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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und System zur Bestimmung des Zustandes oder einer möglichen Restlebensdauer von pneumatisch betätigten Bauteilen, insbesondere von Quetschventilen, Ejektoren und Wasserdruckdose, welche in einer Sanitäreinheit eingesetzt sind.
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Die Anmelderin fertigt und vertreibt seit vielen Jahren Sanitäreinheiten, bei denen eine Spülung und die Entleerung eines Beckens mit Unterdruckunterstützung durchgeführt werden, wie dies beispielsweise bereits in
DE 197 13 504 C1 und
DE 298 00 834 U1 beschrieben ist. Dazu ist zwischen dem jeweiligen Becken, insbesondere einem WC-Becken oder einem Urinal ein Zwischenbehälter angeordnet, der an eine Einrichtung angeschlossen ist, mit der ein gegenüber dem Umgebungsdruck kleinerer Druck (Unterdruck) im Zwischenbehälter erreichbar ist. Zwischen dem Becken und dem Zwischenbehälter ist ein erstes Ventil in einer Leitung angeordnet, das bevorzugt als Quetschventil ausgebildet ist.
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Der Unterdruck im Zwischenbehälter wird erreicht, wenn das erste Ventil und ein zweites Ventil, das in einer Leitung, die zu einem Abwasserbehälter geführt ist, angeordnet ist, geschlossen sind. Bei ausreichend großem Unterdruck im Zwischenbehälter und nach Betätigung eines Auslösers oder nach einer Beendigung der Nutzung der Sanitäreinheit wird das erste Ventil dann geöffnet, so dass Spülwasser und ggf. darin enthaltene Fäkalien infolge der Unterdruckwirkung in den Zwischenbehälter gesaugt werden. Im Zwischenbehälter ist dann bei normalem Betrieb und vollständiger Funktionalität des ersten Ventils am Ende des Spülzyklus ein Druckausgleich mit der Umgebung erreicht worden.
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Nach dem Schließen des ersten Ventils kann das in den Zwischenbehälter geförderte Spülwasser in den Abwasserbehälter gefördert werden, in dem der Zwischenbehälter in seinem Inneren mit Druckluft beaufschlagt und das zweite Ventil geöffnet wird. Dabei ist das erste Ventil geschlossen gehalten.
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Eine Einrichtung, mit der ein kleinerer Druck als der Umgebungsdruck im Inneren des Zwischenbehälters erreichbar ist, kann beispielsweise ein Ejektor sein.
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Bei diesem bekannten System erfolgt die Ansteuerung der Ventile zeitgesteuert. Es werden dazu die Zeitdauer und der Zeitpunkt zu denen die entsprechenden Ventile geöffnet oder geschlossen bzw. die Einrichtung, mit der ein kleinerer Druck als der Umgebungsdruck im Inneren des Zwischenbehälters erreichbar ist, aktiviert wird/werden, von einer elektronischen Steuereinheit beeinflusst. Die jeweilige Zeitdauer oder ein Zeitpunkt wird dabei für den gesamten Spülzyklus über die gesamte Nutzungsdauer nicht verändert.
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Insbesondere Quetschventile werden geschlossen, in dem von außen auf eine rohrförmige Manschette, die mit einem Elastomer gebildet ist, mittels Druckluft ein gegenüber dem Umgebungsdruck erhöhter Druck (Überdruck) wirkt und die Manschette soweit zusammengepresst wird, dass der freie Querschnitt im Inneren der Manschette vollständig geschlossen ist, so dass weder Spülwasser noch Luft die Manschette passieren kann/können.
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Im vorliegendem System kann Alterung und Verschleiß von Bauteilen durch die Systemsteuerung ausgeglichen werden. Dabei wird zum Öffnen des jeweiligen Quetschventils diese Überdruckwirkung beendet, so dass sich die Manschette aufweitet und der innere freie Querschnitt frei gegeben wird. Im normalen Spülbetrieb wird das Öffnen eines Quetschventils dadurch unterstützt, in dem außen an der Manschette ein kleinerer Druck als der Umgebungsdruck wirkt. Dazu kann ein entsprechender Unterdruck durch entsprechende Ansteuerung von Ventilen, die zwischen einer Einrichtung mit der ein Druck erreichbar ist, der kleiner als der Umgebungsdruck ist, angeordnet sind, an der Außenseite der Manschette wirken und das Öffnen des jeweiligen Quetschventils unterstützen.
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Nun liegt es auf der Hand, dass sich die Funktionalität von Quetschventilen oder an diesen vorhandenen zusätzlichen Dichtungen im Laufe der Zeit verschlechtert, was beispielsweise durch Alterungseffekte oder auch Verschleiß auftreten kann. Dabei treten viele Zwischenzustände eines Ventils auf. Diese werden bei den heute bekannten Systemen aber nicht erkannt und auch nicht berücksichtigt, sondern bei Erreichen einer festgesetzten Lebensdauer wird ein fixer Umfang von Bauteilen, unabhängig vom Verschleißzustand, geta uscht.
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So ist es lediglich bekannt, Zustände die tatsächliche Fehler sind, zu erkennen und als solche auch zu melden. Ein Ausfall einer so ausgebildeten Sanitäreinheit tritt daher immer plötzlich und unerwartet auf. Eine Reparatur kann immer nur dann eingeleitet werden, wenn ein tatsächlicher Fehler bereits aufgetreten ist, und beispielsweise eine Toilette bis zur Reparatur nicht mehr genutzt werden kann. Dabei ist es besonders nachteilig, dass es zu ungeplanten bzw. nicht planbaren Reparaturarbeiten und Nutzungsausfällen kommt. Dies erhöht wiederum den Aufwand und die Kosten. Außerdem treten Probleme durch die aufgetretenen Nutzungsausfälle, insbesondere beim Einsatz so ausgebildeter Sanitäreinheiten im mobilen Einsatz auf, da während einer Fahrt keine Reparatur und somit auch keine weitere Nutzung möglich ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Möglichkeiten für einen kostengünstigeren Betrieb solcher Sanitäreinheiten, durch planbarere Wartungs- und Reparaturarbeiten und für eine Reduzierung nichtplanbarer Nutzungsausfälle anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst. Anspruch 5 definiert ein System dazu. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können mit in untergeordneten Ansprüchen bezeichneten Merkmalen realisiert werden.
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Die Erfindung baut auf dem im einleitenden Teil der Beschreibung erläuterten Stand der Technik auf.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Zustandes oder einer möglichen Restlebensdauer eines Bauteils, insbesondere eines pneumatisch betätigten ersten Ventils, besonders vorteilhaft eines Quetschventils, das in einer Leitung einer Sanitäreinheit zwischen einem Becken in das Spülwasser aus einem Spülwasserbehälter zum Spülen des Beckens eingeführt wird, und einem Zwischenbehälter, der über eine Leitung in der das Ventil angeordnet ist, mit dem Becken und/oder eines zweiten Ventils, das in einer zweiten Leitung angeordnet ist, die mit dem Abwasserbehälter verbunden ist. Auch das zweite Ventil kann bevorzugt ein Quetschventil sein.
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An den Zwischenbehälter sind eine einen Druck unterhalb des Umgebungsdruckes mittels eines Ventils bereitstellbare Einrichtung und eine Einrichtung zur Einstellung eines Druckes, der oberhalb des Umgebungsdruckes liegt, angeschlossen. Das Öffnen und Schließen des ersten Ventils und des zweiten Ventils sowie die Einstellung des Druckes im Zwischenbehälter wird mittels einer elektronischen Auswerte- und Steuereinrichtung zeitabhängig jeweils für ein vorgebbares Zeitintervall gesteuert. Mit einem Sensor wird der Druck im Zwischenbehälter gemessen.
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Dabei kann, bevorzugt bei einer Diagnosespülung, die sich vom regulären Spülbetrieb unterscheidet, bei Deaktivierung des oben genannten Alterungsausgleichs, der zum Zeitpunkt des Schließens des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils im Inneren des Zwischenbehälters gemessene Druck einem Sollwertvergleich mit mindestens einem vorgegebenen Schwellwert, der in einem elektronischen Speicher abgelegt ist, unterzogen werden. Dadurch kann der tatsächliche Verschleißzustand des Systems bewertet werden.
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In der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit wird dann anhand des Sollwertvergleichs und/oder dessen zeitlichen Verlaufs bewertet, in welchem Zustand sich das erste Ventil und/oder zweite Ventil zu diesem Zeitpunkt befindet oder es wird anhand der Differenz des zu diesem Zeitpunkt im Inneren des Zwischenbehälters gemessenen Druckes zu dem mindestens einen vorgegebenen Schwellwert auf die mögliche Restlebensdauer des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils geschlossen.
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Bei einem normalen Betrieb, also voller Funktionalität des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils, erfolgt in dem Zeitintervall, in dem das erste Ventil und/oder zweite Ventil geöffnet ist, ein vollständiger Druckausgleich zwischen der Umgebung und dem Inneren des Zwischenbehälters. Bei nachlassender oder verschlechterter Funktionalität kommt es dazu, dass in diesem Zeitintervall kein vollständiger Druckausgleich erreicht worden ist, und im Zwischenbehälter im Moment des Schließens des ersten Ventils ein Druck vorhanden ist, der kleiner als der Umgebungsdruck ist und im Moment des Schließens des zweiten Ventils ein Druck vorhanden ist, der größer als der Umgebungsdruck ist. Diese Druckdifferenz kann ein Kriterium für die Bewertung des Zustandes des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils zum Zeitpunkt der Druckmessung sein.
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Vergleicht man, bei einer Diagnosespülung, den so zu diesem Zeitpunkt bestimmten Druck oder ggf. die gemessene Druckdifferenz in Bezug zum Umgebungsdruck mit mindestens einem in einem elektronischen Speicher, der Bestandteil einer elektronischen Regel- und Steuereinheit sein kann, abgelegten Schwellwert, kann man auf den momentanen Zustand des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils oder deren wahrscheinlicher Restlebensdauer schließen. Der/die Schwellwert(e) kann/können empirisch anhand von Untersuchungen, die an vergleichbaren ersten Ventilen und/oder zweiten Ventilen ermittelt worden sind, deren Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb ihrer Lebensdauer oder deren Restlebensdauer ermittelt worden ist, genutzt und mit den entsprechenden Informationen zum jeweiligen Zustand oder der Restlebensdauer gespeichert und bei Vergleich berücksichtigt werden.
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Mit einem durch Vergleich erkannten Zustand oder einer Restlebensdauer kann man dann langfristig Wartungs-, Reparaturmaßnahmen oder einen innerhalb eines weiteren in der Zukunft liegenden Zeitintervalls prophylaktisch erforderlichen Wechsel von pneumatisch betätigten Bauteilen einplanen. Dadurch kann erreicht werden, dass die Anzahl spontan auftretender Defekte reduziert und auch die Kosten für Wartungs- und Reparaturmaßnahmen reduziert werden können.
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Vorteilhaft kann das Verfahren bei einem Diagnosespülen durchgeführt werden. Dabei bleibt das bevorzugt als Quetschventil ausgebildete erste Ventil und/oder zweite Ventil vor dem Zeitpunkt seines Verschließens von außen unbeeinflusst. Insbesondere wirkt außen an einer Manschette des Quetschventils kein Druck, der unterhalb des Umgebungsdruckes liegt, wie es zur Unterstützung des Öffnens eines ersten Ventils und/oder zweiten Ventils in einem normalen Spülzyklus häufig angewandt wird.
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Die Öffnung des Quetschventils kann so ausschließlich infolge des elastischen Verhaltens der Manschette bewirkt werden. Das elastische Verhalten verschlechtert sich aber über die Betriebsdauer infolge Alterung und Verschleiss, so dass es zu einer nicht vollständigen Freigabe des freien Querschnitts des jeweiligen Quetschventils während des Zeitintervalls zur Öffnung eines ersten Ventils und/oder zweiten Ventils kommen kann. Das Öffnen würde aber bei einem normalen Spülzyklus mittels Unterdruckwirkung von außen auf die Manschette unterstützt, so dass dann ein ggf. bereits aufgetretener Alterungs- oder Verschleißeffekt durch diese Unterdruckunterstützung überdeckt werden und bei der Zustandsbestimmung oder der Bestimmung einer möglichen Restlebensdauer nicht oder falsch berücksichtigt werden könnte. Aus diesen Gründen ist es besonders vorteilhaft das Verfahren bei einem entsprechenden Diagnosespülen durchzuführen.
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Ein Diagnosespülen kann nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitablaufs oder nach einer vorgebbaren Anzahl von normalen Spülzyklen von der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit initiiert werden. So kann ein Diagnosespülen beispielsweise nach Ablauf einer vorgebbaren Anzahl an Betriebsstunden oder auch nach einer vorgebbaren Anzahl, beispielsweise jeweils nach 500 normalen Spülzyklen durchgeführt werden. Bei Einsatz einer entsprechenden Sanitäreinheit in einem Fahrzeug kann die elektronische Auswerte- und Steuereinheit auch so ausgebildet sein, dass ein Diagnosespülen nur dann eingeleitet wird, wenn keine tatsächliche Nutzung erfolgt oder erfolgen kann. Bei letztgenanntem Fall kann sich ein jeweiliges Fahrzeug, in dem eine entsprechende Sanitäreinheit vorhanden ist, nicht im normalen Betriebseinsatz befinden.
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Ein Sollwertvergleich des bestimmten Drucks im Inneren des Zwischenbehälters bei der Durchführung des Verfahrens sollte mit mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei verschiedenen vorgegebenen Schwellwerten durchgeführt werden. Der/die Schwellwert(e) repräsentieren dabei Druckwerte, die einem entsprechenden Zustand eines ersten Ventils und/oder zweiten Ventils entsprechen.
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So kann beispielsweise ein erster Schwellwert kleiner als ein zweiter Schwellwert und ein dritter Schwellwert kleiner als der zweite Schwellwert und alle Schwellwerte können kleiner/größer als der Umgebungsdruck sein. Die Differenz der Druckwerte für die Schwellwerte muss nicht linear sein. Die Abstände der Schwellwerte zueinander können durch empirisch ermittelte Funktionen bestimmt werden. So kann beispielsweise die Differenz zwischen einem zweiten und einem dritten Schwellwert kleiner als die Differenz zwischen Umgebungsdruck und erstem Schwellwert sein. Dabei kann ein exponentielles Verhalten der Alterung bzw. des Verschleißes von pneumatisch betätigten Bauteilen berücksichtigt werden.
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Im Zwischenbehälter zum Zeitpunkt des Schließens eines ersten Ventils gemessene Drücke, die nicht genau einem Schwellwert und einem dazugehörigen Zustand oder einer möglichen Restlebensdauer zugeordnet werden können, können in der entsprechend ausgebildeten elektronischen Auswerte- und Steuereinheit durch Interpolation einem genaueren Zwischenzustand oder einer möglichen Restlebensdauer zugeordnet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch weiter gebildet werden, in dem der bei einem im Zwischenbehälter zum Zeitpunkt des Schließens des ersten Ventils gemessene Druck, der kleiner als der Umgebungsdruck ist und/oder zum Zeitpunkt des Schließens des zweiten Ventils gemessene Druck, der größer als der Umgebungsdruck ist, anschließend die Öffnungszeitdauer des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils während folgender normaler Spülzyklen in Abhängigkeit der dabei gemessenen Druckdifferenz verlängert wird. Dadurch kann gesichert werden, dass auch bei verringerter Funktionalität eines ersten Ventils und/oder zweiten Ventils ein vollständiges Entleeren eines Beckens bei nachfolgend entsprechend verlängerten Spülzyklen erreicht werden kann, was ohne diese Maßnahme nicht sicher immer erreichbar wäre. So kann die erforderliche Zeit bis zu einer durchzuführenden Wartung oder Reparatur verlängert bzw. ein Nutzungsausfall der Sanitäreinheit infolge sich im Becken rückstaunenden Spülwassers vermieden werden.
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Die Erfindung kann außerdem weiter gebildet werden, in dem mit dem Sensor die Zeit bis zum Erreichen eines Drucks im Inneren des Zwischenbehälters, der einem Mindestdruckwert entspricht und kleiner als der Umgebungsdruck ist, bestimmt wird. Bei Überschreitung einer von der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit vorgegebenen Maximalzeit bis zum Erreichen des Mindestdruckes wird dann eine Verlängerung des Zeitintervalls innerhalb dessen eine weitere Reduzierung des Drucks im Inneren des Zwischenbehälters erreicht wird, von der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit vorgenommen, die ausreicht, dass der Mindestdruckwert für einen normalen Spülzyklus erreicht wird.
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Bei einem erfindungsgemäßen System ist ein erstes Ventils, insbesondere ein Quetschventil in einer Leitung einer Sanitäreinheit zwischen einem Becken in das Spülwasser aus einem Spülwasserbehälter zum Spülen des Beckens eingeführt wird, und einem Zwischenbehälter, der über eine Leitung, in dem das erste Ventil angeordnet ist, mit dem Becken und über eine weitere Leitung in der ein zweites Ventil angeordnet ist, mit einem Abwasserbehälter verbunden.
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An den Zwischenbehälter sind eine einen Druck unterhalb des Umgebungsdruckes mittels eines Ventils bereitstellbare Einrichtung und eine Einrichtung zur Einstellung eines Druckes, der oberhalb des Umgebungsdruckes liegt, angeschlossen, wobei eine elektronische Auswerte- und Steuereinheit an das erste Ventil und das zweite Ventil angeschlossen und so ausgebildet ist, dass das Öffnen und Schließen des ersten Ventils und des zweiten Ventils sowie die Einstellung des Druckes im Zwischenbehälter zeitabhängig jeweils für ein vorgebbares Zeitintervall gesteuert wird.
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Außerdem ist ein Sensor zur Bestimmung des Drucks im Zwischenbehälter vorhanden und mit der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit verbunden.
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Die elektronische Auswerte- und Steuereinheit ist weiterhin so ausgebildet, dass der zum Zeitpunkt des Schließens des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils im Inneren des Zwischenbehälters gemessene Druck einem Sollwertvergleich mit mindestens einem vorgegebenen Schwellwert, der in einem elektronischen Speicher abgelegt ist, unterzogen wird und in der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit bewertet wird, in welchem Zustand sich das erste Ventil und/oder zweite Ventil zu diesem Zeitpunkt befindet oder anhand der Differenz des zu diesem Zeitpunkt im Inneren des Zwischenbehälters gemessenen Druckes zu dem mindestens einen vorgegebenen Schwellwert auf die mögliche Restlebensdauer des ersten Ventils und/oder zweiten Ventils geschlossen wird.
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Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Dabei zeigt:
- 1 in schematischer Form einen Ausschnitt eines Beispiels eines erfindungsgemäßen Systems.
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In der Figur ist ein Ausschnitt eines Beispiels eines erfindungsgemäßen Systems gezeigt.
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Dabei ist ein Becken 1, in diesem Fall ein WC-Becken einer Sanitäreinheit mit einem Spülwasserbehälter 34 über eine Leitung 20 verbunden. In der Leitung 20 ist ein viertes Ventil 15 zum Öffnen und Schließen bei Auslösung eines regulären bzw. normalen Spülvorgangs angeordnet.
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Am Ablauf des Beckens 1 ist die Leitung 25 angeschlossen, die zu dem Zwischenbehälter 2 geführt ist, und über die nach Nutzung Spülwasser aus dem Becken 1 in den Zwischenbehälter 2 mit Unterstützung der Druckdifferenz zwischen dem Inneren des Zwischenbehälters 2 und der Umgebung strömen kann, wenn das ersten Ventil 4, das in der Leitung 25 angeordnet ist, geöffnet worden ist. Das erste Ventil 4 ist wie das zweite Ventil 5 vorzugsweise als Quetschventil mit einer elastisch verformbaren Manschette ausgebildet.
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Das zweite Ventil 5 ist in der Leitung 26 angeordnet, die zu einem nicht dargestellten Abwasserbehälter geführt ist und über die Spülwasser aus dem Zwischenbehälter 2 abgeführt werden kann, wenn im Zwischenbehälter 2 ein höherer Druck als der Umgebungsdruck erreicht wurde und das zweite Ventil 5 geöffnet ist.
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An die Leitung 27 ist eine weitere Leitung 27.1 angeschlossen, in der das sechste Ventil 14 angeordnet ist. Bei geöffnetem sechstem Ventil 14 kann ein Druck (Unterdruck) im Zwischenbehälter 2 erreicht werden, der unterhalb des Umgebungsdruckes liegt, wenn das erste Ventil 4 und das zweite Ventil 5 und das fünfte Ventil 17 geschlossen sind. Die Einrichtung mit der ein Druck (Unterdruck), der unterhalb des Umgebungsdruckes liegt im Zwischenbehälter 2 erreichbar ist, ist bei diesem Beispiel eine Einrichtung, die nach dem Venturiprinzip arbeitet.
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An den Zwischenbehälter 2 ist eine weitere Leitung 27 angeschlossen. Über die weitere Leitung 27 kann ein Druck der größer als der Umgebungsdruck ist, erreicht werden, wenn das fünfte Ventil 17 geöffnet und das erste Ventil 4 und das zweite Ventil 5 sowie das sechste Ventil 14 geschlossen sind. Das fünfte Ventil 17 ist an eine Einrichtung (nicht gezeigt) mit der ein Druck, der oberhalb des Umgebungsdruckes liegt, erreicht werden kann, angeschlossen. Mit diesem erhöhten Druck kann bei geöffnetem zweiten Ventil 5 Spülwasser und ggf. darin enthaltene Fäkalien aus dem Zwischenbehälter 2 in den Abwasserbehälter gefördert werden.
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Der Wechsel der Drücke im Zwischenbehälter 2 und auch die Steuerbefehle zum Öffnen und Schließen des ersten Ventils 4 und des zweiten Ventils 5 werden mit den zwei Druckschaltern 21 und 23 überwacht. Diese werden zeitabhängig von der nicht dargestellten Auswerte- und Steuereinheit gesteuert, was bedeutet, dass alle zur Steuerung der Sanitäreinheit erforderlichen Bauteile, insbesondere die Ventile 4, 5, 15, 17 und 14 für eine bestimmte Zeitdauer geöffnet und/oder geschlossen werden/sind.
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Bei Einhaltung normaler Spülzyklen sind die jeweiligen Öffnungs- und Schließzeiten dieser zur Steuerung der Sanitäreinheit erforderlichen Bauteile jeweils konstant gehalten. Dabei erfolgt keine Beachtung des Drucks im Inneren des Zwischenbehälters 2. Dieser ist generell von der Leistung der Einrichtungen mit denen ein kleinerer und ein höherer Druck im Inneren des Zwischenbehälters 2 gegenüber dem Umgebungsdruck erreichbar ist, und den jeweiligen Öffnungszeiten der Bauteile, die für die Erreichung des jeweiligen Drucks im Inneren des Zwischenbehälters 2 eingehalten werden, abhängig. So kann ein etwas höherer Druck im Zwischenbehälter 2, der aber immer noch kleiner als der Umgebungsdruck ist, erreicht werden, wenn die Leistung der Einrichtung, mit der ein Druck, der kleiner als der Umgebungsdruck ist, erreichbar ist, infolge Fehlern eine reduzierte Leistung erreicht und über Leitung 27.1 ein kleinerer Volumenstrom aus dem Zwischenbehälter 2 abgesaugt werden kann. Dann ist die maximal erreichbare Druckdifferenz zwischen dem Inneren des Zwischenbehälters 2 und der Umgebung kleiner als bei einem ungestörten Betrieb.
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Mit dem Unterdruck im Zwischenbehälter 2 kann Spülwasser aus dem Becken 1 bei geöffnetem ersten Ventil 4 in den Zwischenbehälter 2 gefördert werden. In diesem Zeitintervall sind das zweite Ventil 5, das fünfte Ventil 17 und das sechste Ventil 14 geschlossen.
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Bei einem Nachlassen der Funktionalität des ersten Ventils 4 und/oder zweiten Ventils 5 kann es vorkommen, dass beim Vorgang einer Entleerung des Beckens 1 in den Zwischenbehälter 2 oder des Zwischenbehälters 2 in den Abwasserbehälter (nicht dargestellt) kein vollständiger Druckausgleich zwischen dem Inneren des Zwischenbehälters 2 und der Umgebung erreicht worden ist. Dies kann mit dem Sensor, der bei einer Diagnosespülung den Druck im Inneren des Zwischenbehälters 2 bestimmt, und der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit erkannt werden. Dazu wird bei einer Diagnosespülung der Druck im Inneren des Zwischenbehälters 2 zu dem Zeitpunkt bestimmt, zu dem das erste Ventil 4 und/oder zweite Ventil 5 geschlossen wird.
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Wird dabei erkannt, dass der Druck am ersten Ventil 4 im Inneren des Zwischenbehälters 2 kleiner als der Umgebungsdruck ist und/oder am zweiten Ventil 5 im Inneren des Zwischenbehälters 2 größer als der Umgebungsdruck ist, erfolgt in der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit ein Sollwertvergleich mit einem in einem elektronischen Speicher hinterlegten Schwellwert, der dem bestimmten Druckwert im Inneren des Zwischenbehälters 2 am nächsten liegt und mit der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit kann eine Aussage über den Zustand des ersten Ventils 4 und/oder zweiten Ventil 5 oder deren mögliche Restlebensdauer getroffen werden. Mit der Erkennung des momentanen Zustands des ersten Ventils 4 und/oder zweiten Ventil 5 können ggf. Wartungs- oder Reparaturarbeiten angefordert werden, die dann zu einem geeigneten Zeitpunkt durchgeführt werden können, ohne dass es zu einem Nutzungsausfall der Sanitäreinheit kommt und ohne dass ungeplante Wartungs- oder Reparaturarbeiten durch geführt werden müssen.
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Schwellwerte können dazu im elektronischen Speicher mit entsprechenden Zustands- oder Angaben über eine mögliche Restlebensdauer hinterlegt sein. Für eine genauere Bestimmung kann auch eine Interpolation unter Berücksichtigung der Differenz des tatsächlich im Inneren des Zwischenbehälters 2 zum Zeitpunkt des Schließens des ersten Ventils 4 und/oder zweiten Ventil 5 gemessenen Drucks und dem nächstliegenden Schwellwert durchgeführt werden, um genauere Aussagen über den momentanen Zustand oder eine mögliche Restlebensdauer des ersten Ventils 4 und/oder zweiten Ventil 5 treffen zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19713504 C1 [0002]
- DE 29800834 U1 [0002]