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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bestücken eines Flaschenträgers mit Flaschen, umfassend einen horizontal verfahrbaren Greiferkopf mit einer Mehrzahl einzelner Greifer, die einzeln betätigbar und einzeln vertikal verfahrbar sind.
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Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Vorrichtung.
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Stand der Technik
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Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind bekannt aus der
EP 1 445 038 B1 .
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Diese gattungsbildende Druckschrift offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sortieren von Flaschen in Flaschenkästen als eine spezielle Form von Flaschenträgern. Flaschen, insbesondere Leerflaschen, unterschiedlicher Sorten werden in Kästen gemischt auf einem Förderband in den Zugriffsbereich eines Greiferkopfes gefördert. Der Greiferkopf weist eine an die Anzahl und Position der Flaschenpositionen im Kasten angepasste Anordnung von einzelnen Greifern auf, die jeweils einzeln vertikal verfahrbar und einzeln betätigbar, d.h. offen- und schließbar sind. Die einzelnen Greifer werden nach Vorgabe einer vorgeschalteten Flaschenerkennungseinrichtung vertikal herabgefahren, um ausgewählte Flaschen, beispielsweise flaschenvorgegebener Sorten, zu ergreifen und aus dem Kasten nach oben zum Greiferkopf zu ziehen. Zwischen den einzelnen Greifvorgängen ist eine horizontale Repositionierung des Greiferkopfes möglich. Der Greiferkopf wird alsdann mitsamt den ergiffenen Flaschen horizontal in einen Zielbereich gefahren, wo weitere, zu bestückende Flaschenkästen positioniert sind. Durch vertikales Absenken der einzelnen Greifer und gegebenenfalls zwischendurch horizontales Repositionieren des Greiferkopfes können die Flaschen sortenrein in unterschiedliche Kästen im Zielgebiet eingestellt werden. Eine derartige Vorrichtung ist gut geeignet, um, beispielsweise für Sortiervorgänge, Flaschen zwischen in etwa auf gleichem Höhenniveau stehenden Flaschenkästen umzusetzen.
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Aus der
DE 201 11 525 U1 ist eine andere Form eines Flaschenträgers, nämlich ein sogenannter Präsentationsständer, auch als Präsentationsturm bezeichnet, bekannt. Präsentationsständer werden vielfach im Rahmen von Sonderverkaufsaktionen in Supermärkten eingesetzt, um dem Kunden eine spezielle Auswahl von Getränken oder anderen in Flaschen abgefüllten Produkten an prominenter Stelle im Markt zu präsentieren. Die Flaschen sind dabei nicht in üblichen Gebinden, wie Flaschenkästen oder Sixpacks o.ä. gepackt. Vielmehr sind sie lose stehend lagenweise gestapelt. Die unterste Lage steht dabei auf einer steifen Basis, beispielsweise einer Palette; jede höhere Lage steht auf einem Zwischenboden, der seinerseits auf den Flaschenköpfen der jeweils unteren Lage aufliegt. Häufig sind solche Präsentationsständer an bis zu drei Seiten mit dekorativen Pappwänden verschalt, deren Fußbereiche an der Basis fixiert sind. Insbesondere bei Getränkeprodukten mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen werden verschiedene Flaschensorten in einem Präsentationsständer gemischt, wobei die konkrete Konstellation von Flaschensorten und die Relativanordnung der Einzelflaschen zueinander nach werbestrategischen Erwägungen gewählt werden.
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Bis vor einiger Zeit wurden solche Präsentationsständer jeweils händisch im Supermarkt bestückt. Neuerdings verlangen insbesondere große Handelsketten die Anlieferung bereits bestückter Präsentationsständer, die zu Transportzwecken mit Folie umwickelt sind. Die Bestückung der Präsentationsständer hat daher beim Getränkehersteller zu erfolgen, muss dort allerdings meist aus betriebsorganisatorischen Gründen getrennt vom normalen Abfüll- und Verpackungsbetrieb erfolgen. Typischerweise werden als Ausgangsmaterial für die Bestückung der Präsentationsständer handelsüblich in Flaschenkästen, Sixpacks, Folienpaketen etc. verpackte Flaschen unterschiedlicher Sorten verwendet, die dann händisch ausgepackt und gemäß den genannten werbestrategischen Vorgaben lagenweise in die Präsentationsständer eingestellt werden. Dies ist ausgesprochen zeit- und personalintensiv. Eine Automatisierung durch Zuhilfenahme der eingangs genannten, gattungsgemäßen Bestückungsvorrichtungen kommt wegen der erläuterten Notwendigkeit einer lagenweisen Bestückung der Präsentationsständer nicht infrage.
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Aufgabenstellung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Bestückungsvorrichtung derart weiterzubilden, dass sie zum Bestücken von Präsentationsständern einsetzbar wird.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Betriebsverfahren zur Verfügung zu stellen.
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Darlegung der Erfindung
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Die oben erstgenannte Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der Greiferkopf als Gesamtheit vertikal verfahrbar ist.
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Hierdurch wird ein Betriebsverfahren mit den Merkmalen von Anspruch 7 ermöglicht, nämlich ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, umfassend die Schritte:
- a) horizontales Verfahren des Greiferkopfes oberhalb eines Flaschenreservoirs, um ausgewählte Greifer lotrecht über ausgewählten Flaschen zu positionieren,
- b) vertikales Verfahren und Betätigen der ausgewählten Greifer, um die ausgewählten Flaschen aus dem Flaschenreservoir zu entnehmen,
- c) horizontales Verfahren des Greiferkopfes nach oberhalb des zu bestückenden Flaschenträgers,
- d) vertikales Verfahren des Greiferkopfes als Gesamtheit und Ansteuern der ausgewählten Greifer, um die ausgewählten Flaschen an lotrecht unter den ausgewählten Greifern befindlichen, ausgewählten Positionen im Flaschenträger zu positionieren.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Nachfolgend soll die vorliegende Erfindung im Kontext der bevorzugten Anwendungsvariante, nämlich am konkreten Beispiel eines als Präsentationsständer ausgebildeten Flaschenträgers erläutert werden. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass auch andere Arten von Flaschenträgern, insbesondere mehrlagig mit stehenden Flaschen zu bestückende Flaschenträger, von der Erfindung profitieren können. Der Begriff „Präsentationsständer“ ist insofern weit auszulegen.
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Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt in der doppelten Vertikalverfahrbarkeit, nämlich der Kombination aus einer individuellen Vertikalverfahrbarkeit der einzelnen Greifer und einer zusätzlichen Vertikalverfahrbarkeit des Greiferkopfes als Ganzes. Die eigentliche Entnahme der Flaschen aus dem Flaschenreservoir, beispielsweise aus unterschiedlichen Flaschenkästen, erfolgt in der bekannten Weise durch vertikales Absenken ausgewählter einzelner Greifer in ihre untere Vorschubstellung, Ergreifen der hier angeordneten Flasche und vertikales Herausheben der Flasche durch Verfahren des Greifers in seine obere Rückzugsstellung. Durch Wiederholung dieser Schritte kann, wie bevorzugt vorgesehen, am Greiferkopf ein ausgewähltes Muster von Flaschen unterschiedlicher Sorten, die eine Lage im Präsentationsständer bilden sollen, zusammengestellt werden.
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Alsdann verfährt der vollständig bestückte Greiferkopf horizontal zum Zielbereich, d.h. lotrecht über den zu bestückenden Präsentationsständer. Hier wird der gesamte Greiferkopf als Einheit abgesenkt, wobei vorzugsweise sämtliche einzelnen Greifer in ihrer oberen Rückzugsstellung verbleiben. Nach Erreichen des jeweils aktuell zu bestückenden Bodens bzw. Zwischenbodens des Präsentationsständers werden die einzelnen Greifer gemeinsam geöffnet und der Greiferkopf als Ganzes wieder vertikal nach oben gefahren, wobei eine neue Lage auf dem Präsentationsständer verbleibt. Nach dem Auflegen eines Zwischenbodens kann dann der gesamte Vorgang wiederholt und eine neue Lage in den Präsentationsständer eingestellt werden.
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Die Kombination von bzw. Aufgabenverteilung zwischen dem vertikalen Verfahren einzelner Greifer einerseits und dem vertikalen Verfahren des Greiferkopfes als Gesamtheit andererseits zeitigt mehrere Vorteile. Bei den zur Realisierung der vertikalen Verfahrbarkeit typischerweise genutzten Pneumatikzylindern ist eine Vergrößerung des Hubweges mit deutlichen Mehrkosten verbunden. Es ist daher wirtschaftlich vorteilhaft den zur Bestückung eines unter Umständen mehr als einen Meter hohen Präsentationsständers erforderlichen Hubweg in nur einem Pneumatikzylinder, nämlich demjenigen des Greiferkopfes, zu konzentrieren und nicht die Vielzahl von einzelnen Greifer jeweils mit einem solch großen Hubweg auszustatten.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung, insbesondere deren Aspektes der Vertikalverfahrbarkeit des Greiferkopfes als Gesamtheit, kommt insbesondere im Zusammenhang mit einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zur Geltung, dann nämlich, wenn der Greiferkopf an seiner Unterseite eine unten offene, die einzelnen Greifer voneinander trennende Gefachung aufweist. Beim Herausheben der Flaschen aus ihrem Flaschenreservoir werden sie von den einzelnen Greifern in das jeweils zugeordnete Fach eingezogen, wobei die Fachwände bzw. die Gefachung bildenden Pinolen der Positionsstabilisierung der einzelnen Flaschen dienen. Beim Absenken in den Präsentationsständer bleibt diese Stabilisierung erhalten. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Präsentationsständer, wie erläutert, anders als Flaschenkästen, keine zuverlässige Stabilisierungs-Gefachung für Flaschen aufweisen. Durch das Absenken der Flaschen mittels vertikalen Verfahrens des Greiferkopfes als Gesamtheit mit in ihrer Rückzugsstellung befindlichen einzelnen Greifern können die Flaschen also stabil abgestellt werden, sodass ein Umkippen einzelner Flaschen vermieden wird.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung, insbesondere deren Aspektes der Erhaltung der Einzelvertikalverfahrbarkeit der Greifer, kommt schließlich bei einer oben bereits angedeuteten, vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Geltung, dann nämlich, wenn die Schritte a) und b) mehrfach wiederholt werden, wobei jeweils andere Greifer und Flaschen ausgewählt werden. Auf diese Weise ist es nämlich möglich, aus unterschiedlichen Bereichen des Flaschenreservoirs die unterschiedlichen Flaschensorten vorbehalten sind, Flaschen entsprechend einem vorgegebenen Muster zu entnehmen, ohne dass bereits entnommene Flaschen mit solchen Flaschen kollidieren, die den aktuell zu ergreifenden Flaschen im Flaschenreservoir benachbart sind. Der Greiferkopf als Ganzes kann nämlich in einem Abstand größer als eine Flaschenhöhe über dem Flaschenreservoir positioniert werden; der zum Ergreifen der Einzelflaschen erforderliche Hubweg wird von den einzelnen Greifern überbrückt.
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Zur konstruktiven Realisierung der erfindungsgemäßen Verfahrbarkeit des Greiferkopfes kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Greiferkopf am Arbeitskolben eines vertikal ausgerichteten Kolben-Zylinder-Antriebs, insbesondere eines Pneumatikzylinders fixiert, der seinerseits horizontal linear verfahrbar an einer ersten Quertraverse gelagert ist, die ihrerseits senkrecht dazu horizontal linear verfahrbar an einem stationären Grundgestell gelagert ist. Die Verfahrbarkeit der einzelnen Greifer wird bevorzugt durch am Greiferkopf fixierte Kolben-Zylinder-Antriebe, insbesondere Pneumatikzylinder, realisiert.
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Wie erläutert, ist zwischen den einzelnen Lagen im Präsentationsständer stets ein Zwischenboden einzusetzen. Auch dieser Vorgang kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung automatisiert werden. Eine Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich nämlich durch eine Zwischenböden-Handhabungseinrichtung aus, mittels welcher Zwischenböden einzeln einem Zwischenböden-Reservoir entnehmbar und im Präsentationsständer ablegbar sind. Zur konstruktiven Realisierung dieser Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Grundgestell auch das Zwischenböden-Reservoir überspannt und an einer zur ersten Quertraverse gleichgerichtet verfahrbaren, zweiten Quertraverse gelagert ist, die eine vertikal verfahrbare Vereinzelungseinrichtung trägt. Diese Vereinzelungseinrichtung ist geeignet, einzelne Zwischenböden von einem Zwischenböden-Stapel, über welchem sie positioniert wird, zu entnehmen und nach Repositionierung über einer frisch eingestellten Lage im Präsentationsständer den Zwischenboden dort abzulegen.
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Unter Verfahrensaspekten bedeutet diese Weiterbildung der Erfindung, dass die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte, ggf. einschließlich einer ein- oder mehrfachen Wiederholung der Schritte a) und b), mehrfach widerholt werden, wobei in je zwei Durchläufen von Schritt d) ein Zwischenboden auf die im jeweils vorangehenden Durchlauf im Flaschenträger positionierten Flaschen gelegt wird und die im jeweils nächsten Durchlauf zu positionierenden Flaschen auf besagtem Zwischenboden positioniert werden, sodass der Flaschenträger, wie erläutert, lagenweise bestückt wird.
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Zur Verbesserung der Stabilität ist der Zwischenboden bevorzugt beidseitig profiliert, wobei das unterseitige Profil an die Kopfbereiche der Flaschen der jeweils unteren Lage und das oberseitige Profil an die Fußbereiche der Flaschen der jeweils oberen Lage angepasst ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1: eine schematisierte Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgestaltete Anlage zum Bestücken von Präsentationsständern,
- 2: die Anlage von 1 während einer ersten Arbeitsphase, dargestellt als Schnittdarstellung etwa entlang der Schnittlinie X-X in 1,
- 3: die Anlage von 2 während einer zweiten Arbeitsphase,
- 4: die Anlage von 2 während einer dritten Arbeitsphase,
- 5: die Anlage von 2 während einer vierten Arbeitsphase sowie
- 6: die Anlage von 2 während einer fünften Arbeitsphase.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Gleiche Bezugszeichen in den Figuren deuten auf gleiche oder analoge Elemente hin.
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1 zeigt in stark schematisierter Darstellung den Aufbau einer besonders vorteilhaften Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bestücken von Präsentationsständern 10 mit Flaschen 12, insbesondere Getränkeflaschen. Die Flaschen 12 werden bei der gezeigten Ausführungsform über eine dreispurige Flaschen-Zuführeinrichtung 14 herangeführt, wobei deren unterschiedliche Spuren unterschiedlichen Flaschensorten zugeordnet sein können. Der Flaschen-Zuführeinrichtung 14 kann eine nicht dargestellte Auspackeinrichtung vorgeschaltet sein, welche die ursprünglich in herkömmlichen Getränkeverpackungen verpackten Flaschen 12 automatisch vereinzelt. Die zugeführten Flaschen 12 werden in einem Flaschenreservoir 16 zwischengelagert.
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Weiter ist eine Paletten-Zuführeinrichtung 18 vorgesehen, auf welcher Paletten 20 als Basis der zu bestückenden Präsentationsständer 10 zugeführt werden. Insbesondere kann es sich um sogenannte Viertel-Europaletten handeln. Auf den Paletten 20 wird, insbesondere händisch, ein in 1 nicht gesondert erkennbarer Aufsteller 22 montiert, welcher insbesondere als einseitig offener Schacht aus Papp- oder Kunststoffmaterial ausgebildet sein kann. Die montierten Präsentationsständer 10 werden einer Bestückungsposition 24 zugeführt, wobei die Paletten-Zuführeinrichtung 18 bei der gezeigten Ausführungsform aus Platzgründen eine Dreheinrichtung 26 aufweist.
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Schließlich ist eine Zwischenböden-Zuführeinrichtung 28 vorgesehen, welche Zwischenböden 30 einem Zwischenböden-Reservoir 32 zuführt.
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Ein Gestell 34 überspannt das Flaschenreservoir 16, die Bestückungsposition 24 sowie das Zwischenböden-Reservoir 32. Das Gestell 34 umfasst ein stationäres Grundgestell 36, an welchem eine erste Quertraverse 38 und eine zweite Quertraverse 40 horizontal linear verfahrbar gelagert sind. An der ersten Quertraverse 38 ist ein Greiferkopf 42 ebenfalls horizontal linear, jedoch senkrecht zur Verfahrrichtung der ersten Quertraverse 38 verfahrbar gelagert. Der Greiferkopf 42 ist zudem mittels eines Pneumatikzylinders 421 vertikal verfahrbar gelagert, was in 1 jedoch nicht erkennbar ist. Diesbezüglich wird auf die nachfolgende Beschreibung der 2 bis 6 verwiesen.
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An der zweiten Quertraverse 40 ist eine Zwischenböden-Handhabungseinrichtung 44 mittels eines Pneumatikzylinders 441wenigstens vertikal verfahrbar gelagert. Günstig ist eine zugleich realisierte horizontale Verfahrbarkeit senkrecht zur Verfahrrichtung der zweiten Quertraverse 40, was jedoch für die Funktion der dargestellten Anlage nicht zwingend erforderlich ist, aber bei komplexeren Anlagen mit mehreren Bestückungspositionen vorteilhaft sein kann. Für die Funktion der Zwischenböden-Handhabungseinrichtung 44 wichtig ist eine Vereinzelungseinrichtung 442 zur Einzelentnahme von Zwischenböden 30 aus dem Zwischenböden-Reservoir 32
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Die Funktion der dargestellten Anlage soll nachfolgend anhand der 2 bis 6 erläutert werden.
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2 zeigt die Anlage von 1 während einer ersten Arbeitsphase. Das Flaschenreservoir 16 ist, ebenso wie das Zwischenböden-Reservoir 32 gefüllt. An der Bestückungsposition 24 befindet sich ein bereits mit zwei Lagen von Flaschen 12 unvollständig bestückter Präsentationsständer 10. Der Greiferkopf 42 und die Vereinzelungseinrichtung 44 befinden sich in ihrer jeweiligen Bereitschaftsstellung.
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Bei der Darstellung von 2 ist erkennbar, dass der Greiferkopf 42 über eine Vielzahl von einzelnen Greifern 422 verfügt, die durch Fachwände oder Pinolen 423 einer Gefachung voneinander abgegrenzt sind. Jeder einzelne Greifer 422 ist am Arbeitskolben eines Pneumatikzylinders 424 fixiert und kann, wie insbesondere in 3 erkennbar, einzeln vertikal verfahren werden. Zugleich kann jeder einzelne Greifer 422 einzeln betätigt, d.h. geöffnet und geschlossen werden. Der Greiferkopf 42 als Ganzes ist am Arbeitskolben des oben im Kontext von 1 bereits erwähnten Pneumatikzylinders 421 fixiert, der seinerseits horizontal verfahrbar an der ersten Quertraverse 38 gelagert ist. Durch diesen Greiferkopf-Pneumatikzylinder 421 ist bei der dargestellten Ausführungsform die erfindungsgemäße, vertikale Verfahrbarkeit des Greiferkopfes 42 als Gesamtheit realisiert.
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3 zeigt eine zweite Arbeitsphase der Anlage von 2. Durch horizontale Bewegung des Greiferkopfes 42 können die einzelnen Greifer 422 lotrecht über ausgewählte Flaschen 12 positioniert werden. Durch separates Vertikalverfahren und betätigen der einzelnen Greifer 422 können so sämtliche Greifer 422 des Greiferkopfes 42 mit Flaschen 12 bestückt werden, wobei ein vorgegebenes Muster von Flaschen 12 unterschiedlicher Flaschensorten realisiert werden kann.
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Der so bestückte Greiferkopf 42 wird alsdann, wie in 4 dargestellt, über die Bestückungsposition 24, d.h. lotrecht über den bereits unvollständig bestückten Präsentationsständer 10 gefahren. Parallel dazu oder zeitlich versetzt kann die Zwischenböden-Handhabungseinrichtung 44 angesteuert werden, mit ihrer Vereinzelungseinrichtung 442 einen einzelnen Zwischenboden 30 aufzunehmen.
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Wie in 5 dargestellt, erfolgt die eigentliche Bestückung des Präsentationsständers 10 mit einer weiteren Lage von Flaschen 12 durch Absenken des Greiferkopfes 42 als Gesamtheit. Vorzugsweise verbleiben die einzelnen Greifer 422 dabei, wie in 5 gezeigt, in ihrer nicht-ausgefahrenen, oberen Rückzugsstellung. In dieser Stellung sind die von den einzelnen Greifern 422 gehaltenen Flaschen 12 durch die Fachwände bzw. Pinolen 422 stabilisiert. Diese Stabilisierung bleibt temporär erhalten, wenn die einzelnen Greifer 422 geöffnet werden und der Greiferkopf 42 als Ganzes wieder nach oben gefahren wird, um die Flaschen 12 als nächste Lage im nunmehr mit drei Lagen bestückten Präsentationsständer 10 zu belassen. Dies ist von besonderem Vorteil, da die Zwischenböden 30, auf welchen jede Lage von Flaschen 12 aufgesetzt wird, den Flaschen 12 nur eine geringe Stabilisierung bieten.
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Wie in 6 gezeigt, kann, während der Greiferkopf 42 in seine Bereitschaftsstellung (vgl. 1) zurückgefahren wird, die Zwischenböden-Handhabungseinrichtung 44 einen weiteren Zwischenboden 30 auf die zuletzt in den Präsentationsständer 10 eingesetzte Lage von Flaschen 12 auflegen. Das gesamte Verfahren kann alsdann für die nächste Lage von Flaschen 12 wiederholt werden.
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Nach vollständiger Bestückung des Präsentationsständers 10 kann dieser zur weiteren Verwendung, beispielsweise zur Verpackung durch Folienumhüllung, händisch oder automatisiert abtransportiert werden.
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Um die Stabilität der Flaschen 12 im Präsentationsständer 10 zu erhöhen, sind die Zwischenböden mit einer in den Figuren nicht dargestellten Profilierung versehen, sodass jeder Zwischenboden 30 die Köpfe der Flaschen 12 der unter ihm angeordneten Lage sowie die Böden der Flaschen 12 der über ihm angeordneten Lage formschlüssig umgreift.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben. Insbesondere ist der Fachmann bei der Realisierung der Vertikalverfahrbarkeit der verschiedenen Komponenten nicht auf Pneumatikzylinder angewiesen. Auch Hydraulikzylinder, Zahnstangenkonstruktionen, Teleskopanordnungen etc. sind ohne weiteres einsetzbar. Kolben-Zylinder-Antriebe haben sich jedoch als wirtschaftlich besonders günstig erwiesen. Selbstverständlich ist auch die Auslegung einer Anlage im Hinblick auf die Anzahl und Ausrichtung der Zuführeinrichtungen, Reservoirs und Bestückungspositionen jeweils an die Erfordernisse des Einzelfalls anzupassen. Auch besteht selbstverständlich keine Beschränkung für den Einsatz der Erfindung auf Präsentationsständer. Andere Arten von lagenweise zu bestückenden Flaschenträgern sind der Erfindung ebenso zugänglich.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Präsentationsständer
- 12
- Flasche
- 14
- Flaschen-Zuführeinrichtung
- 16
- Flaschenreservoir
- 18
- Paletten-Zuführeinrichtung
- 20
- Palette
- 22
- Aufsteller
- 24
- Bestückungsposition
- 26
- Dreheinrichtung
- 28
- Zwischenböden-Zuführeinrichtung
- 30
- Zwischenboden
- 32
- Zwischenböden-Reservoir
- 34
- Gestell
- 36
- Grundgestell
- 38
- erste Quertraverse
- 40
- zweite Quertraverse
- 42
- Greiferkopf
- 421
- Pneumatikzylinder
- 422
- einzelner Greifer
- 423
- Fachwand / Pinole
- 424
- Pneumatikzylinder
- 44
- Zwischenböden-Handhabungseinrichtung
- 441
- Pneumatikzylinder
- 442
- Vereinzelungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1445038 B1 [0003]
- DE 20111525 U1 [0005]