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Die Erfindung betrifft einen Reinigungsroboter zum automatischen Reinigen eines Bildschirms, insbesondere eines Fahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem solchen Reinigungsroboter.
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Die
DE 10 2015 122 955 A1 offenbart ein Bildschirmreinigungssystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Bildschirmreinigungsvorrichtung und mit einer speziell dafür vorgesehenen Aufnahme zum Halten der Bildschirmreinigungsvorrichtung. Die Aufnahme ist dabei in einer Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs integriert. Darüber hinaus war am 30.05.2018 um 14:33 Uhr mitteleuropäischer Zeit unter der URL „http://www.itopnews.de/2013/02/neu-putz-roboter-fur-verklebte-touchscreens-video/“ ein Artikel aus dem Internet abzurufen, wobei dieser Artikel einen Putz-Roboter für Bildschirme, insbesondere für verklebte Touchscreens, offenbarte. Der auch als Reinigungsroboter bezeichnete Putz-Roboter weist dabei wenigstens eine auf einer Seite des Reinigungsroboters angeordnete Reinigungseinheit zum Reinigen des Bildschirms auf. Außerdem weist der Reinigungsroboter eine Antriebseinheit auf, mittels welcher der Reinigungsroboter antreibbar und dadurch relativ zu dem Bildschirm bewegbar ist, insbesondere während die Reinigungseinheit den Bildschirm berührt beziehungsweise während der Reinigungsroboter, welcher einfach auch als Roboter bezeichnet wird, den Bildschirm reinigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Reinigungsroboter und ein Fahrzeug zu schaffen, sodass wenigstens ein Bildschirm, insbesondere des Fahrzeugs, besonders vorteilhaft und komfortabel gereinigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Reinigungsroboter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung lassen sich den übrigen Ansprüchen entnehmen.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft einen auch als Putzroboter oder einfach als Roboter bezeichneten Reinigungsroboter zum automatischen Reinigen sowie vorzugsweise Desinfizieren eines Bildschirms. Bei dem Bildschirm handelt es sich um eine elektronische Anzeige, welche wenigstens eine Anzeigeseite oder wenigstens eine Anzeigefläche aufweist. Mittels des Bildschirms können auf der Anzeigefläche Informationen, insbesondere elektronisch, angezeigt werden. Beispielsweise ist der Bildschirm als berührungsempfindlicher Bildschirm, das heißt als sogenanntes Touchscreen ausgebildet, sodass beispielsweise die Anzeigefläche eine berührungsempfindliche Oberfläche aufweist. Dadurch kann beispielsweise eine Person Eingaben in den Bildschirm bewirken, indem die Person den Bildschirm beziehungsweise die Anzeigefläche berührt.
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Der Reinigungsroboter weist eine Reinigungseinheit zum Reinigen sowie vorzugsweise zum Desinfizieren des Bildschirms auf. Die Reinigungseinheit ist dabei auf einer Seite des Reinigungsroboters angeordnet, wobei diese Seite auch als erste Seite bezeichnet wird. Der Reinigungsroboter weist ferner eine Antriebseinheit auf, mittels welcher der Reinigungsroboter antreibbar und dadurch relativ zu dem Bildschirm bewegbar ist, insbesondere während die Reinigungseinheit den Bildschirm beziehungsweise die Anzeigefläche berührt beziehungsweise während der Reinigungsroboter den Bildschirm, insbesondere die Anzeigefläche, reinigt. Auf diese Weise kann der Reinigungsroboter beispielsweise eine Fläche des Bildschirms reinigen, wobei die Fläche größer als eine Grundfläche des Reinigungsroboters beziehungsweise der Reinigungseinheit ist. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt kann sich der Roboter mittels der Antriebseinheit relativ zu dem Bildschirm bewegen und somit entlang der Anzeigefläche bewegen, sodass die Reinigungseinheit beispielsweise zumindest nahezu die gesamte Anzeigefläche automatisch reinigen kann.
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Um nun den Bildschirm auf besonders vorteilhafte und komfortable Weise reinigen zu können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Reinigungsroboter auf einer der ersten Seite abgewandten zweiten Seite wenigstens einen zweiten Bildschirm aufweist, mittels welchem ein bei einem Reinigungen durch den Reinigungsroboter verdeckter und auf dem ersten Bildschirm angezeigter Bildschirminhalt anzeigbar ist. Mit anderen Worten, während eines Reinigungsprozesses, während welchem der erste Bildschirm, insbesondere dessen Anzeigefläche, mittels des Reinigungsroboters automatisch gereinigt wird, indem sich beispielsweise der Reinigungsroboter entlang der Anzeigefläche bewegt und die Anzeigefläche mittels der Reinigungseinheit gereinigt wird, ist die erste Seite des Roboters und somit beispielsweise die Reinigungseinheit dem ersten Bildschirm beziehungsweise der Anzeigefläche des ersten Bildschirms zugewandt. Somit überdeckt der Reinigungsroboter zumindest einen Teil der Anzeigefläche und somit gegebenenfalls einen Bildschirminhalt, der in dem Teil auf dem ersten Bildschirm beziehungsweise mittels des ersten Bildschirms angezeigt wird. Der verdeckte Bildschirminhalt kann herkömmlicherweise nicht von einer Person optisch wahrgenommen werden, da üblicherweise der Reinigungsroboter für den Bildschirminhalt beziehungsweise für Licht undurchlässig und dabei zwischen der Person und dem ersten Bildschirm angeordnet ist.
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Dieses Problem kann nun mittels des erfindungsgemäßen Reinigungsroboters vermieden werden, da der zweite Bildschirm des Reinigungsroboters den durch den Roboter verdeckten Bildschirminhalt anzeigen kann beziehungsweise anzeigt. Somit setzt sich beispielsweise während des Reinigungsprozesses ein für die Person optisch wahrnehmbarer Inhalt, welcher dem gesamten Bildschirminhalt entspricht, der auf dem ersten Bildschirm angezeigt wird, aus einem ersten Teilinhalt und aus einem zweiten Teilinhalt zusammen. Der erste Teilinhalt wird in einem Bereich des Bildschirms auf dem Bildschirm angezeigt, wobei dieser Bereich während des Reinigungsprozesses nicht von dem Reinigungsroboter überdeckt wird. Somit kann die Person den ersten Teilinhalt direkt von dem ersten Bildschirm ablesen. Der zweite Teilinhalt ist der Bildschirminhalt, der auf dem zweiten Bildschirm des Roboters angezeigt wird. Auf diese Weise ist es möglich, den ersten Bildschirm mittels des Reinigungsroboters zu reinigen, während der erste Bildschirm Bildschirminhalte anzeigt, wobei der jeweilige, mittels des ersten Bildschirms angezeigte Bildschirminhalt vollumfänglich von der Person optisch wahrgenommen werden kann.
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Die vorigen und folgenden Ausführungen zum ersten Bildschirm können dabei ohne weiteres auch auf den zweiten Bildschirm übertragen werden und umgekehrt. Somit kann beispielsweise der zweite Bildschirm, welcher eine elektronische Anzeige ist, als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet sein. Dadurch kann beispielsweise die Person wenigstens eine Eingabe tätigen, für die die Person eigentlich einen durch den Reinigungsroboter überdeckten Teil des Bildschirms berühren müsste, was jedoch nicht möglich ist, da der Roboter diesen Teil überdeckt. Um dennoch die Eingabe zu tätigen, kann die Person den zweiten Bildschirm des Reinigungsroboters berühren.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass beispielsweise der erste Bildschirm oder ein den ersten Bildschirm umfassendes System wenigstens ein insbesondere elektrisches Signal bereitstellt, welches den verdeckten Bildschirminhalt charakterisiert. Bei dem System kann es sich beispielsweise um das zuvor genannte Fahrzeug handeln. Der Reinigungsroboter empfängt beispielsweise das Signal und stellt in Abhängigkeit von dem Signal den verdeckten Bildschirminhalt auf dem zweiten Bildschirm dar.
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Ferner ist es denkbar und es hat sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der Roboter wenigstens einen optischen Sensor wie beispielsweise eine Kamera aufweist, wobei mittels des optischen Sensors beziehungsweise mittels der Kamera der überdeckte Bildschirminhalt auf der ersten Seite optisch erfassbar ist beziehungsweise erfasst wird. Dies bedeutet, dass der Roboter den durch ihn überdeckten Bildschirminhalt mittels des optischen Sensors erfassen und in der Folge auf dem zweiten Bildschirm darstellen kann. Hierzu stellt beispielsweise der optische Sensor einen überdeckten und durch den optischen Sensor erfassten Bildschirminhalt charakterisierendes Inhaltssignal bereit, welches beispielsweise von einem zweiten Bildschirm empfangen wird. In Abhängigkeit von dem Inhaltssignal stellt der zweite Bildschirm den überdeckten Bildschirminhalt optisch dar. Hierdurch kann eine besonders komfortable Reinigung realisiert werden.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Reinigungsroboter eine Halteeinrichtung aufweist, mittels welcher der Reinigungsroboter während seiner mittels der Antriebseinheit bewirkten und relativ zu dem ersten Bildschirm erfolgenden Bewegung zumindest entgegen seiner Gewichtskraft an dem ersten Bildschirm zu halten ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der erste Bildschirm beziehungsweise dessen Anzeigefläche während des Reinigungsprozesses derart gegenüber der Horizontalen beziehungsweise gegenüber eine horizontalen Ebene geneigt ist, dass die Schwerkraft und somit die daraus resultierende Gewichtskraft des Reinigungsroboters nicht in Richtung des Bildschirms beziehungsweise nicht in Richtung der Anzeigefläche weisen und somit beispielsweise die Anzeigefläche beziehungsweise den Bildschirm nicht schneiden, sondern die Schwerkraft und die Gewichtskraft beispielsweise von dem Bildschirm beziehungsweise von der Anzeigefläche wegweisen oder parallel zur Anzeigefläche beziehungsweise parallel zu dem Bildschirm verlaufen. In diesem Fall würde die Gewichtskraft dazu führen, dass der Roboter einfach von dem Bildschirm herunterfiele. Dies kann nun durch die Halteeinrichtung vermieden werden. Somit muss der erste Bildschirm beziehungsweise dessen Anzeigefläche nicht notwendigerweise horizontal verlaufen, dass die Anzeigefläche des ersten Bildschirms mittels des Reinigungsroboters gereinigt werden kann, sondern der Reinigungsroboter kann den ersten Bildschirm auch dann reinigen, wenn der erste Bildschirm, insbesondere dessen Anzeigefläche, schräg oder senkrecht zur Horizontalen beziehungsweise zu der horizontalen Ebene verläuft.
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Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das zuvor genannte System das Fahrzeug ist, das heißt dann, wenn der erste Bildschirm ein auch als Display bezeichneter Bildschirm eines Fahrzeugs ist. Ein solcher, auch als Fahrzeugbildschirm bezeichneter Bildschirm, insbesondere dessen Anzeigefläche, verläuft üblicherweise schräg oder aber senkrecht zu einer durch die Fahrzeuglängsrichtung und die Fahrzeugquerrichtung aufgespannten Ebene, sodass herkömmliche Reinigungs- beziehungsweise Putzroboter von dem Fahrzeugbildschirm schwerkraftbedingt herunterfallen würden. Die Halteeinrichtung ermöglicht nun jedoch eine hinreichende Haftung des Reinigungsroboters an dem ersten Bildschirm, sodass der erste Bildschirm automatisch und somit komfortabel und vorteilhaft mittels des Reinigungsroboters gereinigt sowie vorzugsweise desinfiziert werden kann.
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Der Erfindung liegt dabei insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass in Fahrzeugen zum Einsatz kommende Bildschirme immer größer werden und über immer mehr Funktionalitäten verfügen. Insbesondere ist ein moderner Fahrzeugbildschirm als Touchscreen ausgebildet. Dies gilt auch für Computermonitore und Fernseher. Infolge der Ausgestaltung des ersten Bildschirms als ein berührungsempfindlicher Bildschirm berührt eine Person den ersten Bildschirm, um Eingaben zu tätigen. In der Folge kommt es zu Fingerabdrücken auf dem ersten Bildschirm, insbesondere auf dessen Anzeigefläche, was insbesondere dann zu optischen Beeinträchtigungen führen kann, wenn der erste Bildschirm ausgeschaltet ist. Dann wird seine Anzeigefläche als schwarze Fläche optisch wahrgenommen, auf welcher Fingerabdrücke besonders gut zu sehen sind und unschön aussehen. Dieses Problem besteht insbesondere bei solchen Fahrzeugen, welche von mehreren, unterschiedlichen und wechselnden Personen genutzt werden.
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Der erfindungsgemäße Reinigungsroboter kann nun als Displayputzroboter fungieren und den ersten Bildschirm automatisch reinigen sowie vorzugsweise desinfizieren. Der erste Bildschirm kann mittels des Roboters während einer Fahrt beziehungsweise während eines Betriebs des Fahrzeugs oder aber auch in Betriebspausen gereinigt werden. Insbesondere kann der erste Bildschirm mittels des Reinigungsroboters während eines Betriebs des ersten Bildschirms, das heißt dann, während auf dem ersten Bildschirm Bildschirminhalte gezeigt werden, gereinigt werden und/oder der erste Bildschirm kann mittels des Reinigungsroboters während Betriebspausen des ersten Bildschirms gereinigt werden.
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Als vorteilhaft haben sich kleine Abmessungen, insbesondere Außenabmessungen, des Reinigungsroboters erwiesen, sodass der Reinigungsroboter vorzugsweise eine Grundfläche aufweist, welche in einem Bereich von einschließlich einem Quadratzentimeter bis einschließlich neun Quadratzentimeter liegt. Die Grundfläche des Reinigungsroboters ist vorzugsweise quadratisch und weist beispielsweise eine Kantenlänge von ein mal einem Zentimeter bis höchstens drei mal drei Zentimeter auf.
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Eine hinreichende Anhaftung des Reinigungsroboters an dem ersten Bildschirm kann durch unterschiedliche physikalische Prinzipien mittels der Halteeinrichtung bewirkt werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Halteeinrichtung wenigstens einen oder mehrere Saugnäpfe aufweist, mittels welchem beziehungsweise welchen der Reinigungsroboter per Unterdruck an dem ersten Bildschirm gehalten werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Halteeinrichtung dazu ausgebildet ist, einen Unterdruck zu erzeugen, mittels welchem der Reinigungsroboter an den ersten Bildschirm ansaugbar und dadurch zumindest entgegen seiner Gewichtskraft an dem ersten Bildschirm zu halten ist. Der Unterdruck wird beispielsweise derart erzeugt, dass die Halteeinrichtung Luft aus einer Umgebung des Reinigungsroboters und des ersten Bildschirms ansaugt, sodass der Reinigungsroboter beispielsweise nach Art eines Staubsaugers an dem ersten Bildschirm ansaugen beziehungsweise festsaugen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtung wenigstens einen Magneten, insbesondere einen Permanentmagneten oder Elektromagneten, aufweist, mittels welchem Magnetkräfte bereitstellbar sind, mittels welchen der Reinigungsroboter zumindest entgegen seiner Gewichtskraft magnetisch an dem Bildschirm zu halten ist.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Halteeinrichtung zum Bewirken von zwischen dem ersten Bildschirm und dem Reinigungsroboter wirkenden Van-der-Waals-Kräften ausgebildet ist, mittels welchen der Reinigungsroboter zumindest entgegen seiner Gewichtskraft an dem ersten Bildschirm zu halten ist. Somit kann beispielsweise der Reinigungsroboter nach Art eines Geckos an dem ersten Bildschirm haften und sich entlang des ersten Bildschirms bewegen.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Halteeinrichtung zum Bewirken von zwischen dem ersten Bildschirm und dem Reinigungsroboter wirkenden elektrostatischen Kräften ausgebildet, mittels welchen der Reinigungsroboter zumindest entgegen seiner Gewichtskraft an dem ersten Bildschirm zu halten ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Halteeinrichtung auch dazu ausgebildet, den Reinigungsroboter nicht nur entgegen seiner Gewichtskraft, sondern zusätzlich auch entgegen in Fahrzeugquerrichtung und/oder in Fahrzeuglängsrichtung und/oder in Fahrzeughochrichtung auf den Reinigungsroboter wirkenden und insbesondere während der Fahrt des Fahrzeugs auftretenden Beschleunigungen an dem ersten Bildschirm zu halten.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebseinheit wenigstens einen magnetischen Aktor und/oder wenigstens einen Piezoaktor zum Antreiben des Reinigungsroboters aufweist.
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Die Antriebseinheit kann beispielsweise Gummiraupen und/oder Beinchen aufweisen, mittels welchen der Reinigungsroboter entlang des ersten Bildschirms laufen kann. Die Beinchen können beispielsweise elektromagnetisch und/oder piezoelektrisch angetrieben werden.
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Die Antriebseinheit ist beispielsweise elektrisch betreibbar und mit elektrischer Energie beziehungsweise elektrischem Strom versorgbar, sodass der Reinigungsroboter mittels der Antriebseinheit unter Nutzung von elektrischer Energie angetrieben werden kann. Vorzugsweise weist der Reinigungsroboter dabei einen Energiespeicher zum Speichern von elektrischer Energie beziehungsweise elektrischem Strom auf, wobei die Antriebseinheit zum Antreiben des Roboters mit der in dem Energiespeicher gespeicherten elektrischen Energie versorgbar ist. Vorzugsweise ist der Energiespeicher als elektrochemischer Energiespeicher, insbesondere als Batterie oder Akkumulator, ausgebildet.
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Der Reinigungsroboter weist vorzugsweise eine Ladeeinheit auf, auf welche elektrische Energie, welche von einer bezüglich des Reinigungsroboters externen Energiequelle bereitstellbar ist beziehungsweise bereitgestellt wird, übertragbar ist. Die Energiequelle ist somit eine von dem Reinigungsroboter unterschiedliche, zusätzlich dazu vorgesehene Energiequelle. Die auf die Ladeeinrichtung übertragene elektrische Energie kann beispielsweise von der Ladeeinrichtung zu dem Energiespeicher geführt und in den Energiespeicher eingespeichert werden, wodurch der Energiespeicher mit der elektrischen Energie geladen wird. Die Ladeeinrichtung kann beispielsweise wenigstens ein elektrisches Kontaktelement aufweisen, mittels welchem beispielsweise ein zweites elektrisches Kontaktelement elektrisch verbindbar ist. Die elektrische Energie kann von dem zweiten Kontaktelement auf das erste Kontaktelement übertragen werden, indem sich die Kontaktelemente beispielsweise gegenseitig berühren. Eines der Kontaktelemente kann als Dose oder Buchse ausgebildet sein, während das andere Kontaktelement beispielsweise als Stecker ausgebildet ist, welcher in die Dose beziehungsweise Buchse eingesteckt werden kann. Somit kann eine sogenannte Andockstation vorgesehen sein, über welche der Reinigungsroboter beziehungsweise der Energiespeicher berührungsgebunden mit elektrischer Energie versorgt und somit geladen werden kann.
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Ferner ist es denkbar, dass die Ladeeinrichtung als induktive Ladeeinrichtung ausgebildet ist, sodass der Energiespeicher über die Ladeeinrichtung induktiv und somit berührungslos geladen werden kann. Hierzu umfasst die Ladeeinrichtung beispielsweise wenigstens eine oder mehrere Leiterschleifen. Die Leiterschleife beziehungsweise die Leiterschleifen ist beziehungsweise sind beispielsweise in dem ersten Bildschirm angeordnet, sodass beispielsweise die Antriebseinheit beziehungsweise der Energiespeicher über den ersten Bildschirm induktiv und somit berührungslos mit elektrischer Energie versorgt werden kann, mittels welcher die Antriebseinheit angetrieben wird beziehungsweise angetrieben werden kann.
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Des Weiteren ist es möglich, dass die Antriebseinheit, insbesondere direkt, das heißt nicht oder nicht nur über einen oder den Energiespeicher beziehungsweise nicht oder nicht nur über eine oder die Ladeeinrichtung, mit elektrischer Energie versorgbar ist. Dies kann vorzugsweise induktiv erfolgen, wobei die Antriebseinrichtung insbesondere während der relativ zu dem ersten Bildschirm erfolgenden und mittels der Antriebseinrichtung unter Nutzung von elektrischer Energie bewirkten Bewegungen des Reinigungsroboter induktiv mit elektrischer Energie versorgbar ist. Insgesamt ermöglicht die Erfindung, saubere und hygienische Oberflächen von Bildschirmen zu realisieren, was besonders vorteilhaft bei Touchscreens ist.
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Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der Reinigungsroboter auch dazu ausgebildet ist, den ersten Bildschirm zu desinfizieren. Hierdurch können eine besonders gute Sauberkeit und Hygiene realisiert werden. Dies ist beispielsweise besonders vorteilhaft, wenn das Fahrzeug als Gemeinschaftsauto, das heißt Teil eines auch als Autoteil-Systems bezeichneten Carsharing-Systems genutzt und dadurch in einer kurzen Zeitspanne von einer hohen Anzahl an unterschiedlichen Personen intensiv genutzt wird.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Reinigungsroboter dazu ausgebildet ist, den ersten Bildschirm mittels UV-Strahlung, das heißt mittels ultravioletter Strahlung zu desinfizieren. Hierzu weist der Reinigungsroboter beispielsweise wenigstens eine UV-Quelle zum Ausstrahlen beziehungsweise Bereitstellen von ultravioletter Strahlung auf. Mittels der UV-Quelle kann der erste Bildschirm mit der bereitgestellten UV-Strahlung beaufschlagt und dadurch desinfiziert werden. Hierzu ist beispielsweise die UV-Quelle auf ersten Seite beziehungsweise derselben Seite des Reinigungsroboters wie die Antriebseinheit und/oder wie die Reinigungseinheit angeordnet. Insbesondere kann die UV-Quelle ein Bestandteil der Reinigungseinheit sein, sodass die Reinigungseinheit die UV-Quelle umfasst.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein vorzugsweise als Kraftfahrzeug und dabei als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildetes Fahrzeug, welches wenigstens einen ersten Bildschirm aufweist. Das Fahrzeug weist darüber hinaus einen erfindungsgemäßen Reinigungsroboter auf. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich im Weiteren anhand der Figurenbeschreibung sowie der Zeichnungen.
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Hierbei zeigt:
- 1 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht eines Innenraums eines als Kraftfahrzeug ausgebildeten Fahrzeugs, welches einen Reinigungsroboter zum automatischen Reinigen wenigstens eines ersten Bildschirms des Fahrzeugs umfasst; und
- 2 eine schematische Seitenansicht des Reinigungsroboters.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ausschnittsweise in einer schematischen Perspektivansicht einen Innenraum 1 eines Fahrzeugs, welches als Kraftfahrzeug und dabei als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildet ist. Im Innenraum 1 ist eine Instrumententafel 2 des Fahrzeugs angeordnet, wobei an der Instrumententafel 2 ein auch als elektronische Anzeige, Display oder Screen bezeichneter Bildschirm 3 gehalten ist. Der Bildschirm 3 weist eine Anzeigefläche 4 auf, in beziehungsweise auf welcher der Bildschirm 3, insbesondere elektronisch beziehungsweise elektrisch, Bildschirminhalte anzeigen, das heißt darstellen kann. Dies bedeutet, dass eine sich im Innenraum 1 aufhaltende Person wie beispielsweise der Fahrer des Fahrzeugs die Bildschirminhalte, die auf dem Bildschirm 3, insbesondere auf der Anzeigefläche 4, angezeigt werden, optisch wahrnehmen beziehungsweise ablesen kann. Aus 1 ist erkennbar, dass sich der Bildschirm 3, insbesondere die Anzeigefläche 4, nicht etwa in einer durch die Fahrzeugquerrichtung und die Fahrzeuglängsrichtung aufgespannten Ebene, sondern schräg oder gar senkrecht zu dieser Ebene erstreckt. Insbesondere erstreckt sich die Anzeigefläche 4 dann, wenn das Fahrzeug auf einer horizontalen Ebene steht, schräg oder senkrecht zu der horizontalen Ebene.
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Der Bildschirm 3 ist beispielsweise als berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet, welcher auch als Touchscreen bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass die Anzeigefläche 4 eine berührungsempfindliche Oberfläche aufweist, mittels welcher die zuvor genannte Person Eingaben in den Bildschirm 3 und somit beispielsweise in einen Bildschirm 3 umfassendes System des Fahrzeugs vornehmen kann. Hierzu berührt die Person die berührungsempfindliche Oberfläche. In der Folge kann es zu einer Verschmutzung der Anzeigefläche 4 insbesondere durch Fingerabdrücke kommen.
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Um nun den Bildschirm 3, insbesondere die Anzeigefläche 4, besonders einfach und komfortabel reinigen zu können, umfasst das Fahrzeug einen Reinigungsroboter 5, welcher in 2 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt ist. Der auch als Putzroboter oder Roboter bezeichnete Reinigungsroboter 5 wird zum automatischen Reinigen des Bildschirms 3 genutzt und weist wenigstens eine Reinigungseinheit 6 auf, welche auf einer ersten Seite 7 des Reinigungsroboters 5 angeordnet ist. Die Reinigungseinheit 6 kann wenigstens ein oder mehrere Reinigungselemente 8 aufweisen, mittels welchen die Anzeigefläche 4 gereinigt sowie vorzugsweise desinfiziert werden kann. Insbesondere kann zumindest eines der Reinigungselemente 8 als eine Bürste ausgebildet sein oder mehrere Bürsten aufweisen.
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Außerdem weist der Reinigungsroboter 5 eine beispielsweise auf der Seite 7 angeordnete Antriebseinheit 9 auf, mittels welcher der Reinigungsroboter 5 antreibbar und dadurch relativ zu dem Bildschirm 3 bewegbar ist. Während eines auch als Reinigungsschritt bezeichneten Reinigungsprozesses, während welchem die Anzeigefläche 4 mittels des Reinigungsroboters 5 automatisch gereinigt wird, wird der Reinigungsroboter 5 mittels der Antriebseinheit 9 angetrieben und dadurch relativ zu der Anzeigefläche 4 beziehungsweise relativ zu dem Bildschirm 3 bewegt, während die Reinigungseinheit 6 die Anzeigefläche 4 berührt. Hierdurch kommt es zu einer Relativbewegung zwischen der Reinigungseinheit 6 und der Anzeigefläche 4, wodurch die Anzeigefläche 4 gereinigt wird. Insbesondere können dadurch Fingerabdrücke von der Anzeigefläche 4 entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich können Schmutzpartikel wie beispielsweise Staubpartikel von der Anzeigefläche 4 entfernt werden.
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Um nun den Bildschirm 3 insbesondere auch dann besonders vorteilhaft und komfortabel reinigen zu können, während auf dem Bildschirm, insbesondere auf der Anzeigefläche 4, ein auch als Gesamtbildschirminhalt bezeichneter Bildschirminhalt dargestellt wird, weist der Reinigungsroboter 5 auf einer der ersten Seite 7 abgewandten zweiten Seite 10 des Reinigungsroboters 5 einen zweiten Bildschirm 11 auf, mittels beziehungsweise auf welchem ein bei dem Reinigen durch den Reinigungsroboter 5 verdeckter und auf dem ersten Bildschirm 3, insbesondere auf der Anzeigefläche 4, angezeigter Bildschirminhalt anzeigbar ist beziehungsweise angezeigt wird. Dadurch kann die sich im Innenraum 1 aufhaltende Person einen Bereich des Gesamtbildschirminhalts über dem Bildschirm 11 erkennen, obwohl dieser Bereich durch den Reinigungsroboter 5 überdeckt ist. Mit anderen Worten kann die Person den Bereich an sich auf der Anzeigefläche 4 nicht erkennen, jedoch wird dieser Bereich sozusagen dupliziert und auf dem Bildschirm 11 dargestellt, sodass der Bereich beziehungsweise der Bildschirminhalt, der eigentlich durch den Reinigungsroboter 5 überdeckt ist, auf dem Bildschirm 11 angezeigt und dadurch über den Bildschirm 11 optisch erkannt wird.
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Um den überdeckten Bildschirminhalt besonders einfach auf dem Bildschirm 11 darstellen zu können, weist der Roboter, insbesondere auf der Seite 7, wenigstens einen beispielsweise als Kamera ausgebildeten optischen Sensor 12 auf, mittels welchem der überdeckte Bildschirminhalt auf der ersten Seite 7 optisch erfasst werden kann beziehungsweise erfasst. Außerdem weist der Reinigungsroboter 5, insbesondere auf der Seite 7, eine Halteeinrichtung 13 auf, mittels welcher der Reinigungsroboter 5 während seiner mittels der Antriebseinheit 9 bewirkten und relativ zu dem ersten Bildschirm 3 erfolgenden Bewegung und entgegen seiner in 2 durch einen Pfeil F bezeichneten Gewichtskraft an dem ersten Bildschirm 3 zu halten ist. Da die Anzeigefläche 4 schräg oder senkrecht zur horizontalen Ebene verläuft, weist die durch den Pfeil F veranschaulichte Gewichtskraft des Reinigungsroboters 5 während des Reinigungsprozesses von der Anzeigefläche weg oder verläuft parallel zur Anzeigefläche 4, sodass der Reinigungsroboter 5 aufgrund seiner Gewichtskraft einfach von dem Bildschirm 3 in Richtung der horizontalen Fläche herabfallen würde, wenn der Reinigungsroboter 5 nicht mittels der Halteeinrichtung 13 an dem Bildschirm 3, insbesondere an der Anzeigefläche 4, gehalten würde. Hierdurch kann die Anzeigefläche 4 besonders vorteilhaft insbesondere auch dann automatisch gereinigt werden, wenn der Bildschirm 3 in Betrieb ist und auf seiner Anzeigefläche 4 Bildschirminhalte beziehungsweise Informationen darstellt.
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Die Halteeinrichtung 13 ist auch dazu ausgebildet, den Reinigungsroboter 5 während seiner mittels der Antriebseinheit 9 bewirkten und relativ zu dem ersten Bildschirm 3 erfolgenden Bewegung nicht nur entgegen seiner Gewichtskraft, sondern zusätzlich auch entgegen in Fahrzeugquerrichtung und/oder in Fahrzeuglängsrichtung und/oder in Fahrzeughochrichtung auf den Reinigungsroboter wirkenden und insbesondere während der Fahrt des Fahrzeugs auftretenden Beschleunigungen an dem ersten Bildschirm 3 zu halten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenraum
- 2
- Instrumententafel
- 3
- Bildschirm
- 4
- Anzeigefläche
- 5
- Reinigungsroboter
- 6
- Reinigungseinheit
- 7
- erste Seite
- 8
- Reinigungselement
- 9
- Antriebseinheit
- 10
- zweite Seite
- 11
- zweiter Bildschirm
- 12
- optischer Sensor
- 13
- Halteinrichtung
- F
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015122955 A1 [0002]