-
Die Erfindung betrifft eine manuell betätigbare Sensorschleuse zum auswechselbaren Einbau von Messsensoren in Prozessbehältern mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine derartige Sensorschleuse ist durch offenkundige Vorbenutzung einer Wechselarmaturen seitens der Anmelderin bekannt, wie durch die Veröffentlichung „KNICK SensoGate® WA 131 MH Betriebsanleitung“, Firmenschrift 14.09.2016 https://www.knick-international.com/export/medial14205.pdf belegt ist.
-
Zum Hintergrund der Erfindung ist festzuhalten, dass derartige Sensorschleusen, wie sie auf dem Gebiet der Prozessmesstechnik auch als „Wechselarmaturen“ bezeichnet werden, an oder in Prozessbehälter, wie Tanks, Reaktoren, Röhren oder Leitungen zur Überwachung physikalisch-chemischer Parameter einer Prozessflüssigkeit, wie Temperatur, pH-Wert, Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt, optische Eigenschaften (Trübung), Druck und dergleichen eingebaut werden. Um die entsprechenden Messsensoren, die für sich oder in der Regel mit einem sie haltenden Tauchrohr eine Sensoreinheit bilden, zum Reinigen, Kalibrieren und/oder Wechseln unter Prozessbedingungen aus dem Prozess ohne dessen Unterbrechung herausziehen zu können, sind die Sensoreinheiten zwischen einer Mess- und einer gegenüber dem Prozess abgedichteten Wartungsposition manuell in axialer Richtung verschiebbar und in ihren Endlagen verriegelbar.
-
Zur Vermeidung der vorstehenden Nachteile ist es aus dem Stand der Technik bereits bekannt, die Verschiebung der Sensoreinheit zwischen der Messposition des Sensors im Prozess und einer Wartungsposition zum oben erwähnten Reinigen, Kalibrieren oder Wechseln des Sensors mithilfe eines spindelartigen Verschiebeantriebs für die Sensoreinheit vorzunehmen. Aus der
DE 100 19 991 C2 ist eine entsprechende Vorrichtung zum dichten Ein- und Herausführen eines Messwertgebers in ein bzw. aus einem Messfluid in einem Rohr bekannt. Dort ist eine äußere, manuell drehbare Gewindehülse vorgesehen, in der ein Gewindekolben sitzt. Dieser steht in Eingriff mit der Gewindehülse und trägt die Sensoreinheit. Durch ein entsprechendes Drehen der Gewindehülse wird der Gewindekolben im Inneren mit der Sensoreinheit auf und ab bewegt.
-
Wie bereits aus der
DE 10 2009 020 440 B4 bekannt ist, kann die Gewindehülse durch eine Verriegelungseinrichtung derart gesperrt werden, dass deren unbeabsichtigtes Verdrehen und damit Verfahren der Sensoreinheit verhindert wird. Durch offenkundige Vorbenutzung der Anmelderin ist es ferner bekannt geworden, eine derartige Verriegelungseinrichtung mit einer mechanischen Abtastung zu kombinieren, die erkennt, ob in der Sensoreinheit ein Messsensor ordnungsgemäß eingesetzt ist. Nur in diesem Falle kann die Verriegelungseinrichtung entsperrt und die Gewindehülse zum Einfahren der Sensoreinheit mit Messsensor aus einer Wartungsstellung in die Messstellung im Prozess betätigt werden.
-
Als weiterer Stand der Technik im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist die
DE 20 2006 017 215 Ul von Bedeutung, die ein Sensoraufnahmeteil für eine Sensorschleuse bzw. eine sogenannte Wechselarmatur offenbart, bei der der Messsensor einen üblichen Sensorschaft und einen demgegenüber im Durchmesser erweiterten Elektrolytspeicher aufweist. Die mit dem Elektrolyten befüllten - auch als Glaselektroden oder wegen des bauchförmig ausgebildeten Elektrolytspeichers als Bauchelektroden bezeichneten - Messsensoren umfassen einen vorzugsweise aus Glas geformten, bei Verwendung eines flüssigen Elektrolyten wiederbefüllbaren Elektrolytspeicher (Bauch, Blase) mit einer in das Prozessmedium mündenden Elektrolytführung im Sensorschaft. Der Elektrolytspeicher ist in einem Sensoraufnahmeteil untergebracht.
-
Das Sensoraufnahmeteil weist einen Zylindermantel mit prozessseitig anschließendem Bodenlager und prozessabseitig anschließendem Druckstück auf, wobei mittels des Druckstücks durch ein axiales Beaufschlagungselement, wie beispielsweise eine Überwurfmutter, der Elektrolytspeicher druckdicht in dem Sensoraufnahmeteil aufgenommen ist.
-
Aus der Zusammenschau der genannten Druckschriften und der offenkundige Vorbenutzung ist keine manuell betätigbare Sensorschleuse bekannt, die für die Aufnahme solcher Bauchelektroden geeignet ist und bei der gleichzeitig eine Sicherung gegen Einfahren der Sensoreinheit bei ausgebautem Messsensor gegeben ist.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine manuell betätigbare Sensorschleuse mit spindelartigem Verschiebeantrieb für die Sensoreinheit so auszugestalten, dass diese Sicherungsfunktion bei einer Sensorschleuse für Bauchelektroden gegeben ist.
-
Diese Aufgabe wird laut Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass im Sensoraufnahmeteil vor dessen Bodenlager ein beim Einsetzen und Ausbauen des Messsensors in das und aus dem Sensoraufnahme-Teil durch den Elektrolytspeicher axial beaufschlagbares Sensorauflager vorgesehen ist, das mit einem axial verschiebbaren Transferrohr der Lagerrohranordnung derart wirkverbunden ist, dass die relative axiale Verschiebung von Sensorauflager und/oder Transferrohr zur Lagerrohranordnung ein Verriegeln der Verriegelungseinrichtung bei Entnahme des Messsensors aus der Sensoreinheit und ein Entriegeln der Verriegelungseinrichtung bei Einsetzen des Messsensors in die Sensoreinheit bewirkt.
-
Mit Vorteil wird durch die Erfindung also das Vorhandensein des ausgebauchten Elektrolytbehälters des Messsensors im Sensoraufnahmeteil mechanisch durch das Sensorauflager abgetastet und über das allgemein so bezeichnete Transferrohr auf die Verriegelungseinrichtung übertragen.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Sensorschleuse sind in abhängigen Ansprüchen angegeben, deren Merkmale, Einzelheiten und Vorteile zur Vermeidung von Wiederholungen in der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 einen Axialschnitt einer Sensorschleuse in Wartungsposition der Sensoreinheit,
- 2 einen vergrößerten Detailschnitt der Einzelheit X gemäß 1,
- 3 einen vergrößerten Detailschnitt der Einzelheit Y gemäß 1,
- 4 eine perspektivische Teildarstellung der Sensorschleuse, und
- 5 einen vergrößerten Detailschnitt des Bereichs Z gemäß 4.
-
Wie aus 1 deutlich wird, weist die Sensorschleuse 1 einen als Ganzes mit 2 bezeichneten Basiskörper auf, der jeweils mehrteilig aus einem oberen, prozessfernen Abschnitt 3 und einem unteren, prozessseitigen Abschnitt 4 besteht. Letzterer kann in üblicher, nicht näher dargestellter Weise an einer Zugangsöffnung eines Prozessbehälters befestigt werden.
-
Der Basiskörper 2 weist einen zylindrischen Führungskanal 7 auf, in dem eine als Ganzes mit 8 bezeichnete Sensoreinheit axial verschiebbar gelagert ist. Diese Sensoreinheit 8 besteht aus einem dem Führungskanal 7 im Außendurchmesser entsprechenden Tauchrohr 9, das an seinem in das Prozessfluid eintauchbaren Frontende 11 einen Schutzzylinder 12 für einen Messsensor 13 bildet, der im Tauchrohr 9 und der prozessabseitig daran angesetzten Sensoraufnahme 42 gehalten ist. Die Messspitze 14 des Messsensors 13 ist dabei innerhalb eines vor dem Frontende 11 durchbrochenen Bereichs des Schutzzylinders 12 vor den damit gebildeten Spülöffnungen 15 angeordnet. Über diese Spülöffnungen 15 wird die Messspitze 14 des Messsensors 13 mit der jeweils anfallenden Flüssigkeit beaufschlagt, also während der eigentlichen Messung mit dem Prozessfluid und währen der Reinigung mit den notwendigen Reinigungs- und Spüllösungen. Der Ringspalt zwischen Messsensor 13 und Tauchrohr 9 ist dabei durch einen hinter der Messspitze 14 gelegenen O-Ring 16 abgedichtet.
-
Im unteren Teil
4 des Basiskörpers
2 ist zwischen prozessseitigen Dichtringen
17 und einem rückwärtigen, inneren Dichtring
18 eine Spülkammer
19 angelegt, die zwischen Tauchrohr
9 und Führungskanal
7 ausgebildet ist. Zur Zu- und Abführung von Reinigungs- und Spüllösungen zu dieser Spülkammer
19 sind entsprechende Anschlussstutzen und Leitungskanäle vorgesehen, die zusammen mit der Formgebung der Spülkammer
19 Stand der Technik und Gegenstand der
DE 10 2006 022 983 sind, hier also keiner vertieften Erörterung bedarf.
-
Wie insbesondere aus 1 hervorgeht, ist ein als Ganzes mit 24 bezeichneter spindelartiger Verschiebeantrieb für die Sensoreinheit 8 vorgesehen. Dieser weist eine äußere, manuell drehbare Gewindehülse 25 auf, die über Axiallager 26 am Basiskörper 2 um die Längsachse L der Sensoreinheit 8 drehbar gelagert ist.
-
In der Gewindehülse 25 ist ein in Richtung der Längsachse L flacher Gewindekolben 27 angeordnet, der mit der hülsenartigen Tauchrohraufnahme 28 fest verbunden ist. Dieser Gewindekolben 27 steht über kurze Gewindesegmente 29 an seinem Außenumfang mit dem Innengewinde 30 an der Gewindehülse 25 in Eingriff. Er ist mittels dreier parallel zur Längsachse L zwischen Gewindehülse 25 und Sensoreinheit 8 verlaufender Axialstangen 31 axial geführt und verdrehgesichert. Die drei Axialstangen 31 sind gleichmäßig um die Längsachse L verteilt, in 1 ist eine Axialstange 31 im Schnitt erkennbar, eine zweite Axialstange 31 erscheint in Seitenansicht links von der Sensoreinheit 8 in dieser Zeichnung. 4 zeigt zwei dieser Stangen 31. Die Axialstangen 31 durchdringen den Gewindekolben 27 jeweils über entsprechende Öffnungen und dienen gleichzeitig nach Art eines Käfigs zur starren Verbindung zwischen oberem und unterem Abschnitt 3, 4 des Basiskörpers 2. Die Axialstangen 31 bilden damit Koppelelemente des Basiskörpers 2 zur starren Verbindung der beiderseits der Gewindehülse 25 angeordneten Lagerköpfe 32, 33 für die Gewindehülse 25.
-
Die Gewindehülse 25 ist schließlich durch eine Verriegelungseinrichtung 36 in ihrer Drehbewegung blockierbar, sodass erst einmal grundsätzlich eine unbeabsichtigte Verschiebung der Sensoreinheit 8 zuverlässig verhindert wird. Zudem wirkt diese Verriegelungseinrichtung 36 in im Folgenden noch näher zu erläuternder Weise gemäß der Erfindung mit einer mechanischen Abtasteinrichtung zusammen, mit deren Hilfe zuverlässig erkannt wird, ob in der Sensoreinheit 8 eine Messsensor 13 eingesetzt ist.
-
Die Verriegelungseinrichtung 36 selbst besteht im Wesentlichen aus einem radial im unteren Lagerkopf 36 des prozessseitigen Abschnitts 4 des Basiskörpers 2 verschiebbar gelagerten Druckknopf 37, der über eine Riegelstange 38 mit einem ebenfalls radial am unteren Ende der Gewindehülse 25 verschiebbaren, klinkenartigen Riegel 39 gekoppelt ist. Letzterer weist an seiner radial nach außen weisenden Kante Rastzähne 40 auf, die mit einer entsprechenden Innenverzahnung 41 am unteren Ende der Gewindehülse 25 in Eingriff bringbar sind. Die Riegelstange 38 verläuft parallel zu den Axialstangen 31 nach oben und ist dort im Lagerkopf 32 federnd gegengelagert.
-
Zum Führen der Sensoreinheit 8 aus der in 1 gezeigten Wartungsposition in die nicht dargestellte Messposition ist ausgehend von der Stellung in 2 der Druckknopf 37 radial nach innen zu drücken. Damit wird das untere Ende der Riegelstange 38 radial nach innen geführt und der damit gekoppelte Riegel 39 entsprechend mit seinem Rastzähnen 40 nach innen außer Eingriff mit der Innenverzahnung 41 gebracht. Damit ist die Gewindehülse 25 drehbar. Durch deren Drehung wird der Gewindekolben 27 nach Art eines Spindeltriebes nach unten verschoben, sodass die mit ihm gekoppelte Sensoreinheit 8 ebenfalls nach unten aus dem Basiskörper 2 ausgeschoben und in den Prozessbehälter 5 eingetaucht wird. In dieser Position kann der Druckknopf 37 durch eine nicht näher dargestellte Druckfeder in seine Ausgangsposition radial nach außen verschoben werden, sodass der Riegel 39 wieder in Eingriff mit der Innenverzahnung 41 der Gewindehülse 25 gelangt.
-
Der vorstehende Prozess ist allerdings nur durchführbar, wenn sich die in axialer Richtung verschiebbare Riegelstange 38 nicht in Eingriff mit unter dem Druckknopf 37 angeordneten Rastausnehmungen 34 befindet. Dabei ist die Axialbewegung der Riegelstange 38 in noch näher zu erläuternder Weise durch die oben erwähnte mechanische Abtasteinrichtung gesteuert.
-
Bevor darauf näher eingegangen werden kann, muss noch das Sensoraufnahmeteil 101 näher erläutert werden.
-
Gemäß 1 umfasst das Sensoraufnahmeteil 101 ein Bodenlager 102 mit von einer konisch verjüngten Auflagefläche 127 in prozessseitige Richtung ausgehendem Rohrstutzen 103, der mit einer noch näher zu erläuternden Lagerrohranordnung 104 verschraubt ist. Ein mit dem Bodenlager 102 verschraubter und mit Sichtöffnungen (nicht dargestellt) versehener Zylindermantel 107 weist einen innenliegenden Glaszylinder 105 und an der dem Bodenlager 102 gegenüberliegenden Seite des Zylindermantels 107 ein in diesem axial verschiebbar geführtes Druckstück 108 mit Anschlussring 110 und Anschlussstutzen 111 für ein Druckmedium auf. An dem Druckstück 108 ist eine außen liegende konische Anschlagfläche 112 vorgesehen, an der ein Dichtungsring 113 liegt. Der Dichtungsring 113 wird von einer schrägen Anschlagfläche 114 eines Spreizringes 115 kontaktiert. Außerdem weist das Druckstück 108 eine äußere Führungsfläche 116 und eine innere Anlagefläche 117 auf. Auf der Auflagefläche 127 und unter der Anlagefläche 117 befinden sich elastische Ringe 118 und 119, auf denen noch Teflonringe (nicht dargestellt) liegen können. In den elastischen Ringen 118 und 119, die Formunterschiede der Elektrolytspeicher ausgleichen und für eine weiche Anlage sorgen, befinden sich Schlitze (nicht dargestellt), die eine Druckmittelzufuhr in den den Elektrolytspeicher 123 umgebenden Raum und in die Lagerrohranordnung 124 gewährleisten, um durch Druckunterschiede bedingten Glasbruch zu verhindern. Die stirnseitige Abdichtung des Glaszylinders 5 erfolgt an einem Bund des Zylindermantels 107 sowie am Bodenlager 102 mittels Dichtringen 120, 121.
-
In dem Sensoraufnahmeteil 101 ist der Messsensor 13 in Form einer Glaselektrode untergebracht. Dieser Messsensor 13 umfasst einen Elektrolytspeicher 123, der mit einem über eine Bohrung (nicht dargestellt) mit einem Druckmittel beaufschlagten Flüssigelektrolyten befüllt ist, sowie einen in der Messspitze 14 endenden Sensorschaft 124 und einen von der prozessabgewandten Seite ausgehenden Anschlussstutzen 125 mit Elektrodenstecker 126.
-
Zur Montage des Messsensors 13 wird dieser bei entferntem Druckstück 108 in das Sensoraufnahmeteil 101 eingeführt, und zwar bis der Elektrolytspeicher 123 an dem an der festen Auflagefläche 127 liegenden elastischen Ring 119 aufliegt. Danach wird das Druckstück 108 in den Zylindermantel 107 eingefügt und mit einer auf den Druckring 115 wirkenden Überwurfmutter 128 so lange in Richtung Elektrolytspeicher 123 verstellt, bis der auf dessen Anlagefläche 117 liegende elastische Ring 118 den Elektrolytspeicher 123 kontaktiert. Zu diesem Zeitpunkt wirkt der Druckring 115 auf den Dichtring 113, der aufgrund der abgeschrägten Anschlagfläche 114 des Druckringes 115 und der entgegengesetzt abgeschrägten Dichtfläche 112 des Druckstücks 108 nach außen gedrückt wird und den zwischen Elektrolytspeicher 123 und Zylindermantel 107 bzw. Glaszylinder 105 bestehenden Druckraum, der durch die Zufuhr eines Druckmediums über den Anschlussstutzen 111 gebildet wird, nach außen abdichtet. Am Elektrodenstecker 126 wird der Druckraum mit Hilfe einer Überwurfmutter 129 durch einen weiteren Dichtring 130 abgedichtet.
-
Aufgrund des innerhalb des Zylindermantels 107 des Sensoraufnahmeteils 101 in Längsrichtung verstellbar angeordneten, geführten Druckstücks 108, über das gleichzeitig ein Druckmedium zugeführt werden kann, können in dem Sensoraufnahmeteil 101 Messsensoren 13 mit in bestimmten Grenzen variabler Länge des Elektrolytspeichers 123 sicher fixiert werden. Ein zu weites Vorschieben und dadurch bedingtes Zerstören der empfindlichen Elektroden wird ebenso verhindert wie ein Zurückschieben der Elektrode durch den Prozessdruck. Die Messergebnisse können somit nicht durch eine nicht exakte Lage der Messspitze 14 verfälscht werden. In ein und dasselbe Sensoraufnahmeteil einer Wechselarmatur können somit von verschiedenen Herstellern angebotene Glaselektroden, die zumeist unterschiedliche Elektrolytspeicherlängen aufweisen, eingesetzt werden.
-
Der vorstehend erörterte Montagevorgang kann ferner durch den nun anhand der 1 bis 3 zu erörternden Abtastmechanismus für das Vorhandensein des Messsensors 13 im Sensoraufnahmeteil 101 für ein Sicherheitsmerkmal der erfindungsgemäßen Sensorschleuse dahingehend benutzt werden, dass das Einschieben der Sensoreinheit 8 aus der in 1 gezeigten Wartungsposition in die Messposition nur dann möglich ist, wenn ein Messsensor 13 ordnungsgemäß in das Sensoraufnahmeteil 101 eingesetzt ist.
-
Dazu ist im Sensoraufnahmeteil 101 vor dessen Bodenlager 102 ein axial verschiebbares, hülsenartiges Sensorauflager 50 vorgesehen, das im wesentlichen mit einem etwa zylindrischen Teil 48 im Rohrstutzen 103 und mit einer sich konisch in prozessabseitige Richtung aufweitenden Anlageschulter 49 zwischen dem elastischen Ring 119 und der Auflagefläche 127 verläuft. Dieses Sensorauflager 50 ist mit seinem prozessseitigen Ende in noch näher zu erläuternder Weise mit der Lagerrohranordnung 104 gekoppelt und wirkverbunden, sodass eine relative axiale Verschiebung diese Sensorauflagers 50 zu einem axial verschiebbaren Transferrohr der Lagerrohranordnung 104 zu einem Verriegeln der Verriegelungseinrichtung 36 bei Entnahme des Messsensors 13 aus der Sensoreinheit 8 und einem Entriegeln bei Einsetzen bewirkt. In diesem Zusammenhang weist die Lagerrohranordnung 104 koaxial ineinander sitzend von innen nach außen ein inneres Kolbenrohr 51, das den Sensorschaft 124 durch die Tauchrohraufnahme 28 durchgehend bis in das Tauchrohr 9 hinein umgibt, ein das innere Kolbenrohr 51 umgebende und relativ dazu in axialer Richtung festgelegte Stützrohr 52 sowie ein äußeres Kolbenrohr 53 auf. Das Stützrohr 52 stützt sich mit seinem prozessseitigen Ende auf dem Gewindekolben 27 des Verschiebeantriebs 24 ab.
-
Das äußere Kolbenrohr 53 bildet das vorstehend erwähnte Transferrohr des erfindungsgemäßen Abtastmechanismus und ist mit seinem prozessabseitigen Ende 54 mit dem Rohrstutzen 103 des Bodenlagers 102 über die Verschraubung 55 axial fest verbunden - siehe 2. An seinem prozessseitigen Ende 56 ist das äußere Kolbenrohr 53 über eine Bajonettverbindung 57 mit dem Gewindekolben 27 radial fix, in axialer Richtung jedoch mit einem kleinen Axialspiel A von beispielsweise einigen wenigen Millimetern verbunden.
-
Darüber hinaus ist das äußere Kolbenrohr 53 mit einem ringscheibenförmigen, sich im wesentlichen quer zur Längsaxialrichtung der Anordnung erstreckenden Steuerelement 42 - im Folgenden „Schaltblech“ bezeichnet - längsaxial fest verbunden. Das Schaltblech 42 liegt auf einer axialen Schulter des äußeren Kolbenrohrs auf. Einen direkten axialen Kontakt gibt es nur, solange der Gewindekolben 27 sich am prozessfernen Ende befindet. Das Schaltblech 42 ist in prozessseitiger Richtung durch Schraubendruckfedern 43 federbeaufschlagt und zudem mit der Riegelstange 38 der Verriegelungseinrichtung 36 durch eine Bajonettverbindung gekoppelt.
-
Die Verriegelungseinrichtung und der darin implementierte Abtastmechanismus ist nun anhand der 1 bis 5 wie folgt zu erörtern:
- In der in den Zeichnungen dargestellten Wartungsstellung mit ordnungsgemäß eingebautem Messsensor 13 ist durch den komplett eingeschraubten Elektrolytspeicher 123 das Sensorauflager 50 in prozessseitige Richtung beaufschlagt, womit es in dieser Richtung maximal in das Bodenlager 102 eintaucht. Durch die Abstützung des Sensorauflagers 50 am inneren Kolbenrohr 51, das sich selbst über einen Absatz 58 am Stützrohr 52 abstützt und dieses wiederum auf dem Gewindekolben 27 aufliegt, ist das äußere Kolbenrohr 53 in dieser Stellung praktisch nach oben gezogen und es zeigt sich in der Bajonettverbindung 57 das erwähnte Axialspiel A. Damit ist auch das Schaltblech 42 entgegen der Beaufschlagung durch die Schraubendruckfedern 43 in prozessabseitige Richtung hochgezogen, womit wiederum die Riegelstange 38 in ihre entriegelte Position hochgezogen ist. Der Druckknopf 37 ist damit frei und kann zum Entriegeln der Gewindehülse 25 und Freigabe des Verschiebeantriebs 24 nach innen gedrückt werden.
-
Sollte in der in den Figuren dargestellten Wartungsstellung der Messsensor 13 durch Lösen der Überwurfmutter 128 entnommen werden, so kann sich das Sensorauflager 50 vom Bodenlager 102 der Sensoraufnahmeteils 101 in prozessabseitige Richtung bewegen. Da das Sensoraufnahmeteil 101 über das äußere Kolbenrohr 53 und das Schaltblech 42 in umgekehrter Richtung dazu durch die Schraubendruckfedern 43 kraftbeaufschlagt ist, bewegen sich Sensoraufnahmeteil 101, äußeres Kolbenrohr 53 und Schaltblech 42 um die durch das Längsaxialspiel A definierte Strecke in prozessseitige Richtung. Diese Verschiebung macht auch die Riegelstange 38 mit, die damit in die Rastausnehmung 34 eintaucht. Damit ist der Druckknopf 37 und der Verschiebeantrieb 24 gesperrt, letzterer kann nicht mehr betätigt werden. Durch diesen kleinen Verschiebeweg bildet sich im Bereich der Sensoraufnahmeteils 101 zwischen dem Sensorauflager 40 und dem Bodenlager 102 das Längsaxialspiel A.
-
Zum Wiedereinsetzen eines Messsensors 13 in eine solche „leere“ Sensorschleuse 1 wird der Messsensor 13 durch das Sensoraufnahmeteil 101 durchgeschoben, bis die Messspitze 14 im Bereich des Frontendes 11 der Lagerrohranordnung 104 liegt und der Elektrolytspeicher 123 auf das mit dem Axialspiel A vom Bodenlager 102 abgehobene Sensorauflager 50 trifft. Dem von der Überwurfmutter 128 ausgeübten Verschraubungsdruck auf den Elektrolytspeicher 123 kann das Sensorauflager 50 nicht nach unten nachgeben, da dieses über das innere Kolbenrohr 51 und das Stützrohr 52 axiale fix ist. Dementsprechend „zieht“ die Überwurfmutter 128 beim endgültigen Einschrauben den Zylindermantel 107 mitsamt Bodenlager 102, äußerem Kolbenrohr 53 und Schaltblech 42 entgegen der Beaufschlagung durch die Schraubendruckfedern 43 um das Längsaxialspiel A in prozessabseitige Richtung, wodurch auch die Riegelstange 38 in diese Richtung mitgenommen und die Verriegelung des Druckkopfes 37 aufgehoben wird. Damit kann dieser gedrückt und die Verriegelung der Gewindehülse 25 aufgehoben werden. Letztere kann betätigt und die Sensoreinheit 8 in die Messstellung übergeführt werden.
-
Der Abtastmechanismus funktioniert in vorteilhafter Weise auch bei regelmäßig vorhandenen großen Toleranzen der Axialausdehnung des Elektrolytspeichers, da er erst anspricht, wenn der Einschraubvorgang mittels der Überwurfmutter 128 seinem Ende entgegen geht. Maßtoleranzen werden dementsprechend durch die endgültige Schraubposition der Überwurfmutter 128 auf dem Zylindermantel 107 kompensiert.