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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Verteilmaschine zum Ausbringen von Verteilgut, insbesondere Drillsaat und/oder Dünger, umfassend
- - einen von einem Rahmen getragenen zentralen Vorratsbehälter mit wenigstens einer Auslauföffnung;
- - wenigstens eine der Auslauföffnung nachgeordnete Übergabekammer zum Überführen von in dem zentralen Vorratsbehälter bevorratetem Verteilgut in einen Anfangsabschnitt wenigstens einer Förderleitung;
- - wenigstens ein Gebläse zum Beaufschlagen der Förderleitung mit einem Luftstrom;
- - eine Mehrzahl an dezentralen Dosierorganen mit jeweils einer unabhängig voneinander drehangetriebenen dezentralen Dosierwalze, welche je einem Endabschnitt der Förderleitung nachgeordnet sind; und
- - eine Mehrzahl an den dezentralen Dosierorganen nachgeordneten Verteilorganen.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Ausbringen von Verteilgut, insbesondere in Form von Drillsaat und/oder Dünger, insbesondere mittels einer pneumatischen Verteilmaschine der vorgenannten Art, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Bevorraten des Verteilgutes in einem zentralen Vorratsbehälter mit wenigstens einer Auslauföffnung;
- (b) Überführen des Verteilgutes aus der Auslauföffnung des zentralen Vorratsbehälters in wenigstens eine Übergabekammer;
- (c) Beaufschlagen der Übergabekammer mit einem Luftstrom und pneumatisches Überführen des Verteilgutes aus der Übergabekammer in einen Anfangsabschnitt wenigstens einer Förderleitung;
- (d) pneumatisches Überführen des Verteilgutes an eine Mehrzahl an dezentralen Dosierorganen mit jeweils einer unabhängig voneinander drehangetriebenen dezentralen Dosierwalze; und
- (e) Dosieren des Verteilgutes durch gesteuertes und/oder geregeltes Drehen der dezentralen Dosierwalzen unabhängig voneinander und Überführen des dosierten Verteilgutes an den dezentralen Dosierorganen nachgeordnete Verteilorgane.
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Pneumatische Verteilmaschinen der vorgenannten Art sind in vielfältiger Ausgestaltung, wie insbesondere in Form von Drillmaschinen, aber auch als pneumatische Düngerstreuer, bekannt und dienen als landwirtschaftliche Maschinen zum präzisen Ausbringen von pulver- bzw. partikelförmigem Verteilgut, wie Drillsaat, z.B. Weizen, Gerste, Raps und dergleichen, und/oder granuliertem Dünger, z.B. Stickstoffdünger im Allgemeinen oder Harnstoffdünger im Speziellen, Phosphatdünger etc. über große Arbeitsbreiten. Gattungsgemäße pneumatische Verteilmaschinen umfassen üblicherweise einen an einem Rahmen montierten Vorratsbehälter zur Aufnahme des Verteilgutes, welcher an seiner Unterseite eine oder mehrere Auslauföffnung(en) aufweist. Während die wenigstens eine Auslauföffnung auch direkt in wenigstens eine mit einem Luftstrom beaufschlagte Übergabekammer einmünden kann, um sie über eine oder mehrere Förderleitungen einer Mehrzahl an Verteilorganen zuzuleiten (vgl. z.B. die
EP 2 966 965 B1 ), schließt sich an die wenigstens eine Auslauföffnung des zentralen Vorratsbehälters häufig nach unten (jeweils) ein zentrales Dosierorgan an. Das zentrale Dosierorgan umfasst bei den hier in Frage stehenden Verteilmaschinen eine rotierbar bzw. drehangetriebene zentrale Dosierwalze, welche in der Regel in Form einer Zellenrad- oder Nockenradwalze, aber auch in Form spezieller Särad- oder Schubradwalzen ausgestaltet sein kann (vgl. z.B. die
EP 2 786 649 A2 ,
DE 101 55 395 B4 oder
DE 44 11 000 C1 ). Die zentrale Dosierwalze ist beispielsweise in einem Dosiergehäuse des zentralen Dosierorgans gelagert, welches üblicherweise einen an seiner Oberseite angeordneten, mit der Auslassöffnung des zentralen Vorratsbehälters in Verbindung stehenden Dosiereinlass und einen an seiner Unterseite angeordneten Dosierauslass aufweist.
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Gattungsgemäße pneumatische Verteilmaschinen, welche im Übrigen einerseits in relativ leichter Bauart als Anbaugeräte ausgestaltet, welche mit dem Dreipunkt einer Zugmaschine, wie eines Traktors, gekoppelt werden können, anderseits in schwerer Bauart auf einen achsgestützten Nachläufer oder einen Selbstfahrer aufgesetzt sein können, umfassen üblicherweise ferner eine Mehrzahl an seitlich nach außen ragenden und anlässlich des Transports zusammenklappbaren Auslegern, welche in unterschiedlichem Querabstand voneinander endende Endabschnitte von Förderleitungen aufnehmen. Zur Förderung des Verteilgutes dient ein Gebläse, welches einen Luftstrom erzeugt und dessen Druckleitung sich an den Auslass des Dosiergehäuses des zentralen Dosierorgans anschließt und in einen Druckverteiler mündet, an welchen sich ein Anfangsabschnitt der Förderleitung(en) anschließt. Zwischen dem Druckverteiler und der bzw. den Anfangsabschnitt(en) der Förderleitung ist bzw. sind Übergabekammer(n) angeordnet, welche zweckmäßigerweise mit jeweils eine Düse und einen Diffusor umfassenden Injektoren ausgestattet sein können und zur Übergabe des Verteilgutes von der Auslauföffnung des zentralen Vorratsbehälters, gegebenenfalls unter Zwischenanordnung der zentralen Dosierwalze des zentralen Dosierorgans, an die Förderleitung(en) dienen. Das Verteilgut wird schließlich pneumatisch über nach außen umgelenkte Endabschnitte der Förderleitungen bis zu deren Ende gefördert, wo das Streugut an entsprechende Verteilorgane überführt wird. Je nach Ausgestaltung der pneumatischen Verteilmaschine bzw. je nach Art des auszubringenden Verteilgutes können die Verteilorgane im einfachsten Fall z.B. Ablageöffnungen aufweisen, aus welchen das Verteilgut mehr oder minder linienförmig auf der Oberfläche des Bodens ausgebracht wird, wie es beispielsweise für die Reihensaat oder -düngung erwünscht sein kann. Ferner können als Verteilorgane Prallteller bzw. Prallplatten vorgesehen sein, auf welche das in einem jeweiligen Endabschnitt der Förderleitung(en) pneumatisch transportierte Verteilgut auftrifft und von dort im Wesentlichen fächerförmig auf dem Boden abgelegt wird. Andersartige Verteilorgane, wie sie insbesondere zur Verteilung von Saatgut, aber auch für die Tiefendüngung zum Einsatz gelangen, umfassen Injektionseinrichtungen zum Einbringen des Verteilgutes in den Boden, wie sie beispielsweise aus der
WO 2015/120982 A1 bekannt sind, um das Verteilgut in eine Bodenfurche einzubringen und die Bodenfurche vorzugsweise mittels nachgeordneter Schlitzverschlusseinrichtungen, wie sogenannten Striegeln oder dergleichen, wieder zu verschließen. Darüber hinaus sind als Verteilorgane insbesondere Säschare oder Säzinken geläufig, welche gleichfalls einen Schlitz in dem Boden erzeugen, in welchen das Verteilgut abgelegt werden kann.
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Sofern pneumatische Verteilmaschinen mit einem zentralen Dosierorgan ausgestattet sind, so existieren zur Überführung des Verteilgutes von dem zentralen Dosierorgan an die Verteilorgane im Stand der Technik vornehmlich zwei Alternativen:
- Zum Einen handelt es sich hierbei um pneumatische Verteilmaschinen, bei welchen das Verteilgut aus dem zentralen Dosierorgan über eine Übergabekammer der oben genannten Art an den Anfangsabschnitt einer einzigen Förderleitung aufgegeben wird, welche in einen Verteilerkopf mit einer Mehrzahl an Anschlüssen mündet, welche individuell, z.B. mittels manuell oder motorisch betätigbarer Absperrklappen,
- verschließbar sind. An einen jeweiligen Anschluss des Verteilerkopfes schließt sich ein jeweiliger Endabschnitt der Förderleitung an, welche den jeweiligen Anschluss des Verteilerkopfes mit einem jeweiligen Verteilorgan verbindet.
- Eine Teilbreitenschaltung ist auf diese Weise dadurch sichergestellt, indem die den nicht benötigten Verteilorganen zugeordneten Absperrklappen des Verteilerkopfes verschlossen werden. Eine solche pneumatische Verteilmaschine in Form einer Drillmaschine ist beispielsweise aus der WO 2015/028127 A1 bekannt.
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Zum Anderen sind pneumatische Verteilmaschinen insbesondere in Form von pneumatischen Düngerstreuern bekannt, welche eine Mehrzahl an zentralen Dosierorganen aufweisen, welche jeweils eine drehangetriebene zentrale Dosierwalze der oben genannten Art umfassen, an deren Dosiergehäuse sich auslassseitig mehrere, mittels eines Gebläse druckbeaufschlagte Übergabekammern anschließen, von welchen gruppenweise mehrere Förderleitungen abgehen, welche in je einem Verteilorgan münden. Eine Teilbreitenschaltung ist in diesem Fall dadurch gewährleistet, dass jedem zentralen Dosierorgan ein eigener, unabhängig voneinander drehzahlgesteuerter Antrieb seiner jeweiligen Dosierwalze zugeordnet ist, so dass nebeneinander angeordnete Verteilorgane, welche von den jeweiligen Gruppen an Förderleitungen mit Verteilgut versorgt sind, die von einem jeweiligen zentralen Dosierorgan ausgehen, gruppenweise zu- bzw. abgeschaltet werden können. Eine solche pneumatische Verteilmaschine ist z.B. der
DE 10 2004 030 240 A1 zu entnehmen.
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Darüber hinaus beschreibt die
WO 2018/219489 A1 eine pneumatische Verteilmaschine mit einem demgegenüber weiterentwickelten zentralen Dosierorgan, welches eine Mehrzahl an unabhängig voneinander drehangetriebenen zentralen Dosierradsegmenten aufweist, welches jeweils eine Übergabekammer nachgeordnet ist, an welche sich jeweils eine zu einem jeweiligen Verteilorgan führende Förderleitung anschließt. Auf diese Weise ist eine noch feinere Teilbreitenschaltung sowie eine individuelle Versorgung jedes Verteilorgans mit dem gewünschten Massenstrom an Verteilgut möglich, indem einzelne zentrale Dosierradsegmente des zentralen Dosierorgans beschleunigt, verlangsamt oder gänzlich stillgesetzt werden.
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Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass zum Verteilen von Drillsaat und/oder Dünger über sehr kleine Arbeitsbreiten auch sogenannte Kastenstreuer bzw. Kastensämaschinen bekannt sind, bei welchen das in einem Vorratsbehälter auf Vorrat gehaltene und mittels der Dosierwalze eines ähnlichen Dosierorgans dosierte Verteilgut rein aufgrund Schwerkraft entweder über eine oder mehrere, z.B. am Ende von sich bis oberhalb des Bodens erstreckenden Schläuchen vorgesehenen Ablageöffnungen auf die Oberfläche des Bodens ausgebracht oder, z.B. mittels geeigneter Injektionseinrichtungen, Säzinken, Säscharen und dergleichen, in den Boden eingebracht wird. Solche Kastenstreuer bzw. Kastensämaschinen, welche ebenfalls als Nachläufer oder als Anbaugeräte für Zugmaschinen, wie Traktoren, konzipiert sein können, dienen vornehmlich zum Ausbringen des Verteilgutes entlang relativ schmaler Flächen, wie beispielsweise im Gemüseanbau zum Verteilen von Dünger auf verhältnismäßig schmale Beetflächen. Ihre Arbeitsbreite, welche weitestgehend der Streubreite entspricht, beträgt oft in der Größenordnung von beispielsweise etwa 80 cm bis etwa 3 m. Das Ausbringen verschiedener Massenströme an Verteilgut über die Arbeitsbreite hinweg ist dabei aufgrund dessen, dass die Dosierwalze des Dosierorgans auf einer einzigen Antriebswelle sitzt, nicht möglich. Es lässt sich allenfalls das Ausbringen von Verteilgut im Bereich der Fahrgassen mittels Kupplungselementen oder Abdeckungen unterbrechen.
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Im Gegensatz zu gattungsgemäßen pneumatischen Verteilmaschinen, welche zum Verteilen von Drillsaat und Dünger geeignet und in der Regel in Form von Drillmaschinen implementiert sind, sind schließlich sogenannte Einzelkornsämaschinen bekannt, bei welchen eine vereinzelte bzw. vergleichmäßigte Kornabgabe des Verteilgutes in Reihen mit teilweise großen Reihenabständen der Säschare zueinander von üblicherweise z.B. 45 cm, 70°cm oder 80°cm mittels spezieller Einzelkorndosierorganen erfolgt. Einzelkornsämaschinen kommen dabei ausschließlich für Verteilgüter in Betracht, welche große Korngrößen aufweisen und in relativ geringer Anzahl in gleichmäßigen Abständen voneinander ausgebracht werden müssen, wie beispielsweise Mais, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Soja oder dergleichen. Das Ausbringen von Verteilgütern mit kleinerer Partikelgröße und/oder in größeren Mengen, wie beispielsweise Weizen, Raps oder anderer Drillsaatgüter sowie auch Dünger, ist mit Einzelkornsämaschinen nicht möglich, weshalb zu diesem Zweck gattungsgemäße pneumatische Verteilmaschinen zum Einsatz gelangen, welche über Dosierorgane mit rotierenden Dosierwalzen, z.B. in Form von Nocken- oder Zellenradwalzen, verfügen und deren Verteilorgane der oben genannten Art in relativ geringem Querabstand zueinander von üblicherweise z.B. etwa 12,5 cm oder 15 cm angeordnet sind.
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Während sich gattungsgemäße pneumatische Sämaschinen insbesondere in Form von Drillmaschinen, aber auch in Form von pneumatischen Düngerstreuern in der Praxis bestens bewährt haben, sind sie in mancherlei Hinsicht mit Nachteilen behaftet. So ist es beispielsweise bei solchen pneumatischen Verteilmaschinen, bei welchen das dosierte Verteilgut mittels eines Anfangsabschnittes einer Förderleitung einem Verteilerkopf pneumatisch zugeführt und von dort in eine Mehrzahl an Endabschnitten der Förderleitung aufgeteilt wird, welche an eine Mehrzahl an Anschlüssen des Verteilerkopfes angeschlossen sind und zu einem jeweiligen Verteilorgan führen, schwierig, den fluidisierten Verteilgutstrom in dem Verteilerkopf in exakt dieselben Teilströme für ein jedes Verteilorgan aufzuteilen. Dies umso mehr, wenn sich anlässlich des einzelnen oder gruppenweisen - in der Regel asymmetrischen - Verschließens einiger Anschlüsse des Verteilerkopfes, um beispielsweise für eine Teilbreiten- oder Fahrgassenschaltung zu sorgen, die Strömungsverhältnisse in dem Verteilerkopf verändern. Entsprechendes gilt insbesondere auch im Falle einer Schräglage der pneumatischen Verteilmaschine, wie anlässlich des Fahrens auf einer Hanglage, bei welcher die Aufteilung des fluidisierten Verteilgutstromes in dem Verteilerkopf in die Mehrzahl an hieran angeschlossenen Endabschnitten der Förderleitung aufgrund dann „schräg“ auf das fluidisierte Verteilgut einwirkender Gravitation beeinträchtigt wird.
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Hinzu kommt unabhängig von der Art der Überführung des fluidisierten Verteilgutstromes an die Verteilorgane, dass insbesondere bei größeren, z.B. als Selbstfahrer ausgebildeten, gezogenen pneumatischen Verteilmaschinen die Förderstrecke von dem bzw. den zentralen Dosierorgan(en) an die üblicherweise quer zur Fahrtrichtung in Reihe an einem Ausleger angeordneten Verteilorgane sehr lang ist, so dass es für den Bediener im Falle von Ein- bzw. Ausschaltvorgängen der Dosierorgane, wie sie zu Beginn und am Ende der Verteilarbeit sowie anlässlich jeden Wendens im Vorgewende erforderlich sind, stets schwierig ist, die Totzeit abzuschätzen, wie lange das mittels des zentralen Dosierorgans dosierte Verteilgut benötigt, bis zu den Verteilorganen hin gefördert zu werden. Hinzu kommt die mit zunehmendem Abstand der Verteilorgane nach außen unterschiedliche Länge dieser Förderstrecke, welche dazu führt, dass die Verteilorgane beim Ein- bzw. Ausschalten des zentralen Dosierorgans sukzessive von innen nach außen mit Verteilgut versorgt bzw. nicht mehr versorgt werden. In ähnlicher Weise führen Kurvenfahrten mit zunehmenden Arbeitsbreiten zu teils erheblichen Verteilungsungenauigkeiten, weil die kurveninneren und -äußeren Verteilorgane mit demselben Massenstrom an Verteilgut versorgt werden und eine Kompensation solcher Verteilfehler aufgrund der vorgenannten Totzeiten für den Bediener selbst dann schwierig ist, wenn die pneumatische Verteilmaschine über eine Mehrzahl an zentralen Dosierorganen verfügt, mittels welchen jeweils Gruppen von Verteilorganen mit unterschiedlichen Soll-Verteilmengen versorgt werden können (vgl. z.B. die
DE 10 2004 030 240 A1 ).
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Darüber hinaus kann es bei der pneumatischen Förderung des Verteilgutes grundsätzlich zu zeitweiligen Akkumulationen von Verteilgutpartikeln bis hin zu einer Art Pfropfenbildung kommen, was in einer fehlerhaften Längsverteilung des Verteilgutes, d.h. in Fahrtrichtung der pneumatischen Verteilmaschine, resultiert.
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Schließlich geht aus jüngeren Untersuchungen hervor, dass selbst innerhalb räumlich sehr kurzer Abstände das Ertragspotenzial eines Bodens sehr unterschiedlich sein kann, wie beispielsweise aufgrund verschiedener Bodenqualitäten, Nährstoffvorräten, Wasserverfügbarkeiten, Beschattungen etc. Demgemäß besteht ein zunehmender Bedarf, mittels gattungsgemäßer Verteilmaschinen über die Arbeitsbreite hinweg dem jeweiligen Ertragspotenzial des Bodens jeweils entsprechende Massenströme an Verteilgut zu applizieren, was mittels bekannter Drillmaschinen bislang nicht möglich ist.
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Die bereits eingangs kurz erwähnte
EP 2 966 965 B1 beschreibt eine pneumatische Verteilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei welcher das in einem zentralen Vorratsbehälter auf Vorrat gehaltene Verteilgut mittels eines Gebläses über Transportleitungen einer Mehrzahl an dezentralen Dosierorganen pneumatisch zugeführt wird, in welchen die zugeführten Massenströme an Verteilgut dosiert und mittels je eines weiteren Gebläses wiederum pneumatisch einer Gruppe von mehreren Verteilorganen - hier in Form von Säscharen - pneumatisch zugeführt werden. Auf diese Weise lässt sich zwar einigen der oben in Bezug auf eine pneumatische Verteilmaschine mit einem Verteilerkopf geschilderten Probleme begegnen, doch erweist sich der mit dem Aus- bzw. Einschalten einzelner dezentraler Dosierorgane einhergehende Zeitversatz, bis die jeweilige Gruppe von Verteilorganen kein Verteilgut mehr empfängt, aus den obigen Gründen nach wie vor als problematisch, zudem nach wie vor die Gefahr einer mit der pneumatischen Förderung des Verteilgutes einerseits von dem Vorratsbehälter zu den dezentralen Dosierorganen, andererseits von letzteren zu den Verteilorganen einhergehenden Pfropfenbildung besteht, was in erheblichen Verteilfehlern in Bezug auf die Längsverteilung resultieren kann. Darüber hinaus besteht - abgesehen von dem konstruktiven Aufwand einer Vielzahl an steuerbaren Gebläsen, welche mit einer Vielzahl an dezentralen Dosierorganen und den entsprechenden Transportleitungen zusammenwirken, - insoweit ein Problem, als der Förderluftstrom, welcher zur Überführung des dosierten Massenstromes an Verteilgut von einem jeweiligen dezentralen Dosierorgan an die diesem zugeordnete Gruppe an Verteilorganen dient, zu einem Herausblasen von kleinen Verteilgutpartikeln, wie leichten Saatgütern mit kleinem Partikeldurchmesser, aus der vorgesehenen Säfurche führen kann, so dass sich ungleichmäßige Saatreihen mit lokal zu dicht und andernorts zu weit beabstandeten Pflanzen ergeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Verteilmaschine der eingangs genannten Art, welche zum Ausbringen von Drillsaat und/oder Dünger geeignet ist, auf einfache und kostengünstige Weise unter zumindest weitestgehender Vermeidung der vorgenannten Nachteile dahingehend weiterzubilden, dass ein spontaner Beginn sowie eine spontane Unterbrechung der Versorgung einzelner oder Gruppen von Verteilorganen mit Verteilgut sowie eine Beschickung derselben mit individuell unterschiedlichen Massenströmen an Verteilgut möglich ist. Sie ist ferner auf ein Verfahren zum Ausbringen von Verteilgut, insbesondere in Form von Drillsaat und/oder Dünger, gerichtet, welches mittels einer solchen pneumatischen Verteilmaschine durchgeführt werden kann.
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Der erste Teil dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer pneumatischen Verteilmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
- - die dezentralen Dosierorgane jeweils stromab der Auslauföffnung je eines dezentralen Behälters angeordnet sind, in welchen ein jeweiliger Endabschnitt der Förderleitung einmündet,
- - einem jeweiligen dezentralen Dosierorgan mit einem jeweiligen dezentralen Behälter je ein Verteilorgan und/oder eine Gruppe von Verteilorganen zugeordnet ist, und
- - ein jeweiliges dezentrales Dosierorgan oberhalb des jeweiligen Verteilorgans und/oder der Gruppe von Verteilorganen angeordnet ist, wobei das mittels eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans dosierte Verteilgut dem jeweiligen Verteilorgan und/oder der Gruppe von Verteilorganen infolge Gravitation zuführbar ist.
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In verfahrenstechnischer Hinsicht sieht die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe bei einem Verfahren zum Ausbringen von Verteilgut der eingangs genannten Art ferner vor, dass
- - das Verteilgut gemäß Schritt (d) in je einen dezentralen Behälter überführt wird, an dessen Auslauföffnung sich das jeweilige dezentrale Dosierorgan anschließt, wonach das Verteilgut gemäß Schritt (e) dosiert wird; und
- - das dosierte Verteilgut aus einem jeweiligen dezentralen Dosierorgan an je ein unterhalb desselben angeordnetes Verteilorgan und/oder an je eine unterhalb desselben angeordnete Gruppe von Verteilorganen infolge Gravitation überführt wird.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht folglich eine Mehrzahl an dezentralen Behältern vor, welche mittels pneumatischer Förderung durch eine jeweilige Förderleitung mit Verteilgut aus dem zentralen Vorratsbehälter versorgt werden und welche jeweils über ein eigenes dezentrales Dosierorgan verfügen, dessen Dosierwalzen unabhängig voneinander sowie - soweit vorhanden - freilich auch unabhängig von einem zentralen Dosierorgan drehangetrieben sind. Die dezentralen Dosierorgane dienen zur individuellen Versorgung der ihnen zugeordneten Verteilorgane und/oder der Gruppen von Verteilorganen mit dem jeweils gewünschten Massenstrom an Verteilgut, welcher nicht notwendigerweise konstant sein muss, sondern insbesondere auch unterschiedlichen Applikationsraten in verschiedenen Feldabschnitten Rechnung tragen kann. Aufgrund der Anordnung eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans oberhalb des jeweiligen Verteilorgans und/oder der Gruppe von Verteilorganen vermag der mittels eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans dosierte Massenstrom an Verteilgut rein aufgrund Gravitation dem zugehörigen Verteilorgan und/oder der Gruppe an zugehörigen Verteilorganen zugeführt zu werden, sei es direkt aus einem Dosierauslass der dezentralen Dosierorgane oder sei es über Leiteinrichtungen, wie Rutschen, Rohre, Schächte oder dergleichen.
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Auf diese Weise ergeben sich eine Reihe überraschender Vorteile gegenüber dem Stand der Technik bekannter Drillmaschinen. So umgeht die erfindungsgemäße Ausgestaltung, sofern zur pneumatischen Überführung des Verteilgutes aus dem zentralen Vorratsbehälter an die dezentralen Behälter mit den dezentralen Dosierorganen ein Verteilerkopf vorgesehen ist, sämtliche dem Verteilerkopf als solchem immanenten Nachteile, da eine etwaige ungleichmäßige Aufteilung des Verteilgutes auf die Mehrzahl an Anschlüssen des Verteilerkopfes bei sämtlichen Betriebssituationen keine Rolle spielt und der Verteilerkopf lediglich zum Auf- bzw. Nachfüllvorgang der dezentralen Behälter dient, an den sich der eigentliche Dosiervorgang mittels des jeweiligen dezentralen Dosierorgans noch anschließt. In entsprechender Weise führen temporäre Bildungen von Aggregationen bzw. Pfropfen von Verteilgutpartikeln während ihrer pneumatischen Überführung an einen jeweiligen dezentralen Behälter nicht zu Verteilungsfehlern und können ohne jegliche nachteilige Effekte in Kauf genommen werden.
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Darüber hinaus ist insbesondere aufgrund der Anordnung eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans oberhalb des ihm zugeordneten Verteilorgans und/oder oberhalb der ihm zugeordneten Gruppe von Verteilorganen sichergestellt, dass sich zwischen dem Aus- bzw. Einschaltzeitpunkt oder auch zwischen dem Beschleunigen/Verlangsamen einzelner dezentraler Dosierorgane und dem Zeitpunkt, an welchem sich dies auf den an einem jeweiligen Verteilorgan empfangenen Massenstrom an dosiertem Verteilgut auswirkt, praktisch keine Totzeiten ergeben, so dass einzelne dezentrale Dosierorgane und folglich die diesen zugeordneten Verteilorgane mehr oder minder in Echtzeit z.B. auch auf einen sich zeitlich und/oder örtlich verändernden Soll-Massenstrom an Verteilgut gesteuert und/oder geregelt werden können, wie insbesondere gemäß einer vorgegebenen Applikationskarte. Entsprechendes gilt beispielsweise für die Kurvenfahrt, anlässlich derer die inneren Verteilorgane z.B. in Abhängigkeit des Kurvenradius' mit einem geringeren Massenstrom an Verteilgut versorgt werden können als die äußeren Verteilorgane. Gleichwohl gestaltet sich die erfindungsgemäße pneumatische Verteilmaschine in konstruktiver Hinsicht relativ einfach, da das mittels der dezentralen Dosierorgane dosierte Verteilgut keiner weiteren (pneumatischen) Förderung mehr bedarf, sondern rein aufgrund Schwerkraft an das jeweilige Verteilorgan und/oder an die jeweilige Gruppe von Verteilorganen gelangt. Auf diese Weise wird beispielsweise auch bei einer pneumatischen Sämaschine oder Drillmaschine, welche z.B. über Verteilorgane in Form von Scheiben- oder Schleppscharen verfügt, die präzise Saatgutablage nicht durch ein „Herausblasen“ des Saatgutes aus der erzeugten Säfurche beeinträchtigt.
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Wie bereits angedeutet, kann in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die pneumatische Verteilmaschine wenigstens ein der Auslauföffnung des zentralen Vorratsbehälters nachgeordnetes, zentrales Dosierorgan mit einer drehangetriebenen zentralen Dosierwalze aufweist, wie z.B. einer Nocken-, Zellenradwalze oder dergleichen, wobei die Übergabekammer einem Dosierauslass des zentralen Dosierorgans nachgeordnet ist. Das zentrale Dosierorgan dient erfindungsgemäß allerdings lediglich zum Auffüllen der dezentralen Behälter mittels pneumatischer Förderung durch die Förderleitung(en) entsprechend dem Bedarf an Verteilgut eines jeweiligen dezentralen Behälters.
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In verfahrenstechnischer Hinsicht kann demnach vorzugsweise vorgesehen sein, dass das Verteilgut aus der Auslauföffnung des zentralen Vorratsbehälters an wenigstens ein diesem nachgeordnetes, zentrales Dosierorgan mit einer drehangetriebenen zentralen Dosierwalze überführt wird, wonach das Verteilgut durch gesteuertes und/oder geregeltes Drehen der zentralen Dosierwalze des zentralen Dosierorgans dosiert und in die dem zentralen Dosierorgan nachgeordnete Übergabekammer überführt wird.
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Wie ebenfalls bereits angedeutet, gibt die erfindungsgemäße Ausgestaltung in diesem Fall einerseits die Möglichkeit, dass der Anfangsabschnitt der Förderleitung in einem Verteilerkopf mündet, welcher eine Mehrzahl an individuell, vorzugsweise fernsteuerbar, verschließbaren Anschlüssen aufweist, wobei an einen jeweiligen Anschluss des Verteilerkopfes ein Endabschnitt der Förderleitung angeschlossen ist, welcher jeweils in je einen dezentralen Behälter je eines dezentralen Dosierorgans mündet, um diesen bedarfsweise zu befüllen (sofern der zugehörige Anschluss an dem Verteilerkopf geöffnet ist) oder nicht zu befüllen (sofern der zugehörige Anschluss an dem Verteilerkopf, z.B. mittels einer manuell oder insbesondere motorisch betätigbaren Klappe oder dergleichen, verschlossen ist), wenn das dem jeweiligen dezentralen Behälter zugeordnete Verteilorgan bzw. die Gruppe von Verteilorganen beispielsweise anlässlich einer Teilbreitenschaltung deaktiviert werden soll oder wenn der jeweilige dezentrale Behälter noch ausreichend befüllt ist. Stattdessen kann das Vorhandensein eines Verteilerkopfes auch entbehrlich sein, sofern beispielsweise das zentrale Dosierrad des zentralen Dosierorgans eine Mehrzahl an unabhängig voneinander drehangetriebenen zentralen Dosierradsegmenten aufweist, welchen jeweils eine Übergabekammer nachgeordnet ist, welche in je einen Anfangsabschnitt je einer Förderleitung mündet, deren Endabschnitt in je einen dezentralen Behälter je eines dezentralen Dosierorgans mündet. Einem jeden dezentralen Behälter ist folglich ein oder eine Gruppe zentraler Dosierradsegmente des zentralen Dosierrades des zentralen Dosierorgans zugeordnet, so dass ein jeder dezentraler Behälter bedarfsweise und unabhängig voneinander befüllt werden kann. Ein solches Dosierorgan mit einer Mehrzahl an unabhängig voneinander drehangetriebenen Dosierradsegmenten ist unter anderem aus der
WO 2018/219489 A1 , welche hiermit explizit zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass ein jeweiliger dezentraler Behälter eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans mit wenigstens einem Füllstandssensor ausgestattet ist, welcher mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung der Verteilmaschine in Verbindung steht, um das zentrale Dosierorgan und/oder Verschlussorgane der individuell verschließbaren Anschlüsse des Verteilerkopfes derart zu steuern und/oder zu regeln, dass der Füllstand eines jeweiligen dezentralen Behälters während des Betriebs stets zwischen einem vorgegebenen minimalen und maximalen Füllstand liegt. Auf diese Weise ist einerseits ein bedarfsweises automatisiertes Nachfüllen der dezentralen Behälter mittels des wenigstens einen zentralen Dosierorgans möglich, sobald der Füllstandssensor einen vorgegebenen minimalen Füllstand an Verteilgut in dem jeweiligen dezentralen Behälter erfasst hat, andererseits wird ein Überlaufen einzelner dezentraler Behälter, z.B. von vorübergehend nicht benötigten Verteilorganen, verhindert.
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Wie bereits angedeutet, kann in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die dezentralen Dosierorgane mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung der Verteilmaschine in Verbindung stehen, welche deren dezentrale Dosierwalzen, insbesondere in Abhängigkeit wenigstens eines Parameters aus der Gruppe
- - Arbeitsbreite,
- - Fahrgeschwindigkeit,
- - Soll-Verteilmenge, insbesondere gemäß einer elektronischen Applikationskarte,
- - Position der Verteilmaschine auf dem Feld, welche mittels eines mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Verbindung stehenden Positionserfassungssystems, z.B. GPS, ermittelbar ist, und
- - Kurvenradius der Verteilmaschine während der Kurvenfahrt, unabhängig voneinander gesteuert und/oder geregelt drehantreibt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung macht dies aufgrund der weitestgehenden Vermeidung von Totzeiten zwischen dem Dosiervorgang der dezentralen Dosierorgane und dem Ausbringen der dosierten Verteilgutpartikel mittels des jeweiligen Verteilorgans unmittelbar unterhalb einer jeweiligen Einheit aus dezentralem Behälter mit dezentralem Dosierorgan in einfacher und sehr exakter Weise möglich.
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Die dezentralen Dosierorgane mit den dezentralen Behältern sind vorzugsweise jeweils im Wesentlichen mit demselben Vertikalabstand oberhalb eines jeweiligen Verteilorgans und/oder oberhalb einer jeweiligen Gruppe von Verteilorganen angeordnet sind, wobei die dezentralen Dosierorgane mit den dezentralen Behältern insbesondere derart montiert sind, dass ihr Vertikalabstand von dem jeweiligen Verteilorgan und/oder von der jeweiligen Gruppe von Verteilorganen während des Betriebs im Wesentlichen konstant bleibt. Auf diese Weise ergibt sich praktisch dieselbe, vornehmlich vertikale, Wegstrecke zwischen einem jeden dezentralen Dosierorgan und des ihm zugeordneten Verteilorgans und/oder der ihm zugeordneten Gruppe von Verteilorganen, so dass etwaige, ohnehin nur äußerst geringe Zeitverzögerungen, bis ein mittels eines dezentralen Dosierorgans dosierter Verteilgutpartikel aufgrund Schwerkraft das jeweilige Verteilorgan erreicht hat, für alle dezentralen Dosier- bzw. Verteilorgane gleich sind.
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In konstruktiver Hinsicht kann es in diesem Zusammenhang beispielsweise zweckmäßig sein, wenn die dezentralen Dosierorgane mit den dezentralen Behältern an einem die Verteilorgane tragenden Ausleger, insbesondere lösbar unter veränderbarem Querabstand voneinander, so dass der Abstand der Verteilorgane an unterschiedliche Saatreihenabstände angepasst werden kann, montiert sind. Mit „Ausleger“ im Sinne der vorliegenden Offenbarung sind im Übrigen allgemein jegliche, sich in Querrichtung der pneumatischen Verteilmasche erstreckende Träger einschließlich Scharträgern etc. angesprochen.
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Wie bereits erwähnt, gibt die Erfindung die Möglichkeit, einem jeden oder einigen dezentralen Dosierorgan(en) - oder genauer: einer jeden oder einigen, aus je einem dezentralen Dosierorgan und einem dezentralen Behälter gebildeten Einheit(en) - ein einziges Verteilorgan zuzuordnen, so dass der Massenstrom an Verteilgut für jedes Verteilorgan unabhängig voneinander gesteuert und/oder geregelt werden kann oder einzelne Verteilorgane individuell deaktiviert werden können, um für eine kleinstmögliche Unterteilung der einzelnen Teilbreiten bei vernachlässigbaren Totzeiten zwischen einer Veränderung des Massenstromes an Verteilgut infolge Veränderung der Drehzahl der dezentralen Dosierwalze eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans und dem Eintreffen des veränderten Massenstromes an Verteilgut an dem zugehörigen Verteilorgan infolge Schwerkraft zu sorgen. Demgemäß kann beispielsweise wenigstens ein dezentrales Dosierorgan vorgesehen sein, welches einem einzigen Verteilorgan zugeordnet ist.
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Wie ebenfalls bereits angesprochen, gibt die Erfindung alternativ oder zusätzlich die Möglichkeit, allen oder einigen dezentralen Dosierorganen - oder genauer: allen oder einigen, aus je einem dezentralen Dosierorgan und einem dezentralen Behälter gebildeten Einheiten - eine Gruppe von Verteilorganen zuzuordnen, so dass der Massenstrom an Verteilgut für jede Gruppe von Verteilorganen unabhängig voneinander gesteuert und/oder geregelt werden kann oder einzelne Gruppen von Verteilorganen individuell deaktiviert werden können - bzw. genauer: kein Verteilgut mehr erhalten -, um für eine etwas gröbere Unterteilung der einzelnen Teilbreiten bei wiederum vernachlässigbaren Totzeiten zwischen einer Veränderung des Massenstromes an Verteilgut infolge Veränderung der Drehzahl der dezentralen Dosierwalze eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans und dem Eintreffen des veränderten Massenstromes an Verteilgut an der zugehörigen Gruppe von Verteilorganen infolge Schwerkraft zu sorgen. Demgemäß kann beispielsweise wenigstens ein dezentrales Dosierorgan vorgesehen sein, welches einer Gruppe, insbesondere von zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben und/oder acht benachbarter, Verteilorgane zugeordnet ist.
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Selbstverständlich kann bei einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verteilmaschine auch vorgesehen sein, dass sowohl einzelne Verteilorgane als auch Gruppen anderer Verteilorgane jeweils von einer aus einem dezentralen Dosierorgan und einem dezentralen Behälter gebildeten Einheit mit unabhängig voneinander steuer- und/oder regelbaren Massenströmen von Verteilgut versorgt werden, wobei die Zuordnung der dezentralen Dosierorgane den jeweiligen Verteilorganen bzw. den Gruppen von Verteilorganen individuell konfiguriert werden kann und an den jeweiligen Bedarf einer sehr feinen oder etwas gröberen Unterteilung der Teilbreiten ebenso angepasst werden kann wie beispielsweise für eine Fahrgassenschaltung an den Achsabstand und die Reifenbreite einer selbstfahrenden pneumatischen Verteilmaschine oder einer Zugmaschine, wie eines Traktors, welche eine als Selbstfahrer oder als Anbaugerät ausgestaltete pneumatische Verteilmaschine mittels ihres Dreipunkt-Krafthebers anzutreiben, zu ziehen oder zu tragen vermag.
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Sofern die pneumatische Verteilmaschine eines oder mehrere dezentrale Dosierorgane - oder genauer: eine oder mehrere Einheiten aus jeweils einem dezentralen Dosierorgan und einem dezentralen Behälter - umfasst, welche Gruppen von Verteilorganen zugeordnet sind, um diesen gemeinsam den dosierten Massenstrom an Verteilgut zuzuführen, kann gemäß einer ersten, sehr einfach und kostengünstig ausgestalteten Ausführungsvariante beispielsweise vorgesehen sein, dass die dezentrale Dosierwalze eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans, welches einer Gruppe von Verteilorganen zu geordnet ist, mit für alle der ihr zugeordneten Verteilorgane identischen Drehgeschwindigkeiten drehangetrieben ist, um allen Verteilorganen dieser Gruppe von Verteilorganen denselben Massenstrom an Verteilgut zuführen zu können, was beispielsweise mittels eines einzigen, z.B. elektrischen, Drehantriebs geschehen kann. Die hierdurch erzielbaren Teilbreiten der Verteilmaschine entsprechen folglich der Summe an einzelnen Teilbreiten der einzelnen, zu einer jeweiligen Gruppe zusammengefassten Verteilorgane, wobei mehrere Gruppen von Verteilorganen wiederum nicht notwendigerweise dieselbe Anzahl an Verteilorganen umfassen müssen.
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Gemäß einer demgegenüber weiterentwickelten Ausführungsvariante kann alternativ oder zusätzlich ferner vorgesehen sein, dass die dezentrale Dosierwalze eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans- oder genauer: einer jeweiligen Einheit aus jeweils einem dezentralen Dosierorgan und einem dezentralen Behälter -, welches einer Gruppe von Verteilorganen zugeordnet ist, mit für jedes Verteilorgan oder Untergruppen von Verteilorganen verschiedenen Drehgeschwindigkeiten unabhängig voneinander drehangetrieben ist, um allen Verteilorganen oder Untergruppen von Verteilorganen dieser Gruppe von Verteilorganen unterschiedliche Massenströme an Verteilgut zuführen zu können, so dass innerhalb der Gruppe an Verteilorganen, welche von ein und demselben Dosierorgan mit Verteilgut versorgt sind, eine Teilbreitenschaltung möglich ist.
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Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die dezentrale Dosierwalze eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans, welches einer Gruppe von Verteilorganen zugeordnet ist, eine Mehrzahl an unabhängig voneinander drehangetriebenen dezentralen Dosierradsegmenten aufweist, deren jeweiliger Dosierauslass jeweils an ein Verteilorgan oder an einer Untergruppe von Verteilorganen dieser Gruppe von Verteilorganen mündet. Eine solche dezentrale Dosierwalze kann z.B. wiederum im Wesentlichen entsprechend der weiter oben zitierten
WO 2018/219489 A1 ausgestaltet sein und beispielsweise ein einem jeden Verteilorgan der Gruppe an Verteilorganen zugeordnetes dezentrales Dosierradsegment besitzen, oder sie kann z.B. auch nur zwei dezentrale Dosierradsegmente umfasst, welche je ein Verteilorgan oder je eine Untergruppe von Verteilorganen innerhalb der diesem dezentralen Dosierorgan zugeordneten Gruppe von Verteilorganen mit unterschiedlichen Massenströmen an Verteilgut zu versorgen vermögen, wobei beispielsweise zwei unabhängige Antriebe der jeweils auf koaxialen Antriebswellen sitzenden dezentralen Dosierradsegmenten vorgesehen sein können.
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Darüber hinaus kann grundsätzlich in als solcher bekannter Weise vorgesehen sein, dass die dezentralen Dosierorgane dezentrale Dosierwalzen mit verschiedenartigen Dosierradtypen umfassen, so dass sie für verschiedene Verteilgüter, z.B. einerseits für Feinsaat (z.B. Raps oder dergleichen), andererseits für Normalsaat (z.B. Weizen oder dergleichen) Verwendung finden können, indem der jeweils nicht benötigte Dosierradtyp mittels manuell oder motorisch betätigter Schieber oder dergleichen abgedeckt bzw. der Zufluss zu dem jeweils nicht benötigten Dosierradtyp unterbrochen wird. Derartige Dosierwalzen sind beispielsweise aus der
DE 37 23 495 A1 oder
DE 10 2018 006 660 A1 bekannt.
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Die dezentralen Behälter der dezentralen Dosierorgane sind vorzugsweise, insbesondere mittels eines abnehmbaren Deckels, im Wesentlichen dicht verschließbar, um das hierin aufgenommene Verteilgut nicht nur vor äußeren Einwirkungen, wie Feuchtigkeit, Schmutz-, Boden- und Staubpartikel etc., zu schützen, sondern die üblicherweise an Auslegern, wie Scharstangen oder dergleichen, festgelegten dezentralen Behälter vor einem Verlust an Verteilgut zu bewahren, wenn der Ausleger nach getaner Verteilarbeit nach oben oder zur Seite geklappt wird, um die pneumatische Verteilmaschine über öffentliche Straßen von dem bearbeiteten Feld abzutransportieren. Der Endabschnitt einer jeweiligen Förderleitung mündet dabei zweckmäßigerweise in einen entsprechenden Einfüllstutzen eines jeweiligen dezentralen Behälters oder gegebenenfalls auch dessen Deckels.
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Insbesondere im Falle solcher, im Wesentlichen dicht verschließbarer dezentraler Behälter sollten die dezentralen Behälter der dezentralen Dosierorgane vorteilhafterweise eine Einrichtung zum Druckausgleich gegenüber der Umgebung aufweisen, um die pneumatische Zufuhr von Verteilgut mittels des wenigstens einen zentralen Dosierorgans nicht zu beeinträchtigen. Derartige Druckausgleichseinrichtungen können grundsätzlich beliebige, als solche aus dem Stand der Technik bekannte Ausgestaltungen besitzen, wie beispielsweise in Form eines Sieb-, Filter-, Sintermetalleinsatzes oder dergleichen.
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Um auch einem Verlust an noch in den dezentralen Dosierorganen befindlichem und/oder aus den dezentralen Behältern in die dezentralen Dosierorgane hinein strömendem Verteilgut sicher und zuverlässig zu begegnen, wenn der die aus dezentralen Behältern und dezentralen Dosierorganen gebildeten Einheiten tragende Ausleger in der vorstehend beschriebenen Weise nach getaner Verteilarbeit nach oben oder zur Seite geklappt wird, kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die dezentralen Dosierorgane bei stillstehender dezentraler Dosierwalze den ihnen zugeordneten dezentralen Behälter abdichten. Die dezentralen Dosierorgane können zu diesem Zweck beispielsweise selbstabdichtend sein, indem sie von einer Zellenradwalze oder einer Mehrzahl an Zellenradsegmenten gebildete Dosierwalze aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können die dezentralen Dosierorgane zu diesem Zweck z.B. wenigstens einen Schieber aufweisen, mittels welchem das dezentrale Dosierorgan gegenüber dem dezentralen Behälter verschließbar ist, so dass der von einem jeweiligen dezentralen Behälter in ein jeweiliges dezentrales Dosierorgan mündende Durchlass mittels des Schiebers verschlossen werden kann. In Bezug auf eine vorteilhafte Ausgestaltung eines solchen Dosierorgans sei wiederum auf die bereits zitierte
DE 10 2018 006 660 A1 verwiesen, welche hiermit ausdrücklich zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht wird.
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Während es sich bei den Drehantrieben der dezentralen Dosierorgane, insbesondere sowohl der dezentralen Dosierorgane als auch - sofern vorhanden - des wenigstens einen zentralen Dosierorgans, grundsätzlich um beliebige, zweckmäßigerweise drehzahlsteuer- und/oder regelbare Antriebe, wie beispielsweise hydraulische Antriebe, handeln kann, kann es sich bei den Antrieben vorzugsweise um elektrische Antriebe handeln, welche z.B. über entsprechende Schnittstellen an die Stromversorgung einer Zugmaschine, wie eines Traktors, angeschlossen werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen pneumatischen Verteilmaschine kann überdies vorgesehen sein, dass sie einerseits einen zentralen ersten und zweiten Vorratsbehälter umfasst, um zwei verschiedene Verteilgüter, wie z.B. ein Drillsaatgut und einen Dünger oder zwei verschiedene Drillsaatgüter (beispielsweise Raps und Ackerbohnen, deren Wachstum gegenseitig gefördert wird), und dass sie andererseits jeweils paarweise angeordnete dezentrale erste und zweite Behälter umfasst, von welchen der dezentrale erste Behälter über eine erste Übergabekammer mit dem zentralen ersten Vorratsbehälter und der dezentrale zweite Behälter über eine zweite Übergabekammer mit dem zentralen zweiten Vorratsbehälter in Verbindung steht. Die Paare an dezentralen Behältern sind in diesem Fall mit jeweils einem dezentralen Dosierorgan versehen, deren dezentrale Dosierwalzen unabhängig voneinander drehangetriebenen sind, um das jeweilige Verteilgut aus dem jeweiligen dezentralen Behälter in der jeweils gewünschten Applikationsrate dem jeweiligen Verteilorgan zuführen zu können. Der Aufbau der dezentralen Dosierorgane der Paare von dezentralen Behältern kann dabei jenem der dezentralen Dosierorgane der einzelnen dezentralen Behältern entsprechen, wobei es in entsprechender Weise selbstverständlich möglich ist, einigen oder allen dezentralen Behältern der Paare von dezentralen Behältern einzelne Verteilorgane und/oder Gruppen von Verteilorganen zuzuordnen. Demgemäß kann in Weiterbildung der pneumatischen Verteilmaschine vorgesehen sein, dass sie die folgenden Komponenten umfasst:
- - wenigstens einen von dem Rahmen getragenen zentralen ersten Vorratsbehälter mit wenigstens einer ersten Auslauföffnung und wenigstens einen von dem Rahmen getragenen zentralen zweiten Vorratsbehälter mit wenigstens einer zweiten Auslauföffnung;
- - wenigstens eine der ersten Auslauföffnung nachgeordnete erste Übergabekammer zum Überführen von in dem zentralen ersten Vorratsbehälter bevorratetem Verteilgut in einen Anfangsabschnitt wenigstens einer ersten Förderleitung und wenigstens eine dem zentralen zweiten Vorratsbehälter nachgeordnete zweite Übergabekammer zum Überführen von in dem zentralen zweiten Vorratsbehälter bevorratetem Verteilgut in einen Anfangsabschnitt wenigstens einer zweiten Förderleitung;
- - wenigstens ein Gebläse zum Beaufschlagen der ersten und zweiten Förderleitungen mit einem Luftstrom;
- - eine Mehrzahl an paarweise angeordneten dezentralen ersten Behältern und dezentralen zweiten Behältern, wobei in die dezentralen ersten Behälter der Paare an dezentralen ersten und dezentralen zweiten Behältern ein jeweiliger Endabschnitt der ersten Förderleitung einmündet und in die dezentralen zweiten Behälter der Paare an dezentralen ersten und dezentralen zweiten Behältern ein jeweiliger Endabschnitt der zweiten Förderleitung einmündet; und
- - eine Mehrzahl an dezentralen ersten Dosierorganen, welche einer jeweiligen Auslauföffnung der dezentralen ersten Behälter nachgeordnet sind und jeweils eine unabhängig voneinander drehangetriebene dezentrale erste Dosierwalze aufweisen, und eine Mehrzahl an dezentralen zweiten Dosierorganen, welche einer jeweiligen Auslauföffnung der dezentralen zweiten Behälter nachgeordnet sind und jeweils eine sowohl unabhängig voneinander als auch unabhängig von den dezentralen ersten Dosierwalzen der dezentralen ersten Dosierorgane drehangetriebene dezentrale zweite Dosierwalze aufweisen, wobei
- - einem jeweiligen dezentralen ersten Dosierorgan und einem jeweiligen dezentralen zweiten Dosierorgan eines jeweiligen Paares eines ersten dezentralen Behälters und eines zweiten dezentralen Behälters je ein Verteilorgan und/ oder eine Gruppe von Verteilorganen zugeordnet ist, und
- - ein jeweiliges dezentrales erstes Dosierorgan und ein jeweiliges dezentrales zweites Dosierorgan eines jeweiligen Paares eines dezentralen ersten Behälters und eines dezentralen zweiten Behälters oberhalb des jeweiligen Verteilorgans und/oder der Gruppe von Verteilorganen angeordnet ist, wobei sowohl das mittels eines jeweiligen dezentralen ersten Dosierorgans als auch das mittels eines jeweiligen dezentralen zweiten Dosierorgans dosierte Verteilgut dem jeweiligen Verteilorgan und/oder der Gruppe von Verteilorganen infolge Gravitation zuführbar ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann selbstverständlich auch im Falle einer solchen paarweisen Anordnung der dezentralen Behälter vorgesehen sein, dass die pneumatische Verteilmaschine ein der ersten Auslauföffnung des zentralen ersten Vorratsbehälters nachgeordnetes, zentrales erstes Dosierorgan mit einer drehangetriebenen zentralen ersten Dosierwalze und wenigstens ein der zweiten Auslauföffnung des zentralen zweiten Vorratsbehälters nachgeordnetes, zentrales zweites Dosierorgan mit einer drehangetriebenen zentralen zweiten Dosierwalze aufweist, wobei die erste Übergabekammer einem ersten Dosierauslass des zentralen ersten Dosierorgans nachgeordnet ist und die zweite Übergabekammer einem zweiten Dosierauslass des zentralen zweiten Dosierorgans nachgeordnet ist.
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Schließlich kann alternativ oder zusätzlich zum Vorhandensein von zur Aufnahme verschiedener Verteilgüter dienender, dezentraler Behälterpaare der oben beschriebenen Art, welchen von fluidisierten Verteilgutströmen aus zwei getrennten Vorratsbehältern (oder aus einem mehrere Kammern aufweisenden Vorratsbehälter) befüllt werden können, vorgesehen sein, dass einem jeweiligen oder zumindest einigen der dezentralen Behälter oder der Paare an dezentralen ersten und zweiten Behältern jeweils ein zusätzlicher Behälter, welcher im Folgenden mit „Zusatzbehälter“ bezeichnet ist, zugeordnet ist. Der Zusatzbehälter ist ebenfalls mit einem Zusatzdosierorgan, wie z.B. wiederum einem solchen der oben beschriebenen Art, ausgestattet, welches in dem Zusatzbehälter befindliches Verteilgut dem jeweiligen Verteilorgan oder der jeweiligen Gruppe an Verteilorganen wiederum mittels Schwerkraft zuzuleiten vermag. Die Zusatzbehälter stehen jedoch nicht mit einem zentralen Vorratsbehälter in Verbindung, sondern dienen zur Aufnahme von verhältnismäßig kleinen Mengen an sogenannten Mikrogranulaten, wie Mikronährstoffe und Spurenelemente, Bodenverbesserungsstoffe, Pflanzenschutzmittel etc., welche den Zusatzbehältern vor der Verteilarbeit manuell oder maschinell aufgegeben werden können, ohne dass es hierzu eines zusätzlichen Vorratsbehälters mit entsprechenden pneumatischen Nachfüllmitteln bedarf. Gemäß einer solchen Weiterbildung kann bei einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verteilmaschine demnach vorgesehen sein, dass
- - einem jeweiligen dezentralen Behälter oder einem jeweiligen Paar eines dezentralen ersten Behälters und eines dezentralen zweiten Behälters ein nicht mit dem wenigstens einen zentralen Vorratsbehälter in Verbindung stehender dezentraler Zusatzbehälter mit einem dessen Auslauföffnung nachgeordneten dezentralen Zusatzdosierorgan zugeordnet ist, wobei die Zusatzdosierorgane je eine sowohl unabhängig voneinander als auch unabhängig von den dezentralen Dosierwalzen der dezentralen Dosierorgane drehangetriebene dezentrale Zusatzdosierwalze aufweisen,
- - einem jeweiligen dezentralen Zusatzdosierorgan und einem jeweiligen dezentralen Dosierorgan oder einem jeweiligen dezentralen ersten Dosierorgan und einem dezentralen zweiten Dosierorgan eines jeweiligen Paares eines dezentralen ersten Behälters und eines dezentralen zweiten Behälters je ein Verteilorgan und/oder eine Gruppe von Verteilorganen zugeordnet ist, und
- - ein jeweiliges dezentrales Zusatzdosierorgan und ein jeweiliges dezentrales Dosierorgan oder ein jeweiliges dezentrales erstes Dosierorgan und ein jeweiliges dezentrales zweites Dosierorgan eines jeweiligen Paares eines dezentralen ersten Behälters und eines dezentralen zweiten Behälters oberhalb des jeweiligen Verteilorgans und/oder der Gruppe von Verteilorganen angeordnet ist, wobei sowohl das mittels eines jeweiligen dezentralen Zusatzdosierorgans als auch das mittels eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans oder eines jeweiliges dezentralen ersten und zweiten Dosierorgans dosierte Verteilgut dem jeweiligen Verteilorgan und/oder der Gruppe von Verteilorganen infolge Gravitation zuführbar ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verteilmaschine in Form einer Drillmaschine zum Ausbringen von Drillsaat und/oder Dünger;
- 2 eine schematische perspektivische Ansicht der pneumatischen Verteilmaschine gemäß der 1,
- 3 eine schematische Ansicht von oben auf die pneumatische Verteilmaschine gemäß den 1 und 2;
- 4 eine schematische perspektivische Ansicht eines Verteilerkopfes der pneumatischen Verteilmaschine gemäß den 1 bis 3 einschließlich der pneumatischen Förderkomponenten;
- 5 eine schematische perspektivische Detailansicht des Verteilerkopfes gemäß der 4 mit einer Mehrzahl an Anschlüssen und hieran festgelegten Gehäusen mit je einem Absperrorgan zum bedarfsweisen Verschließen einzelner Anschlüsse;
- 6 eine schematische perspektivische Ansicht eines der Gehäuse gemäß der 5;
- 7 eine schematische Schnittansicht des Gehäuses gemäß der 6;
- 8 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines zentralen Dosierorgans der pneumatischen Verteilmaschine mit einer eine Mehrzahl an zentralen Dosierradsegmenten umfassenden zentralen Dosierwalze, welches einen Verteilerkopf entbehrlich zu machen vermag;
- 9 eine schematische perspektivische Schnittansicht der segmentierten zentralen Dosierwalze des zentralen Dosierorgans gemäß der 8, wie sie grundsätzlich auch für dezentrale Dosierorgane vorgesehen sein kann, welchen eine Gruppe an Verteilorganen zugeordnet ist;
- 10 einen schematischen Längsschnitt durch die segmentierte zentrale Dosierwalze des zentralen Dosierorgans gemäß den 8 und 9;
- 11 eine schematische Querschnittsansicht der segmentierten zentralen Dosierwalze des zentralen Dosierorgans gemäß dem 8 bis 10;
- 12 eine schematische perspektivische Ansicht von Ausführungsformen von aus je einem dezentralen Behälter mit je einem dezentralen Dosierorgan gebildeten Einheiten, von welchen einige einzelnen Verteilorganen und andere Gruppen von Verteilorganen der pneumatischen Verteilmaschine gemäß den 1 bis 3 zugeordnet sind;
- 13 eine schematische perspektivische Detailansicht eines Teils der aus den dezentralen Dosierorganen und den dezentralen Behältern gebildeten Einheiten gemäß der 12;
- 14 eine schematische Seitenansicht eines Teils der aus den dezentralen Dosierorganen und den dezentralen Behältern gebildeten Einheiten gemäß den 12 und 13 von vorne, d.h. parallel zur Fahrtrichtung betrachtet;
- 15 eine schematische Seitenansicht der aus den dezentralen Dosierorganen und den dezentralen Behältern gebildeten Einheiten gemäß den 12 bis 14 von der Seite, d.h. senkrecht zur Fahrtrichtung betrachtet;
- 16 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer aus einem ersten dezentraren Behälter mit einem ersten dezentralen Dosierorgan, einem zweiten dezentralen Behälter mit einem zweiten dezentralen Dosierorgan sowie einem Zusatzbehälter mit einem Zusatzdosierorgan gebildeten Einheit senkrecht zur Fahrtrichtung betrachtet;
- 17 eine schematische perspektivische Detailansicht einer Ausführungsform einer von einem dezentralen Behälter und einem dezentralen Dosierorgan gebildeten Einheit gemäß den 12 bis 15, welcher eine Gruppe an - hier fünf - Verteilorganen zugeordnet ist;
- 18 eine schematische perspektivische Ansicht der Einheit aus dezentralem Behälter und dezentralem Dosierorgan gemäß der 17 mit aufgeschnittenem Dosiergehäuse des dezentralen Dosierorgans zur Veranschaulichung dessen dezentraler Dosierwalze;
- 19 eine schematische perspektivische Detailansicht einer gegenüber dem dezentralen Dosierorgan gemäß der 18 alternativen Ausführungsform eines dezentralen Dosierorgans, welches über eine Abdichtfunktion gegenüber dem ihm zugeordneten dezentralen Behälter verfügt;
- 20 eine schematische Schnittansicht durch das Dosierorgan gemäß der 19;
- 21 eine schematische perspektivische Detailansicht einer Ausführungsform einer von einem dezentralen Behälter und einem dezentralen Dosierorgan gebildeten Einheit gemäß den 12 bis 15, welcher ein einziges Verteilorgan zugeordnet ist, einschließlich des Verteilorgans selbst sowie der Befestigung an einem Ausleger, wie einem Scharträger;
- 22 eine schematische Seitenansicht der aus dem dezentralen Dosierorgan und dem dezentralen Behälter gebildeten Einheit gemäß der 21 von der Seite, d.h. senkrecht zur Fahrtrichtung betrachtet; und
- 23 eine schematische Seitenansicht der aus dem dezentralen Dosierorgan und dem dezentralen Behälter gebildeten Einheit gemäß den 21 und 22 von hinten, d.h. parallel zur Fahrtrichtung betrachtet.
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In den 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer pneumatischen Verteilmaschine schematisch wiedergegeben, welche im vorliegenden Fall nach Art einer Sä- oder Drillmaschine ausgestaltet ist und beispielsweise an einem üblichen Dreipunkgestänge einer Zugmaschine, wie eines Traktors, lösbar festgelegt werden kann. Sie umfasst einen zentralen Vorratsbehälter 1 zur Aufnahme von Verteilgut, wie z.B. Saatgut und/oder Dünger, mit einer Abdeckung 2, welche von einem Rahmen 3 getragen sind. An letzterem ist ferner ein Gebläse 4 zur Erzeugung eines Luftstroms festgelegt. Unterhalb einer in den Zeichnungen nicht erkennbaren Auslauföffnung des etwa trichterförmig nach unten zulaufenden zentralen Vorratsbehälters 1 befindet sich ein in der 4 näher erkennbares Gehäuse 5 einer Übergabekammer 14, welche zur Überführung des Verteilgutes in einen Anfangsabschnitt 6a einer Förderleitung 6 dient, wobei zwischen der Auslassöffnung des zentralen Vorratsbehälters 1 und der Übergabekammer 14 ein zentrales Dosierorgan mit einer gesteuert und/oder geregelt drehangetriebenen zentralen Dosierwalze, wie z.B. einer Nockenrad-, Zellenradwalze oder dergleichen (siehe hierzu weiter unten), angeordnet ist, von welchem in der 4 lediglich der Dosierauslass 13 erkennbar ist, an welchen sich die Übergabekammer 14 nach unten anschließt. Die Übergabekammer 14 ist von dem Gebläse 4 mit einem Luftstrom beaufschlagt, um das Verteilgut nach oben in einen Verteilerkopf 7 zu fördern. Wie insbesondere auch in den 4 und 5 erkennbar, umfasst der Verteilerkopf 7 eine Mehrzahl an um dessen Umfang verteilt angeordneten, sich im vorliegenden Fall etwa radial nach außen erstreckenden Anschlüssen, an welche je ein Endabschnitt 6b der Förderleitung 6 angeschlossen ist, wie es aus Veranschaulichungsgründen lediglich in der 4 für drei Endabschnitte 6b strichliniert angedeutet ist. Der Anschluss der Endabschnitte 6b der Förderleitung 6 kann beispielsweise mittels je eines Gehäuses 18 geschehen, wie es nachfolgend unter Bezugnahme auf die 5 bis 7 näher beschrieben ist. Die von dem Verteilerkopf 7 abgehenden Endabschnitte 6b der Förderleitung 6, welche z.B. nach Art von Schläuchen ausgebildet sein können und in den 1 bis 3 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind, sind im Wesentlichen nach unten und hinten geführt, wobei sie an ihren freien, dem Verteilerkopf 7 abgewandten Enden mit Verteilorganen 8 versehen sind. Im Falle der in 1 bis 3 exemplarisch gezeigten Drillmaschine handelt es sich bei diesen Verteilorganen 8 um Säschare, welche an seinem sich quer zur Fahrtrichtung F erstreckenden Ausleger 9, wie einem Scharträger, festgelegt sind. Der mit den Verteilorganen 8 versehene Ausleger 9 ist im vorliegenden Fall über eine Kupplung mit dem Rahmen 3 der Drillmaschine verbindbar und zweckmäßigerweise klappbar, um ihn über das öffentliche Straßennetz transportieren zu können. An dem Rahmen 3 der pneumatischen Verteilmaschine können im Übrigen in herkömmlicher Weise Bodenbearbeitungsgeräte 10, wie z.B. Glatt- und/oder Rauwalzen, Kreiseleggen oder dergleichen, auf welchen sich der Rahmen 3 auf dem Boden abzustützen vermag.
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Die 4 zeigt die pneumatischen Förderkomponenten der Verteilmaschine gemäß den 1 bis 3, welche zur Überführung des Verteilgutes von der im Innern des Gehäuses 5 befindlichen Übergabekammer 14 in den Verteilerkopf mittels des Anfangsabschnittes 6a der Förderleitung 6 dienen. Letztere weist an ihrem dem Verteilerkopf 7 abgewandten Ende einen Anschlussstutzen 12 zur fluidischen Kontaktierung des Gebläses 4 (siehe 1 und 2) auf, wobei stromab des Anschlussstutzens 12 der Dosierauslass 13 des zentralen Dosierorgans in die Übergabekammer 14, welche von dem Anfangsabschnitt 6a der Förderleitung 6 durchquert ist, einmündet. Von dort gelangt das in den Luftstrom eindispergierte Verteilgut zunächst über einen etwa horizontalen Abschnitt des Anfangsabschnittes 6a der Förderleitung 6 in einen Steigrohrabschnitt derselben, welcher von unten in das Zentrum des Verteilerkopfes 7 einmündet, um dessen Umfang herum die radialen Anschlüsse für die Gehäuse 18 angeordnet sind, an welche sich wiederum je ein Endabschnitt 6b der Förderleitung 6 anschließt. Im Innern des Gehäuses 5 der unterhalb des Dosierauslasses 13 des zentralen Dosierorgans angeordneten Übergabekammer 14 kann in als solcher bekannter Weise einerseits eine Düse, andererseits ein nach Art einer Expansionsdüse ausgestalteter Diffusor eines Injektors untergebracht sein (nicht gezeigt), so dass das Verteilgut, nachdem es mittels des zentralen Dosierorgans in einem gewünschten Massenstrom dosiert worden ist, in der zwischen der Düse und dem Diffusor des Injektors angeordneten Übergabekammer 14 mittels des über die Düse einströmenden Gasstroms in den Diffusor überführt wird und von dort in den Anfangsabschnitt 6a der Förderleitung 6 gelangt.
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In der 5 ist eine Detailansicht des Verteilerkopfes 7 mit den hieran lösbar festgelegten Gehäusen 18 wiedergegeben. Wie hieraus erkennbar, umfasst der Verteilerkopf 7 an seiner dem Anfangsabschnitt 6a der Förderleitung 6 (siehe 4) entgegengesetzten - oberen - Seite einen, beispielsweise mittels Schrauben 15 lösbar an dem Verteilerkopf 7 festgelegten, abnehmbaren Deckel 16, welcher das Innere des Verteilerkopfes 7 einschließlich der Förderleitung 6 und insbesondere der an dessen Anschlüssen festgelegten Gehäuse 18 zugänglich macht. Ein Ausführungsbeispiel der Gehäuse 18 einschließlich hierin untergebrachter Absperrorgane ist den 5 bis 7 zu entnehmen. Wie hieraus ersichtlich, weist das Gehäuse 18 einen Streugutkanal 20 auf, welcher an seinem dem Verteilerkopf 7 zugewandten Ende mittels geeigneter Rastverbindungen 21 an den Anschlüssen des Verteilerkopfes 7 lösbar befestigbar ist. Am eingangsseitigen, dem Verteilerkopf 7 zugewandten Ende des Streugutkanals 20 befindet sich das Verschlussorgan 22, welches im vorliegenden Fall von einer Klappe 23 gebildet ist, die um eine z.B. senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Streugutkanals 20 angeordnete Achse 24 zwischen einer Schließposition (nicht gezeigt) und einer Öffnungsposition (vgl. 7) hin und her verschwenkbar ist. Hierzu dient beispielsweise ein an einen endständigen Hebel 25 der Klappe 23 angreifender, linear hin und her bewegbarer Aktuator 26, welcher über ein Getriebe 27 von einem elektrischen Antriebsmotor 28 betätigt ist. Der Aktuator 26, das Getriebe 27 und der Antriebsmotor 28 sind in einem von dem Streugutkanal 20 getrennten Abschnitt des Gehäuses 18 aufgenommen, wobei der Aktuator 26 mit einer nicht zeichnerisch dargestellten Steuer- und/oder Regeleinrichtung der pneumatischen Verteilmaschine in Verbindung steht, um die Verschlussorgane 22 individuell und unabhängig voneinander öffnen und schließen zu können.
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Während die zentrale Dosierwalze des den Verteilerkopf 7 über den Anfangsabschnitt 6a der Förderleitung 6 mit dem fluidisierten Verteilgutstrom versorgenden zentralen Dosierorgans, wie bereits erwähnt, von einem wiederum mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung der pneumatischen Verteilmaschine in Verbindung stehenden Drehantrieb, z.B. einem elektrischen Drehantrieb, derart angetrieben sein kann, dass ihre Drehgeschwindigkeit gemäß dem gewünschten Massenstrom an Verteilgut gesteuert und/oder geregelt werden kann, zeigt die 8 eine andere Ausführungsform eines zentralen Dosierorgans 30 mit einer zentralen Dosierwalze 31, welche im vorliegenden Fall beispielsweise nach Art einer Nockenwalze ausgestaltet ist, aber je nach Art des Verteilgutes selbstverständlich auch nach Art einer Zellenradwalze oder in beliebiger anderer bekannter Weise ausgebildet sein kann. Das zentrale Dosierorgan 30 versorgt dabei über eine Mehrzahl an Übergabekammern 14 eine Mehrzahl an Anfangsabschnitten 6a von Förderleitungen 6, wobei im vorliegenden Fall exemplarisch sechs Förderleitungen 6 zeichnerisch wiedergegeben sind, die Anzahl an Förderleitungen 6 aber der Anzahl der weiter unten in Bezug auf die 12 ff näher erläuterten Einheiten aus dezentralen Behältern und dezentralen Dosierorganen entspricht, welche von einem oder auch mehreren zentralen Dosierorganen 30 versorgt sein können. Das zentrale Dosierorgan 30 befindet sich unterhalb einer Auslauföffnung 29 des zentralen Vorratsbehälters 1 (vgl. 1 bis 3) und umfasst ein zentrales Dosiergehäuse 32, in welchem die zentrale Dosierwalze 31 drehbar gelagert ist.
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Wie sich insbesondere aus den
9 bis
11 ergibt, umfasst die zentrale Dosierwalze
31 des zentralen Dosierorgans
30 eine der Anzahl an Förderleitungen
6, welche von dem zentralen Dosierorgan
30 versorgt sind, entsprechende Anzahl an zentralen Dosierradsegmenten
33, welche unabhängig voneinander drehangetrieben sind. Dies geschieht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mittels je eines, einem jeweiligen zentralen Dosierradsegment
33 zugeordneten, unabhängig voneinander drehzahlsteuer- und/oder regelbaren, hier elektrischen, Elektromotors
34, um sowohl einzelne zentrale Dosierradsegmente
33 der zentralen Dosierwalze
31 stillsetzen als auch die zentralen Dosierradsegmente
33 mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten antreiben zu können. Die zentralen Dosierradsegmente
33 der zentralen Dosierwalze
31 sind hierbei beispielsweise auf einem sich koaxial zu ihrer Drehachse erstreckenden, im Wesentlichen rohrförmigen Hohlkörper
35 gelagert, welcher starr, aber vorzugsweise lösbar, in dem zentralen Dosiergehäuse
32 festgelegt ist. Die - hier elektrischen - Drehantriebe
34 der zentralen Dosierradsegmente
34 sind vor äußeren Einwirkungen geschützt im Innern des rohrförmigen Hohlkörpers
35 aufgenommen und beispielsweise an Befestigungsflanschen im Innern des Hohlkörpers
35 verschraubt. Letzterer ist mit einer Mehrzahl an in Axialrichtung mit Abstand voneinander angeordneten Durchgangsöffnungen
36 versehen, welche von einem jeweiligen zentralen Dosierradsegment
33 übergriffen sind. Die Durchgangsöffnungen
36 des Hohlkörpers
35 dienen zur Verbindung eines jeweiligen Drehantriebs
34 mit einem jeweiligen zentralen Dosierradsegment
33, welches zu diesem Zweck eine sich um einen Innenumfangsabschnitt erstreckende Innenverzahnung
37 aufweist, die durch eine jeweilige Durchgangsöffnung
36 des Hohlkörpers
35 freigelassen ist. Die Innenverzahnung
37 eines jeweiligen zentralen Dosierradsegmentes
33 steht mit je einem Zahnrad
38 im Eingriff, welches auf je einer, zweckmäßigerweise in Bezug auf die Drehachse der zentralen Dosierradsegmente
33 exzentrisch angeordneten Abtriebswelle
39 (vgl. die
11) eines jeweiligen Drehantriebs
34 sitzt. Im Übrigen sei in Bezug auf die Ausgestaltung eines solchen zentralen Dosierorgans
30 auf die oben zitierte
WO 2018/219489 A1 verwiesen.
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Während in der 12 eine Detailansicht eines der Ausleger 9 der pneumatischen Verteilmaschine gemäß den 1 bis 3 schematisch wiedergegeben, zeigen die 13 bis 15 aus Veranschaulichungsgründen jeweils einen Abschnitt dieses Auslegers 9 über die Hälfte seiner Quererstreckung. Wie dort ersichtlich, sind an dem Ausleger 9 einerseits in herkömmlicher Weise die Verteilorgane 8 - hier in Form von Säscharen - unter einem Abstand von beispielsweise 12,5 cm, 15 cm oder dergleichen befestigt, wie er zum Ausbringen des jeweiligen Drillsaatgutes gewünscht ist. Andererseits ist an dem Ausleger 9 jeweils oberhalb der Verteilorgane 8 eine Mehrzahl an dezentralen Behältern 40 befestigt, welche ein unterschiedliches Fassungsvermögen besitzen können, je nach dem, ob sie einem Verteilorgan 8 (siehe z.B. in den 12 bis 14 ganz links sowie die 21 bis 23) oder einer Gruppe aus mehreren - hier zwei, drei, vier und fünf - Verteilorganen 8 zugeordnet sind. Die dezentralen Behälter 40 sind ebenso wie die Verteilorgane 8 vorzugsweise lösbar, also unter veränderbarem Abstand, an dem Ausleger 9 montiert, um sie gemäß dem jeweils gewünschten Reihenabstand der Drillsaat an dem Ausleger 9 festlegen zu können. Die dezentralen Behälter 40 sind im vorliegenden Fall ferner mittels je eines Deckels 42 im Wesentlichen dicht verschließbar, wobei sie zweckmäßigerweise mit einer zeichnerisch nicht dargestellten Einrichtung zum Druckausgleich gegenüber der Umgebung, wie z.B. in Form eines Sieb-, Filter-, Sintermetalleinsatzes oder dergleichen, versehen sein können. Ein jeder dezentraler Behälter 40 ist dabei mittels eines oder mehrerer Befüllstutzen 43 an einen Endabschnitt 6b der Verteilerleitung 6 angeschlossen, welche - wie oben erwähnt - z.B. mit einem jeweiligen Anschluss des Verteilkopfes 7 (vgl. insbesondere die 4) oder direkt mit einer jeweiligen, dem zentralen Dosierorgan 30 nachgeordneten einzelnen Übergabekammer 14 in Verbindung steht (vgl. die 8), um den dezentralen Behältern 40 in automatisierter Weise Verteilgut aus dem zentralen Vorratsbehälter 1 aufgeben zu können.
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An seiner Unterseite ist ein jeder dezentraler Behälter 40 mit einer oder mehreren Auslauföffnungen versehen, an welche sich nach unten jeweils ein dezentrales Dosierorgan 41 anschließt, wobei jedes dezentrale Dosierorgan 41 eine drehangetriebene dezentrale Dosierwalze 44 aufweist, welche am besten in der 18 erkennbar ist, in welcher das Dosiergehäuse des dezentralen Dosierorgans 41 aufgebrochen dargestellt ist. Die dezentrale Dosierwalze 44 jedes dezentralen Dosierorgans 41 ist mittels eines eigenen, z.B. elektrischen, Drehantriebs 45, welcher mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Verbindung steht, entsprechend dem individuell gewünschten Massenstrom an Verteilgut unabhängig voneinander Steuer- und/oder regelbar drehangetrieben. Die dezentralen Dosierorgane 41 eines jeden dezentralen Behälters 40 sind jeweils unmittelbar oberhalb des ihnen zugeordneten Verteilorgans 8 bzw. der Gruppe der ihnen zugeordneten Verteilorgane 8 angeordnet, so dass das mittels eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans 41 von einem jeweiligen dezentralen Behälter 40 empfangene Verteilgut nach seiner Dosierung rein infolge Gravitation dem jeweils darunterliegenden Verteilorgan 8 oder der jeweils darunterliegenden Gruppe von Verteilorganen 8 zugeführt wird. Dies geschieht beispielsweise mittels eines unterhalb des Dosierauslasses eines jeweiligen Dosierorgans 41 in oder unmittelbar unterhalb dessen Dosiergehäuses angeordneten Auffangtrichters 46, an welchen sich eine Schlauchleitung 47 anschließen kann, welche direkt an dem Verteilorgan 8 - wie hier z.B. an einem jeweiligen Säschar - endet (vgl. insbesondere die 15). Alle dezentralen Behälter 40 mit ihren dezentralen Dosierorganen 41 - seien sie einem einzigen Verteilorgan 8 (21 bis 23) oder seien sie einer Gruppe von Verteilorganen 8 zugeordnet (17 und 18) - sind dabei mit demselben Vertikalabstand derart oberhalb der jeweiligen Verteilorgane 8 an dem Ausleger 9 montiert, dass dieser Vertikalabstand, gegebenenfalls abgesehen von geringfügigen Schwingungen während der Fahrt über unebenes Gelände, während des Betriebs im Wesentlichen konstant bleibt.
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Eine gegenüber dem dezentralen Dosierorgan
41 gemäß der
18 alternative Ausführungsform eines dezentralen Dosierorgans
41, welches über eine Abdichtfunktion gegenüber dem ihm zugeordneten dezentralen Behälter
40 verfügt, ist den
19 und
20 zu entnehmen. Zu diesem Zweck umfasst die dezentrale Dosierwalze
44 in diesem Fall wenigstens ein - im vorliegenden Fall zwei oder mehr - Zellenradsegmente, welche gegenüber dem Innenquerschnitt des dezentralen Dosiergehäuses selbstabdichtend sind und bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ferner verschiedene, für unterschiedliche Verteilgüter vorgesehene Geometrien aufweisen. Einem jeden Zellenradsegment der Dosierwalze
44 ist überdies ein, z.B. etwa in Umfangsrichtung der dezentralen Dosierwalze
44 entsprechend dem Pfeil P der
21 zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung verlagerbarer, Schieber
49 zugeordnet, welcher einerseits das für das jeweilige Verteilgut nicht benötigte Zellenradsegment, andererseits alle Zellenradsegmente der dezentralen Dosierwalze
44 zu verschließen vermag, um gleichfalls für eine bestmöglich Abdichtung des Dosierorgans
44 gegenüber dem in den
19 und
20 nicht nochmals zeichnerisch wiedergegebenen dezentralen Behälter
40 zu sorgen. Ein z.B. außenseitig des Dosiergehäuses des dezentralen Dosierorgans
41 angeordneter Antrieb
50 der Dosierschieber
49 kann manuell oder fernsteuerbar motorisch betätigt sein, wobei in Bezug auf die konkrete konstruktive Ausgestaltung einer solchen Ausführungsform eines dezentralen Dosierorgans
44 auf die weiter oben zitierte
DE 10 2018 006 660 A1 verwiesen sei.
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Wie bereits erwähnt, kann eine jeweilige, aus einem dezentralen Behälter 40 und einem dezentralen Dosierorgan 41 gebildete Einheit entweder einem einzigen Verteilorgan 8 oder einer Gruppe von Verteilorganen 8 zugeordnet sein. Während die erstgenannte Ausgestaltung in den 21 bis 23 nochmals in schematischer Detailansicht dargestellt ist (vgl. auch in den 12 bis 14 jeweils ganz links), ist eine Ausführungsform einer aus einem dezentralen Behälter 40 und einem dezentralen Dosierorgan 41 gebildeten Einheit, welche einer Gruppe von - hier fünf - Verteilorganen 8 zugeordnet ist, insbesondere den 17 und 18 zu entnehmen (vgl. auch in den 12 bis 14 ganz rechts). Die dezentrale Dosierwalze 44 - hier beispielsweise in Form einer Nockenwalze - des dezentralen Dosierorgans 41 kann in diesem Fall mittels eines einzigen Drehantriebs 45 drehangetrieben sein, so dass die Drehgeschwindigkeit der dezentralen Dosierwalze 44 für alle - hier fünf - der ihr zugeordneten Verteilorgane 8 identisch ist und letztere folglich jeweils mit einem identischen Massenstrom an Verteilgut versorgt werden. Sofern eine feinstmögliche Teilbreitenschaltung erwünscht ist, kann stattdessen grundsätzlich auch vorgesehen sein, dass die dezentrale Dosierwalze 44 eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans 41, welches einer Gruppe von Verteilorganen 8 zugeordnet ist, mit für jedes Verteilorgan 8 oder Untergruppen von Verteilorganen 8 verschiedenen Drehgeschwindigkeiten unabhängig voneinander drehangetrieben ist, um allen Verteilorganen 8 oder Untergruppen von Verteilorganen 8 dieser Gruppe unterschiedliche Massenströme an Verteilgut zuführen zu können. In diesem Fall kann das dezentrale Dosierorgan 41 beispielsweise im Wesentlichen entsprechend der in den 9 bis 11 wiedergegebenen Ausführungsform eines zentralen Dosierorgans 30 ausgestaltet sein, so dass jedes der unabhängig voneinander drehangetriebenen Dosierradsegmente mittels eines jeweiligen Dosierauslasses, gegebenenfalls über einen jeweiligen Auffangtrichter 46 und eine diesem nachgeordnete Schlauchleitung 47, je eines der Verteilorgane 8 mit Verteilgut versorgt.
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Um dafür Sorge zu tragen, dass ein jeweiliger dezentraler Behälter 40 während des Betriebs einerseits einen hinreichenden Vorrat an Verteilgut bereitzuhalten vermag, andererseits aber auch nicht „überläuft“, können die dezentralen Behälter 40 eines jeweiligen dezentralen Dosierorgans 41 ferner mit Füllstandssensoren 48 ausgestattet sein, welcher mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung der pneumatischen Verteilmaschine in Verbindung stehen, um das zentrale Dosierorgan 30 (9 bis 11) und/oder die einem jeden Anschluss des Verteilerkopfes 7 zugeordneten Verschlussorgane 22 der Klappengehäuse 18 des Verteilerkopfes 7 (4 bis 7) derart zu steuern und/oder zu regeln, dass der Füllstand eines jeweiligen dezentralen Behälters 40 während des Betriebs stets zwischen einem vorgegebenen minimalen und maximalen Füllstand liegt. Im vorliegenden Fall ist hierzu einerseits ein auf einem minimalen Füllniveau, andererseits ein auf einem maximalen Füllniveau angeordneter Füllstandssensor 48 vorgesehene, wobei diejenigen Behälter 40, welche einer Gruppe von z.B. vier oder mehr Verteilorganen 8 zugeordnet sind und folglich eine relativ große Breite besitzen, beispielsweise über jeweils zwei auf einem minimalen und maximalen Füllstandsniveau angeordnete Füllstandssensoren 48 verfügen, um dem Umstand Sorge zu tragen, dass das pulver- oder partikelförmige Verteilgut nicht notwendigerweise eine ebene Oberfläche bildet.
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In der 16 ist schließlich eine weitere Ausführungsform einer aus einem ersten dezentralen Behälter 40a mit einem ersten dezentralen Dosierorgan 41a, einem zweiten dezentralen Behälter 40b mit einem zweiten dezentralen Dosierorgan 41b sowie einem Zusatzbehälter 40c mit einem Zusatzdosierorgan 41c gebildeten Einheit dargestellt, wie sie für eine als solche aus dem Stand der Technik bekannte und daher nicht nochmals zeichnerisch wiedergegebene Ausführungsform einer pneumatischen Verteilmaschine Anwendung finden kann, welche zwei Vorratsbehälter 1 oder einen zwei getrennte Kammern aufweisenden Vorratsbehälter 1 besitzt, welche zur Bevorratung von verschiedenen Verteilgütern dienen und deren ersten bzw. zweiten Auslauföffnung je eine erste bzw. zweite Übergabekammer nachgeordnet ist, um das in einem jeweiligen ersten bzw. zweiten Vorratsbehälter 1 bevorratete Verteilgut über je eine Förderleitung pneumatisch in je einen der ersten 40a und zweiten dezentralen Behälter 40b zu überführen. Wie in der 16 erkennbar, sind in diesem Fall die dezentralen ersten Behälter 40a und die dezentralen zweiten Behälter 40b jeweils paarweise, hier z.B. in Fahrtrichtung hintereinander, angeordnet, wobei sowohl der erste 40a als auch der zweite dezentrale Behälter 40b jeweils einen Befüllstutzen 43a, 43b aufweist, welcher mit jeweils einem Endabschnitt einer jeweiligen Förderleitung (nicht gezeigt) in Verbindung steht. Die einem jeweiligen dezentralen ersten 40a und dezentralen zweiten Behälter 40b nachgeordneten dezentralen ersten 41a und dezentralen zweiten Dosierorgane 41b können einen wie oben beschriebenen Aufbau mit jeweils einer dezentralen ersten und zweiten Dosierwalze besitzen, welche wiederum von unabhängig voneinander gesteuerten und/oder geregelten Drehantrieben 45a, 45b, z.B. in Form von Elektromotoren, betätigt sind. Die einerseits aus den dezentralen ersten Behältern 40a und dezentralen ersten Dosierorganen 41a, andererseits aus den dezentralen zweiten Behältern 40b und dezentralen zweiten Dosierorganen 41b können wiederum jeweils unterhalb derselben angeordneten einzelnen Verteilorganen 8 oder Gruppen von Verteilorganen 8 zugeordnet sein, an welche die sowohl aus einem jeweiligen ersten dezentralen Behälter 40a als auch aus einem jeweiligen zweiten dezentralen Behälter 40b dosierten Massenströme an Verteilgut infolge Gravitation überführt werden, indem sie beispielsweise über einen gemeinsamen Auffangtrichter 46 dem jeweiligen Verteilorgan 8 zugeleitet werden.
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Darüber hinaus ist in der Ausführungsform gemäß der 16 ein dezentraler Zusatzbehälter 40c mit einem dezentralen Zusatzdosierorgan 41c vorgesehen, welcher nicht mit dem zentralen Vorratsbehälter 1 der pneumatischen Verteilmaschine in Verbindung steht und beispielsweise manuell oder automatisiert mit zusätzlichen Verteilgütern, z.B. in Form sogenannter Mikrogranulate, befüllt werden kann, welche in nur geringen Mengen ausgebracht werden sollen. Die dezentrale Zusatzdosierwalze des dezentralen Zusatzdosierorgans 41c ist zu diesem Zweck wiederum mittels eines eigenen Drehantriebs 45c unabhängig von den Drehantrieben 45a, 45b der dezentralen ersten 41a und zweiten Dosierorgane 41b gesteuert und/oder geregelt drehangetrieben und mündet beispielsweise ebenfalls in den Auffangtrichter 46, um das in dem dezentralen Zusatzbehälter 40c bevorratete Verteilgut gleichfalls dem jeweiligen Verteilorgan 8 oder der Gruppe von Verteilorganen 8 rein infolge Gravitation zuführen zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2966965 B1 [0003, 0014]
- EP 2786649 A2 [0003]
- DE 10155395 B4 [0003]
- DE 4411000 C1 [0003]
- WO 2015/120982 A1 [0004]
- WO 2015/028127 A1 [0005]
- DE 102004030240 A1 [0006, 0011]
- WO 2018/219489 A1 [0007, 0023, 0033, 0047]
- DE 3723495 A1 [0034]
- DE 102018006660 A1 [0034, 0037, 0050]