über diese Tastatur die entsprechenden Schließ- und Öffnungsbefehle für jeweils eine Schlosseinheit abgegeben werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Schlosseinheiten über eine funkgestützte Signalübertragung angesprochen werden können, wobei z. B. über eine geeignete APP ein Bluetooth-Signal oder ein Signal nach dem NFC-Standard erzeugt werden kann, so dass jede einzelne Schlosseinheit oder alle Schlosseinheiten zusammen oder auch eine Untermenge der Schlosseinheiten getrennt voneinander angesprochen werden können. Diese funkgestützte Signalübertragung setzt voraus, dass in der elektronischen Schlosseinheit mindestens ein Funkempfänger und gegebenenfalls auch ein Funksender vorhanden sind. Es handelt sich also um eine bidirektionale Datenübertragung.
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Mit einer solchen funkgestützten Datenübertragung können auch noch andere Daten erhoben werden, wie z. B. die Einschubhäufigkeit, die Öffnungshäufigkeit, die Schließdauer von Schubladen und anderes mehr. Auf diese Weise kann ein Protokoll über den Schließzustand eines Mehrfach-Möbelstückes, in dem ein oder mehrere Schubladen oder dergleichen angeordnet sind, erstellt werden.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe „wesentlich“ oder „erfindungsgemäß“ oder „erfindungswesentlich“ ist subjektiv und impliziert nicht, dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche sein müssen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
- 1: Innenansicht in die Korpusöffnung eines Möbelstücks mit einer Anzahl von übereinander angeordneten Schubladenführungen
- 2: ein schematisierter Schnitt durch eine Schlosseinheit nach der Erfindung kurz vor Erreichung des Schließzustandes mit einer Schublade
- 3: die Draufsicht auf den der Korpusseite zugewandten Boden der Schlosseinheit
- 4: ähnliche Darstellung wie 3, jedoch unter Weglassung eines Adapters
- 5: die Seitenansicht der Schlosseinheit
- 6: Schnitt durch eine Schlosseinheit
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In 1 ist die perspektivische Ansicht in den Korpus eines Möbelstücks dargestellt, wobei insgesamt drei übereinander liegende Schubladenführungen mit paarweise zugeordneten Korpusschienen 8 vorhanden sind. Die hierzu gehörenden Schubladen sind entfernt. Die Korpusrückwand wird seitlich von zwei zueinander parallelen Korpus-Seitenwänden 2 begrenzt.
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Im oberen Bereich der Korpus-Rückwand 1 ist ein Befestigungsbrett 9 angeordnet, an dem zwei im Abstand voneinander angeordnete Profilschienen 4 befestigt sind. Die beiden Profilschienen 4 sind identisch und zueinander parallel an der Korpus-Rückwand 1 befestigt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Schlosseinheit 10 lediglich in jeweils der linken Profilschiene 4 nach 1 lösbar und verstellbar befestigt. Sie ist dort mit einer Einklips- oder Einrast-Verbindung angeklemmt.
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Die 1 zeigt auch, dass an der Korpus-Rückwand 1 an den zwei zueinander parallelen Profilschienen 4 Antriebseinheiten 7 für einen schubladenseitigen Verschiebeantrieb vorgesehen sind. Jeder Schublade ist eine solche Antriebseinheit 7 zugeordnet. Jede Antriebseinheit 7 arbeitet mit einem schwenkbar angetriebenen Stoßhebel, der sich an der Schubladenrückwand 19 anlegt und die Schublade ausschiebt, wenn der elektrische Antrieb für den Stoßhebel betätigt wird. Die Anordnung der Schlosseinheit 10 ist jedoch vollständig unabhängig von der Anordnung der Antriebseinheit 7. Die Antriebseinheit 7 kann deshalb auch entfallen.
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Bei der Kombination von Antriebseinheit 7 und Schlosseinheit 10 ist jedoch von Vorteil, dass die Schlosseinheiten 10 am gleichen Stromführungs- und Befestigungssystem wie die Antriebseinheiten 7 montiert werden können.
Die beiden Systeme können deshalb von der gleichen Stromschiene 3 mit Strom versorgt werden. Sie können auch von der gleichen Steuerung angesteuert werden. Die Steuerungssignale können dabei entweder über die Stromschiene als Stromstosssignale übertragen werden oder es ist ein eigener Steuerbus vorhanden mit dem beide Systeme 7, 10 elektrisch leitfähig verbunden sind.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Stromschiene 3 in der Profilschiene 4 elektrisch isoliert angeordnet, wie dies als Beispiel in 2 angegeben ist.
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Selbstverständlich ist es in einer anderen Ausgestaltung möglich, dass die Stromzuführung für die Antriebseinheiten 7 über eine andere Stromschiene 3 erfolgt als vergleichsweise die Stromzuführung für die erfindungsgemäßen Schlosseinheiten 10.
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Aus Vereinfachungsgründen wird es jedoch bevorzugt, wenn die Stromzuführung für beide Systeme 7, 10 gemeinsam über die Stromschiene 3 stattfindet, so dass sowohl die Antriebseinheiten 7 als auch die im gegenseitigen Abstand zueinander angeordneten Schlosseinheiten 10 von der gleichen Stromquelle und der gleichen Steuerungseinheit mit Strom und gegebenenfalls auch Steuerungssignalen versorgt werden.
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In einer ersten Ausgestaltung können die Steuerungssignale über die Stromschiene 3 in der Art von Stromstößen übertragen werden, und in einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Steuerungssignale in der Art eines - vorzugsweise seriellen - Steuerungsbusses über die Stromschiene oder einen davon getrennten Steuerungsbus übertragen werden. Ein solcher Steuerungsbus kann ein serieller Bus sein, wie z. B. ein Profibus, ein Feldbus, ein CAN-Bus, ein Interbus oder dergleichen sein.
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Die Schlosseinheiten 10 und gegebenenfalls auch die Antriebseinheiten 7 kommunizieren deshalb über eine gemeinsame Steuerleitung. Es handelt sich um eine Linienstruktur. Statt einer Linienstruktur können auch andere Bussysteme vorgesehen werden, wie z. B. ein Sternbus oder dergleichen mehr.
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Die 2 zeigt - in Abweichung zu der Ausbildung nach 1 - dass auch nur eine einzige Profilschiene 4 verwendet werden kann, während die 1 zwei nebeneinander liegende Profilschienen 4 zeigt. Die in 2 dargestellte Ausführungsform wird bevorzugt, weil in der - bevorzugt aus einem Aluminiummaterial bestehenden - Profilschiene 4 ein Aufnahmeraum für das Einklipsen der Schlosseinheit 10 vorgesehen ist. Der Aufnahmeraum wird auf der rechten Seite durch einen umgebogenen Profilansatz 5 ausgebildet und auf der gegenüber liegenden Seite durch eine Profilnut, die von einem Profilansatz 6 begrenzt ist.
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Zum lösbaren Einklipsen der Schlosseinheit 10 in die Aufnahmeöffnung der Profilschiene 4 ist an der Schlosseinheit auf der einen Seite ein in einem Schwenklager 14 schwenkbar gelagerter Schwenkhebel 13 vorgesehen, der vorzugsweise zusätzlich elastisch biegbar ist und der formschlüssig in den durch den Profilansatz 5 gebildeten Aufnahmeraum an der rechten Seite der Profilschiene 4 eingeklinkt ist.
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Auf der linken Seite wird ein am Gehäuse 30 der Schlosseinheit 10 angeordneter Haken 12 in die Profilnut jenseits des Profilansatzes 6 eingehängt.
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Der Einklipsvorgang erfolgt dergestalt, dass zunächst die Schlosseinheit 10 mit dem Haken 12 in die Profilnut am Profilansatz 6 eingehängt wird und dann um diesen Haken 6 herum geschwenkt wird, bis der gegenüberliegende Schwenkhebel 13 in Eingriff mit dem Profilansatz 5 kommt und dort umschwenkt und sich in der Art einer Schnappverbindung in der Profilaufnahme am Profilansatz 5 festlegt.
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Selbstverständlich können auch andere lösbare Verbindungen gewählt werden, wie z. B. eine Schraubverbindung, eine Klemmverbindung, eine Keilverbindung, eine federbelastete Rastverbindung oder andere lösbare und feststellbare Verbindungen mit der einen oder mehreren Profilschienen 4.
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Die 2 zeigt auch, dass das schubladenseitige Schließteil bevorzugt an der Schubladenrückwand 19 angeordnet ist, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer Halteplatte 22 besteht, an deren Vorderseite ein Schlossbolzen 23 angeordnet ist, der im Wesentlichen aus einem Zylinderstift besteht, der an der Vorderseite einen kegelförmigen Kopf 24 aufweist, an dessen Rückseite ein Schlossbund 25 verringerten Durchmessers angeordnet ist.
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Ein solcher Schlossbolzen 23 kann in die Einführöffnung 11 an der korpusseitigen Schlosseinheit 10 eingeführt werden, wenn die Schublade 18 in Pfeilrichtung 28 in den Korpus 1, 2 eingeschoben wird. In diesem Fall dringt der Schlossbolzen 23 durch die Einführöffnung 11 in der Schlosseinheit 10 und gelangt in eine Sperrausnehmung, die beispielhaft in 2 als Ausschnitt 17 aus dem Gehäuse 30 der Schlosseinheit 10 dargestellt ist.
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In dieser Sperrstellung greift ein verschiebbar angetriebener Arretierbolzen 16 in den im Durchmesser verringerten Schlossbund 25 ein und verhindert so ein Herausziehen der Schublade aus dem Korpus, weil die Schlosseinheit 10 gesperrt ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung kann das schubladenseitige Schließteil einstellbar und verstellbar ausgebildet sein. Zu diesem Zweck kann es vorgesehen sein, dass die Befestigung nicht an der Schubladenrückwand 19 vorgesehen ist, sondern mittels eines Einstellteils 20 erfolgt, das bevorzugt am Schubladenboden befestigt ist.
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Das Einstellteil ist bevorzugt in zwei zueinander senkrechten Richtungen einstellbar. Als Beispiel für die Einstellung in einer Richtung sind Langlöcher 21 dargestellt.
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Um die Einführöffnung 11 an der Schlosseinheit 10 belastbar zu gestalten, ist es vorgesehen, dass die Einführöffnung 11 in einer metallischen Platte 15 eingebracht ist, die mit dem Gehäuse 30 verbunden ist. Auf diese Weise kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse 30 der Schlosseinheit 10 aus einem Kunststoffmaterial besteht, während die Platte 15 aus einem Metallmaterial besteht. Damit kann eine besonders kostengünstige Herstellung erreicht werden.
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Die 3 zeigt die Schlosseinheit 10 von der Seite, die parallel zur Korpusrückwand 1 anliegt.
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Die vorher beschriebene Einklipsverbindung wird durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Schwenkhebel 13 erreicht, denen auf der anderen Seite des Gehäuses 30 ein Haken 12 gegenüber liegt.
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Gemäß 5 kann der Haken 12 noch mit einem Anschlag 12a versehen werden, um eine lagenrichtige Einhängung der Schlosseinheit 10 an der Profilschiene 10 zu erreichen.
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Die 3 zeigt, dass das Gehäuse 30 mit einem Adapter 27 verbunden ist, wobei der Adapter 27 die kontaktführenden Kontaktbahnen 29 im Bereich eines Kontaktteiles 26 aufnimmt.
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Somit ist es möglich, je nach Art des Stromführungssystems der Profilschiene 4 unterschiedliche Adapter 27 mit unterschiedlichen Kontaktteilen 26 zu verwenden, um die Schlosseinheit 10 an unterschiedliche Stromführungssysteme von Profilschienen 4 anzupassen.
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Auch zeigt die 3 schematisiert einen Ausschnitt 17 aus dem Gehäuse 30, in dem ebenfalls schematisiert der verschiebbar angetriebene Arretierbolzen 16 erkennbar ist.
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Die 4 zeigt das gleiche Gehäuse 30, wie in 3, jedoch unter Weglassung des Adapters 27, so dass erkennbar ist, dass die Schlosseinheit 10 mit unterschiedlichen Adaptern kombiniert werden kann, um einerseits eine mechanische Anpassung an unterschiedliche Einklipssysteme von Profilschienen 4 zu ermöglichen und andererseits auch eine elektrische Anpassung an unterschiedliche Stromschienen 3 zu ermöglichen.
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Die 5 zeigt die Draufsicht auf eine Schlosseinheit 10 mit Darstellung des im Adapter 27 gehaltenen Kontaktteils 26, bei dem nunmehr drei unterschiedliche Kontaktbahnen 29 vorgesehen sind. Ansonsten gelten für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen und die gleiche Beschreibung.
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Die 6 zeigt schematisiert einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schlosseinheit 10, wo erkennbar ist, dass der Arretierbolzen 16 an einem Verschiebeantrieb 32 befestigt ist, der mit einem Schlitten 34 arbeitet, der von einem Motor 33 verschiebbar in den Pfeilrichtungen 31 angetrieben ist.
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Statt eines solchen Verschiebeantriebes 32 mit einem motorgetriebenen Schlitten können auch andere Verschiebeantriebe verwendet werden, wie z. B. ein Exzenterscheiben-Antrieb, welcher den Arretierbolzen 16 ebenfalls verschiebbar antreibt, Keilantriebe oder andere Verschiebeantriebe der bekannten Art. Ebenso kann der Verschiebeantrieb in der Art eines in einem Elektromagneten verschiebbar angetriebenen Magnetankers ausgebildet sein.
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In 6 ist nicht zeichnerisch dargestellt, dass im Gehäuse 30 noch zusätzliche elektronische Schaltungen angeordnet sind, wie z. B. die Ansteuerschaltung für den Motor 33 oder funkgestützte Sende- und Empfangseinrichtungen, die nach dem Bluetooth oder dem NFC-Standard arbeiten. Ebenso sind nicht die Bussteuer-Platinen und andere elektronische Schaltmittel dargestellt. Solche Einzelheiten sind dem Fachmann bekannt und bedürfen keiner näheren Erläuterung.
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Es wird außerdem noch bevorzugt, wenn eine funkgestützte RFID-Verbindung zwischen dem schubladenseitigen Einstellteil 20, 22, 23, 24, 25 und der korpusseitigen Schlosseinheit 10 vorhanden ist. Auf diese Weise kann erkannt werden, welche Schublade mit welcher Schlosseinheit gepaart ist. Damit können mit den aus der Schlosseinheit abgeleiteten Daten Zugangs-Protokolle erstellt werden, welche beispielsweise die Schliess- und Öffnungszeiten der jeweiligen Schublade im Möbelteil und gegebenenfalls zusätzliche Sicherheitsinformationen beinhalten. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehört, dass nur durch elektronische Chip-Schlüssel ausgewiesene Benutzer die Schlosseinheit 10 betätigen können. Dadurch findet auch eine Zugangskontrolle für die im Möbelstück angeordneten Schubladen statt.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die korpusseitige Schlosseinheit 10 über eine vorzugsweise an der Möbelfrontseite angeordnete - Tastatur und/oder einen mit einem Benutzer getragenen RFID-Chip steuerbar ist. Auch hier ist mit dem individuellen RFID-Chip eine Zugangskontrolle - und damit eine steuerbare Ausziehsperre - zu den einzelnen Schubladen im Möbelstück gegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Korpus-Rückwand
- 2
- Korpus-Seitenwand
- 3
- Stromschiene
- 4
- Profilschiene
- 5
- Profilansatz
- 6
- Profilansatz
- 7
- Antriebseinheit
- 8
- Korpusschiene
- 9
- Befestigungsbrett
- 10
- Schlosseinheit
- 11
- Einführöffnung
- 12
- Haken; 12a Anschlag
- 13
- Schwenkhebel
- 14
- Schwenklager
- 15
- Platte
- 16
- Arretierbolzen
- 17
- Ausschnitt
- 18
- Schublade
- 19
- Rückwand
- 20
- Einstellteil
- 21
- Langloch
- 22
- Halteplatte
- 23
- Schlossbolzen
- 24
- Kopf (von 23)
- 25
- Schlossbund
- 26
- Kontaktteil
- 27
- Adapter
- 28
- Pfeilrichtung
- 29
- Kontaktbahn
- 30
- Gehäuse
- 31
- Pfeilrichtung
- 32
- Verschiebeantrieb
- 33
- Motor
- 34
- Schlitten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004001998 U1 [0002]
- DE 20008266 U1 [0002]
- DE 202013101990 U1 [0003]