-
Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für eine Umgebungserfassungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erfassen eines Objekts in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs.
-
Umgebungsüberwachungssysteme für Kraftfahrzeuge beim Ausparken sind bereits bekannt, wobei mit den Umgebungserfassungssystemen Hindernisse auf der Fahrbahn mittels am Kraftfahrzeug stationärer Kamers, IR-Kameras, Ultraschall oder rotierenden LIDAR erfasst werden. Diese Überwachungssysteme, insbesondere die Umgebungserfassungseinrichtungen sind stationär auf der Fahrzeug-Außenhaut, beispielsweise am Hecke, seitlich oder am Frontend positioniert und ermöglichen somit keine Umgebungsüberwachung um das Hindernis herum. Beispielsweise ist beim Ausparken eines Kraftfahrzeugs aus einer Garage oder einer Parklücke ein auf der direkt angrenzenden Fahrbahn entgegenkommendes Kraftfahrzeug nicht möglich zu erkennen, bevor die Kamera/Ultraschall/LIDAR in das Sichtfeld dieses Fahrzeugs kommt. Dieses Problem verlangsamt den Ausparkvorgang beziehungsweise kann zu einer Fahrzeugkollision führen.
-
Die
DE 10 2013 210 769 A1 betrifft eine Auslösevorrichtung zum Auslösen einer Personenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug. Dabei umfasst die Auslösevorrichtung eine Schnittstelle zum Einlesen eines Sensorsignals, dass eine von einem ausfahrbaren Sensor ausgegebene Messgröße repräsentiert. Ferner weist die Auslösevorrichtung eine Auslöseeinheit auf, die ausgebildet ist, um auf Basis des Sensorsignals ein Auslösesignal zum Auslösen der Personenschutzvorrichtung zu ermitteln.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verstellvorrichtung sowie ein Verfahren zu schaffen, mittels welchen verbessert eine Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst werden kann.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Verstellvorrichtung sowie durch ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den unabhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für eine Umgebungserfassungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, mit einem pneumatisch ausfahrbaren Stabelement, welches zum Anordnen an dem Kraftfahrzeug an einer ersten Seite der Verstellvorrichtung ausgebildet ist und welches zum Aufnehmen der Umgebungserfassungseinrichtung an einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite ausgebildet ist.
-
Es ist vorgesehen, dass das pneumatisch ausfahrbare Stabelement ein reversibel biegsames Kernelement und ein reversibel biegsames Mantelelement aufweist.
-
Dadurch kann ein verbessertes, insbesondere ein schnelleres und sichereres Ausparken realisiert werden. Insbesondere für beispielsweise ein zumindest teilweise autonom, insbesondere für ein vollautonom, betriebenes Kraftfahrzeug kann dies zu einer Verbesserung des Ausparkmanövers führen. Des Weiteren kann ein verbesserter Nutzungsgrad bei Car-Sharing realisiert werden, da ein schnelleres Ausparken durchgeführt werden kann. Ferner wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht. Der Verstellmechanismus ist insbesondere einfach umsetzbar, da eine einfache Integration im Kraftfahrzeug, insbesondere packagesparend durchgeführt werden kann.
-
Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass beispielsweise bei einer radarbasierten, dynamischen, seitlich-biegsamen Verstellvorrichtung für die Umgebungsüberwachung, eine Radareinrichtung in einer packagesparenden, elastischen, linear-ausfahrbaren Vorrichtung angeordnet wird. Es handelt sich somit um keinen starren Verstellmechanismus, wie ein Teleskop. Die Verstellvorrichtung ist insbesondere als eine funktionsfähige Einheit aufgebaut und kann beispielsweise am Fahrzeug-Fond bauraumsparend angeordnet werden. Insbesondere kann diese beispielsweise mittig im Frontend beziehungsweise Heckbereich, zum Beispiel unter einem Fahrzeugemblem angeordnet werden. Die Verstellvorrichtung weist insbesondere das Kern-Gummielement auf, ein Mantel-Gummielement, welches insbesondere außerhalb des Kerngummi-Elements angeordnet ist, und mittig zwischen diesen zwei Schläuchen zentriert eine Flachdrahtfeder auf. Durch Druckluft wird der Kernschlauch aufgeblasen beziehungsweise die Umgebungserfassungseinrichtung ausgefahren beziehungsweise durch Druckluftreduzierung wieder zurückgefahren. Dieser Verstellmechanismus funktioniert auch bei schlechten Sichtverhältnissen, zum Beispiel bei starkem Regen. Die Verstellvorrichtung ist weich-elastisch aufgebaut, seitlich biegsam und in Längsrichtung einfach stauchbar beziehungsweise im Fall einer Kollision mit der Verstellvorrichtung wird der Innendruck aus dem Kernschlauch sofort rausgenommen und absorbiert ohne die Umgebung des Kraftfahrzeugs zu gefährden.
-
Mit anderen Worten kann insbesondere eine Halter-Verstellvorrichtung für die Umgebungserfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs vorgeschlagen werden. Es wird ein ausfahrbares Pneumatik-Federsystem vorgeschlagen, welches insbesondere einen drehbaren, gummielastischen, aufblasbaren Kern aufweist, eine Pneumatik für ein Aufblasen des gummielastischen Kerns, einen drehbaren, gummielastischen Mantel sowie eine biegsame, flachdrahtbasierte Stabilisierung des Mantels. Insbesondere wird somit ein reversibler, biegsamer Kern und Mantel vorgeschlagen, welcher eine flachdrahtfederbasierte Stabilisierung aufweist.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform weist das pneumatisch ausfahrbare Stabelement ein flachdrahtfeder-basiertes Stabilisierungselement auf, insbesondere in einem Innenraum des pneumatisch ausfahrbaren Stabelements.
-
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das flachdrahtfeder-basierte Stabilisierungselement um das biegsame Kernelement herum angeordnet ist.
-
Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die Verstellvorrichtung zum Aufnehmen einer als Radareinrichtung ausgebildeten Umgebungserfassungseinrichtung ausgebildet ist.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist das biegsame Mantelelement zusätzlich drehbar ausgebildet.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Verstellvorrichtung gemäß dem vorhergehenden Aspekt. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
-
Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen eines Objekts in einer Umgebung eines Kraftfahrzeugs mittels einer auf einer Verstellvorrichtung, welche nach einem der vorgehenden Aspekte ausgebildet ist, angeordneten Umgebungserfassungseinrichtung, bei welchem die Umgebungserfassungseinrichtung vom Kraftfahrzeug ausgefahren wird und in dem ausgefahrenen Zustand die Umgebung mittels der Umgebungserfassungseinrichtung erfasst wird.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Verstellvorrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Kraftfahrzeugs sowie des Verfahrens anzusehen. Die Verstellvorrichtung sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens oder einer vorteilhaften Ausgestaltungsform davon ermöglichen. Insbesondere wird das Verfahren mittels der Verstellvorrichtung durchgeführt.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer Ausführungsform einer Verstellvorrichtung; und
- 2 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform einer Verstellvorrichtung.
-
In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 mit einer Ausführungsform einer Verstellvorrichtung 12. Das Kraftfahrzeug 10 ist vorliegend insbesondere als zumindest teilweise autonomes Kraftfahrzeug 10, insbesondere als vollautonomes Kraftfahrzeug 10 ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 10 befindet sich insbesondere innerhalb einer Garage, welche durch die Wände 14 angedeutet ist. Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung 12 befindet sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere in einem ausgefahrenen Zustand.
-
Damit das Kraftfahrzeug 10 vorliegend verbessert aus der Garage fahren kann, um beispielsweise keine Kollision mit einem weiteren Kraftfahrzeug 16 hervorzurufen, ist es vorgesehen, dass die Verstellvorrichtung 12 herausgefahren wird, sodass eine Umgebungserfassungseinrichtung 18, welche an der Verstellvorrichtung 12 angeordnet ist, verbessert eine Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 erfassen kann. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass „aus der Garage“ gesehen werden kann. Dadurch ist insbesondere ein schnelleres Ausparken ermöglicht.
-
Insbesondere bilden die Wände 14 ein so genanntes Sichthindernis für das Kraftfahrzeug 10. Das kommende weitere Kraftfahrzeug 16 kann schlecht erfasst werden, wenn die Umgebungserfassungseinrichtung 18 nicht ausgefahren ist. Durch das Ausfahren mittels der Verstellvorrichtung 12 ist es nun ermöglicht, dass das weitere Kraftfahrzeug 16 verbessert erfasst werden kann. Somit wird ein erweitertes Sichtfeld durch die ausgefahrene Umgebungserfassungseinrichtung 18 für das Kraftfahrzeug 10 erzeugt.
-
2 zeigt in einer schematischen Schnittansicht eine Ausführungsform der Verstellvorrichtung 12. Die Verstellvorrichtung 12 ist insbesondere für die Umgebungserfassungseinrichtung 18 des Kraftfahrzeugs 10 ausgebildet. Hierzu weist die Verstellvorrichtung 12 ein pneumatisch ausfahrbares Stabelement 22 auf, welches zum Anordnen an dem Kraftfahrzeug 10 an einer ersten Seite 24 der Verstellvorrichtung 12 ausgebildet ist und welches zum Aufnehmen der Umgebungserfassungseinrichtung 18 an einer der ersten Seite 24 gegenüberliegenden zweiten Seite 26 ausgebildet ist.
-
Es ist vorgesehene, dass das pneumatisch ausfahrbare Stabelement 22 ein reversibles biegsames Kernelement 28 und ein reversibles biegsames Mantelelement 30 aufweist.
-
Insbesondere zeigt die 2, dass das pneumatisch ausfahrbare Stabelement 22 ein flachdraht-basiertes Stabilisierungselement 32 aufweist, welches insbesondere in einem Innenraum des pneumatisch ausfahrbaren Stabelements 22 ausgebildet ist. Das flachdrahtfeder-basierte Stabilisierungselement 32 ist insbesondere um das biegsame Kernelement 28 herum angeordnet.
-
Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Verstellvorrichtung 12 zum Aufnehmen einer als Radareinrichtung ausgebildeten Umgebungserfassungseinrichtung 18 ausgebildet ist.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das biegsame Mantelelement 30 zusätzlich drehbar ausgebildet ist.
-
Durch den Pfeil 34 ist insbesondere die pneumatische Ausgestaltung der Verstellvorrichtung 12 gezeigt. Insbesondere ist es somit ermöglicht, dass durch Luftdruck die Verstellvorrichtung 12 ausfahrbar ist. Insbesondere kann durch die Druckluft, insbesondere durch die Pneumatik 34, ein schnelles Aufblasen von dem gummielastischen Kern realisiert werden. Bei dem Kernelement 28 handelt es sich insbesondere um einen dehnbaren, gummielastischen, aufblasbaren Kern. Bei dem Mantelelement 30 handelt es sich insbesondere um einen dehnbares, gummielastisches Gehäuse. Die Umgebungserfassungseinrichtung 18 ist insbesondere auf der ausfahrbaren Pneumatik 34 auf dem Federsystem angeordnet. Durch die Flachdrahtfeder 32 kann insbesondere packagesparend das Stabelement 22 ausgebildet sein. Die Umgebungserfassungseinrichtung 18 ist insbesondere rotierbar und ausfahrbar angeordnet.
-
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erfassen eines Objekts, im vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere des weiteren Kraftfahrzeugs 16, in der Umgebung 20 des Kraftfahrzeugs 10 mittels der auf der Verstellvorrichtung 12 angeordneten Umgebungserfassungseinrichtung 18, bei welchem die Umgebungserfassungseinrichtung 18 vom Kraftfahrzeug 10 ausgefahren wird und in dem ausgefahrenen Zustand die Umgebung 20 mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 18 erfasst wird.
-
Insgesamt zeigt die Erfindung einen Aufbau und eine Anordnung radarbasierter, dynamischer Halter-Verstellvorrichtungen für die Umgebungsüberwachung insbesondere hinter dem Hindernis.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Verstellvorrichtung
- 14
- Wände
- 16
- weiteres Kraftfahrzeug
- 18
- Umgebungserfassungseinrichtung
- 20
- Umgebung
- 22
- pneumatisch ausfahrbares Stabelement
- 24
- erste Seite
- 26
- zweite Seite
- 28
- reversibel biegsames Kernelement
- 30
- reversibel biegsames Mantelelement
- 32
- Stabilisierungselement
- 34
- Pneumatik
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013210769 A1 [0003]