DE102018133226A1

DE102018133226A1 - Behälter sowie Verfahren zum Einbau eines Rührwerks in einen Behälter

Info

Publication number: DE102018133226A1
Application number: DE102018133226.2A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Peters Jean Marc
Current assignee: Peters Jean Marc
Priority date: 2018-12-20
Filing date: 2018-12-20
Publication date: 2020-06-25
Also published as: EP3898930A1; CN113383067A; US20210370247A1; WO2020127898A1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere Fermenter zur Fermentierung biologisch zersetzbarer Stoffe, aufweisend mindestens einen Boden und mindestens eine Wandung, wobei mittels des Bodens und der Wandung ein Innenraum (I) des Behälters (1) eingefasst ist, wobei der Behälter (1) mindestens ein in den Innenraum (I) ragendes Rührwerk (2) aufweist, das in einer Einbauposition (5) an einem oberen Lager und einem unteren Lager (15) gehalten ist, wobei das Rührwerk (2) eine mittels einer Antriebseinrichtung antreibbare rotierbare Welle (6) umfasst, an der mindestens ein gemeinsam mit der Welle (6) rotierbares Rührelement (7) angeordnet ist, mittels dem in dem Innenraum (I) des Behälters (1) befindliche Stoffe rührbar sind, wobei das untere Lager (15) auf dem Boden des Behälters (1) angeordnet ist und in dem unteren Lager (15) eine an einem unteren Ende (13) der Welle (6) befindliche Lagereinrichtung lagerbar ist, wobei die Welle (6) eine Längsachse (9) besitzt, die in der Einbauposition (5) gegenüber der Vertikalen einen Winkel zwischen 5° und 60° einschließt. Um einen alternativen Behälter bereitzustellen, bei dem das Rührwerk möglichst einfach im Betrieb gewechselt werden kann, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass eine an einer Oberseite (18) des Behälters (1) angeordnete Führungseinrichtung (19), die eine Anlagefläche (20) für zumindest einen Abschnitt (21, 24, 25) der Welle (6) aufweist, wobei das Rührwerk (2) mittels der Welle (6) entlang der Anlagefläche (20) ausrichtbar und in die Einbauposition (5) führbar ist.

Description

Einleitung
Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere Fermenter zur Fermentierung biologisch zersetzbarer Stoffe, aufweisend mindestens einen Boden und mindestens eine Wandung, wobei mittels des Bodens und der Wandung ein Innenraum des Behälters eingefasst ist, wobei der Behälter mindestens ein in den Innenraum ragendes Rührwerk aufweist, das in einer Einbauposition an einem oberen Lager und einem unteren Lager gehalten ist, wobei das Rührwerk eine mittels einer Antriebseinrichtung antreibbare rotierbare Welle umfasst, an der mindestens ein gemeinsam mit der Welle rotierbares Rührelement angeordnet ist, mittels dem in dem Innenraum des Behälters befindliche Stoffe rührbar sind, wobei das untere Lager auf dem Boden des Behälters angeordnet ist und in dem unteren Lager eine an einem unteren Ende der Welle befindliche Lagereinrichtung lagerbar ist, wobei die Welle eine Längsachse besitzt, die in der Einbauposition gegenüber der Vertikalen einen Winkel zwischen 5° und 60° einschließt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einbau eines Rührwerks in einen Behälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Stand der Technik
Behälter der eingangs beschriebenen Art, wie beispielsweise Fermenter, sind gemäß dem Stand der Technik bereits seit geraumer Zeit bekannt und kommen vor allem im Bereich der Biogasanlagen zum Einsatz, die zur Erzeugung regenerativer Energie genutzt werden. Behälter mit schräg angeordneten Rührwerken besitzen den Vorteil, dass das in dem Behälter befindliche Substrat sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung vermischt wird, so dass eine unerwünschte und den Gärprozess hemmende Entmischung des Substrats in einzelne Schichten unterbunden wird.
Rührwerke unterliegen im Betrieb einem gewissen normalen Verschleiß, der in erster Linie die Lager und das Getriebe der Rührwerke betrifft. In Abhängigkeit von der Qualität des Rührwerks kommt es früher oder später zu dessen Ausfall aufgrund eines Ausfalls mindestens eines der Verschleißteile. Diese müssen sodann gewechselt werden, um das Rührwerk wieder in Betrieb nehmen zu können. Bei Fermentern mit mehreren Rührwerken ist ein temporärer Ausfall eines einzelnen Rührwerks mitunter für eine gewisse Zeit tolerabel. Durch die sinkende Umwälzung des in dem Fermenter befindlichen Substrats erlahmt jedoch der gewollte biologische Zersetzungsprozess, was letztendlich zu einer Reduktion des Umsatzes sowie des Energieoutputs der Biogasanlage führt. Durch derartige Einbußen wird die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage empfindlich reduziert. Ein längerfristiger Ausfall eines Rührwerks oder gar mehrerer Rührwerke ist folglich nicht akzeptabel.
Daher werden die ausgefallenen Rührwerke repariert oder ausgetauscht. Hierzu ist es regelmäßig notwendig, den Fermenter zu öffnen, zu entleeren und somit den Betrieb der Biogasanlage einzustellen. Hierdurch verursachte Stillstandszeiten erzeugen beträchtliche Kosten, die gerne vermieden werden würden.
Aus der DE 10 2004 027 077 A1 ist ein Rührwerk für einen Fermenter mit einer geneigten Welle bekannt, bei dem die Welle beheizbar sein soll. Zur Lagerung der Welle besitzt diese ein flexibles oberes Wellenlager, das sich in einem oberen Bereich der Fermenterwandung befindet, und ein unteres Wellenlager, das bei der Montage in Bezug auf den Anstellwinkel variabel und gegen einen Montagebock schwenkbar ist, um bei der Montage der Welle Abweichungen von den geplanten Maßen kompensieren zu können. Nachteilig an dem bekannten Rührwerk ist, dass im Betrieb nicht die gesamte Füllhöhe des Fermenters zur Verfügung steht, da eine Befüllung des Fermenters nur bis zum oberen Wellenlager möglich ist. Auch sind die flexiblen Wellenlager anfällig für Ausfälle.
Ein weiteres Rührwerk mit schräg verlaufender Welle des Rührwerks geht aus der DE 10 2013 219 938 A1 hervor. Das beschriebene Rührwerk zeichnet sich dadurch aus, dass die obere Lagerung der Welle auf einer Oberseite der Fermenterwandung erfolgt. Bei der Montage des Rührwerks wird selbiges von einer vertikalen Ausrichtung in eine schräge Betriebsstellung überführt, indem ein an einem unteren Ende der Welle befindliches Lager entlang einer Führungseinrichtung bewegt wird, die sich am Boden des Fermenters befindet.
Werden die Rührwerke im Bereich der Wandung gelagert, ergibt sich bei groß dimensionierten Fermentern das Problem, dass ein zentraler Bereich des Fermentes nicht mehr von den Rührwerken erreicht wird und dort keine ausreichende Durchmischung erfolgt. Hierdurch wird die Leistungsfähigkeit der Anlage jedoch stark vermindert.
Aufgabe
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, einen Behälter bereitzustellen, bei dem das Rührwerk möglichst einfach im Betrieb gewechselt werden kann. Im Hinblick auf ein Verfahren für den Einbau eines Rührwerks in einen Behälter gilt diese Aufgabe analog.
Lösung
Die zugrundeliegende Aufgabe wird ausgehend von einem Behälter der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch eine an einer Oberseite des Behälters angeordnete Führungseinrichtung gelöst, die eine Anlagefläche für zumindest einen Abschnitt der Welle aufweist, wobei das Rührwerk mittels der Welle entlang der Anlagefläche ausrichtbar und in die Einbauposition führbar ist. Als Oberseite des Behälters wird gemäß der vorliegenden Anmeldung ein Bereich des Behälters aufgefasst, der frei von einem in dem Behälter befindlichen Stoff ist, wie zum Beispiel ein oberer Bereich oder oberer Abschnitt der Wandung. Somit erfolgt die Führung des neu einzusetzenden Rührwerkes nicht im Bereich des unteren Lagers sondern an der Oberseite des Behälters, also beispielsweise an der Wandung, so dass die genaue Einbauposition erzielbar ist, auch wenn der Behälter gefüllt und die Sicht auf das untere Lager versperrt ist. Die Führungseinrichtung kann beispielsweise an der Wandung des Behälters positioniert sein und eine Bewegung des Rührwerks auf verschiedene Weisen vorgeben. Die Bewegung kann auf direktem Weg zu dem unteren Lager erfolgen, also geradlinig sein, oder aber auch nur abschnittsweise geradlinig verlaufen oder einen gebogenen Weg vorgeben. Mittels der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung ist ein für den oder die Monteure komfortables Einsetzen eines neuen oder reparierten Rührwerks auch bei gefülltem Behälter möglich, insbesondere da das Ausrichten und Einsetzen des Rührwerks von außerhalb des Behälters erfolgen kann.
Als Abschnitt der Welle, der an der Anlagefläche der Führungseinrichtung geführt wird, kann beispielsweise ein oberer Abschnitt der Welle selbst dienen, der frei von Rührelementen ist. Demnach ist es denkbar, dass das Rührwerk zunächst ohne Anlage an die Führungseinrichtung in den Behälter eingelassen wird und dass die Welle erst mit der Führungseinrichtung in Anlage kommt, wenn sich alle Rührelemente bereits im Innenraum des Behälters befinden. Eine korrekte Ausrichtung der Welle erst im letzten Abschnitt des Einführwegs ist ausreichend, um das untere Lager zu treffen und das Rührwerk in die richtige Einbauposition zu überführen.
Vorteilhafterweise erstreckt sich die Führungseinrichtung nicht in den Bereich des Behälters, in dem sich die zu rührenden Stoffe befinden. Es ist jedoch möglich, dass sich die Führungseinrichtung teilweise in den Innenraum des Behälters erstreckt.
Die Erfindung weiter ausgestaltend ist es ferner von Vorteil, wenn das Rührwerk eine Verlängerung besitzt, die lösbar mit einem oberen Ende der Welle verbunden ist. Insgesamt wird die Welle nur für die Montage verlängert, so dass leichter das für die Schrägstellung der Welle erforderliche Moment (händisch oder mittels Hebezeug) eingeleitet werden kann. Das Handling des einzusetzenden Rührwerks wird somit deutlich vereinfacht. Nach Erreichen der Einbauposition kann die Verlängerung von der Welle entnommen werden. Auf diese Weise steht die Verlängerung im Betrieb des Rührwerks beispielsweise nicht über eine Oberkante des Behälters hervor, was aus Platzgründen von Vorteil sein kann. Ferner kann die entnommene Verlängerung genutzt werden, um ein weiteres Rührwerk einzubauen. Außerdem ist ein großer Abstand zwischen der Antriebseinrichtung (Motor-Getriebe-Kombination) und der Deckeneinrichtung unerwünscht, da die Momentenabstützung dann aufwendig wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Welle einschließlich der damit verbundenen Verlängerung in ihrer Einbauposition über eine Oberkante der Wandung übersteht, wobei ein über die Wandung überstehender Abschnitt der „verlängerten“ Welle eine Länge von mindestens 1 m, vorzugsweise mindestens 2 m besitzt. Je länger die Welle ist (typischerweise zwischen ca. 4 m und 11m) desto länger sollte auch die Verlängerung sein, um außerhalb des Behälters ein hinreichendes Drehmoment in das Rührwerk einleiten zu können, um wiederum die für den Einführvorgang in das untere Lager erforderliche Schrägstellung zu ermöglichen. Auf diese Weise ist der Abschnitt der Welle, der frei von Rührelementen ist, um den Betrag länger als bei herkömmlichen Rührwerken, der dem überstehenden Abschnitt der Welle entspricht. Dies hat den Vorteil, dass die Welle auf einer verlängerten Länge entlang der Führungseinrichtung geführt werden kann, was die Handhabung bei der Montage vereinfacht und die Präzision der Führung erhöht. Die Führungseinrichtung kann beispielsweis ein in Längsrichtung aufgetrenntes Rohr umfassen, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser der Welle bzw. der damit verbundenen Verlängerung entspricht, wobei die Anlagefläche einen Teilkreis bildet. Dieses Rohr kann beispielsweise mit einem Dreibein in seiner Lage gehalten werden, das an der Wandung oder einer Decke des Behälters befestigt ist. In diesem Fall ist die Anlagefläche in demselben Winkel zu der Vertikalen geneigt, wie es für das Rührwerk in seiner Einbauposition der Fall ist.
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass eine Längsachse der Verlängerung mit der Längsachse der Welle zusammenfällt, wobei vorzugsweise die Verlängerung einen Durchmesser aufweist, der einem Durchmesser der Welle entspricht.
Im Hinblick auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Behälters als Fermenter ist es vorteilhaft, wenn eine Deckeneinrichtung vorgesehen ist, wobei mittels des Bodens, der Wandung und der Deckeneinrichtung der Innenraum des Behälters im Wesentlichen gasdicht eingefasst ist. Die Deckeneinrichtung bildet beziehungsweise gehört gemäß der vorliegenden Anmeldung zu der Oberseite des Behälters, die auch als ein oberer Abschnitt des Behälters aufgefasst werden kann. Bei der Deckeneinrichtung kann es sich um eine Betondecke oder aber auch um eine Membran handeln, die an der Wandung befestigt ist und über den Behälter gespannt ist. Eine Mischform aus Betondecke und Membran oder andere Deckeneinrichtungen sind ebenfalls möglich.
Insbesondere wenn die Deckeneinrichtung als Betondecke ausgebildet ist, besteht der Vorteil, dass die Führungseinrichtung auf der Betondecke positioniert werden kann und somit Rührwerke auch in einem mittleren Bereich des Behälters angeordnet werden können. Eine Betondecke bietet zahlreiche Möglichkeiten die Führungseinrichtung stabil aufzustellen und zu verankern, so dass bei der Führung des einzusetzenden Rührwerks entstehende Kräfte in die Betondecke eingeleitet werden. Es versteht sich von selbst, dass die Betondecke mit - eventuell verschließbaren - Öffnungen versehen ist, um den Ein- und Ausbau von Rührwerken und deren Betrieb zu ermöglichen.
Besitzt der erfindungsgemäße Behälter eine Deckeneinrichtung, ist es vorteilhaft, wenn diese mindestens eine Öffnung zur Durchführung eines Rührwerks aufweist und sich die Führungseinrichtung an der mindestens einen Öffnung befindet. Dabei ist es denkbar, dass die Führungseinrichtung in den Innenraum des Behälters hineinragt.
Im Hinblick auf den Betrieb des Rührwerks ist es besonders von Vorteil, wenn die Führungseinrichtung lösbar mit dem Behälter verbunden ist. Nach Einbau eines Rührwerks kann die Führungseinrichtung somit entfernt werden und die Antriebseinrichtung, umfassend einen Motor und ein Getriebe, kann an das Rührwerk montiert werden. Durch die Entfernbarkeit der Führungseinrichtung entsteht kein konkurrierender Platzbedarf von Führungseinrichtung und Antriebseinrichtung.
Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung mindestens zwei Fixierungselemente zur Fixierung des zumindest einen Abschnitts der Welle an der Führungseinrichtung aufweist, wobei die Fixierungselemente eine Relativverschiebung zwischen Anlagefläche und Welle erlauben und wobei vorzugsweise die Welle in ihrem fixierten Zustand an der Anlagefläche ausgerichtet ist. Demzufolge kann die Welle gleitend an der Führungseinrichtung fixiert werden, nachdem sie mit letztgenannter in Kontakt gebracht wurde. Somit ist ein manuelles Halten der Welle an der Führungseinrichtung entbehrlich.
Bezüglich eines Verfahrens zum Einbau eines Rührwerks in einen Behälter, insbesondere in einen Fermenter, bei dem eine Welle des Rührwerks eine Längsachse besitzt, die in einer Einbauposition des Rührwerks gegenüber der Vertikalen einen Winkel zwischen 5° und 60°, vorzugsweise zwischen 10° und 50°, einschließt und bei dem das Rührwerk in einen Innenraum des Behälters eingeführt wird, wird die eingangs erwähnte Aufgabe durch den folgenden Verfahrensschritt gelöst:

Mindestens ein Abschnitt der Welle wird mit einer Anlagefläche einer an dem Behälter angeordneten Führungseinrichtung in Kontakt gebracht und entlang der Anlagefläche bewegt bis sich das Rührwerk in der Einbauposition befindet. Die bezüglich des Behälters angeführten Vorteile treffen analog auf das erfindungsgemäße Verfahren zu.

Das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafterweise ausgestaltend, ist es vorgesehen, dass der mindestens eine Abschnitt der Welle mittels mindestens zweier Fixierungselemente mit der Führungseinrichtung verbunden wird, bevor die Welle entlang der Anlagefläche bewegt wird.
Schließlich sei angemerkt, dass die verschiedenen Merkmale der Unteransprüche je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein können.
Ausführungsbeispiel:
Die vorstehend beschriebene Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in den Figuren dargestellt ist.
Es zeigt:

1: eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters und
2 und 3: jeweils eine Seitenansicht des Behälters aus 1 bei der Montage und in der Einbauposition des Rührwerks.

In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Behälter 1 gezeigt, der als Fermenter ausgebildet ist und ein Rührwerk 2 besitzt, wobei zur besseren Übersicht lediglich ein Ausschnitt des Fermenters dargestellt ist. Dementsprechend sind lediglich ein Teil einer Deckeneinrichtung 3 sowie ein Teil eines Bodens in Form einer Bodenplatte 4 zu erkennen und es wurde auf die Darstellung einer Wandung verzichtet. Deckeneinrichtung 3, Bodenplatte 4 und Wandung verschließen einen Innenraum I des Fermenters gasdicht.
Das Rührwerk 2, das in einer Einbauposition 5 gezeigt ist, besitzt eine rotierbare Welle 6, an der sechs in einem Abstand zueinander angeordnete Rührelemente 7 in Form von Paddeln angebracht sind. Benachbarte Rührelemente 7 sind um 180° verdreht zueinander angeordnet.
Zwecks Antrieb der Welle 6 umfasst das Rührwerk 2 des Weiteren eine Antriebseinrichtung, die sich an einem oberen Ende 8 der Welle 6 befindet, jedoch in den Figuren aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Es handelt sich bei der Antriebseinrichtung, um eine aus dem Stand der Technik bekannte Einrichtung, umfassend ein Getriebe und einen Motor, auf die hier nicht weiter eingegangen wird.
Die Welle 6 besitzt eine Längsachse 9, die in der gezeigten Einbauposition 5 in einem Winkel α von 15° gegenüber der Vertikalen geneigt ist.
Die Deckeneinrichtung 3 des Behälters 1 ist als Betonplatte ausgebildet und besitzt eine von einem Rahmen 10 umgebende, langgestreckte Öffnung 11, durch die ein Herausziehen des Rührwerks 2 möglich ist. Die Öffnung 11 weist dabei eine Länge L auf, die etwa einer Summe eines Durchmessers d der Welle 6 und einer Länge L' eines Paddels entspricht beziehungsweise gering überschreitet. Bei einem Herausziehen des Rührwerks 2 wird dieses so gedreht, dass ein die Öffnung 11 passierendes Paddel entsprechend der Öffnung 11 ausgerichtet ist und hindurch passt.
In der 2 befindet sich das Rührwerk 2 in einer Montageposition 12, in der es bereits größtenteils durch die Öffnung 11 hindurch in den Fermenter eingeführt ist. Mittels einer an einem unteren Ende 13 der Welle 6 befindlichen Lagereinrichtung in Form einer Lagerpatrone 14 wird die Welle 6 in einem unteren Lager 15 fixiert, das wiederum mittels eines Lagerfußes 16 auf der Bodenplatte 4 befestigt ist. Bei dem unteren Lager 15 handelt es sich um eine Vierkantförmige Hülse mit einer Längsachse 17, die entsprechend dem Winkel α ebenfalls um 15° gegenüber der Vertikalen geneigt ist. Die Lagerpatrone 14 wird in das untere Lager 15 gesteckt und es entsteht eine Steckverbindung, in der die Lagerpatrone 14 nicht rotieren kann. Die Welle rotiert relativ zu der sie außen umgebenden Lagerpatrone 14, in der die eigentliche Axial- und Radiallager angeordnet sind. Zum Entnehmen des Rührwerks 2 kann die Welle 6 samt Lagerpatrone 14 wieder aus dem unteren Lager 15 herausgezogen werden.
Ferner wird die Welle 6 im Betrieb an einem oberen Lager gehalten, das sich im Bereich der Öffnung 11 befindet und das in der 2 nicht dargestellt ist. Das obere Lager ist an einem Getriebedeckel befestigt, der wiederum in Kraft übertragender Weise mit einer Wandung oder Deckeneinrichtung des Behälters verbunden ist.
An einer Oberseite 18 des Behälters 1, die im vorliegenden Beispiel von der Deckeneinrichtung 3 gebildet wird, befindet sich eine Führungseinrichtung 19 mit einer Anlagefläche 20 für die Welle 6, wobei die Welle 6 in der 2 bereits mit der Anlagefläche 20 in Kontakt steht.
Aufgrund der an der Welle 6 befindlichen Paddel wird das Rührwerk 2 beim Einbau zunächst in annähernd vertikaler Richtung durch die Öffnung 11 geführt und je nach Ausrichtung des an der Öffnung 11 befindlichen Paddels ausgerichtet, also entsprechend gedreht, so dass das Paddel durch die Öffnung 11 gelangt. Aufgrund der Abmessungen und des Gewichts des Rührwerks 2 erfolgt der Einbau desselben mittels eines entsprechenden Kranwerkzeugs, das ebenfalls nicht in der Figur gezeigt ist. Befinden sich alle sechs Paddel im Innenraum I des Behälters 1, so wird das Rührwerk 2 gegen die Führungseinrichtung 19 verschwenkt und die Welle 6 gerät mit einem Abschnitt 21 mit der Anlagefläche 20 der Führungseinrichtung 19 in Kontakt, was in der 2 gut zu erkennen ist.
Streng genommen unterteilt sich im vorliegenden Beispiel der Abschnitt 21 in zwei Abschnitte 24, 25, von denen der erste Abschnitt 24 der eigentlichen Welle 6 zugeordnet ist und der zweite Abschnitt 25 einer Verlängerung 23 zugeordnet ist, auf die nachfolgend näher eingegangen wird.
Die Anlagefläche 20 der Führungseinrichtung 19 bildet ebenfalls den Winkel α mit der Vertikalen, so dass das Rührwerk 2 bei Anlage an die Führungseinrichtung 19 bereits entsprechend der Einbauposition 5 ausgerichtet ist. Anschließend erfolgt eine Abwärtsbewegung entlang der Anlagefläche 20, die mit zwei Pfeilen 22 symbolisiert ist, und das Rührwerk 2 gelangt mit seiner Lagereinrichtung in das untere Lager 15.
Die Einbauposition 5 des Rührwerks 2 ist in der 3 dargestellt. In der 3 ist ferner zu erkennen, dass die Welle 6 in der Einbauposition 5 des Rührwerks 2 weit über den Behälter 1 nach oben vorsteht und selbst eine Höhe der Führungseinrichtung 19 überragt. Dies wird damit begründet, dass die Welle 6 an ihrem oberen Ende 8 über die Verlängerung 23 verfügt, die kraftschlüssig und lösbar mit der Welle 6 verbunden ist. Durch die Verlängerung 23 an der Welle 6 verlängert sich der Abschnitt der Welle, der mit der Anlagefläche 20 der Führungseinrichtung 19 in Kontakt kommt, so dass der Einbau des Rührwerks 2 komfortabel erfolgen kann. Da die Verlängerung 23 im vorliegenden Beispiel denselben Durchmesser d besitzt wie die Welle 6, entsteht der Eindruck, dass die Welle 6 entsprechend lang ausgebildet ist. Tatsächlich ragt die Welle 6 in der Einbauposition 5 jedoch nur geringfügig über die Deckeneinrichtung 3 des Behälters 1.
Befindet sich das Rührwerk 2 in der Einbauposition 5 wird die Verlängerung 23 der Welle 6 gelöst und entfernt, so dass das Rührwerk 2 annähernd bündig mit dem Behälter abschließt. Anschließend wird die nicht in den Figuren dargestellte Antriebseinrichtung an der Welle 6 befestigt und das Rührwerk 2 ist betriebsbereit.
Bezugszeichenliste

1: Behälter
2: Rührwerk
3: Deckeneinrichtung
4: Bodenplatte
5: Einbauposition
6: Welle
7: Rührelemente
8: Oberes Ende der Welle
9: Längsachse der Welle
10: Rahmen
11: Öffnung
12: Montageposition
13: Unteres Ende der Welle
14: Lagerpatrone
15: Lager
16: Lagerfuß
17: Längsachse
18: Oberseite Behälter
19: Führungseinrichtung
20: Anlagefläche
21: Abschnitt
22: Pfeil
23: Verlängerung
24: Erster Abschnitt
25: Zweiter Abschnitt
I: Innenraum
L: Länge Öffnung
L': Länge des Paddels
d: Durchmesser Welle
H: Höhe Führungseinrichtung
α: Winkel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102004027077 A1 [0006]
DE 102013219938 A1 [0007]

Claims

Behälter (1), insbesondere Fermenter zur Fermentierung biologisch zersetzbarer Stoffe, aufweisend mindestens einen Boden und mindestens eine Wandung, wobei mittels des Bodens und der Wandung ein Innenraum (I) des Behälters (1) eingefasst ist, wobei der Behälter (1) mindestens ein in den Innenraum (I) ragendes Rührwerk (2) aufweist, das in einer Einbauposition (5) an einem oberen Lager und einem unteren Lager (15) gehalten ist, wobei das Rührwerk (2) eine mittels einer Antriebseinrichtung antreibbare rotierbare Welle (6) umfasst, an der mindestens ein gemeinsam mit der Welle (6) rotierbares Rührelement (7) angeordnet ist, mittels dem in dem Innenraum (I) des Behälters (1) befindliche Stoffe rührbar sind, wobei das untere Lager (15) auf dem Boden des Behälters (1) angeordnet ist und in dem unteren Lager (15) eine an einem unteren Ende (13) der Welle (6) befindliche Lagereinrichtung lagerbar ist, wobei die Welle (6) eine Längsachse (9) besitzt, die in der Einbauposition (5) gegenüber der Vertikalen einen Winkel zwischen 5° und 60° einschließt, gekennzeichnet durch eine an einer Oberseite (18) des Behälters (1) angeordnete Führungseinrichtung (19), die eine Anlagefläche (20) für zumindest einen Abschnitt (21, 24, 25) der Welle (6) aufweist, wobei das Rührwerk (2) mittels der Welle (6) entlang der Anlagefläche (20) ausrichtbar und in die Einbauposition (5) führbar ist.
Behälter (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch eine Verlängerung (23), die lösbar mit einem oberen Ende (8) der Welle (6) verbunden ist.
Behälter (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (6) einschließlich der damit verbundenen Verlängerung (23) in ihrer Einbauposition (5) über eine Oberkante der Wandung übersteht, wobei ein über die Wandung überstehender Abschnitt eine Länge von mindestens 1 m, vorzugsweise mindestens 2 m besitzt.
Behälter (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse der Verlängerung (23) mit der Längsachse (9) der Welle (6) zusammenfällt, wobei vorzugsweise die Verlängerung (23) einen Durchmesser aufweist, der einem Durchmesser (d) der Welle (6) entspricht.
Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet, durch eine Deckeneinrichtung (3), wobei mittels des Bodens, der Wandung und der Deckeneinrichtung (3) der Innenraum (I) des Behälters (1) im Wesentlichen gasdicht eingefasst ist.
Behälter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckeneinrichtung (3) mindestens eine Öffnung (11) zur Durchführung eines Rührwerks (2) aufweist, wobei sich die Führungseinrichtung (19) an der mindestens einen Öffnung (11) befindet.
Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (19) lösbar mit dem Behälter (1) verbunden ist.
Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (19) mindestens zwei Fixierungselemente zur Fixierung des zumindest einen Abschnitts (21, 24, 25) der Welle (6) an der Führungseinrichtung (19) aufweist, wobei die Fixierungselemente eine Relativverschiebung zwischen Anlagefläche (20) und Welle (6) erlauben und wobei vorzugsweise die Welle (6) in ihrem fixierten Zustand an der Anlagefläche (20) ausgerichtet ist.
Verfahren zum Einbau eines Rührwerks (2) in einen Behälter (1), insbesondere in einen Fermenter, wobei eine Welle (6) des Rührwerks (2) eine Längsachse (9) besitzt, die in einer Einbauposition (5) des Rührwerks (2) gegenüber der Vertikalen einen Winkel zwischen 5° und 60° einschließt, umfassend die folgenden Verfahrensschritte: a) Das Rührwerk (2) wird in einen Innenraum (I) des Behälters (1) eingeführt. Gekennzeichnet durch den folgenden Verfahrensschritt: b) Mindestens ein Abschnitt (21, 24, 25) der Welle (6) wird mit einer Anlagefläche (20) einer an dem Behälter (1) angeordneten Führungseinrichtung (19) in Kontakt gebracht und entlang der Anlagefläche (20) bewegt, bis sich das Rührwerk (2) in der Einbauposition (5) befindet.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abschnitt (21, 24, 25) der Welle (6) mittels mindestens zweier Fixierungselemente mit der Führungseinrichtung (19) verbunden wird, bevor die Welle (6) entlang der Anlagefläche (20) bewegt wird.