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Die Erfindung betrifft Werkzeuge zum Zuschneiden von dekorativen Profilleisten wie etwa Wand-Decken-Profilen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Schneidehilfe oder -schablone zum Zuschneiden von Wand-Decken-Profilen im 45°-Winkel zur Anbringung der Profilleisten an Innen- und Außenecken in Gebäuden.
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Wand-Decken-Profile werden im Dekorationsbereich beispielsweise als Zierprofile oder auch als Träger für Leuchtmittel wie LED in vielfältigen Formen und Maßen eingesetzt. Sie bestehen vorzugsweise aus geschäumtem Kunststoff, weisen ein geringes Gewicht auf und sind mit Klebstoff einfach an Wänden und/oder Decken von Gebäuden anbringbar.
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Besonders beliebt sind Profilleisten, die an der Wand-Decken-Kante angebracht werden und ein harmonisches Raumgefühl vermitteln. Das Zuschneiden und die Montage derartiger Profilleisten an Zimmerecken erfordert jedoch besonderes Geschick, da die Profilleisten im 45°-Winkel abgeschnitten werden müssen. Dabei muss zwischen Innenecken und Außenecken unterschieden werden. Geometrisch bedingt sind schon kleine Abweichungen vom 45°-Winkel unangenehm sichtbar.
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Zum präzisen Schneiden von Profilleisten sind L-förmige sogenannte Gehrungsladen bekannt, die typischerweise aus Holz gefertigt sind und Schlitze zum Führen eines Schneidewerkzeugs im korrekten 45°-Winkel aufweisen. Derartige Gehrungsladen sind jedoch teuer in der Herstellung und im Transport.
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Derartige Schneideschablonen bzw. Gehrungsladen sind beispielsweise in der
US 1 182 068 A , der
US 1 187 335 A , der
US 1 565 394 A , der
US 4 608 899 A , der
US 2005/0098009 A1 , der
US 2008/0276779 A1 , der
GB 2 412 179 A , der
GB 2 526 504 A , der
GB 2 542 760 A , und der
WO 2016/ 124 883 A1 beschreiben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schneidehilfe für Wand-Decken-Profile vorzuschlagen, die ein einfaches und sicheres Zuschneiden von Wand-Decken-Profilen im richtigen Winkel ermöglicht, wobei die Schneidehilfe preiswert und herzustellen, zu lagern und zu verschicken sein soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schneidehilfe für Wand-Decken-Profile aufweisend eine Basisschablone, die in einem Transportzustand in Form eines vorgestanzten, flachen Bogens vorliegt und in einen dreidimensional-räumlichen Arbeitszustand faltbar ist, wobei die Basisschablone im Arbeitszustand einen Basisschenkel sowie erste und zweite Seitenschenkel aufweist, wobei die Außenflächen der beiden Seitenschenkel einen Winkel zueinander von ca. 90° und mit der Außenfläche des Basisschenkels jeweils einen Winkel von ca. 315° aufweisen, und wobei die Seitenschenkel anliegend zum Basisschenkel jeweils eine Öffnung zum Durchschieben eines zu schneidenden Profilteils aufweisen. Die Schneidehilfe weist ferner wenigstens zwei flache Reduzierschoblonen auf, die parallel an den Seitenschenkeln befestigbar sind und anliegend zum Basisschenkel jeweils eine an ein bestimmtes Profilteil angepasste Öffnung aufweisen.
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Die flache Form als vorgestanzter Bogen im Transportzustand ermöglicht eine kostengünstige Herstellung, Lagerung und Versand der erfindungsgemäßen Schneidehilfe, was insbesondere beim Vertrieb über das Internet vorteilhaft ist. Im Arbeitszustand hingegen dient die erfindungsgemäße Schneidehilfe als Schablone zum einfachen, sicheren und präzisen Abschneiden eines Profilteils im 45°-Winkel mittels eines geeigneten Werkzeugs wie einem Schneidemesser, einem Heißdraht oder dgl. Je nachdem, wie das Profilteil in die Schneidehilfe eingeschoben wird (auf welcher Seite das abzuschneidende Ende ist), kann die Profilgehrung für Innen- und für Außenecken korrekt geschnitten werden.
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Die austauschbaren Reduzierschablonen mit ihren an ein bestimmtes Profilteil angepassten Öffnungen ermöglichen es dabei, mit einer einzigen erfindungsgemäßen Schneidehilfe, Profilteile verschiedener Maße und Formen aufzunehmen. Gemäß einer Variante der Erfindung sind die Öffnungen in den Reduzierschablonen so an die Maße des zu schneidenden Profilteils angepasst, dass das Profilteil gegen ein Verrutschen in Längsrichtung festgehalten wird.
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Vorzugsweise weist die Basisschablone eine Grundplatte auf, die im Arbeitszustand einen rechten Winkel sowohl zum Basisschenkel als auch zu den beiden Seitenschenkeln aufweist. Dabei können an den Verbindungskanten zwischen Grundplatte und den beiden Seitenschenkeln im Arbeitszustand jeweils im rechten Winkel knickbare Verbindungslaschen angebracht sein, die eine formstabile Verbindung zwischen Grundplatte, Seitenschenkeln, und Basisschenkel gewährleisten. Vorzugsweise weisen dabei die knickbaren Verbindungslaschen der Grundplatte oder der Seitenschenkel eine Öffnung zum Durchschieben der anliegenden Verbindungslasche der Seitenschenkel bzw. der Grundplatte auf.
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Die Reduzierschablonen können mittels einer Schwalbenschwanzverbindung und/oder einer Knickkante rastend mit den Seitenschenkeln verbindbar sein.
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Der vorgestanzte Bogen der erfindungsgemäßen Schneidehilfe im Transportzustand ist vorzugsweise ein bedruckter Bogen aus Pappmaterial, insbesondere aus Buchbinderpappe, welches eine hohe Stabilität, einen günstigen Preis und eine präzise Knickfähigkeit hat. Das Pappmaterial kann dabei eine Dicke von 1 mm bis 3 mm, vorzugsweise ca. 2 mm aufweisen. Andere Materialen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich.
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Um die ganze Schneidehilfe auf einem einzigen Bogen unterzubringen, sind die Basisschablone und zwei oder mehrere Reduzierschablonen im Transportzustand vorzugsweise in einen gemeinsamen Bogen eingestanzt. Weitere Reduzierschablonen für unterschiedliche Profilteilformen und -maße können auf einem separaten Bogen untergebracht werden.
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Die erfindungsgemäße Schneidehilfe kann weiterhin eine Deckplatte aufweisen, welche die oberen Kanten des Grundschenkels und der beiden Seitenschenkel miteinander verbindet, um für noch größere Stabilität zu sorgen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Einzelnen beschrieben. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schneidehilfe im Transportzustand in Form eines gestanzten Bogens;
- 2 eine schematische Darstellung der ausgestanzten Teile eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schneidehilfe;
- 3 eine schematische räumliche Darstellung der Basisschablone des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schneidehilfe gemäß 2 im Arbeitszustand;
- 4 eine schematische räumliche Darstellung des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schneidehilfe gemäß 2 im Arbeitszustand mit eingeschobenem Profilteil; und
- 5 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schneidehilfe gemäß 4 in Aufsicht.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schneidehilfe 100 im Transportzustand in Form eines gestanzten Bogens. Der Bogen 20 ist vorzugsweise aus Buchbinderpappe einer Stärke von 2 mm ausgebildet. Andere Materialien oder Materialstärken sind jedoch ebenfalls möglich. Als Stanzformen ausgebildet sind in dem Bogen 20 eine Basisschablone 30 sowie jeweils zwei Reduzierschablonen 41, 42 und 51, 52 für unterschiedlich große Profilteile 60.
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2 ist eine schematische Darstellung der ausgestanzten Teile eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schneidehilfe 100. Die Schneidehilfe weist eine Basisschablone 30 sowie zwei Reduzierschablonen 41, 42 auf. Die Basisschablone 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel vierteilig ausgebildet und weist einen Basisschenkel 35, eine Bodenplatte 33 sowie zwei Seitenschenkel 31, 32 auf, die jeweils durch knickbare Falzungen 15 miteinander verbunden sind. Die Seitenschenkel 31, 32 weisen jeweils Ausnehmungen 36 zur Aufnahme des zu schneidenden Profilteils sowie schwalbenschwanzförmige Ausnehmungen 39 zur Aufnahme der Verbindungslaschen 45 der beiden Reduzierschablonen 41, 42 auf.
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Die Reduzierschablonen 41, 42 weisen jeweils eine Ausnehmung 46 zur Aufnahme des zu schneidenden Profilteils auf, welche Ausnehmung 46 an die Abmessungen eines bestimmten Profilteils 60 angepasst ist, wie beispielsweise in 4 gut sichtbar ist.
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3 zeigt eine schematische räumliche Darstellung der Basisschablone 30 des Ausführungsbeispiels der in 2 dargestellten erfindungsgemäßen Schneidehilfe im Arbeitszustand. Sowohl der Basisschenkel 35 als auch die beiden Seitenschenkel 31, 32 sind senkrecht zur Bodenplatte 33 angeordnet. Die Seitenschenkel 31, 32 sind mit der Bodenplatte 33 über Verbindungslaschen 38, 37 miteinander verbunden (siehe 2), wobei die an der Bodenplatte 33 angebrachten Verbindungslaschen 37 im Falzbereich zur Bodenplatte 33 Öffnungen 39 aufweisen, in welche die Laschen 38 der Seitenschenkel 31, 32 einschiebbar sind, um eine mögliches formstabile Verbindung zu schaffen.
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4 zeigt die Basisschablone 30 aus 3, in welche die beiden Reduzierschablonen 41, 42 eingesetzt wurden. Weiterhin ist beispielhaft ein Profilteil 60 in die Schneidehilfe 100 eingeschoben.
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Die Reduzierschablonen 41, 42 sind mittels der Knicklaschen 45 in die in den Seitenschenkeln 31, 32 der Basisschablone 30 ausgebildeten schwalbenschwanzförmigen Öffnungen 39 verbunden. Eine weitere Verbindung zwischen Reduzierschablonen 41, 42 und Basisschablone 30 beispielsweise mittels Knickkanten oder dgl. ist vorteilhaft, jedoch im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht dargestellt.
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Die Ausnehmungen 46 in beiden Reduzierschablonen 41, 42 sind an Form und Abmessungen des zu schneidenden Profilteils 60 angepasst. Insbesondere kann die jeweilige Reduzierschablone 41, 42 so auf dem Profilteil 60 aufliegen, dass dieses in seiner Längsrichtung festgehalten wird, wodurch der Vorgang des Abschneidens des Profilteils erleichtert wird. Beispielsweise kann einer Warenverpackung von Profilleisten bereits ein Paar passende Reduzierschablonen 41, 42 beigefügt sein, wodurch die erfindungsgemäße Schneidehilfe sehr vielseitig einsetzbar ist.
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5 zeigt eine Aufsichtsdarstellung der Schneidehilfe gemäß 2-4. Die möglichen Schnittlinien zum Schneiden des Profilteils 60 sind mittels Pfeilen angedeutet. Das Schnittwerkzeug wie etwa ein geeignetes Messer oder auch ein Heißdraht wird an der Außenfläche einer der Reduzierschablonen 41, 42 entlang geführt, wodurch das gehaltene/eingespannte Profilteil 60 mit einem Winkel von 45° (Gehrung) abgeschnitten wird.
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Zum Schneiden von zwei Profilteilen, die an einer Innenecke bündig aneinanderstoßen sollen, werden dabei in der in 5 gezeigten Konfiguration ein Profilteil auf der in 5 gezeigten rechten Schnittfläche und das zweite Profilteil an der linken Schnittfläche abgeschnitten, wobei jeweils das sich in der erfindungsgemäßen Schneidehilfe 100 befindende Teil verwendet und das rechts bzw. links überstehende Teil abgeschnitten wird.
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Umgekehrt wird zum Schneiden von zwei Profilteilen, die an einer Außenecke bündig aneinanderstoßen sollen, jeweils das sich beim Abschneiden an der rechten und linken Schnittfläche außerhalb der erfindungsgemäßen Schneidehilfe 100 befindende Teil verwendet und das darin befindliche Teil abgeschnitten.