-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Riemenscheibenentkoppler für einen Nebenaggregateantrieb insbesondere eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs. Mittels des Riemenscheibenentkopplers ist insbesondere ein Zugmittel des Nebenaggregateantriebs antreibbar. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Nebenaggregateantrieb und einen Antriebsmotor mit einem entsprechenden Riemenscheibenentkoppler. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden Riemenscheibenentkopplers.
-
Solche Riemenscheibenentkoppler, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2009 039 989 A1 oder der
EP 2 827 014 A1 bekannt sind, weisen regelmäßig eine Dämpfungseinrichtung mit zumindest einem Federspeicher auf, die der Verminderung von Drehschwingungen dient und zwischen einem Eingangsteil und einem Ausgangsteil des Riemenscheibenentkopplers angeordnet ist. Das Eingangsteil umfasst regelmäßig eine Nabe, die zur Einleitung eines Drehmoments drehfest mit einer Welle eines Antriebsmotors koppelbar ist. Das Drehmoment ist über die Nabe, einen Flansch und die Dämpfungseinrichtung auf das Ausgangsteil übertragbar. Das Ausgangsteil umfasst regelmäßig eine Riemenscheibe mit einer Zugmittellauffläche, wobei das Drehmoment über die Riemenscheibe als Zugkraft auf das Zugmittel übertragbar ist. Zur Übertragung des Drehmoments werden die einzelnen Komponenten des Riemenscheibenentkopplers mit form- und/oder kraftschlüssigen Verbindungen miteinander verbunden. Hierbei kann es sich beispielsweise um Verschrauben, Vernieten, Verstiften oder Aufpressen handeln. Diese Verbindungsarten sind für die Übertragung von sehr hohen Drehmomenten jedoch nicht immer geeignet oder es steht kein entsprechend großer Bauraum zur Verfügung.
-
Aus der
DE 10 2015 212 367 A1 ist eine Dämpferbaugruppe für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs bekannt, welche eine Nabe mit zwei Flanschen, teils mit Verzahnung, enthält. Ein Verfahren zur Bildung der Dämpferbaugruppe beinhaltet ein Bereitstellen eines Dämpferflanschs, der an einer inneren Umfangsfläche desselben eine Aussparung enthält, und ein Schneiden einer äußeren Umfangsfläche einer Dämpfernabe unter Verwendung der inneren Umfangsfläche des Dämpferflanschs. Die Veröffentlichung
DE 11 12 673 A zeigt die Verbindung einer Nabe mit der Verzahnung eines Flanschs, bei der zum Befestigen eines mit einer verzahnten Bohrung versehenen Bauteiles aus härterem Material und geringer Wandstärke auf einem zylindrischen Bauteil, z.B. einer Nabe, aus weicherem Material durch Aufpressen zur Aufnahme der beim spanabhebenden Aufpressen sich bildenden Späne in dem mit der Schulterfläche versehenen Bauteil eine sich im Endzustand vollständig schließende Ausnehmung angeordnet ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere einen Riemenscheibenentkoppler anzugeben, mit dem hohe Drehmomente übertragbar sind und der einen geringen Bauraum benötigt. Zudem soll ein Nebenaggregateantrieb und ein Antriebsmotor mit einem Riemenscheibenentkoppler angegeben werden, wobei durch den Riemenscheibenentkoppler hohe Drehmomente übertragbar sein sollen und wobei der Riemenscheibenentkoppler einen geringen Bauraum benötigt. Des Weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung eines Riemenscheibenentkopplers angegeben werden, mit dem Riemenscheibenentkoppler herstellbar sind, mit denen hohe Drehmomente übertragbar sind und die einen geringen Bauraum benötigen.
-
Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Riemenscheibenentkoppler, Nebenaggregateantrieb, Antriebsmotor und Verfahren gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
-
Hierzu trägt ein Riemenscheibenentkoppler für einen Nebenaggregateantrieb bei, der zumindest die folgenden Komponenten aufweist:
- - ein Eingangsteil umfassend eine Nabe;
- - ein Ausgangsteil umfassend eine Riemenscheibe, wobei das Ausgangsteil und das Eingangsteil um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind;
- - einen ersten Flansch mit einer ersten Verzahnung, wobei der erste Flansch mit einer Verzahnung mit der Nabe verbunden ist; und
- - einen zweiten Flansch mit einer zweiten Verzahnung, wobei die zweite Verzahnung mit einer durch die Verzahnung an der Nabe gebildeten dritten Verzahnung verbunden ist.
-
Ein Riemenscheibenentkoppler kann ein antreibendes Rad eines Nebenaggregateantriebs oder ein angetriebenes Rad eines Nebenaggregateantriebs sein. Ein solcher Nebenaggregateantrieb dient insbesondere dem Antrieb zumindest eines Nebenaggregats eines Antriebsmotors bzw. Kraftfahrzeugs. Ein Nebenaggregat kann eine Hilfsmaschine des Kraftfahrzeugs sein, die nicht oder nicht unmittelbar seine Fortbewegung bewirkt. Bei der Hilfsmaschine kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor, einen Generator, eine Pumpe oder einen Ventilator handeln. Der Riemenscheibenentkoppler kann insbesondere ein Drehmoment des Antriebsmotors über zumindest ein Zugmittel auf das zumindest eine Nebenaggregat übertragen. Hierzu kann ein Eingangsteil des Riemenscheibenentkopplers derart mit dem Antriebsmotor gekoppelt werden, dass das Eingangsteil durch den Antriebsmotor um eine Drehachse antreibbar ist. Hierzu weist das Eingangsteil eine Nabe auf, die mit einer Welle des Antriebsmotors drehfest verbindbar ist. Bei der Welle kann es sich beispielsweise um eine Kurbelwelle, Ausgleichwelle, Zwischenwelle oder Nockenwelle handeln. Das Eingangsteil ist mit einem Ausgangsteil gekoppelt, sodass das Ausgangsteil mit dem Eingangsteil um die Drehachse drehbar ist.
-
Das Ausgangsteil weist eine Zugmittellauffläche für das zumindest eine Zugmittel auf. Die Zugmittellauffläche ist insbesondere an einer Umfangsfläche einer Riemenscheibe des Ausgangsteils ausgebildet, sodass das Drehmoment als Zugkraft auf das zumindest eine Zugmittel übertragbar ist. Die Bezeichnungen Eingangsteil und Ausgangsteil sind auf eine Drehmomentflussrichtung bezogen, bei der der Riemenscheibenentkoppler ein antreibendes Rad ist, das von dem Antriebsmotor, bei dem es sich beispielsweise um einen Verbrennungsmotor oder Elektromotor handeln kann, antreibbar ist. Der Riemenscheibenentkoppler kann jedoch auch ein durch das Zugmittel angetriebenes Rad sein, das zum Antrieb eines Nebenaggregats dient.
-
Der Riemenscheibenentkoppler weist zudem einen ersten Flansch mit einer ersten Verzahnung und einen zweiten Flansch mit einer zweiten Verzahnung auf. Der erste Flansch ist mit einer Verzahnung, bei der es sich insbesondere um eine Verstemmverzahnung handelt, mit der Nabe verbunden. Bei dem ersten Flansch und/oder dem zweiten Flansch handelt es sich insbesondere um ein Blechbauteil. Weiterhin ist der erste Flansch und/oder der zweite Flansch insbesondere ringförmig ausgebildet. Der erste Flansch und/oder der zweite Flansch ist mit dem Eingangsteil und/oder dem Ausgangsteil um die Drehachse drehbar. Insbesondere ist das Drehmoment von der Nabe über den ersten Flansch auf die Riemenscheibe übertragbar. Hierzu ist der erste Flansch mit der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung mit der Nabe verdrehfest verbunden. Die erste Verzahnung des ersten Flanschs ist insbesondere an einer inneren Umfangsfläche des ersten Flansch ausgebildet. Zur Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung wird der erste Flansch mit seiner ersten Verzahnung auf die Nabe aufgepresst. Die erste Verzahnung schneidet dabei in die Nabe ein, sodass eine verdrehfeste Verbindung entsteht. Durch die erste Verzahnung wird an der Nabe während des Fügevorgangs eine dritte Verzahnung gebildet. An diese dritte Verzahnung ist anschließend der zweite Flansch mit seiner zweiten Verzahnung befestigbar. Hierzu kann die zweite Verzahnung formschlüssig in die dritte Verzahnung eingreifen, sodass der zweite Flansch verdrehfest mit der Nabe verbunden ist. Die erste Verzahnung, zweite Verzahnung und/oder dritte Verzahnung können zumindest einen Zahn, bevorzugt eine Vielzahl von Zähnen aufweisen. Die einzelnen Zähne der ersten Verzahnung, zweiten Verzahnung und/oder dritten Verzahnung verlaufen insbesondere parallel zu der Drehachse. Bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung erfolgt somit insbesondere eine plastische Verformung der Nabe. Hierbei können Späne entstehen. Die verdrängten Späne können in eine (verschlossene) Spänekammer verbracht, verschossen und/oder verschlossen werden. Die Nabe kann in der axialen Richtung eine Verlängerung aufweisen, auf der der erste Flansch vor der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung platzierbar ist. Hierdurch ist der erste Flansch insbesondere zu der Nabe zentrierbar. Durch die Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung sind für die Verbindung des ersten Flanschs und des zweiten Flanschs mit der Nabe keine zusätzlichen Komponenten oder ein höherer Materialaufwand erforderlich. Weiterhin können über die Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung oder die an der Nabe ausgebildete dritte Verzahnung sehr hohe Drehmomente übertragen werden. Die Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung benötigt zudem keinen zusätzlichen Bauraum.
-
Der Riemenscheibenentkoppler kann eine Federeinrichtung aufweisen, durch die das Ausgangsteil und das Eingangsteil um die gemeinsame Drehachse relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind. Zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil kann die Federeinrichtung mit wenigstens einem Energiespeicher wirksam sein, sodass das Ausgangsteil und das Eingangsteil relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind. Die Federeinrichtung kann sich an dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil abstützen. Bei dem wenigstens einen Energiespeicher handelt es sich insbesondere um zumindest eine Druckfeder, zumindest eine Spiralfeder, zumindest ein elastisches Element und/oder zumindest eine Bogenfeder. Der wenigstens eine Energiespeicher ist insbesondere an dem Flansch, insbesondere an einem äußeren Umfang des Flanschs, angeordnet, wobei der Flansch um die Drehachse drehbar ist. Der wenigstens eine Energiespeicher stützt sich insbesondere einerseits an dem Flansch und andererseits an der Riemenscheibe ab, sodass das Drehmoment über die Nabe, den Federflansch und den wenigstens einen Energiespeicher auf die Riemenscheibe des Riemenscheibenentkopplers übertragbar ist. Durch die Federeinrichtung kann eine Verdrehung von Eingangsteil und Ausgangsteil relativ zueinander entgegen einer Federkraft der Federeinrichtung erfolgen. Durch die Federeinrichtung sind insbesondere Drehschwingungen bzw. Torsionsschwingungen dämpfbar und/oder tilgbar.
-
Der erste Flansch kann die Nabe mit der Riemenscheibe verbinden.
-
Der zweite Flansch kann die Nabe mit einem Drehschwingungsdämpfer verbinden.
-
Der Drehschwingungsdämpfer dient insbesondere zur weiteren Dämpfung bzw. Tilgung der Drehschwingungen bzw. Torsionsschwingungen. Hierzu kann der Drehschwingungsdämpfer nach Art einer Fliehkraftpendeleinrichtung ausgebildet sein. Der zweite Flansch kann als Fliehkraftpendelflansch der Fliehkraftpendeleinrichtung ausgebildet sein. Der Fliehkraftpendelflansch kann zumindest eine unter Fliehkrafteinwirkung gegenüber dem Fliehkraftpendelflansch verlagerbar angeordnete Pendelmasse aufweisen. Weiterhin kann der Fliehkraftpendelflansch zumindest zwei Pendelmassen aufweisen. Beispielsweise kann der Fliehkraftpendelflansch zwei, drei oder vier Pendelmassen aufweisen. Die wenigstens eine Pendelmasse kann entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar sein. Zudem kann die wenigstens eine Pendelmasse zwischen einer ersten Endposition und einer zweiten Endposition verlagerbar sein. Durch die Fliehkraftpendeleinrichtung kann eine drehzahladaptive Dämpfung und/oder Tilgung der Drehschwingungen bzw. Torsionsschwingungen erfolgen.
-
Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann an dem Eingangsteil oder dem Ausgangsteil angeordnet sein. Damit ist jeweils anwendungsangepasst eine Verbesserung der Dämpfung und/oder Tilgung der Drehschwingungen bzw. Torsionsschwingungen möglich. Weiterhin ist eine anwendungsangepasste Bauraumoptimierung möglich.
-
Die Verzahnung kann an einem inneren Umfang des ersten Flanschs ausgebildet sein. Bei der Verzahnung kann es sich insbesondere um eine Verstemmverzahnung handeln.
-
Die Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung kann einen ersten Durchmesser aufweisen, der kleiner ist als ein zweiter Durchmesser eines Bunds der Nabe. Bei dem ersten Durchmesser handelt es sich insbesondere um einen Innendurchmesser des ersten Flanschs. Bei dem Bund der Nabe handelt es sich insbesondere um denjenigen Bereich der Nabe, auf den der erste Flansch bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung aufgepresst wird. Bei dem zweiten Durchmesser handelt es sich insbesondere um einen Außendurchmesser des Bunds. Da der erste Durchmesser kleiner ist als der zweite Durchmesser kommt es bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung zu einer plastischen Verformung der Nabe, durch die die dritte Verzahnung an der Nabe ausgebildet wird.
-
Die Verzahnung kann in die Nabe geschnitten sein. Dies bedeutet insbesondere, dass die Nabe bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung plastisch verformt wird.
-
Der Riemenscheibenentkoppler kann eine Spänekammer für bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung entstehende Späne aufweisen. Bei der Spänekammer handelt es sich insbesondere um einen Raum, in den die bei der Herstellung oder dem Schneiden der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung entstehenden Späne und/oder überschüssiges Material eintreten können. Die Spänekammer kann in einer axialen Richtung, insbesondere vor dem Anbringen des Flanschs an die Nabe, geöffnet sein. Nach der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung oder dem Anbringen des ersten Flanschs an die Nabe kann der erste Flansch die Spänekammer insbesondere verschließen. Hierdurch können die in der Spänekammer gesammelten Späne nicht mehr aus der Spänekammer austreten.
-
Die Spänekammer kann ringförmig ausgebildet sein.
-
Der erste Flansch kann eine größere Härte als die Nabe aufweisen. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass bei der Herstellung der Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung (im Wesentlichen) nur die Nabe (plastisch) verformt wird. Weiterhin kann der erste Flansch eine größere Härte als der zweite Flansch aufweisen. Die Härte des zweiten Flanschs kann (im Wesentlichen) der Härte der Nabe entsprechen.
-
Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch ein Nebenaggregateantrieb mit zumindest einem Zugmittel vorgeschlagen, wobei das Zugmittel zumindest einen erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkoppler zumindest teilweise umschlingt.
-
Einem noch weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch ein Antriebsmotor für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, wobei eine Welle des Antriebsmotors mit einem erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkoppler gekoppelt ist.
-
Bezüglich weiterer Einzelheiten des Nebenaggregateantriebs und/oder des Antriebsmotors wird auf die Beschreibung des erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkopplers verwiesen.
-
Noch einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Riemenscheibenentkopplers für einen Nebenaggregateantrieb vorgeschlagen, das zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen einer Nabe, eines ersten Flanschs mit einer ersten Verzahnung und eines zweiten Flanschs mit einer zweiten Verzahnung;
- b) Aufpressen des ersten Flanschs auf die Nabe, sodass durch die erste Verzahnung an der Nabe eine dritte Verzahnung ausgebildet wird; und
- c) Befestigen des zweiten Flanschs an der dritten Verzahnung der Nabe.
-
Das Verfahren dient insbesondere der Herstellung eines erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkopplers für einen Nebenaggregateantrieb. Hierzu wird in Schritt a) zunächst die Nabe, der erste Flansch sowie der zweite Flansch bereitgestellt. Anschließend wird in Schritt b) der erste Flansch auf die Nabe aufgepresst. Dabei wird zwischen dem ersten Flansch und der Nabe eine Verzahnung bzw. Verstemmverzahnung ausgebildet und durch die erste Verzahnung in die Nabe eine dritte Verzahnung geschnitten. In Schritt c) wird der zweite Flansch mit seiner zweiten Verzahnung an der dritten Verzahnung der Nabe befestigt. Für weitere Einzelheiten des Verfahrens wird auf die Beschreibung des erfindungsgemäßen Riemenscheibenentkopplers verwiesen.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: ein Antriebsmotor mit einem Riemenscheibenentkoppler in einer Seitenansicht;
- 2: ein Riemenscheibenentkoppler im Längsschnitt;
- 3: ein erster Flansch des Riemenscheibenentkopplers in einer Frontansicht;
- 4: der erste Flansch nach dem Verstemmen mit einer Nabe des Riemenscheibenentkopplers; und
- 5: eine Detailansicht des Flansch nach dem Verstemmen mit der Nabe des Riemenscheibenentkopplers.
-
Die 1 zeigt einen Antriebsmotor 17 mit einem Nebenaggregateantrieb 2 in einer Seitenansicht. Der Nebenaggregateantrieb 2 umfasst einen Riemenscheibenentkoppler 1, der mit einer Welle 18 des Antriebsmotors 17 verbunden ist. Bei der Welle 18 handelt es sich hier um eine Kurbelwelle des Antriebsmotors 17. Der Riemenscheibenentkoppler 1 ist durch die Welle 18 um eine Drehachse 7 rotierbar. Auf einer dem Riemenscheibenentkoppler 1 gegenüberliegenden Seite des Antriebsmotors 17 ist die Welle 18 mit einem Getriebe 23 gekoppelt. Durch den Riemenscheibenentkoppler 1 ist über ein Zugmittel 16 ein Nebenaggregat 24 antreibbar. Bei dem Nebenaggregat 24 handelt es sich hier um einen (Strom-)Generator, beispielsweise nach Art einer Lichtmaschine.
-
Die 2 zeigt den Riemenscheibenentkoppler 1 in einem Längsschnitt. Der Riemenscheibenentkoppler 1 weist ein Eingangsteil 3 mit einer Nabe 4 und einem ersten Flansch 8 auf. Der erste Flansch 8 ist ringförmig ausgebildet und weist radial innen eine erste Verzahnung 30 auf. Weiterhin ist der erste Flansch 8 auf einen äußeren Bund 14 der Nabe 4 aufgepresst, sodass zwischen der Nabe 4 und dem ersten Flansch 8 eine Verzahnung 9 bzw. Verstemmverzahnung ausgebildet wurde. Die Verzahnung 9 bzw. Verstemmverzahnung ist an einem inneren Umfang 11 des ersten Flanschs 8 ausgebildet. Der Riemenscheibenentkoppler 1 umfasst zudem einen zweiten Flansch 31 eines Drehschwingungsdämpfers 34. Der zweite Flansch 31 weist radial innen eine zweite Verzahnung 32 auf. Beim Aufpressen des ersten Flanschs 8 auf den Bund 14 hat die erste Verzahnung 30 des ersten Flanschs 8 eine dritte Verzahnung 33 radial außen in den Bund 14 der Nabe 4 geschnitten. Hierdurch konnte anschließend der zweiter Flansch 31 mit seiner zweiten Verzahnung 32 an der dritten Verzahnung 33 der Nabe 4 befestigt werden. Die zweite Verzahnung 32 des zweiten Flanschs 31 greift formschlüssig in die dritte Verzahnung 33 der Nabe 4 ein, sodass der zweite Flansch 31 verdrehfest mit der Nabe 4 verbunden ist. Die Nabe 4 und der erste Flansch 8 sind ebenfalls verdrehfest zueinander ausgeführt, wobei die Nabe 4 mit der in der 1 gezeigten Welle 18 des Antriebsmotors 17 verbindbar ist, durch die die Nabe 4, der erste Flansch 8 und der zweite Flansch 31 um die gemeinsame Drehachse 7 drehbar sind. Der Riemenscheibenentkoppler 1 weist zudem ein Ausgangsteil 5 mit einer Riemenscheibe 6 auf. Auf einer Außenfläche 25 der Riemenscheibe 6 ist eine Zugmittellauffläche 26 für das in der 1 gezeigte Zugmittel 16 des Nebenaggregateantriebs 2 ausgebildet. Zwischen dem Eingangsteil 3 und dem Ausgangsteil 5 ist eine Federeinrichtung 10 mit einer Mehrzahl von in einer Umfangsrichtung verteilt angeordneter Energiespeicher 27 vorgesehen, wobei die Energiespeicher 27 hier nach Art von Bogenfedern ausgebildet sind. Die Energiespeicher 27 stützen sich einerseits an dem Flansch 8 und andererseits an der Riemenscheibe 6 bzw. einem Deckel 28 der Riemenscheibe 6 ab, sodass das Eingangsteil 3 und das Ausgangsteil 5 entgegen einer Federkraft der Energiespeicher 27 relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind. Der Deckel 28 ist verdrehfest zu der Riemenscheibe 6 in die Riemenscheibe 6 eingepresst. Die Riemenscheibe 6 ist um die Drehachse 7 relativ zu der Nabe 4 begrenzt verdrehbar. Hierzu ist auf einer Umfangsfläche 21 der Nabe 4 ein Gleitlager 29 angeordnet. Das Gleitlager 29 stützt die Riemenscheibe 6 in einer axialen Richtung 19 (parallel zu der Drehachse 7) und einer radialen Richtung 20 (orthogonal zu der axialen Richtung 19) gegenüber der Nabe 4 ab.
-
Die 3 zeigt den ersten Flansch 8 in einem Teilschnitt und in einer Frontansicht. Zu erkennen sind hier insbesondere Zähne 22 der ersten Verzahnung 30 des ersten Flanschs 8 an dem inneren Umfang 11 des ersten Flanschs 8 vor dem Verstemmen mit der in der 2 gezeigten Nabe 4. Die Zähne der in der 2 gezeigten zweiten Verzahnung 32 des zweiten Flanschs 31 können identisch zu den Zähnen 22 der ersten Verzahnung 30 ausgebildet sein.
-
Die 4 zeigt den ersten Flansch 8 nach dem Verstemmen mit der Nabe 4 (und vor der Befestigung des in der 2 gezeigten zweiten Flanschs 31). Die Verzahnung 9 bzw. Verstemmverzahnung wurde durch die in der 3 gezeigte erste Verzahnung 30 beim Verstemmen bzw. Verpressen des Flanschs 8 mit der Nabe 4 in die Nabe 4 geschnitten. Die dabei entstehenden Späne sind durch eine in der 2 gezeigte ringförmige Spänekammer 15 aufnehmbar.
-
Die 5 zeigt eine Detailansicht des in der 4 markierten Bereichs des ersten Flanschs 8 nach dem Verstemmen bzw. Verpressen mit der Nabe 4. Die Verzahnung 9 bzw. Verstemmverzahnung weist einen ersten Durchmesser 12 auf, der kleiner ist als ein zweiter Durchmesser 13 des Bunds 14 der Nabe 4.
-
Durch die vorliegende Erfindung ist ein Riemenscheibenentkoppler 1 besonders betriebssicher betreibbar und kostengünstiger herstellbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Riemenscheibenentkoppler
- 2
- Nebenaggregateantrieb
- 3
- Eingangsteil
- 4
- Nabe
- 5
- Ausgangsteil
- 6
- Riemenscheibe
- 7
- Drehachse
- 8
- erster Flansch
- 9
- Verzahnung
- 10
- Federeinrichtung
- 11
- innerer Umfang
- 12
- erster Durchmesser
- 13
- zweiter Durchmesser
- 14
- Bund
- 15
- Spänekammer
- 16
- Zugmittel
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Welle
- 19
- axiale Richtung
- 20
- radiale Richtung
- 21
- Umfangsfläche
- 22
- Zähne
- 23
- Getriebe
- 24
- Nebenaggregat
- 25
- Außenfläche
- 26
- Zugmittellauffläche
- 27
- Energiespeicher
- 28
- Deckel
- 29
- Gleitlager
- 30
- erste Verzahnung
- 31
- zweiter Flansch
- 32
- zweite Verzahnung
- 33
- dritte Verzahnung
- 34
- Drehschwingungsdämpfer