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QUERVERWEIS AUF BEZOGENE ANMELDUNG
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der koreanischen Patentanmeldung Nr.
10-2017-0141533 , die am 27. Oktober 2017 eingereicht wurde und die hierdurch für alle Zwecke so einbezogen wird, als ob sie hier vollständig offenbart wäre.
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HINTERGRUND
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Technisches Gebiet
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Einige exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung beziehen sich auf eine Vorrichtung, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Medium zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors und insbesondere auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern von zu Wicklungen eines Mehrwicklungsmotors geführtem Strom und/oder einer Phasenversetzung des Stroms.
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Beschreibung des Standes der Technik
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Im Allgemeinen kann ein Gleichstrommotor einen Stator, der einen Magneten aufweist, und einen Rotor mit einer Wicklung enthalten. Die Wicklung des Rotors kann über eine Bürste mit einer externen Gleichstromquelle verbunden sein. Wenn sich der Rotor dreht, wird die Polarität der Verbindung zwischen der Bürste und der externen Energiequelle kontinuierlich geändert, und eine Richtung eines in dem Rotor erzeugten magnetischen Feldes wird kontinuierlich geändert. Das heißt, das magnetische Feld des Rotors verbleibt in einer vorbestimmten Polarität relativ zu einem magnetischen Feld des Stators, und somit kann der Motor ein Drehmoment erzeugen.
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Der Gleichstrommotor kann für ein elektronisches Servolenksystem (EPS-System, EPS = Electronic Power Steering) zum Bereitstellen einer Lenkunterstützungskraft für ein Fahrzeug verwendet werden. Es kann erforderlich sein, die Zuverlässigkeit des Motors sicherzustellen, indem eine hohe Energiedichte, ein hoher Wirkungsgrad und geringes Geräusch (geringe Vibrationen) erreicht werden. Beispielsweise kann es erforderlich sein, eine Drehmoment-Welligkeit zu verringern und zu dämpfen, die eine der Ursachen für Geräusche und Vibrationen ist, während der Motor in Betrieb ist.
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Die folgenden Ausführungsbeispiele werden mit Bezug auf diese und andere allgemeine Betrachtungen beschrieben. Auch ist darauf hinzuweisen, dass, obgleich relativ spezifische Probleme diskutiert wurden, die Ausführungsbeispiele nicht auf die Lösung der in dem Hintergrund identifizierten spezifischen Probleme beschränkt sein sollen.
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KURZFASSUNG
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Verschiedene exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung können eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors vorsehen, der durch Steuern von zumindest einem Strom von zumindest einer Wicklung normal betrieben werden kann, wenn zumindest eine der Wicklungen versagt.
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Einige exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung können eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern des Stroms und/oder einer Versetzung von Rotoren und/oder eines Motors, der mit Wicklungen der Rotoren gebildet ist, beispielsweise, aber nicht beschränkt hierauf, vertikal getrennten Rotoren mit einer Abschrägungsstruktur, vorsehen.
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Gemäß verschiedenen exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung kann eine Vorrichtung zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors aufweisen: einen Stromdetektor oder ein Stromerfassungsmodul, der/das konfiguriert ist zum Erfassen von Strömen mehrerer Wicklungen, wobei jede der mehreren Wicklungen mit einem entsprechenden Rotor assoziiert ist; eine Anomalitätsbestimmungsvorrichtung oder ein Anomalitätsbestimmungsmodul, die/das konfiguriert ist zum Bestimmen der Anomalität von zumindest einer der mehreren Wicklungen auf der Grundlage der Ströme der mehreren Wicklungen; eine Kompensationsberechnungseinheit, die konfiguriert ist zum Berechnen einer Stromphasenversetzung und/oder eines Kompensationsstroms von jeder der mehreren Wicklungen gemäß der bestimmten Anomalität; und eine Signalausgabeeinheit, die konfiguriert ist zum Ausgeben von Steuersignalen für die Steuerung von zumindest einer der mehreren Wicklungen gemäß der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms.
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Bei bestimmten exemplarischen Ausführungsbeispielen kann die Vorrichtung zum Steuern des Mehrwicklungsmotors weiterhin eine Anomalitätsspeichereinheit enthalten, die konfiguriert ist zum Speichern von Anomalitätszustandsinformationen der mehreren Wicklungen und zum Speichern der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms, die auf der Grundlage der Anomalitätszustandsinformationen berechnet wurden. Gemäß einigen exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung kann ein Verfahren zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors aufweisen: Erfassen von Strömen mehrerer Wicklungen, wobei jede der mehreren Wicklungen mit einem entsprechenden Rotor assoziiert ist; Bestimmen der Anomalität von zumindest einer der Wicklungen auf der Grundlage der Ströme der mehreren Wicklungen; Berechnen einer Stromphasenversetzung und/oder eines Kompensationsstroms jeder der mehreren Wicklungen gemäß der bestimmten Anomalität; und Ausgeben von Steuersignalen an zumindest eine der mehreren Wicklungen gemäß der Stromphasenversetzung und/oder dem Kompensationsstrom.
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Bei bestimmten exemplarischen Ausführungsbeispielen kann das Verfahren zum Steuern des Mehrwicklungsmotors weiterhin enthalten: Speichern von Anomalitätszustandsinformationen der mehreren Wicklungen und Speichern der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms, die auf der Grundlage der Anomalitätszustandsinformationen berechnet wurden.
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Ein Motor gemäß bestimmten exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung kann das Versetzen von Drehmoment oder Drehmomentwelligkeiten verringern.
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Weiterhin kann ein Motor gemäß einigen exemplarischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung ein gewünschtes Lenkdrehmoment aufrechterhalten, selbst wenn eine Wicklung versagt oder in einem anomalen Zustand ist.
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Diese Kurzfassung ist dazu vorgesehen, eine Auswahl von Konzepten in einer vereinfachten Form einzuführen, die nachfolgend weiter in der detaillierten Beschreibung beschrieben werden. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Kurzfassung Schlüsselmerkmale oder wesentliche Merkmale des beanspruchten Gegenstands identifiziert, noch ist beabsichtigt, dass sie verwendet wird, um den Bereich des beanspruchten Gegenstands zu beschränken.
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Figurenliste
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Die vorgenannten und andere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung werden ersichtlicher anhand der folgenden detaillierten Beschreibung, die in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen gegeben wird, in denen:
- 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung zeigt;
- 2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung zeigt; und
- 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Doppelwicklungsmotors nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung zeigt.
- 4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Doppelwicklungsmotors nach einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER EXEMPLARISCHEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Nachfolgend werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung im Einzelnen mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Die Vorteile und Merkmale der vorliegenden Offenbarung und Verfahren zum Erzielen derselben werden ersichtlich durch Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung, die nachfolgend im Einzelnen in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Jedoch ist die vorliegende Offenbarung nicht auf die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann in verschiedenen unterschiedlichen Formen implementiert sein. Die folgenden Ausführungsbeispiele sind nur dazu vorgesehen, die vorliegende Offenbarung zu vervollständigen und den Fachmann über den Bereich der vorliegenden Offenbarung vollständig zu informieren, und die vorliegende Offenbarung ist nur durch die angefügten Ansprüche definiert. In der gesamten Offenbarung bezeichnen dieselben oder gleiche Bezugszahlen dieselben oder gleiche Elemente.
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Während die Begriffe „erste“, „zweite“ und dergleichen verschiedene Elemente, Komponenten und/oder Abschnitte modifizieren können, ist es ersichtlich, dass derartige Elemente, Komponenten und/oder Abschnitte durch die vorgenannten Begriffe nicht beschränkt werden. Die vorgenannten Begriffe werden lediglich für den Zweck des Unterscheidens eines Elements, einer Komponente oder eines Abschnitts von anderen Elementen, Komponenten oder Abschnitten verwendet. Demgemäß ist es ersichtlich, dass ein erstes Element, eine erste Komponente oder ein erster Abschnitt wie nachfolgend erwähnt ein zweites Elemente, eine zweite Komponente oder ein zweiter Abschnitt innerhalb des technischen Geistes der vorliegenden Offenbarung sein können.
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Die hier verwendeten Begriffe dienen lediglich dem Zweck des Beschreibens von Ausführungsbeispielen, und es ist nicht beabsichtigt, dass sie die vorliegende Offenbarung beschränken. Die hier verwendeten Singularformen sollen Pluralformen einschließen, sofern der Kontext nicht klar etwas anderes anzeigt. Die hier verwendeten Ausdrücke „aufweist“ und/oder „aufweisend“ beziehen sich auf die Existenz einer offenbarten Komponente, eines Schritts, einer Operation und/oder eines Elements und schließen nicht die Existenz oder die Möglichkeit einer Hinzufügung einer/eines oder mehrerer anderer Komponenten, Schritte, Operationen und/oder Elemente aus.
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Nachfolgend wird die vorliegende Offenbarung im Einzelnen mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt ein Blockschaltbild einer Mehrwicklungsmotor-Steuervorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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Gemäß 1 kann eine Mehrwicklungsmotor-Steuervorrichtung 100 (z. B. eine Doppelwicklungsmotor-Steuervorrichtung) enthalten: einen oder mehrere Stromdetektoren (oder Stromerfassungsmodule) 110, eine Anomalitätsbestimmungsvorrichtung (oder ein Anomalitätsbestimmungsmodul, Fehlerbestimmungsvorrichtung oder Fehlerbestimmungsmodul) 120, eine Kompensationsberechnungsvorrichtung (oder ein Kompensationsberechnungsmodul) 130 und eine Signalausgabeeinheit (oder ein Signalausgabemodul) 140. Der Stromdetektor 110 kann konfiguriert sein, den Strom / die Ströme von zumindest einer oder jeder der mehreren Wicklungen zu erfassen. Jede der Wicklungen kann um jeden entsprechenden Rotor gewickelt sein. Beispielsweise können die mehreren Wicklungen eine erste Wicklung und eine zweite Wicklung umfassen. Die erste Wicklung ist eine Wicklung für einen ersten Rotor und kann um den ersten Rotor gewickelt sein, und die zweite Wicklung ist eine Wicklung für einen zweiten Rotor und kann um den zweiten Rotor gewickelt sein. Die Anomalitäts- oder Fehlerbestimmungsvorrichtung 120 kann konfiguriert sein, eine Anomalität von oder einen Fehler in zumindest einer der mehreren Wicklungen, wie der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, auf der Grundlage der Stromwerte der Wicklungen, die von dem Stromdetektor 110 erfasst werden, zu bestimmen. Die Begriffe „Anomalität“ und „anomal“ können eine Fehlfunktion, einen Fehler, einen Defekt und jeden Zustand, der nicht normal ist, einschließen. Die Kompensationsberechnungsvorrichtung 130 kann konfiguriert sein, eine Stromphasenversetzung und/oder einen Kompensationsstrom von zumindest einer oder jeder der mehreren Wicklungen, wie der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, gemäß der Anomalität oder dem Fehler, die von der Anomalitäts- oder Fehlerbestimmungsvorrichtung 120 bestimmt wurden, zu berechnen. Die Signalausgabeeinheit 140 kann konfiguriert sein, Steuersignale zum Steuern von zumindest einer der mehreren Wicklungen auf der Grundlage der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms auszugeben. Beispielsweise kann die Signalausgabeeinheit 140 konfiguriert sein, das/die Steuersignal(e) der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms zu zumindest einer von der ersten und der zweiten Wicklung als Antwort auf das oder gemäß dem Berechnungsergebnis der Kompensationsberechnungsvorrichtung 130 auszugeben.
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Die Mehrwicklungsmotor-Steuervorrichtung 100 kann weiterhin eine(n) Anomalitätsspeichereinheit oder -speicher 150 enthalten. Die Anomalitätsspeichereinheit 150 kann konfiguriert sein, Anomalitätszustandsinformationen der mehreren Wicklungen, zum Beispiel der ersten und der zweiten Wicklung, zu speichern und die Stromphasenversetzung und/oder den Kompensationsstrom, die auf der Grundlage der Anomalitätszustandsinformationen berechnet wurden, zu speichern.
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Bei einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann sich der erste Rotor in einem oberen Teil des Motors befinden und die erste Wicklung enthalten, und der zweite Rotor kann sich in einem unteren Teil des Motors befinden und die zweite Wicklung enthalten. Einer oder beiden von dem ersten und dem zweiten Rotor können beispielsweise, aber nicht beschränkt hierauf, eine Abschrägungsstruktur haben. Obgleich einige exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung zu Veranschaulichungszwecken als Doppelwindungstyp beschrieben wurden, können solche exemplarischen Ausführungsbeispiele als Mehrwicklungstyp implementiert sein, wie mit Dreifachwicklungen. Weiterhin können der erste und der zweite Rotor konfiguriert sein, unter einem vorbestimmten Winkel (θ) abgeschrägt zu sein, und θ ist ein Abschrägungswinkel zwischen dem ersten Rotor und dem zweiten Rotor. Der vorbestimmte Winkel (θ) kann vorher durch ein Experiment oder dergleichen in dem Fahrzeug gespeichert werden.
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Der Stromdetektor 110 kann konfiguriert sein, den zu zumindest einer oder jeder der mehreren Wicklungen, wie der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, oder zu zumindest einem oder jedem von dem ersten Rotor und dem zweiten Rotor zugeführten Strom zu messen oder zu erfassen. Beispielsweise kann die Messung des Stroms durch einen Stromsensor durchgeführt werden, der innerhalb einer Schaltung zum Messen des dem Motor durch eine Brückenschaltung zugeführten Treiberstroms angeordnet sein kann.
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Der Begriff „erfassen“ kann die Bedeutung des Erwerbs von entsprechenden Informationen einschließen. Der Begriff „erfassen“ kann nicht nur die direkte Erfassung durch den Stromdetektor 110 einschließen, sondern auch den Erwerb von durch eine externe Vorrichtung erfassten Informationen.
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Wenn zumindest einer der Ströme der mehreren Wicklungen, beispielsweise der Strom der ersten Wicklung und der Strom der zweiten Wicklung, kleiner als ein Schwellenwert ist, kann die Anomalitätsbestimmungsvorrichtung 120 bestimmen, dass zumindest eine der mehreren Wicklungen, wie zumindest eine von der ersten Wicklung und/oder der zweiten Wicklung, in einem anomalen Zustand ist. Beispielsweise kann der Schwellenwert auf 50% des dem ersten Rotor und dem zweiten Rotor zugeführten Gesamtstroms gesetzt werden, obwohl dies nicht erforderlich ist.
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Demgemäß kann in einem normalen Zustand, in welchem keine Anomalität in der Wicklung vorliegt oder die Anomalität innerhalb eines vorbestimmten Bereichs ist, der Strom von jeder von der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung 50% des Gesamtstroms sein, was bedeutet, dass sie einander gleich sind. Das heißt, der Gesamtstrom kann gleichmäßig verteilt und in dem gleichen Verhältnis der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung zugeführt werden.
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Die Kompensationsberechnungsvorrichtung 130 kann konfiguriert sein, den Kompensationsstrom und/oder die Stromphasenversetzung zu berechnen, die zumindest einer der mehreren Wicklungen (z. B. der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung), die als in dem normalen Zustand befindlich bestimmt wurden, zugeführt werden können. Beispielsweise kann der Kompensationsstrom in einen Bereich von 50% bis 100% des Gesamtstroms gesetzt werden. Das heißt, um den Strom einer Wicklung, die eine Anomalität, wie einen Kurzschluss, hat, zu kompensieren, kann der Kompensationsstrom mit dem Stromwert von 50% bis 100% des Gesamtstroms zu der normalen Wicklung von der ersten und der zweiten Wicklung zugeführt werden. Wenn beispielsweise bestimmt wird, dass die erste Wicklung in einem anomalen Zustand ist, können der zweiten Wicklung 100% des Gesamtstroms zugeführt werden. Alternativ können, wenn bestimmt wird, dass die erste Wicklung in einem anomalen Zustand ist, der zweiten Wicklung 80% des Gesamtstroms zugeführt werden.
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Weiterhin können, um eine Verzahnungsdrehmomentwelligkeit oder Drehmomentwelligkeit zu reduzieren, nicht nur der Kompensationsstrom, sondern auch die Stromphasenversetzung der normalen Wicklung unter den mehreren Wicklungen zugeführt werden.
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Bei einem exemplarischen Ausführungsbeispiel, bei dem die erste Wicklung eine Wicklung des oberen Rotors, das heißt des ersten Rotors, ist und die zweite Wicklung eine Wicklung des unteren Rotors, das heißt des zweiten Rotors, ist, kann, wenn die erste Wicklung normal ist und die zweite Wicklung anomal ist, der Kompensationsstrom der ersten Wicklung zugeführt werden, und ein positiver Wert (+) der Stromphasenversetzung kann der ersten Wicklung zugeführt werden.
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Andererseits kann, wenn die erste Wicklung anomal ist und die zweite Wicklung normal ist, der Kompensationsstrom der zweiten Wicklung zugeführt werden, und ein negativer Wert (-) der Stromphasenversetzung kann der zweiten Wicklung zugeführt werden.
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Die Signalausgabeeinheit 140 kann konfiguriert sein, ein Steuersignal für die Eingabe der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms in die normale Wicklung unter den mehreren Wicklungen zu erzeugen und auszugeben.
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Weiterhin kann, wenn die erste Wicklung oder die zweite Wicklung in einem anomalen Zustand ist, die Anomalitätsspeichereinheit 150 die Stromphasenversetzung und/oder den Kompensationsstrom auf der Basis von gespeicherten Informationen ohne einen komplexen Berechnungsprozess herausziehen, ein Steuersignal zur Eingabe der herausgezogenen Stromphasenversetzung und/oder des herausgezogenen Kompensationsstroms in die normale Wicklung unter den mehreren Wicklungen erzeugen und das erzeugte Steuersignal zu der Signalausgabeeinheit 140 senden. Alternativ kann die Signalausgabeeinheit 140 konfiguriert sein, die Stromphasenversetzung und/oder den Kompensationsstrom gemäß Informationen, die in der Anomalitätsspeichereinheit 150 gespeichert sind, herauszuziehen und ein Steuersignal zu erzeugen, um dieses zu der normalen Wicklung unter den mehreren Wicklungen zu senden.
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Der Stromdetektor 110, die Fehlerbestimmungsvorrichtung 120, die Kompensationsberechnungsvorrichtung 130, die Signalausgabeeinheit 140 und die Anomalitätsspeichereinheit 150 können Hardware, Software oder eine Kombination aus Hardware und Software sein. Ein „Modul“ und/oder eine „Einheit“ kann sich auf ein/eine auf Hardware basierende(s) Modul/ Einheit, auf ein/eine auf Software basierende(s) Modul/Einheit oder auf eine Kombination aus Hardware und Software beziehen. Ausführungsbeispiele eines/einer auf Hardware basierenden Moduls/Einheit oder Hardware können unabhängige Komponenten, wie Chipsätze, spezielle Schaltungen, Prozessoren und eine oder mehrere Speichervorrichtungen enthalten, während ein/eine auf Software basierende(s) Modul/Einheit oder Software Teil eines Programmcodes oder mit dem Programmcode, der spezifische programmierte Befehle enthält, verbunden sein kann. Ein Modul / eine Einheit (ob Hardware, Software oder eine Kombination hiervon) kann dazu gestaltet sein, eine oder mehrere bestimmte Funktionen oder Routinen zu implementieren oder auszuführen.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Mehrwicklungsmotors nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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In einem Stromerfassungsschritt S200 können die Ströme der mehreren Wicklungen erfasst werden. In dem Fall des Doppelwicklungsmotors kann der Strom von jeder von einer ersten Wicklung, die eine Wicklung eines ersten Rotors ist, und einer zweiten Wicklung, die eine Wicklung eines zweiten Rotors ist, erfasst werden.
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In einem Anomalitätsbestimmungsschritt S210 kann die Anomalität von zumindest einer der mehreren Wicklungen, wie der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, auf der Grundlage der Ströme der mehreren Wicklungen (z. B. des Stroms der ersten Wicklung und des Stroms der zweiten Wicklung), die im Schritt S210 erfasst wurden, bestimmt werden.
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In einem Kompensationsberechnungsschritt S220 können eine Stromphasenversetzung und/oder ein Kompensationsstrom, die jeder der mehreren Wicklungen, z. B. der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, zugeführt werden können, gemäß der im Schritt S210 bestimmten Anomalität berechnet werden.
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In einem Signalausgabeschritt S240 können ein oder mehrere Steuersignale, die mit der Stromphasenversetzung und/oder dem Kompensationsstrom assoziiert sind, zu zumindest einer der mehreren Wicklungen, wie der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, gemäß dem Berechnungsergebnis des Schritts 220 ausgegeben werden.
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Das Verfahren zum Steuern des Mehrwicklungsmotors nach einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung kann weiterhin einen Anomalitätsspeicherschritt S230 des Speicherns von Anomalitätszustandsinformationen der mehreren Wicklungen, beispielsweise der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung, und des Speicherns der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms, die auf der Grundlage der Anomalitätszustandsinformationen berechnet wurden, enthalten.
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Einige exemplarische Ausführungsbeispiele jedes Schritts des Verfahrens zum Steuern des Doppelwicklungsmotors werden mit Bezug auf 3 beschrieben.
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3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern eines Doppelwicklungsmotors nach einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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Der Stromerfassungsschritt S200 aus 2 kann die Schritte S300 und S310 aufweisen.
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Im Schritt S300 wird der Strom von jeder von der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung erfasst, gemessen oder abgetastet.
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Im Schritt S310 können der Strom und/oder die Stromphasenversetzung von jeder von der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung auf der Grundlage des erfassten Stroms herausgezogen werden.
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Der Anomalitätsbestimmungsschritt S200 aus 2 kann die Schritte S320, S330 und S340 aufweisen.
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Der Schritt S320 bestimmt, ob der Strom der ersten Wicklung oder der Strom der zweiten Wicklung kleiner als ein Schwellenwert ist.
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Beispielsweise kann der Schwellenwert 50% des dem ersten Rotor und dem zweiten Rotor zugeführten Gesamtstroms betragen, obgleich dies nicht erforderlich ist.
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Wenn der Strom von zumindest einer von der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung im Wesentlichen identisch mit dem Schwellenwert ist, wird im Schritt S340 bestimmt, dass die erste Wicklung und die zweite Wicklung normal sind, und der Prozess kehrt zum Schritt S300 zurück.
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Wenn andererseits der Strom von zumindest einer von der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung kleiner als der Schwellenwert ist, wird im Schritt S330 bestimmt, dass die erste Wicklung oder die zweite Wicklung in einem anomalen Zustand ist.
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Wenn beispielsweise der Strom der ersten Wicklung kleiner als der Schwellenwert ist und der Strom der zweiten Wicklung im Wesentlichen identisch mit dem Schwellenwert ist, kann bestimmt werden, dass die erste Wicklung in dem anomalen Zustand ist und die zweite Wicklung in dem normalen Zustand ist.
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Der Kompensationsberechnungsschritt S220 aus 2 kann den Schritt S350 aufweisen. Im Schritt S350 werden der Stromphasen-Versetzungswert und/oder der Kompensationsstrom der normalen Wicklung, der wie in einem normalen Zustand bei der ersten und der zweiten Wicklung bestimmt wird, berechnet.
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Weiterhin kann der Fehlerspeicherschritt S230 in 2 den Schritt S360 aufweisen. Im Schritt S360 werden Anomalitätszustandsinformationen der ersten Wicklung und der zweiten Wicklung gespeichert, und die Stromphasenversetzung und/oder der Kompensationsstrom, die auf der Grundlage des anomalen Zustands berechnet wurden, werden gespeichert.
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Beispielsweise können die Stromphasenversetzung und/oder der Kompensationsstrom auf der Grundlage der gespeicherten Informationen ohne einen komplexen Berechnungsprozess herausgezogen werden, und ein Steuersignal kann erzeugt werden, um die herausgezogene Stromphasenversetzung und/oder den herausgezogenen Kompensationsstrom in die normale Wicklung von der ersten und der zweiten Wicklung einzugeben.
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Der Signalausgabeschritt S240 aus 2 kann die Schritte S370 und S380 aufweisen. Im Schritt S370 können die Steuersignale der Stromphasenversetzung und/oder des Kompensationsstroms beispielsweise, aber nicht beschränkt hierauf, in Stromsteuervorrichtungen des ersten und des zweiten Rotors ausgegeben werden.
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Dann kann im Schritt S380, indem gemäß dem Steuersignal der Kompensationsstrom und/oder die Stromphasenversetzung der ersten Wicklung oder der zweiten Wicklung zugeführt werden, der die Wicklungen enthaltende Motor normal betrieben werden.
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Wie vorstehend beschrieben ist, kann ein Motor nach bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Offenbarung das Verzahnungsdrehmoment oder Drehmomentwelligkeiten reduzieren und kann ein gewünschtes Lenkdrehmoment aufrechterhalten, selbst wenn eine der Wicklungen versagt.
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Weiterhin können eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern eines Doppelwicklungsmotors nach der vorliegenden Offenbarung ein elektronisches Servolenksystem zum Steuern des Lenkens eines Fahrzeugs konfigurieren und können für jeden Motor mit mehreren Wicklungen angewendet werden.
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4 zeigt ein Beispiel für einen Doppelwicklungsmotor nach einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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Bei einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann sich der erste Rotor (411) in einem oberen Teil des Motors (400) befinden und die erste Wicklung enthalten, und der zweite Rotor (412) kann sich in einem unteren Teil des Motors (400) befinden und die zweite Wicklung enthalten. Einer oder beide von dem ersten und dem zweiten Rotor (411, 412) können beispielsweise, aber nicht hierauf beschränkt, eine Abschrägungsstruktur haben. Der Motor kann mit einer Abschrägungsstruktur konfiguriert sein. Der Abschrägungswinkel (θ) kann vorher in dem Fahrzeug durch ein Experiment oder dergleichen gespeichert werden.
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Selbst wenn vorstehend beschrieben wurde, dass sämtliche Komponenten eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Offenbarung als eine einzige Einheit gekoppelt sind oder gekoppelt sind, um als eine einzige Einheit betrieben zu werden, ist die vorliegende Offenbarung nicht notwendigerweise auf ein derartiges Ausführungsbeispiel beschränkt. Das heißt, zumindest zwei Elemente von sämtlichen strukturellen Elementen können selektiv vereinigt sein und betrieben werden, ohne den Bereich der vorliegenden Offenbarung zu verlassen.
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Die vorstehenden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung wurden nur zu veranschaulichenden Zwecken beschrieben, und für den Fachmann ist offensichtlich, dass verschiedene Modifikationen und Änderungen bei diesen vorgenommen werden können, ohne den Bereich und den Geist der Offenbarung zu verlassen. Der Bereich der vorliegenden Offenbarung ist auf der Grundlage der begleitenden Ansprüche in einer solchen Weise auszulegen, dass alle technischen Ideen, die innerhalb des zu den Ansprüchen äquivalenten Bereichs enthalten sind, zu der vorliegenden Offenbarung gehören.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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