DE102019003916A1

DE102019003916A1 - Modularer Biologischer Luftaufwerter zum Befeuchten und Reinigen von Raumluft

Info

Publication number: DE102019003916A1
Application number: DE102019003916.5A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2019-06-01
Filing date: 2019-06-01
Publication date: 2020-12-17

Abstract

1. Modularer Biologischer Luftaufwerter zum Befeuchten und Reinigen von Raumluft.2. Existierende Geräte besitzen folgende Nachteile, die durch die in diesem Patent dargelegten Schutzansprüche behoben werden:a) Existierende Geräte führen dem Wurzelwerk und Nährboden die Raumluft ohne vorangegangene Befeuchtung zu. Bei trockener Raumluftfeuchte entsteht dadurch ein ausgeprägter Verdunstungseffekt im Nährboden. Diese Verdunstung führt zur Trocknung und Kühlung des Wurzelwerks der Pflanzen und ist somit negativ für die Gesundheit der Pflanzen und somit die Schadstofffilterung der Luft zu bewerten.b) Bei existierenden Geräten bedarf es der eigenhändigen Bepflanzung durch den Nutzer.c) Existierende Geräte benötigten einen separaten Stellplatz und können nicht in Mobiliar integriert werden.3. Durch die in den Patentansprüchen dargestellte Luftführung und Anordnung der Komponenten kann Nachteil 2 a) behoben werden. Durch die in den Patentansprüchen dargestellten Nutzung von Standard Netztöpfen, die per Pflanzenversand an den Kunden versandt und ohne weitere Maßnahmen vom Kunden eingesetzt werden können, wird Nachteil 2 b) umgangen. Durch die in den Patentansprüchen dargestellte Kanten-Geometrie der Deckplatte wird Nachteil 2c) behoben.

Description

Luftaufwerter, wie der im Jahr 1993 durch das Patent Nr. DE4309979C2 beschriebene, befeuchten und reinigen die Umgebungsluft durch die Zwangsführung der Luft über das Wurzelwerk von Pflanzen. Bei der Erfindung, welche durch oben benanntes Patent beschrieben ist, wird der Luftstrom mit Hilfe eines Lüfters durch den Nährboden der Pflanzen gesaugt und seitlich am Pflanzgefäß in die Umgebung ausgeblasen. Durch einen kontinuierlichen Betrieb dieser Luftaufwerter wird eine Verbesserung der Umgebungsluft, bspw. der Raumluft in Innenräumen erreicht. Eine gute Luftqualität ist der Gesundheit zuträglich, begünstigt produktives Arbeiten und verringert die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Aus den genannten Gründen sind die Geräte besonders für den Einsatz in Büroräumen, öffentlichen Einrichtungen und auch Wohngebäuden als attraktiv zu bewerten.
In bisher auf dem Markt verfügbaren Geräten wird die Raumluft so angesaugt, dass sie zuerst über das Wurzelwerk in das Gerät eintritt und anschließend über den Lüfter dem Raum wieder zugeführt wird. Somit hat die in das Wurzelwerk eintretende Luft auch die Feuchtigkeit des Raumes. Das Bestreben der angesaugten Luft Feuchtigkeit aufzunehmen ist umso höher je trockener die angesaugte Luft ist (Saugkraft der Luft). Außerdem gilt: je mehr Wasser verdunstet, desto höher die dafür benötigte Energie, die der Umgebung entzogen wird und desto höher ist damit auch die Abkühlung der Umgebung. Zusammengefasst wird bei bisherigen Geräten sowohl der Nährboden als auch das Wurzelwerk trockener und kühler je trockener (relative Feuchte) die angesaugte Luft ist. Dies stellt ein Problem für die Funktion der Geräte dar, da die Pflanzenwurzeln unter diesen Umständen austrocknen oder unterkühlen können, somit sterben und letztendlich auch keine Schadstoffe der Luft mehr aufnehmen können.
Der dargelegte Zusammenhang bereitet aufgrund der geringen relativen Feuchte in Innenräumen vor allem zur Winterzeit technische Probleme. Also genau dann, wenn Menschen besonders viel Zeit in Innenräumen verbringen, vergleichsweise wenig lüften und eine Luftaufwertung somit besonders notwendig ist. Durch die Verringerung des Volumenstroms durch den Filter können die Probleme behoben werden, da dies eine geringere Verdunstung im Wurzelwerk bedeutet. Dies geht aber ebenso mit der Verringerung der Reinigungs- und Befeuchtungsleistung des Gerätes einher.
Die beschriebenen Problemstellungen werden mit den nachfolgenden Schutzansprüchen gelöst.
Die in den Schutzansprüchen 2, 3 und 4 aufgeführten Merkmale bewirken, dass die Raumluft befeuchtet wird, bevor sie in das Wurzelwerk eintritt. Die relative Luftfeuchte ist somit beim Eintritt in das Wurzelwerk höher und die anschließende Wasserverdunstung im Wurzelwerk geringer. Somit müssen Volumenstrom, Reinigungs- und Befeuchtungsleistung nicht reduziert werden, um die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten. Um eine mögliche Bakterien- und Schimmelbildung im Bereich des Wasserbades und des Schaumstofffilters (11) zu vermeiden, wird zusätzlich eine desinfizierende UV-Leuchte in der Wasserwanne installiert, die das Wasser mehrfach täglich desinfiziert.
In bisher auf dem Markt verfügbaren Geräten wird das Gerät inkl. Pflanztopf, aber ohne Pflanzen an den Kunden geliefert. Somit ist der Kunde gezwungen die Bepflanzung der Geräte selbst zu organisieren und auszuführen. Dies stellt potentielle Privatkunden mit mangelnder Erfahrung im Bepflanzen von Pflanztöpfen vor eine ungewisse Herausforderung, die zu einer Verringerung der Attraktivität der Produkte führt. Bei Firmenkunden ist es darüber hinaus unwahrscheinlich, dass diese die Bepflanzung der Geräte selbst übernehmen. Es wird somit ein Pflanzenservice benötigt, dessen Organisation und Bezahlung für den Kunden erhöhten Aufwand bedeuten und somit die Attraktivität der Produkte verringern.
Die beschriebene Problemstellung wird mit dem nachfolgenden Schutzanspruch gelöst. Das in Schutzanspruch 5 aufgeführte Merkmal bewirkt, dass handelsübliche Netztöpfe (perforierte Pflanztöpfe) in die dafür vorgesehenen Aussparungen in der Deckplatte des Gerätes eingesetzt werden können und das Gerät nach Erstbewässerung des Nährbodens eingeschaltet werden kann. In Zusammenarbeit mit einem Pflanzenversand können somit geeignete, in Netztöpfen angepflanzte Grünpflanzen direkt an den Kunden versandt und von diesem, nach dem Herausnehmen aus dem Paket, in das Gerät eingesetzt werden. Somit erhält der Kunde sowohl das Gehäuse inkl. technischer Bestandteile des Gerätes, als auch die Pflanzen. Im Fall einer gestorbenen Pflanze (die keine Filterfunktion mehr übernimmt) kann der Kunde diese im Müll entsorgen und eine neue Pflanze bestellen. Diese wird nach Lieferung in die dafür vorgesehene Öffnung eingesetzt und das Gerät funktioniert wie gewohnt. Durch diese Maßnahme ist eine gesteigerte Attraktivität des Gerätes für sowohl Firmenkunden, als auch Privatkunden zu erwarten. Durch eine Gummierung der Oberfläche der Deckplatte (6), auf der die Netztöpfe (1) aufliegen, wird eine erhöhte Luftdichtheit erreicht.
Bisher auf dem Markt verfügbare Geräte werden auf einer Oberfläche (Boden, Schreibtisch etc.) aufgestellt. Von vielen Firmenkunden mit Büros wird es als unattraktiv bewertet Bürofläche für Mobiliar zu verwenden, die ebenso für weitere Arbeitsplätze genutzt werden könnte.
Die beschriebene Problemstellung wird mit dem nachfolgenden Schutzanspruch gelöst. Das in Schutzanspruch 6 aufgeführte Merkmal bewirkt, dass dieses Produkt in bestehendes Mobiliar nachgerüstet werden kann, hierfür ist die Herstellung eines Ausschnitts im Bestandsmobiliar nötig. Außerdem besteht die Möglichkeit die Geräte bereits bei der Planung durch einen Inneneinrichter zu integrieren.
Bezugszeichenliste

(1): Netztöpfe
(2): Aussparung für Wasserstandsanzeiger
(3): Öffnung für den Lufteintritt mit darunter liegendem Lüfter
(4): Aussparung für Schalter
(5): Aussparung für Markenkennzeichnung (technisch nicht relevant)
(6): Deckplatte
(7): Wasserwanne
(8): Lüfter
(9): Ausblasrohr
(10): Wasserstandsanzeiger
(11): Rohrförmiger Schaumstofffilter

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 4309979 C2 [0001]

Claims

Luftaufwerter, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus den Komponenten Wasserwanne (7), Deckplatte (6), Netztöpfe (1), Lüfter und Lüftungsgitter (8), Ausblasrohr (9), Wasserstandsanzeiger (10), Schaumstofffilter (11) und einer Steuerung inkl. Schalter besteht. Die Anordnung der vorgenannten Komponenten ist dadurch gekennzeichnet, dass Lüfter inkl. Lüftungsgitter (8), Schalter (4), Wasserstandsanzeiger (10) und Netztöpfe (1) an der Deckplatte (6) befestigt sind und ebenso die Wasserwanne (7) an der Unterseite der Deckplatte befestigt wird.
Luftführung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Luft durch den Lüfter (8) und das Ausblasrohr (9) in das Geräteinnere eintritt, anschließend zur Befeuchtung über Schaumstofffilter (11) und Wasserbad geleitet wird, um abschließend durch die Netztöpfe (1) und dem darin befindlichen Wurzelwerk wieder aus dem Gerät auszutreten.
Ausblasrohr (9), das dadurch gekennzeichnet ist, dass es kurz über der Wasseroberfläche der Wasserwanne (7) mündet und die Luft somit direkt auf die Wasseroberfläche leitet.
Rohrförmiger Schaumstofffilter (11), der dadurch gekennzeichnet ist, dass dieser über das untere Ende des Ausblasrohres (7) gesteckt ist und in das Wasserbad ragt, somit fortwährend Wasser aufsaugt und die über den Schaumstofffilter (11) tretende Luft befeuchtet.
Kreisförmige Ausschnitte mit oder ohne gummierten Rand in der Deckplatte (6), die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zur Aufnahme perforierter Pflanztöpfe bzw. Netztöpfe (1) dienen und neben der Öffnung über dem Lüfter die einzigen Öffnungen zwischen Umgebungsluft und des durch Wasserwanne und Deckplatte eingeschlossenen Volumens sind.
Deckplatte (6), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Kanten-Geometrie so gewählt wurde, dass sie in beliebige Oberflächen integriert werden kann, die über eine Aussparung verfügen, die der Form der umlaufenden Nut der Deckplatte (6) entsprechen.