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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft Tragestrukturen für Fahrzeugsitze, insbesondere, aber nicht ausschließlich Tragestrukturen für Sitze der zweiten und dritten Reihe. Aspekte der Erfindung betreffen eine Tragestruktur für einen Fahrzeugsitz, ein System und ein Fahrzeug.
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STAND DER TECHNIK
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Konventionelle Sitzanordnungen für Rücksitze (z. B. der zweiten und dritten Reihe) von Fahrzeugen umfassen ein Polster, das ein Blechunterteil mit einem darauf montierten gepolsterten Abschnitt aufweist. Das Polster ist üblicherweise an einer geeigneten Stelle an der Fahrzeugkarosserie montiert, um einen ungefähr, wenn auch normalerweise nicht genau horizontalen Abschnitt der hinteren Sitzbank zu bilden, auf dem die Fondpassagiere sitzen können.
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Es ist ebenfalls dafür bekannt, eine Tragestruktur zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Polster bereitzustellen, beispielsweise um eine höhere Sitzposition bereitzustellen. Eine derartige Tragestruktur kann an die Fahrzeugkarosserie montierbar sein und eine Stelle definieren, an der das Unterteil des Polsters an der Tragestruktur montiert werden kann.
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Bekannte Tragestrukturen werden allein dazu bereitgestellt, eine geeignete Stelle für die Montage des Polsters zu bieten.
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US 5 667 115 A offenbart einen Fahrzeug-Innenraumbehälter, der ein oder mehrere Staufächer umfasst, die durch einen oder mehrere im Wesentlichen flache Deckel gesichert werden können. Ein mittleres Staufach hat eine geringere Höhe als ein linkes und ein rechtes Endfach, um eine erhöhte Fläche auf dem Fahrzeugboden zu überspannen.
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US 5 902 009 A offenbart ein Staufach unter dem Sitz, dass mit einer schwenkbaren Fahrzeugsitzbank in einem Fahrzeug mit einer Bodenfläche verwendet wird. Die Sitzbank ist zwischen einer horizontalen Sitzposition und einer aufrechten Stauposition schwenkbar, um den Zugang unter dem Sitz zu ermöglichen. Die Sitzbank stützt sich an den gegenüberliegenden Enden auf Sitzträgerteilen ab.
WO 97/43141 A1 betrifft einen Sitzträger in Form eines Staukastens, dadurch gekennzeichnet, dass eine vordere Querwand und eine hintere Querwand Rastmittel für Verriegelungsmittel eines abnehmbaren Sitzes tragen. Ein Boden verbindet die besagten Wände und ist auf Gleitschienen befestigt, die mit Schienen zusammenwirken, die in Längsrichtung im Fahrzeug angebracht sind.
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WO 2010/026 729 A1 betrifft eine Unterschale, die unter einem Sitzkissen eines Fahrzeugsitzes vorgesehen ist.
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JP 2004-33 267 A betrifft eine Sitzhalterung, die so konfiguriert wird, dass sie selektiv zur Vorderseite oder zur Rückseite der Sitzhalterung herausgezogen werden kann.
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Ausführungsformen der Erfindung zielen darauf ab, Nachteile in Verbindung mit dem Stand der Technik anzugehen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Nach einem Aspekt der Erfindung, für die Schutz angestrebt wird, wird eine Tragestruktur für einen Fahrzeugsitz bereitgestellt, wobei die Tragestruktur ein Formteil und eine Verstärkungsstruktur umfasst, wobei die Verstärkungsstruktur mindestens teilweise in dem Formteil angeordnet ist, wobei ein Stauraum in der Tragestruktur bereitgestellt ist, und wobei die Verstärkungsstruktur mindestens einen Kompressionsabschnitt umfasst, wobei der Kompressionsabschnitt im Formteil enthalten ist; wobei der Kompressionsabschnitt dazu angeordnet ist, zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Sitzpolster komprimiert zu werden, wenn das Sitzpolster um mehr als einen vorgegebenen Betrag zur Fahrzeugkarosserie hin komprimiert wird.
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Vorteilhafterweise kann eine derartige Tragestruktur eine geeignete Stelle für einen Fahrzeugbenutzer darstellen, um persönliche Gegenstände abzulegen, ohne das Aufprallverhalten einer Sitzanordnung, in die es eingebaut ist, zu beeinträchtigen. Weiterhin kann ein derartiger Kompressionsabschnitt die Festigkeit und Steifigkeit der Tragestruktur erhöhen.
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In einer Ausführungsform umfasst die Verstärkungsstruktur einen Drahtrahmen aus Metall. Ein derartiger Drahtrahmen kann eine leichte Struktur bereitstellen, die die Kompressionssteifigkeit und Festigkeit der Tragestruktur erheblich erhöht.
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In einer Ausführungsform umfasst das Formteil geschäumtes Polypropylen (EPP), optional EPP mit einer Dichte von 40-80 kg/mm3, bevorzugt EPP mit einer Dichte von 55-60 kg/mm3. Dies kann ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen geringem Gewicht und hoher Festigkeit und Steifigkeit bereitstellen.
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In einer Ausführungsform umfasst die Verstärkungsstruktur mindestens eine Halterung, die außerhalb des Formteils angeordnet ist. Die mindestens eine Halterung kann eine erste Halterung umfassen, die dazu konfiguriert ist, mit einer Fahrzeugkarosserie verbunden zu werden. Alternativ oder zusätzlich kann die mindestens eine Halterung eine zweite Halterung umfassen, die dazu konfiguriert ist, mit einem Abschnitt des Fahrzeugsitzes verbunden zu werden. Derartige Halterungen können sicherstellen, dass ein Fahrzeugsitz, der von der Tragestruktur getragen wird, in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie gesichert ist, so dass die relative Bewegung zwischen dem Sitz und der Fahrzeugkarosserie während eines Aufpralls nicht stattfindet. Optional ist die mindestens eine Halterung mit der Verstärkungsstruktur verbunden. Dies kann gewährleisten, dass die Verbindung zwischen der Halterung und der Tragestruktur fest ist. Tatsächlich kann in einigen Ausführungsformen die Halterung und die Verstärkungsstruktur einteilig geformt sein.
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In einer Ausführungsform umfasst die Verstärkungsstruktur mindestens einen dünnwandigen Abschnitt. Ein Abschnitt kann als dünnwandig betrachtet werden, wenn er eine Dicke aufweist, die nicht mehr als 25%, bevorzugt nicht mehr als 10%, der Breite und Länge des Abschnitts beträgt.
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In einer Ausführungsform sind ein oder mehrere Ausschnitte im dünnwandigen Abschnitt ausgebildet. Vorteilhafterweise bewirken die ein oder mehreren Ausschnitte, dass das Material des Formteils durch die dünnwandigen Abschnitte hindurchtritt, wobei sichergestellt wird, dass zwischen dem Formteil und der Verstärkungsstruktur eine feste Verbindung bereitgestellt wird.
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Optional umfasst der dünnwandige Abschnitt einen ersten planaren Teilbereich, der sich im Formteil in der Nähe einer Oberseite des Formteils befindet, und einen zweiten planaren Teilbereich, der sich im Formteil in der Nähe einer Unterseite des Formteils befindet, und einen Verbindungsabschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Teilbereich. Der dünnwandige Abschnitt kann eine C-förmige Halterung umfassen. Vorteilhafterweise kann ein derartiger dünnwandiger Abschnitt die Steifigkeit und Festigkeit der Tragestruktur erhöhen, insbesondere wenn die Tragestruktur großen Lasten ausgesetzt ist, wie es der Fall wäre, wenn die Tragestruktur einen belegten Sitz während eines Aufpralls trägt.
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In einer Ausführungsform umfasst die Tragestruktur eine Mehrzahl von dünnwandigen Abschnitten.
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Optional umfasst der Kompressionsabschnitt einen dünnwandigen Abschnitt.
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In einer Ausführungsform weist der Hohlraum erste und zweite quer verlaufende Enden auf und einer der Kompressionsabschnitte ist im Formteil in der Nähe von jedem der ersten und zweiten quer verlaufenden Enden angeordnet.
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In einer Ausführungsform weist der Stauraum eine maximale Länge von mindestens 90 cm, bevorzugt mindestens 95 cm, auf. Optional weist der Stauraum eine Tiefe von mindestens 15 cm auf. Vorteilhafterweise kann dies die Nutzung des Stauraums zum Lagern von relativ langen persönlichen Gegenständen, z. B. Schirmen, ermöglichen.
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In einer Ausführungsform umfasst der Stauraum einen vorderen Abschnitt und mindestens einen hinteren Abschnitt, wobei der vordere Abschnitt zwischen einer Öffnung des Stauraums und dem hinteren Abschnitt angeordnet ist. Optional kann der vordere Abschnitt eine maximale Länge von mindestens 90 cm, bevorzugt mindestens 95 cm, aufweisen, und die maximale Länge des hinteren Abschnitts kann weniger als die maximale Länge des vorderen Abschnitts betragen. Der vordere und hintere Abschnitt kann zum Lagern von verschiedenen Gegenständen geeignet sein.
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In einer Ausführungsform umfasst der Stauraum mindestens zwei dieser hinteren Abschnitte. Vorteilhafterweise kann eine Trennwand zwischen diesen hinteren Abschnitten eine Erhöhung der Steifigkeit und Festigkeit der Tragestruktur bereitstellen. Weiterhin kann das Bereitstellen von zwei getrennten hinteren Räumen auf unterschiedlichen Sitzen sitzenden Fahrzeugbenutzern die Benutzung ihres jeweils eigenen Stauraums ermöglichen. In einer Ausführungsform befindet sich einer dieser Kompressionsabschnitte im Formteil zwischen diesen hinteren Abschnitten.
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Nach einem anderen Aspekt der Erfindung, für die Schutz angestrebt wird, ist ein System bereitgestellt, das eine Tragestruktur wie oben beschrieben und ein Fahrzeugsitzpolster umfasst.
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In einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugsitzpolster einen Blechunterteil-Abschnitt.
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Nach einem anderen Aspekt der Erfindung, für die Schutz angestrebt wird, wird ein Fahrzeug bereitgestellt, das ein System wie vorstehend beschrieben umfasst. In einer Ausführungsform bildet das System einen Bankabschnitt einer Sitzanordnung der zweiten oder dritten Reihe.
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Innerhalb des Umfangs dieser Anmeldung ist ausdrücklich beabsichtigt, dass die verschiedenen, in den vorstehenden Absätzen, in den Patentansprüchen und/oder in der nachstehenden Beschreibung und Zeichnungen dargelegten Aspekte, Ausführungsformen, Beispiele und Alternativen, und insbesondere die einzelnen Merkmale davon, unabhängig voneinander oder in einer beliebigen Kombination herangezogen werden können. Das heißt, alle Ausführungsformen und/oder Merkmale einer beliebigen Ausführungsform können in jeder Weise und/oder Kombination kombiniert werden, sofern diese Merkmale nicht inkompatibel sind. Der Anmelder behält sich das Recht auf Änderungen an einem ursprünglich eingereichten Anspruch oder entsprechend auf Einreichung eines neuen Anspruchs vor, einschließlich des Rechts auf Änderungen an einem ursprünglich eingereichten Anspruch, um Abhängigkeit von einem Merkmal eines anderen Anspruchs herzustellen und/oder dieses zu integrieren, obwohl dieses nicht ursprünglich auf diese Weise beansprucht wurde.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsformen der Erfindung werden nun ausschließlich beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erklärt, wobei:
- 1 eine Sitzanordnung in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- die 2A-C unterschiedliche Ansichten einer Tragestruktur für einen Fahrzeugsitz in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigen;
- 3 eine Verstärkungsstruktur für eine Tragestruktur in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 4 die Stelle der in 3 gezeigten Verstärkungsstruktur innerhalb der in den 2A-C gezeigten Tragestruktur zeigt;
- die 5A-B eine Tragestruktur zeigen, die an ein Polster eines Fahrzeugsitzes in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung angebaut ist;
- 6 einen Innenboden des hinteren Abschnitts eines Fahrzeugs zeigt, in den eine Tragestruktur in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung montiert werden kann, und
- 7 ein Fahrzeug zeigt, in das eine Tragestruktur in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung montiert werden kann.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 zeigt eine Sitzanordnung 100 nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Es versteht sich, dass die Sitzanordnung 100 in ein Fahrzeug 700, wie in 7 dargestellt, integriert sein kann.
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Die Sitzanordnung 100 umfasst ein Polster bzw. Sitzpolster 102, das eine Oberseite 102A aufweist, die ungefähr horizontal ist, um einem Passagier das Sitzen darauf zu ermöglichen. Die Sitzanordnung 100 umfasst ebenfalls einen Sitz-Rückenabschnitt 112, an dem ein Passagier seinen Rücken anlehnen kann, wenn er auf dem Polster 102 sitzt. Wie aus 1 ersichtlich ist, ist das Polster 102 an einer Tragestruktur 104 montiert, die einen Stauraum 106 beinhaltet. Die Tragestruktur 104 ist wiederum am hinteren Fahrzeugkarosserieboden 108 der Fahrzeugkarosserie montiert, so dass das Polster 102 fest in seiner Position gehalten wird. In 1 ist die Tragestruktur 104 teilweise durch eine Dekorleiste 110 abgedeckt.
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Der Stauraum 106 stellt vorteilhafterweise eine geeignete Stelle bereit, an der ein Fahrzeugbenutzer persönliche Gegenstände wie beispielsweise Tablet- oder LaptopComputer, Mobiltelefone, Zeitungen, Dokumenten oder Schirme ablegen kann. Tatsächlich, wie am besten aus 5B ersichtlich ist, weist der Stauraum der veranschaulichten Ausführungsform einen vorderen Abschnitt 106F auf. Der vordere Abschnitt 106F umfasst eine durchgehende Länge (d. h. einen Abstand zwischen quer verlaufende Enden 106RE und 106LE) von beispielsweise ungefähr 1 m (z. B. 94,8 cm), eine Tiefe von beispielsweise ungefähr 5 cm (z. B. 5,3 cm) und eine Höhe von beispielsweise ungefähr 10 cm (z. B. 8,1 cm). Entsprechend ist der vordere Abschnitt 106F groß genug, um einen gefalteten normalen Schirm in voller Länge aufzunehmen. Ein derartiger Schirm kann eine Länge von ungefähr 80-95 cm und einen Durchmesser von ungefähr 5 cm aufweisen.
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Der Stauraum der veranschaulichten Ausführungsform umfasst ebenfalls zwei seitliche Abschnitte 106L, 106R hinter dem vorderen Abschnitt 106F. Jeder der seitlichen Abschnitte 106R, 106L kann eine Tiefe von beispielsweise ungefähr 15-20 cm (z. B. 16,7 cm), eine durchgehende Breite von beispielsweise ungefähr 30 cm (z. B. 28,8 cm) und eine Höhe aufweisen, die von beispielsweise ungefähr 8 cm an der Öffnung des seitlichen Abschnitts 106R, 106L auf beispielsweise ungefähr 5 cm am distalen Ende des seitlichen Abschnitts 106R, 106L zuläuft. Entsprechend können die seitlichen Abschnitte 106L, 106R eine geeignete Stelle bieten, an der Dokumente, Zeitungen, Tablet- oder Laptopcomputer abgelegt werden können. Es versteht sich, dass die in den seitlichen Abschnitten 106R, 106L gelagerten Gegenstände in den vorderen Abschnitt 106F überstehen können, da an der Vorderseite der seitlichen Abschnitte 106R, 106L keine physische Sperre vorhanden ist.
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Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebene(n) Konfiguration und Abmessungen nicht endgültig sind, und der Stauraum nach Wunsch in alternativen Ausführungsformen mit verschiedenen unterschiedlichen Konfigurationen und Abmessungen bereitgestellt sein kann.
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Die 2A und 2B zeigen Ansichten der Tragestruktur 104 einschließlich einer Oberseite 104T, auf der das Polster 102 gelagert ist. In der veranschaulichten Ausführungsform sind Montagehalterungen 114 an der Oberseite 104T bereitgestellt, um die Verbindung zu einem Unterteil des Polsters 102 herzustellen. Die Montagehalterungen 114 können dazu angeordnet sein, die Verbindung zum Polster 102 auf geeignete Weise herzustellen, wie der Fachmann gut verstehen wird. Die Tragestruktur 104 der veranschaulichten Ausführungsform ist ebenfalls mit Befestigungslaschen 116 bereitgestellt, durch die die Tragestruktur 104 beispielsweise mit der Fußleiste der Fahrzeugkarosserie verschraubt werden kann, und Befestigungslaschen 118, durch die die Tragestruktur 104 beispielsweise mit dem hinteren Boden der Fahrzeugkarosserie verschraubt werden kann.
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Wie am besten aus 2A ersichtlich ist, ist die Tragestruktur 104 der veranschaulichten Ausführungsform mit einer Mehrzahl von Aussparungen 120 versehen, in die Vorsprünge der Dekorleiste 110 eingesetzt werden können, um eine lösbare Verbindung zwischen der Tragestruktur 104 und der Dekorleiste 110 zu ergeben.
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Die Oberseite 104T der Tragestruktur 104 kann ebenfalls mit einer Abdeckung 122 bereitgestellt sein, die geöffnet werden kann, um den Zugang durch die Tragestruktur 104 über das Durchgangsloch 124 zu bieten (wie am besten aus 2C zu ersehen). Dadurch kann der Zugang zu einem Schalter bereitgestellt werden, der nur erforderlich wird, wenn am Fahrzeug 700 Servicearbeiten durchgeführt werden. In der veranschaulichten Ausführungsform bietet die Abdeckung 122 Zugang zu einem Trennschalter eines Elektrofahrzeugs, aber es versteht sich, dass eine Abdeckung 122 dazu verwendet werden könnte, Zugang zu anderen Fahrzeug-Bedienelementen zu bieten.
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In der veranschaulichten Ausführungsform ist die Tragestruktur 104 ebenfalls mit einer Öffnung 126 in einem mittigen Bereich des Unterteils des Stauraums versehen. Beim Gebrauch kann die Öffnung 126 durch eine Tür 128 abgedeckt sein, wie in 1 gezeigt. Die Öffnung 126 kann Zugang zu einem Hohlraum 168 bereitstellen, der dazu angeordnet ist, jede Komponente aufzunehmen, zu der kein regelmäßiger Zugang erforderlich ist, sondern die für die Fahrzeugbenutzer für den Zugang von Zeit zu Zeit erforderlich sein kann. Beispielsweise kann die Öffnung 126 Zugang zum Anschlusskasten für Passagiere (PJB) 202, veranschaulicht in 6, bieten.
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Da die Tragestruktur 104 zwischen dem Sitzpolster 102 und dem Fahrzeugkarosserieboden 108 zu positionieren ist, muss sichergestellt sein, dass die Tragestruktur 104 unter der während eines Aufprallereignisses auftretenden Belastung nicht zusammenbricht oder sich erheblich bewegt, da Bewegung oder Zusammenbruch der Tragestruktur 104 während eines Aufprallereignisses zu der als „Submarining“ bezeichneten Erscheinung führen könnte. Wie der Fachmann gut verstehen wird, tritt Submarining auf, wenn die Belastung während eines Aufpralls dazu führt, dass der Sitz, auf dem ein Benutzer sitzt, sich bewegt oder zusammenbricht, so dass der Benutzer sich in einer Abwärtsrichtung relativ zur Fahrzeugkarosserie bewegt. Dies führt dazu, dass sich der Sicherheitsgurt des Benutzers in eine höhere Position an dem Benutzer verlagert, was die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass der Benutzer verletzt wird.
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Da weiterhin die Anforderung besteht, Fahrzeuge energieeffizienter zu machen, ist wünschenswert, dass die Tragestruktur 104 möglichst leicht sein sollte, ohne die Sicherheit bei einem Aufprall zu beeinträchtigen.
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Um die erforderliche Kombination aus Leichtigkeit und Festigkeit zu erreichen, umfasst die Tragestruktur 104 ein Formteil und eine Verstärkungsstruktur, wobei die Verstärkungsstruktur mindestens teilweise innerhalb des Formteils angeordnet ist. 3 zeigt ein Beispiel für die Verstärkungsstruktur 150, und 4 zeigt ein Beispiel für die Tragestruktur 104 innerhalb des Formteils 152 im Umriss, so dass die Stelle der Verstärkungsstruktur 150 innerhalb des Formteils 152 sichtbar ist.
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Das Formteil 152 kann aus einem thermoplastischen Polymer hergestellt sein, wie beispielsweise geschäumtes Polypropylen (EPP) mit einer Dichte von beispielsweise 55-60 kg/mm3. Es versteht sich jedoch, dass EPP mit einer anderen Dichte oder andere Materialien ebenfalls geeignet wären.
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Die Verstärkungsstruktur 150 kann beispielsweise aus Stahl bestehen und umfasst in der veranschaulichten Ausführungsform einen Drahtrahmen mit einer Mehrzahl von damit verbundenen dünnwandigen Abschnitten 154, 156, 158, 160. Es versteht sich, dass andere Materialien, insbesondere andere Metalle, und alternative strukturelle Konfigurationen ebenfalls für die Verwendung bei der Herstellung der Verstärkungsstruktur 150 geeignet wären.
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In der veranschaulichten Ausführungsform ist jeder der dünnwandigen Abschnitte 154, 156, 158, 160 mit einer Mehrzahl von Durchgangslöchern 162 bereitgestellt, wobei die Durchgangslöcher 162 dazu bereitgestellt sind, das EPP durch die dünnwandigen Abschnitte 154, 156, 158, 160 während des Formgebungsverfahrens passieren zu lassen und dabei die Haftung zwischen dem Formteil 152 und den dünnwandigen Abschnitten 154, 156, 158, 160 der Verstärkungsstruktur 150 zu verbessern.
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Ein besonderer Vorteil der Bereitstellung einer Verstärkungsstruktur 150 innerhalb eines Formteils 152 besteht darin, dass sie es ermöglicht, dass die darin verwendeten Teile die Tragestruktur 104 mit anderen Komponenten verbinden, wie einem Sitzpolster 102 oder der Fahrzeugkarosserie, die auf der Verstärkungsstruktur 150 auszubilden sind. In der veranschaulichten Ausführungsform sind die Befestigungslaschen 116, 118 und Montagehalterungen 114 alle als Teile der Verstärkungsstruktur 150 ausgebildet, die dazu angeordnet sind, nach außerhalb des Formteils 152 überzustehen, wenn die Tragestruktur 104 gebildet wird. Da die Befestigungslaschen 116, 118 und die Montagehalterungen 114 als Bestandteil der Tragestruktur 104 ausgebildet sind, die teilweise innerhalb des Formteils 152 enthalten ist, ist eine feste Verbindung zwischen den Befestigungslaschen und Montagehalterungen und der Tragestruktur 104, einschließlich des Formteils 152, bereitgestellt.
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Es versteht sich, dass die Verstärkungsstruktur 150 die Steifigkeit und Festigkeit der Tragestruktur 104 erhöht. Obwohl der Drahtrahmen und die dünnwandigen Abschnitte 154, 156, 158, 160 relativ dünn sind und daher das Gewicht der Tragestruktur 104 nicht erheblich erhöhen, sind sie unter normaler oder Aufprallbelastung aufgrund des Vorhandenseins des Formteils 152 um sie herum, die ihnen zusätzlichen Halt verleiht, um sie knickfest zu machen, knickfest.
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Die dünnwandigen Abschnitte 154, 156, 158, 160 können besonders wichtig sein, um sicherzustellen, dass die Tragestruktur 104 in der Lage ist, einer Aufprallbelastung standzuhalten, ohne „Submarining“ der Fahrzeugbenutzer, die auf einem von der Tragestruktur 104 getragenen Polster 102 sitzen, zuzulassen.
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In der veranschaulichten Ausführungsform umfassen die dünnwandigen Abschnitte 154 und 160 C-förmige Befestigungslaschen, die im Formteil 152 neben den entsprechenden quer verlaufenden Enden 106LE, 106RE des vorderen Abschnitts 106F des Hohlraums angeordnet sind. Die dünnwandigen Abschnitte 154, 160 weisen jeweils einen oberen planaren Teilbereich 154U, 160U, einen unteren planaren Teilbereich 154L, 160L und einen Verbindungsabschnitt 154C, 160C auf. Wie aus 4 zu ersehen ist, sind die oberen Abschnitte 154U, 160U, die unteren Abschnitte 154L, 154U und die Verbindungsabschnitte 154C, 160C alle innerhalb des Formteils 152 angeordnet, wobei die oberen und unteren Abschnitte neben der Ober- und Unterseite der Tragestruktur 104 angeordnet sind. Entsprechend werden, wenn die Tragestruktur 104 einer starken Kompressionskraft ausgesetzt ist, wie es typischerweise bei einem Aufprallereignis der Fall ist, wenn ein Benutzer auf eine von der Tragestruktur 104 getragenen Sitz sitzt, die oberen und unteren Abschnitte 154U, 160U, 154L, 160L gegen das Unterteil des Polsters 102 bzw. den Fahrzeugkarosserieboden 108 gedrückt. Unter einer derart hohen Belastung ist der Kompressionswiderstand des Abschnitts des EPP-Formteils relativ gering, so dass ein wesentlicher Anteil der Last durch die dünnwandigen Abschnitte 154, 160 übertragen wird, die eine höhere Steifigkeit und Festigkeit aufweisen als das EPP Formteil als solches. Es versteht sich, dass unter normalen Belastungsbedingungen das EPP-Formteil selbst ausreichend fest sein kann, um die Lasten, die dadurch entstehen, dass ein Benutzer auf dem Sitzpolster 102 sitzt, an die Fahrzeugkarosserie zu übertragen, ohne eine erhebliche Deformation zu erleiden. Entsprechend übertragen die dünnwandigen Abschnitte unter normalen Belastungsbedingungen evtl. nicht einen erheblichen Anteil der Last.
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Die Verstärkungsstruktur 150 umfasst ebenfalls dünnwandige Abschnitte 156, 158, die im Formteil 152 zwischen den hinteren Abschnitten 106R, 106L des Hohlraums 168 angeordnet sind. Die dünnwandigen Abschnitte 156, 158 sind jeweils mit unteren planaren Abschnitten 156L, 158L bereitgestellt, wobei sich die unteren planaren Abschnitte innerhalb des Formteils 152 neben einer Unterseite der Tragestruktur 104 befinden. Die unteren planaren Abschnitte 156L, 158L sind jeweils mit entsprechenden mittig angeordneten Montagehalterungen 114 über die Verbindungsabschnitte 156C verbunden. Entsprechend werden, wenn die Tragestruktur 104 einer hohen Kompressionslast ausgesetzt ist, wie es wahrscheinlich bei einem Aufprallereignis der Fall ist, wenn ein Benutzer auf einem Polster sitzt, das von der Tragestruktur 104 getragen wird, die unteren planaren Abschnitte 156L, 158L gegen (direkt oder über einen Teil des Formteils) den Fahrzeugkarosserieboden 108 gedrückt, während die mittig angeordneten Montagehalterungen 114 gegen das Unterteil des Polsters 102 gedrückt werden. Da der Kompressionswiderstand des Materials, aus dem das Formteil 152 hergestellt ist, evtl. zu niedrig ist, um den Kompressionslasten standzuhalten, die während Aufprallen vorhanden sind, wird ein erheblicher Anteil der Last, die zwischen dem Sitzpolster 102 (das direkt mit den dünnwandigen Abschnitten 156, 158 über die mittig angeordneten Montagehalterungen 114 verbunden ist) vorliegt, über die dünnwandigen Abschnitte 156, 158 an den Fahrzeugkarosserieboden übertragen.
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Obwohl ein großer Anteil einer beliebigen großen Kompressionslast über die dünnwandigen Abschnitte in der veranschaulichten Ausführungsform übertragen wird, versteht es sich, dass es ebenfalls möglich wäre, andere Teile innerhalb der Verstärkungsstruktur 150 bereitzustellen, um große Kompressionslasten zu tragen und daher einen Zusammenbruch der Tragestruktur 104 unter Aufprallbelastung zu verhindern. Teile zum Tragen von großen Kompressionslasten können als „Kompressionsabschnitte“ bezeichnet werden, und derartige Kompressionsabschnitte können innerhalb des Formteils 152 angeordnet sein, wobei sich die Enden neben der Ober- und Unterseite des Formteils 152 befinden. Dadurch kann der Kompressionsabschnitt zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Sitzpolster 102 komprimiert werden, wenn die Tragestruktur 104 großen Kompressionslasten ausgesetzt ist.
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Weitergehend zu den 5A und 5B ist sichtbar, dass das Sitzpolster 102 an der Tragestruktur 104 über Montagehalterungen 114 befestigt ist, die nachfolgend mit der Fahrzeugkarosserie durch Befestigungslaschen 116, 118 verbunden werden können. Es versteht sich, dass die Befestigungslaschen 116 evtl. nicht unter Spannung stehen, wenn die Tragestruktur 104 erstmalig mit der Fahrzeugkarosserie verbunden wird. Stattdessen werden die Befestigungslaschen 116 evtl. nur mit Spannung beaufschlagt, wenn das Sitzpolster 102 hohen Lasten ausgesetzt ist, wie es bei einem Aufprall der Fall wäre. Auf diese Weise können die Befestigungslaschen 118 das Sitzpolster 102 dagegen schützen, bei einem Aufprall nach vorne zu rutschen. Es versteht sich, dass das Rutschen des Sitzpolsters 102 nach vorne bei einem Aufprall zu „Submarining“ eines Insassen des Sitzes führen kann, wie vorstehend beschrieben.
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6 zeigt die Stelle 200 innerhalb einer Fahrzeugkarosserie, an der die Tragestruktur 104 an einem Fahrzeug 700 angebaut sein kann. Die Befestigungslaschen 116 können an der Fußleiste 206 an den Befestigungspunkten 204 angebaut sein, und die Befestigungslaschen 118 können am Fahrzeugkarosserieboden über die Befestigungspunkte 208 angebaut sein. Wenn die Tragestruktur 104 an der Fahrzeugkarosserie angebaut ist, befindet sich der PJB 202 innerhalb des Hohlraums 168 für Fahrzeugkomponenten.
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Es versteht sich, dass die Tragestruktur 104 der vorliegenden Erfindung durch bekannte Formgebungstechniken ausgebildet sein kann, beispielsweise Spritzguss oder Kompressionsformen im Dampfkasten. Die Verstärkungsstruktur 150 kann in die Form eingelegt werden, bevor das Material des Formteils (z. B. EPP) in die Form eingebracht wird, wodurch ein finales Teil ausgebildet wird, das eine Verstärkungsstruktur aufweist, die mindestens teilweise innerhalb eines Formteils angeordnet ist.
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Alle der in dieser Spezifikation offenbarten Merkmale (einschließlich evtl. beigefügter Ansprüche, der Zusammenfassung und der Zeichnungen) und/oder alle Schritte eines somit offenbarten Verfahrens oder Prozesses können in einer beliebigen Kombination, ausgenommen Kombinationen, in denen mindestens einige derartige Merkmale und/oder Schritte sich gegenseitig ausschließen, kombiniert werden.
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Jedes in dieser Spezifikation (einschließlich evtl. beigefügter Ansprüche, der Zusammenfassung und der Zeichnungen) offenbarte Merkmal kann durch alternative Merkmale ersetzt werden, die demselben, einem gleichwertigen oder ähnlichen Zweck dienen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes aufgeführt ist. Sofern also nicht ausdrücklich etwas anderes aufgeführt ist, ist jedes offenbarte Merkmal nur ein Beispiel einer allgemeinen Reihe von gleichwertigen oder ähnlichen Merkmalen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Details einer der vorstehenden Ausführungsformen beschränkt. Die Erfindung erstreckt sich auf jedes neuartige Merkmal, oder auf jede neuartige Kombination der in dieser Spezifikation (einschließlich evtl. beigefügter Ansprüche, der Zusammenfassung und der Zeichnungen) offenbarten Merkmale, oder auf jeden neuartigen Schritt oder jede neuartige Kombination der Schritte eines somit offenbarten Verfahrens oder Prozesses. Die Ansprüche sollten nicht so ausgelegt werden, dass sie nur die vorstehenden Ausführungsformen abdecken, sondern auch Ausführungsformen, die in den Umfang der Ansprüche fallen.