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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Haarentfernung, mit einem Träger, der hinsichtlich seiner Form an einen zu enthaarenden Körperteil eines Benutzers angepasst ist, und einer auf einer Seite des Trägers zumindest bereichsweise aufgebrachten Enthaarungscreme und ein Verfahren hierzu.
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Aus der
DE 10 2006 020 976 A1 ist eine derartige Vorrichtung zur Haarentfernung mit allen Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt.
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Des Weiteren zeigen auch die
FR 0788 269 A , die
DE 203 17 656 U1 und die
DE 000001979742 U Vorrichtungen zur Haarentfernung mit unterschiedlich ausgebildeten Trägern für eine Enthaarungscreme.
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Des Weiteren zeigt die
DE 1 979 742 U eine Vorrichtung zur Haarentfernung, bei der ein als Folie ausgebildeter Träger mit einer wärmeempfindlichen Klebemasse auf einen zu enthaarenden Körperteil aufgelegt werden kann.
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Des Weiteren zeigt die
DE 20 2010 012 213 U1 eine Eincreme Hilfe für den Rücken in Gestalt einer Art Umhang oder Weste, die mit Schläuchen oder einer Schlauchfolie versehen ist, um eine dadurch eingebrachte Enthaarungscreme vorteilhaft auf einem Rücken eines Benutzers zu verteilen.
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Die bekannten Vorrichtungen zur Haarentfernung sind in Ihrem Aufbau und in ihrer Funktionsweise vergleichsweise komplex, teuer in der Herstellung, erfordern weiteres Zubehör oder sind in Ihrer Bedienung wenig intuitiv.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Haarentfernung der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine Enthaarungscreme zuverlässig auf einer bestimmten Stelle aufgebracht werden kann. Ferner soll die Vorrichtung einfach im Aufbau und in der Handhabung und günstig in der Herstellung sein.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach weist die in Rede stehende Vorrichtung zusätzlich ein Gestänge auf, wobei der Träger eine Aufnahme für das Gestänge aufweist.
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Das Gestänge kann dabei als Falt- oder Knickstab, ähnlich wie das Gestänge eines Zelts, als biegbarer vorgespannter Plastikstab, in einem Teil oder mehrgliedrig, oder auf andere dem Fachmann bekannte Weise ausgestaltet sein. Durch das Gestänge wird der Träger - nachdem das Gestänge in die Aufnahme des Trägers eingefädelt worden ist - besser handhabbar. Er lässt sich so positionieren, wie es der Benutzer wünscht. Der Träger wird dadurch besser ausrichtbar und lässt sich festhalten, insbesondere beim Auflegen des Körperteils in einer gewünschten Verwendungsposition des Trägers. Die Aufnahme kann dabei in Gestalt einer oder mehrerer Ösen, Laschen oder anderer bekannter Einrichtungen zum Einfädeln eines Gestänges ausgebildet sein, entweder integral mit dem Träger oder als zusätzliches Bauteil. Vorzugsweise umfasst der Träger zur Ausbildung der Aufnahme einen umgeschlagenen Randbereich, der einen Kanal zum Einfädeln des Gestänges bildet. Diese Ausführungsform ist besonders kostengünstig herstellbar. Außerdem lässt sich ein Gestänge sehr leicht in einen umgeschlagenen Randbereich der Folie einschieben, sobald eine Spitze des Gestänges einmal eingefädelt ist. Die auf einem inneren Bereich des Trägers liegende umgeschlagene Kante kann vorzugsweise angeklebt oder angeschweißt werden.
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Der Träger kann während der Einwirkzeit an dem Körperteil verbleiben und beeinträchtigt dort keine anderen Körperteile. Insbesondere Körperteile, die für einen einzelnen Benutzer schwer zugänglich sind - beispielsweise der Rücken des Benutzers - können durch den Träger mit Enthaarungscreme einfach bedeckt und enthaart werden. Die Bedienung der beanspruchten Vorrichtung ist durch eine Person allein möglich. Der Besuch eines teuren Enthaarungsstudios und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten entfallen. Der Träger kann dabei nicht nur daran angepasst sein, um welches Körperteil eines Benutzers es sich handelt, sondern kann darüber hinaus auch an verschiedene Größen des jeweiligen Körperteils angepasst sein. Vorzugsweise kann der Träger in einer Einheitsgröße verfügbar sein. Dabei kann der Träger beispielsweise auch eine an den Körperteil angepasste, im Wesentlichen formstabile Schale sein, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial.
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Nach einem Aspekt kann der Träger zumindest bereichsweise flexibel und/oder als Folie ausgebildet sein. Hautverträgliche Folien sind kostengünstig zu erwerben und leicht zu verarbeiten. Damit ist eine einfache Anpassung des Trägers an verschiedene Körpergrößen und/oder die Form verschiedener Körperteile möglich. Ferner eignet sich Folie für Einwegartikel, denn ein Träger, der nach einer Enthaarung mit Enthaarungscreme und Haaren bedeckt ist, wird schon aus Hygienegründen entsorgt werden wollen. Ein Recycling ist möglich.
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Nach einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Haarentfernung kann der Träger die Form eines ärmellosen Unterhemds aufweisen. Ärmellose Unterhemden werden auch Tank-Top, Achsel-Shirt oder Muskel-Shirt genannt. Diese Form eignet sich besonders gut für die Behandlung des Rückens eines Benutzers und weist überdies zwei Trägerteile auf, die der Benutzer greifen kann und die die Handhabung der Vorrichtung zur Haarentfernung vereinfachen.
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Vorzugsweise ist der Träger zusammenfaltbar oder aufrollbar ausgebildet. Auf diese Weise lässt sich der Träger beziehungsweise die Vorrichtung einfach verstauen und transportieren. Sie ist bei Bedarf durch einfaches Auseinanderfalten oder Entrollen schnell einsetzbar. Gerade bei einer Massenproduktion von Einwegartikeln lässt sich der Träger einfach falten oder rollen und verpacken.
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Vorzugsweise kann der Träger zwei sich gegenüberliegende Aufnahmen zum Einfädeln je eines Gestänges umfassen. Wird auf jeder Seite des Trägers ein Gestänge in eine Aufnahme eingefädelt, so lässt sich der Träger mit zwei Händen sehr einfach ausbreiten, straffen oder spannen. Die beiden Gestänge definieren dann zusammen mit dem Träger eine flache Ebene.
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Nach einem weiteren Aspekt umfasst die Vorrichtung zur Haarentfernung weiter ein Behältnis. Vorzugsweise lassen sich der Träger und/oder das Gestänge in dem Behältnis anordnen. Dabei kann der Träger insbesondere zusammengefaltet oder aufgerollt sein. Bei dem Behältnis kann es sich beispielsweise um eine kostengünstige und einfache Pappschachtel handeln. Somit lässt sich die Vorrichtung als Einwegartikel ausbilden und einfach lagern oder versenden. Denkbar ist auch das Anordnen mehrerer Vorrichtungen zur Haarentfernung in einem einzigen Behältnis. Während beispielsweise der Träger aus Hygienegründen als Einwegartikel ausgebildet sein kann, ist eine Wiederverwendung des Gestänges oder der beiden Gestänge denkbar. Somit können beispielsweise zwei Gestänge und zwei oder mehr, fünf oder mehr, oder zehn oder mehr Vorrichtungen zur Haarentfernung in einer Schachtel angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß wird darüber hinaus ein Verfahren zur Haarentfernung mit der beschriebenen Vorrichtung vorgeschlagen. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Ausbreiten des Trägers an einer Wand oder auf einem Untergrund, wobei die Seite, auf der die Enthaarungscreme aufgebracht ist, von der Wand oder dem Untergrund abgewandt ist, und Anlegen oder Auflegen des zu enthaarenden Körperteils auf die Seite des Trägers, auf der die Enthaarungscreme aufgebracht ist. Nach der erforderlichen Einwirkzeit, die bei herkömmlichen Enthaarungscremes beispielsweise drei bis zehn Minuten betragen kann, kann der Träger entfernt, vorzugsweise zusammengelegt und anschließend entsorgt werden. Der Benutzer kann den Körperteil abwaschen, abschrubben oder abduschen und sich an einer erfolgreichen und verbesserten Depilation erfreuen.
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Nach einem Aspekt des Verfahrens kann das Körperteil ein Rücken des Benutzers sein. Vorzugsweise kann das Verfahren weiter ein Ziehen an einem Bereich des Trägers, um den Träger zu positionieren, aufweisen. Dabei kann es sich vorzugsweise um ein Trägerteil des in Form eines Unterhemds ausgebildeten Trägers handeln. Auf diese Weise lässt sich der Träger auf vorteilhafte Weise in die gewünschte Verwendungsposition bringen, ausrichten oder festhalten. Er kann auf einem Boden, einer Wand, einer schiefen Ebene oder jedweder für den zu enthaarenden Körperteil geeigneten Unterlage - auch einer Matratze - positioniert werden. Ein Ziehen an einem Bereich des Trägers, insbesondere an einem Trägerteil des Unterhemdes, kann ebenfalls nützlich sein, um einen oberen Rücken oder einen Schulterbereich des Benutzers mit der auf dem Träger aufgebrachten Enthaarungscreme in Kontakt zu bringen.
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Vorzugsweise kann das Verfahren ferner ein Einfädeln des Gestänges in die Aufnahme umfassen, wobei der Träger mittels des Gestänges positioniert wird. Durch das Gestänge lässt sich der Träger einfacher handhaben. Die einen oder mehreren Gestänge lassen sich beispielsweise einfädeln, bevor der Träger ausgebreitet wird und können dann das Ausbreiten des Trägers vereinfachen. Denkbar ist auch das Einführen des einen oder der mehreren Gestänge in die Aufnahme oder Aufnahmen des bereits ausgebreiteten Trägers oder zum Zwecke des Ausbreitens des Trägers während des Ausbreitens. Weiter lässt sich der Träger während der Behandlung - also während der zu enthaarende Körperteil auf dem Träger aufgelegt wird und während der Einwirkzeit - festhalten, fixieren, ausrichten oder auf andere Weise positionieren, um ein Verrutschen des Trägers zu verhindern oder den Träger erstmalig oder wieder in eine gewünschte Position zu bringen.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die den Ansprüchen 1 und 7 jeweils nachgeordneten Ansprüche und anderseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Trägers einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem in Form eines Unterhemds ausgebildeten Träger,
- 2 eine beispielhafte Ausführungsform eines mehrgliedrigen Gestänges und
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem in Form eines Unterhemds ausgebildeten Träger mit zwei eingefädelten Gestängen.
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1 zeigt einen Träger 1 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Der Träger 1 ist an einen Rücken eines Benutzers (nicht abgebildet) angepasst und weist die Form eines Unterhemds auf. Der Träger 1 ist ferner als Folie ausgebildet. In einem Bereich 2 auf einer Seite 3 des Trägers 1 ist Enthaarungscreme 4 aufgebracht. Links und rechts des Bereichs befinden sich zwei sich gegenseitig gegenüberliegende Aufnahmen 5a, 5b zum Einfädeln je eines Gestänges (in 1 nicht abgebildet). Die Aufnahmen 5a, 5b sind jeweils als umgeschlagene Randbereiche ausgebildet, die an einer Naht 6 auf der Seite 3 des Trägers 1 aufgeschweißt sind. Zur Verwendung der Vorrichtung zur Haarentfernung kann der Träger 1 an einer Wand oder auf einem Untergrund (nicht abgebildet) ausgebreitet werden. Dabei ist die Seite 3, auf der die Enthaarungscreme 4 aufgebracht ist, von der Wand oder dem Untergrund abgewandt. Danach kann sich der Benutzer mit seinem zu enthaarenden Rücken auf die von der Wand oder dem Untergrund abgewandte - nach oben zeigende - Seite 3 des Trägers 1 legen, auf der die Enthaarungscreme 4 aufgebracht ist.
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Für den Benutzer ist es von Vorteil, wenn der Träger 1 vor der Behandlung in eine gewünschte Verwendungsposition gebracht und während der Behandlung in der gewünschten Verwendungsposition gehalten werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, kann der Benutzer an einem als Trägerteil 7 des Unterhemds ausgebildeten Bereich des Trägers 1 ziehen, um den Träger 1 zu positionieren.
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Nunmehr bezugnehmend auf 2 lässt sich der Träger (in 2 nicht dargestellt) bei einer Enthaarungsbehandlung noch besser und einfacher handhaben, wenn in die als umgeschlagene Randbereiche ausgebildeten Aufnahmen jeweils ein Gestänge 8 eingefädelt wird. Wenngleich jede Form von Stab verwendet werden kann, ist die in 2 gezeigte mehrgliedrige Ausführungsform schnell und einfach zusammen- und auseinanderbaubar und lässt sich leicht in einem Behältnis (nicht dargestellt) - verstauen, beispielsweise als Teil eines Einwegartikelsets in einer Schachtel. Das Gestänge 8 weist mehrere Gestängeglieder 9a, 9b, 9c, 9d auf. Dabei sind die Gestängeglieder 9a, 9b zunächst koaxial auszurichten. Daraufhin kann jeweils ein als Zapfen oder Vollzylinder ausgebildetes männliches Teil 10 in ein als Hohlzylinder ausgebildetes weibliches Teil 11 eingesteckt werden um mehrere Gestängeglieder 9a, 9b zumindest für die Dauer der Behandlung hinreichend fest miteinander zu verbinden und einen langen Stab zu bilden. Beispielhaft sind ebenfalls zwei verbundene Gestängeglieder 9c, 9d abgebildet.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Haarentfernung mit einem Träger 1 mit je einem in die Aufnahmen 5a, 5b eingeführten - beispielhaft dreigliedrigen - Gestänge 8. Ein Handhaben des Trägers 1 - beispielsweise durch Ziehen an den Trägerteilen 7 oder mittels der in die Aufnahmen 5a, 5b eingeführten Gestänge 8 - kann vor der Behandlung, beispielsweise zum Ausbreiten des Trägers 1 oder auch nach dem Ausbreiten des Trägers 1 zum besseren Festhalten des Trägers 1 geschehen.
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Schließlich sind in 3 Faltknicke 12 zu sehen, entlang welcher der Träger 1gefaltet werden kann. Dies kann einerseits nach der Herstellung geschehen, um den Träger 1 - gegebenenfalls zusammen mit den beiden Gestängen 8 oder weiterem Zubehör - in einem Behältnis, vorzugsweise einer Schachtel, für die Lagerung und den Versand anzuordnen. Andererseits kann der Träger nach der erfolgten Enthaarungsbehandlung zur Entsorgung oder zum Recycling zusammengefaltet werden.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Träger
- 2
- Bereich mit Enthaarungscreme
- 3
- Seite des Trägers
- 4
- Enthaarungscreme
- 5a, 5b
- Aufnahmen für Gestänge
- 6
- Naht
- 7
- Trägerteil
- 8
- Gestänge
- 9a, 9b, 9c, 9d
- Gestängeglieder
- 10
- Männliches Teil
- 11
- Weibliches Teil
- 12
- Faltknicke