-
Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für ein Fahrzeug mit zumindest einer Lichtquelle.
-
Aus der
WO 2015/090535 A1 sind eine Leuchteinrichtung mit einem Lichtleiter für eine Kfz-Außenbeleuchtung und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Leuchteinrichtung bekannt. Der Lichtleiter weist zwei Stirnseiten auf und erstreckt sich entlang einer Längserstreckungsrichtung. Weiterhin umfasst die Leuchteinrichtung zumindest eine erste Lichtquelle zum Einkoppeln von Licht in eine der zwei Stirnseiten des Lichtleiters und eine Mehrzahl von zweiten Lichtquellen zum Einkoppeln von Licht in den Lichtleiter senkrecht zu der Längserstreckungsrichtung des Lichtleiters und eine Steuereinheit zum separaten Ansteuern der zumindest einen ersten Lichtquelle und der Mehrzahl von zweiten Lichtquellen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Scheinwerfer für ein Fahrzeug anzugeben.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Ein Scheinwerfer für ein Fahrzeug mit zumindest einer Lichtquelle umfasst erfindungsgemäß ein mittels einer Antriebseinheit in eine Offenstellung und eine Geschlossenstellung positionierbares oberes Abdeckelement und ein mittels einer weiteren Antriebseinheit in eine Offenstellung und eine Geschlossenstellung positionierbares unteres Abdeckelement zur Abdeckung einer Lichtaustrittsfläche des Scheinwerfers, wobei an einer Schließkante des oberen Abdeckelementes und/oder des unteren Abdeckelementes ein sich entlang der jeweiligen Schließkante erstreckendes drehbar gelagertes Lichtleitelement angeordnet ist, an dem in zumindest einer Funktionsstellung von dem Fahrzeug abragende Lichtleitelemente angeordnet sind.
-
Insbesondere sind die Abdeckelemente im deaktivierten Zustand des Scheinwerfers in die Geschlossenstellung positioniert, so dass der Scheinwerfer vor Verschmutzung und/oder Steinschlag geschützt ist. Die abragenden Lichtleitelemente stellen Wimpern dar, die mittels des drehbar gelagerten Lichtleitelementes rotieren können und eine für einen Fahrzeugnutzer spezifische Inszenierung, insbesondere Lichtinszenierung, darstellen können. So können die abragenden Lichtelemente in der Geschlossenstellung der Abdeckelemente, beispielsweise beim Parken des Fahrzeuges, zu sehen sein, so dass der Eindruck entsteht, dass das Fahrzeug Augen hat, die geschlossen sind und das Fahrzeug schläft.
-
Durch Positionieren der Abdeckelemente in die Offen- und Geschlossenstellung kann ein variables Frontdesign des Fahrzeuges erzeugt werden.
-
Zudem können die Abdeckelemente zur Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und Personen außerhalb des Fahrzeuges, beispielsweise Fahrzeugnutzer anderer Fahrzeuge, in einer Umgebung des Fahrzeuges eingesetzt werden.
-
Handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein autonom fahrendes Fahrzeug kann z. B. einem Fußgänger an einem Fußgängerüberweg durch entsprechende Ansteuerung der Abdeckelemente oder nur eines der Abdeckelemente, zugezwinkert werden, wobei dem Fußgänger dadurch mitgeteilt wird, dass das Fahrzeug den Fußgänger erfasst hat. Zur Kommunikation kann zudem die zumindest eine Lichtquelle zur Erzeugung von Lichtsignalen eingesetzt werden. Somit können Botschaften, Filme und/oder dynamische Lichtinszenierungen erzeugt werden. Beispielsweise kann eine Willkommensinszenierung mittels Zuzwinkern umgesetzt werden.
-
Die Abdeckelemente, von denen zumindest eines den Lichtleiter mit den in zumindest einer Funktionsstellung abragenden Lichtleitelementen aufweist, können zudem als herstellerspezifisches und werbewirksames Designmerkmal dienen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Ausschnitt eines Fahrzeuges mit einer Schnittdarstellung eines Scheinwerfers mit Abdeckelementen und abragenden Lichtleitelementen,
- 2 schematisch einen Querschnitt eines Lichtleitleitelementes,
- 3 schematisch einen Ausschnitt des Fahrzeuges mit einer Schnittdarstellung des Scheinwerfers mit den Abdeckelementen und positionierten abragenden Lichtleitelementen und
- 4 schematisch einen Ausschnitt des Fahrzeuges mit einer Schnittdarstellung des Scheinwerfers mit den Abdeckelementen und den abragenden Lichtleitelementen in einer weiteren Ausführungsform.
-
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Fahrzeuges 1 im Bereich eines Scheinwerfers 2 mit Abdeckelementen 3, 4 zur Abdeckung oder zur Verdeckung einer Lichtaustrittsfläche des Scheinwerfers 2, wobei zudem ein Ausschnitt einer Motorhaube M und eines Stoßfängers S des Fahrzeuges 1 gezeigt ist.
-
Um den Scheinwerfer 2 bei dessen Nichtnutzung oder im Parkzustand des Fahrzeuges 1 zu schützen und das Fahrzeug 1 mittels eines Designmerkmales gegenüber anderen Fahrzeugen hervorzuheben, ist der Scheinwerfer 2, wie im Folgenden beschrieben, ausgebildet.
-
Der Scheinwerfer 2 weist die Abdeckelemente 3, 4 auf, die sowohl in eine Offenstellung als auch in eine Geschlossenstellung positionierbar sind, wobei die beiden Abdeckelemente 3, 4 gemäß 1 die Geschlossenstellung aufweisen.
-
Die Abdeckelemente 3, 4 sind jeweils mit einer nicht näher dargestellten Antriebseinheit mechanisch gekoppelt, wobei die Antriebseinheiten mittels einer ebenfalls nicht näher dargestellten Steuereinheit separat ansteuerbar sind, so dass die Abdeckelemente 3, 4 unabhängig voneinander in die Offenstellung und Geschlossenstellung positionierbar sind.
-
An einer Schließkante K des oberen Abdeckelementes 3 ist ein Lichtleitelement 5 drehbar angeordnet, d. h. drehbar gelagert, welches zur Drehung über eine biegsame ummantelte Welle 6 mit einer als Elektromotor 7 ausgebildeten Antriebseinheit mechanisch gekoppelt ist, wobei insbesondere ein Kabel zur Drehmomentübertragung als Welle 6 ausgeführt ist.
-
An dem drehbar gelagerten Lichtleitelement 5 sind abragende Lichtleitelemente 8 angeordnet, welche Wimpern des Scheinwerfers 2 darstellen. Dabei ragen die Lichtleitelemente 8 in zumindest einer Funktionsstellung des oberen Abdeckelementes 3 und/oder des Lichtleiters 5 ab. Die abragenden Lichtleitelemente 8 können verschieden lang ausgebildet und in unregelmäßigen Abständen an dem Lichtleitelement 5 angeordnet sein. Auch ist es möglich, dass mittels des Lichtleitelementes 5 und/oder der abragenden Lichtleitelemente 8 kein Licht emittiert wird und das Lichtleitelement und/oder die abragenden Lichtleitelemente 8 somit ausschließlich zu Designzwecken zumindest an dem oberen Abdeckelement 3 angeordnet sind.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel in 1 ist das Lichtleitelement 5 mit den abragenden Lichtleitelementen 8 an dem oberen Abdeckelement 3 angeordnet, wobei sich das Lichtleitelement 5 im Wesentlichen über eine gesamte Länge einer Schließkante K des oberen Abdeckelementes 3 erstreckt.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann ein solches Lichtleitelement 5 alternativ oder zusätzlich an dem unteren Abdeckelement 4 angeordnet sein, wobei sich die abragenden Lichtelemente 8 über eine gesamte Länge des Lichtleitelementes 5 und über eine entsprechende Länge des jeweiligen Abdeckelementes 3, 4 erstrecken. Alternativ dazu können die abragenden Lichtelemente 8 abschnittsweise an dem jeweiligen Lichtleitelement 5 des entsprechenden Abdeckelementes 3, 4 angeordnet sein.
-
Das Lichtleitelement 5 ist im Bereich der Schließkante K an dem oberen Lichtelement 5 angeordnet, insbesondere form- und/oder stoffschlüssig befestigt, wobei die Drehbewegung des Lichtelementes 5 mittels der Antriebseinheit 7 durchgeführt wird. Dabei ist der Elektromotor 7 als Antriebseinheit getrennt von dem Scheinwerfer 2, beispielsweise im Motorraum des Fahrzeuges 1, angeordnet.
-
Ist der Elektromotor 7 aktiviert und das Lichtelement 5 dreht sich um ein vorgegebenes Maß, schwenken die abragenden Lichtelemente 8, so dass für einen Betrachter des Fahrzeuges 1, insbesondere einen Fahrzeugnutzer, eine spezifische Inszenierung dargestellt werden kann. Hierzu werden Leuchtmittel zur Lichtinszenierung eingesetzt. Beispielsweise kann das Leuchtmittel in einer anderen Farbe Licht emittieren als der Scheinwerfer 2, wobei auch vorgesehen sein kann, dass eine Farbe emittierten Lichtes, insbesondere des Lichtleitelementes 5 und der abragenden Lichtleitelemente 8 gewählt werden kann. Dazu ist das Lichtelement 5, so wie in einem in 2 gezeigten Querschnitt, ausgebildet.
-
Insbesondere weist das drehbar gelagerte Lichtleitelement 5 einen Licht undurchlässigen Teil T1 und einen Licht durchlässigen Teil T2 als Lichtauskoppelfläche auf, wobei der lichtundurchlässige Teil T1 zur Abschirmung eines von dem Scheinwerfer 2 emittierten Lichtes dient.
-
Wie in 3 gezeigt ist, können die abragenden Lichtleitelemente 8 unterschiedlich lang ausgeführt sein, wobei ein Abstand zwischen den einzelnen abragenden Lichtleitelementen 8 variieren kann.
-
In der Geschlossenstellung verdecken die abragenden Lichtleitelemente 8 einen Spalt zwischen den Abdeckelementen 3, 4 teilweise, so dass eine weitere Lichtinszenierung für einen Betrachter, insbesondere den Fahrzeugnutzer, möglich ist.
-
In einer in 4 gezeigten weiteren Ausführungsform ist das Lichtleitelement 5 in Richtung einer Fahrzeuglängsachse x nach hinten, d. h. in Richtung Fahrzeugheck, versetzt. Wird ein bestimmter Modus in Bezug auf die Antriebseinheit 7 aktiviert, dreht sich das Lichtleitelement 5 derart, dass die abragenden Lichtleitelemente 8 mittels des oberen Abdeckelementes 3 verdeckt sind. Die abragenden Lichtleitelemente 8 kommen also hinter dem oberen Abdeckelement 3 zu liegen.
-
Hierzu weist ein Spalt zwischen den Abdeckelementen 3, 4, insbesondere zwischen den Schließkanten K, ausreichend große Abmessungen auf, wobei die beiden Abdeckelemente 3, 4 in der Geschlossenstellung ausreichend weit zueinander beabstandet sind. In der Geschlossenstellung der Abdeckelemente 3, 4 sind dann die abragenden Lichtleitelemente 8 für einen Betrachter weitestgehend nicht sichtbar. Dadurch sind die abragenden Lichtleitelemente 8, insbesondere vor Verschmutzungen, geschützt.
-
In einer alternativen Ausbildung sind die abragenden Lichtleitelemente 8 in der Geschlossenstellung der Abdeckelemente 3, 4 teilweise sichtbar, so dass eine weitere Inszenierung, insbesondere Lichtinszenierung, eines Außenbereiches des Fahrzeuges 1 möglich ist.
-
Die Abdeckelemente 3, 4 sowie der Lichtleiter 5 mit den abragenden Lichtleitelementen 8 stellen ein vergleichsweise eindrückliches Designmerkmal für einen Fahrzeugbesitzer dar, wobei mittels Öffnen und Schließen der Abdeckelemente 3, 4 sowie der Bewegung der abragenden Lichtleitelemente 8 ein variables Frontdesign des Fahrzeuges 1 erzeugbar ist. Beispielsweise können die Abdeckelemente 3, 4 beim Parken des Fahrzeuges 1 geschlossen sein, so dass der Scheinwerfer 2 vor Verschmutzung und Steinschlag geschützt ist.
-
In einer möglichen Ausbildung kann bei eingeschalteter Funktion für ein Tagfahrlicht nur das obere Abdeckelement 3 oder das untere Abdeckelement 4 die Offenstellung bzw. Geschlossenstellung aufweisen, wobei das Lichtleitelement 5 mit den abragenden Lichtleitelementen 8 zu sehen ist.
-
Mittels der bewegbaren und positionierbaren Abdeckelemente 3, 4 und dem Lichtleitelement 5 mit den als Wimpern abragenden Lichtleitelementen 8 ist es möglich, dass zwischen dem Fahrzeug 1 und einem Verkehrsteilnehmer, beispielsweise einem Fußgänger, in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges 1 kommuniziert werden kann. Ein im autonomen Fahrbetrieb fahrendes Fahrzeug 1 kann z. B. einem Fußgänger an einem Fußgängerüberweg durch Bewegen des oberen Abdeckelementes 3 von der Offenstellung in die Geschlossenstellung und wieder in die Offenstellung und/oder der Bewegung der abragenden Lichtleitelemente 8 zuzwinkern und dem Fußgänger somit mitteilen, dass dieser von dem Fahrzeug 1 detektiert wurde. Dies kann in Kombination mit vom Scheinwerfer 2, von dem Lichtleitelement 5 und/oder von den abragenden Lichtleitelementen 8 ausgegebenen Lichtsignalen erfolgen, wodurch die Kommunikation unterstützt werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Scheinwerfer
- 3
- oberes Abdeckelement
- 4
- unteres Abdeckelement
- 5
- Lichtleitelement
- 6
- Welle
- 7
- Elektromotor
- 8
- abragendes Lichtleitelement
- K
- Schließkante
- M
- Motorhaube
- S
- Stoßfänger
- x
- Fahrzeuglängsachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-