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Vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Gerät zum Detektieren von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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In verschiedenen Bereichen, beispielsweise auf dem Gebiet des Kraftfahrzeugverleihs, kann es erforderlich sein, Schäden oder sonstige Veränderungen an einem Kraftfahrzeug zu detektieren. Üblicherweise erfolgt dies manuell mittels Inaugenscheinnahme durch eine Person, die das Kraftfahrzeug begutachtet und Schäden an diesem erfasst. Anschließend müssen diese erfassten Schäden mit bereits vorhandenen Schäden, die ebenfalls manuell erfasst wurden, verglichen werden. Zwar existieren Systeme, die automatisiert Schäden an einem Fahrzeug erkennen können, allerdings sind diese Systeme fest installierte Anlagen, in die ein Kraftfahrzeug wie in eine Art Waschanlage befördert werden muss. Eine einfache Erfassung von Schäden oder sonstigen Veränderungen an einem Kraftfahrzeug, die an beliebigen Orten erfolgen kann, ist bislang nicht bekannt.
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Es ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, ein System bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise eine mobile Detektion von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein mobiles Gerät zum Detektieren von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Das mobile Gerät weist eine Erfassungseinheit auf, die dazu eingerichtet ist, eine Abbildung und/oder Information des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Diese Erfassungseinheit kann beispielsweise eine Kamera oder eine Scanvorrichtung, zum Beispiel einen Laser, aufweisen.
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Das mobile Gerät weist des Weiteren eine Vergleichseinheit auf. Nachdem die Erfassungseinheit eine Abbildung/Information des Kraftfahrzeugs erfasst hat, kann die Vergleichseinheit die erfasste Abbildung/Informationen mit in einer Datenbank gespeicherten Abbildungen/Informationen des Kraftfahrzeugs vergleichen. Basierend auf diesem Vergleich kann die Vergleichseinheit eine Veränderung des Kraftfahrzeuges detektieren. Die Veränderung kann beispielsweise eine Beschädigung des Kraftfahrzeuges sein, das heißt Kratzer, Dellen, fehlende Teile oder ähnliches. Des Weiteren kann die Veränderung auch eine Verschmutzung des Kraftfahrzeugs oder eine bauliche Veränderung des Kraftfahrzeugs sein.
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Durch das vorgeschlagene mobile Gerät ist es somit möglich, automatisiert Veränderungen an einem Kraftfahrzeug zu erfassen und mit bereits vorhandenen, das heißt abgespeicherten, Veränderungen zu vergleichen. Eine manuelle Erfassung und ein manueller Vergleich durch eine Person sind nicht erforderlich. Des Weiteren muss das Kraftfahrzeug nicht zu einer Anlage befördert werden, sondern die Erfassung von Veränderungen kann mobil, d.h. an der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs, erfolgen.
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Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich um einen Lastkraftwagen, einen Personenkraftwagen oder ein Zweirad handeln.
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Das mobile Gerät kann insbesondere ein mobiles Kommunikationsgerät, wie beispielsweise ein Mobiltelefon, sein. Das mobile Gerät kann auch irgendein anderes mobiles Gerät sein, welches in der Lage ist, Abbildungen oder Informationen des Kraftfahrzeugs zu erfassen und mit gespeicherten Abbildungen oder Informationen des Kraftfahrzeugs zu vergleichen. Beispielsweise kann das mobile Gerät auch eine Smartwatch, ein Tabletcomputer, eine Datenbrille, ein Computer, ein mobiler Scanner oder eine Drohne sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Datenbank auf einem Server eingerichtet und die Vergleichseinheit, bzw. das mobile Gerät, ist dazu eingerichtet, über eine Kommunikationsverbindung mit dem Server zu kommunizieren. Auf diese Weise kann das mobile Gerät mit einer geringen Speicherkapazität ausgestattet sein, da die Datenbank nicht auf diesem selbst gespeichert sein muss. Die Kommunikation zwischen dem mobilen Gerät und dem Server kann beispielsweise über eine Funkverbindung erfolgen.
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Wird die Datenbank auf einem Server gespeichert, hat dies des Weiteren den Vorteil, dass die Datenbank aktualisiert werden kann und eine beliebige Anzahl von mobilen Geräten immer auf die aktuellste Version der gespeicherten Abbildungen bzw. Informationen der Kraftfahrzeuge zugreifen kann. Alternativ kann die Datenbank auch direkt auf dem mobilen Gerät gespeichert sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Datenbank auf dem mobilen Gerät in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird.
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Die Abbildung und/oder Information des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise ein Video, ein Foto, eine gescannte Abbildung oder eine andere Art der Erfassung des Kraftfahrzeugs sein. Insbesondere wird dabei die Oberfläche des Kraftfahrzeugs erfasst, um Schäden zu detektieren. Die Erfassung der Oberfläche bzw. des Zustands des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise auch mittels Lidar oder Wifi erfolgen.
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Die gespeicherte Abbildung bzw. Information des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise auch ein 3D-Modell des Kraftfahrzeugs sein. Insbesondere ist die Vergleichseinheit in diesem Fall dazu eingerichtet, basierend auf der erfassten Abbildung oder Information des Kraftfahrzeugs ein bestimmtes Modell des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Anschließend kann die Vergleichseinheit ein bestimmtes Modell mit gespeicherten Informationen, beispielsweise einem 3D-Modell des Kraftfahrzeugs, vergleichen, um Veränderungen an dem Kraftfahrzeug zu detektieren. In diesem Fall handelt es sich bei den Veränderungen insbesondere um bauliche Veränderungen des Kraftfahrzeugs. Eine solche bauliche Veränderung kann beispielsweise das Vorhandensein oder Fehlen einer Anhängerkupplung oder eines Dachgepäckträgers sein.
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Die Vergleichseinheit kann des Weiteren dazu eingerichtet sein, eine aktuelle Position des mobilen Geräts zu verwenden, um basierend auf dieser aktuellen Position zu ermitteln, welches Kraftfahrzeug aktuell erfasst wird. Hierzu kann die Vergleichseinheit basierend auf der aktuellen Position des mobilen Geräts ein bestimmtes Kraftfahrzeug aus der Datenbank abrufen, welches in der Datenbank für die aktuelle Position gespeichert ist. Auf diese Weise kann bestimmt werden, ob sich an der aktuellen Position auch das Kraftfahrzeug befindet, welches sich dort befinden sollte. Wurde das Kraftfahrzeug ermittelt, können Veränderungen an dem Kraftfahrzeug, wie oben beschrieben, erfasst werden.
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Statt (oder auch zusätzlich) der aktuellen Position des mobilen Geräts kann die Vergleichseinheit eine Bilderkennung des Kraftfahrzeugs und/oder die Information, wer gerade in dem mobilen Gerät eingeloggt ist, verwenden, um zu ermitteln, welches Kraftfahrzeug aktuell erfasst wird.
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Wenn die Vergleichseinheit eine Veränderung des Kraftfahrzeugs detektiert hat, kann sie gemäß einer weiteren Ausführungsform dazu eingerichtet sein, diese Veränderung in der Datenbank abzuspeichern, das heißt die Datenbank zu aktualisieren. Auf diese Weise können neue Beschädigungen oder sonstige Veränderungen an dem Kraftfahrzeug in der Datenbank abgelegt werden. Die Vergleichseinheit speichert eine Veränderung des Kraftfahrzeugs dann in der Datenbank ab bzw. aktualisiert die Datenbank, wenn diese Veränderung als neue Veränderung erfasst wurde.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Vergleichseinheit dazu eingerichtet, eine Benutzereingabe zu empfangen und basierend auf der Benutzereingabe einen Vergleich der erfassten Abbildung bzw. Information mit den in der Datenbank gespeicherten Abbildungen bzw. Informationen des Kraftfahrzeugs zu starten. Auf diese Weise kann ein Vergleich durch einen Benutzer getriggert werden.
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Beispielsweise kann die Vergleichseinheit die Benutzereingabe über ein Kommunikationsprogramm, beispielsweise ein Chatprogramm, empfangen. Die Vergleichseinheit kann des Weiteren dazu eingerichtet sein, die Benutzereingabe als natürliche Sprache zu empfangen. Ebenfalls kann der Benutzer in natürlicher Sprache über vorhandene oder neue Schäden etc. informiert werden.
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Die Vergleichseinheit kann als Kommunikationspartner in eine digitale Kommunikation mit dem Benutzer integriert werden. Beispielsweise kann die Vergleichseinheit als Chatbot in dem Kommunikationsprogramm integriert sein. Unter einem Chatbot wird ein textbasiertes Dialogsystem verstanden, das in einer Mensch-Maschine-Kommunikation mit einem oder mehreren Teilnehmern bzw. Benutzern kommunizieren kann. Der Chatbot stellt dabei ein System dar, das algorithmusbasiert auf menschliche Text-Anfragen, z.B. die oben genannten Benutzereingaben, reagiert. Basierend auf einer Benutzereingabe kann der Chatbot dann einen Vergleich der erfassten Abbildung bzw. Information mit den in der Datenbank gespeicherten Informationen bzw. Abbildungen des Kraftfahrzeugs startet.
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Die Vergleichseinheit kann auch dazu eingerichtet sein, auf Anfragen durch einen Benutzer und/oder andere Geräte zu reagieren. Beispielsweise kann die Vergleichseinheit Fragen beispielsweise zu dem erkannten Kraftfahrzeug oder möglichen Schäden beantworten. Insbesondere wenn die Vergleichseinheit als Kommunikationspartner in die digitale Kommunikation integriert ist, kann sie in einem Dialog mit dem Benutzer dessen in Bezug auf die detektieren Informationen beantworten. Dies kann besonders einfach durch Verwendung einer künstlichen Intelligenz (AI) implementiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vergleichseinheit dazu eingerichtet, eine Information über eine Veränderung des Kraftfahrzeugs an einen Benutzer des mobilen Geräts auszugeben. Diese Ausgabe kann als Text, aber auch in Form eines Videos oder Bildern erfolgen.
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Auf diese Weise kann ein Benutzer direkt nach Detektion einer Veränderung an dem Kraftfahrzeug über diese informiert werden und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise einen Besitzer oder Eigentümer des Kraftfahrzeugs informieren. In einer Ausführungsform kann die Vergleichseinheit auch dazu eingerichtet sein, automatisch direkt einen Besitzer bzw. Eigentümer des Kraftfahrzeugs über eine neu detektierte Veränderung zu informieren.
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Es wird des Weiteren ein Verfahren zum Detektieren von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Erfassen einer Abbildung und/oder Information des Kraftfahrzeugs und Vergleichen der erfassten Abbildung und/oder Information mit in einer Datenbank gespeicherten Abbildungen und/oder Informationen des Kraftfahrzeugs.
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Die für die vorgeschlagene Vorrichtung beschriebenen Ausführungsformen und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Verfahren entsprechend.
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Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches einen Programmcode aufweist, der dazu ausgebildet ist, auf einem Computer die Durchführung des wie oben erläuterten Verfahrens zu veranlassen.
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Ein Computerprogrammprodukt, wie z.B. ein Computerprogramm-Mittel, kann beispielsweise als Speichermedium, wie z.B. Speicherkarte, USB-Stick, CD-ROM, DVD, oder auch in Form einer herunterladbaren Datei von einem Server in einem Netzwerk bereitgestellt oder geliefert werden. Dies kann zum Beispiel in einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk durch die Übertragung einer entsprechenden Datei mit dem Computerprogrammprodukt oder dem Computerprogramm-Mittel erfolgen.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigt:
- 1: ein schematisches Blockdiagramm eines mobilen Geräts zum Detektieren von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug.
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Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt ein mobiles Gerät 1 zum Detektieren von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug 2. Insbesondere bei Mietwögen ist es erforderlich, ein zu mietendes Fahrzeug 2 auf Schäden oder sonstige Veränderungen zu untersuchen. Um nicht aufwendig das Fahrzeug 2 durch eine Person begutachten zu müssen und anschließend gefundene Schäden mit bereits notierten Schäden ebenfalls durch eine Person vergleichen zu müssen, ist das mobile Gerät 1, beispielsweise ein Mobiltelefon oder eine Drohne, dazu ausgebildet, Veränderungen an dem Kraftfahrzeug 2 automatisiert zu detektieren,
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Hierzu weist das mobile Gerät 1 eine Erfassungseinheit 4 auf. Die Erfassungseinheit 4 kann beispielsweise eine Kamera oder eine Scanvorrichtung sein, um eine Abbildung und/oder Information des Kraftfahrzeugs 2 zu erfassen. Die Erfassungseinheit 4 kann ein Foto oder eine Videoaufnahme von dem Kraftfahrzeug 2 erzeugen. Beispielsweise kann eine Abbildung des Kraftfahrzeugs 2 als Überblicksbild und als vergrößertes Bild aufgenommen werden.
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Diese Abbildung/Information kann durch eine Vergleichseinheit 6 mit gespeicherten Abbildungen/Informationen des Kraftfahrzeugs 2 verglichen werden. Die Vergleichseinheit 6 kann beispielsweise auf eine Datenbank 8 zugreifen, in die der Abbildungen und/oder Informationen des Kraftfahrzeugs 2 gespeichert sind. Die Datenbank 8 kann Teil des mobilen Geräts 1 sein oder kann extern zu diesem, beispielsweise auf einem Server, vorgesehen sein. Ist die Datenbank 8 auf einem Server vorgesehen, kann das mobile Gerät 1 mit dem Server über eine Kommunikationsverbindung, beispielsweise eine Funkverbindung, kommunizieren.
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Die Vergleichseinheit 6 kann einen direkten Vergleich der erfassten Abbildung/Information und der gespeicherten Abbildung/Information vornehmen, um einen Schaden oder eine sonstige Veränderung des Kraftfahrzeugs 2 zu detektieren. Des Weiteren kann die Vergleichseinheit 6 vorab eine Bilderkennung an der erfassten Abbildung/Information vornehmen, um einen Schaden zu detektieren und anschließend diesen detektierten Schaden mit den gespeicherten Informationen vergleichen.
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In jedem Fall kann die Vergleichseinheit 6 im Anschluss eine Information an einen Benutzer 10 ausgeben, ob ein neuer Schaden oder eine sonstige neue Veränderung an dem Kraftfahrzeug 2 detektiert wurde.
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Wenn der Schaden bereits vorher existiert hat, kann der Benutzer 10 darüber informiert werden, dass der Schaden bereits existiert hat, und nicht als neuer Schaden gemeldet werden muss. Wenn der Schaden als neuer Schaden erkannt wird, kann der Schaden in der Datenbank 8 abgespeichert werden. Der Benutzer 10 kann in diesem Fall darüber informiert werden, dass der Schaden als neuer Schaden abgespeichert wurde. Auf diese Weise kann die Datenbank 8 auf einfache Weise aktualisiert werden und es sind keine Handlungen durch den Benutzer erforderlich.
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Durch das vorgeschlagene mobile Gerät ist auf einfache Weise eine automatisierte und mobile Erfassung von Veränderungen an einem Kraftfahrzeug möglich. Manuelle Vergleiche zwischen einem Kraftfahrzeug und Veränderungen an dem Kraftfahrzeug mit gespeicherten Informationen des Kraftfahrzeugs sind somit nicht erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- mobiles Gerät
- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Erfassungseinheit
- 6
- Vergleichseinheit
- 8
- Datenbank
- 10
- Benutzer