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Die Erfindung betrifft ein Lenkverfahren eines Flurförderzeugs mit drei Rädern von denen ein Rad als mittleres Rad ausgeführt und in einem um eine Lenkachse in zwei Lenkrichtungen drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist, wobei der Drehschemel mittels eines Hydraulikzylinders um die Lenkachse gedreht wird.
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Die Erfindung betrifft auch ein Flurförderzeug mit drei Rädern, von denen ein Rad als mittleres Rad ausgeführt und in einem um eine Lenkachse in zwei Lenkrichtungen drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist, mit einer Lenkeinrichtung, zur Drehung des Drehschemels um die Lenkachse.
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Ein derartiges Lenkverfahren und ein derartiges Flurförderzeug sind bereits aus der
DE 10 2012 110 988 A1 bekannt.
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Nachteilig hierbei ist, dass sich das mittlere Rad bei einem Lenken unterschiedlich schnell um die Lenkachse drehen kann, je nachdem, in welche Richtung gelenkt wird.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Lenkverfahren und ein Flurförderzeug zu schaffen, welche hinsichtlich dieses Nachteils verbessert sind.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Lenkverfahren sowie das in Anspruch 3 wiedergegebene Flurförderzeug gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Lenkverfahren werden auf den Drehschemel zur Drehung um die Lenkachse in beide Lenkrichtungen zumindest annähernd gleich große Lenkkräfte ausgeübt. Bevorzugt gilt dies bei ansonsten gleichen Bedingungen, wie beispielsweise gleichbeschaffenem und/oder gleicher Fahrgeschwindigkeit und/oder gleicher Lenkgeschwindigkeit und/oder ausgehend von derselben Rotationslage des Drehschemels um die Lenkachse und/oder ebenem Untergrund. Hierdurch kann ein harmonisches Lenkverhalten, unabhängig von der Lenkrichtung, erzielt werden. Bevorzugt ergibt sich für den Fahrer das gleiche Lenkverhalten, egal in welche Richtung er lenkt. Das mittlere Rad kann sich in beide Lenkrichtungen bei einem Lenkvorgang gleich schnell drehen. Auf diese Weise ist eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Lenkung in beide Richtungen gleichmäßig funktioniert und nicht etwa in eine Richtung schneller, als in die andere. Auch die Lenkradumdrehungen können auf diese Weise bei gleicher Winkeländerung unabhängig von der Lenkrichtung zumindest annähernd die gleichen sein.
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Bevorzugt unterscheiden sich die Kräfte, die auf den Drehschemel zur Drehung um die Lenkachse ausgeübt werden, um weniger als 10% oder um weniger als 5%, je nach dem in welche Richtung gelenkt wird, bei ansonsten gleichen Bedingungen.
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Das Flurförderzeug ist dreirädrig, weist also genau drei Räder auf. Die Räder können einfach oder als Zwillingsreifen ausgeführt sein.
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Bevorzugt wird der Drehschemel mittels eines Hydraulikzylinders um die Lenkachse gedreht, der als Gleichlaufzylinder ausgeführt ist.
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Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt einen Kolben mit einer ersten Kolbenseite und einer zweiten Kolbenseite auf. Die beiden Kolbenseiten sind bevorzugt gleich groß. Der Gleichlaufzylinder ist bevorzugt doppeltwirkend, sein Kolben kann also von beiden Seiten mit Hydraulikmedium beaufschlagt werden. Bevorzugt wird wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite des Gleichlaufzylinders mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beaufschlagt. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt genau eine aktive Kolbenstange auf, die der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens dient. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zudem eine passive Kolbenstange auf, die nicht der Übertragung einer translatorischen Bewegung dient. Die passive Kolbenstange dient bevorzugt ausschließlich der Erzielung des Gleichlaufs des Gleichlaufzylinders. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zwei Durchbrüche auf, durch die jeweils eine Kolbenstange von dem Inneren des Zylinders nach außen treten. Beide Durchbrüche sind bevorzugt jeweils mit einer Kolbenstangendichtung gegen die jeweilige Kolbenstange abgedichtet. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt über zumindest nahezu seine gesamte Länge einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf. Bevorzugt haben die beiden Kolbenstangen des Gleichlaufzylinders jedenfalls in dem Bereich, in dem sie in Kontakt mit der Kolbenstangendichtung kommen, den gleichen Durchmesser.
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Bevorzugt weist das Flurförderzeug ein Fahrgestell auf und der Gleichlaufzylinder weist ein Gehäuse auf, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist.
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Bevorzugt wirkt die aktive Kolbenstange nicht unmittelbar mit dem Drehschemel zusammen, sondern mittels eines Lenkhebels. Dieser ist bevorzugt einenends an der aktiven Kolbenstange und anderenends an dem Drehschemel gelagert, vorzugsweise jeweils drehbar. Der Drehschemel weist bevorzugt einen Lenkarm auf, an dem der Lenkhebel befestigt ist. Der Lenkarm ist bevorzugt drehfest an dem Drehschemel angeordnet.
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Auf diese Weise kann der Drehschemel um große Lenkwinkel um die Lenkachse gedreht werden. Der Lenkwinkel kann bis zu 100° oder 120° oder 130° oder 140° oder 150° betragen.
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Die Beaufschlagung der Kolbenseiten des Gleichlaufzylinders erfolgt bevorzugt mittels eines Hydraulikkreislaufs, in den keine weiteren Hydraulikzylinder integriert sind. Der Gleichlaufzylinder ist daher bevorzugt nicht mit einem weiteren Hydraulikzylinder gekoppelt. Bevorzugt wird mittels des Gleichlaufzylinders lediglich das mittlere Rad gelenkt und kein weiteres Rad.
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Die Drehung des Drehschemels erfolgt bevorzugt um eine senkrecht stehende Lenkachse.
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Das in Anspruch 3 wiedergegebene erfindungsgemäße Flurförderzeug weist eine Lenkeinrichtung auf, die einen Hydraulikzylinder umfasst, der als Gleichlaufzylinder mit einer aktiven und einer passiven Kolbenstange ausgebildet ist. Das Flurförderzeug ist bevorzugt dazu geeignet, mit dem erfindungsgemäßen Lenkverfahren - bevorzugt jedenfalls in Querfahrt, also in parallel zu den Radarmen des Fahrgestells verlaufender Richtung - gelenkt zu werden. Der Gleichlaufzylinder weist einen Kolben mit einer ersten Seite und einer zweiten Seite auf. Der Gleichlaufzylinder ist doppeltwirkend, sein Kolben kann also von beiden Seiten mit Hydraulikmedium beaufschlagt werden. Es ist ein Hydraulikkreislauf vorgesehen, der so ausgeführt ist, dass wahlweise die erste Kolbenseite oder die zweite Kolbenseite mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beaufschlagt wird.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Lenkung in beide Richtungen gleichmäßig funktioniert, da die Kräfte, die zur Lenkung auf den Drehschemel aufgebracht werden, in beide Richtungen zumindest annähernd gleich sein können, bei ansonsten gleichen Bedingungen. Auch die Lenkradumdrehungen können bei gleicher Winkeländerung, unabhängig von der Lenkrichtung, annähernd die gleichen sein.
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Das Flurförderzeug ist dreirädrig, weist also genau drei Räder auf. Das Flurförderzeug kann ein Gabelstapler sein. Die Räder können einfach oder als Zwillingsreifen ausgeführt sein.
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Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt genau eine aktive Kolbenstange auf, die der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens dient. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zudem eine passive Kolbenstange auf, die nicht der Übertragung einer translatorischen Bewegung dient. Die passive Kolbenstange dient bevorzugt ausschließlich der Erzielung des Gleichlaufs des Gleichlaufzylinders. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt zwei Durchbrüche auf, durch die jeweils eine Kolbenstange von dem Inneren des Zylinders nach außen treten. Beide Durchbrüche sind bevorzugt jeweils mit einer Kolbenstangendichtung gegen die jeweilige Kolbenstange abgedichtet. Der Gleichlaufzylinder weist bevorzugt über zumindest nahezu seine gesamte Länge einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf. Bevorzugt haben die beiden Kolbenstangen des Gleichlaufzylinders jedenfalls in dem Bereich, in dem sie in Kontakt mit der Kolbenstangendichtung kommen, den gleichen Durchmesser.
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Bevorzugt weist das Flurförderzeug ein Fahrgestell auf und der Gleichlaufzylinder weist ein Gehäuse auf, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist.
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Die Lenkeinrichtung umfasst bevorzugt einen Lenkhebel, der die aktive Kolbenstange mit dem Drehschemel verbindet. Der Lenkhebel ist bevorzugt einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange und anderenends drehbar an dem Drehschemel befestigt.
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Auf diese Weise kann ein großer Lenkwinkel möglich sein. Der Lenkwinkel kann bis zu 100° oder 120° oder 130° oder 140° oder 150° betragen. Um große Lenkwinkel zu erzielen, kann der Drehschemel eine Aussparung aufweisen, in die der Lenkhebel nur in bestimmten Lenksituationen tritt. Der Drehschemel kann einen Befestigungsschenkel aufweisen, an dem das Rad um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist und die Aussparung kann in diesem Befestigungsschenkel angeordnet sein.
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Bevorzugt weist die Lenkeinrichtung einen Hydraulikkreislauf auf, der außer dem Gleichlaufzylinder keinen weiteren Hydraulikzylinder enthält. Der Gleichlaufzylinder ist bevorzugt also nicht mit einem weiteren Hydraulikzylinder hydraulisch gekoppelt. Der Gleichlaufzylinder ist bevorzugt nicht mit einem weiteren Hydraulikmotor hydraulisch gekoppelt.
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Das Flurförderzeug kann ein „U-förmiges“ Fahrgestell, mit zwei parallel zueinander verlaufenden Radarmen, die an einem Ende durch einen Verbindungsbereich miteinander verbunden sind, aufweisen.
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Im Bereich des freien Endes jedes Radarms kann jeweils ein Rad angeordnet sein. Das mittlere Rad kann an dem Verbindungsbereich, zumindest etwa mittig zwischen den Radarmen, angeordnet sein.
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Alle Räder des Flurförderzeugs können lenkbar sein, vorzugsweise jeweils in zwei Lenkrichtungen. Die Lenkachse steht bevorzugt senkrecht.
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Das Flurförderzeug kann beispielsweise eine Tragfähigkeit von bis zu 20 Tonnen aufweisen, beispielsweise etwa 14 Tonnen.
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Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt auch ein Flurförderzeug mit mindestens drei Rädern, von denen mindestens ein Rad in einem um eine Lenkachse drehbar gelagerten Drehschemel um eine Rotationsachse rotierbar gelagert ist, mit einer Lenkeinrichtung, zur Drehung des Drehschemels um die Lenkachse, wobei die Lenkeinrichtung einen Hydraulikzylinder umfasst, der als Gleichlaufzylinder mit einer aktiven Kolbenstange und einer passiven Kolbenstange ausgebildet ist und das Flurförderzeug ein Fahrgestell aufweist und der Gleichlaufzylinder ein Gehäuse aufweist, das ortsfest zum Fahrgestell angeordnet ist und die Lenkeinrichtung einen Lenkhebel umfasst, der die aktive Kolbenstange mit dem Drehschemel verbindet und einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange und anderenends drehbar an dem Drehschemel befestigt ist, wobei der Drehschemel einen Befestigungsschenkel aufweist, an dem das zugehörige Rad rotierbar gelagert ist.
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Auch ein Flurförderzeug gemäß dieses weiteren Aspekts ist bereits aus der
DE 10 2012 110 988 A1 bekannt. Nachteilig hierbei ist, dass keine wünschenswert großen Lenkwinkel erzielbar sind oder weitere Vorkehrungen zur Erzielung eines großen Lenkwinkels erforderlich sind, wie beispielsweise Aussparungen in den Befestigungsschenkeln. Die Erfindung hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, ein Flurförderzeug zu schaffen, welches hinsichtlich dieses Nachteils verbessert ist. Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 6 wiedergegebene Flurförderzeug gelöst.
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Bei dem in Anspruch 6 wiedergegebenen Flurförderzeug gemäß des weiteren Aspekts ist der Lenkhebel oberhalb des Befestigungsschenkels an dem Drehschemel befestigt. Auf diese Weise werden große Lenkwinkel realisierbar, ohne dass dafür weitere Vorkehrungen getroffen werden müssen, wie etwa Aussparungen für den Lenkhebel in dem Befestigungsschenkel. Der Befestigungsschenkel verläuft bevorzugt vertikal. Das Flurförderzeug kann dazu geeignet sein, in Querfahrt mit dem erfindungsgemäßen Lenkverfahren gelenkt zu werden.
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Bevorzugt weist der Drehschemel zur drehbaren Lagerung an dem Fahrgestell um die Lenkachse ein Lenklager auf. Hierbei kann es sich um ein Wälzlager handeln. Das Lenklager ist bevorzugt oberhalb des Befestigungsschenkels angeordnet. Der Lenkhebel ist bevorzugt zwischen dem Befestigungsschenkel und dem Lenklager oder oberhalb des Lenklagers an dem Drehschemel befestigt.
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Der Drehschemel weist bevorzugt einen Lenkarm auf, an dem der Lenkhebel befestigt ist. Dieser Lenkarm ist bevorzugt oberhalb des Befestigungsschenkels - vorzugsweise zwischen dem Befestigungsschenkel und dem Lenklager oder oberhalb des Lenklagers - an dem Drehschemel angeordnet, vorzugsweise drehfest.
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Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Ansicht von oben auf ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug, bei dem Teile wie das Führerhaus der einfacheren Darstellbarkeit halber weggelassen sind;
- 2 dasselbe Flurförderzeug in perspektivischer Ansicht;
- 3 eine vereinfachte Darstellung eines Ausschnitts eines Hydraulikkreislaufs
- 4 eine Darstellung wie in 2.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs in einer Ansicht von oben. Einige Elemente des Flurförderzeugs, wie beispielsweise das Führerhaus, sind der einfacheren Darstellbarkeit halber weggelassen.
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1 und 2 zeigen, dass das Flurförderzeug 100 drei Räder 1, 2, 3 aufweist, von denen ein Rad 1 als mittleres Rad 1 ausgeführt ist. Das Flurförderzeug ist also ein dreirädriges Flurförderzeug. Das mittlere Rad 1 umfasst einen Zwillingsreifen. Das Flurförderzeug weist ein „U-förmiges“ Fahrgestell 8 auf mit zwei Radarmen 9, 9', die durch einen Verbindungsbereich 10 miteinander verbunden sind. Das mittlere Rad 1 ist an dem Verbindungsbereich 10, mittig zwischen den Radarmen 9, 9' angeordnet.
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Alle Räder 1, 2, 3 sind lenkbar. Die Radstellungen der in den 1, 2 und 4 gezeigten Flurförderzeuge entsprechen der Längsfahrt N. Eine in den Fig. nicht gezeigte Kurvenfahrt erfolgt hier durch Lenkung der die Räder 2, 102, 3, 103 der Radarme. Um hiervon ausgehend in die Querfahrt Q zu gelangen, in der eine Kurvenfahrt durch das mittlere Rad 1, 101 gelenkt wird, werden die Räder um 90 Grad gedreht.
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Das mittlere Rad 1 ist in einem Drehschemel 4 um eine Rotationsachse R rotierbar gelagert. Der Drehschemel 4 ist seinerseits um eine Lenkachse L in zwei Lenkrichtungen T1, T2 drehbar gelagert. Das Flurförderzeug 100 umfasst eine Lenkeinrichtung 7, zur Drehung des Drehschemels 4 um die Lenkachse L. Die Lenkeinrichtung 7 umfasst die zur Drehung des Drehschemels 4 erforderlichen Einrichtungen, nämlich einen als Gleichlaufzylinder 6 ausgeführten Hydraulikzylinder 5, mit Lenkhebel 18 und einen Hydraulikkreislauf 15.
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Das Flurförderzeug wird in seiner durch den Pfeil Q symbolisierten Querfahrt mit einem Lenkverfahren gelenkt, bei dem auf den Drehschemel 4 zur Drehung dieser um die Lenkachse L in beide Lenkrichtungen T1, T2 zumindest annähernd gleich große Lenkkräfte F1, F2 ausgeübt werden.
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Der Hydraulikzylinder 5 ist als Gleichlaufzylinder 6 ausgeführt. Er weist eine aktive Kolbenstange 11 und eine passive Kolbenstange 12 auf, die am besten in 3 zu erkennen ist. Die aktive Kolbenstange 11 dient der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens 14. Zu diesem Zweck ist sie mit einem Lenkhebel 18 wirkverbunden. Die passive Kolbenstange 12 dient nicht der Übertragung der translatorischen Bewegung des Kolbens. Ihr freies Ende ist nicht angeschlossen. Der Drehschemel 4 weist einen Lenkarm A auf, an dem der Lenkhebel 18 befestigt ist.
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Beide Kolbenstangen 11, 12 entspringen von verschiedenen Seiten des Kolbens 14. Der Hydraulikkreislauf 15 der Lenkeinrichtung 7 ist ausschnittsweise in 3 gezeigt, die nachfolgend erläutert wird: Ein Lenkbetätigungselement 22 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Lenkrad ausgebildet und mit einer Lenkeinheit 23 verbunden. Von der Drehrichtung 24 oder 25, in die das Lenkrad gedreht wird, hängt es ab, ob die Lenkeinheit 23 entweder die zur einen oder zur anderen Seite des Kolbens 14 führende Hydraulikleitung 26, 27 mit der Pumpe 16 bzw. mit dem Tank 17 verbindet.
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Es ist ein Ventil 28 gezeigt, in der Schaltstellung für die Querfahrt Q. Mit dem Ventil 28 können anstelle des mit dem mittleren Rad 1 zusammenwirkenden Gleichlaufzylinders 6 die mit den in den Radarmen 9, 9' angeordneten Rädern 102, 103 zusammenwirkenden Gleichlaufzylinder 106, 106' zur Lenkung während der Längsfahrt N mit der Pumpe 16 bzw. mit dem Tank 17 verbunden werden. (Die beiden oberhalb des Tanks 17 eingezeichneten Wellenlinien sollen verdeutlichen, dass hier weitere, der Einfachheit halber nicht dargestellte Hydraulikkomponenten angeordnet sein können.)
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Beide Kolbenseiten sind gleich groß. Der Zylinder des Gleichlaufzylinders 6 weist über seine gesamte Länge einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf. Der Gleichlaufzylinder 6 weist zwei Durchbrüche auf, durch die jeweils eine Kolbenstange 11, 12 von dem Inneren des Zylinders des Gleichlaufzylinders 6 nach außen treten. Beide Durchbrüche sind jeweils mit einer Kolbenstangendichtung gegen die jeweilige Kolbenstange 11, 12 abgedichtet. Die aktive Kolbenstange 11 und die passive Kolbenstange 12 haben in dem Bereich, in denen sie in Kontakt mit der jeweiligen Kolbenstangendichtung kommen, den gleichen Durchmesser. Und der Hydraulikkreislauf 15 ist so ausgeführt, dass wahlweise die eine Kolbenseite oder die andere Kolbenseite mit Hydraulikmedium desselben Drucks und desselben Volumenstroms beaufschlagt werden.
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Der Gleichlaufzylinder 6 weist ein Gehäuse 13 auf, welches ortsfest an dem Fahrgestell 8 angeordnet ist. Der Lenkhebel 18 ist einenends drehbar an der aktiven Kolbenstange 11 und anderenends drehbar an dem Drehschemel 4 gelagert.
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In dem die Kolbenseiten des Gleichlaufzylinders beaufschlagenden Hydraulikkreislauf 15 ist außer dem Gleichlaufzylinder 6 kein weiterer Hydraulikzylinder integriert. Der Gleichlaufzylinder ist daher nicht mit einem weiteren Hydraulikzylinder gekoppelt. Durch das Ventil 28 kann ein Umschalten auf einen anderen Hydraulikkreislauf erfolgen, der dann nichtmehr den Gleichlaufzylinder des mittleren Rades mit Hydraulikmedium beaufschlagt. Mit dem Gleichlaufzylinder 6 wird ausschließlich das mittlere Rad 1 gelenkt.
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Die Merkmale eines Ausführungsbeispiels des in Anspruch 6 wiedergegebenen Flurförderzeugs 200 gemäß des weiteren Aspekts sollen nun anhand von 4, die dasselbe Flurförderzeug zeigt wie 2, erläutert werden:
- 4 zeigt, dass das Flurförderzeug 200 drei Räder 101, 102, 103 aufweist. Jedes Rad ist jeweils in einem um eine Lenkachse L, L' drehbar gelagerten Drehschemel 104, 104' um eine Rotationsachse R, R' rotierbar gelagert.
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Und es ist für jedes lenkbare Rad eine Lenkeinrichtung 107, 107' vorgesehen, zur Drehung des Drehschemels um die Lenkachse L. Diese umfasst jeweils einen Hydraulikzylinder 105, 105' der als Gleichlaufzylinder 106, 106' mit einer aktiven Kolbenstange 111, 111' und einer passiven Kolbenstange 112, 112' ausgebildet ist. Das Flurförderzeug 200 weist ein Fahrgestell 108 auf und der Gleichlaufzylinder 106, 106' weist ein Gehäuse 113, 113' auf, das ortsfest zum Fahrgestell 108 angeordnet ist. Jede Lenkeinrichtung 107, 107' umfasst einen Lenkhebel 118, 118', der die aktive Kolbenstange 111, 111' mit dem Drehschemel 104, 104' verbindet und mit einem Ende drehbar an der aktiven Kolbenstange 111, 111' und mit dem anderen Ende drehbar an dem Drehschemel 104, 104' befestigt ist.
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Das Fahrgestell 108 des Flurförderzeugs 200 ist „U-förmig“ ausgebildet, mit zwei Radarmen 109, 109', die durch einen Verbindungsbereich 110 miteinander verbunden sind. Es ist ein mittleres Rad 101 vorgesehen, das an dem Verbindungsbereich 110, mittig zwischen den Radarmen 109, 109'angeordnet ist. Zudem sind zwei jeweils an einem Radarm 109, 109' angeordnete Räder 102, 103 vorgesehen.
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Jeder Drehschemel 104, 104' weist einen Befestigungsschenkel 121, 121' auf, an dem das zugehörige Rad 101, 103 um eine Rotationsachse R, R' rotierbar gelagert ist. Der Befestigungsschenkel 121, 121' steht senkrecht.
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Der Lenkhebel 118, 118' ist oberhalb des Befestigungsschenkels 121, 121' an dem Drehschemel 104, 104' befestigt.
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Der Drehschemel 104, 104' weist zur drehbaren Lagerung um die Lenkachse L, L' jeweils ein Lenklager 120, 120' auf.
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Der Lenkhebel 118 ist bei den an den Radarmen 109, 109' angeordneten Rädern 102, 103 oberhalb des Befestigungsschenkels 121, zwischen dem Befestigungsschenkel (121, 121') und dem Lenklager 120, an dem Drehschemel 104, befestigt.
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Der Lenkhebel 118' ist bei dem mittleren Rad 110 oberhalb des Befestigungsschenkels 121' und oberhalb des Lenklagers 120' an dem Drehschemel 104' befestigt.
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Jeder Drehschemel 104, 104' weist einen Lenkarm A, A' auf, an dem der Lenkhebel 118, 118' befestigt ist und dieser Lenkarm A ist stets oberhalb des Befestigungsschenkels 121, 121' angeordnet. Bei dem mittleren Rad 101 ist er oberhalb des Lenklagers 120 und bei den an den an den Radarmen 109, 109' angeordneten Rädern 102, 103 ist er zwischen dem Befestigungsschenkel (121, 121') und dem Lenklager 120 an dem Drehschemel 104, 104' drehfest angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 100, 200
- Flurförderzeug
- 1, 101
- mittleres Rad
- 1, 2, 3, 101, 102, 103
- Räder
- 4, 104, 104'
- Drehschemel
- 5, 105, 105'
- Hydraulikzylinder
- 6, 106, 106'
- Gleichlaufzylinder
- 7, 107, 107'
- Lenkeinrichtung
- 8, 108
- Fahrgestell
- 9, 9', 109, 109'
- Radarm
- 10, 110
- Verbindungsbereich
- 11, 111, 111'
- aktive Kolbenstange
- 12, 112, 112'
- passive Kolbenstange
- 13, 113, 113'
- Gehäuse
- 14
- Kolben
- 15
- Hydraulikkreislauf
- 16
- Pumpe
- 17
- Tank
- 18, 118, 118'
- Lenkhebel
- 120, 120'
- Lenklager
- 121, 121'
- Befestigungsschenkel
- 22
- Lenkbetätigungselement
- 23
- Lenkeinheit
- 24, 25
- Lenkraddrehrichtungen
- 26, 27
- Hydraulikleitungen
- 28
- Ventil
- A, A'
- Lenkarm
- F1, F2
- Lenkkräfte
- L, L'
- Lenkachse
- N
- Längsfahrt
- Q
- Querfahrt
- R, R'
- Rotationsachse
- T1, T2
- Lenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012110988 A1 [0003, 0030]