-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bildschirmvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Anzeigeeinrichtung mit mehreren Leuchtelementen zur Bilddarstellung und einer Steuereinrichtung zum Steuern der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung korrespondierend mit der Bilddarstellung. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Bildschirmvorrichtung. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungseinrichtung insbesondere für ein Ambientelicht oder ein Markerlicht in einem Kraftfahrzeug mit einer Bildschirmvorrichtung, wobei ein Lichtauslasselement der Beleuchtungseinrichtung abseits der Bildschirmvorrichtung angeordnet ist.
-
Kraftfahrzeuge besitzen heute häufig eine Bildschirmvorrichtung, mittels der dem Fahrer des jeweiligen Kraftfahrzeugs Statusinformationen über das Fahrzeug, Unterhaltungsinformationen oder dergleichen präsentiert werden können. Die Bildschirmvorrichtung besitzt in der Regel eine matrixförmige Anzeigeeinrichtung, bei der jedes Matrixelement (Pixel) beispielsweise durch ein Leuchtelement realisiert sein kann. So besitzt beispielsweise ein LED-Display eine Vielzahl an einzeln ansteuerbaren LEDs in der Regel in unterschiedlichen Farben. Zur Ansteuerung dieser Anzeigeeinrichtung besitzt die Bildschirmvorrichtung eine Steuereinrichtung. Mit ihrer Hilfe können unterschiedlichste Inhalte auf der Anzeigeeinrichtung dargeboten werden. Über die Steuereinrichtung erfolgt dementsprechend auch die Energieversorgung der einzelnen Leuchtelemente, z.B. LEDs.
-
Darüber hinaus sind in modernen Kraftfahrzeugen immer häufiger sogenannte Ambiente- und Markerlichter zur Designdifferenzierung und zur Orientierung der Insassen in dem Kraftfahrzeug eingesetzt. Ambientelichter dienen dazu, den Innenraum des Kraftfahrzeugs oder Teile davon meist diffus zu beleuchten. So kann beispielsweise die Mittelkonsole, der Fußraum, eine Tür und dergleichen spezifisch durch ein Ambientelicht beleuchtet werden. Beispielsweise werden hierfür entsprechende Lichtleiter eingesetzt, die auf individuelle Weise in der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs verbaut sind.
-
Demgegenüber werden im Kraftfahrzeug die Markerlichter dazu verwendet, bestimmte Stellen im Kraftfahrzeug zu markieren. Beispielsweise ist es üblich, Markerlichter bei Bedienelementen einzusetzen, um die Orientierung des Fahrers insbesondere bei Dunkelheit zu verbessern. So werden gegebenenfalls farbige Markerlichter gegebenenfalls mit Symbolform unmittelbar bei Bedienelementen angeordnet, um deren Funktion intuitiv zu erfassen und deren Position rasch zu erkennen. Unter Umständen werden Markerlichter auch als einzelne Spots realisiert, mit denen bestimmte Stellen im oder am Fahrzeug beleuchtet werden, um die Insassen bei der Nutzung des Fahrzeugs zu unterstützen. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, die Türschwelle bei geöffneter Fahrzeugtür zu beleuchten, ebenso wie das Zündschloss beim Einsteigen in das Fahrzeug.
-
Sowohl die Ambientelichter als auch die Markerlichter sind in der gewünschten Weise zu steuern beziehungsweise anzusteuern, da sie in der Regel nur zeitweise oder entsprechend einem individuellen Schema leuchten. Dazu bedarf es einer Steuereinrichtung, die die erforderlichen Ansteuersignale für die Ambientelichter und Markerlichter zur Verfügung stellt. Meist werden daher für die Lichterzeugung elektronische Geräte hergestellt, die eine Lichtquelle und eine dazugehörige Elektronik (Lichtsteuergerät) beinhalten.
-
Aus der Druckschrift
US 2015/0100203 A1 ist eine Innenbeleuchtung für ein Fahrzeug und ein entsprechendes Betriebsverfahren bekannt. Eine Hintergrundbeleuchtung eines Anzeigemonitors, wie etwa eines LCD-Monitors oder OLED-Monitors wird zur Beleuchtung in einem Fahrzeug verwendet, um entsprechende Innenleuchten zu ersetzen. Die Beleuchtungsvorrichtung besitzt einen Signaleingang zur Eingabe von Steuerbefehlen, um ein Deckenlicht zu erzeugen. Eine Steuerschaltung empfängt die Steuerbefehle und gibt entsprechende Ansteuersignale an den Anzeigemonitor aus, um das Deckenlicht zu erzeugen.
-
Darüber hinaus offenbart die Druckschrift
DE 10 2005 045 686 A1 eine Anzeigevorrichtung mit einer monochromen Anzeige, einer Hintergrundbeleuchtung zum Hinterleuchten der Anzeige und einem hinterleuchteten Feld. Die Anzeige umfasst eine Anzeigeoberfläche, eine der Anzeigeoberfläche gegenüberliegende Rückseite und Seitenkanten. Die Hintergrundbeleuchtung umfasst einen an der Rückseite der Anzeige angeordneten, sich über wenigstens eine der Seitenkanten der Anzeige erstreckenden und die Anzeigeoberfläche der Anzeige teilweise überdeckenden Lichtleiter und in dem Lichtleiter lichteinkoppelnde Leuchtmittel. Auf dem sich über die Anzeigeoberfläche der Anzeige erstreckenden Teil des Lichtleiters ist das Feld angeordnet, das durch dessen Teil des Lichtleiters hinterleuchtet wird.
-
Zudem ist in der Druckschrift
US 7 507 008 B2 ein Zusatzlicht für ein Fahrzeug beschrieben. Ein Anzeigepanel beinhaltet eine Lichtquelle, damit es beleuchtet werden kann. Das Anzeigepanel besitzt mindestens eine Öffnung, die es selektiv ermöglicht, dass Licht von der Lichtquelle durch das Anzeigepanel strahlt, um ein Fahrzeug-Accessoire zu beleuchten.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Beleuchtung in oder an einem Kraftfahrzeug einfacher zu realisieren.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bildschirmvorrichtung nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Dementsprechend wird bereitgestellt eine Bildschirmvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit
- - einer Anzeigeeinrichtung mit mehreren Leuchtelementen zur Bilddarstellung und
- - einer Steuereinrichtung zum Steuern der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung korrespondierend mit der Bilddarstellung, wobei
- - mindestens ein Zusatz-Leuchtelement zusätzlich zu den mehreren Leuchtelementen, das ausschließlich für Beleuchtungszwecke unabhängig von jeglicher Bilddarstellung der Anzeigeeinrichtung dient, in die Bildschirmvorrichtung integriert oder mit ihr elektrisch verbunden ist, und
- - das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement unabhängig von den mehreren Leuchtelementen und unabhängig von einem Betriebszustand, in dem sich sämtliche Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung befinden, von der Steuereinrichtung gesteuert ist.
-
Bei der Bildschirmvorrichtung handelt es sich beispielsweise um einen Monitor im Armaturenbrett für den Fahrer beziehungsweise Beifahrer oder an der Rückseite der Vordersitze für Mitfahrer auf der Rückbank. Die Bildschirmvorrichtung besitzt eine Anzeigeeinrichtung mit mehreren Leuchtelementen. Die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise eine LED-Anzeige sein, wobei die mehreren Leuchtelemente entsprechende Einzel-LEDs einer korrespondierenden Matrixanordnung sind. Alternativ kann es sich bei den mehreren Leuchtelementen auch um Teile einer Hintergrundbeleuchtung beispielsweise von LCD-Monitoren handeln. Die Anzeigeeinrichtung ist zur Bilddarstellung vorgesehen. Dies bedeutet, dass mit ihr beliebige Bilder und gegebenenfalls auch Videosequenzen dargestellt werden können. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, die mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung derart zu steuern, dass sich die entsprechende Bilddarstellung ergibt. Dabei ist es beispielsweise möglich, dass im Falle einer LED-Anzeigeeinrichtung die einzelnen LEDs entsprechend dem Bildsignal angesteuert werden. Im Falle einer LCD-Anzeigeeinrichtung können die Leuchtelemente der Hintergrundbeleuchtung korrespondierend mit der Helligkeit des darzustellenden Bilds variiert werden.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Bildschirmvorrichtung mindestens ein Zusatz-Leuchtelement aufweist, das neben den mehreren Leuchtelementen vorhanden ist und ausschließlich zum Beleuchten dient. Das Zusatz-Leuchtelement trägt also nicht zur Bilddarstellung der Anzeigeeinrichtung bei. Vielmehr ist das Zusatz-Leuchtelement eine Extra-Lichtquelle, mit der die Bildschirmvorrichtung neben der Bilddarstellungsfunktion eine davon unabhängige Beleuchtungsfunktion erhält.
-
Die Steuereinrichtung der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung steuert auch das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement. Die Steuerung des mindestens einen Zusatz-Leuchtelements erfolgt unabhängig von der Steuerung der Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung. Insbesondere ist das Zusatz-Leuchtelement von einem anderen Typ als jedes der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung. Speziell kann das Zusatz-Leuchtelement eine höhere maximale Lichtausgangsleistung besitzen als jedes der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung. Das Zusatz-Leuchtelement wird darüber hinaus unabhängig von einem Betriebszustand gesteuert, in dem sich sämtliche Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung befinden. Dies bedeutet, dass es sich bei dem Zusatz-Leuchtelement nicht um eine Betriebszustands-Leuchte handelt, mit der beispielsweise der Einschaltzustand der Bildschirmvorrichtung angezeigt wird. Eine derartige Betriebszustands-Leuchte dient auch nicht zu Beleuchtungszwecken, sondern vielmehr zu einfachen Signalisierungszwecken. Mit dem Zusatz-Leuchtelement ist hingegen ein bestimmter Raum auszuleuchten beziehungsweise ein Gegenstand zu beleuchten.
-
Die Steuereinrichtung der Bildschirmvorrichtung dient also nicht nur zum Steuern der mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung, sondern auch zum Steuern beziehungsweise Ansteuern des mindestens einen Zusatz-Leuchtelements. Damit kann ein Steuergerät eingespart werden. In der Regel sind die Steuergeräte für Anzeigeeinrichtungen sehr komplex, sodass ein solches Steuergerät die einfache Aufgabe, ein oder mehrere Zusatz-Leuchtelemente ebenfalls anzusteuern, leicht übernehmen kann. Gegebenenfalls sind nur geringe Modifikationen notwendig. Insgesamt kann dadurch die Beleuchtung in einem Fahrzeug deutlich einfacher realisiert werden.
-
In einer Ausführungsform weist die Bildschirmvorrichtung einen separaten Signaleingang zum Empfangen eines von außerhalb der Bildschirmvorrichtung bereitgestellten Steuersignals für das Zusatz-Leuchtelement auf. Beispielsweise liefert ein anderes Steuergerät des Kraftfahrzeugs ein Steuersignal zum Beleuchten des Armaturenbretts an die Bildschirmvorrichtung. Die Bildschirmvorrichtung nimmt dieses Signal mit dem separaten Signaleingang, d.h. mit ihrer separaten Signalschnittstelle, auf und die in die Bildschirmvorrichtung integrierte Steuereinrichtung setzt dieses Steuersignal in ein entsprechendes Ansteuersignal für das Zusatz-Leuchtelement um. Diese Umsetzung kann unabhängig von jeglicher Bilddarstellung mit der Anzeigeeinrichtung erfolgen. Alternativ, wenn die Bildschirmvorrichtung beziehungsweise die Steuereinrichtung keine Signalschnittstelle zum Empfangen eines Steuersignals besitzen, kann ein Ansteuersignal für das Zusatz-Leuchtelement auch innerhalb der Steuereinrichtung der Bildschirmvorrichtung generiert werden. Das Generieren kann nach einem internen Algorithmus, z.B. rein zeitlich gesteuert, erfolgen.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bildschirmvorrichtung ein Koppelelement aufweist, mit dem das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement mechanisch und/oder optisch an eine Optikeinheit koppelbar ist. Ein derartiges Koppelelement kann ein Steckverbinder für einen Lichtleiter sein. Gegebenenfalls besitzt das Koppelelement auch ein Verschlussteil, wie etwa einen Bajonettverschluss. Bei dem Koppelelement kann es sich aber auch um das Ende eines Lichtleiters handeln, das zum Lichtauslass dient. Ein korrespondierender Lichtleiter kann zum Aufnehmen des ausgekoppelten Lichts an das Koppelelement beziehungsweise den Lichtleiter angeschlossen werden. Gegebenenfalls wird an den ersten Lichtleiter ein zweiter Lichtleiter angeschlossen. Bei der gekoppelten Optikeinheit kann es sich also um einen Lichtleiter, aber auch um ein lichtbrechendes beziehungsweise -beugendes Element handeln.
-
Bei einer Ausführungsform weist das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement eine Leuchtdiode auf. Speziell kann die Bildschirmvorrichtung eine separate Leuchtdiode als einziges Zusatz-Leuchtelement aufweisen. Optional können mehrere Leuchtdioden als mehrere Zusatz-Leuchtelemente vorgesehen sein. Falls das oder die mehreren Zusatz-Leuchtelemente vom gleichen Typ sind wie die mehreren Leuchtelemente (hier z.B. Leuchtdioden), kann eine herkömmliche Steuereinrichtung, die ausschließlich die Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung steuert, leicht so modifiziert werden, dass sie auch das Zusatz-Leuchtelement beziehungsweise die mehreren Zusatz-Leuchtelemente dieses Typs steuert. Alternativ kann es sich bei den Zusatz-Leuchtelementen natürlich auch um konventionelle Glühlampen, Halogenlampen oder andere Leuchtmittel handeln.
-
Bei einer weiteren spezifischen Ausgestaltung der Bildschirmvorrichtung bilden die mehreren Leuchtelementen eine Hintergrundbeleuchtungseinheit der Anzeigeeinrichtung. Typischerweise ist eine Hintergrundbeleuchtungseinheit in Bezug auf ihre Helligkeit steuerbar. Diese Steuerung übernimmt die Steuereinrichtung nun auch für das Zusatz-Leuchtelement beziehungsweise die mehreren Zusatz-Leuchtelemente. Gegebenenfalls kann das Zusatz-Leuchtelement auch mit unterschiedlichen Farben leuchten und die Steuereinrichtung sorgt für die entsprechende Steuerung.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung in einer rechteckigen Matrixanordnung angeordnet sind und das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement außerhalb der rechteckigen Matrixanordnung liegt. Bei der Anzeigeeinrichtung handelt es sich also beispielsweise um ein übliches rechteckiges Display mit einer Vielzahl an Pixeln. Das Zusatz-Leuchtelement ist nicht eines dieser Pixel, sondern eine separate Leuchtquelle außerhalb dieser rechteckigen Matrixanordnung. Ähnlich wie ein einzelnes Pixel kann das Zusatz-Leuchtelement von der Steuereinrichtung, aber unabhängig von einem Bildsignal, angesteuert werden. Für das Zusatz-Leuchtelement wird innerhalb der Steuereinrichtung ein eigenes Steuersignal erzeugt oder ein separates Steuersignal von außerhalb der Bildschirmvorrichtung extra für die Zusatz-Leuchteinrichtung aufgenommen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung und das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement auf einer gemeinsamen Platine montiert. Auf diese Weise können die mehreren Leuchtelemente zusammen mit dem einen oder den mehreren Zusatz-Leuchtelementen in einem einzigen Herstellungsprozess hergestellt werden. Dies reduziert nicht nur die Herstellungskosten, sondern vereinfacht in der Regel auch die Montage. Beispielsweise befindet sich das Zusatz-Leuchtelement auf einem separat angeformten Platinenteil. Ist beispielsweise die Platine für die Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung rechteckförmig, so kann beziehungsweise können sich das oder die Zusatz-Leuchtelemente auf einem daran angeformten, gegebenenfalls auch rechteckförmigen, Platinenteil befinden.
-
Wie oben bereits angedeutet wurde, kann ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Bildschirmvorrichtung ausgestattet sein. Dies bedeutet, dass in dem Kraftfahrzeug die Anzeigeeinrichtung als Monitor verwendet werden kann und die Bildschirmvorrichtung eine zusätzliche Lichtquelle für Beleuchtungszwecke im oder am Kraftfahrzeug aufweist. Die Steuereinrichtung der Bildschirmvorrichtung steuert dann nicht nur die Anzeigeeinrichtung, sondern auch das beziehungsweise die Zusatz-Leuchtelemente. Die Stromversorgung sämtlicher Leuchtelemente einschließlich des einen oder der mehreren Zusatz-Leuchtelemente kann also ausschließlich über die gemeinsame Steuereinrichtung erfolgen. Auf diese Weise lässt sich in dem Kraftfahrzeug eine Steuereinrichtung einsparen, die entsprechend dem Stand der Technik für die zusätzliche Beleuchtungsfunktion notwendig gewesen wäre.
-
In einer speziellen Ausgestaltung kann das Kraftfahrzeug eine Ambientelichteinrichtung zum diffusen Beleuchten eines Innenraums des Kraftfahrzeugs aufweisen, wobei das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement an die Ambientelichteinrichtung gekoppelt ist und für sie als steuerbare Lichtquelle dient. Das Zusatz-Leuchtelement der Bildschirmvorrichtung kann also als Lichtquelle für einen Spot oder beispielsweise eine Lichtleiste oder dergleichen dienen. Mit dieser über die Bildschirmvorrichtung beziehungsweise deren Steuereinrichtung gesteuerten Ambientelichteinrichtung lässt sich eine Innenraumkomponenten des Kraftfahrzeugs, aber auch ein Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs, separat steuerbar beleuchten.
-
Alternativ oder zusätzlich zu der Ambientelichteinrichtung kann das Kraftfahrzeug eine Markerlichteinrichtung zum optischen Markieren eines Verkleidungselements oder Bedienelements in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs aufweisen, wobei das mindestens eine Zusatz-Leuchtelement an die Markerlichteinrichtung gekoppelt ist und für sie als steuerbare Lichtquelle dient. Dies bedeutet, dass die Markerlichteinrichtung in gleicher Weise wie die Ambientelichteinrichtung über die Bildschirmvorrichtung beziehungsweise deren Steuereinrichtung separat steuerbar ist. Unabhängig von der Darstellung eines Bilds mithilfe der Anzeigeeinrichtung kann also beispielsweise ein Markerlicht in dem Kraftfahrzeug ein- beziehungsweise ausgeschaltet oder gedimmt werden, um entsprechend eine Komponente des Kraftfahrzeugs optisch hervorzuheben.
-
Die obige Aufgabe wird erfindungsgemäß auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungseinrichtung insbesondere für ein Ambientelicht oder ein Markerlicht in einem Kraftfahrzeug mit einer Bildschirmvorrichtung, wobei ein Lichtauslasselement der Beleuchtungseinrichtung abseits der Bildschirmvorrichtung angeordnet ist, durch Steuern der Beleuchtungseinrichtung mit Hilfe einer Steuereinrichtung der Bildschirmvorrichtung des Kraftfahrzeugs unabhängig von Leuchtelementen der Bildschirmvorrichtung.
-
Dementsprechend wird eine Beleuchtungseinrichtung, wie etwa ein Ambientelicht oder ein Markerlicht, mithilfe der Bildschirmvorrichtung betrieben beziehungsweise realisiert. Speziell besitzt die Beleuchtungseinrichtung einen Lichtauslass abseits der Bildschirmvorrichtung. Dies bedeutet lediglich, dass die Anzeigeeinrichtung der Bildschirmvorrichtung und das Lichtauslasselement der Beleuchtungseinrichtung nicht identisch sind. Beispielsweise können sich die Bildschirmvorrichtung im Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs und das Lichtauslasselement der Beleuchtungseinrichtung in der Mittelkonsole befinden. Andererseits kann das Lichtauslasselement der Beleuchtungseinrichtung auch um die Bildschirmvorrichtung herum angeordnet sein und diese voll- beziehungsweise teilumfänglich umschließen. Die Beleuchtungseinrichtung, mit der dann beispielsweise das Ambientelicht oder das Markerlicht realisiert wird, wird mithilfe der Steuereinrichtung der Bildschirmvorrichtung gesteuert, und zwar unabhängig von der Steuerung der Leuchtelemente der Bildschirmvorrichtung.
-
Die oben im Zusammenhang mit der Bildschirmvorrichtung genannten Vorteile, Varianten und Funktionen ergeben sich sinngemäß auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
-
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
- 1 eine Bildschirmvorrichtung und eine Beleuchtungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
- 2 eine Bildschirmvorrichtung und eine Beleuchtungseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- 3 ein Kraftfahrzeug mit Ambientelicht und Markerlicht.
-
Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Zunächst wird jedoch anhand von 1 ein Beispiel aus dem Stand der Technik wiedergegeben, um die Erfindung besser zu verstehen.
-
1 zeigt eine Bildschirmvorrichtung 1, die auch kurz als Display oder Monitor bezeichnet werden kann. Im vorliegenden Beispiel besitzt die Bildschirmvorrichtung 1 eine rechteckige Anzeigefläche. Die Anzeigefläche wird beispielsweise von einer Vielzahl an Pixeln gebildet, was aus 1 jedoch nicht ersichtlich ist. Die einzelnen Pixel werden jeweils beispielsweise durch eine LED oder eine LCD gebildet. Bei der LED-Technologie leuchtet jede LED selbst, während bei der LCD-Technologie eine Hintergrundbeleuchtung hinter den Flüssigkristallen notwendig ist. In jedem Fall ist zum Steuern der LEDs beziehungsweise der Hintergrundbeleuchtung, die in der Regel auch durch eine Matrix an LEDs realisiert wird, eine Steuereinrichtung 2 notwendig. Diese Steuereinrichtung steuert die LEDs in ihrer Helligkeit beziehungsweise Farbe. Vorliegend ist die Steuereinrichtung 2 in die Bildschirmvorrichtung 1 beziehungsweise deren Gehäuse integriert.
-
In dem Beispiel von 1 ist um die Bildschirmvorrichtung 1 herum eine Markerlichteinrichtung 3 vorgesehen. Sie besitzt einen Lichtleiter 4, der hier vollumfänglich um die Bildschirmvorrichtung 1 angeordnet ist. Er besitzt in seinem gesamten Verlauf einen bestimmten Abstand zu der Bildschirmvorrichtung 1. Der Lichtleiter 4 wird von einem Zusatz-Leuchtelement 5 mit Licht gespeist. Bei diesem Zusatz-Leuchtelement 5 handelt es sich beispielsweise um eine separate LED. An ihrer Stelle kann jedoch auch eine beliebige andere Lichtquelle treten. Dieses Zusatz-Leuchtelement 5 wird von einem Lichtsteuergerät 6 angesteuert beziehungsweise mit Strom versorgt. Dies bedeutet, dass das Zusatz-Leuchtelement 5, das als Lichtquelle der Markerlichteinrichtung 3 dient, von dem Lichtsteuergerät 6 eingeschaltet, ausgeschaltet und/oder gedimmt werden kann.
-
Bei dieser herkömmlichen Lösung besitzt die Markerlichteinrichtung 3 ein Lichtsteuergerät 6, das von der Steuereinrichtung 2 der Bildschirmvorrichtung 1 vollkommen getrennt ist. Prinzipiell besitzen beide Komponenten 2 und 6 jedoch ähnliche Funktionalität: Sie steuern Leuchtelemente. Nachteil dieser Anordnung gemäß dem Stand der Technik ist also, dass für die Markerlichteinrichtung 3 zur Lichterzeugung ein separates elektronisches Gerät, nämlich das Lichtsteuergerät 6, benötigt wird, um das Markerlicht zu steuern.
-
Es wird daher eine Anordnung vorgeschlagen, bei der bei gleicher Funktionalität kein eigenes Lichtsteuergerät benötigt wird. Hierzu nutzt man bereits im Fahrzeug befindliche lichterzeugende Elemente und erweitert sie um eine Auskoppelmöglichkeit für z.B. Markerlichter. Als Lichtquelle dient eine Bildschirmvorrichtung beziehungsweise ein Display, bei dem beispielsweise die vorhandene Hintergrundbeleuchtung (Backlight) so erweitert wird, dass eine oder mehrere zusätzliche Auskoppelstellen für externe Beleuchtungssysteme zur Verfügung gestellt werden können. Hierzu wird z.B. die Hintergrundbeleuchtungs-Leiterplatte um eine entsprechende Anzahl von Leuchtelementen, wie etwa LEDs, vergrößert, die nicht für die Beleuchtung des Displays, sondern für zusätzliche Beleuchtungszwecke genutzt werden. Dadurch erspart man sich ein zusätzliches Lichtsteuergerät und kann komplett auf die Ansteuerung der Displayelektronik zurückgreifen.
-
2 zeigt hierzu ein konkretes Beispiel. Der strukturelle Aufbau der Bildschirmvorrichtung 1 einschließlich Steuereinrichtung 2, um die ein Lichtleiter 4 einer Markerlichteinrichtung 3' geführt ist, ist ähnlich dem Aufbau von 1. Das Zusatz-Leuchtelement 5 ist hier jedoch in die Bildschirmvorrichtung 1 und insbesondere in deren Gehäuse integriert. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist es sogar so, dass die Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung der Bildschirmvorrichtung 1, welche zur Bilddarstellung dienen, auf der gleichen Platine angeordnet sind, wie das Zusatz-Leuchtelement 5. Prinzipiell kann natürlich ein derartiges Zusatz-Leuchtelement 5 auch unabhängig von den übrigen Leuchtelementen der Anzeigeeinrichtung in der Bildschirmvorrichtung angeordnet sein. Insbesondere können die Leuchtelemente und das eine beziehungsweise die mehreren Zusatz-Leuchtelemente 5 auch physisch voneinander getrennt beziehungsweise mehrteilig sein.
-
Die Steuereinrichtung 2 steuert nun nicht nur die mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung, sondern auch das oder die Zusatz-Leuchtelemente 5 an. Insbesondere versorgt die Steuereinrichtung 2 also sowohl die mehreren Leuchtelemente der Anzeigeeinrichtung als auch das beziehungsweise die Zusatz-Leuchtelemente 5 mit Strom.
-
Im Beispiel von 2 wird das von dem Zusatz-Leuchtelement 5 erzeugte Licht für die Markerlichteinrichtung 3', die keine separate Steuereinrichtung aufweist, aus der Bildschirmvorrichtung 1 ausgekoppelt. Dazu besitzt die Bildschirmvorrichtung 1 eine geeignete Auskoppelstelle. Gegebenenfalls wird das Licht des Zusatz-Leuchtelements 5 mittels eines Lichtleiters aus der Bildschirmvorrichtung 1 beziehungsweise aus deren Gehäuse geführt. Optional kann auch eine mechanische Koppelstelle vorhanden sein, um einen externen Lichtleiter an die Bildschirmvorrichtung 1 zu koppeln. Dadurch kann eine hohe Flexibilität für die Ankopplung von Licht- oder Optikelementen erreicht werden. Bei einer anderen Ausgestaltung kann auch einfach ein Lichtleiter in das Gehäuse der Bildschirmvorrichtung 1 zu dem Zusatz-Leuchtelement 5 geführt sein.
-
Der Lichtleiter 4 der Markerlichteinrichtung 3' steht im Beispiel von 2 stellvertretend für eine Vielzahl an Beleuchtungseinrichtungen wie etwa Markerlichter, Ambientelichter oder sonstige im Kraftfahrzeug nützliche Beleuchtungselemente.
-
3 zeigt ein Beispiel der Verwendung einer erfindungsgemäßen Bildschirmvorrichtung 1 in einem Kraftfahrzeug 7. Die Bildschirmvorrichtung 1 ist hier exemplarisch in dem Armaturenbrett 8 des Kraftfahrzeugs 7 untergebracht. In diesem Beispiel soll das Kraftfahrzeug 7 Ambientelichter 9 besitzen. Die beiden Ambientelichter sind hier streifenförmig ausgeführt und verlaufen sowohl auf der Fahrerseite als auch auf der Beifahrerseite bogenförmig vom Armaturenbrett 8 auf den jeweiligen Rand der Mittelkonsole 10. Die Form des Ambientelichts 9 ist nicht maßgeblich. Wesentlich ist vielmehr, dass die Steuereinrichtung 2 der Bildschirmvorrichtung 1 auch die Ambientelichteinrichtungen 9 (kurz Ambientelichter) steuert. Genauer gesagt steuert die Steuereinrichtung 2 der Bildschirmvorrichtung 1 ein in 3 nicht dargestelltes Zusatz-Leuchtelement, welches das Licht für die Ambientelichteinrichtungen 9 liefert. Gegebenenfalls werden von der Steuereinrichtung 2 auch mehrere Zusatz-Leuchtelemente angesteuert, um die beiden Ambientelichter auch getrennt aufleuchten lassen zu können.
-
Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung 2 der Bildschirmvorrichtung 1 auch ein weiteres Zusatz-Leuchtelement ansteuern, das die Lichtquelle für eine Markerlichteinrichtung 11 (kurz Markerlicht) bildet. Die Markerlichteinrichtung 11 markiert hier beispielsweise ein Zündschloss. Auf diese Weise können aber auch beliebige andere Markerlichter realisiert werden. Insbesondere kann auch die Anzahl der Markerlichter und Ambientelichter gegenüber dem Beispiel von 3 variieren.
-
Die Ambientelichteinrichtungen 9 und die Markerlichteinrichtung 11 besitzen hier, wie auch in dem Beispiel von 2, jeweils einen Lichtauslass, der abseits der Bildschirmvorrichtung 1 angeordnet ist. Für die Lichtquellen dieser Einrichtungen 9 und 11 gibt es bezüglich des Verbauungsorts grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Zum einen kann die Lichtquelle direkt an der jeweiligen Lichteinrichtung 9, 11 angeordnet sein. In diesem Fall wird die jeweilige Lichtquelle beispielsweise über ein elektrisches Kabel von der Steuereinrichtung 2 der Bildschirmvorrichtung 1 gesteuert. Die Lichtquellen für die jeweiligen Lichteinrichtungen 9, 11 liegen hier also auch abseits der Bildschirmvorrichtung 1. Zum anderen können die Lichtquellen (z.B. LEDs) auch innerhalb der Bildschirmvorrichtung 1 beziehungsweise innerhalb deren Gehäuse und insbesondere gemeinsam mit den mehreren Leuchtelementen der Anzeigeeinrichtung der Bildschirmvorrichtung 1 auf einer gemeinsamen Platine angeordnet sein. In diesem Fall liegt nur der Lichtauslass beziehungsweise liegen nur die Lichtauslasse der jeweiligen Lichteinrichtungen 9, 11 abseits der Bildschirmvorrichtung 1. Dabei wird das jeweilige Licht durch Lichtleiter zu den jeweiligen Lichtauslässen der Lichteinrichtungen geführt. Tatsächlich sind die einzelnen Lichteinrichtungen 9, 11 in 3 lediglich mit ihren Lichtauslässen gekennzeichnet. Die dazugehörigen Lichtquellen sind der Übersicht halber in 3 nicht eingezeichnet.
-
In vorteilhafter Weise ergibt sich durch die Erfindung eine einfache Möglichkeit der Lichterzeugung für Marker- und Ambientelicht. Außerdem ist eine Einsparmöglichkeit eines separaten Lichtsteuergeräts gewährleistet. Dies bringt nicht nur Gewichtsersparnis, sondern auch Kostenersparnis.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2015/0100203 A1 [0006]
- DE 102005045686 A1 [0007]
- US 7507008 B2 [0008]