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Die Erfindung betrifft ein elektrisches Leitungsnetz, eine elektrische Leitung sowie ein Kabelanschlusselement.
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Elektrische Leitungsnetze, insbesondere Komponenten von elektrischen Leitungsnetzen, speziell in Kraftfahrzeug-Bordnetzen müssen beispielsweise aufgrund von sicherheitsrelevanten Aspekten gegen äußere Einflüsse, insbesondere Umwelteinflüssen geschützt sein. Hierzu sind die Komponenten und insbesondere die Gehäuse der Komponenten gekapselt und/oder versiegelt ausgebildet, speziell um den Eintritt von Feuchtigkeit zu vermeiden. Unter Komponenten werden hierbei beispielsweise Steckervorrichtungen oder auch eine an einer Leitung angeschlossene Baugruppe wie z.B. ein Scheinwerfer oder Steuergerät etc. verstanden. Sicherheitsrelevante Aspekte sind zudem beispielsweise in Normen geregelte und/oder aufgeführte Schutzklassen, sodass die Komponenten z.B. in Abhängigkeit ihrer Baumaße vorgeschriebene Schutzanforderungen erfüllen müssen. Derartige Schutzklassen sind gegenwärtig die IP6k9k und die IP67. Unter Umwelteinflüssen werden auch Druckunterschiede innerhalb der Gehäuse der Komponenten verstanden, die aufgrund von Temperaturunterschieden auftreten können.
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Zur Vermeidung von Druckunterschieden ist häufig eine Gehäuseentlüftung vorgesehen. Hierzu werden üblicherweise Druckausgleichselemente, beispielsweise nach Art von Membranen, in die Gehäuse integriert. Hierdurch ist ein Druckausgleich trotzt gekapseltem und/oder versiegeltem Gehäuse der Steckerverbindung gewährleisten. Derartige Membranen sind jedoch kostenintensiv und stellen oftmals eine Schwachstelle innerhalb des Gehäuses im Hinblick auf einen Wassereintritt und speziell im Hinblick auf eine Durchlässigkeit für Wasserdampf, z.B. über die Luftfeuchtigkeit dar. Durch einen derartigen Eintritt von Wasserdampf kann sich bei einer Abkühlung des Gehäuses in dessen Inneren Kondensat in Form von Wasser bilden.
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Aus der
US 2017/0232913 A1 ist ein System zur Belüftung von Komponenten eines Bordnetzes eines Hybridfahrzeugs zu entnehmen, bei dem die elektrischen Leitungen zwischen den Komponenten in einem Schlauch geführt werden. Weiter sind Belüftungsschläuche vorgesehen, die von dem Schlauch, in dem die Leitungen geführt sind, abzweigen und zu einer Belüftungskammer geführt sind.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Leitungsnetz anzugeben, bei dem ein Druckausgleich zwischen Komponenten einfach und zuverlässig realisiert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein elektrisches Leitungsnetz mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das elektrische Leitungsnetz ist insbesondere als ein Kraftfahrzeugbordnetz ausgebildet und weist eine erste Komponente sowie eine zweite Komponente auf. Das elektrische Leitungsnetz wird nachfolgend der Einfachheit halber auch kurz als Leitungsnetz bezeichnet. Um die erste Komponente mit der zweiten Komponente zu verbinden, weist das Leitungsnetz eine sich von einem ersten Ende zu einem zweiten Ende erstreckende elektrische Leitung auf. Die elektrische Leitung weist einen Leitungskern mit zumindest einem Leitungselement auf. Der Leitungskern ist von einem Leitungsmantel umgeben. Der Leitungsmantel ist vorzugsweise ein Außenmantel. Alternativ ist der Leitungsmantel ein Innenmantel.
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Bei dem zumindest einen Leitungselement handelt es sich beispielsweise um eine Leistungsader, die als ein Litzenleiter ausgebildet ist. Bevorzugt weist die elektrische Leitung zwei Leitungselemente, nämlich einen Hinleiter und einen Rückleiter auf.
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Ergänzend ist eine abgeschlossene Kavität ausgebildet, die sich von dem ersten Ende zu dem zweiten Ende der Leitung erstreckt. Die Kavität ist derart an der ersten Komponente und an der zweiten Komponente angeordnet, dass ein Druckausgleich zwischen einem ersten Innenraum der ersten Komponente und einem zweiten Innenraum der zweiten Komponente realisiert ist. Die Kavität und insbesondere die Anordnung an der ersten Komponente und an der zweiten Komponente ermöglicht einen Luftstrom zwischen den beiden Komponenten, wodurch der Druckausgleich ermöglicht ist. Unter der abgeschlossenen Kavität wird hierbei ein sich in Leitungsrichtung durchgehender Hohlraum verstanden, der über eine Wandung zu dem zumindest einen Leitungselement abgetrennt ist.
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Dieser Ausgestaltung liegt der Gedanke zugrunde, dass nach derzeitigen Sicherheitsaspekten ein Luftaustausch bzw. Luftfluss direkt über Freiräume zwischen den einzelnen Leitungselementen nur unter gewissen Voraussetzungen oder überhaupt nicht zulässig ist, da hierbei die Gefahr eines Feuchtigkeitseintrages und somit einer Korrosion der Leitungselemente gegeben ist. Unter den gewissen Voraussetzungen wird beispielsweise ein vorgeschriebener Maximalspannungswertverstanden, mit dem das Leitungsnetz und somit auch die Leitung beaufschlagt ist, bei dem ein Luftaustausch direkt über die Leitungen- also eben nicht durch die Kavität- gerade noch zulässig ist. Oftmals liegt dieser Maximalspannungswert jedoch unterhalb eines für den Betrieb der an dem Leitungsnetz angeschlossenen Komponenten benötigten Spannungswertes. Folglich kann hierbei nicht auf einen Druckausgleich direkt durch die Leitungen zurückgegriffen werden. Durch die Ausbildung der abgeschlossenen Kavität ist somit auch bei derartigen Leitungen und Spannungswerten ein einfacher und zuverlässiger Druckausgleich ermöglicht. Durch die Kavität sind die Leitungselemente zuverlässig vor Medieneinflüssen bei einem ggf. erforderlichen Luftaustauch über die Kavität geschützt.
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Bevorzugt ist die Kavität ein integraler Bestandteil des Leitungsmantels. Alternativ ist die Kavität ein Schlauch, der Teil des Leitungskerns ist.
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Ein Vorteil der Integration der als Schlauch ausgebildeten Kavität in den Leitungskern ist darin zu sehen, dass dieser wie ein herkömmliches Leitungselement angeordnet und auch verarbeitet werden kann. Speziell erlaubt diese Anordnung eine einfache Herstellung der Leitung, da beispielsweise der Leitungsmantel wie üblich z.B. durch Extrusion hergestellt werden kann.
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Sofern nachfolgend die Merkmale und bevorzugen Ausgestaltungen der Kavität anhand des Schlauch erläutert werden, so gelten die Ausführungen gleichermaßen auch für die als integraler Bestandteil des Leitungsmantels ausgebildete Kavität.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung mündet die Kavität endseitig jeweils frei in den jeweiligen Innenraum der Komponenten. Mit anderen Worten ragt die Kavität also insbesondere ohne ein zusätzliches Anschlusselement in den jeweiligen Innenraum hinein. Der Vorteil hierbei ist, dass eine einfache Realisierung der Integration der Kavität in die Leitung und in den Innenraum der jeweiligen Komponente realisiert ist. Weiterhin ist hierdurch ein schnellerer Druckaustausch ermöglicht.
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Bevorzugt sind die Komponenten als Hochvolt-Komponenten, insbesondere als Hochvolt-Komponenten in einem Kraftfahrzeug ausgebildet. Die Leitung ist hierbei bevorzugt als eine Hochvoltleitung ausgebildet. Unter den Hochvolt-Komponenten werden hierbei beispielsweise eine Klimaanlage und/oder ein elektronischer Leitungsverteiler in einem elektromotorisch angetriebenen Kraftfahrzeug verstanden. Allgemein werden unter dem Begriff „Hochvolt“ elektrische Spannungen, vorliegend speziell Gleichspannungen oberhalb eines Wertes von 60 Volt verstanden. Durch die Ausbildung der Kavität in der elektrischen Leitung, insbesondere der Hochvoltleitung, ist eine einfache Realisierung eines Druckausgleichs zwischen Hochvolt-Komponenten ermöglicht. Somit werden derartige Hochvolt-Komponenten einfach und zuverlässig vor einer beispielsweise mechanischen Beschädigung durch einen Über- oder Unterdruck geschützt. Unter den mechanischen Beschädigungen wird hierbei beispielsweise Beschädigungen im Hinblick auf Undichtigkeiten an Leitungsdichtungen und/oder Gehäusedichtungen der Komponenten verstanden.
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Bevorzugt weist der Innenraum der jeweiligen Komponente, insbesondere der jeweiligen Hochvolt-Komponente ein freies Volumen mit einen Wert ≥25 cm3 auf. Dieser Ausgestaltung liegt der Gedanke zugrunde, dass beispielsweise durch die bereits genannten Schutzklassen/Normen und/oder durch Vorgaben von Kraftfahrzeugherstellern Maximalwerte eines Innenraumvolumens einer jeweiligen Komponente (vorliegend 25 cm3) vorgegeben werden, ab denen kein direkter Druckausgleich über eine Leitung zulässig ist. Unter dem direkten Druckausgleich wird hierbei speziell - wie bereits zuvor angeführt - der Druckausgleich unmittelbar über Freiräume zwischen den Leitungselementen der Leitung oder zwischen Einzellitzen innerhalb der Leitung verstanden.
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Üblicherweise wird das Innenraumvolumen einer Komponente durch Füllmaterialien, zum Beispiel Kunststoffvergussmassen, künstlich reduziert. Diese künstliche Volumenreduzierung hat jedoch einen nachteiligen Kosten- und Gewichtszuwachs zur Folge. Die endseitig an den jeweiligen Komponenten angeschlossene Kavität ermöglicht einen zuverlässigen und einfachen Druckausgleich insbesondere auch bei derartigen Komponenten, die ein eingeschlossenes Luftvolumen von größer gleich 25 cm3 aufweisen. Somit kann auf die künstliche Volumenreduzierung durch beispielsweise zusätzliches Füllmaterial verzichtet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Variante weist die erste Komponente oder die zweite Komponente ein Druckausgleichselement auf, über das ein Druckausgleich zur Umgebung ermöglicht ist. Bis auf das Druckausgleichselement sind zumindest die erste und vorzugsweise beide (alle angeschlossenen) Komponenten gekapselt und versiegelt ausgebildet. Das Druckausgleichselement ist bevorzugt als eine Membran ausgebildet. Unter der Membran wird hierbei insbesondere eine Membran verstanden, die insbesondere Luft in beide Richtungen passieren lässt und z.B. Wasser in keiner Richtung oder höchstens von einem Inneren der Komponenten nach außen passieren lässt. Durch die Ausgestaltung der ersten oder der zweiten Komponente mit dem als Membran ausgebildeten Druckausgleichselement ist zusätzlich zu dem Druckausgleich zwischen den beiden Komponenten untereinander ein Druckausgleich zur Umgebung ermöglicht.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung ist das Leitungsnetz in einem Kraftfahrzeug angeordnet, wobei die erste Komponente kein Druckausgleichselement aufweist. Ergänzend ist sie gekapselt und versiegelt ausgebildet, so dass kein Austausch mit der direkten Umgebung der Komponente erfolgen kann. Ein Druckausgleich ist lediglich über die Kavität ermöglicht. Die zweite Komponente ist hierbei bevorzugt in einem Innenraum des Kraftfahrzeuges oder oberhalb einer zulässigen Wattiefe des Kraftfahrzeuges angeordnet. Unter der zulässigen Wattiefe wird hierbei eine maximale Gewässertiefe verstanden, durch die das Kraftfahrzeug fahren kann, ohne dass ein Wassereintritt in das Kraftfahrzeug erfolgt. Die zulässige Wattiefe eines Kraftfahrzeuges hängt beispielsweise von einer Höhe der Anordnung der Luftansaugung des Motors, einer Höhe der Anordnung von elektrischen Komponenten, wie beispielsweise der Lichtmaschine des Kraftfahrzeuges sowie von einer Abdichtung des Kraftfahrzeuges ab. Herkömmliche Personenkraftwagen weisen beispielsweise eine zulässige Wattiefe von ca. 40 cm auf. Bei Geländewagen kann die zulässige Wattiefe zu einem größeren Wert hin variieren.
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Durch die Anordnung der zweiten Komponente oberhalb der zulässigen Wattiefe und somit oberhalb eines in der Regel zu durchfahrenden Wasserspiegels ist es ermöglicht, einen Druckausgleich für die unterhalb der Watttiefe angeordnete erste Komponente über die Leitung, insbesondere über die Kavität zu gewährleisten. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass bei der Komponente (hier der ersten Komponente), welche unterhalb der zulässigen Watttiefe angeordnet ist, auf das Druckausgleichselement verzichtet werden kann und wird. Somit kann die Komponente, die unterhalb der zulässigen Watttiefe angeordnet ist, hinreichend abgedichtet gefertigt werden, sodass kein Wassereintritt erfolgt. Bevorzugt sind sämtliche Komponenten, die unterhalb der Wattiefe des Kraftfahrzeuges angeordnet sind, mittels der elektrischen Leitung mit einer zweiten Komponente verbunden, sodass der Druckausgleich lediglich über die Kavität der Leitung und die zweite Komponente erfolgt. Um die Sicherheit vor einem Wassereintritt in die jeweilige Komponente weiter zu erhöhen, ist die zweite Komponente - wie bereits erwähnt - bevorzugt in einem Innenraum des Kraftfahrzeuges angeordnet, sodass der Druckausgleich der ersten Komponente über den Innenraum des Kraftfahrzeuges und nicht durch die Umwelt außerhalb des Kraftfahrzeuges erfolgt. Die zweite Komponente ist hierzu beispielsweise derart nicht gekapselt ausgebildet, dass ein Luftaustausch mit der unmittelbaren Umgebung über Gehäuseöffnung (ohne spezielles Druckausgleichselemente wie z.B. Ventile oder Membranen) ermöglicht ist. Alternativ handelt es sich auch bei der zweiten Komponente um eine gekapselte Komponente, die jedoch ein Druckausgleichselement aufweist.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung ist die Kavität und speziell die als Schlauch ausgebildete Kavität in einem Zwickelbereich zwischen zwei benachbarten Leitungselementen angeordnet. Bevorzugt weist der Leitungskern mehrere als Schläuche ausgebildete Kavitäten auf, die jeweils in einem Zwickelbereiche angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung ist eine insbesondere runde und symmetrische Querschnittsgeometrie der Leitung erreicht. Speziell aufgrund der Anordnung der mehreren als Schläuche ausgebildeten Kavitäten in den Zwickelbereichen der Leitungselemente wird bevorzugt auf eine Anordnung von z.B. Füllelementen zur Ausbildung der runden und symmetrischen Geometrie verzichtet. Hierdurch werden weiterhin Material und Kosten gespart. Aufgrund der runden Ausgestaltung der Leitung ist zudem ein Herstellungs- oder Weiterverarbeitungsprozess der Leitung vorteilhaft beeinflusst.
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Bevorzugt ist der Leitungskern von einem Schirmelement umgeben. Hierdurch ist insbesondere im Hinblick auf die Ausgestaltung der Leitung als Hochvoltleitung eine (elektrische) Schirmung erreicht. Das Schirmelement ist hierbei vorzugsweise als ein Metallgeflecht, insbesondere als ein biegeflexibles Metallgeflecht ausgebildet.
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Weiterhin werden der Leitungskern sowie das Schirmelement gemeinsam von dem Leitungsmantel umgeben.
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Bei dem Leitungsmantel handelt es sich beispielsweise um einen Kunststoffmantel aus Polyurethan oder einem Thermoplast. Der Leitungsmantel wird beispielweise mithilfe eines Extrusionsverfahrens auf den geschirmten Leitungskern aufgetragen. Hierbei hat sich die bereits erwähnte und durch die Anordnung der Schläuche bedingte kreisrunde Geometrie des Leitungskerns als vorteilhaft erwiesen.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung ist an zumindest einem Ende der Leitung ein Kabelanschlusselement angeordnet. Das Kabelanschlusselement ist in einem montierten Zustand an einem Gehäuse der jeweiligen Komponente befestigt. Unter dem Kabelanschlusselement wird hierbei beispielsweise ein Steckerelement verstanden. Zur Befestigung an dem Gehäuse der jeweiligen Komponente weist das Gehäuse beispielsweise einen Gehäusestutzen auf, an dem das Kabelanschlusselement befestigt ist. Durch die Ausbildung der Leitung mit dem Kabelanschlusselement an zumindest einem Ende ist eine reversible Anordnung der Leitung an der Komponente ermöglicht. Hierbei kann es sich bei der Komponente beispielsweise sowohl um die bereits genannte Hochvolt-Komponente als auch um ein Verteilerelement handeln.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin gelöst durch eine elektrische Leitung mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bei der elektrischen Leitung handelt es sich um die bereits im Rahmen der Ausführungen zum elektrischen Leitungsnetz beschriebene elektrische Leitung. Die elektrische Leitung ist also dafür vorgesehen, eine erste Komponente mit einer zweiten Komponente zu verbinden, wobei es sich bei den beiden Komponenten beispielsweise um die bereits zuvor beschriebenen Hochvolt-Komponenten und/oder um ein Verteilerelement handeln kann.
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Die Leitung weist bevorzugt einendseitig, insbesondere beidendseitig ein Kabelanschlusselement auf, das zur Befestigung der Leitung an einem Gehäuse einer der Komponenten dient. Bei dem Kabelanschlusselement handelt es sich beispielsweise um ein Steckerelement. Die Kavität erstreckt sich hierbei von einem Anschlussabschnitt eines ersten Endes zu einem Anschlussabschnitt eines zweiten Endes der Leitung. Die Anschlussabschnitte, zumindest einer hiervon, ist in dem Kabelanschlusselement angeordnet. Die Kavität endet anschlusslos in zumindest einem, vorzugsweise in beiden Anschlussabschnitten. Das heißt es ist kein Anschluss der Kavität an der Komponente erforderlich.
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Die im Hinblick auf das elektrische Leistungsnetz aufgeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf die elektrische Leitung zu übertragen und umgekehrt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutern. Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen:
- 1 ein elektrisches Leistungsnetz,
- 2 eine Querschnittsdarstellung der elektrischen Leitung gemäß einer ersten Ausgestaltungsvariante,
- 3 eine Querschnittsdarstellung der elektrischen Leitung gemäß einer zweiten Ausgestaltungsvariante sowie
- 4 eine Längsschnittdarstellung eines an einem Gehäuse einer Komponente angeschlossenen Kabelanschlusselements.
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In den Figuren sind gleich wirkende Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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Das in 1 schematisch dargestellte elektrische Leitungsnetz 2 weist eine erste Komponente 4 und eine zweite Komponente 6 auf. Zusätzlich weist das in 1 dargestellte elektrische Leitungsnetz 2 eine dritte Komponente 8 sowie eine vierte Komponente 10 auf. Im Ausführungsbeispiel sind die zweite Komponente 6 und die vierte Komponente 10 in einem lediglich durch ein gestricheltes Rechteck dargestellten Innenraum 12 eines nicht dargestellten Kraftfahrzeuges angeordnet. Die erste Komponente 4 ist über eine elektrische Leitung 14 mit der zweiten Komponente 6 elektrisch verbunden. Die elektrische Leitung erstreckt sich hierzu von einem ersten Ende 16 zu einem zweiten Ende 18. Zudem sind die dritte Komponente 8 sowie die vierte Komponente 10 ebenfalls jeweils mit einer derartigen elektrischen Leitung 14 mit der zweiten Komponente 6 verbunden. Der Einfachheit halber wird im Folgenden das elektrische Leitungsnetz 2, insbesondere die Ausgestaltung der elektrischen Leitung 14 anhand der Verbindung zwischen der ersten Komponente 4 und der zweiten Komponente 6 erläutert.
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Mittels der elektrischen Leitung 14 ist ein Druckausgleich (durch Pfeile angedeutet) zwischen der ersten Komponente 4 und der zweiten Komponente 6 erreicht. Hierzu weist die elektrische Leitung eine Kavität 20 (vgl. 2,3) auf. Durch die Kavität 20 kann beispielsweise ein innerhalb der ersten Komponente 4 aufgrund von Temperaturunterschieden entstehender Über- oder Unterdruck in die zweite Komponente 6 entweichen. Im Ausführungsbeispiel weist die zweite Komponente 6 ein Druckausgleichselement 22 auf. Durch das Druckausgleichselement 22, welches im Ausführungsbeispiel durch eine Membran ausgebildet ist, ist zusätzlich ein Druckausgleich mit einer Umgebung erreicht. Die Umgebung ist im Ausführungsbeispiel der bereits erwähnte Innenraum 12 des Kraftfahrzeuges. Durch die Anordnung der Leitung 14 und des Druckausgleichselements 22 kann auf eine Anordnung eines Druckausgleichselements 22 beispielsweise an der ersten Komponente 4 verzichtet werden. Hierdurch kann die erste Komponente 4 vollständig abgedichtet ausgebildet sein und beispielsweise unterhalb einer zulässigen Wattiefe des Kraftfahrzeuges angeordnet sein. Ein Druckausgleich ist somit trotz der vollständig abgedichteten Ausbildung der ersten Komponente 4 mittels der elektrischen Leitung 14 und dem Druckausgleichselement 22 erreicht. Bei der ersten Komponente 4 handelt es sich beispielsweise um einen Fahrzeugscheinwerfer, der unterhalb der zulässigen Watttiefe angeordnet ist.
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In 2 ist ein Querschnitt einer elektrischen Leitung 14 gemäß einer ersten Ausgestaltungsvariante gezeigt. Die elektrische Leitung 14 weist einen Leitungskern 24 mit zumindest einem Leitungselement 26, im Ausführungsbeispiel zwei Leitungselementen 26 auf. Bei dem Leitungskern 24 handelt es sich beispielsweise um einen beispielsweise mittels einer Schlauchextrusion ausgebildeten schlauchförmigen Leitungskern oder gegebenenfalls um einen Vollmantel-Leitungskern. Bei den Leitungselementen 26 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um als Adern ausgebildete Hochvoltleitungen, die zum Beispiel Litzenleiter aufweisen. Ergänzend ist in dem Leitungskern 24 die zuvor erwähnte Kavität 20 angeordnet, die gemäß der ersten Ausgestaltungsvariante als ein Schlauch ausgebildet ist.
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Der Schlauch 20 ist dabei Teil des Leitungskerns 24 Im Ausführungsbeispiel gemäß 2 weist der Leitungskern zwei Schläuche 20 auf. Die Schläuche 20 sind beispielsweise als herkömmliche Kunststoffschläuche ausgebildet. Zur Ausbildung einer insbesondere runden Geometrie der elektrischen Leitung 14 liegen die Schläuche 20 in zwischen benachbarten Leitungselementen 26 ausgebildeten Zwickelbereichen 28 ein. Durch diese Ausgestaltung kann auf eine Verwendung von Füllelementen zur Ausbildung der runden Geometrie verzichtet werden. Der Leitungskern 24 ist von einem Schirmelement 30 umgeben. Das Schirmelement dient gemäß seiner Bezeichnung zur elektrischen Abschirmung insbesondere der Leitungselemente 26 und ist hierzu zum Beispiel als ein flexibles metallisches Geflecht ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind der Leitungskern 24 und das Schirmelement 30 gemeinsam von einem Leitungsmantel 32 umgeben. Der Leitungsmantel 32 ist bevorzugt als ein Kunststoffmantel ausgebildet und weist z. B. ein Polyurethan oder ein Thermoplast auf. Bei dem Leitungsmantel 32 kann es sich um einen Außenmantel (wie in 2) aber auch um einen Innenmantel handeln.
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In 3 ist eine zweite Ausgestaltungsvariante der elektrischen Leitung 14 und insbesondere der Kavität 20 gezeigt. Hierbei handelt es sich im Hinblick auf die restlichen Teile der Leitung 14 um die bereits in den Ausführungen zu 2 beschriebenen Teile, sodass hier nun auf die unterschiedliche Ausgestaltung der Kavität 20 eingegangen wird. Die Kavität 20 ist gemäß der Ausgestaltungsvariante gemäß 3 als eine abgeschlossene Kavität 20 ausgebildet. D.h. die Kavität 20 ist als ein sich in Leitungsrichtung durchgehend erstreckender Hohlraum ausgebildet, der über eine Wandung 29 zu dem zumindest einen Leitungselement 26 abgetrennt ist. Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Kavitäten 20 integraler Bestandteil des Leitungsmantels 32, insbesondere des als Innenmantel ausgebildeter Leitungsmantel 32.
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Die in 4 gezeigte schematische Längsschnittdarstellung eines Kabelanschlusselements 34 dient einer Verdeutlichung des Anschlusses der elektrischen Leitung 14 an ein Gehäuse 36 der jeweiligen Komponente 4,6,8,10. In 4 ist die elektrische Leitung 14 vereinfacht mit lediglich einem Leitungselement 26 sowie lediglich einer als Schlauch ausgebildeten Kavität 20 dargestellt. Zur elektrischen Kontaktierung des einen Leitungselements 26 weist dieses im Ausführungsbeispiel ein Kontaktelement 38 auf, welches in 4 bereits im kontaktierten Zustand mit einer z.B. innerhalb der Komponente 4,6,8,10 angeordneten elektrischen Schaltung verbunden ist. Die elektrische Schaltung ist z.B. in einem hier nur zum Teil dargestellten ersten Innenraum 40 der ersten Komponente 4 angeordnet. Der Innenraum 40,42 der jeweiligen Komponente 4,6 weist ein freies Volumen 44 mit einem Wert größer gleich 25 cm3 auf.
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Das Kabelanschlusselement 34 ist an zumindest einem Ende 16,18 der elektrischen Leitung 14 angeordnet. Zur Anordnung der elektrischen Leitung 14 an das Gehäuse 36 der jeweiligen Komponente 4,6,8,10 ist das Kabelanschlusselement 34 an einem Gehäusestutzen 46 angeordnet, beispielsweise auf- oder angeschraubt oder gesteckt. Im Ausführungsbeispiel weist das Kabelanschlusselement 34 ein z.B. als eine Ringdichtung ausgebildetes Dichtelement 48 zur Abdichtung einer Anschlussstelle am Gehäuse 36 auf. Hierdurch wird sichergestellt, dass zum Einen ein Druckausgleich lediglich durch den innerhalb der elektrischen Leitung 14 angeordneten Schlauch 20 erfolgt und zum Anderen, dass die Anschlussstelle am Gehäuse 36 vor einem möglichen Wassereintritt in das Gehäuse 26 geschützt ist.
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Der Schlauch 20 endet anschlusslos in einem Anschlussabschnitt 50 des jeweiligen Endes 16,18 der elektrischen Leitung 14. Unter anschlusslos wird hierbei verstanden, dass der Schlauch 20 keine Anschlusselemente zu einem Anschluss entweder an dem Gehäusestutzen 46 oder an dem Gehäuse 36 selbst aufweist. Mit anderen Worten ragt der Schlauch 20 in den Innenraum 40,42 der jeweiligen Komponente 4,6 hinein. Hierdurch ist eine besonders einfache Realisierung und Anordnung des Schlauches 20 in die Leitung 14 sowie in das Kabelanschlussende 36 erreicht.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Leitungsnetz
- 4
- erste Komponente
- 6
- zweite Komponente
- 8
- dritte Komponente
- 10
- vierte Komponente
- 12
- Innenraum
- 14
- elektrische Leitung
- 16
- erstes Ende
- 18
- zweites Ende
- 20
- Schlauch
- 22
- Druckausgleichselement
- 24
- Leitungskern
- 26
- Leitungselement
- 28
- Zwickelbereich
- 29
- Wandung
- 30
- Schirmelement
- 32
- Leitungsmantel
- 34
- Kabelanschlusselement
- 36
- Gehäuse
- 38
- Kontaktelement
- 40
- erster Innenraum
- 42
- zweiter Innenraum
- 44
- Volumen
- 46
- Gehäusestutzen
- 48
- Dichtelement
- 50
- Anschlussabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2017/0232913 A1 [0004]