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Die Offenbarung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs, ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug mit derselben und ein Verfahren zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs. Die vorliegende Offenbarung betrifft insbesondere die Regulierung einer Geräuschemission eines Antriebsenergiesystems des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs.
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Stand der Technik
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Hybrid- oder Elektrofahrzeuge werden von einem Elektromotor angetrieben, wobei die nötige elektrische Energie in einem Antriebsenergiespeicher, der ein Hochvoltspeicher sein kann, gespeichert wird. Der Antriebsenergiespeicher kann an einer Ladestation eines Hauses oder an einer speziellen Tankstelle aufgeladen werden. Für den Benutzer von Vorteil sind dabei oftmals kurze Ladezeiten, damit das Hybrid- oder Elektrofahrzeug schnell wieder einsatzfähig ist. Bei einer sogenannten Schnellladung wird der Antriebsenergiespeicher häufig nur zu etwa 80 % aufgeladen. Eine Schnellladung ist beispielsweise für einen Langstreckenverkehr von Vorteil, da die Fahrzeuge mit hoher Leistung in kurzer Zeit aufgeladen werden können. Insbesondere beim Schnelladen wird ein Kühlsystem des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs mit hoher Leistung betrieben, um die im Antriebsenergiespeicher während des Ladevorgangs entstehende Wärme abzuführen.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, den Betrieb eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs zu verbessern. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, eine Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs, ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug mit derselben und ein Verfahren zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs bereitzustellen, die einen Fahrerkomfort während eines Ladevorgangs erhöhen können.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs angegeben. Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungsvorrichtung, die zum Bestimmen einer Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs und/oder einer aktuellen Zeit eingerichtet ist, und eine Steuervorrichtung, die zum Steuern wenigstens einer Komponente des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs eingerichtet ist. Die Steuervorrichtung ist weiter eingerichtet, um eine Geräuschemission der wenigstens einen Komponente während eines Ladevorgangs des Antriebsenergiesystems basierend auf der bestimmten Position und/oder aktuellen Zeit (auch als „Tageszeit“ bezeichnet) einzustellen.
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Die Erkennung der Position bzw. des Standorts und die Bestimmung der aktuellen Zeit kann dabei automatisch erfolgen. Die wenigstens eine Komponente kann eine Komponente des Antriebsenergiesystems sein, wie beispielsweise ein Kältemittelverdichter und/oder ein Lüfter zum Kühlen eines Antriebsenergiespeichers. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht hierauf begrenzt und die wenigstens eine Komponente kann eine andere Komponente des Fahrzeugs sein, wie beispielsweise ein Kältemittelverdichter und/oder ein Lüfter einer Innenraumkühlung.
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Erfindungsgemäß wird die Geräuschemission bzw. die Lautstärke der wenigstens einen Komponente in Abhängigkeit der Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs und der aktuellen Zeit eingestellt. Insbesondere kann die Lautstärke beim Laden in Abhängigkeit des Fahrzeugstandorts und der Tageszeit begrenzt werden. Beispielsweise kann die Lautstärke beim Laden derart begrenzt werden, dass örtliche und/oder zeitliche Lärmschutzvorschriften eingehalten werden. Dies ist insbesondere beim Schnellladen von Vorteil, da es vermieden werden kann, dass bestimmte Arten von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen für die Nutzung bestimmter Ladesäulen zum Beispiel in Wohngebieten gesperrt werden.
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Vorzugsweise wird die Geräuschemission bzw. die Lautstärke der wenigstens einen Komponente, wie beispielswiese des Kältemittelverdichters und/oder Lüfters, durch ein Anpassen der Leistung der wenigstens einen Komponente eingestellt. Hier kann eine höhere Leistung eine höhere Geräuschemission bzw. Lautstärke bedeuten, und eine geringere Leistung kann eine geringere Geräuschemission bzw. Lautstärke bedeuten. Die Leistung kann beispielsweise derart gewählt werden, dass die Geräuschemission bzw. Lautstärke an einem bezüglich des Fahrzeugs definierten Ort einem bestimmten Dezibel-Wert entspricht oder darunter liegt.
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Die Steuervorrichtung ist eingerichtet, um die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente während eines Ladevorgangs des Antriebsenergiespeichers des Antriebsenergiesystems einzustellen, und insbesondere zu reduzieren. In einigen Ausführungsformen kann der Ladevorgang beispielsweise ein (DC-) Schnellladevorgang sein. Bei einem Schnelladevorgang kann die wenigstens eine Komponente, wie der Kältemittelverdichter und/oder Lüfter, mit hoher Leistung betrieben werden, um die im Antriebsenergiespeicher während des Ladevorgangs entstehende Wärme abzuführen. Die Leistung der wenigstens einen Komponente kann dabei derart gewählt werden, dass sowohl eine ausreichende Kühlung des Antriebsenergiespeichers erfolgt als auch die Geräuschemission einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Vorzugsweise kann die Steuervorrichtung die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente derart reduzieren, dass vorgegebene Dezibel-Grenzwerte eigehalten werden. Der Dezibel-Grenzwert kann beispielsweise 90dB, 80dB, 70dB, 60dB oder 50dB sein.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Datenbank, in der mehrere Werte für die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente (und insbesondere mehrere Werte für die Geräuschemission des gesamten Antriebsenergiesystems) und entsprechende Betriebsparameter der wenigstens einen Komponente beispielweise in einem Kennfeld hinterlegt sind. Die Datenbank kann insbesondere eine Korrelation zwischen der Geräuschemission, und insbesondere den vorgegebenen Dezibel-Grenzwerten, und der Leistung und/oder Geräuschemission der wenigstens einen Komponente enthalten. So kann für einen vorgegebenen Dezibel-Grenzwert eine entsprechende Leistung der wenigstens einen Komponente in der Datenbank hinterlegt sein und für das Einstellen der Geräuschemission der wenigstens einen Komponente verwendet werden. Beispielsweise können Messungen im Rahmen der Fahrzeugentwicklung durchgeführt und eine feste Bedatung dB Grenzwert - Lüfter Grenzwert - eKMV Grenzwert als Kennfeld im Fahrzeug hinterlegt werden.
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In einer optionalen Ausführungsform umfasst die Vorrichtung wenigstens einen Geräuschpegelsensor zum Messen einer Lautstärke bzw. eines Geräuschpegels, wie beispielsweise ein Mikrofon. Der wenigstens eine Geräuschpegelsensor kann die Messwerte an die Steuervorrichtung ausgeben, wobei die Steuervorrichtung die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente basierend auf den empfangenen Messwerten einstellen kann. In einigen Ausführungsformen umfasst der Geräuschpegelsensor einen Außenraumsensor, wie beispielsweise ein Außenmikrofon. Der Außenraumsensor kann eingerichtet sein, um den Geräuschpegel außerhalb des Fahrzeugs zu messen.
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Vorzugsweise ist die Erfassungsvorrichtung eingerichtet, um die bestimmte Position und die aktuelle Zeit zu klassifizieren, wobei die Steuervorrichtung weiter eingerichtet ist, um basierend auf der Klassifikation die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente einzustellen. Beispielsweise kann die Erfassungsvorrichtung eingerichtet sein, um die bestimmte Position wenigstens in (i) innerhalb eines Wohngebiets, (ii) außerhalb eines Wohngebiets (z.B. Autobahnnähe) und (iii) ein Mischgebiet zu klassifizieren. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht hierauf begrenzt und andere Arten der Klassifizierung können verwendet werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Erfassungsvorrichtung eingerichtet sein, um die aktuelle Zeit in Tag und Nacht zu klassifizieren.
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In einigen Ausführungsformen ist die Steuervorrichtung eingerichtet, um die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente auf einen maximalen Geräuschpegel zu begrenzen, wenn die Erfassungsvorrichtung bestimmt, dass die Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs in einem Wohngebiet ist und/oder die aktuelle Zeit Nacht ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein, um die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente nicht zu begrenzen, wenn die Erfassungsvorrichtung bestimmt, dass die Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs außerhalb eines Wohngebiet ist und/oder die aktuelle Zeit Tag ist. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht auf eine Position innerhalb eines Wohngebiets und eine Position außerhalb eines Wohngebiets beschränkt. So kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein, um die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente zu begrenzen oder auch nicht zu begrenzen, wenn die Erfassungsvorrichtung bestimmt, dass die Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs in einem Mischgebiet (z.B. einem gemischten Wohn- und Industriegebiet) ist.
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Vorzugsweise kann die Position bzw. der Fahrzeugstandort durch ein Navigationssystem bereitgestellt werden. Die Position bzw. der Fahrzeugstandort können auf GPS-Daten basieren. Das Navigationssystem kann beispielsweise einen aktuellen Straßentyp und/oder ein aktuelles Tempolimit bereitstellen, wobei der aktuelle Standort zum Beispiel auf Basis einer Anzahl der letzten gefahrenen Strecke (km) klassifiziert werden kann. Somit kann eine Klassifizierung anhand der befahrenen Strecke, und insbesondere des Straßentyps und/oder Tempolimits, erfolgen. In einem weiteren Beispiel kann eine Klassifizierung anhand des Standortumfelds in der Karte (z.B. der vorausliegenden Strecke oder der abzweigenden Straßen) erfolgen. Zusätzlich oder alternativ kann die Vorrichtung eine aktuelle Uhrzeit bereitstellen oder empfangen, um basierend auf der aktuellen Uhrzeit die aktuelle Tageszeit zu klassifizieren.
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Gemäß einigen Ausführungsformen umfasst die Vorrichtung einen Automatikmodus und wenigstens einen manuellen Modus. Im Automatikmodus, der eine Default-Einstellung der Vorrichtung sein kann, kann die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente basierend auf der bestimmten Position und/oder aktuellen Zeit automatisch eingestellt, und insbesondere reduziert, werden. Der wenigstens eine manuelle Modus kann einen ersten Modus und/oder einen zweiten Modus umfassen. Im ersten Modus kann unabhängig vom Fahrzeugstandort und/oder der Tageszeit eine Begrenzung der Geräuschemission erfolgen. Im zweiten Modus kann unabhängig vom Fahrzeugstandort und/oder der Tageszeit keine Begrenzung der Geräuschemission erfolgen.
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Beispielsweise umfasst die Vorrichtung eine Benutzerschnittstelle, wie eine graphische Benutzeroberfläche, zum Einstellen des Automatikmodus und des wenigstens einen manuellen Modus. Die Steuervorrichtung kann eingerichtet sein, um basierend auf einer ersten Benutzereingabe in die Benutzerschnittstelle zur Auswahl des ersten Modus die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente unabhängig von der bestimmten Position und/oder aktuellen Zeit auf einen maximalen Geräuschpegel zu begrenzen. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein, um basierend auf einer zweiten Benutzereingabe in die Benutzerschnittstelle zur Auswahl des zweiten Modus die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente unabhängig von der bestimmten Position und/oder aktuellen Zeit nicht zu begrenzen.
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Die Benutzerschnittstelle kann eine im Fahrzeug integrierte Benutzerschnittstelle sein, wie beispielswiese ein Bedienfeld. Zusätzlich oder alternativ kann die Benutzerschnittstelle ein mobiles Endgerät sein oder über das mobile Endgerät bereitgestellt werden (z.B. durch eine App). Das mobile Endgerät kann kommunikativ mit dem Hybrid- oder Elektrofahrzeug verbunden sein. Das mobile Endgerät kann mit dem Hybrid- oder Elektrofahrzeug drahtlos oder drahtgebunden direkt kommunizieren oder drahtlos über eine Server-Anbindung (z.B. Cloud) indirekt kommunizieren. Der Begriff mobiles Endgerät beinhaltet insbesondere Smartphones, aber auch andere mobile Telefone bzw. Handys, Personal Digital Assistants (PDAs), Tablet PCs sowie alle elektronischen Geräte, welche mit einer Technologie zum Laden und Ausführen von Apps ausgestattet sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug angegeben. Das Hybrid- oder Elektrofahrzeug umfasst die oben beschriebene Vorrichtung und das Antriebsenergiesystem. Die wenigstens eine Komponente kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die einen Kältemittelverdichter und einen Lüfter beispielsweise des Antriebsenergiesystems und/oder einer Innenraumkühlung umfasst. Das Antriebsenergiesystem kann weiter den Antriebsenergiespeicher umfassen. Der Antriebsenergiespeicher kann durch die wenigstens eine Komponente während des Ladevorgangs gekühlt werden.
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Der Begriff Hybrid- oder Elektrofahrzeug umfasst PKW, LKW, Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc., die der Beförderung von Personen, Gütern, etc. dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung.
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Gemäß einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Verfahren zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs angegeben. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen einer Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs und/oder einer aktuellen Zeit, und ein Steuern wenigstens einer Komponente des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs derart, dass eine Geräuschemission der wenigstens einen Komponente basierend auf der bestimmten Position und/oder der aktuellen Zeit unterhalb eines vorbestimmten Geräuschpegels liegt. Der vorbestimmten Geräuschpegel (auch als „Dezibel-Grenzwert“ bezeichnet) kann beispielsweise 90dB, 80dB, 70dB, 60dB oder 50dB sein.
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Das Verfahren kann durch die Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs gemäß der vorliegenden Offenbarung ausgeführt werden.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Offenbarung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 schematisch ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug mit einer Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems desselben gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung,
- 2 ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, und
- 3 ein Flussdiagram eines Verfahrens zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführungsformen der Offenbarung
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Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt schematisch ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug 1 mit einer Vorrichtung 100 zum Steuern eines Antriebsenergiesystems des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs 1 gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Das Hybrid- oder Elektrofahrzeug 1 umfasst die Vorrichtung 100 zum Steuern des Antriebsenergiesystems 10 und das Antriebsenergiesystem 10. Die wenigstens eine Komponente 12 kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die einen Kältemittelverdichter und wenigstens einen Lüfter umfasst. Das Antriebsenergiesystem 10 kann weiter den Antriebsenergiespeicher 14, wie beispielsweise einen Hochvoltspeicher, umfassen. Der Antriebsenergiespeicher 14 kann durch die wenigstens eine Komponente 12 beispielsweise während eines Ladevorgangs gekühlt werden.
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Die Vorrichtung 100 umfasst eine Erfassungsvorrichtung 110, die zum Bestimmen einer Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeug 1 und/oder einer aktuellen Zeit eingerichtet ist, und eine Steuervorrichtung 120, die zum Steuern der wenigstens einen Komponente 12 eingerichtet ist. Die Steuervorrichtung 120 ist weiter eingerichtet, um eine Geräuschemission der wenigstens einen Komponente 12 basierend auf der bestimmten Position und/oder der aktuellen Zeit einzustellen. Die Vorrichtung 100 kann in Abhängigkeit des Fahrzeugstandorts und/oder der Tageszeit die Geräuschemission bzw. die Lautstärke der wenigstens einen Komponente 12 begrenzen, wodurch beispielsweise Lärmschutzvorschriften eingehalten werden können.
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Optional kann die Vorrichtung 100 anhand gelernter Daten über eine Fahrzeugflotte von gleichen oder ähnlichen Fahrzeugen die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente 12 einstellen. Beispielsweise kann das Einstellen basierend auf Benutzereinstellungen in einem Akustikmenü der Fahrzeuge der Flotte an bestimmten GPS-Positionen erfolgen.
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Vorzugsweise ist die Erfassungsvorrichtung 110 eingerichtet, um die bestimmte Position und/oder die aktuelle Zeit bzw. Tageszeit zu klassifizieren, wobei die Steuervorrichtung 120 weiter eingerichtet sein kann, um basierend auf der Klassifikation die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente 12 einzustellen. Beispielsweise kann die Erfassungsvorrichtung 110 eingerichtet sein, um die bestimmte Position wenigstens in (i) innerhalb eines Wohngebiets und (ii) außerhalb eines Wohngebiets (z.B. Autobahnnähe) zu klassifizieren. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht hierauf begrenzt und andere oder zusätzliche Arten der Klassifizierung können verwendet werden, wie beispielsweise eine Klassifizierung in eine Mischgebiet. Zusätzlich oder alternativ kann die Erfassungsvorrichtung 110 eingerichtet sein, um die aktuelle Zeit in „Tag“ und „Nacht“ zu klassifizieren.
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Gemäß einigen Ausführungsformen umfasst die Vorrichtung 100 einen Automatikmodus und wenigstens einen manuellen Modus. Im Automatikmodus, der eine Default-Einstellung der Vorrichtung 100 sein kann, kann die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente 12 basierend auf der bestimmten Position und/oder aktuellen Zeit automatisch eingestellt, und insbesondere reduziert, werden. Der wenigstens eine manuelle Modus kann einen ersten Modus und/oder einen zweiten Modus umfassen. Im ersten Modus kann unabhängig vom Fahrzeugstandort und/oder der Tageszeit eine Begrenzung der Geräuschemission erfolgen („leises Laden“). Im zweiten Modus kann unabhängig vom Fahrzeugstandort und/oder Tageszeit keine Begrenzung der Geräuschemission erfolgen („maximale Ladeleistung“). In einigen Ausführungsformen umfasst die Vorrichtung 100 weitern eine Benutzerschnittstelle, wie eine graphische Benutzeroberfläche, zum Einstellen des Automatikmodus und des wenigstens einen manuellen Modus.
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In Anhängigkeit des eingestellten Modus, des Fahrzeugstandorts und/oder der Tageszeit kann eine Leistung der wenigstens einen Komponenten 12, wie beispielswiese des Kältemittelverdichters und/oder des wenigstens einen Lüfters, gewählt werden, um die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente 12 einzustellen. Beispielsweise kann die wenigstens eine Komponente 12 im Automatikmodus in einem Wohngebiet bei Tag mit etwa 80% und bei Nacht mit etwa 30% ihrer maximalen Leistung betrieben werden. An einer Autobahn kann die wenigstens eine Komponente 12 sowohl bei Tag als auch bei Nacht mit etwa 100% ihrer maximalen Leistung betrieben werden. In sonstigen Fällen, die nicht in die Kategorie „Wohngebiet“ und „Autobannähe“ fallen (z.B. ein Mischgebiet), kann die wenigstens eine Komponente 12 bei Tag mit etwa 100% und bei Nacht mit etwa 80% ihrer maximalen Leistung betrieben werden.
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Auf ähnliche Weise können für den wenigstens einen manuellen Modus geeignete %-Werte der maximalen Leistung für die wenigstens eine Komponente 12 festgelegt werden. Beispielsweise können für den ersten Modus („leises Laden“) alle %-Werte kleiner als 100% sein. Weiter können für den zweiten Modus („maximale Ladeleistung“) alle %-Werte bei etwa 100% sein. Die Leistungen bzw. Geräuschemissionen können länderspezifisch festgelegt werden. Beispielsweise können in verschiedenen Ländern verschiedene Lärmschutzvorschriften gelten. Die Vorrichtung 100 kann eingerichtet sein, um basierend auf dem Fahrzeugstandort die geltenden Lärmschutzvorschriften abzurufen und entsprechende maximale Leistungen bzw. Geräuschemissionen für die wenigstens eine Komponente 12 festzulegen.
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2 zeigt ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug 1 gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung wenigstens einen Geräuschpegelsensor zum Messen einer Lautstärke bzw. eines Geräuschpegels. Der wenigstens eine Geräuschpegelsensor kann ein Mikrofon sein. Der wenigstens eine Geräuschpegelsensor kann die Messwerte an die Steuervorrichtung ausgeben, wobei die Steuervorrichtung die Geräuschemission der wenigstens einen Komponenten basierend auf den empfangenen Messwerten einstellen, und insbesondere reduzieren, kann. Vorzugsweise misst der Geräuschpegelsensor die Lautstärke bzw. den Geräuschpegel außerhalb des Fahrzeugs 1.
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Typischerweise kann die Steuervorrichtung die Geräuschemission der wenigstens einen Komponente derart einstellen, dass der durch die wenigstens eine Komponente verursachte Geräuschpegel in einem vorbestimmten Umgebungsbereich 200 des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs 1 unterhalb eines vorbestimmten Dezibel-Grenzwerts liegt bzw. den vorbestimmten Dezibel-Grenzwert nicht überschreitet. Der Dezibel-Grenzwert kann beispielsweise 90dB, 80dB, 70dB, 60dB oder 50dB sein. Der Umgebungsbereich 200 ist in der 2 über einen Radius R um das Hybrid- oder Elektrofahrzeug 1 herum definiert.
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3 zeigt ein Flussdiagram eines Verfahrens 300 zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Das Verfahren 300 kann durch die Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsenergiesystems eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs gemäß der vorliegenden Offenbarung ausgeführt werden.
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Das Verfahren 300 umfasst im Block 310 ein Bestimmen einer Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs und/oder einer aktuellen Zeit, und im Block 320 ein Steuern wenigstens einer Komponente des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs derart, dass eine Geräuschemission der wenigstens einen Komponente basierend auf der bestimmten Position und/oder der aktuellen Zeit unterhalb eines vorbestimmten Geräuschpegels liegt. Beispielsweise kann für den Fall, dass sich das Fahrzeug nachts in einem Wohngebiet befindet, die Lautstärke der wenigstens einen Komponente begrenzt werden. Ähnlich kann für den Fall, dass sich das Fahrzeug tagsüber außerhalb eines Wohngebiets befindet, die Lautstärke der wenigstens einen Komponente nicht begrenzt werden.
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Erfindungsgemäß wird die Geräuschemission bzw. die Lautstärke der wenigstens einen Komponente automatisch in Abhängigkeit der Position des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs und der aktuellen Zeit eingestellt. Insbesondere kann die Lautstärke beim Laden in Abhängigkeit des Fahrzeugstandorts und der Tageszeit begrenzt werden. Beispielsweise kann die Lautstärke beim Laden derart begrenzt werden, dass örtliche und/oder zeitliche Lärmschutzvorschriften eingehalten werden. Dies ist insbesondere beim Schnellladen von Vorteil, da es vermieden werden kann, dass bestimmte Arten von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen für die Nutzung bestimmter Ladesäulen zum Beispiel in Wohngebieten gesperrt werden.