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Die Erfindung betrifft eine Kunststoffblattfeder mit einem länglichen Federblatt aus faserverstärktem Kunststoff, dessen einander gegenüberliegende Blattoberflächen eine Zugseite und eine dieser gegenüberliegende Druckseite des Federblatts definieren, wobei das Federblatt auf seiner Druckseite wenigstens eine durch zwei in einer Federblattlängsrichtung einander gegenüberliegende Wandflächen begrenzte Aussparung aufweist.
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Eine derartige Kunststoffblattfeder ist jeweils aus einer der Druckschriften
JP S58-61 343 A ,
JP S57-47 044 A ,
US 5 341 965 A oder
DE 30 35 894 A1 bekannt. Bei den ersten drei genannten Druckschriften dient eine oder dienen mehrere Aussparungen in den Endbereichen der Kunststoffblattfedern zum Anordnen eines weiteren Bau- oder Befestigungsteils. In der letztgenannten Druckschrift bewirken die wabenartig gestalteten Aussparungen eine Versteifung der Kunststoffblattfeder.
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Blattfederpakete, die zur Erzielung einer progressiven Federrate mehrere Blattfedern aus Stahl unterschiedlicher Länge aufweisen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dieses Konzept ist für Kunststoffblattfedern aber nicht gut geeignet und führt bei Dauerbelastung regelmäßig zu Problemen. Der Grund dafür besteht insbesondere darin, dass bei einem Blattfederpaket aus Kunststoffblattfedern zwischen den aneinander anliegenden Federblättern eingedrungene Schmutzpartikel die Federblätter auf Dauer beschädigen können.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine, insbesondere dauerbelastbare, Kunststoffblattfeder mit progressiver Federrate zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kunststoffblattfeder nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Kunststoffblattfeder sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung gegeben.
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Die eingangs genannte Kunststoffblattfeder mit einem länglichen Federblatt aus faserverstärktem Kunststoff, dessen einander gegenüberliegende Blattoberflächen eine Zugseite und eine dieser gegenüberliegende Druckseite des Federblatts definieren, wobei das Federblatt auf seiner Druckseite wenigstens eine durch zwei in einer Federblattlängsrichtung einander gegenüberliegende Wandflächen begrenzte Aussparung aufweist.
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Wird das Federblatt derart gebogen, dass es auf seiner Druckseite in Federblattlängsrichtung gestaucht wird, bewegen sich die Wandflächen aufeinander zu. Bildet die Aussparung z.B. einen Freiraum, legen sich bei weiterer Biegung des Federblatts die Wandflächen zumindest bereichsweise aneinander an, sodass die Steifigkeit des Federblatts erhöht ist und es einer weiteren Biegung des Federblatts einen größeren Widerstand entgegensetzt. Somit ist eine Progression der Federrate erzielbar.
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Zwischen den einander gegenüberliegenden Wandflächen und/oder in der oder jeder Aussparung kann ein verformbares und/oder elastisches Füllmaterial angeordnet sein. Die Aussparung kann vollständig oder teilweise mit dem Füllmaterial ausgefüllt sein. Das Füllmaterial kann als ein elastomeres Material, ein Elastomer, ein Gummimaterial und/oder ein Schaum bzw. poröses Material ausgebildet sein. Ist die Aussparung z.B. mit einem, vorzugsweise elastischen, Füllmaterial gefüllt, so kann dieses mit zunehmender Biegung des Federblatts in zunehmenden Maße komprimiert, gestaucht und/oder verformt werden. Somit setzt das Füllmaterial einer zunehmenden Biegung einen zunehmenden Widerstand entgegen. Auch hierdurch ist eine Progression der Federrate erzielbar.
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Gemäß einer Weiterbildung sind ein Bereich der Zugseite und ein Bereich der Druckseite aus unterschiedlichen Materialien und/oder mit mindestens einer unterschiedlichen Eigenschaft ausgebildet. Hierbei kann es sich bei der Eigenschaft um eine abweichende physikalische Größe und/oder Materialeigenschaft handeln. Somit können die Zugseite und die Druckseite mit voneinander abweichenden Materialien und/oder Eigenschaften realisiert sein. Hierdurch kann ebenfalls eine, insbesondere zusätzliche, Progression der Federrate erzielt werden.
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Da die Kunststoffblattfeder kein Blattfederpaket aufweist, existieren insbesondere keine aneinander anliegenden Federblätter, zwischen die Schmutzpartikel eindringen könnten. Somit ist die Kunststoffblattfeder auch für Dauerbelastungen unter Einfluss von Schmutzpartikeln geeignet.
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Bei den Fasern des faserverstärkten Kunststoffs handelt es sich bevorzugt um Kurzfasern und/oder um Langfasern und/oder um Endlosfasern. Beispielsweise handelt es sich bei den Fasern des faserverstärkten Kunststoffs um Glasfasern und/oder um Kohlenstofffasern und/oder um Aramidfasern und/oder um Basaltfasern und/oder um Naturfasern. Bei dem Kunststoff des faserverstärkten Kunststoffs handelt es sich bevorzugt um einen thermoplastischen Kunststoff oder um einen duroplastischen Kunststoff und/oder um ein Kunstharz. Die Fasern oder die Faserverstärkung des Kunststoffes können bzw. kann unidirektional in Längsrichtung des Federblattes oder multidirektional ausgebildet sein. Innerhalb des Federblattes, insbesondere im Bereich der Zugseite einerseits und im Bereich der Druckseite andererseits, können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden, beispielsweise verschiedene Kunststoffe, Halbzeuge, Fasern und/oder Orientierungen der Fasern.
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Gemäß einer Weiterbildung weist das Federblatt auf seiner Druckseite mehrere, jeweils durch zwei in Federblattlängsrichtung einander gegenüberliegende Wandflächen begrenzte Aussparungen auf. Insbesondere ist durch Form und/oder die Anzahl und/oder die Position der Aussparungen die Progression der Federrate definierbar und/oder gezielt einstellbar.
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Die oder jede Aussparung erstreckt sich bevorzugt von der Druckseite des Federblatts aus und/oder von der druckseitigen Blattoberfläche des Federblatts aus in das Federblatt hinein. Beispielsweise bildet die oder jede Aussparung einen sich, insbesondere von der Druckseite des Federblatts aus und/oder von der druckseitigen Blattoberfläche des Federblatts aus, in das Federblatt hinein erstreckenden Spalt oder Schlitz. Vorzugsweise erstreckt sich oder verläuft die oder jede Aussparung quer oder orthogonal zur druckseitigen Blattoberfläche des Federblatt und/oder in Richtung auf die Zugseite des Federblatts, insbesondere in das Federblatt hinein. Bei den in Längsrichtung einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Aussparung handelt es sich insbesondere um Wandflächen des Federblatts. Bevorzugt bilden die in Längsrichtung einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Aussparung einen integralen Bestandteil des Federblatts. Die Zugseite des Federblatts ist vorzugsweise frei von Aussparungen.
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Gemäß einer Ausgestaltung bildet die oder jede Aussparung oder bildet wenigstens eine der Aussparungen oder bilden mehrere der Aussparungen einen oder jeweils einen Freiraum. Die oder jede als Freiraum ausgebildete Aussparung ist vorzugsweise mit Luft gefüllt. Ergänzend oder alternativ ist die oder jede Aussparung oder wenigstens eine der Aussparungen oder wenigstens eine andere der Aussparungen oder sind mehrere der Aussparungen oder mehrere andere der Aussparungen beispielsweise mit einem Füllmaterial, insbesondere ganz oder teilweise oder zumindest teilweise, gefüllt. Bei dem Füllmaterial handelt es sich z.B. um ein elastisches Material und/oder um ein elastomeres Material und/oder um Gummi und/oder um einen Schaum. Wird das Federblatt derart gebogen, dass es auf seiner Druckseite in Federblattlängsrichtung gestaucht wird, bewegen sich die Wandflächen aufeinander zu. Somit wird auch das Füllmaterial komprimiert, sodass es einer zunehmenden Biegung einen zunehmenden Widerstand entgegen setzt.
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Erfindungsgemäß sind die einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Aussparung oder mehrerer der Aussparungen durch eine das Federblatt auf seiner Druckseite in Federblattlängsrichtung stauchende Biegung des Federblatts, insbesondere zumindest bereichsweise, aneinander anlegbar. Bevorzugt bildet oder bilden diese Aussparung oder Aussparungen, vorzugsweise jeweils, den oder einen Freiraum oder einen der Freiräume.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist das Federblatt in Federblattlängsrichtung, insbesondere zumindest bereichsweise oder vollständig, bogenförmig ausgebildet. Bevorzugt ist somit die zugseitige Blattoberfläche des Federblatts, insbesondere zumindest bereichsweise oder vollständig, konkav ausgebildet. Vorzugsweise ist somit die druckseitige Blattoberfläche des Federblatts, insbesondere zumindest bereichsweise oder vollständig, konvex ausgebildet.
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Gemäß einer Weiterbildung sind die einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Aussparung durch eine die Krümmung des, vorzugsweise bogenförmig ausgebildeten, Federblatts verringernde Biegung des Federblatts, insbesondere zumindest bereichsweise, aneinander anlegbar. Bevorzugt bildet oder bilden diese Aussparung oder Aussparungen, vorzugsweise jeweils, den oder einen Freiraum oder einen der Freiräume.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist die oder jede Aussparung durch eine in die druckseitige Blattoberfläche des Federblatts eingebrachte Vertiefung oder Nut gebildet. Hierdurch ist insbesondere ein kompakter Aufbau der Kunststoffblattfeder erzielbar. Bevorzugt erstrecken sich dabei die Wandflächen, insbesondere in dem oder einem konvexen Bereich der druckseitigen Blattoberfläche, von der druckseitigen Blattoberfläche des Federblatts aus in das Federblatt hinein. Alternativ sind auf der Druckseite des Federblatts z.B. zwei oder mehrere, in Federblattlängsrichtung im Abstand zueinander angeordnete und die Wandflächen aufweisende Vorsprünge vorgesehen, wobei die oder jede Aussparung zwischen den beiden oder zwischen zwei oder zwischen zwei benachbarten der Vorsprünge vorgesehen ist. Hierdurch ist es insbesondere möglich, dem Federblatt eine größere resultierende Dicke zu verleihen. Die Vorsprünge bilden insbesondere einen integralen Bestandteil des Federblatts. Beispielsweise sind die Vorsprünge jeweils keilförmig ausgebildet, vorzugsweise derart, dass sie sich jeweils mit zunehmendem Abstand von der Zugseite des Federblatts verjüngen. Alternativ sind Vorsprünge z.B. jeweils pilzförmig ausgebildet, vorzugsweise derart, dass sie jeweils einen Ständer und einen sich an diesen anschließenden Kopf aufweisen, der in Federblattlängsrichtung über den Ständer hinausragt. Bevorzugt sind die Köpfe an der Zugseite abgewandten Enden der Vorsprünge vorgesehen. Vorzugsweise bilden die Köpfe freie Enden Vorsprünge. Es sind aber auch andere Geometrien der Vorsprünge möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung sind die Aussparungen geometrisch gleich oder unterschiedlich gestaltet. Durch die Formgebung der Aussparungen ist insbesondere die Progression der Federrate definierbar und/oder gezielt einstellbar.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist die oder jede Aussparung keilförmig ausgebildet, sodass insbesondere die oder jede Aussparung sich in Richtung auf die Zugseite des Federblatts verjüngt und/oder die einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Aussparung in Richtung auf die Zugseite des Federblatts zusammenlaufen. Hierdurch ist insbesondere erzielbar, dass sich die einander gegenüberliegenden Wandflächen der oder jeder Ausnehmung mit zunehmender Biegung mit einer zunehmenden Fläche aneinander anlegen. Somit ist die Progression der Federrate beeinflussbar.
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Bevorzugt ist die oder jede Aussparung in Richtung auf die Zugseite des Federblatts verschlossen und in die entgegengesetzte Richtung offen. Insbesondere ist die oder jede Aussparung an ihrem der Zugseite abgewandten und/oder der Druckseite zugewandten Ende offen. Vorzugsweise weist das Federblatt zwei in einer Federblattquerrichtung einander gegenüberliegende und sich jeweils von der zugseitigen Blattoberfläche des Federblatts bis zur druckseitigen Blattoberfläche des Federblatts erstreckende Seitenflächen auf. Insbesondere ist die oder jede Aussparung in der oder einer Federblattquerrichtung, vorzugsweise beidseitig, offen.
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Gemäß einer Weiterbildung ist das Federblatt bezüglich einer quer oder senkrecht zur Federblattlängsrichtung verlaufenden Querebene asymmetrisch ausgebildet. Alternativ kann das Federblatt bezüglich der quer oder senkrecht zur Federblattlängsrichtung verlaufenden Querebene spiegelsymmetrisch ausgebildet sein. Die Querebene liegt vorzugsweise in einem in Federblattlängsrichtung mittleren Bereich des Federblatts. Bevorzugt ist das Federblatt bezüglich einer in Federblattlängsrichtung verlaufenden Längsebene spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Längsebene verläuft vorzugsweise quer oder senkrecht zur Querebene und/oder zur Federblattquerrichtung und/oder zum Federblatt und/oder zu den Blattoberflächen des Federblatts.
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Gemäß einer Ausgestaltung variiert die Dicke des Federblatts in Federblattlängsrichtung. Beispielsweise nimmt die Dicke des Federblatts mit zunehmenden Abstand zur Querebene und/oder mit zunehmendem Abstand zu dem oder einem in Federblattlängsrichtung mittleren Bereich des Federblatts ab. Alternativ ist die Dicke des Federblatts in Federblattlängsrichtung z.B. konstant. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Federblatt in einem mittleren Bereich eine erste Dicke und in zwei vom mittleren Bereich und voneinander weg abragenden Seiten- oder Endbereichen eine weitere oder zweite Dicke auf, die von der ersten Dicke verschieden ist.
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Insbesondere ist die erste Dicke größer als die weitere oder zweite Dicke. Vorzugsweise hat der mittlere Bereich eine konstante bzw. gleichbleibende erste Dicke und/oder die Seitenbereiche haben eine konstante bzw. gleichbleibende weitere oder zweite Dicke. Die unterschiedlichen Dicken können in einem Übergangsbereich stufenartig oder kontinuierlich ineinander übergehen.
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Die Kunststoffblattfeder ist bevorzugt für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, vorgesehen und/oder in diesem montiert. Vorteilhaft sind an den längsseitigen Enden des Federblatts Montagebereiche und/oder Montageelemente vorgesehen, mittels welchen das Federblatt an einem oder an wenigstens einem oder jeweils an einem Bauteil montiert oder montierbar ist, welches insbesondere ein Fahrzeugteil oder Maschinenteil ist. Bevorzugt ist an dem oder einem in Federblattlängsrichtung mittleren Bereich des Federblatts ein, insbesondere anderer, Montagebereich und/oder ein, insbesondere anderes, Montageelement vorgesehen, mittels welchen das Federblatt an einem, insbesondere anderen, Bauteil montiert oder montierbar ist, welches insbesondere ein Fahrzeugteil oder Maschinenteil ist. Die Montagebereiche und/oder Montageelemente umfassen z.B. Löcher, Hülsen, Haken, Flansche oder Stifte. Bei den längsseitigen Enden des Federblatts handelt es sich insbesondere die Enden des Federblatts in Federblattlängsrichtung.
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Gemäß einer Ausführungsform wird die progressive Einfederkennlinie oder Federrate insbesondere dadurch realisiert, dass im Federblatt und/oder in dessen Federblattkörper, welches oder welcher aus faserverstärktem Kunststoff besteht, Aussparungen, z.B. in Form von Freiräumen, vorgesehen sind, die vorzugsweise orthogonal zur druckseitigen Blattoberfläche und/oder in Richtung der Federbewegung ausgerichtet sind. Die Aussparungen sind insbesondere auf der unteren Seite und/oder der Druckseite des Federblatts vorgesehen. Beispielsweise sind die Aussparungen als keilförmige (V-förmige) Spalte ausgebildet. Bei einer die Druckseite des Federblatts in Federblattlängsrichtung kompaktierenden und/oder stauchenden Einfederung oder Biegung des Federblatts, werden die Spalte geschlossen. Dabei nimmt durch den Kontakt der in Federblattlängsrichtung einander gegenüberliegenden Spaltflächen und/oder Wandflächen die Steifigkeit des Federblatts und/oder der Kunststoffblattfeder zu. Die Geometrie oder Form der Aussparungen ist insbesondere derart gewählt, dass Spannungsspitzen am Boden oder Scheitelpunkt der Aussparungen und/oder an den Kontaktbereichen der Aussparungen reduzierbar sind. Ferner kann durch die Anzahl, den Abstand, die Höhe sowie die Stärke und die Form der Aussparungen der progressive Verlauf der Federrate eingestellt werden. Die Wahl eines möglichen Füllmaterials in der Aussparung oder den Schlitzen kann die Progression der Federrate ebenfalls beeinflussen. Bei Verwendung eines Füllmaterials in der Aussparung oder in den Schlitzen kann bei einer die Druckseite des Federblatts in Federblattlängsrichtung kompaktierenden und/oder stauchenden Einfederung oder Biegung des Federblatts das Füllmaterial einen zusätzlichen Widerstand leisten. Hierdurch kann ein gewünschtes Progressionsverhalten erreicht werden. Insbesondere verhindert das Füllmaterial ein Eindringen von Partikeln und/oder Schmutz in die Aussparung oder die Schlitze.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Kunststoffblattfeder gemäß einer ersten Ausführungsform im unbelasteten Zustand,
- 2 eine Seitenansicht der Kunststoffblattfeder gemäß der ersten Ausführungsform im belasteten und/oder gebogenen Zustand,
- 3 eine teilweise Seitenansicht einer Kunststoffblattfeder gemäß einer zweiten Ausführungsform und
- 4 eine teilweise Seitenansicht einer Kunststoffblattfeder gemäß einer dritten Ausführungsform.
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Aus 1 ist eine Kunststoffblattfeder 1 gemäß einer ersten Ausführungsform ersichtlich, die ein längliches Federblatt 2 aus faserverstärktem Kunststoff aufweist, dessen einander gegenüberliegende Blattoberflächen 3 und 4 eine Zugseite 5 und eine dieser gegenüberliegende Druckseite 6 des Federblatts 2 definieren. Das Federblatt 2 ist in einer Federblattlängsrichtung x bogenförmig ausgebildet, sodass die zugseitige Blattoberfläche 3 des Federblatts 2 konkav und die druckseitige Blattoberfläche 4 des Federblatts 2 konvex ausgebildet ist. Ferner weist das Federblatt 2 auf seiner Druckseite 6 mehrere, jeweils durch zwei in Federblattlängsrichtung x einander gegenüberliegende Wandflächen 7 und 8 begrenzte Aussparungen 9 auf, die jeweils durch eine in die druckseitige Blattoberfläche 4 des Federblatts 2 eingebrachte Vertiefung gebildet sind. Jede Aussparung 9 ist dabei keilförmig ausgebildet und verjüngt sich in Richtung auf die Zugseite 5 des Federblatts 2, sodass die einander gegenüberliegenden Wandflächen 7 und 8 jeder Aussparung 9 in Richtung auf die Zugseite 5 des Federblatts 2 zusammenlaufen. Ferner sind die Aussparungen 9 jeweils in Richtung auf die Zugseite 5 des Federblatts 2 verschlossen und in die entgegengesetzte Richtung offen. Auch sind die Aussparungen 9 jeweils in einer Federblattquerrichtung beidseitig offen, die hier senkrecht zu Zeichenfläche verläuft. Die Aussparungen 9 sind als Freiräume ausgebildet und mit Luft gefüllt.
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Das Federblatt 2 weist einen in Federblattlängsrichtung x mittleren Bereich 10 auf. Ferner variiert die Dicke d des Federblatts in Federblattlängsrichtung x, wobei die Dicke d des Federblatts 2 mit zunehmenden Abstand vom mittleren Bereich 10 des Federblatts 10 abnimmt.
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An den längsseitigen Enden des Federblatts 2 sind Montagelemente 12 vorgesehen, mittels welchen das Federblatt 2 an wenigstens einem Bauteil (nicht gezeigt) befestigbar ist, welches insbesondere ein Fahrzeugteil ist. Zur Befestigung des Federblatts 2 an dem wenigstens einen Bauteil ist an einem der Montageelemente 12 ein Federschäkel 14 schematisch angedeutet. Ferner ist im mittleren Bereich 10 an dem Federblatt 2 ein Montagelement 13 vorgesehen, mittels welchen das Federblatt 2 an einem anderen Bauteil (nicht gezeigt) befestigbar ist, welches insbesondere ein Fahrzeugteil ist.
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Die Funktion der Kunststoffblattfeder 1 wird nachfolgend beschrieben. Ist das Federblatt 2 in seinem mittleren Bereich 10, vorzugsweise mittels des Montagelements 13, auf der Druckseite 6, beispielsweise über eine hier nicht näher dargestellte Radaufhängung bzw. ein Rad, abgestützt und wirkt auf das Montageelement 13 eine gemäß dieser Darstellung von unten nach oben wirkende Kraft F, wird das Montageelement 13 nach oben bewegt. Aufgrund der Lagerung der längsseitigen Enden des Federblattes 2 bzw. der Montagelemente 12 an einem hier nicht näher dargestellten Fahrzeugaufbau wird hierdurch eine Verbiegung des Federblattes 2 verursacht. Dabei bewegen sich die längsseitigen Enden des Federblattes 2 bzw. die Montageelemente 12 relativ zum Montageelement 13 in Richtung der Pfeile 15 Dabei wird das Federblatt 2 an seiner Druckseite 6 in Federblattlängsrichtung x gestaucht, sodass sich die einander gegenüberliegenden Wandflächen 7 und 8 jeder Aussparung 9 aufeinander zu bewegen. Mit zunehmender Biegung führt dies schließlich dazu, dass die einander gegenüberliegenden Wandflächen 7 und 8 jeder Aussparung 9 aneinander angelegt und die Aussparungen 9 geschlossen werden, was aus 2 ersichtlich ist. Dies hat eine Erhöhung der Steifigkeit des Federblatts 2 zur Folge, sodass einer weiteren Biegung ein größerer Widerstand entgegen gesetzt wird. Somit ist eine Progression der Federrate der Kunststoffblattfeder 1 und/oder des Federblatts 2 erzielbar.
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Aus 3 ist eine Teilansicht einer Kunststoffblattfeder 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform ersichtlich, wobei zu der ersten Ausführungsform identische oder ähnliche Merkmale mit denselben Bezugszeichen wie bei der ersten Ausführungsform bezeichnet sind.
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Im Unterschied zur ersten Ausführungsform sind auf der Druckseite 6 des Federblatts 2 mehrere, in Federblattlängsrichtung x im Abstand zueinander angeordnete und die Wandflächen 7 und 8 aufweisende Vorsprünge 16 vorgesehen, wobei jede Aussparung 9 zwischen zwei benachbarten der Vorsprünge 16 vorgesehen ist. Die Vorsprünge 16 bilden dabei einen integralen Bestandteil des Federblatts 2. Ferner sind die Vorsprünge 16 jeweils keilförmig ausgebildet, sodass sie sich jeweils mit zunehmendem Abstand von der Zugseite 5 des Federblatts 2 verjüngen. Abgesehen von diesen Unterschieden stimmt die zweite Ausführungsform mit der ersten Ausführungsform überein, sodass zur weiteren Beschreibung der zweiten Ausführungsform auf die Beschreibung der ersten Ausführungsform verwiesen wird.
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Aus 4 ist eine Teilansicht einer Kunststoffblattfeder 1 gemäß einer dritten Ausführungsform ersichtlich, wobei zu den vorherigen Ausführungsformen identische oder ähnliche Merkmale mit denselben Bezugszeichen wie bei den vorherigen Ausführungsformen bezeichnet sind.
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Die dritte Ausführungsform ist eine Abwandlung der zweiten Ausführungsform, wobei die Vorsprünge 16 jeweils pilzförmig ausgebildet sind, sodass sie jeweils einen Ständer 17 und einen sich an diesen anschließenden Kopf 18 aufweisen, der in Federblattlängsrichtung x beidseitig über den Ständer 17 hinausragt. Abgesehen von diesen Unterschieden stimmt die dritte Ausführungsform mit der zweiten Ausführungsform überein, sodass zur weiteren Beschreibung der dritten Ausführungsform auf die Beschreibung der vorherigen Ausführungsformen verwiesen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kunststoffblattfeder
- 2
- Federblatt
- 3
- Blattoberfläche des Federblatts
- 4
- Blattoberfläche des Federblatts
- 5
- Zugseite des Federblatts
- 6
- Druckseite des Federblatts
- 7
- Wandfläche
- 8
- Wandfläche
- 9
- Aussparung
- 10
- mittlerer Bereich des Federblatts
- 11
- Querebene
- 12
- Montagelement
- 13
- Montagelement
- 14
- Federschäkel
- 15
- Pfeil / Biegerichtung
- 16
- Vorsprung
- 17
- Ständer des Vorsprungs
- 18
- Kopf des Vorsprungs
- x
- Federblattlängsrichtung
- d
- Dicke des Federblatts
- F
- Kraft