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Die Erfindung betrifft eine streifenförmige Dichtung für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einer Metallleiste, die ein u-förmiges Querschnittsprofil zur bereichsweisen Aufnahme eines ersten Elements in einem durch das Querschnittsprofil gebildeten Innenraum aufweist, mit einem an die Metallleiste durch ein Koextrudierverfahren angeformtes Dichtelement zur dichtenden Anlage an einem zweiten Element, wobei das Dichtelement zumindest im Wesentlichen aus einem weichelastischen Kunststoffmaterial, insbesondere thermoplastisches Elastomer-Material, gefertigt ist und wenigstens eine von dem Innenraum abgewandte und dem zweiten Element zuordenbare Dichtlippe aufweist.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem ersten Element und einem zweiten Element, zwischen denen eine streifenförmige Dichtung, wie sie vorstehend beschrieben wurde, angeordnet ist.
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Dichtungen der eingangsgenannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die Patentschrift
EP 2 551 138 B1 eine Dichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Dichtung wird mit der Metallleiste auf ein erstes Element derart aufgesteckt, dass das erste Element bereichsweise in den Innenraum der u-förmigen Metallleiste eingesetzt ist. Dadurch ist die Dichtung an dem ersten Element befestigt. Von dem Innenraum abgewandt ist eine Dichtlippe an dem die Metallleiste integrierenden Dichtelement ausgebildet, die dem zweiten Element zugeordnet ist, um dort dichtend anzuliegen. Zur Herstellung der Dichtung erfolgt ein Koextrudieren, bei welchem die Metallleiste in einem Extrudierverfahren mit dem Dichtelement versehen wird. Auch die Patentschrift
US 6,217,807 B1 offenbart eine weitere streifenförmige Dichtung, die durch ein Extrusionsverfahren hergestellt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Dichtung zu schaffen, welche insbesondere einen festen Sitz an dem ersten Element dauerhaft gewährleistet und einfach zu montieren ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine streifenförmige Dichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese haben den Vorteil, dass die Dichtung vorteilhaft versteift wird, sodass eine elastische Haltespannung oder Vorspannung der Dichtung, welche die Dichtung an dem ersten Element hält, dauerhaft aufrechterhalten bleibt. Des Weiteren ergibt sich der Vorteil, dass die Anzahl der Einzelteile reduziert wird, sodass eine einfache und schnelle Montage der Dichtung an dem Fahrzeug und insbesondere eine einfache und schnelle Vormontage der Dichtung selbst gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäß ist zumindest ein Querschnittsbereich des Dichtelements aus Hartkunststoff, insbesondere verstärkter Hartkunststoff, vorzugsweise Polypropylen, gefertigt oder er weist Hartkunststoff, insbesondere verstärkter Hartkunststoff, vorzugsweise Polypropylen, auf. Durch den vorteilhaften Querschnittsbereich aus oder mit Hartkunststoff, insbesondere Polypropylen, wird ein versteifter Bereich des Dichtelements realisiert, der insbesondere die Spannung der Dichtung dauerhaft aufrecht erhält und insbesondere eine plastische Verformung des Dichtelements und/oder der Metallleiste bei der Montage der Dichtung an dem ersten Element vermeidet. Durch den Querschnittsbereich aus Hartkunststoff, der im Vergleich zum dem weichelastischen Kunststoffmaterial, insbesondere thermoplastischen Elastomer-Material, eine erhöhte Steifheit oder Festigkeit aufweist, ist der Querschnittsbereich des Dichtelements im Vergleich zum übrigen Dichtelement härter ausgebildet, wobei der Hartkunststoff, insbesondere das Polypropylen, vorteilhaft mit dem weichelastischen thermoplastischen Elastomer zusammenwirkt, insbesondere in Bezug auf eine Haftung der Materialien aneinander. Insbesondere werden die beiden Materialien durch einen Koextrusionsprozess auf die Metallleiste aufgebracht. Durch das vorteilhafte Beimischen des Hartkunststoffes beziehungsweise des Polypropylens wird die Dichtung um ein vielfaches versteift gegen einen Rückfederungseffekt der Metallleiste bei der Montage. Bevorzugt wird als Polypropylen verstärktes Polypropylen verwendet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Dichtelement wenigstens eine weitere Dichtlippe in dem Innenraum zur Anlage an dem ersten Element auf. Durch die integrale Ausbildung der Klemmlippe, die dem Innenraum und damit bei bestimmungsgemäßen Gebrauch der Dichtung dem ersten Element zugeordnet ist, wird erreicht, dass kein separater Einleger notwendig ist, welcher eine entsprechende Dichtlippe aufweist.
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Vorzugsweise ist der Querschnittsbereich in einem Bodenbereich der Metallleiste angeordnet. Damit liegt der Querschnittsbereich in einem mittleren Abschnitt der Metallleiste, in Längserstreckung des Querschnitts gesehen - und damit im Bereich hoher Spannungen, wenn die Metallleiste beziehungsweise die Dichtung auf das erste Element aufgesteckt und dazu insbesondere elastisch aufgespreizt wird.
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Vorzugsweise sind die Metallleiste und das Dichtelement im Querschnitt elastisch aufspreizbar ausgebildet, wobei der Querschnittsbereich im Bereich der höchsten Spreizbeanspruchung liegt. Damit ist sichergestellt, dass eine Überbeanspruchung des Dichtelements (aufspreizen) verhindert wird. Der Rückfederungseffekt des Metallteils beziehungsweise Metallleiste wird damit sicher reduziert.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Querschnittsbereich in einem einen spitzen Winkel einschließenden Querschnittsabschnitt des Querschnittprofils beziehungsweise der Metallleiste und dabei auch des Dichtelements liegt. Durch die u-förmige Ausbildung weist die Metallleiste und damit die Dichtung im Querschnitt zwei einander gegenüberliegende Schenkel sowie einen den Schenkel miteinander verbindenden Bodenabschnitt auf, wobei die Schenkel und der Bodenabschnitt jeweils einen Winkel miteinander einschließen. Der Querschnittsbereich mit Polypropylen liegt nunmehr insbesondere in dem Winkelbereich mit dem kleineren Winkel der beiden Winkelbereiche. Insbesondere handelt es sich dabei um einen spitzen Winkel. Damit ist der Querschnittsbereich vorteilhafterweise dort vorliegend, wo bei der Montage der Dichtung die höchsten Spreizkräfte auftreten können.
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Vorzugsweise ist der Querschnittsbereich an einer dem Innenraum zugewandten Innenseite des Dichtelements ausgebildet. Damit liegt der Querschnittsbereich nah zu dem Innenraum und stützt das Dichtelement und damit auch die Metallleiste vorteilhaft vor einem ungewollten oder ungewollt weiten Aufspreizen der Dichtung bei der Montage.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Dichtelement wenigstens zwei weitere Klemmlippen aufweist, die einander gegenüberliegend dem Innenraum zugeordnet sind, sodass das erste Element zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Dichtlippen bei der Montage einspannbar ist. Durch einander gegenüberliegenden Klemmlippen wird eine sichere Anordnung, Ausrichtung und Befestigung der Dichtung an dem ersten Element in einfacher Art und Weise gewährleistet. Besonders bevorzugt weist das Dichtelement zwei mal zwei in dem Innenraum einander gegenüberliegende Klemmlippen zur Anlage an dem ersten Element auf, um die Ausrichtung und Haltekraft der Dichtung an dem ersten Element zu verbessern.
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Vorzugsweise ist die Metallleiste aus Edelstahl gefertigt. Dadurch weist die Metallleiste eine hohe Korrosionsbeständigkeit auf und erlaubt eine vorteilhafte Anhaftung des Dichtelements während des Extrusions- beziehungsweise Koextrusionsprozesses.
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Besonders bevorzugt ist das thermoplastische Elastomer-Material ein thermoplastisches Elastomer-Vulkanisat. Dadurch ist eine vorteilhafte Extrusion und Anhaftung des Dichtelements an der Metallleiste, insbesondere an der Edelstahlleiste, gewährleistet.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Dichtung aus. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile.
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Weitere Vorteile, bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1 ein Kraftfahrzeug in der vereinfachten Seitendarstellung und
- 2 eine Querschnittsdarstellung einer vorteilhaften Dichtung des Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt in der vereinfachten Seitenansicht einen Abschnitt eines Kraftfahrzeugs 1. Das Kraftfahrzeug weist mehrere Fenster 2 auf, wobei jedem Fenster zumindest eine streifenförmige Dichtung 3 zugeordnet ist. Die Dichtung 3 wirkt dabei zwischen dem jeweiligen Fenster 2 und einer Karosserieverkleidung 4, die dem jeweiligen Fenster 2 zugeordnet ist.
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2 zeigt dazu eine vereinfachte Querschnittsdarstellung entlang der Linie A - A aus 1. Von dem Fenster 2 ist in 2 eine Fensterscheibe 5 gezeigt, die in der Karosserie des Kraftfahrzeugs 1 gehalten und geführt und von der Karosserieverkleidung 4 zumindest bereichsweise dauerhaft verdeckt ist. Die Dichtung 3 ist streifenförmig ausgebildet als Koextruisionsbauteil. Dabei weist die Dichtung 3 eine Metallleiste 6 aus Edelstahl auf, die ein im Wesentlichen u-förmigen Querschnittsprofil, wie in 2 ersichtlich, aufweist. Die Metallleiste 6 trägt ein Dichtelement 7, das zum größten Teil aus einem thermoplastischen Elastomer-Material, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer-Vulkanisat gefertigt und durch Koextrusion auf die Metallleiste 6 aufgebracht ist. Die Metallleiste 6 bildet durch ihr u-förmiges Querschnittsprofil einen Innenraum 8. Die dem Innenraum 8 zugewandte Innenseite 9 der Metallleiste 6 ist vollständig durch das Dichtelement 7 bedeckt, der Innenraum 8 jedoch nicht vollständig ausgefüllt. Vielmehr verbleibt ein Freiraum 10, der zur Aufnahme der Karosserieverkleidung 4 dient. Die Karosserieverkleidung 4 weist dabei insbesondere einen Randabschnitt auf, der ein erstes Element 11 bildet und in dem Innenraum 10 anordenbar ist. Zur Fixierung der Dichtung 3 an dem Randabschnitt weist das Dichtelement 7 mehrere einstückig mit dem Dichtelement 7 ausgebildete Klemmlippen 12 auf. Vorliegend sind zwei mal zwei Klemmlippen 12 vorhanden, wobei sich jeweils zwei Klemmlippen in dem Innenraum 10 einander gegenüber liegen und in den Innenraum 10 vorstehen. Durch elastische Verformung der Klemmlippen 12 oder Klemmrippen ist die Dichtung 3 auf das Element 11 aufsteckbar, wobei durch die Klemmlippen 12 eine reibschlüssige Verbindung zwischen Dichtung 3 und Karosserieverkleidung 4 hergestellt wird, welche die Dichtung 3 dauerhaft an der Karosserieverkleidung 4 beziehungsweise an dem Element 11 hält.
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Das Dichtelement 7 weist weiterhin einen Querschnittsbereich 13 auf, der aus einem weiteren Material, nämlich aus einem verstärkten Hartkunststoff, vorliegend aus Polypropylen gefertigt ist oder Polypropylen aufweist. Der Querschnittsbereich 13 liegt dabei an der Innenseite beziehungsweise an der dem Innenraum 10 zugewandten Seite des Dichtelements 7 in einer Ecke des u-förmigen Profils, die einen spitzen Winkel einschließt.
Die Materialpaarung erlaubt eine gute Verarbeitung sowie ein sicheres Anhaften der Materialien aneinander. Durch die Beimischung des Polypropylens an der richtigen Stelle wird die Dichtung 3 insgesamt um ein vielfaches versteift gegen einen Rückfederungseffekt des Edelstahls bei der Montage. Der Querschnittsbereich 13 liegt insbesondere in dem Bereich der Dichtung 3, der beim Aufschieben oder Stecken der Dichtung 3 auf das Element 11 am stärksten durch ein Aufspreizen elastisch oder plastisch beansprucht wird. Durch die Verstärkung der Dichtung 7 in diesem Bereich wird eine plastische Veränderung des Materials verhindert oder zumindest reduziert, sodass die Elastizität der Dichtung 3 und damit die Befestigung der Dichtung 3 an dem ersten Element 11 dauerhaft aufrecht erhalten bleibt. Die Klemmlippen 12 sind bevorzugt ebenfalls durch den Koextrudierprozess an dem Dichtelement 7, insbesondere einstückig mit diesem ausgebildet.
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Auf der von dem Innenraum 10 abgewandten Seite trägt die Dichtung 3 an der Metallleiste 6 außerdem eine Dichtlippe 14, die zur Anlage an der Fensterscheibe 5, die insoweit ein zweites Element 15 darstellt. Die Dichtlippe 14 ist dazu ausgebildet, dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch beziehungsweise ordnungsgemäßer Montage an dem ersten Element 11 dichtend an der Oberfläche der Fensterscheibe 5 anliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fenster
- 3
- Dichtung
- 4
- Karosserieverkleidung
- 5
- Fensterscheibe
- 6
- Metallleiste
- 7
- Dichtung
- 8
- Innenraum
- 9
- Innenseite
- 10
- Freiraum
- 11
- Element
- 12
- Klemmlippe
- 13
- Querschnittsbereich
- 14
- Dichtlippe
- 15
- Element
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2551138 B1 [0003]
- US 6217807 B1 [0003]