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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem beheizbaren Gasdrehgriff, insbesondere ein Motorrad.
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Üblicherweise werden bei Heizgriffen als Heizdrähte Widerstandsdrähte verwendet, deren Widerstand sich nicht mit der Temperatur ändert. Beispielsweise werden Heizdrähte aus Konstantan eingesetzt. Bei Heizgriffen ohne Temperaturregelung erfolgt die Steuerung beispielsweise über 2-Stufen-Schalter. Die Oberflächentemperatur der Heizgriffe schwankt jedoch in Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Lage der Hand derart stark, dass der Strom immer wieder ausgeschaltet werden muss.
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Die
DE 22 08 485 A offenbart ein Verfahren und eine Einrichtung zur elektrischen Beheizung von armierten Kunststofffertigteilen, bei denen als kombinierter Heizwiderstand und Messfühler ein Heizmedium mit positiven oder negativen Temperaturkoeffizienten verwendet wird.
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Die
DE 23 09 104 B offenbart eine Schaltungsanordnung zur Überwachung des Widerstandes eines Heizdrahtes zur elektrischen Beheizung von Schalungsplatten oder Hüllrohren für Spanndrähte bei der Herstellung von Betonteilen, bei der ein Heizdraht mittels eines Umschalters von der Heizstromquelle abschaltbar und an eine Widerstandsmessschaltung anschaltbar ist.
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Die
DE 196 04 658 A1 offenbart eine Temperaturmesseinrichtung für eine Regelschaltung eines elektrischen Strahlungsheizgerätes, bei der ein Umschalter vorgesehen ist, der den Heizleiter zyklisch an eine Widerstandsmessschaltung legt, die den jeweiligen temperaturabhängigen ohmschen Widerstandswert des Heizleiters erfasst und ein temperaturproportionales Steuersignal für die Regelschaltung erzeugt.
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Die
DE 38 18 974 A1 offenbart eine Regel- und Überwachungsschaltung für elektrische Sitzheizungen von Kraftfahrzeugen, bei der die Stromzuleitung zum elektrischen Widerstandsheizelement kurzzeitig unterbrochen und das elektrische Widerstandsheizelement während der Unterbrechungszeit an eine elektrische Messeinrichtung angeschlossen wird.
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Die
DE 34 37 304 A1 offenbart ein Verfahren zur Bestimmung der Eisgrenzschichttemperatur eines elektrischen Widerstandsheizelements einer Enteisungsanlage für Flugzeuge, bei der das Widerstandsheizelement zur Temperaturbestimmung herangezogen wird.
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Ein Fahrzeug mit einem beheizbaren Gasdrehgriff ist aus der
DE 30 36 641 A1 bekannt.
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Der in der
DE 30 36 641 A1 offenbarte Heizgriff weist optional einen Thermostaten zur Regelung der Temperatur des Heizgriffs auf. Die Ausbildung einer Temperaturregelung durch einen Thermostaten ist relativ aufwendig und erfordert zusätzliche Leitungen, die sich mit dem Heizgriff drehen müssen und dabei beschädigt werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einem beheizbaren Gasdrehgriff mit einer zuverlässigen Temperaturregelung bei einfachem Aufbau anzugeben.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Fahrzeug gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug hat den Vorteil, dass das Heizelement gleichzeitig als Messsonde für die Bestimmung der Temperatur des Heizdrahts bzw. des Heizgriffs verwendet werden kann. Durch die Doppelfunktion des Heizelements als Heizdraht und Messsonde kann die Anzahl der benötigten Leitungen, die sich mit dem Griffrohr des Heizgriffs mitdrehen und die Anzahl der notwendigen Bauteile reduziert werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Reinstnickel (Ni99,98) als Heizdraht, weil Reinstnickel einen relativ hohen Temperaturkoeffizienten aufweist. Bei Temperaturen zwischen 0°C und 100°C liegt der Temperaturkoeffizient von Reinstnickel bei 6600 × 10–6/K.
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Eine besonders einfache Temperaturregelung ergibt sich bei einer Ausführung der Erfindung, bei der die Temperaturregelung den Heizvorgang des Heizelements in bestimmten Abständen unterbricht, um die Temperatur des Heizgriffs über den Spannungsabfall bei einem Messstrom an dem Heizelement, das heißt der Messsonde, zu bestimmen. Der Spannungswert wird mit einem Referenzwert verglichen, der der Soll-Temperatur entspricht. Liegt der Messwert unterhalb von dem Referenzwert, wird ein neuer Heizvorgang gestartet. Liegt der Messwert oberhalb des Referenzwerts, wird kein neuer Heizvorgang durchgeführt. Ein neuer Heizvorgang wird erst wieder durchgeführt, wenn bei einer Messung der Messwert unterhalb des Referenzwerts liegt.
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Gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung kann die Temperaturregelung mit einer Zweipunktreglung und/oder einer Pulsweitenmodulation bzw. einer Kombination aus Zweipunktregler und Pulsweitenmodulation realisiert werden.
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Gemäß einer derzeit von dem Erfinder der vorliegenden Anmeldung bevorzugten Ausführung der Erfindung wird parallel zu einem erfindungsgemäßem Heizgriff mit einer Temperaturregelung ein weiterer Heizgriff vorgesehen, dessen Heizelement mit der gleichen Leistung versorgt wird, wie das Heizelement des Heizgriffs mit der Temperaturregelung. Vorausgesetzt, dass die Heizelemente den gleichen Wirkungsgrad (beispielsweise infolge eines identischen Aufbaus) haben, sollten beide Heizgriffe identische Temperaturwerte innerhalb tolerierbarer Grenzen erreichen. Daher ist es nicht notwendig, auch eine Temperaturregelung für den zusätzlichen zweiten Heizgriffs vorzusehen. In diesem Fall ist für den weiteren Heizgriff eine Temperatursteuerung ohne Messung der Temperatur hinreichend, weil eine Referenzmessung an dem ersten Heizgriff und somit eine quasi Temperaturregelung erfolgt.
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Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Heizdrähte von zwei Heizgriffen einer Heizgriffanordnung parallel geschaltet und an eine gemeinsame Temperaturregelung angeschlossen. Dadurch ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau, weil nur eine Temperaturregelung erforderlich ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele beschrieben.
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1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Heizgriffs.
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2 zeigt einen Schnitt in doppelter Vergrößerung des in 1 gezeigten Heizgriffs längs der Linie II-II in 1.
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3 zeigt einen Teilschnitt in doppelter Vergrößerung des in 1 gezeigten Heizgriffs längs der Linie III-III in 1.
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4 zeigt ein Schema einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit zwei Heizgriffen gemäß den 1 bis 3.
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5 zeigt ein Schema einer weiteren erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit zwei Heizgriffen gemäß den 1 bis 3.
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6 zeigt ein Schema einer noch weiteren erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit einem Heizgriff gemäß den 1 bis 3.
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7 zeigt ein Temperatur-Spannungs-Diagramm von einem Heizdraht für einen Heizgriff gemäß den 1 bis 3.
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8 zeigt eine Temperatur-Strom-Kennlinie von einem Heizdraht für einen Heizgriff gemäß den 1 bis 3.
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1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Heizgriffs. Das Griffrohr ist vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet. Das Griffrohr 1 ist an der Außenseite (in 1 rechts) des Lenkers 2 üblicherweise an einem Gasdrehgriff drehbar oder an einem Lenkerende drehfest gehalten. An der Innenseite (in 1 links) ist es mit Schrauben oder auf andere Weise befestigt. Auf seinem äußerem Umfang ist ein Heizdraht 3 aufgewickelt, der im Bereich des äußeren Endes beginnt und sich in Form einer Wendel bis zu einem Umkehrpunkt 4 erstreckt und von dort in Form einer zu der ersten Wendel versetzten Wendel zu der Außenseite zurückgeführt wird, derart, dass sich die Windungen nicht berühren.
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Der Heizdraht 3 ist aus einem Material mit einem positiven Temperaturkoeffizienten ausgebildet, das heißt mit einem Material, bei dem mit zunehmender Temperatur der elektrische Widerstand größer wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Heizdraht 3 aus Reinstnickel (z. B. Ni99,98) ausgebildet. Der Heizdraht 3 hat einen Durchmesser von 0,12 mm. Der Durchmesser kann auch kleiner oder größer sein und beispielsweise zwischen 0,05 und 0,20 mm liegen.
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Um das Aufwickeln des Heizdrahtes 3 zu erleichtern, sind am Griffrohr 1 Führungsmittel 5 angebracht, die zum Beispiel zwischen den Windungen befindliche leichte Erhöhungen umfassen. Alternativ oder zusätzlich können die Führungsmittel Vertiefungen umfassen, in die der Heizdraht 3 eingelegt wird. Wie aus 2 ersichtlich, ist am Umkehrpunkt 4 vorzugsweise ein den äußeren Umfang der Drahtwindungen nicht überschreitender Haken 6 angebracht, in den der Heizdraht 3 eingehängt wird, um das Aufwickeln der Heizdrahtes 3 zusätzlich zu erleichtern.
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Am äußeren Ende des Griffrohres 1 ist der Heizdraht 3 mit zwei isolierten Anschlussdrähten 7 verbunden, die in das Innere des Lenkers 2 geführt werden. Die Anschlussdrähte 7 werden auf geeignete Weise mit einer Schaltungsanordnung zur Temperaturregelung verbunden, die unten in Zusammenhang mit den 4 bis 6 beschrieben werden.
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Das Griffrohr 1 mit dem Heizdraht 3 und den Anschlussdrähten 7 ist mit einer Klebefolie 9 auf dem ganzen Umfang umklebt, um den Heizdraht 3 unverrückbar zu fixieren und Relativbewegungen zwischen Heizdraht 3 und Griffrohr 1 zu verhindern. Die Klebefolie 9 ist vorzugsweise derart beschaffen, dass sie nach dem Anliegen heiß aufgepresst werden kann, derart, dass der Draht vollkommen umschlossen ist. Auf die verpresste Klebefolie 9 wird der Griffbezug 8 auf übliche Weise aufgezogen.
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Vorteilhafterweise ist im Griffrohr 1 eine Aussparung 10 vorgesehen, die derart bemessen ist, dass die Anschlussdrähte 7 darin eingeklemmt werden können. Somit wirkt die Aussparung 10 als Zugentlastung für die Anschlussdrähte 7.
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Vorteilhafterweise ist, wie in 3 gezeigt, in das Ende des Griffrohrs 1 eine Anschlaghülse 11 eingedrückt. Die Anschlaghülse 11 begrenzt das Aufschieben des Heizgriffs auf den Lenker 2. Dadurch wird verhindert, dass die Anschlussdrähte 7 geklemmt oder beschädigt werden können.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung zur Temperaturregelung der Heizgriffe 160 und 170. Ein Mikrocontroller 100, beispielsweise ein PIC16C505, weist Ausgänge 101, 102, 103 und 104 sowie Eingänge 105 und 108 auf. Der Ausgang 101 ist an einen Eingang 111 einer ersten Leistungsstufe 110 angeschlossen. Der Ausgang 102 ist an einen Eingang 121 einer zweiten Leistungsstufe 120 angeschlossen. Der Ausgang 103 ist an einen Eingang 131 einer Messstufe 130 angeschlossen. Die Bordspannung U eines Fahrzeugs (z. B. der Batterie eines Motorrads oder Fahrrads) liegt an dem Eingang 112 der ersten Leistungsstufe 110, an dem Eingang 122 der zweiten Leistungsstufe 120 und an dem Eingang 132 der Messstufe 130 an.
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Der Ausgang 113 der ersten Leistungsstufe 1 und der Ausgang 133 der Messstufe 130 sind an dem Eingang 161 des Heizgriffs 160 angeschlossen. Der Eingang 161 des Heizgriffs ist ein Anschlussdraht für den Heizdraht (in 4 nicht dargestellt). Der andere Anschlussdraht ist auf Masse gelegt. Der Eingang 161 ist ebenfalls mit dem Eingang 151 eines Vergleichers 150 verbunden.
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Der Ausgang 123 der zweiten Leistungsstufe 120 ist mit dem Eingang 171 des zweiten Heizgriffs 170 verbunden. Der Eingang 171 ist der eine Anschlussdraht für den Heizdraht. Der andere Anschlussdraht für den Heizdraht liegt auf Masse.
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Der Ausgang 104 des Mikrocontrollers 100 ist mit dem Eingang 141 eines Analog-Digitalkonverters 140 verbunden. Der Ausgang 142 des Analog-Digitalkonverters 140 ist mit einem weiteren Eingang 152 des Vergleichers 150 verbunden. Der Ausgang 153 des Vergleichers 150 ist mit dem Eingang 105 des Mikrocontrollers 100 verbunden.
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Ein Schalter 180 ist mit einem Eingang 108 des Mikrocontrollers 100 verbunden. Der Schalter 180 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein einfacher Schalter. Ist der Schalter 180 geschlossen, liegt an dem Eingang 108 eine Spannung an, die dem Mikrocontroller 100 anzeigt, dass der Heizgriff auf eine bestimmte Temperatur geheizt werden soll.
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Alternativ kann statt des einfachen Schalters 180 ein Stufenschalter vorgesehen werden, der beispielsweise je nach Stellung an bestimmten Eingängen einer Vielzahl von Eingängen des Mikrocontrollers eine Spannung anlegt, um eine erwünschte Temperatur anzugeben.
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Alternativ könnte statt des Schalters 180 auch ein Steuerglied vorgesehen werden, beispielsweise ein Drehwiderstand, dessen Ausgang beispielsweise über einen Analog-Digitalkonverter einem Eingang des Mikrocontrollers zugeführt werden kann.
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Die Temperaturregelung wird jetzt beschrieben. Der Mikrocontroller legt über die Ausgänge 101 und 102 an den entsprechenden Eingängen 111 und 121 der Leistungsstufen 110 bzw. 120 ein Signal an. Dementsprechend legen die Leistungsstufen 110 und 120 an den Eingängen 161 bzw. 171 der Heizgriffe 160 bzw. 170 jeweils eine gleichgroße Spannung an, so dass Strom durch die Heizdrähte der Heizgriffe 160 und 170 fließt. Nach einer bestimmten Zeit wird der Heizvorgang bei beiden Heizgriffen 160 und 170 über eine entsprechende Schaltung der Ausgänge 101 und 102 unterbrochen. Während der Unterbrechung des Heizvorganges legt der Mikrocontroller über den Ausgang 103 an dem Eingang 131 der Messstufe ein Signal an, um den Widerstand des Heizdrahtes des Heizgriffs 160 zu messen.
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Bei der dargestellten Ausführung ist die Messstufe 130 eine Konstantstromquelle. Sobald ein Signal an dem Eingang 131 anliegt, regelt die Konstantstromquelle einen Messstrom von 125 mA ein, der über den Ausgang 133 zu dem Eingang 161 des Heizgriffs 160 und somit durch den Heizdraht fließt. Die an dem Heizdraht abfallende Spannung liegt gleichzeitig an dem Eingang 151 des Komperators 150. Diese Spannung entspricht der Ist-Temperatur des Heizdrahtes.
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Der Mikrocontroller 100 legt über den Ausgang 104 an den Eingang 141 des Analog-Digitalkonverters 140 ein digitales Signal an, das der Soll-Temperatur des Heizdrahts entspricht. Das konvertierte Analogsignal wird über den Ausgang 142 des Analog-Digitalkonverters 140 an den Eingang 152 des Vergleichers 150 angelegt.
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Der Vergleicher vergleicht somit einen Spannungswert, der der Ist-Temperatur des Heizdrahts (Eingang 151) entspricht, mit einem Spannungswert, der der Soll-Temperatur des Heizdrahts (Eingang 152) entspricht. Der Ausgang des Vergleichers 153 legt an den Eingang 105 des Mikrocontrollers ein Signal an, das somit angibt, ob die Ist-Temperatur unterhalb der Soll-Temperatur liegt.
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Befindet sich die Ist-Temperatur unterhalb der Soll-Temperatur, beginnt der Mikrocontroller mit einem erneuten Heizvorgang, der wie oben beschrieben abläuft. Befindet sich die Ist-Temperatur oberhalb der Soll-Temperatur wird kein Heizvorgang gestartet. Stattdessen erfolgt eine weitere Messung. Diese weiteren Messungen werden solange wiederholt, bis die Ist-Temperatur unter die Soll-Temperatur fällt. Erfolgt kein Heizvorgang, kann der nächste Messvorgang entweder unmittelbar anschließend an den vorhergehenden Messvorgang oder nach einer bestimmten Zeit, beispielsweise der Zeit, die ein Heizvorgang dauert, gestartet werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Heizgriffe 160 und 170 jeweils von einer Leistungsstufe mit einem Heizstrom gleichzeitig versorgt. Da die Heizdrähte in den beiden Heizgriffen 160 und 170 gleich aufgebaut sind, werden gleiche Leistungen von dem Heizdrähten aufgenommen und die Heizgriffe 160 und 170 werden sich auf ungefähr die gleiche Temperatur erwärmen. Daher reicht es aus, die Temperatur des einen Heizgriffs 160 zu bestimmen, die für die Temperaturen beider Heizgriffe 160 und 170 repräsentativ ist.
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5 zeigt eine alternative Ausführung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung. Der Schaltungsanordnung von 4 entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Für die Beschreibung dieser Teile wird auf die Beschreibung der 4 verwiesen. Im Übrigen wird nur auf die Unterschiede eingegangen. Die Schaltungsanordnung von 5 unterscheidet sich von der Schaltungsanordnung von 4 dadurch, dass die zweite Leistungsstufe 120 weggelassen wurde. Der Ausgang 113 der ersten Leistungsstufe 110 ist zusätzlich mit dem Eingang 171 verbunden. Dementsprechend ist der Ausgang 133 der Messstufe 130 auch mit dem Eingang 171 des Heizgriffs 170 verbunden. Die Heizgriffe 160 und 170 sind somit vollständig parallel geschaltet. Da die Heizdrähte der beiden Heizgriffe 160 und 170 gleich aufgebaut sind, fließen durch die jeweiligen Heizdrähte der beiden Heizgriffe 160 und 170 gleiche Ströme. Um die gleiche Heizleistung zu erreichen, muss daher die erste Leistungsstufe 110 den doppelten Strom zur Verfügung stellen. Ansonsten wird man ein langsameres Aufheizen und/oder eine niedrigere Temperatur in Kauf nehmen. Um die gleiche Kennlinie für den Messzyklus zu erhalten, empfiehlt es sich, den Messstrom von 125 mA auf 250 mA zu verdoppeln. Da die Heizgriffe 160 und 170 parallel geschaltet sind, werden durch die Heizdrähte jeweils Ströme von 125 mA fließen. Der Spannungsanfall wird der mittleren Temperatur der beiden Heizgriffe entsprechen. Die entsprechende Spannung liegt an dem Eingang 151 des Vergleichers 150 an. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass infolge der Parallelschaltung der beiden Heizgriffe 160 und 170 einerseits sichergestellt ist, dass in beiden Heizgriffen in etwa die gleiche Leistung zum Heizen aufgenommen wird. Andererseits werden beim Messen der Temperatur die Ist-Temperaturen der Heizdrähte beider Heizgriffe berücksichtigt und gemittelt, weil nur eine Messstufe vorhanden ist.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführung können die Heizgriffe auch in Reihe geschaltet werden. Das ist besonders vorteilhaft, wenn eine höhere Bordspannung von 24 V verwendet wird. In diesem Fall muss lediglich die Referenzspannung für die Soll-Temperatur angepasst (verdoppelt) werden.
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6 zeigt eine weitere alternative Ausführung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung. Der Schaltungsanordnung von 4 entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Für die Beschreibung dieser Bauteile wird auf die Beschreibung von 4 verwiesen. Im Folgenden werden die Unterschiede zu der Schaltungsanordnung von 4 beschrieben. Die Schaltungsanordnung von 6 unterscheidet sich von der Schaltungsanordnung von 4 dadurch, dass die zweite Leistungsstufe 120 und der zweite Heizgriff 170 weggelassen wurde. Die gezeigte Schaltungsanordnung dient zur geregelten Temperatursteuerung des Heizgriffs 160. Eine entsprechende Schaltungsanordnung kann für den anderen Heizgriff vorgesehen werden. Diese Schaltungsanordnung hat den Vorteil, dass die Heizgriffe unabhängig voneinander beheizt werden. Daher kann bei Ausfall der Schaltungsanordnung zumindest der andere Heizgriff noch beheizt werden.
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7 zeigt ein Temperatur-Spannungs-Diagramm für einen Temperaturbereich von 0°C bis 120°C. Der Messstrom betrug für die Messung 125 mA. Der Heizdraht ist aus Reinstnickel (Ni99,98) ausgebildet und weist einen Durchmesser von 0,12 mm auf. Die Länge des Heizdrahts beträgt 900 mm. In dem Temperaturbereich von 8 bis 80°C beträgt die auftretende Spannungsdifferenz 432 mV. Das ist für eine Temperaturbestimmung mit der benötigten Genauigkeit ausreichend.
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Wie 7 zu entnehmen ist, weist Reinstnickel ein lineares Temperaturverhalten der bei einem konstanten Strom abfallenden Spannung auf. Mit zunehmender Erwärmung steigt der Widerstand. Dementsprechend fällt die bei einer konstanten anliegenden Spannung abgegebene Leistung mit zunehmender Temperatur ab.
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Den Leistungsabfall im Bereich von 30°C bis 85°C zeigt 8. Die Stromänderung im Bereich von 30°C bis 80°C beträgt im dargestellten Beispiel 102 mA. Bei einer Bordspannung von 13,5 Volt beträgt die Leistungsabnahme somit 1,3 W. Das ist tolerierbar, weil mit zunehmender Temperatur ein schnelles Aufheizen nicht mehr so wichtig ist und daher die ganze Heizleistung nicht unbedingt erforderlich ist.
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Prinzipiell könnte auch der Widerstand des Heizdrahtes über den im Lastfall fließenden Strom bestimmt werden. Das hat jedoch den Nachteil, dass die Strommessung relativ aufwendig und nicht so genau ist. Daher werden die in den 4 bis 6 gezeigten Schaltungsanordnungen mit einer Messstufe bevorzugt, die eine Konstantstromquelle zur Messung des Widerstands des Heizdrahts aufweist.
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Gemäß einer weiteren nicht dargestellten, zu der in 4 gezeigten Schaltungsanordnung alternativen Ausführung der Erfindung, könnte die Schaltungsanordnung derart ausgebildet sein, dass nur eine Leistungsstufe 110 vorgesehen ist, die nacheinander die Heizdrähte der Heizgriffe 160 und 170 derart mit Leistung versorgt, dass die Heizdrähte die gleiche Heizleistung aufnehmen und die beiden Heizgriffe 160 und 170 dementsprechend auf ungefähr die gleiche Temperatur erwärmt werden.
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Bei den beschriebenen Ausführungen der Erfindung ist die Soll-Temperatur bzw. der dieser Temperatur entsprechende Spannungsabfall in dem Speicher des Mikrocontrollers frei einstellbar. Um die Soll-Temperatur bzw. den Spannungswert zu ändern, ist es nicht erforderlich, die Hardware zu ändern. Es ist ausreichend, die Software bzw. Konstanten oder Parameter in dem Speicher des Mikrocontrollers entsprechend zu ändern. Das kann beispielsweise über einen Servicestecker auf bekannte Weise erfolgen. Ändert sich beispielsweise bei einem neuen oder geänderten Design des Heizgriffs die Länge des Heizdrahtes, können der oder die Kennwerte bzw. Referenzspannungswerte der Soll-Temperatur(en) einfach in Speicher angepasst werden.