-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung umfassend wenigstens ein Füllelement mit einem Füllrohr zur Anflanschung an ein KEG-Fitting eines KEGs, in welchem Füllrohr ein Stößel axial bewegbar ist, um entgegen des Restdrucks und/oder mit einer Rückhaltefeder des KEG-Fittings zum Öffnen des KEGs zusammenzuwirken.
-
Die axiale Bewegung des Stößels erfolgt mittels einer Betätigungseinrichtung, die einen in einem Druckzylinder bewegbaren Kolben aufweist, welcher mit dem Stößel verbunden ist oder den Stößel bildet, wobei die Betätigungseinrichtung wenigstens eine in dem Druckzylinder angeordnete Druckkammer umfasst, die über wenigstens ein Steuerventil mit einer Druckquelle verbindbar ist, um den Kolben in Richtung auf das KEG-Fitting zu bewegen, welche Füllvorrichtung weiterhin einen Drucksensor für den Betätigungsdruck in der Druckkammer umfasst.
-
Derartige Füllvorrichtungen werden in bekannter Weise für die Befüllung von KEGs verwendet. Jedes KEG hat als Mündungsventil ein KEG-Fitting, das im Regelfall eine Rückhaltefeder umfasst, wobei zum Öffnen des KEGs der Widerstand der Rückhaltefeder und/oder des Restdrucks überwunden werden muss, um das Ventil zu öffnen und Zugang zu dem Innenraum des KEGs zum Befüllen des KEGs zu erhalten. Der Betätigungsdruck für das Öffnen des KEG-Fittings wird hier „Öffnungsdruck“ genannt, der häufig auch als „Stösselöffnungsdruck“ bezeichnet wird.
-
Es gibt nun verschiedene Arten von KEGs, nämlich Mehrweg-KEGs und Einweg-KEGs. Einweg-KEGs bestehen aus dünnwandigerem Kunststoff, insbesondere PET oder einem PET-Material, und Mehrweg-KEGs bestehen aus metallischem Wertstoff, wie Stahl, Aluminium etc., wesentlich stärkeren Kunststoffmaterialien oder auch Hybridmaterialien aus Metall und Kunststoff. Einweg-KEGs werden mit einem Fülldruck zwischen 2 und 3 bar befüllt, während der Fülldruck von Mehrweg-KEGs vorzugsweise zwischen 3 und 4½ bar liegt. Abgefüllt werden in der Regel CO2-haltige bierhaltige Getränke und Softdrinks. Es kann hierbei vorkommen, dass ein KEG-Fitting keinen Restdruck aufweist oder defekt ist, was dazu führt, dass das KEG-Fitting bereits bei sehr niedrigen Drücken öffnet, eine falsche KEG-Art an den Füller/-stelle gelangt oder dass ein KEG-Fitting sich gar nicht mehr öffnen lässt.
-
Mehrweg-KEGs, deren Fittings und der grundsätzliche Aufbau eines KEG-Füllers sind unter anderem bekannt aus
US 2007/0169834 A1 oder der
DE 3 813 410 A1 . Weiterhin sind Einweg-KEG sowie deren Fittings aus
WO 2014/170699 A1 bekannt.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Füllvorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, die die Erfassung einer vorgegebenen KEG-Art und vorzugsweise die Erfassung von defekten KEGs ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Füllvorrichtung gemäß Anspruch 1 als auch durch ein Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der zugeordneten abhängigen Ansprüche.
-
Gemäß der Erfindung enthält die oben beschriebene Füllvorrichtung eine Auswerteeinrichtung, die konzipiert ist, den Öffnungsdruck eines KEGs bzw. dessen Mündungsventils zu erfassen, das heißt, den Betätigungsdruck in der Druckkammer und/oder Kraft auf den Stößel oder Kolben, bei dem das KEG-Fitting öffnet. Die Erfassung des Öffnungsdrucks oder der Kraft ist, wie nachfolgend ausgeführt wird, beispielsweise möglich über den Druckverlauf und ggf. im Zusammenhang mit der Position des Stößels oder Kolbens. Die Auswerteeinrichtung ist weiterhin konzipiert, diesen ermittelten Öffnungsdruck mit wenigstens einem abgespeicherten Referenzdruck oder Referenzdruckverlauf zu vergleichen und das KEG in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis für den Füllvorgang zuzulassen oder auszuschleusen.
-
Durch die Erfassung des Öffnungsdrucks und den Vergleich mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren, abgespeicherten Referenzdrücken oder Referenzdruckverläufen können von vornherein defekte oder falsche KEGs ausgesondert werden. Wenn zum Beispiel eine Rückstellfeder eines KEG-Fitting gebrochen ist, ein KEG einen zur geringen Restdruck aufweist oder das Fitting eines Einweg-KEGs darstellt und unter einem unteren Referenzdruck, zum Beispiel unterhalb von 2 bar, öffnet, dann wird dieses KEG ausgesondert und nicht mehr für einen Füllvorgang zugelassen. Dasselbe trifft zu, wenn das KEG-Fitting überhaupt nicht öffnet, das heißt das KEG-Fitting bis zu einem oberen Referenzdruck nicht öffnet. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass das KEG-Fitting defekt ist. Zum Beispiel kann der Verschluss stark verklebt oder korrodiert sein. Auch in diesem Fall wird das KEG für den Füllvorgang nicht mehr zugelassen und zum Beispiel mittels einer Transportvorrichtung aus der Füllvorrichtung ausgesondert. Die Erfindung kann dafür verwendet werden, diese Prüfung auf defekte KEGs entweder bei Einweg-KEGs oder bei Mehrweg-KEGs durchzuführen, wobei die oberen und die unteren Referenzwerte für diese beiden unterschiedlichen KEG-Arten unterschiedlich sind.
-
Beim Mehrweg-KEG liegt der eben erwähnte obere und untere Referenzwert höher als bei einem Einweg-KEG, weil konstruktiv das KEG-Fitting mit einer stärkeren Feder verschlossen wird und/oder einen höheren Restdruck aufweist, als dies bei Einweg-KEG der Fall ist. Somit lässt sich die Erfindung auch dazu nutzen, um Mehrweg-KEGs von Einweg-KEGs über den aufzuwendenden Öffnungsdruck zu unterscheiden. Wenn beispielsweise der Öffnungsdruck zwischen 2 und 2½ bar liegt, wird davon ausgegangen, dass es sich um ein Einweg-KEG handelt. In diesem Fall könnte ein falsches KEG nachfolgend ausgeschleust werden bzw. die Behandlungsstationen ganz oder teilweise deaktiviert werden. Die Hauptanwendung liegen darin, defekte oder falsche KEGs auszusondern, bei denen das KEG-Fitting bei zu geringem Öffnungsdruck oder überhaupt nicht mehr öffnet.
-
Vorzugsweise weist die Füllvorrichtung eine Steuerung auf, die konzipiert ist, den Füllvorgang in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis ganz oder teilweise abzubrechen und insbesondere das falsche KEG mittels einer Transportvorrichtung aus der Füllvorrichtung auszuschleusen. Wenn somit festgestellt wird, dass der Öffnungsdruck außerhalb, also unter dem unteren oder über dem oberen Referenzdruck liegt, wird das KEG zur Befüllung nicht zugelassen, sondern sofort mittels der Transportvorrichtung aus der Füllvorrichtung ausgeschleust. Auf diese Weise können defekte KEGs erkannt und gleich von der weiteren Bearbeitung ausgeschlossen werden.
-
Wie oben bereits ausgeführt, ist die Auswerteeinrichtung konzipiert, ein KEG für den Füllvorgang zuzulassen, wenn vorzugsweise der Öffnungsdruck über einem unteren und unter einem oberen Referenzdruck, das heißt in einem zulässigen Referenzdruckbereich liegt. Durch Auswahl des entsprechenden zulässigen Referenzdruckbereichs für Einweg-KEGs oder Mehrweg-KEGs kann sichergestellt werden, dass nur richtige bzw. funktionierende Einweg-KEGs oder Mehrweg-KEGs für die Befüllung zugelassen werden, insbesondere , weil die korrespondierenden Referenzbereiche für den Öffnungsdruck unterschiedlich liegen.
-
Vorzugsweise ist die Auswerteeinrichtung konzipiert, den zeitlichen Verlauf des Betätigungsdrucks auszuwerten und ein Druckmaximum als Öffnungsdruck zu interpretieren. Beim Druckbeaufschlagen des Stößels steigt der Druck üblicherweise solange an, bis der Gegendruck der Gegenfeder im KEG-Fitting und/oder des Restdrucks im KEG überwunden wird und das KEG-Fitting öffnet. In diesem Moment fällt in der Regel der Druck gleich wieder ab. Man hat somit einen Druckpeak, der in bevorzugter Weise als Öffnungsdruck interpretiert wird. Auf diese Weise kann der Öffnungsdrucks allein über den zeitlichen Druckverlauf erkannt werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein Positionssensor für wenigstens eine Position des Kolbens oder Stößels vorgesehen, insbesondere für die Ruhelage. Die Auswerteeinrichtung ist in diesem Fall konzipiert, das Signal des Positionssensors für die Erfassung des Öffnungsdrucks auszuwerten.
-
Sobald mit steigendem Betätigungsdruck der Widerstand des KEG-Fittings bzw. des Restdrucks überwunden wird und das KEG-Fitting öffnet, bewegt sich der Stößel leicht aus seiner Ruhelage, was über den Positionssensor erfasst wird. Somit kann die Auswerteeinrichtung den Zeitpunkt der Öffnung über den Positionssensor erfassen, und damit auch den korrelierten Öffnungsdruck über den Drucksensor. Selbstverständlich können der zeitliche Druckverlauf als auch das Signal des Positionssensors kombiniert werden, um die Erkennung des Öffnungszeitpunktes zu verifizieren.
-
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Befüllen von mit KEG-Fittings versehenen Einweg- und Mehrweg-KEGs mittels einer Füllvorrichtung, die ein mit dem KEG-Fitting zu verbindendes Füllelement mit einem Füllrohr und einen im Füllrohr mittels einer Betätigungseinrichtung axial bewegbaren Stößel aufweist, der konzipiert ist, mit dem KEG-Fitting zum Öffnen des KEGs zusammenzuwirken. Gemäß der Erfindung wird der Öffnungsdruck des KEG-Fittings erfasst und mit wenigstens einem Referenzdruck oder -verlaufes verglichen. In Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis wird das KEG für den Füllvorgang zugelassen oder nicht. Hinsichtlich der Vorteile und besonderen Merkmale der Erfindung wird auf die obige Beschreibung der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung verwiesen.
-
Vorzugsweise wird die Füllvorrichtung in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis abgebrochen und das KEG mittels einer Transportvorrichtung aus der Füllvorrichtung ausgeschleust. Auf diese Weise kann zum Beispiel ein defektes KEG erkannt werden, wenn der Öffnungsdruck unter einem vorgegebenen unteren Referenzdruck liegt, in welchem Fall offensichtlich das KEG-Fitting defekt ist bzw. kein hinreichender Restdruck vorliegt oder aber der Öffnungsdruck über einem oberen Referenzdruck liegt bzw. das KEG beim Überschreiten des oberen Referenzdrucks noch nicht geöffnet hat, in welchem Fall das KEG-Fitting offensichtlich verklemmt, verklebt oder korrodiert ist und somit ebenfalls aus dem Füllvorgang ausgeschleust werden muss.
-
Andererseits ist es auch möglich, Einweg-KEGs von Mehrweg-KEGs zu unterscheiden, weil die Referenzöffnungsbereiche für beide KEG-Arten sich deutlich unterscheiden, da Mehrweg-KEGs mit einem höheren Druck befüllt werden als Einweg-KEGs. Die zugeordneten Restdrücke, wie auch die Referenzbereiche für Mehrweg-KEGs liegen somit deutlich über denen von Einweg-KEGs.
Wie oben bereits im Zusammenhang mit der Füllvorrichtung beschrieben, wird der Öffnungsdruck vorzugsweise über den zeitlichen Druckverlauf erkannt, insbesondere einen Druckpeak mit einem nachfolgenden Abfall im Druckverlauf. Alternativ oder zusätzlich kann der Öffnungsdruck erkannt werden über die Position des Stößels, da beim Öffnen des KEGs sich der Stößel leicht aus seiner Ruhelage fortbewegt.
-
Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass die oben beschriebenen Ausführungsformen in beliebiger Weise miteinander kombinierbar sind.
-
Die Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch. Sie kann alternativ auch elektrisch betätigbar sein. Detektiert wird dann nicht der Betätigungsdruck beim Öffnen des Fittings sondern analog das Drehmoment oder der durch den Motor fließende elektrische Strom beim Öffnen des KEG-Fittings.
-
Folgende Ausdrücke werden synonym verwendet: Druckquelle-Druckfluidquelle; wobei hier allgemein unter Füllen auch das zeitweise Befüllen mit flüssigen oder gasförmigen Reinigungsmedien zu verstehen ist, nicht nur das Befüllen mit einem oder mehreren Produkten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Teils einer Füllvorrichtung,
- 2 den zeitlichen Druckverlauf beim Befüllen eines KEGs,
- 3 eine Auflistung zulässiger Referenzdruckbereiche für Einweg-KEGs und Mehrweg-KE Gs.
-
1 zeigt ein Füllelement 10 einer Füllvorrichtung, welches ein Füllrohr 12 aufweist, in das eine Produktzuführung 16 als auch eine Druckgaszuführung 18 zum Druckbefüllen eines KEGs mündet. Das Füllrohr 12 des Füllelements 10 ist über einen oberen Flansch 14 am freien Rohrende 12.1 an ein KEG anflanschbar (nicht dargestellt). Das zu befüllende KEG wie auch sonstige Transport-, Trag- und Behandlungselemente sind dem Fachmann bekannt und daher hier nicht weiter dargestellt.
-
In dem Füllrohr 12 ist ein Stößel 20 axial beweglich geführt, üblicherweise vertikal auf und ab. Der Stößel 20 wird durch eine Betätigungseinrichtung 21 bewegt, die einen in einem hydraulischen Druckzylinder 24 bewegbaren Kolben 22 enthält. Der Kolben 22 enthält eine tellerförmige Erweiterung 23, deren Außenumfang an der Innenwand des Druckzylinders 24 druckdicht anliegt, vorzugsweise mittels einer Dichtung. Unterhalb der tellerförmigen Erweiterung 23 des Kolbens 22 ist in dem Druckzylinder 24 eine untere Druckkammer 26 gebildet, welche mit einer hydraulischen Druckzuführungsleitung 28 verbunden ist, die über ein Steuerventil 30 mit einer Druckquelle 32 verbunden ist. Auf diese Weise kann der den Stößel 20 antreibende Kolben 22 in Richtung auf freie Rohrende 12.1 bzw. den Flansch 14 gedrückt werden, um ein KEG zu öffnen. Alle diese Komponenten gehören zur Betätigungseinrichtung 21 für den Stößel 20. Das Steuerventil 30 wird durch eine Steuerung 34 der Füllvorrichtung angesteuert.
-
Zwischen der Oberseite der tellerförmigen Erweiterung 23 des Kolbens 22 und der Oberseite des Hydraulikzylinders ist eine obere Druckkammer 37 gebildet, die in der 1 wegen der hohen Stellung der Erweiterung 23 nicht erkennbar ist. In diese mündet eine Druckabführungsleitung 38, die ihrerseits über ein nicht dargestelltes Steuerventil ebenfalls mit einem Druckfluidbehälter, z.B. der Druckquelle 32, verbunden ist, um den Kolben 22 nach unten zu bewegen, um nach dem Füllvorgang das KEG-Fitting zu schließen.
-
Die Steuerung 34 ist mit einem Drucksensor 36 verbunden, welcher den Betätigungsdruck in der Druckzuführungsleitung 28 und damit auch in der unteren Druckkammer 26 erfasst. In Verbindung mit der Steuerung 34, z.B. integriert in diese, ist eine Auswerteeinrichtung 40 angeordnet, welche den über den Drucksensor 36 erfassten Betätigungsdruck in der unteren Druckkammer 26 über die Zeit erfasst und auswerten kann. Zudem kann das Füllelement 10 einen Positionssensor 42 für die Ruhelage des Stößels aufweisen, wie bspw. hier dargestellt, wobei das Ausgangssignal des Positionssensors 42 ebenfalls der Steuerung 34 und damit auch der Auswerteeinrichtung 40 zugeführt ist.
-
Bei einem Füllvorgang wird dieses Füllelement 10 mittels einer Spanneinrichtung 44 an das KEG-Fitting eines KEGs angeflanscht. Anschließend wird die Druckkammer 26 des Hydraulikzylinders 24 über die Druckzuführungsleitung 28 durch die Ansteuerung des Steuerventils 30 mit Druck beaufschlagt.
-
Der zeitliche Verlauf des Beaufschlagungsdrucks, der über den Drucksensor 36 beim Befüllen eines KEGs auftritt, ist beispielsweise in 2 wiedergegeben. Nach oben ist hierbei der mittels des Drucksensors 36 gemessene Beaufschlagungsdruck in der unteren Druckkammer 26 oder der Druckzuleitung 28 in bar aufgetragen, während nach rechts die Zeit über den Füllvorgang in Sekunden aufgetragen ist. Beim Befüllen eines KEGs wird die Druckkammer 26 in der Phase I langsam mit Druck beaufschlagt, bis am Zeitpunkt to bei dem Öffnungsdruck po das KEG-Fitting gegen den Druck der im KEG-Fitting angeordneten Gegenfeder öffnet, worauf der Druck in der Phase II nach dem Öffnen des KEGs und Überwinden des Öffnungswiederstandes wieder abfällt. Hierdurch wird ein Peak P gebildet. Hiernach steigt in der Phase III der Druck beim Befüllen des KEGs wieder leicht an und mündet in einem Plateau in der Phase IV. Ggf. in den eigentlichen Füllphase III und IV prozessbedingte Druckschwankungen sind nicht abgebildet, da nicht erfindungsrelevant. Am Ende des Füllvorgangs wird in der Phase V der Beaufschlagungsdruck abgesenkt, um den Stößel wieder von dem KEG-Fitting weg zu bewegen bzw. dessen Fitting wieder zu verschließen und die Befüllung abzuschließen.
-
Bei diesem zeitlichen Druckverlauf ist wesentlich, dass beim Öffnen des KEG-Fittings eine kurze Druckspitze mit einem Peak P zum Zeitpunkt to mit dem Öffnungsdruck po vorliegt, welche für die Auswertung des Öffnungszeitpunkts und des Öffnungsdrucks verwendet werden kann. Dieser Öffnungsdruck po und der Druckspitze P wird nun mit Referenzdruckbereichen verglichen, welche beispielsweise in 3a und 3b aufgelistet sind.
-
3a zeigt einen unteren unzulässigen Referenzbereich a, der sich in etwa von 0 bis 1,6 bar erstreckt. Darüber ist mit dem Bezugszeichen b ein zulässiger Referenzdruckbereich für Einweg-KEGs wiedergegeben, der sich etwa von 1,6 bar bis 2,6 bar erstreckt. Über diesem zulässigen Referenzdruckbereich b für Einweg-KEGs ist ein zulässiger Referenzdruckbereich c für Mehrweg-KEGs wiedergegeben, der sich von etwa 3 bis 4,3 bar erstreckt. Hierüber ist ein oberer unzulässiger Referenzdruckbereich d angeordnet.
-
Liegt der Öffnungsdruck po , der mit dem Drucksensor 36 am Peak P gemessen wird oder über die Bewegung des Positionssensors 42 erfasst wird, im Referenzdruckbereich a, so wird davon ausgegangen, dass das KEG-Fitting insgesamt defekt ist, weil es unterhalb eines Minimalwertes zu früh öffnet. In diesem Fall wird der Befüllungs- oder Folgevorgang abgebrochen und das KEG-Fitting wird als defekt ausgeschleust.
-
Der zulässige Referenzdruckbereich b für Einweg-KEGs liegt zwischen einem unteren Referenzwert Rue und einem oberen Referenzwert Roe . Wenn sich der Öffnungsdruck po in diesem Referenzdruckbereich b bewegt, wird davon ausgegangen, dass es sich um ein Einweg-KEG handelt. Der obere Referenzdruck Roe für Einweg-KEGs entspricht in dem gezeigten Steuerungsbeispiel dem unteren Referenzdruck Rum für Mehrweg-KEGs, welcher die untere Grenze für den zulässigen Referenzdruckbereich c für Mehrweg-KEGs bildet. Ein KEG wird somit als Mehrweg-KEG identifiziert, wenn der Öffnungsdruck zwischen dem unteren Referenzdruck Rum für Mehrweg-KEGs und dem oberen Referenzdruck Rom für Mehrweg-KEGs liegt. Liegt der Öffnungsdruck über dem oberen Referenzdruckwert Rom für Mehrweg-KEGs oder öffnet das KEG-Fitting gar nicht, so wird davon ausgegangen, dass das KEG ebenfalls defekt ist und es wird vom Füllvorgang ausgeschlossen. Es ist somit aufgrund der Erfassung und Auswertung des Öffnungsdrucks möglich, sowohl defekte KEGs mit bspw. ausgeleierten KEG-Fittings, nicht mehr zu öffnenden KEG-Fittings als auch Einweg-KEGs und Mehrweg-KEGs zu unterscheiden.
-
Die in 3b wiedergegebenen Referenzdruckbereiche sind im Wesentlichen identisch zu denen der 3a mit dem Unterschied, dass die Referenzdruckbereiche b und c für Einweg- und Mehrweg-KEGs voneinander beabstandet sind durch einen Übergangsbereich e, so dass der obere Referenzdruck po für einen Einweg-KEG nicht identisch mit dem unteren Referenzdruck Rum für Mehrweg-KEGs ist. Eine derartige Definition der Referenzdruckbereiche erlaubt eine stärke Variation in der Unterscheidung zwischen Einweg- und Mehrweg-KEGs. Hierbei ist die Annahme, dass bei Öffnung des KEG-Fittings im Druck-Übergangsbereich ein zu schwacher KEG-Fittingverschluss eines Mehrweg-KEGs vorliegt, so dass dieses KEG ebenfalls auszuschleusen ist.
-
Abhängig von den Qualitäts- und/oder Sicherheitsüberlegungen können die jeweiligen Referenzbereiche enger oder weiter definiert und steuerungsseitig entsprechend vorgesehen werden.
-
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele begrenzt, sondern kann innerhalb des Schutzbereichs der nachfolgenden Patentansprüche variiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Füllelement
- 12
- Füllrohr
- 14
- Flansch des Füllelements zur Anflanschung an ein KEG
- 16
- Produktzuführung
- 18
- Druckgaszuführung
- 20
- Stößel
- 21
- Betätigungseinrichtung
- 22
- Kolben
- 24
- Druckzylinder
- 26
- untere Druckkammer
- 28
- Druckzuführungsleitung
- 30
- Steuerventil
- 32
- Druckquelle
- 34
- Steuerung der Füllvorrichtung
- 36
- Drucksensor
- 37
- obere Druckkammer
- 38
- Druckabführungsleitung
- 40
- Auswerteeinrichtung
- 42
- Positionssensor
- 44
- Spanneinrichtung
- po
- Öffnungsdruck
- P
- Peak
- a
- Referenzbereich
- b
- Referenzdruckbereich
- c
- Referenzdruckbereich
- d
- Referenzdruckbereich
- Rum
- unteren Referenzdruck für Mehrweg-KEG
- Rom
- oberen Referenzdruck für Mehrweg-KEG
- Rue
- unteren Referenzdruck für Einweg-KEG
- Roe
- oberen Referenzdruck für Einweg-KEG
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2007/0169834 A1 [0005]
- DE 3813410 A1 [0005]
- WO 2014/170699 A1 [0005]