DE19713504C1 - Vakuumtoilettensystem und Verfahren zum Betreiben und zum Beseitigen von Verstopfungen - Google Patents
Vakuumtoilettensystem und Verfahren zum Betreiben und zum Beseitigen von VerstopfungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vakuumtoilettensystem ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfah
ren zum Betreiben eines solchen und zum Beseitigen
von Verstopfungen. Die Anwendung dises Systems kann
insbesondere in Fahrzeugen oder als Insellösung,
d. h., für Toiletten, bei denen ein Anschluß an das
Kanalisationsnetz nicht bzw. nur mit unvertretbar
hohem Aufwand möglich ist, erfolgen.
Eine sogenannte Vakuumklosettanlage ist beispielswei
se in der DE 37 28 157 A1 beschrieben. Die dort of
fenbarte Anlage soll insbesondere in mobilen Einhei
ten, wie Zügen und Bussen eingesetzt werden. Dabei
gehören folgende Bestandteile zu der dort beschriebe
nen Anlage:
ein WC-Becken, eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Vakuums, ein Sammelbehälter, Leitungen mit Ventilen und einem zwischen WC-Becken und Sammelbehälter an geordneten Zwischenbehälter.
ein WC-Becken, eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Vakuums, ein Sammelbehälter, Leitungen mit Ventilen und einem zwischen WC-Becken und Sammelbehälter an geordneten Zwischenbehälter.
Bei der vorbeschriebenen Lösung wird folgendermaßen
Verfahren. Mit der Vorrichtung zum Erzeugen eines
Vakuums, die ein an einen Druckluftbehälter ange
schlossener Ejektor sein kann, wird im Zwischenbehäl
ter ein Unterdruck erzeugt. Vor und hinter dem Zwi
schenbehälter ist jeweils ein Schlauchventil vorgese
hen, die pneumatisch geöffnet werden können.
Nach dem Betätigen eines Spülknopfes wird im
Zwischenbehälter ein Unterdruck erzeugt und Spülwas
ser gelangt in das WC-Becken. Bei geöffnetem, vor dem
Zwischenbehälter angeordneten Schlauchventil werden
aus dem unter Atmosphärendruck stehenden WC-Becken
Spülwasser und Fäkalien infolge des Druckgefälles in
den Zwischenbehälter gesaugt. Im Anschluß daran wird
bei geschlossenen Schlauchventilen der Zwischenbehäl
ter unter Überdruck gesetzt und nach öffnen des dem
Zwischenbehälter nachgeschalteten Schlauchventils der
Inhalt des Zwischenbehälters in den Sammelbehälter
entleert. Danach wird der Zwischenbehälter erneut
verschlossen. Es kann durch Auslösen eines Spülvor
gangs der Geruchsverschluß des WC-Beckens gefüllt
werden und so die Anlage für eine erneute Benutzung
vorbereitet werden.
Diese Anlage wird zwar überwiegend elektronisch und
pneumatisch gesteuert, weist aber den Nachteil auf,
daß das Wasser aus einem Wasserbehälter zur Verfügung
gestellt wird, der in einer bestimmten Höhe über dem
eigentlichen WC-Becken angeordnet sein muß, was zur
Vermeidung des Überlaufens von Wasser bei undichten
Ventilen eine Sicherung erfordert. Dadurch ist es
besonders nachteilig, daß insbesondere dieses Erfor
dernis beim Einbau einer solchen Anlage nach dem
Stand der Technik berücksichtigt werden muß und eine
Nachrüstung bereits vorhandener Anlagen, wenn über
haupt, nur unter Berücksichtigung dieses Aspekts mög
lich ist.
Ein weiteres Vakuumtoilettensystem ist in der
EP 0 313 786 A2 beschrieben. Dabei wird Spülwasser,
das aus einem Spülwasserbehälter in das WC-Becken
gelangt und gegebenenfalls dort aufgenommene Fäkalien
nach Öffnen eines im unteren Bereich des WC-Beckens
ausgebildeten Ventils bzw. Verschlusses unter Ausnut
zung eines Unterdruckes abgesaugt.
Eine Vorrichtung zum Steuern der Arbeitsvorgänge ei
ner Vakuumtoilette ist in der DE 93 00 534 U1 be
schrieben. Dabei wird die zeitliche Steuerung von
Aggregaten mit einem eingebauten Steuerrechner durch
geführt. Zusätzlich zum Steuerrechner soll ein
Zusatzsteuergerät bzw. Handterminal eingesetzt werden
können, um im Nachgang Einfluß auf die Steuerung bzw.
bestimmte Steuerprogramme nehmen zu können.
Die Anordnung eines Zwischen- bzw. Sammelbehälters
direkt unterhalb des WC-Beckens ist der EP 0 446 504
A1 zu entnehmen. Dabei sind WC-Becken und Zwischenbe
hälter durch ein Klappenventil voneinander getrennt
und im Zwischenbehälter kann ein Unterdruck erzeugt
werden. Spülwasser und Fäkalien können dann aus dem
Zwischenbehälter in einen getrennt angeordneten Sam
melbehälter überführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vakuum
toilettensystem der gattungsgemäßen Art anzugeben,
das einfach und kompakt ausgebildet und sowohl für
den Einsatz als Erstausstattung als auch zur Nachrü
stung bereits installierter Toiletten geeignet ist.
Ferner sollen einfache Verfahren zum Betreiben des
selben sowie zum Beseitigen von Verstopfungen angege
ben werden.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch ein Vaku
umtoilettensystem mit den Merkmalen im Patentanspruch
1 bzw. 8 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Vakuumtoilettensystem verwendet,
wie dies aus dem Stand der Technik bereits bekannt
ist, einen über Leitungen mit einem WC-Becken verbun
denen evakuierbaren Zwischenbehälter, aus dem Fäka
lien enthaltendes Spülwasser in einen Sammelbehälter
unter Ausnutzung von Druckdifferenzen, die durch Ver
wendung einer Vakuumeinrichtung und schaltbarer Ven
tile erzeugt werden können, in den Sammelbehälter
gelangen kann.
Dabei können sowohl im Zwischenbehälter, der über
eine Leitung mit dem Abfluß des WC-Beckens verbunden
ist als auch im Druckwasserspeicher gezielt verschie
dene Druckniveaus über- bzw. unterhalb des Atmosphä
rendrucks eingestellt werden, je nachdem in welcher
Phase das erfindungsgemäße System zum entsprechenden
Zeitpunkt betrieben wird. Der Zwischenbehälter und
der Druckwasserspeicher, der eine pneumatisch betä
tigte Membranpumpe ist, bilden eine Kombination, die
sehr kompakt ausgebildet sein kann.
Das erfindungsgemäße Vakuumtoilettensystem kann vor
teilhaft in Fahrzeugen, wie beispielsweise Bussen
oder in Eisenbahnfahrzeugen eingesetzt werden, die
von Hause aus über ein zentrales Druckluftsystem ver
fügen. Dabei können für sämtliche Verbindungsleitun
gen für Luft und Wasser solche aus flexiblem Material
verwendet werden, so daß eine Anpassung an die ver
schiedensten Einbauverhältnisse möglich wird.
Durch
die vorteilhafte Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 kann
die Erfindung bei bereits bekannten, entsprechend
ausgebildeten WC-Sitzen Verwendung finden, d. h., die
se können damit ohne weiteres nachgerüstet werden.
Mit der Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 3
wird erreicht, daß bei geschlossenen Quetschventilen
ein ausreichend hoher Überdruck dafür sorgt, daß das
elastische schlauchförmig ausgebildete Material im
Ventil allseitig gleichmäßig zusammengepreßt und so
der freie Ventilquerschnitt verschlossen wird, ohne
daß am Ventil ein unerwünschter Verschleiß auftritt.
Soll eines der beiden vor und nach dem Zwischenbehäl
ter angeordneten Quetschventile geöffnet werden, wird
lediglich der am Quetschventil anliegende Überdruck
verringert, wobei die Druckverringerung gezielt be
einflußt oder auch schlagartig unter Verwendung eines
dem Quetschventil zugeordneten Schnellentlüftungsven
til erfolgen kann.
Die Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 ermöglicht es,
Ejektor, Druckluftsystem und Zwischenbehältervolumen
so aufeinander abzustimmen, daß im Zwischenbehälter
der für das Absaugen nötige Unterdruck, der um 0,6
bis 0,7 bar unterhalb des Atmosphärendrucks liegt,
erreicht werden kann.
Zur Erzeugung des erforderlichen Unterdruckes kann
aber auch ein Verdichter oder eine Vakuumpumpe einge
setzt werden.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
beschrieben werden. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstelldung durch einen WC-
Sitz in zwei Ansichten;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
Vakuumtoilettensystems und
Fig. 3 einen Schaltplan der pneumatischen Steue
rung für ein erfindungsgemäßes Vakuumtoi
lettensystem.
In der Fig. 1 ist in zwei Ansichten dargestellt, wie
wesentliche Komponenten des erfindungsgemäßen Vakuum
toilettensystems in einem gehäuseartig ausgebildeten
WC-Sitz 21 aufgenommen sind. Dabei beinhaltet der
gehäuseartige WC-Sitz 21 sowohl ein WC-Becken 1, eine
Abflußleitung 22, in der ein Quetschventil 4
zwischengeschaltet ist, einen Zwischenbehälter 2, auf
den ein Druckwasserspeicher 3 als pneumatisch betä
tigte Membranpumpe direkt aufgesetzt ist und einen
Teil einer Verbindungsleitung 23 zwischen dem Zwi
schenbehälter 2 und einem nicht dargestellten Sammel
behälter für Fäkalien und Spülwasser, in den ein
zweites Quetschventil 5 integriert ist.
Die verbliebenen Freiräume innerhalb des gehäusearti
gen WC-Sitzes 21 können zur Aufnahme von pneumati
schen Steuerventilen, deren Aufgabe und Funktion
nachfolgend noch zu beschreiben ist, ausgenutzt wer
den. Die weiter verbleibenden Freiräume innerhalb des
WC-Sitzes 21 können mit geeignetem Dämm-Material,
z. B. Polyurethan-Flocken ausgefüllt werden, um die
Schallemission zu verringern und die Wärmeisolation
zu verbessern.
Günstig kann es auch sein, den Bereich unterhalb des
WC-Sitzes mit einer Heizeinrichtung (bevorzugt elek
trisch) und/oder einer Wärmeisolation (Isolierplatte)
zu versehen, um die Einfriergefahr zu verringern.
In der Fig. 2 ist dann ein Blockschaltbild für die
Steuerung eines erfindungsgemäßen Vakuumtoilettensy
stems schematisch dargestellt.
Dabei ist eine elektronische Steuerung 31, in der
beispielsweise ein Mikrorechner integriert sein kann,
mit verschiedenen Eingängen und Ausgängen darge
stellt. So liefert ein Drucksensor 32, der den Druck
im Druckluftsystem mißt, ein entsprechendes Signal,
das in einer elektronischen Steuerung 31 bei der
Steuerung von Druckventilen, beispielsweise zur
Druckminderung oder zur Anzeige einer Fehlfunktion
und Ausgabe entsprechender Steuersignale verarbeitet
werden kann.
Weiter kann ein Füllstandssensor 33 mit der elektro
nischen Steuerung 31 verbunden sein, der Informatio
nen über den Füllstand eines Spülwasserbehälters 34
weiterleitet und für den Fall, daß der Spülwasserbe
hälter 34 entleert ist, die elektronische Steuerung
31 eine optische oder akustische Warneinrichtung 35
aktiviert oder gegebenenfalls das Türschloß der Toi
lette verschlossen hält, so daß eine Benutzung ver
hindert werden kann.
Ein weiterer Füllstandssensor 36 kann an einem Sam
melbehälter 37 für Fäkalien und Spülwasser vorhanden
und mit der elektronischen Steuerung 31 verbunden
sein. Entsprechend verarbeitet kann dieses Signal an
einem Display bzw. mit verschiedenen Warnleuchten
angezeigt werden, so daß der Sammelbehälter 37 ent
sprechend rechtzeitig entleert werden kann. Das Füll
standssignal des Füllstandssensors 36 für den Sammel
behälter 37 kann aber auch dazu genutzt werden, daß
bei Überschreiten einer Maximalbefüllung (beispiels
weise 95%) so Verfahren wird, wie dies bereits be
schrieben worden ist, wenn der Spülwasserbehälter 34
entleert ist.
Ein weiterer Füllstandssensor kann beispielsweise im
WC-Becken 1 angeordnet sein, mit dessen Signal bei
spielsweise gesichert werden kann, daß eine Spülvor
lage nach bzw. vor jeder Benutzung durch eine zu ge
ringe Zufuhr von Spülwasser in das WC-Becken 1 er
folgt und eine weitere Möglichkeit darin besteht, für
eine erforderliche Frostentleerung zu sichern, daß
auch das WC-Becken 1 vollständig entleert und ein
Einfrieren verhindert werden kann.
Die elektronische Steuerung 31 kann mit einer zentra
len Energieversorgung 39 verbunden sein.
Eine weitere Verbindung der elektronischen Steuerung
31 besteht zu einem den Spülvorgang auslösenden Spül
knopf 40, da dieses Signal wesentlich für den Ablauf
des gesamten Spül- und Absaugprozesses ist.
In der Fig. 3 wird dann das Schaltschema für die
pneumatische Steuerung dargestellt. Dabei sind die
Druckluftleitungen als durchgezogene Linien, die
Steuerleitungen als kurzgestrichelte Linien, die
Spülwasserleitungen als langgestrichelte Linien und
die Abwasserleitungen als Punkt-Strichlinien ausge
führt. Sämtliche pneumatischen Ventile 4, 5, 14, 15,
16, 17, 18 und V1 bis V6 sind mit der elektronischen
Steuerung 31 verbunden und können von dieser beein
flußt werden.
Durch Betätigen des in dieser Darstellung nicht er
kennbaren Spülknopfes 40 wird der Entleerungszyklus
des WC-Beckens 1 eingeleitet. Dabei wird der Druck
wasserspeicher 3 (pneumatisch betätigte Membranpumpe)
durch Öffnung des Ventiles V6 mit Druckluft beauf
schlagt, wobei das im Druckwasserspeicher 3 zwischen
gespeicherte Spülwasser durch im WC-Becken 1 angeord
nete Spüldüsen gedrückt wird. Gleichzeitig wird das
den Spüldüsen vorgeordnete Wasserventil 15 geöffnet,
wobei die Spülwassermenge zeitabhängig gesteuert wer
den kann.
Durch entsprechendes Schalten des 3/2-Vakuumventiles
14 wird die Verbindung zwischen dem Zwischenbehälter
2 und einem Ejektor 13, der mit dem Druckluftsystem
verbunden ist, freigegeben und der Zwischenbehälter 2
evakuiert. Der erforderliche Unterdruck im Zwischen
behälter 2 kann beispielsweise durch eine Zeitsteue
rung des Ventiles 14, aber auch unter Verwendung ei
nes nicht dargestellten Drucksensors im Zwischenbe
hälter 2, der mit der elektronischen Steuerung 31
verbunden ist, erfolgen. Bei ausreichendem Unterdruck
im Zwischenbehälter 2 schaltet das Vakuumventil 14
um, so daß die Verbindung zwischen dem Ejektor 13 und
dem Druckwasserspeicher 3 freigegeben wird, so daß
der Druckwasserspeicher 3 evakuiert und mit der
Druckminderung im Druckwasserspeicher 3 Spülwasser
aus dem Frischwasserspeicher 34 in den Druckwasser
speicher 3 gesaugt wird. Ein Rückschlagventil 12 ver
hindert dabei ein Zurückströmen von Spülwasser durch
die Saugleitung.
Das WC-Becken 1 wird bei ausreichendem Unterdruck
bzw. Vakuum im Zwischenbehälter 2 durch Öffnen des
Quetschventils 4 entleert. Die Öffnung des Quetsch
ventils 4 wird durch Betätigung des Ventils V4 er
reicht. Der Inhalt des WC-Beckens 1 wird durch die
Druckdifferenz zwischen dem Zwischenbehälter 2 und
dem Umgebungsdruck im WC-Becken 1 abgesaugt. Dieser
Vorgang kann vorteilhaft durch die Zwischenschaltung
eines Schnellentlüftungsventils 18 in der Verbin
dungsleitung zwischen Ventil V4 und Quetschventil 4
beschleunigt werden. Durch Öffnen des Ventiles V4
wird am Quetschventil 4 ein Druck aufgebaut und die
ses wieder vollständig geschlossen. Sobald das Ventil
4 geschlossen ist, kann das Ventil V2 geöffnet und
der Zwischenbehälter 2 mit Druckluft beaufschlagt
werden. Wird im Zwischenbehälter 2 ein ausreichend
hoher Druck erreicht, kann das in der Leitung
zwischen Zwischenbehälter 2 und Sammelbehälter 37
angeordnete Quetschventil 5 geöffnet werden. Hierfür
wird das Ventil V5 so geschaltet, daß eine Druckmin
derung in der Leitung zwischen Ventil V5 und Quetsch
ventil 5 auftritt, wodurch der freie Querschnitt des
Quetschventiles 5 zumindest teilweise freigegeben und
durch den erhöhten Druck im Zwischenbehälter 2 das
gegebenenfalls Fäkalien enthaltende Spülwasser durch
die Verbindungsleitung in den Sammelbehälter 37 ge
drückt wird.
Zur Sicherung einer Spülvorlage im WC-Becken 1 wird
das Ventil 14 erneut kurz geöffnet und Spülwasser aus
dem Druckwasserspeicher 3 zum WC-Becken 1 gedrückt.
Darauffolgend kann der Druckwasserspeicher 3 durch
entsprechende Betätigung des Ventils 14, wie bereits
beschrieben, nachbefüllt werden.
Wird beispielsweise vom Reinigungs- bzw. Wartungsper
sonal festgestellt, daß die Verbindungsleitung zwi
schen WC-Becken 1 und Zwischenbehälter 2 verstopft
ist, wird ein sogenannter Rückspülvorgang, z. B. durch
manuellen Eingriff in die elektronische Steuerung 31,
durchgeführt. Dabei wird das Ventil V2 für eine über
die elektronische Steuerung vorgewählte Zeit geöff
net, wodurch sich der gewünschte Druck im Zwischenbe
hälter 2 einstellt. Das Druckminderventil 16 begrenzt
diesen Druck auf einen vorgewählten Maximaldruck.
Nach Öffnung des Quetschventils 4 wird der höhere
Druck gegen die Verstopfung gerichtet. Bei Bedarf
kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Im
Anschluß daran kann ein Spül- und Absaugablauf, wie
bereits beschrieben, durchgeführt werden.
Außerdem sind in Fig. 3 die Anordnung der Ventile V1
bis V6 in einem zentralen pneumatischen Ventilblock 6
dargestellt, wobei die Ventile V1 bis V6 generell
3/2-Wegeventile sind.
Die Komponente 7 ist ein Filterregler mit automati
scher Entwässerung und Druckschalter, der mit einer
Schnellverschlußkupplung 8 für Luft, einer Schnell
verschlußkupplung 9 für Wasser sowie über einen Ab
sperrhahn 10 mit einem zentralen bzw. dezentralen
Druckluftsystem verbunden ist.
Die erforderliche elektronische Steuerung kann ge
trennt von den übrigen Komponenten des Vakuumtoilet
tensystems auch außerhalb des Toilettenbereiches in
stalliert sein und über ein zusätzliches Schalterpa
nel verfügen, mit dem bestimmte Befehle zur Ausübung
bestimmter Programme, wie z. B. das normale WC-Spülen,
ein Servicespülen (Spülen ohne Wasser bei Verstopfun
gen), ein Rückspülen (Freiblasen der verstopften Ab
lußleitung des WC-Beckens) bzw. eine Frostentleerung
(mehrfache Spülzyklen ohne Wasser zur vollständigen
Entleerung des gesamten Systems) durchgeführt werden.
Außerdem kann ein Anschluß vorgesehen werden, mit dem
eine Diagnose der elektronischen und pneumatischen
Komponenten durchführbar wird.
Beim Rückspülen kann so Verfahren werden, daß mit
verschiedenen Druckstufen gearbeitet wird. Hierfür
werden verschieden hohe Überdrücke im Zwischenbehäl
ter, durch die elektronische Steuerung beeinflußt,
aufgebaut, wobei vorteilhaft der Druckaufbau zeitab
hängig gesteuert wird. Wird der vorgegebene Druck im
Zwischenbehälter erreicht, wird das vorgeschaltete
Quetschventil zum WC-Becken geöffnet. Dieser Vorgang
kann als mit der Steuerung vorgebbarer Zyklus mit
entsprechenden Drücken, aber auch durch manuelle Wahl
bzw. Einstellung verschiedener Druckstufen durchge
führt werden.
Claims (12)
1. Vakuumtoilettensystem mit einem über Leitungen
mit einem WC-Becken verbundenen evakuierbaren
Zwischenbehälter und einem Sammelbehälter, bei
dem dem Zwischenbehälter Ventile vor- und nach
geschaltet sind und am WC-Becken Spüldüsen an
geordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenbehälter (2) mit einem Druckwas
serspeicher (3), der eine pneumatisch betätigte
Membranpumpe ist, kombiniert und der Druckwas
serspeicher (3) mit einem Frischwasserspeicher
(34) verbunden ist.
2. Vakuumtoilettensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am Zwischenbehälter
(2) und am Druckwasserspeicher (3) jeweils ein
pneumatischer Überdruck- und Unterdruckanschluß
vorhanden sind.
3. Vakuumtoilettensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Zwischenbe
hälter (2) vor- und nachgeschalteten Ventile (4,
5) ausschließlich pneumatisch betätigbare
Quetschventile sind.
4. Vakuumtoilettensystem nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter
(2), der Druckwasserspeicher (3), die Ventile
(4, 5) und die Verbindungsleitungen im gehäuse
artig ausgebildeten WC-Sitz aufgenommen sind.
5. Vakuumtoilettensystem nach einem der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische
Steuereinheit (31) mit einer pneumatischen
Steuerung verbunden ist.
6. Vakuumtoilettensystem nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des
Unterdrucks im Zwischenbehälter (2) und im
Druckwasserspeicher (3) ein mit einem Druckluft
system verbundener Ejektor (13) vorgesehen ist,
der über ein pneumatisch betätigtes Ventil (14)
mit dem Zwischenbehälter (2) oder dem Druckwas
serspeicher (3) verbindbar ist.
7. Vakuumtoilettensystem nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das dem Zwischenbe
hälter (2) vorgeschaltete Ventil (4) mit einem
Schnellentlüftungsventil (18) verbunden ist.
8. Verfahren zum Betreiben eines Vakuumtoilettensy
stems nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) nach Betätigung eines Spülknopfes der be füllte Druckwasserspeicher (3) mit Druck luft beaufschlagt, das gespeicherte Wasser durch die Spüldüsen in das WC-Becken (1) gedrückt,
- b) gleichzeitig der Zwischenbehälter (2) zu mindest teilweise evakuiert,
- c) nach Einstellung eines vorgebbaren Unter druckes im Zwischenbehälter (2) ein Unter druck im Druckwasserspeicher (3) durch Eva kuierung eingestellt und dadurch Wasser in den Druckwasserspeicher (3) gesaugt,
- d) durch Öffnen des dem Zwischenbehälter (2) vorgeschalteten Ventils (4) infolge des Druckgefälles im Zwischenbehälter (2) das Spülwasser mit Fäkalien aus dem WC-Becken (1) in den Zwischenbehälter (2) gesaugt,
- e) nach Schließen des vorgeschalteten Ventils (4) Druckluft in den Zwischenbehälter (2) eingeleitet und
- f) das nachgeschaltete Ventil (5) zur Entfer nung von Spülwasser mit Fäkalien aus dem Zwischenbehälter (2) zur Weiterleitung in den Sammelbehälter geöffnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Entleerung des
Zwischenbehälters (2) der wieder befüllte Druck
wasserspeicher (3) kurzzeitig mit Druckluft be
aufschlagt, dadurch eine Wasservorlage im WC-
Becken (1) bereitgestellt und im Anschluß daran
durch Anlegen eines Unterdrucks an den Druckwas
serspeicher (3) eine Nachbefüllung durchgeführt
wird.
10. Verfahren zum Beseitigen von Verstopfungen an
einem Vakuumtoilettensystem nach einem der An
sprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenbehälter
(2) ein Überdruck aufgebaut, durch anschließen
des Öffnen des vorgeschalteten Ventiles (4) ein
Rückspülen eingeleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenbehälter
(2) in mehreren Druckstufen zeitabhängig gesteu
ert ein Überdruck aufgebaut und nach Erreichen
der jeweiligen Druckstufe das vorgeschaltete
Ventil (4) zum Rückspülen geöffnet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an das
Rückspülen die Verfahrensschritte a) bis f) des
Anspruchs 8 durchgeführt werden.
Priority Applications (2)
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