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Die Erfindung betrifft ein Heißluftgebläse, insbesondere ein akkubetriebenes Heißlufthandgerät sowie ein Verfahren zum Betreiben desselben.
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Ein Heißluftgebläse, auch Heißpistole oder Heat Gun genannt, ist ein Elektrowerkzeug, mit dem ein Arbeitsbereich (Werkstück) gezielt erhitzt werden kann. Zu diesem Zweck wird mittels einer Gebläseeinrichtung wie beispielsweise einem Lüfterrad Umgebungsluft angesaugt, mittels einer Heizeinrichtung erhitzt und dann durch ein Austrittsrohr auf den Arbeitsbereich ausgeblasen. Lediglich beispielhaft seien folgende gängigen Einsatzgebiete für Heißluftgebläse genannt: Entfernen von Klebefolien, Verschweißen von Kunststoffen, Verformen von Kunststoffen, Entfernen von Lack- oder Farbschichten, insbesondere auf Holz oder Metall, Desinfizieren von Laborgeräten, Trocknen von Gegenständen.
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Aufgrund der fortschreitenden Entwicklung der Akku-Technologie, insbesondere auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Akkus, ist es erstmals möglich, auch Geräte, die zum Anmeldezeitpunkt noch ausschließlich über eine kabelgebundene externe Stromversorgung mit Energie versorgt wurden, als akkubetriebene Handgeräte vorzusehen. Da eine bei kabelbetriebenen Heißluftgebläsen zur Verfügung stehende übliche Versorgungsleistung im Bereich von 1600 Watt bis 2300 Watt bei akkubetriebenen Handgebläsen nicht möglich ist, sondern mit Leistungen im Bereich von 600 Watt bis 900 Watt gearbeitet wird, ist eine effiziente Umsetzung von elektrischer Energie in Heißgebläseleistung von essentieller Bedeutung für den Betrieb eines akkubetriebenen Heißluftgebläses.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Heißluftgebläse, insbesondere ein akkubetriebenes Handheißluftgebläse sowie ein Verfahren zum Betreiben desselben vorzusehen, bei welchem eine Betriebstemperatur eines Betriebsluftstroms in rascher Zeit energieeffizient erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch das Heißluftgebläse nach Anspruch 1 sowie durch das Verfahren zum Betreiben desselben nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein Heißluftgebläse vorgesehen, welches eine Gebläseeinrichtung zur Erzeugung eines Luftstroms, eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Luftstroms und eine mit der Gebläseeinrichtung und der Heizeinrichtung verbundene Steuereinheit umfasst. Die Steuereinheit ist dabei dazu ausgebildet, die Gebläseeinrichtung derart zu regeln oder zu steuern, dass die Gebläseeinrichtung bei einem Einschalten der Heizeinrichtung einen zu einem Betriebsluftstrom reduzierten Anfangsluftstrom erzeugt.
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Erfindungsgemäß ist also ein akkubetriebenes Handheißluftgebläse oder Heißluftpistole vorgesehen, bei welcher einerseits die Heizeinrichtung mit maximaler Leistung versorgt wird, und andererseits die Gebläseeinrichtung nicht sofort einen Betriebsluftstrom erzeugt, d.h. einen Luftstrom, welcher für den zu verrichtenden Arbeitsvorgang nach einer Aufheizphase konstant vorgesehen ist. Vielmehr wird bei einem Einschalten der Heizeinrichtung oder des Heißluftgebläses zunächst ein reduzierter Anfangsluftstrom durch die Gebläseeinrichtung erzeugt, welcher zu dem Betriebsluftstrom reduziert, also kleiner hinsichtlich seiner Luftmenge oder Luftvolumenstroms ist. Durch das Aufheizen der Heizwendeln der Heizeinrichtung bei niedriger Gebläsetätigkeit der Gebläseeinrichtung kann so also in rascher Zeit eine Betriebstemperatur erreicht und darüber hinaus eine Kühlung der Heizwendeln, verbunden mit erhöhtem Stromverbrauch, verhindert werden. Nach Erreichen einer vorbestimmten Schwelltemperatur oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit wird dann das Gebläse auf vollen Betrieb, also auf das Erzeugen eines Betriebsluftstroms, geschaltet.
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Um eine möglichst schnelle Aufheizung der Heizeinrichtung aufgrund einer geringen Kühlung der Heizwendeln der Heizeinrichtung zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn der Quotient der Luftmengen des Anfangsluftstroms und des Betriebsluftstrom in einem Bereich zwischen 10% und 90%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 20% und 70%, und insbesondere in einem Bereich zwischen 30% und 60% liegt.
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Bei einem Betrieb eines akkubetriebenen Handheißluftgebläses ist es dabei von Vorteil, wenn die Luftmenge des Betriebsluftstroms in einem Bereich zwischen 50 l/min und 450 l/min, vorzugsweise zwischen 100 l/min und 400 l/min, und insbesondere zwischen 200 l/min und 350 l/min liegt.
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Für eine optimal maximale Aufheizung in der Anfangsphase ist es von Vorteil, wenn bereits am Anfang die volle Heizleistung erzeugt wird, also wenn die Steuereinrichtung die Heizeinrichtung derart regelt, dass die Heizeinrichtung eine konstante Heizleistung erzeugt.
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Für einen optimalen Übergang von Anfangsluftstrom zu Betriebsluftstrom ist es zweckmäßig, wenn die Steuereinrichtung die Gebläseeinrichtung derart regelt, dass die Luftmenge des Luftstroms, beginnend mit einer Luftmenge des Anfangsluftstroms, stufenartig mit zumindest einer Stufe oder graduell auf eine Luftmenge des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Für eine einfache Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne den Einsatz von Sensorik ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung die Gebläseeinrichtung derart steuert, dass die Luftmenge des Anfangsluftstroms für eine vorbestimmte Zeit konstant gehalten und nach Ablauf der vorbestimmten Zeit auf die Luftmenge des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Das erfindungsgemäße Heißluftgebläse kann ferner eine mit der Steuereinheit verbundene Sensoreinheit zur Messung der Temperatur des Luftstroms stromabwärts von der Heizeinrichtung und/oder der Heizeinrichtung aufweisen.
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Für einen sicheren Betrieb und zur Vermeidung einer Überhitzung der Heizeinrichtung ist es besonders von Vorteil, wenn die Steuereinrichtung die Gebläseeinrichtung derart regelt, dass die Luftmenge des Anfangsluftstroms in Abhängigkeit der von der Sensoreinrichtung gemessenen Temperatur auf die Luftmenge des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Steuereinrichtung die Gebläseeinrichtung derart steuert, dass die Luftmenge des Anfangsluftstroms bei Erreichen einer Temperaturschwelle der von der Sensoreinrichtung gemessenen Temperatur auf die Luftmenge des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Die Erfindung ist insbesondere zweckmäßig für den Einsatz bei Heißluftgebläsen, welchen nur eine verminderte Versorgungsleistung zur Verfügung steht. Daher ist es vorteilhaft, wenn das Heißluftgebläse eine kabellose Stromversorgung aufweist.
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Insbesondere ist es zweckmäßig, wenn das kabellose Heißluftgebläse als akkubetriebenes Handgerät ausgebildet ist.
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Für eine einfache Umsetzung der erfindungsgemäßen Gebläseeinrichtung ist es von Vorteil, wenn die Gebläseeinrichtung einen Elektromotor und zumindest ein mittels des Elektromotors antreibbares Lüfterrad zum Erzeugen des Luftstroms umfasst.
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Aufgrund des energieeffizienten Aufheizverfahrens der Erfindung ist es von Vorteil, wenn die Heizeinrichtung dazu ausgebildet ist, eine konstante Heizleistung in einem Bereich zwischen 100 W und 1500 W, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 200 W und 1000 W, und insbesondere in einem Bereich zwischen 600 W und 900 W zu erzeugen.
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Für einen einfachen Betriebsstart des Heißluftgebläses ist es zweckmäßig, wenn das Heißluftgebläse ferner einen Betriebsschalter zum Ein- und Ausschalten des Heißluftgebläses, insbesondere zumindest der Heizeinrichtung, der Gebläseeinrichtung und der Steuereinheit aufweist.
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Weiter ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Heißluftgebläses vorgesehen, bei welchem zunächst die Heizeinrichtung eingeschaltet wird und darauf statt eines Erzeugens eines üblichen maximalen Betriebsluftstroms ein zu dem Betriebsluftstrom reduzierter Anfangsluftstrom erzeugt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:
- 1: eine stark schematisierte Darstellung eines als akkubetriebenen Handgerät ausgebildeten Heißluftgebläses gemäß der Erfindung,
- 2: eine Darstellung eines zeitlichen Verlaufs der von der Heizeinrichtung erzeugten Heizleistung sowie der von der Gebläseeinrichtung erzeugten Luftmenge oder Volumenstroms des Luftstroms bei einem Betrieb des Heißluftgebläses gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3: eine Darstellung eines zeitlichen Verlaufs der von der Heizeinrichtung erzeugten Heizleistung, der Temperatur der Heizeinrichtung sowie der von der Gebläseeinrichtung erzeugten Luftmenge oder Volumenstroms des Luftstroms bei einem Betrieb gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt ein stark vereinfachtes schematisches Schaubild eines Heißluftgebläses 10 gemäß der Erfindung.
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Das in 1 dargestellte Heißluftgebläse 10 besitzt ein langgestreckt ausgebildetes Gehäuse 12, an welchem einends ein Luftauslass 14 für erwärmte Luft vorgesehen ist. Diese erwärmte Luft wird erzeugt durch eine (ansonsten bekannte) Heizeinrichtung 16, durch welche mittels einer Gebläseeinrichtung 18 durch einen Lufteinlass (nicht gezeigt) angesaugte Luft gebracht wird und aus dem Luftauslass 14, auf eine Betriebstemperatur von bis zu ca. 500°C erwärmt, austreten kann. Die Betriebstemperatur liegt hierbei zwischen 400 und 500°C.
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Die Gebläseeinrichtung 18 weist zur Erzeugung des Luftstroms einen Elektromotor 20 und zumindest ein mittels des Elektromotors 20 antreibbares Lüfterrad 22 auf. Der Elektromotor 20 der Gebläseeinrichtung 18 ist als Bürstenmotor ausgebildet.
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Die Heizeinrichtung 16 weist zur Erhitzung des Luftstroms LS zumindest eine Heizwendel 16a auf. Die Heizwendel 16a kann hierbei beispielsweise aus einem NickelChrom-Draht gefertigt sein. Die Heizeinrichtung 16 ist dazu ausgebildet, eine konstante Heizleistung in einem Bereich zwischen 100 W und 1500 W, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 200 W und 1000 W, und insbesondere in einem Bereich zwischen 600 W und 900 W zu erzeugen.
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Eine schematisch gezeigte Steuereinheit 24 bewirkt sowohl eine Temperaturregelung (etwa auf einen einstellbaren Sollwert) mit Hilfe einer als Temperatursensor ausgestalteten auslassseitig vorgesehenen Sensoreinheit 26, als auch eine geeignete Ansteuerung der Heizeinrichtung 16 bzw. Gebläseeinrichtung 18. Die Steuereinheit 24 kann hierbei einen Heißluftgebläse-Betrieb mit unterschiedlichen Arbeitsstufen steuern oder regeln und überwachen. So kann beispielsweise die Steuereinheit 24 das Heißluftgebläse 10 mit zumindest zwei unterschiedlichen Heizleistungen oder entsprechenden Luftstrom-Temperaturen des Luftstroms LS betreiben.
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Die elektrische Energieversorgung des Heißluftgebläses 10 erfolgt über ein Akkumulator-Modul 28, welches in bekannter Weise an der Unterseite eines pistolenförmigen Griffabschnitts 30 des Heißluftgebläses 10 angebracht bzw. eingerastet sein kann. Das Akkumulator-Modul 28 weist einen elektrischen Energiespeicher 28a auf, der vorzugsweise als elektrischer Akkumulator ausgebildet ist.
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Als elektrischer Akkumulator 28a kann hierbei ein Lithium-Ionen-Akku vorgesehen werden, welcher auf eine Betriebsspannung von 36 V oder 18 V eingerichtet sein kann. Durch das Vorsehen des Akkumulator-Moduls 28 als Stromversorgung kann eine Heißluftgebläse-Leistung des erfindungsgemäßen Heißluftgebläses 10 im Bereich von beispielsweise 600 W oder 900 W bereitgestellt werden.
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Das Heißluftgebläse 10 weist also gemäß dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel eine kabellose Stromversorgung auf. Das kabellose Heißluftgebläse 10 kann als akkubetriebenes Handgerät ausgebildet sein. Die Erfindung soll jedoch nicht auf den Betrieb eines akkubetriebenen Heißluftgebläses beschränkt sein, sondern findet überall dort Anwendung, wo ein energieeffizientes und rasches Erreichen der Betriebstemperatur zweckmäßig ist.
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Das Heißluftgebläse 10 kann ferner einen Betriebsschalter 32 aufweisen, durch welchen das Heißluftgebläse 10, insbesondere zumindest die Heizeinrichtung 16, die Gebläseeinrichtung und die Steuereinheit 24 ein- oder ausgeschalten werden kann. Hierzu sind der Betriebsschalter 32, die Gebläseeinrichtung 18, die Heizeinrichtung 16 und die Sensoreinheit 26 elektrisch so mit der Steuereinheit 24 verbunden, dass elektrische Signale von der Steuereinheit 24 auf die Einrichtungen 16, 18 übertragen und/oder die Einrichtungen 16, 18 durch die Steuereinheit 24 mit elektrischer Leistung versorgt werden.
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Des Weiteren empfängt die Steuereinheit 24 von dem Betriebsschalter 32 ein Ein-/Ausschaltsignal, durch welches ein Einschalten der Heizeinrichtung 16 ausgelöst werden kann. Ferner ist die Steuereinheit 24 mit der Sensoreinheit 26 elektrisch verbunden, um entweder ein Messsignal zu empfangen oder lediglich einen Messstrom durch die Sensoreinheit 26 zu messen (beispielsweise bei Verwendung eines Pt100-Temperaturfühlerelements).
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Wie in 1 also gezeigt, umfasst das erfindungsgemäße Heißluftgebläse 10 die Gebläseeinrichtung 18 zur Erzeugung eines Luftstroms LS, der an dem Luftauslass 14 nach Erhitzen durch die Heizeinrichtung 16 austritt. Die Steuereinheit 24 ist elektrisch mit der Gebläseeinrichtung 18 und der Heizeinrichtung 16 verbunden.
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Im Folgenden soll die erfindungsgemäße Funktion sowie das entsprechende Betriebsverfahren des Heißluftgebläses 10 erläutert werden.
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Ziel der Erfindung ist es, energieeffizient, also besonders zweckmäßigerweise bei einer Verwendung eines akkubetriebenen Heißluftgebläses, möglichst rasch eine Betriebstemperatur des Luftstroms LS zu erzeugen, obwohl nur eine geringe Heizleistung im Vergleich zu kabelbetriebenen Heißluftgebläsen verfügbar ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass bei einem Einschalten der Heizeinrichtung 16 die Gebläseeinrichtung 18 durch die Steuereinheit 24 derart geregelt wird, dass die Gebläseeinrichtung 18 einen zu einem Betriebsluftstrom reduzierten Anfangsluftstrom als Luftstrom LS erzeugt.
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Als Betriebsluftstrom soll ein Luftstrom LS definiert sein, welcher durch die Gebläseeinrichtung 18 bei einem Arbeitsbetrieb des Heißluftgebläses 10 im Dauerbetrieb erzeugt wird. Der Betriebsluftstrom unterscheidet sich also von dem Anfangsluftstrom dadurch, dass dieser nach einer Aufwärmphase des Heißluftgebläses 10 konstant durch die Gebläseeinrichtung 18 erzeugt wird, wohingegen der Anfangsluftstrom als ein Luftstrom LS zu verstehen ist, welcher direkt nach dem Einschalten der Heizeinrichtung 16 durch die Gebläseeinrichtung 18 erzeugt wird.
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Da die Gebläseeinrichtung 18 sofort nach dem Einschalten der Heizeinrichtung 16 nicht einen maximalen Betriebsluftstrom, sondern einen reduzierten Anfangsluftstrom erzeugt, kann die Heizeinrichtung 16 oder die Heizwendel 16a der Heizeinrichtung 16 schneller erhitzt werden, da eine geringere oder reduzierte Kühlung durch den Anfangsluftstrom (im Vergleich zur Kühlung durch einen stärkeren Betriebsluftstrom) vorliegt.
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In 2 ist ein zeitlicher Verlauf der Heizleistung PH der Heizeinrichtung 16 und der Luftmengen Q des Luftstroms LS der Gebläseeinrichtung 18 schematisch dargestellt.
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Wie aus 2(a) ersichtlich, wird bei einem Zeitpunkt t0, also beim Einschalten der Heizeinrichtung 16, die Heizleistung PH sofort auf die volle Heizleistung P1 der Heizeinrichtung 16 durch die Steuereinheit 24 geschaltet.
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Im Gegensatz dazu (siehe 2(b)) steuert die Steuereinheit 24 die Gebläseeinrichtung 18 beim Einschalten der Heizeinrichtung 16 derart, dass diese nicht sofort zum Zeitpunkt t0 einen Betriebsluftstrom mit der Luftmenge oder dem Volumenstrom Q2 erzeugt, sondern zunächst einen Anfangsluftstrom mit der Luftmenge oder dem Volumenstrom Q1. Die Steuereinrichtung 24 regelt also die Heizeinrichtung 16 derart, dass die Heizeinrichtung 16 sofort nach Einschalten der Heizeinrichtung 16 eine konstante Heizleistung PH erzeugt.
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Wie weiter aus 2(b) ersichtlich ist, regelt die Steuereinrichtung 24 die Gebläseeinrichtung 18 nach dem Einschalten der Heizeinrichtung 16 oder des Heißluftgebläses 10 derart, dass die Luftmenge Q des Luftstroms LS, beginnend mit einer Luftmenge Q1 des Anfangsluftstroms, stufenartig mit zumindest einer Stufe oder graduell auf eine Luftmenge Q2 des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Wie aus 2(c) ersichtlich, kann der Übergang zwischen dem Anfangsluftstrom Q1 und dem Betriebsluftstrom Q2 auch über mehrere Stufen erfolgen. Hierbei wird vor dem stufenartigen Übergang von Q1 zu Q2 eine Luftmenge Q3 als Zwischenluftstrom eingestellt. Es ist darüber hinaus denkbar, dass der Übergang nicht nur stufenförmig erfolgt, sondern graduell mit konstanter Steigung oder mittels einer beliebigen stetigen Kennlinie von einem Anfangsluftstrom mit der Luftmenge Q1 auf einen Betriebsluftstrom mit der Luftmenge Q2 erhöht wird. Es ist darüber hinaus auch möglich, dass eine Mischung aus stufenförmigem Anstieg und graduellem Anstieg durch die Gebläseeinrichtung 18 erzeugt wird, wie durch die gestrichelten Kennlinien in 2(c) gezeigt ist. Hierbei ist es auch möglich, dass der Anfangsluftstrom Q‘‘1 bei Null liegt und dann ab dem Zeitpunkt t0 erhöht wird.
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Wie also aus 2(b) ersichtlich, kann der Quotient der Luftmengen Q1/Q2 des Anfangsluftstroms und des Betriebsluftstroms bei etwa 50 % liegen. Es ist jedoch auch möglich, dass der Quotient der Luftmengen Q1/Q2 des Anfangsluftstroms und des Betriebsluftstroms in einem Bereich zwischen 0 % und 90 %, in einem Bereich zwischen 10 % und 90 %, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 20 % und 70 % und insbesondere in einem Bereich zwischen 30 % und 60 % liegt.
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Hinsichtlich der absoluten Werte der Luftmenge kann die Luftmenge Q1 des Anfangsluftstroms der Gebläseeinrichtung 18 in einem Bereich zwischen 0 l/min und 400 l/min, in einem Bereich zwischen 10 l/min und 400 l/min, vorzugsweise zwischen 20 l/min und 300 l/min, zwischen 20 l/min und 200 l/min, zwischen 50 l/min und 200 l/min, und insbesondere zwischen 50 l/min und 150 l/min liegen. Hinsichtlich der absoluten Werte der Luftmenge kann die Luftmenge Q2 des Betriebsluftstroms der Gebläseeinrichtung 18 in einem Bereich zwischen 50 l/min und 450 l/min, vorzugsweise zwischen 100 l/min und 400 l/min, und insbesondere zwischen 200 l/min und 350 l/min liegen.
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In dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Gebläseeinrichtung 18 durch die Steuereinheit 24 derart gesteuert werden, dass die Luftmenge Q1 des Anfangsluftstroms für eine vorbestimmte Zeit Δt ab dem Zeitpunkt t0 des Einschaltens der Heizeinrichtung 16 konstant gehalten und nach Ablauf der vorbestimmten Zeit Δt zu dem Zeitpunkt t1 auf die Luftmenge Q2 des Betriebsluftstroms erhöht wird. Somit erfolgt also keine Regelung der Gebläseeinrichtung, sondern ein bloßes Schalten des Luftstroms vom Anfangsluftstrom Q1 auf Betriebsluftstrom Q2 nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit Δt, die mittels eines einfachen Zeitglieds in der Steuereinheit 24 bestimmt werden kann. Die vorbestimmte Zeit Δt kann hierbei in einem Bereich zwischen 1 s und 150 s, zwischen 5 s und 100 s, zwischen 5 s und 40 s, und insbesondere in einem Bereich zwischen 5 s und 25 s liegen.
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In 3 ist ein Betriebsverfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt.
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Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung regelt die Steuereinheit 24 die Gebläseeinrichtung 18 derart, dass die Luftmenge Q1 des Anfangsluftstroms in Abhängigkeit der von der Sensoreinrichtung 26 gemessenen Temperatur T auf die Luftmenge Q2 des Betriebsluftstroms erhöht wird.
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Hierzu kann die Sensoreinheit 26 entweder die Temperatur des Luftstroms stromabwärts von der Heizeinrichtung 16 und/oder die Temperatur der Heizeinrichtung 16 selbst messen. Hierfür kann beispielsweise ein Temperatursensor an einem keramischen Gehäuse der Heizeinrichtung 16 vorgesehen sein, der nahe zu den Heizwendeln 16a der Heizeinrichtung 16 liegt. Welche Temperatur durch die Sensoreinheit 26 gemessen wird, ist für das erfindungsgemäße Verfahren und Funktion von nachrangiger Bedeutung. An dieser Stelle soll jedoch erwähnt sein, dass beispielsweise die Temperatur der Heizwendeln 16a selbst aufgrund ihres temperaturabhängigen Widerstands bestimmt werden können.
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Wie in 3(a) gezeigt, wird nach dem Einschalten der Heizeinrichtung 16 die Heizleistung PH der Heizeinrichtung 16 auf volle Leistung P1 eingestellt. Aufgrund des reduzierten Anfangsluftstroms Q1 (siehe 3(c)) in einer Anfangsphase oder Aufwärmphase des Betriebs des Heißluftgebläses 10 steigt die von der Sensoreinheit 26 gemessene Temperatur T der Heizeinrichtung 16 rasch an, wie in 3(b) gezeigt ist.
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Bei Erreichen einer Schwelltemperatur T1 regelt die Steuereinheit 24 die Gebläseeinrichtung 18 derart, dass diese stufenartig von einem Anfangsluftstrom Q1 auf einen Betriebsluftstrom Q2 schaltet. Ab dem Umschaltzeitpunkt t1 steigt die Temperatur T der Heizeinrichtung 16 aufgrund der erhöhten Gebläseleistung weniger rasch an und geht asymptotisch in die Betriebstemperatur T2 über. Die Schwelltemperatur T1 kann hierbei in einem Bereich zwischen 100 Grad Celsius und 600 Grad Celsius, in einem Bereich zwischen 100 Grad Celsius und 500 Grad Celsius, in einem Bereich zwischen 200 Grad Celsius und 400 Grad Celsius, oder in einem Bereich zwischen 250 Grad Celsius und 350 Grad Celsius liegen. Die Betriebstemperatur T2 kann hierbei in einem Bereich zwischen 200 Grad Celsius und 700 Grad Celsius, in einem Bereich zwischen 300 Grad Celsius und 700 Grad Celsius, in einem Bereich zwischen 400 Grad Celsius und 700 Grad Celsius, oder in einem Bereich zwischen 500 Grad Celsius und 600 Grad Celsius liegen.
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Somit wird also durch das erfindungsgemäße Verfahren rasch eine Betriebstemperatur T2 erreicht, wobei gleichzeitig ein energieeffizienter Start des Heißluftgebläses 10 erreicht wird. Dies liegt daran, dass der Stromverbrauch des Heißluftgebläses 10 aufgrund der mangelnden vollen Kühlleistung durch die Gebläseeinrichtung 18 reduziert und vollständig in die Erhitzung der Heizeinrichtung 16 eingebracht wird. Als positiver Nebeneffekt erhöht sich auch die Bedienbarkeit, da die Betriebstemperatur schneller für einen Beginn eines Arbeitsvorgangs erreicht ist.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele bzw. Betriebsmodi beschränkt, vielmehr bieten sich zahlreiche weitere und alternative Einstell- und Auswahlmöglichkeiten an.